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Tokales.

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Rudolf Moffe, hat, wie eine Lokalforrespondenz meldet, die sich der Verkehr von und nach Treptow folgendermaßen bare Rittergüter Schenkendorf und Hallum in der Nähe von Königs- Es wurden befördert: a) durch Eisenbahnen nach Treptow Eine polizeiliche Haussuchung wurde in der Buchdruderei Wusterhausen erworben. Herr Rudolf Mosse ist damit jetzt drei- 198 000 Personen, zurück 202 300 Personen. b) Durch Straßen von Janiszewski u. Quitt, in welcher das polnisch sozialdemo- facher Rittergutsbesitzer geworden. Da das Berliner Tageblatt" bahnen und Omnibus nach Treptow 119 370; zurück 119 609. fransche Partei Organ Gazeta Robotnicza" gedruckt wird, am so oft verkündet hat, daß der Bund der Landwirthe" eine Ver- c) Durch Schiffe nach Treptow 3991; zurück 2061. In derselben gestrigen Montag vorgenommen. Die Beamten forschten nach einigung von Großgrundbesitzern sei, so wäre gewiß der Beitritt Beit wurden in Gasthöfen u. f. w. 20 201 Fremde beherbergt. dem Manuskript einer in Nr. 38 des Blattes veröffentlichten des Herrn Mosse zum Bunde demnächst zu erwarten Korrespondenz aus Königshütte, in welcher das Gebahren der seiner Aufnahme nicht gewisse fatale Hindernisse im Wege ständen. dortigen Polizei gewürdigt wird. Selbstredend verlief die Haus­Aus den Nachbarorten. suchung völlig resultatlos. Auch in der Privatwohnung des Redakteurs Bienischkiewicz wurde gleichfalls vergeblich gehaus sucht.

Die Arbeiter- Bildungsschule veranstaltet heute Abend zur öffentliche Bolfsversammlung; der Vorsitzende der Agitation für das morgen beginnende Wintersemester eine Schule, Genosse Heinrich Schulz , wird in seinem Referat den Unterschied zwischen der von bürgerlicher Seite angestrebten Volksbildung und der von uns erstrebten Arbeiterbildung dar­legen. Die Genoffinnen und Genossen, besonders aus dem 5. und 6. Wahlkreise werden um zahlreiches Erscheinen ersucht.

Die Internationale Ausstellung für Amateur- Photo­graphie im neuen Reichstags Gebäude wird definitiv am Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, geschlossen werden.

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Gaunerhumor. Dem ungetreuen Hausdiener Max Metkow, Aus Rigdorf. In selbstmörderischer Absicht hat sich der welcher bei einer Firma in der Ritterstraße in Stellung war ca. 23 Jahre alte Kaufmann Otto Wendt von hier in der und ihr mit 10 000 M. durchgebrannt ist, war zum 15. b. M., Nähe von Johannisthal von einem Eisenbahnzug überfahren gekündigt. Er hat die Höflichkeit" beseffen, der bestohlenen Firma feine Flucht durch folgenden Packetfahrtbrief, der Sonn- lassen. Seinen Bergstr. 4 hierselbst wohnhaften Eltern hatte der wieder die Gelegenheit gegeben, so leicht reich zu werden, so daß anzugeben. Die arg verstümmelte Leiche des Unglücklichen abend Morgen anlangte, anzuzeigen:" P. P. Es wäre mir nie junge Mann durch eine Postkarte mitgetheilt, daß er sich das Leben nehmen wolle, ohne jedoch irgendwelche Gründe hierfür man mir nachfühlen kann, daß ich das Weite gesucht habe. wurde nach Rixdorf gebracht. Das Tagesgespräch bildet jett Mar Meztow." hier das heimliche Verschwinden des Naturheilkundigen entsprungen. Vor einiger Zeit gelang es der Kriminalpolizei, recht gute Praxis hatte. Mitte voriger Woche befand sich Drei Fahrraddiebe sind am Sonnabend aus der Charitee 2. Greiner, welcher in der Bergstraße wohnte und eine eine größere Anzahl von Fahrraddieben zu ermitteln und fest Greiner mit seiner Frau bei Bekannten auf Besuch und ent­zunehmen. Darunter befanden sich auch der 29jährige Anstreicher fernte sich von dort mit dem Bemerken, daß er noch einige Karl Lehmann, der 26 Jahre alte Lederarbeiter Otto Dobert Patienten besuchen wolle und bald zurückkehren werde. Als dies und der Artist Alexander Zacharias, Leute, die zum theil schon nicht der Fall war, ging Frau G. allein nach ihrer Wohnung, Auf eigenthümliche Weise wurde am Sonntag Morgen zu den alten Verbrechern gehören und wiederholt mit der Polizei wo sie die Entdeckung machte, daß ihr Mann inzwischen seine auf der elektrischen Bahnlinie Behrenstraße- Treptow eine längere auch jetzt, zur Beobachtung ihres Geisteszustandes der Charitee gebracht hatte. Seitdem ist G. spurlos verschwunden und nimmt und dem Gerichte zu thun hatten. Sie waren wie früher, so besten Kleidungsstücke, Wäsche und das Sparkassenbuch fort­Verkehrsstörung herbeigeführt. In der Wasserthorstraße war, vielleicht von böswilliger Hand, ein Stück Preßkohle gewaltsam überwiesen worden, aus welcher sie zuſammen zu entkommen man an, daß er heimlich nach Amerika ausgewandert ist, welche in das Schienengeleife hineingezwängt worden und zwar so fest, wußten. Bis jetzt fehlt jede Spur von den Verschwundenen. daß die Räder des Wagens dasselbe nicht zur Seite stoßen Immer merkwürdiger gestaltet sich der Fall einer Kindes­fonnten. Jufolge deffen kam der erste Wagen, der das Hinderniß entführung , der kürzlich aus dem Westen gemeldet wurde. Das bejuhr, zur Entgleisung. Glücklicherweise gelang es dem Wagen- vierjährige Töchterchen eines Rohrlegers war in später Nacht führer, den Zug so schnell zu bremsen, daß ein Unglück noch im Keller eines Hauses in der V- straße fast völlig entkleidet verhütet werden konnte. Dagegen währte es ziemlich anderthalb aufgefunden worden, wohin es nach seiner Angabe von zwei er­Stunden, ehe der entgleiste Wagen wieder in die Schienen hinein- wachfenen Personen verschleppt war. Anfänglich glaubte man, gehoben werden konnte; für diese Zeit mußte der Verkehr natür- es handle sich um eine Beraubung des Kindes, da die Entführer lich unterbrochen werden. ihm ein Paar neue Schuhe, das Schürzchen und die Strümpfe abgenommen hatten. Am verflossenen Sonnabend fand man nun in demjenigen Hause, wohin das Kind damals verschleppt war, ein Packet, enthaltend die Sachen des Kindes, auf der Treppe vor. Wie sich diese Angelegenheit noch aufklären wird, muß ab gewartet werden; anscheinend war ein Verbrechen beabsichtigt. Das entführte Mädchen erzählt, daß eine Frau es mit­genommen" und einem Manne übergeben habe; diefer hätte es in den Keller eines fremden Hauses geführt. Als das Kind laut schrie, habe der Mann mit einem Meffer gedroht, sei jedoch auf einmal fortgelaufen.

Bruder Paulinus. Nicht gering war der Schrecken einer Dame, die zuweilen den Besuch eines im hiesigen katholischen Waisenhause, Thurmstraße 44, untergebrachten Knaben erhält, als das Kind beim legten Besuch namentlich am Arm die Spuren unverkennbarer Mißhandlungen trug. Knabe, der troß seiner zwölf Jahre einen überaus verschüchterten Eindruck macht, wurde einem Arzte zugeführt, der die Resultate seiner Untersuchung in folgendem Atteste niederlegte:

Der

Bei der foeben vorgenommenen ärztlichen Untersuchung des Knaben X. X. ftelle ich fest: 1. einen blaurothen Blutaustritt am rechten Unterarm, 2. desgleichen im rechten Ellenbogengelent Straßensperrung. Die Oberwasserstraße von der Kleinen und über beine Stellen in einer Länge von 10-15 Centi- Kur bis zur Krenzstraße wird wegen Umpflasterung, die metern hinwegziehend zivei im Abstand von fünf Millimetern Proskauerstraße von der Rigaerstraße einschließlich des Kreuz parallel laufende, intensiv rothe auf Druck nicht zu bestreichende dammes bis zur Straße 58b Abtheilung XIII einschließlich des Streifen. 3. An diesem und ferner über dem rechten Schulter Kreuzdammes wird wegen Neupflasterung, die Klopstockstraße an blatt beim Druck intensive Schmerzhaftigkeit. 4. Desgleichen bei der Einmündung in die Charlottenburger Chauffee wird wegen paffiver Bewegung des rechten Unter- und Oberarms. 5. Schmerz Fertigstellung der Straßenbau- Arbeiten bis auf weiteres für äußerung der rechten oberen Extremität beim An- und Aus- Fuhrwerke und Reiter gesperrt. kleiden.

Absicht er bereits früher mehrfach ausgesprochen hatte. Ver­schiedene Gerüchte behaupten, daß G. guten Grund habe, den deutschen Boden zu verlassen, doch läßt sich noch nicht sagen, ob an diesen Gerüchten etwas wahres ist.

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Eine Anzahl kleiner Frösche im Magen wurden, der N. A. 3." zufolge, bei einer Frau aus dem Havelorte Caputh vorgefunden. Die Frau hatte schon lange über heftige Magen­beschwerden geklagt und mußte sich deshalb im St. Josefs­Krankenhause zu Potsdam einer Operation unterziehen, die glücklich verlief. Wian nimmt an, daß die Frau Havelwasser mit Froschlaich, der sich dann durch die Magenwärme weiter entwickelte, getrunken hat. Von den Thieren, sechs Stück im ganzen, wurden einige lebend, einige im abgestorbenen Zustande vorgefunden.

Gewerbe- Ausstellung 1896.

Trotz des schlechten Wetters war die Ausstellung vor. gestern, als am letzten Sonntage ihres Daseins sehr gut besucht. Ob der Theil des Publikums, der sich am äußerlichen Eindruck erfreuen wollte, auf seine Kosten gekommen ist, mag dahingestellt bleiben. Die Bauwerke, die dereinst in ihrer weißen Bracht so prozig leuchteten, machen schon einen überaus triften Eindruck und legen an mehr als einer Stelle von der Vergänglichkeit alles Irdischen Zeugniß a5. Der bedenkliche Verfall des Nabizputes erleichtert immerhin den Abschied von der Ausstellung, die am Donnerstag bestimmt geschlossen werden soll.

Von der Firma Pellarie n. Co. erhalten wir eine Die äußeren Zeichen der erlittenen Mißhandlungen würden Berichtigung, wonach die in Nummer 238 gebrachte Mittheilung Pavillon aufgenommenen Kindern hat eines, ein Mädchen Klara, Vom Kinder Brutapparat. Von den legten vier in den nun an sich noch nicht besonders viel zu bedeuten haben, über die Lohnverhältnisse der von ihr beschäftigten Marmor- die Conveuse nach einem 15tägigen Aufenthalt, während welchem wenn nicht die Mittheilung des Knaben über die Umstände, mosaitarbeiter insoweit wesentlich zu forrigiren ist, als die be- es 590 Gramm zunahm, völlig gesund verlassen. Von den drei unter denen er zu den Verlegungen gefommen ist, treffenden Arbeiter zwischen 31,63 M. und 45,43 M. wöchentlich übrigen Kindern ist das eine, Johanna, am 20. September mit in hohem Grade befremden müssen. Das Kind gab nämlich an, verdient und die zwanzig Mark Wochenverdienst, von denen in der 2020 Gramm aufgenommen worden; es wiegt heute bereits daß es in der Nacht, nach seiner Meinung um zwei Uhr, plöz- Mittheilung die Rede war, nur als à Conto- Zahlung empfangen 2480 Gramm. lich aus dem Schlafe geweckt worden sei. Bruder Paulinus", haben. Von einer eigentlichen Nothlage der entlaffenen Italiener am Tage seiner Geburt, 13. September, eingeliefert. GEs wog Das zweite Kind, Frieda genannt, ist einer der Erzieher im katholischen Waisenhaus habe vor seinem fei wohl schon aus dem Grunde teine Rede, als ihnen an dem damals 1560 Gramm, hat, wie dies gewöhnlich geschieht, in den Bett geftanden und ihn sofort derbe mit einem Rohrstock ge- Tage, an welchem sie die Arbeitsstätte verlassen hätten, der Rest ersten Tagen abgenommen, und zwar bis zu 1420 Gramm. hauen. Aehnliche Büchtigungen habe Bruder Paulinus noch auf ihres Arbeitsverdienstes in Höhe bis zu 140 m. ausbezahlt Das Kind, das seit dem 10. Tage wieder zugenommen hat, wiegt der entgegengesetzten Seite des Saales vorgenommen; schließlich worden sei. Unter diesen Umständen bedauern wir natürlich, heute 1760 Gramm. Das dritte Kind, ein Knabe namens Max, fei er dann, ohne etwas zu sagen, zur Thür hinausgegangen. den Angaben der Betreffenden, die auf uns den Eindruck der ist 3 Tage alt am 15. September mit 1400 Gramm aufgenommen So die befremdliche Erklärung des Knaben, deren Veröffentlichung Wahrheit machten, Raum gegeben zu haben. worden. Es hatte bei seiner Einlieferung am ganzen Körper gewiß nicht verfehlen wird, die staatliche Behörde zu einer Untersuchung über die dem Bruder Paulinus" nachgesagte felt- Abend der Agent Conrad aus der Gitschinerstr. 53. Conrad war 5 Tagen verschwanden. Sein Körpergewicht sank infolge dessen Auf der Polizeiwache erhängt hat sich am Sonnabend waffersüchtige Anschwellungen, die in der Conveuse jedoch binnen fame Erziehungsmethode zu veranlassen. am Sonnabend Vormittag von einem Schußmann des 72. Reviers auf 1210 Gramm. Seit dem achten Tage feines Conveusen­Ein Revolverattentat auf den Wagenführer und bei einer vorfäßlichen Sachbeschädigung betroffen und auf die aufenthaltes nimmt der Kleine, der gegenwärtig 1480 Gramm Schaffner eines elettrischen Straßenbahnwagens Revierwache gebracht wurden. Da er zunächst nicht bekannt war wiegt, konstant zu. Zwei von den Kindern, Frieda und May, der Linie Behrenstraße- Treptow verübte in der Nacht und sich hartnäckig weigerte, über feine Person Auskunft zu waren bei ihrer Einlieferung so schwach. daß sie auf zum Sonntag ber am 3. März 1874 zu Amendieck geben, so blieb nichts anderes übrig, als ihn in die Siftirzelle zu künstlichem Wege ernährt werden mußten. Frieda mußte vier Kreis Oberbarnim geborene, Baumschulenweg 71 wohn- sperren, um ihn später der Kriminalpolizei vorzuführen. Als Tage vermittelst eines kleinen Löffels ernährt werden, mit hafte Gürtler Emil Liebe. Der junge Mann bestieg gegen man ihn abends nach dem Alexanderplatz bringen wollte, fand welchem dem zum Saugen zu schwachen Kinde die Milch tropfen­12 Uhr am Görlizer Bahnhof einen nach Treptow fahrenden man ihn in der Zelle erhängt auf. Alle Wiederbelebungsversuche weise eingeflößt wurde. Der kleine May trinkt erst seit einer Wagen, welcher von dem Wagenführer Heiland und dem blieben erfolglos. Woche selbständig an der Brust, er wurde bis dahin vermittelst Schaffner Torbeau bedient wurde. 2. nahm im Wageninnern Auf seine Ehefrau hat am Sonnabend Nachmittag vor des Milchziehers ernährt, durch welchen die Milch dem Kinde Play. Nachdem am Schlesischen Busch die letzten Passagiere den dem Hause Stephanstr. 48 der 44 Jahre alte obdachlose Arbeiter gleichsam in den Mund gepumpt wird. Uebrigens hat die Wagen verlaffen, öffnete der Gürtler in der Nähe der Elsenstraße Rogoyts gefch offen. Von den zwei Revolverschüssen ging der Lion'sche Couveuse auch die Anregung zu einer intereſſanten in Treptow , die nach der Vorderplattform führende Thür des eine der Frau in den Unterleib. Darauf gab Rogotts einen statistischen Arbeit gegeben, welche die Zahl der Frühgeburten in Motorwagens, schlich sich an den Wagenführer heran und Schuß auf sich selbst ab, ohne jedoch zu treffen. Die schwer- Deutschland feststellen soll. Darauf bezügliche Publikationen stehen jagte ihm eine Rugel in den Kopf. Saftig drehte sich verletzte Frau wurde nach dem Krankenhause Moabit gebracht. dann der Verbrecher um und richtete den Revolver gegen den Der Thäter wurde verhaftet. hinzuftürzenden Schaffner T. Ghe er jedoch die Waffe zum

Als der

bevor.

Uns wird geschrieben: Zur Charakterifirung der Jdeal­hefte" der Ausstellung erlaube ich mir, Ihnen ein kleines Bild­hen zu entrollen. In diesem Hefte befindet sich auch eine Ein­trittskarte zum Theater Neu- Berlin", welche als wird mit 50 Pf. in Zahlung genommen" bezeichnet ist. Als nun am legten Sonntag Abend 6 Uhr Besizer dieser Hefte auf grund

zweiten Mal zur Entladung bringen founte, hatte Heiland den In einer Droschke hat sich Sonntag Abend gegen 8 Uhr Burschen am Halse gepackt und zu Boden geriffen. Inzwischen ein etwa 35 Jahre alter Mann, dessen Persönlichkeit noch nicht famen Gendarmen von der nahen Wache der Gewerbe- Aus- festgestellt werden konnte, erschossen. Der Lebensmüde, der dem stellung hinzu, welche den Attentäter festnahmen. Heiland ist ganzen Aeußeren nach den beffergestellten Kreisen angehört hat, glücklicherweise nur sehr leicht am Hinterkopf verlegt worden. benugte die Droschte 1. Klasse Nr. 3934 und jagte sich in ihr in betr. Eintrittskarte das Theater Neu- Berlin besuchten, wurden Die Kugel hatte den Mantelkragen, den Jacketfragen sowie ein der Hizigstraße eine Revolverkugel in die Brust. ihnen, trotzdem das Theater fast leer war, Stehpläge in der startes wollenes Halstuch durchschlagen und war in legterem Kutscher auf den Knall hin sich umschaute und nachsah, was ge- hintersten Ecke des Theaters angewiesen; Plätze, die an der Kaffe ftecken geblieben. Liebe wurde am Sonntag Vormittag nach dem schehen sei, war der Mann schon todt; er brachte die Leiche nach mit 25 Pf. noch viel zu theuer bezahlt werden. Auf die Be Amtsgefängniß in Treptow gebracht. der Wache des 33. Polizeireviers. schwerde einiger Herren unter Hinweis auf den doppelten Werth Der junge Mensch bestritt bei seiner gestern erfolgten Ver- Der 24jährige Student des Ingenieurfaches, Edgar der Karte, erhielten dieselben die lakonische Antwort: Die Ges nehmung mit Entschiedenheit, einen Mord geplant zu haben. 2., Welzer aus Stiga, ist seit Sonntag verschwunden. Er war sellschaft Ideal" bezahlt uns auch nur 20 Pf. für diese Karte, der troß seiner Jugend schon verheirathet ist, behauptet, lediglich mit mehreren Freunden auf der Durchreise und vergnügte sich folglich fönnen wir Ihnen auch keine anderen Bläge anweisen. aus Uebermuth und ohne jede Ueberlegung geschossen zu haben. in einem Balllokal in der Oranienstraße. Von dort entfernte er Diese Erklärung erscheint jedoch wenig glaublich; die Behörde fich gegen 3 Uhr morgens mit einem Mädchen und kehrte nicht nimmt an, daß Liebe zunächst durch Tödtung des Wagenführers die Leitung des Motorwagens in seine Hände bringen wollte, um sodann den durch den Knall des Schusses herbeieilenden Schaffner auf dieselbe Weise niederzustrecken. Wenn ihm dieser Plan ge­lang, fonnte er ungestört dem Schaffner die Geldtasche, in der fich die Tageslösung befand, abnehmen und wäre, bevor das Verbrechen überhaupt entdeckt worden, über die Nixdorfer Wiesen

entkommen.

wieder zurück. Seine Freunde befürchten ein Unglück. Er wird sich aber, wenn auch mit bedenklich erleichtertem Portemonnaie, wohl wieder einfinden.

Vermischtes.

Ueber ein Attentat auf einen Arzt wird aus Bromberg berichtet: Am Sonntag ist gegen den Arzt Dr. Augstein ein Attentat von der Arbeiterfrau Walotta, seiner Patientin, verübt worden. Dieselbe goß dem Arzt in ihrer Wohnung einen Topf heißen Chlorkalkwassers ins Gesicht. Die Verlegungen sind schwer. Das Geficht ist geschwollen, und es ist noch ungewiß, ob die Augen zu retten sind. Die Walotka wollte sich dafür rächen, daß Dr. Augstein sie nicht geheilt hatte. Sie sowie ihre ganze Familie ist verhaftet worden.

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Verschwunden ist in Berlin der 20jährige Kaufmann Arthur Schwarz, der Sohn des Bahnhofsvorstehers von Grimmitschau in Sachsen . Der junge Mann ist von Leipzig hierhergekommen und wird seit dem 8. d. M. vermißt. Herr Paul Blumenreich schreibt uns zu der Nachricht, Aus dem Polizeibericht vom 12. Oktober. Auf der daß die Generalversammlung des Theaters des Westens von der Wache des 72. Polizei- Reviers erhängte sich am Sonnabend in der Sistirzelle ein wegen vorfäßlicher Zertrümmerung eines gegen ihn beantragten strafrechtlichen Verfolgung Kenntniß ge- Schaufensters festgenommener Mann an seinem Zaschentuch. nommen habe: Von Herrn Emil Meßthaler, dem Direktor des Deutschen Meine Entlaffung erfolgte mittels Schreibens vom 26. Juli Sofort vorgenommene Wiederbelebungsversuche schienen Erfolg diefes Jahres und am 16. August meldete mir Herr Leopold zu haben, jedoch trat plötzlich der Tod ein. Der Mann hatte Theaters in München , wird uns folgendes geschrieben: Gestatte Berch( Jnhaber der Firma Berch u. Flothow), der es in seiner jede Auskunft über seine Person verweigert und ist auch bisher mir, Sie ganz ergebenft um gütige Aufnahme folgender Be­Abends wurde der Schloffer richtigung zu bitten. Der in der Nummer vom 8. Oftober ents Eigenschaft als Mitglied der Gesellschaft Theater des Westens " nicht refognoszirt worden. übernommen, Verhandlungen mit mir zu führen, brieflich: In Schulz in der Dorotheenstraße durch eine Droschke umgestoßen, baltene Bericht über ein Renkontre meinerseits mit Herrn an der Brust überfahren und anscheinend innerlich schwer Dr. Sigl beruht auf gänzlicher Entstellung der Thatsachen. Ich der Generalversammlung hat der Vorsitzende des Aufsichtsrathes verlegt. Gestern Nachmittag fiel der 56 jährige Milchhändler bin in der Lage, nöthigenfalls durch Zeugen den wahren Sach­auf die Erklärung abgegeben, daß die Kasse bis den Pfennig stimmte und die Gesellschaft durch Sustav Grieß auf dem Bahnhofe Gesundbrunnen infolge verhalt feststellen zu laffen. Wie sich die so luftig klingende Gesellschaft durch eines Fehltritts von der nach dem Bahnsteige führenden Treppe Geschichte, die wir der Münch. Post" entnommen haben, zu aus teinen Verlust gehabt. Er hat mitgetheilt, daß die Angelegenheit vollständig erledigt ist.... Als Gründe Ihres und erlitt dabei außer einer leichten Verlegung am Kopfe eine getragen hat, berichtet Herr Meßthaler nicht. Wie ans Brüg gemeldet wird, ist der Erdboden an einer Austritts hat er angegeben, daß Sie Bestellungen gegeben und Verstauchung des linken Fußes. Nachdem ihm von einer zufällig Engagements abgeschloffen haben über das Bedürfniß hinaus." anwesenden Krankenpflegerin ein Verband angelegt worden Stelle der Brüger Zuckerfabrik, wo Rübenschnitzel drei Meter Wenn man nun heute, zwei Monate später, Grund zu schweren war, wurde er in einer Droschte nach seiner Wohnung gebracht. boch aufgehäuft lagerten, aufgeweicht und in eine bisher un­Vor dem Hause Mauerstr. 15a fand abends ein Zusammen- bekannte Bergbaustrecke aus dem Anfange dieses Jahrhunderts Beschuldigungen zu haben vorgiebt, so liegt es nahe, daß erst meine Broschüre Das Theater des Westens" gewissen Personen zwischen einem aus zwei Wagen bestehenden Zug der eingebrochen. Die Pinge besigt, wie man annimmt, fünf Meter eine neue Auffaffung der Dinge beigebracht hat. Vielleicht auch elektrischen Straßenbahn und einem offenen Pferdebahnwagen in Tiefe und Durchmesser. Gin Arbeiter ist mit den Rüben­wollte man Stimmung machen für die gestrige Novität- was der Linie Alexanderplatz - Nollendorfplatz statt, wobei das Verdeck schnitzeln versunken und bisher nicht aufgefunden worden. des letzteren gänzlich herabgerissen und der Referendar Karl ja glänzend gelungen ist. Ich fann die Beschuldigungen derer Meier am Kopfe anscheinend nur unerheblich verletzt wurde. um Sehring" mit aller Seelenruhe an mich herankommen lassen. Nach Ansicht der Zeugen trifft den Führer des Pferdebahnwagens Wetter- Prognose für Dienstag, den 13. Oftober 1896. Agrarisches. Bissig schreibt die Deutsche Tageszeitung": die Schuld an dem Unfalle, da er auf der Kreuzung der Geleise Etwas fühler, ziemlich trübe mit leichten Regenfällen und Ein neues Geschlecht seht sich in den Landgütern der Mark unmittelbar in den zweiten Wagen der elektrischen Straßenbahn schwachen nordwestlichen Winden. Brandenburg fest. Der Verleger des Berliner Tageblatts", hineingefahren ist. In der Woche vom 3. 10. bis 9. 10. ftellt Berliner Wetterbureau. Vérantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berliu. Druck und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen.

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