91. Sihung.( Schluß der Etatsverhandlungen).

( allerdings nicht), und ich hoffe, daß die Rede an der Stelle, auf| 88. Sihung.( Etat des Reichsheeres.) die sie gemünzt ist, nicht den Anklang finden wird, den der Ab- Der Gesammtetat wird in Höhe von 1 102 435 132 M. gegen Abg. Bebel bringt die Mißhandlungen der Soldaten zur Sprache. Seit im vorigen Jahre die Behandlung der Schullehrer geordnete bean prucht.(?) Die Armee wird sich dadurch nicht auf die Stimmen der Sozialdemokraten definitiv angenommen, ebenss hier verhandelt sei, hätte die Broschüre von Kurt Abel: Bier regen lassen und verleitet werden zu dem Glauben, daß solche Zu- dos Etats- und Anleihegesez mit dem Nachtragsgesetz für 1890/91, Wochen Vizewachtmeister", die öffentliche Meinung im höchsten Stände wirklich allgemein verbreitet sind.( Das braucht sie auch nachdem Staatssekretär v. Boetticher sich im Namen der Bundes­Grade erregt. Die Erwartung, daß die Militärverwaltung diese nicht, denn was man schon weiß, braucht man nicht erst zu glauben.) regierungen mit der Streichung der ersten Rate von 2 Milliouen Abg. Szmula( Bentr.): Die Soldatenselbstmorde werden für die Kreuzertorvette K einverstanden erklärt hat. durch unglückliche Liebe verursacht.

89. Sikung.

Beim Kapitel ,, Artillerie und Waffenwesen" flagt

Briefkasten.

Broschüre desavouiren wurde, hat sich nicht erfüllt. Man hat nur den Verfasser derselben, obgleich er bereits wieder Civilist ist, friegsgerichtlich mit vierzehn Tagen gelinden Arrest bestraft, aber die zum Theil grauenhaften in der Broschüre mitgetheilten That­sachen in der Hauptsache als wahr anerkannt. Der Rittmeister, Abg. Ulrich( Soz.) über Artilleriewerkstätten, welche durchaus her hauptsächlich in der Broschüre belastet ist, ist mittlerweile im feine Musteranstalten seien, weder in der Behandlung der Arbeiter, Gelesene Nummern wirft man nicht fort, sondern sendet Irrsinn gestorben. Aber auch die Unteroffiziere in jenem Truppen- noch in Hinsicht auf die für schlechte Arbeiten gemachten Abzüge sie zur Agitation mit einer Dreipfennigmarke versehen, an solche lassen, ohne daß man etwas davon gehört hätte, daß sie zur Strafe noch auf die Höhe der Löhne. Es werden oft Abzüge gemacht für Genossen, welche voraussichtlich abonniren werden. Arbeiten, die durch viele Hände gegangen sind, und so muß der Agitationsnummern stehen gratis und franko zur Verfügung. gezogen seien. Fälle, wo Soldaten ins Gesicht gespuckt wurde, unschuldige mit dem Schuldigen leiden. Das böse Beispiel Wir bitten unsere Freunde, sich an die Expedition zu wenden und kommen sehr häufig vor. Der Premierlieutenant Nadler hat nach der Broschüre einen Soldaten gezwungen, wie ein Hund zu bellen, der Staatswerkstätten werde das gute Beispiel der Busendung zu verlangen. privaten Werkstätten verderben.( Musteranstalten!) In Je größer der Abonnentenkreis wird, desto größer werden die und andere Soldaten ganz unmenschlich behandelt, troßdem ist er in die Stelle des irrsinnig gewordenen Rittmeisters gerückt. Es Spandau soll sogar der Arbeiter das Leuchtgas bezahlen müssen, Einnahmen unseres Blattes, und da wir nicht die Absicht ver­scheint sich also zu bewahrheiten, daß Strafen, welche Offizieren welches bei seiner Arbeit verbrennt. Die feſtgeſetzten Termine für folgen, Ueberschüsse zu machen, so wird alles dazu verwendet werden, die Lohnauszahlungen würden auch nicht eingehalten. Ein Arbeiter, um das Blatt immer besser zu gestalten, so daß jeder neue auferlegt würden, ihrem Avancement nicht im Geringsten hinderlich der sich beschwere, werde einfach entlassen. In Spandau würden Abonnent unsern Lesern direkt zu Gute kommt. seien. Der gemeine Soldat ist seinem Vorgesezten gegen die Arbeiter sogar gezwungen, an Kaisers Geburtstag zu feiern. über vollkommen machtlos. Er wird gar nicht instruirt, in J. M., Velten . Auch ein aus der Landeskirche Aus­welcher Weise er sich zu beschweren hat. Es ist ein tradi- Für das kleinste Versehen würden Abzüge gemacht. Ein Abzug tioneller Glaube der adligen Offiziere, daß sie mit von einer Mart thue dem Arbeiter sehr wehe, für die Herren auf geschiedener kann nach einem Urtheil des Kammergerichts seine den gemeinen Soldaten nicht wie mit menschlichen Wesen der Rechten freilich sei eine Mark ohne Bedeutung. Das Arbeits - schulpflichtigen Kinder nicht ohne Weiteres dem Religions­umzugehen brauchten. Dieser mißbräuchlichen Anwendung reglement binde jede Freiheit, da den Arbeitern unter An- unterricht in der Schule entziehen. Er muß vielmehr erst Dispen­der Gewalt der Vorgesezten muß ein Ende gemacht werden. Die drohung der Entlassung die Zugehörigkeit zu einem sation beim Lokalschulinspektor erwirken. Diese Dispensation Pferde werden beim Militär viel besser behandelt als sozialdemokratischen Vereine verboten sei. Dadurch er muß aber bewilligt weaden, sobald der Austritt des Vaters aus die gemeinen Soldaten. Redner führt die in der letzten Zeitzeuge man Haß unter den Arbeitern und erziehe sie zu Heuchlern. der Landeskirche nachgewiesen wird. Ob die Kinder früher getauft durch die Zeitungen veröffentlichten Fälle von grober Soldaten- Redner führt im Einzelnen aus Amberg an, daß dort vier Arbeiter worden sind, ist gleichgiltig, da sie der Konfession des Vaters folgen. .. 30. 1. und 2. Ihr Vater muß zunächst 47 Wochen­mißhandlung an. Das sind Brutalitäten, die die schreckenerregende unter 16 Jahren ebenso lang wie die Erwachsenen arbeiten. Das widerspreche der Gewerbeordnung.( Schöne Gegend! Der Staat beiträge bezahlen. Dann werden ihm bei Berechnung der Warte­Zahl der militärischen Selbstmorde begreiflich erscheinen lassen. hält seine eigenen Gefeße nicht!) Ferner tadelt Redner, daß sämmt- zeit von 235 Wochen angerechnet: a) diese 47 bezahlten Wochen, Von 1887 bis 1888 sind 4209 Mann im Militär ge- liche Arbeiter an die Pensionskasse Beiträge zahlen, ohne daß sie b) diejenigen Wochen vom 1. Januar 1886 bis zum Eintritt der storben, davon 948 an Selbstmord, und weitere 165 etwas herausbekommen, wenn sie entlassen werden oder selbst ab- Erwerbsunfähigkeit, über welche er Bescheinigungen seiner Be­Mann hatten vereitelte Selbstmordversuche gemacht. Die größte Anzahl der Selbstmorde hat ihre Ursache in gekränktem gehen. Es sei sogar die Bestimmung getroffen worden, daß den schäftigung in einem jezt der Versicherung unterliegenden Ver­hältniß oder über Krantheiten bringen fann, c) die Woche des Ehrgefühl und vor allem in der Furcht vor einer barbarischen Wöchnerinnen die bisher gezahlte Vergütung entzogen werde. Straje. Das Militärgerichtsverfahren bildet zwar eine Art ge- 90. Sikung.( Etat der Reichsjustizverwaltung, des Reichsschutz- ersten Jahres seiner Krankheit nach dem Schlaganfall; ist die durch diese Anrechnungen verminderte Wartezeit um, so bekommt er heimer Behme, aber man weiß doch, daß die Strafen des amts, Eisenbahnamts 2c.) Rente. 3. Die Invalidenrente wird gezahlt vom Verlust der tleinen Mannes grausam sind, dagegen die Bestrafung Abg. Stadthagen( Soz.) juhrt Beschwerde darüber, daß so Erwerbsfähigkeit an. Mitglied einer Krankenkasse braucht man der Vorgesezten wegen Mißhandlung ihrer Unter- häufig über Unschuldige in ganz leichtfertiger Weise Untersuchungs­gebenen eine lächerlich geringe ist. Das Militärgerichts- haft verhängt würde, ohne daß sie die geringste Sühne oder Ent- nicht zu sein. 4. Auch wer nicht mehr ein Drittel des ortsüblichen verfahren müßte endlich grundsäßlich geändert werden. Zunächst schädigung für die ihnen zugefügten geschäftlichen und pekuniären Tagelohnes verdient hat, erhält die Rente. 5. Auf den wirklich müßte die Oeffentlichkeit des Militärgerichtsverfahrens nofl, wendig Nachtheile erhielten. Die betreffenden Beamten müßten zur Ver- verdienten Lohn kommt es nicht an, in Berlin muß jeder er­wachsene männliche Arbeiter 3. Klasse zahlen. Wieviel an anderen eingeführt werden. Bei den Kriegsgerichten sind heutzu antwortung gezogen werden können. Redner führt u. A. einen Orten ist ohne Kenntniß des Orts nicht zu beantworten. tage oft Richter, Ankläger und Vertheidiger in einer Fall an, wo ein Amtsvorsteher einen politischen Gegner ohne jeden Person vereinigt. Einjährige, die unter den Augen ihrer Vor- Grund, nur aus politischem Haß auf 30 Tage einsperren ließ. Enskirchen. Da der Pferdeknecht anscheinend bei einer zum gesezten studentische Mensuren schlagen, werden nicht bestraft. Betrieb der Fabrik gehörigen Thätigkeit verunglückt ist, hat er An­ipruch auf Unfallrente vom Beginn der 14. Woche nach dem Un­fall, falls er stirbt seine Hinterbliebenen auf Beerdigungskosten und Rente gemäߧ 6 Unfallversich.- Ges.

Kriegsminister v. Kaltenborn- Stachau. Der Vorredner hat es für gut befunden, die Zustände der Armee in einem be­sonderen Lichte(!!) zu schildern, ohne daß mir der Zweck dieser Schilderung klar ist.(!!) Ich glaube, die Absicht, auf die Mehrheit des Hauses in dieser Beziehung zu wirken, hat er nicht gehabt

Achtung!

Die Staatsanwälte gingen gegen ihre politischen Gesinnungs­genossen auch nicht so rigoros vor, wie gegen Sozialdemokraten. Lettere hätten darum auch besonders Ursache, gegen dies System Verwahrung einzulegen.

Staatssekretär Dr. Bosse: Das ist zu beklagen, läßt sich aber unter den menschlichen(!) Verhältnissen niemals vermeiden.

Achtung!

Sonntag, den 29. März 1891( 1. Osterfeiertag) in den Gratweil'schen Bierhallen, Kommandantensir. 77/79

Vocal- und Instrumental- Concert

arrangirt vom

Sozialdemokratischen Lese- und Diskutir- Verein Herwegh "

unter gütiger Mitwirkung des

Gesang- Vereins ,, Liederlust"( Mitglied des Arbeiter- Sänger- Bundes). Anfang 7 Uhr.

Nachdem: TANZ.

Billets 25 Pf.

Billets sind im Vereinslokal bei Otto Linke, Forsterstraße 45 und beim Genossen O. Mette, Sorauerstraße 5, 1 Tr., zu haben.

Arbeiter­

Gesang- Vereinen

halte zur Abhaltung von Festen folgende Kompo­

Das Comité.

Große öffentliche Versammlung sämmtlicher in Holzfabriken und auf Holzplätzen beschäftigten Arbeiter

am 23. März, Abends 8 Uhr in Lehmann's Lokal, Schwedterstr. 23. Tagesordnung:

1. Was haben uns die Kämpfe der Arbeiter in der legten Zeit gelehrt? Referent: Stadtverordneter Fritz Zubeil .

2. Diskussion.

3. Verschiedenes und Fragetasten.

Die Kollegen im Norden werden ersucht, in dieser Versammlung recht zahlreich und pünktlich

zu erscheinen. Zur Deckung der Unkosten findet eine Tellersammlung statt.

Große öffentliche Versammlung

für Frauen und Männer

fitionen meines Berlags freundlicher Beachtung am Sonntag, den 22. März, Abends 6 Uhr,

empfohlen:

Clem. Zahn: Aufruf". Gedicht von Georg Herwegh . Part. und Stimme 1 Mt., jede

Stimme 15 Bf.

Clem. Zahn: Drei Lieder. Georg Herwegh : Das freie Wort. Heinr. Heine: Die Erleuchtung. Em. Geibel: Gondolera. Part. u. Stimme 2 Mt., jede Stimme 25 Pf.

La Marseillaise: Deutscher Text von Audorf. Arrangirt von E. Kirsch. Part. und Stimme 1 Mt., jede Stimme 15 Pf.

Carl Hunger: Tolle Streiche.

Großes

humoristisches Potpourri. Part. u. Stimme 2,60 Mt., jede Stimme 40 Pf.

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Vereinszimmer steht zur Verfügung. Carl Pfister, Eisenbahnstr. 35.

in Schmiedels Festsälen( Orpheum), Alte Jakobstr. 32. Tagesordnung: 1. Vortrag über: Die Aufhebung des Jesuiten - Ausnahme- Gesetzes, Referent: Dr. Lütgenau. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Geselliges Beisammensein.

Zu recht zahlreichem Besuch laden Genossen und Genossinnen ein

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