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und schließlich verfiel sie in ein krampfhaftes Schluchzen. Das jedoch die Mitte des Schilfes erreicht, da sank er mit einem Auf-| Brot und Backwaaren zum Betrage von 130 M. geliefert. Als Erstaunen der Mitfahrenden steigerte sich noch, als die Mutter, schrei vor den Augen des noch am Ufer stehenden Kollegen unter seine Mahnungen um Zahlung dieser Schuld vergeblich waren, indem sie sich als eine verwittwete Frau Dr. K. legitimirte, und fand seinen Tod in den Wellen. Alle sofort angestellten wandte Stockmann sich an den Ehemann der Angeklagten. Unter den Polizisten bat, er möge den Wagen verlassen. Der Rettungsversuche blieben erfolglos. Die Leiche des Ertrunkenen, Hinweis auf die von der Schuldnerin gemachten Einwendungen Beamte verließ, allen Dant ablehnend, den Wagen und nahm des einzigen Sohnes einer in der Wienerstraße wohnenden Wittwe, bezeichnete Stockmann dieselbe ihrem Ehemanne gegenüber als auf dem Perron Play. Was die ältere Dame den Fahrgästen ist bis jetzt noch nicht gefunden. , mehr als nervös" und rieth ihm, seine Ehefrau in eine Heil­zur Erklärung des seltsamen Vorgangs mittheilte. war Folgendes: anstalt zu bringen. Diese Bemerkung benutzte die Beschuldigte zu Vor etwa einem halben Jahre hatte ein Schuhmann der Tochter Selbstmord eines Berliner   Rektors. Eine anderweitig einem Erpressungsversuch. Sie schrieb an Stockmann, daß er sich einen Brief überbracht, den man als einzige Legitimation bei der bisher nicht bestätigte Meldung bringt die Frankfurter   Oder einer schändlichen Verleumdung schuldig gemacht habe und daß sie Leiche eines im Thiergarten aufgefundenen Selbstmörders entdeckt Beitung aus Gaffen im Sorauer Kreise. Am Mittwoch fand ihn dieferhalb verklagen würde, falls er es nicht vorziehen sollte, hatte. Dieser Brief rührte von dem Bräutigam der jungen man, so lautet die Mittheilung, den Rektor K. von einer Gemeinde- durch Fallenlassen seiner Forderung einen Ausgleich herbeizuführen. Dame her, welche von dessen gewaltsamem Ende in der geschil- schule aus Berlin  , welcher sich bei seinem Schwager in Gassen zum Die sehr redselige Dame machte dem Vorsitzenden viel zu schaffen, derten Weise unterrichtet wurde. Die plötzliche Todesnachricht Besuch aufhielt, in der Gablenzer Haide erhängt. Er fertigte sich da sie trotz aller Aufklärungen und Vorhaltungen anscheinend übte einen tiefen Eindruck auf das Gemüth der Tochter aus; aus dem eigenen Hemd eine Schnur. Der Beweggrund zur That nicht zu überzeugen war, daß in ihrer Handlungsweise etwas ein schweres Nervenfieber warf sie auf das Krankenlager und ist unbekannt. Strafbares liege. Der Staatsanwalt hatte feinen Zweifel an nachdem sie genesen, sei die merkwürdige Erscheinung zurück­dem Schuldbewußtsein der Angeklagten, er beantragte gegen die geblieben, daß sie vor jeder Schuhmannsuniform Angst und felbe eine Gefängnißstraße von 14 Tagen. Der Vertheidiger wies Schrecken empfindet. Nach dem Fortgang des Polizisten be­Frauen und zumal einer so nervösen Person wie der Angeklagten auf das mangelnde Rechtsbewußtsein hin, welches so vielen ruhigte sich das junge Mädchen bald wieder; ihre Erregung war eigen sei, er begründete hiermit seinen Antrag auf Freisprechung. deshalb eine so große gewesen, weil sie Schulter an Schulter mit dem Beamten gesessen; auf der Straße, wo sie das Gesicht Der Gerichtshof konnte aus dem ganzen Auftreten der An­abwenden und ihre Schritte beschleunigen fonnte, äußerten sich geklagten nicht die Ueberzeugung gewinnen, daß dieselbe über die diese Zufälle, wie die Mutter erklärte, in weniger auffallender rechtlichen Wirkungen ihrer Handlungsweise klar gewesen sei und fällte deshalb ein freisprechendes Urtheil.

Weise.

wiederum ein Opfer gefordert. Die fixe Jdee, ein Perpetum mobile zu bauen, hat Rentier, frühere Drechslermeister E., welchem es gelungen war, Der in Berlin   O wohnende sich ein ansehnliches Vermögen zu erwerben, war von der Ueber zeugung durchdrungen, daß es ihm gelingen müsse, das Problem des Perpetum mobile zu lösen. Seit Jahren machte er zu dem Zwecke Versuche, welche den größten Theil seines Vermögens ver­schlangen und ihm sowie seiner Familie die größten Entbehrungen auferlegten, Das Mißlingen aller seiner Arbeiten führte E. zum Es giebt keinen Nothstand! Fortgesetzte Arbeitslosigkeit Tiefsinn und seit länger als einem Jahre lebte er vollständig ab­hat den 36jährigen in der Pücklerstraße wohnhaften Schuhmacher geschloffen von jedem Verkehr. Vor einigen Tagen stellte sich Tob­Karl Zech zum Selbstmord getrieben. Zech, ein fleißiger und sucht bei dein Bedauernswerthen ein und machte seine Aufnahme nüchterner Mann, war seit vollen drei Wochen ohne jede Beschäf- in eine Privat- Irrenanstalt erforderlich. gung. Vergeblich pochte er, Arbeit suchend, an die Thüren vieler Meister, immer und immer wieder wurde ihm die Antwort, daß den 27. Juli, in Keller's Hofjäger, Hasenhaide, stattfindende Berliner   Arbeiter- Bildungsschule. Auf das am Montag, das Geschäft stocke und die Einstellung neuer Arbeiter nicht an- Sommerfest der Arbeiter- Bildungsschule, bei welchem der Reichs­gehe. Hunger und Kummer waren tägliche Gäste in der Bech- tagsabgeordnete Genosse Wilhelm Liebknecht   die Festrede halten schen Wohnung. Vorgestern Nachmittag hat sich der unglückliche wird, machen wir alle Genossen und Freunde aufmerksam. Familienvater, während seine Frau einige Zeit abwesend war, Näheres ist im heutigen Inseratentheil ersichtlich. mittelst einer Buckerschnur am Thürpfosten erhängt.

uns um die Mittheilung, daß er mit dem in letter Zeit mehr­Herr Adolf Goldberg von der Firma Felix Lande ersucht fach hervorgetretenen Redner gleichen Namens nicht identisch ist. Achtung, Charlottenburg  ! Parteigenossen! Die Listen zur Kommunalwahl liegen vom 15.- 30. Juli im Rathhause, Berlinerstr. 73, aus. Versäume Niemand nachzusehen, ob sein Name eingezeichnet steht. Sollte Jemand daran verhindert sein, so sind solgende Herren gern bereit, dieses für sie zu thun. Das Wahlkomitee.

H. Wernicke, Wilmersdorferstr  . 42. . Röttger, Wilmersdorferstr  . 65. W. Schulz, Maurer  , Krummestraße. Andresti, Schuhwaaren- Gesch., Englischestraße. G. Morgenroth, Knobelsdorfstr. 57. W. Strahl, Knobelsdorfstr. 57.

G. Buzzte, Töpfer, Sophie- Charlottenstraße. C. Pirch, Kirchstr. 7.

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Versammlungen.

eine Versammlung der Berliner   Gastwirthsgehilfinnen und zwar Kellnerinnen- Versammlung. Am 23. Juli fand wieder behufs Gründung eines Vereines statt. Nachdem das Bureau aus Fräulein Opitz als der ersten Vorsitzenden, Herrn Ebert, als zweiter Vorsitzender, Fräulein Freier, als Schriftführerin konsti­tuirt war, erhielt Fräulein Wabnih zum Vortrage das Wort. gleiteten Ausführungen die elende Lage der Berliner   Kellnerinnen, Die Rednerin beleuchtete in treffenden, von lebhaftem Beifall be­welche der Willkür der Wirthe und der Gäſte ſchutzlos preis ge­geben sind und fast planmäßig der Prostitution in die Arme ge­trieben werden. Es scheine fast, als ob die heutige Gesellschaft wie ihre Hauptvertreter, die Fabrikanten, sich durch die Prosti­tution billige Arbeitskräfte schaffen wollten. Die Gastwirths­gehilfinnen seien in Ausübung ihrer Thätigkeit gezwungen, die Völlerei in der Männerwelt zu fördern und damit die Ver­anlassung zu geben, daß die Nachkommen dieser Männer die Frren und Zuchthäuser bevölkern. Die Darlegungen der Rednerin wurden mehrfach durch zwei Damen unterbrochen, welche offenbar gekommen waren, um die Versammlung zu stören, und von denen sich die eine als Abgesandte eines Stellenver­mittlers entpuppte. Als wiederholte höfliche Ermahnungen zur Ruhe nichts fruchten wollten und auch der überwachende Lieute­nant die Ruhestörerinnen nicht zur Ordnung verweisen mochte, beförderte der zweite Vorsitzende, Herr Ebert, die Excedentinnen an die Luft. Darauf wurden die Statuten der neu zu begrün denden Freien Vereinigung Berliner Gastwirthsgehilfinnen" Vereins kann jede unbescholtene, über 16 Jahre alte Kellnerin gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pf. und einen Wochenbeitrag von 30 Pf. werden. Aus der dann vorgenommenen Vorstandswahl gingen hervor: Fräulein Emilie Denoch als 1. Vorsitzende,

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Wieder hat ein alberner Scherz den Tod eines jungen Mädchens herbeigeführt. In der Familie des am Grünen Weg wohnenden Versicherungsbeamten K. wurde am Donnerstag Abend der Geburtstag der einzigen 18jährigen Tochter Emma gefeiert. Es waren zahlreiche Freunde und Bekannte geladen, die Stim­mung war recht fröhlich und alle befanden sich in bester Laune. Leider sollte dem traulichen Familienfest ein recht jähes Ende bereitet werden. Zwei Freundinnen des jungen Mädchens waren auf den Einfall gekommen, dieser durch einen selbstver­faßten Brief einen Schreck einzujagen". Das junge Mädchen hat einen Unteroffizier vom 35. Regiment in Brandenburg   a. H. zum Bräutigam, der aber am Geburtsfeste seiner Braut aus dienstlichen Rücksichten nicht theilnehmen konnte. Nun überreichte die eine Freundin der Braut einen Brief, der ihr, wie sie angab, von anderer Seite zugesteckt worden sei. Als das junge Mädchen den Brief geöffnet und einige Zeilen in demselben gelesen hatte, stürzte es mit dem Aufschrei:" Allmächtiger Gott, er hat mich betrogen!" nach der Küche, wo es sich mittels eines Messers die Pulsadern der linken Hand öffnete, so daß das Blut hervorquoll Polizeibericht. Am 24. d. M. Morgens wurde eine Frau und das Mädchen bewußtlos zusammenbrach. Trotzdem sofort in ihrer Wohnung in der Frankfurter Allee   erhängt vorgefunden. Durchberathen und ohne Aenderung genehmigt. Mitglied des ein Arzt herbeigeholt wurde, kam Hilfe dennoch zu spät; das Vor dem Hause Lindenstr. 12 wurde zu derselben Zeit die arme Mädchen hatte sich bereits verblutet und seinen Geist auf- Handelsfrau Wilhelmine Hartmann von einem Pferde gebissen gegeben. Der Brief enthielt den Scherz", daß jener Unter- und am Kopfe bedeutend verletzt. Vormittags brachte sich ein offizier ein anderes Verhältniß angeknüpft habe. Die beiden Mann in seiner Wohnung in der Fischerstraße mittelst Revolvers Freundinnen", welche das junge Mädchen durch ihre Albernheit drei Schüsse in den Kopf bei. Er wurde nach dem Krankenhause in den Tod getrieben hatten, verließen bald die Gesellschaft, weil am Friedrichshain   gebracht. Zu derselben Zeit stürzte der sie den durch sie heraufbeschworenen Jammer der Eltern nicht mit 9 jährige Knabe Arnold Boldt aus einem Fenster der im ersten anzuhören verinochten. Stock des Hauses Langestr. 49 belegenen Wohnung seiner Eltern auf den Hof hinab und verstarb bald darauf infolge eines Schädelbruchs. Mittags wurde ein Mann in seiner Wohnung in der Pücklerstraße erhängt vorgefunden. An der Ecke der Alten Jakobs- und Seydelstraße wurde Abends die verehelichte Mathilde Kittner von einem Hunde umgestoßen und erlitt dabei eine bedeutende Verletzung am Kopfe. In der Nacht zum 25. d. M. gerieth im Keller des Hauses Jannowißbrücke 1, wo der Restaurateur May Dahn mit Abziehen von Spiritus be­schäftigt war, der Spiritus in Brand und erlitt Dahn   schwere Brandwunden am Oberkörper. Außerdem fanden am 24. 6. M. und in der darauffolgenden Nacht drei Brände statt.

Von einem Pferdebahnwagen überfahren wurde am geftrigen Tage in der Mittagsstunde ein zehnjähriges Mädchen in der Rosenstraße, welche blindlings in die Pferde lief und von denselben umgerissen wurde. Ehe der Kutscher den Wagen zum Halten bringen konnte, war derselbe über das Kind hinweg­gegangen. Zum Glück lag das Kind zwischen den Schienen, so daß es von den Rädern verschont geblieben war und anscheinend leichte Verletzungen davongetragen hatte.

Beim Baden ertrunken. Vorgestern Vormittag gegen 10 Uhr fuhren zwei junge Leute aus Berlin  , die sich bei ihren in Friedrichsberg wohnenden Verwandten zum Besuch aufhielten, in einem fleinen Segelboote von der Werftstation am Rummels­burger See nach dem sogenannten Stralauer Weiher, um sich in demselben zu baden. Sie hatten das Boot, nachdem sie daselbst angekommen waren, an einer Erle angebunden und waren dann, nachdem sie sich entkleidet hatten, von demselben aus ins Wasser gestiegen. Der eine der beiden jungen Männer hatte sich aber zu meit in das ziemlich dicht stehende Schilf hineingewagt, um auf die andere Seite der Rohrinsel zu schwimmen. Kaum hatte er

nahm, wenn Hilfe" nöthig war. Mochte der Rücken noch so sehr schmerzen, die Knien noch so heftig zittern, sie mußte fich stets so stellen, daß der Bauer, wenn das Unkraut die Kartoffelfelder zu vernichten drohte, sprach: Es wird nicht eher besser als bis Renn- Lena" gekommen ist."

Wenn die Sonne untergegangen war, und der Nebel sich über die Felder lagerte, wenn die Tannen am Fußweg durch den Hain düstere Gestalten annahmen und die Eule ihre Kleinen zur Abendmahlzeit rief, da hörte man ein paar nackte Füße leise und schnell über die Nadeln schleichen, da vernahm man einen trockenen, pfeifenden Husten am Baune an der Kothe. Es war Renn- Lena, die mit schmerzen dem Rücken und wunder Brust nach Hause eilte zu ihrem

Kinde.

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Gerichts- Beitung. fans

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Opitz als 2. Vorsitzende. Wabnitz als 1. Schriftführerin, Freier als 2. Schriftführerin, Frau Ebert als Kassirerin.

Fräulein Wabnik verlas dann noch einige Fragebogen und machte die Mittheilung, daß der Redakteur Herr Schneidt auf Grund dieser nächstens allgemein zu verbreitenden Bogen eine Schilderung der Lage der Kellnerinnen herauszugeben gedenke. Herr Gründel und Fräulein Wabnih sprachen zum Schluffe noch einige ermahnende Worte, worauf man sich( gegen 1/24 Uhr Morgens) trennte. Die nächste öffentliche Versammlung findet am 30. Juli in Feuerstein's Salon, Alte Jakobstraße 75, statt. 3u derselben werden, um das Eindringen des feineren Mobs unmöglich zu machen, Karten an die Freunde der Sache aus gegeben. Diefelben sind von Dienstag, den 28. Juli ab, bei den Herren R. Baginsti, Buchhandlung, City- Passage, und Restau  rateur W. Gründel, Dresdenerstr. 116, zu haben. Herr Gründel nimmt auch Beitrittserklärungen neuer Mitglieder zu der Freien Vereinigung Berliner Gastwirthsgehilfinnen" entgegen.

Eine Auflage wegen versuchter Erpressung wurde Der Fachverein aller in der chirurgischen Branche gestern vor der IV. Ferienstraftammer des Landgerichts I   gegen beschäftigten Berufsgenossen hielt am 21. Juli eine gut be die Kaufmanns- Ehefrau Rosamunde Napp, geb. v. Naumann, suchte Generalversammlung ab. Ehe in die Tagesordnung eins verhandelt. Der Bäckermeister Stockmann hatte der Angeklagten getreten wurde, theilte der Vorsitzende, Kollege Schmädike, mit,

fütterte ihn und wiegte ihn mit schmerzenden Knieen, die aus den Augen. Dann gingen Beide zur Ruhe und fielen Augen starr ins Feuer gerichtet, bis Per eingeschlafen, das in tiefen, schweren Schlaf. Feuer erloschen war und der Regen immer heftiger an das Papier schlug, mit dem sie die zerbrochene Scheibe ge- er flickt hatte.

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Es war bei Tagesgrauen an einem Morgen kurz vor Weihnachten, und die Dreschmaschine auf dem Herrenhof sollte gerade in Gang gesetzt werden.

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Mutter, ich bin so hungrig! klagte der Kleine, als in der Nacht erwachte. Aber die Mutter schlief und hörte ihn nicht. Da schwieg er und lehnte sein kleines Gesicht hart, hart an die Brust der Mutter. Nach einer Weile flagte er wieder: -Mutter, hast Du nichts für mich? Ich friere! Aber Renn- Lena lag unbeweglich. Sie wollte gewiß einmal ordentlich ausschlafen.

Die Ochsen waren vorgespannt, und der Großknecht stand breitbeinig in seinem großen Schurzfell am Tisch, die Hand am Sternrad, um es in Bewegung zu setzen. Auf Da fing Per zu jammern und zu schluchzen an. Er Sem Dreschboden war es noch nicht Tag; eine Laterne an froch auf das Kopfkissen, fuhr mit kleinen, kalten Fingern der Decke warf einen schläfrigen Schein auf die Knechte, die über das dünne Haar der Mutter, flopfte ihren Hals und Je näher sie der rasenbedeckten Hütte kam, desto härter das Stroh aufschnitten. Die Mägde banden die Garben los, verbarg seinen Kopf an ihrer Wange. flopfte das Herz unter dem grauen, schweißigen Hemde, und die Ochsen, die wußten, was da kommen sollte, hörten -Mutter, liebe Mutter, mach doch Feuer an! Ich desto schneller schlugen die staubbeschmutzten Füße an den mit dem Wiederkäuen auf. fürchte mich so! zerfetzten Rock. Ach, er konnte ja aus dem Fenster gefallen Fertig? Lauter, immer lauter wurde das Weinen des Kindes. sein, wenn sie auch den Tisch von der Wand fortgerückt Nein, stopp, Renn- Lena ist noch nicht da. dm Zum ersten Male hatte Renn- Lena keinen Troft für ihren hatte! Er konnte ja auf die Kiste gekrochen, herabgefallen- Das verdammte Frauenzimmer, das nicht aufpassen kleinen Per. Kalt und steif lag sie da, sie war für immer sein und sich den Hals gebrochen haben! kann. Man wartete fünf, vielleicht zehn Minuten. Dann eingeschlafen, tief und fest, wie nach schwerem, langem Sie hatte nicht gezittert, als sie zur Versteigerung von wurde eine Andere an den Zylinder zum Harken gestellt, Tagewert. Menschenfleisch gestanden hatte; nicht gezittert, als der und der Großknecht fällte das Urtheil, daß Renn- Lena, die Wild und verzweifelt weinte der kleine Per. Er schlang Schuhmacher, indem er seine Blicke auf ihre zarten Glieder ihre Arbeit versäumt habe, sobald auf dem Hofe keine Be- seine Arme um den Hals der Mutter, er streichelte und gerichtet hielt, siebzehn und einhalb" geboten hatte. schuftigung finden solle. flopfte sie, er rief und bat. Endlich kroch er aus dem Arbeit mehr. Der Tennenstaub und die Dezemberkälte wimmerte:" Deffne, öffne!" Aber es war gleich, denn Renn- Lena brauchte keine Bette, lief an die Thür, schlug mit dem Kopf dagegen und hatten ihr Werk vollendet. Zweimal hatte sie gestern Abend hörten ihn nicht. Da lief er an den Hard, griff nach dem Aber der Köthner   und sein Weib schliefen fest und Sie hatte die Stirn gegen eine Birke gelehnt, und rothe und sing zu essen an. Er weinte und. Aber die Nacht­auf dem Heimwege durch den Hain   stehen bleiben müssen. Topf, fragte eine übrig gebliebene Startoffel zusammen Tropfen waren über bleiche Lippen geströmt. Erst sachte, luft machte sich an seinen zarten Gliedern immer fühlbarer, zwei und zwei, wie die Thränen eines Menschen, der für gewöhnlich nicht weint, dann schnell und reichlich, wie der und so lief er schluchzend im Zimmer umher, schlug sich an Strom aus der Wunde eines Kriegers. Renn- Lena war ja dem Tisch und rief: Liebe, liebe Mutter!" auch auf ihrer Wahlstatt gefallen.

Sie hatte nicht gezittert, als der Bauer, deffen Sohn ihr Leben vernichtet, sie zur Thür hinausgestoßen und ge­schrien hatte: Hinaus mit Dir, Du lüderliches Frauen zimmer, Du hast mein ganzes Haus verpestet!"

Endlich weinte er sich in den Schlaf auf dem eiskalten Fußboden, in der krampshaft geschlossenen Hand den Holzs schuh   der Mutter, das bleiche, blonde Köpfchen auf de Schwelle

Aber sie zitterte für ihren kleinen Peter, ihre personi fizirte Schmach und Schande, für das Kind, das ihr die Arbeit um den Lebensunterhalt doppelt schwer machte. Und wenn dann der Kleine gesund und munter unter der zerlumpten Decke hervorkroch und Mutter" rief oder weinend an der Thür stand oder auf der Diele eingeschlafen war, die Hand unter die magere, bleiche Wange gelegt, da wurde sie froh, herzensfroh, und das war ihre einzigste Dann wankte sie in die Hütte, gab dem kleinen Per Freude im Leben. Sie füßte ihn selten, sie koste ihn nicht, Brot und Kartoffeln, machte wie gewöhnlich Feuer auf dem aber ihr warmes Herz schlug so warm, so warm, als klopfte Heerd an und setzte sich mit dem Kinde auf dem Schooß vor So fand ihn die Dezembersonne, als sie endlich am es unter dem besten holländischen Leinen. das Feuer. Warme, klare Tropfen fielen auf die Wange Morgen, bleich und kalt, langsam über den Rand des Dann holte sie bisweilen ein bischen Milch hervor, die des Knaben. Waldes emporstieg und das kleine, geflickte Fenster in der man ihr, wo sie arbeitete, geschenkt hatte, oder ein paar Mutter, es tropft wieder durch das Dach, wimmerte Hütte traf. Wurstschalen, die sie bei Seite geschmuggelt, wenn die Knechte der Kleine. So fand auch der Gemeindevorsteher- als er im Laufe Abendbrot aßen, oder einen Häring, den sie im Dorfe ge Da lachte Renn- Lena zum ersten Mal seit langer, des Tages die Thür aufbrechen ließ die Renn- Lena und kauft hatte, machte Feuer an, nahm Per auf den Arm und langer Zeit, und trocknete mit dem nassen Rock die Thränen ihr Kind.

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