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Dem Standart" zufolge hat der Gendarmerie­Chef in Warschau , General Brock, die Entdeckung ge­

Soziales aus Australien .

Man sieht, daß trotzdem einige Artikel theurer im Preise stehen, doch immerhin noch ein Ueberschuß des Lohnes vorhanden Um die Lage der Arbeiter in Australien mit der in Deutsch - ist, und daß der australische Arbeiter bei nur achtstündiger Arbeits­macht, daß die Geheimpolizei ſelbſt aufrührerische Pro- land zu vergleichen, stellen wir eine Cohnstatistik und eine zeit ein besseres und menschenwürdigeres Dasein führen kann, klamationen in die Wohnungen der Studenten, bei denen Statistit der wichtigsten Lebensmittel zusammen. Die Angaben wie der deutsche Arbeiter.

sie Haussuchung halten sollte, hineingeschmuggelt hat. finden sich in einem Aufsatz von Dr. Ruhland im neuesten Heft der Chef der Gendarmerie diese Entdeckung gemacht

Das ist gerade nichts Neues, merkwürdig ist nur, daß der Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft". haben soll.

Kapitalisteninternationalismus. In Frankreich wurden militärische Maßregeln getroffen, welche einen Uebertritt belgischer Ausständigen auf französisches Gebiet verhindern sollen. Zahlreiche ausländische Arbeiter in Paris und den Nord- Departements erhielten Ausweisungs­Ordres und wurden abgeschoben. Eine Pariser Versamm­lung im Tivolisaal war von 5000 Personen besucht und nahm einen überaus stürmischen Verlauf. Der Deputirte Laur theilte mit, daß der italienische Botschafter Mena­brea vor wenigen Tagen beim Minister Constans ange­gefragt habe, was Frankreich zu thun gesonnen sei, falls Deutschland in Belgien einmarschire, um dort die Ordnung wieder herzustellen." Constans habe darauf die Nichteinmischung Frankreichs zugesagt.

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Die Maßregelungen der Bergleute infolge des Streits beschreibt die Zeitung der deutschen Bergleute" fogendermaßen:

Wenn schon während des Streits seitens der Re­gierung alles mögliche gethan wurde, um die Bewegung

niederzuhalten, wenn ihre Organe, die Polizei und Gen­darmerie sich den Streifenden gegenüber Uebergriffe er­laubten, wie sie einzig dastehen, so kann es nicht Wunder

nehmen, wenn die Sieger sich durch die Maßnahmen der Regierung im Rechte glauben, in der rücksichtslosesten und brutalsten Weise gegen unsere Kameraden, welche um ihr gutes Recht kämpfen, vorgehen. In einer Weise, welche allem menschlichen Gefühl Hohn spricht, nehmen die Maßregelungen ihren Fortgang. Nicht genug, daß man eine Anzahl der besten Arbeiter abgelegt hat,( man spricht von 2000) geht man jetzt schon dazu über, den Austritt der Kameraden aus dem Verbande zu verlangen. Sie, die Unternehmer, welche selbst in mächtigen Organi sationen sich zur Wahrung ihrer Interessen zusammen schaaren, können das gleiche Bestreben bei den Arbeitern nicht dulden, und sie beweisen dadurch wieder klar und deutlich, daß sie es lediglich als eine Machtfrage betrachten, in wieweit man dem Arbeiter Spielraum gewährt oder vielmehr gewähren muß.

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Vom Streik in Belgien laufen immer noch widersprechende und unklare Meldungen ein. Da die sozialistischen Blätter nicht über die Geldmittel verfügen, eine eigene Berichterstattung einzurichten, so bleibt man natürlich auf die Berichte der Bourgeoispresse angewiesen. Nach der Franks. 8tg." ist eine allgemeine Neigung zur Wiederaufnahme der Arbeit vorhanden, nur im Bassin von Charleroi halten die Arbeiter muthig aus. Nach der Ansicht eines Bourgeois, den der Berichterstatter interviewt hat, ist der Streik bald zu Ende, trotzdem die Arbeiter sehr gut organisirt seien und durch ihre société cooperative, welche eine Bäckerei betreibt, tüchtig unterstützt wurden. Der gefährlichste Gegner der Arbeiter ist die katholische Propaganda, welche jetzt eine zweite Bäckerei gründen will, welche die Preise der von der cooperative betriebene unterbieten will, um sie auf diese Weise zu ruiniren. Man sieht, was die Arbeiterfreundlichkeit der Klerikalen werth ist. Die Unternehmer freuen sich schon, wie sie maßregeln werden, wenn der Streik beendet ist. Nach der Ansicht Conreurs, des Arbeiterführers im Zentre, liegen die Dinge ganz anders. Die Arbeiterschaft könne den Streik noch lange aushalten, sie habe bedeutende Mittel zur Verfügung und erhalte von den englischen Bergarbeitern starke Unterstüßungen, wobei er allerdings wohl ein wenig aufgeschnitten hat, gegenüber einem bürger­lichen Journalisten. Der Generalrath der Arbeiter­partei hat beschlossen, wenn die Verfassungsrevision den Forderungen der Arbeiter nicht gerecht wird, auch die Arbeiterschaft der großen Städte in die Bewegung ein­treten zu lassen, und man wird versuchen, zu seinem Recht zu gelangen, und wenn die Bewegung revolu­tionär werden sollte. Nach den neuesten Nachrichten haben die Arbeiter in Gent abgestimmt und beschlossen, nicht in den General­streit einzutreten, aber die Ausständigen auf alle mögliche Weise zu unterstüßen. Auch soll danach der General­rath beschlossen haben, von Donnerstag an den Streif aufhören zu lassen.

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Deutsche Sitten. Unsere Leser erinnern sich wohl noch des furchtbaren Vorfalls von Ausgangs Winter, wo bei Neustadt in Oberschlesien ein Kind er­froren war, welches billiges Mehl von der Grenze herbei­geholt hatte. Diesem Opfer auf dem Altar der Agrarier sind nunmehr noch andere gefolgt. Bei Neurode suchten Leute Mehl über die Grenze zu schmuggeln; die Grenz beamten gaben Feuer und verwundeten ein Mädchen tödtlich, einen alten Mann so, daß er im günstigsten Falle ein Krüppel wird, und ein junger Mann wurde bedenklich verletzt. Wir möchten vorschlagen, diese Szene malen zu lassen und das Bild zu den anderen Ver­herrlichungen des preußischen Ruhmes in der Ruhmeshalle aufzuhängen. Die Herren von Stolberg , Reden, und wie die übrigen Agrarier heißen, könnten es ja stiften.

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*) Diese Angaben beziehen sich bei freter Kost und Logis auf die Woche während der Herbstarbeit.

**) Jahreslohn bei freier Kost und Logis.

Köchin**)

Hausmädchen**)

Eisengießer Monteure Farmarbeiter*) Kesselschmiede

Australien. Süd­

Australien. West­

Maler Zimmerleute Maurer . Ziegeleiarbeiter Backsteinmaurer

10-11

10-12

8-11

10-11

10-12

10-11

7-10

8,50-10 10-12

7,50-10 8-9 7-10 8-10

7,50-10 10-12

6-8 7-12

3-5

10-12

7-12

8-10 7-10

3,25-6 3,50-5

2,75--5

Schmiede

9,35-10,70

10-14

9-12

8,50-12

7-12

1-4,25

9,35-10,70

10-14

8-11

9,35-10,70

9-13

8-11

9-12 9-12

2,30-6

Kindermädchen**)

400-780 600-800 900-1200 20 8-10,70

8-12

8-12

8-9

2,60-2,80 3-6

20

400-500 600-700 700-1000

400-500 400-500 500-1000 20-30

260-600 400-500 550-1000 14-20

360 720 15-20

800 13-20

12-22

500 500

200-400 400-700 400-1560

240-300

150-180

10-15 16-12 und

theurer

etwas

120-150

20

Quart

888

10

87

1.

Lohn

statistik.

( Der Lohn gilt für Australien für den 8 ündigen, für Berlin für den 10 stündigen Arbeitstag, und ist in Mark und Pfennig ausgedrückt.)

Wales . Neu- Süd­

Victoria

Queensland .

Tasmanien . Neuseeland .

Berlin .

Pfd.

Wales . Neu- Süd­11. Lebensmittelstatistik.( Mk. u. Pf.) West­

Queensland.

Tasmanten. Neuseeland .

Süd­

Victoria.

Hamburg .

Australien .

0,12 0,30-0,6 0,50-1,0

0,35-0,60 0,80-1,05

0,12-0,35 0,60-1,50

0,10-0,12

0,10-0,12

0,15 0,35-0,60 0,75-1,0

0,80

1,0-1,50

0,80-1,50

1,0-2,50

0,75-1,80 0,12 0,20-0,50

0,60

0,10

1,0-1,35

0,50-1,0

1,15-1,70

1,35-2,0

1,35-1,50 0,50-0,75

1,35-1,75 0,52-0,75

0,25-0,35

0,20-0,35

0,20-0,40

0,20-0,50

1,50-2,50

1,50-3,0

3,50

4,50-8,0 1,50-2,50 0,25 0,25-0,42

0,17-0,34 0,21-0,35

1,50-2,80

Str.

5,10-7,10 18,0

10,0-15,0 12,0

12,0-15,0

12,0-17,0

3,50-6,0

5,50-12,0

5-13 Adelaide 0,25-0,50

0,35-0,5

7,50-12 Norden Süden 7-20 Stadt 7-10

Land 5

2,50-6 Inland 5--8 0,25-0,42

0,21-0,35

Stadt 6

15-20

15-25

15-20

15-20 pCt. theurer. wie

10-20 pt.

theurer 10 pŒt.

Deutschland

Teutschland

i. theurer, wie t.

theurer

15 pŒt.

15-20

80

Diese ungemein günstige Lage der australischen Arbeiter­klasse ist die Folge ihrer vorzüglichen gewerkschaftlichen Organi­sation, welche durch keine Parteilichkeit des Staats für die Unter­nehmer gehemmt wird; und so konnte man denn hier sehen, wie weit es die Arbeiter bringen können, wenn ihnen volle Freiheit gelassen wird und der Staat sich nicht dazu hergiebt, sie im In­teresse der besitzenden Klassen niederzuhalten. Leider wird aber diese Herrlichkeit wohl nicht mehr lange anhalten. Die Bour­geoiste rüstet sich schon zum Schlage, wie wir am Schluß des Artikels über den australischen Dockerstreik vor einigen Nummern ausführten, und da wird es wohl bald mit dem Arbeiterparadies zu Ende sein. Definitiv kann auch hier nur die Sozialdemokratie helfen.

Das Gemetel von Fourmies und seine Konsequenzen.*)

Von Mac Arle.

Sie nannten sich die Freunde des Volks, diese Burschen die, arm an Ehr- und Sittlichkeitsgefühl, aber reich an Schlauheit und Verschlagenheit das fressende Krebsgeschwür der Finanz- und Spekulationsherrschaft auf den Körper der französischen Republik übertragen haben.

Sie nannten sich Freunde des Volks und sogen ihm an der Republik schmaroßend die Lebenskraft aus. Welche liebenswürdige Miene zeigten die Herrn der Re­gierung dem Volk während der boulangistischen Stürme! Sie verbargen einen Augenblick ihre Raubthierzähne und Klauen, gingen in Lammkleidern einher, mischten sich unter das Volt, sprachen einschmeichelnd von ihrer warmen Freundschaft für dasselbe. Nicht der General ( der übrigens um fein Haar besser war), sie allein waren es, welche die Republik retten, die soziale Frage lösen, das Glück des Volkes herbeiführen wollten. Ja wohl das Glück des Volkes. Es wahr rührend und erhebend zugleich.

Das leider so leichtgläubige Volk hatte sie angehört, ihnen geglaubt, weil ein Theil seiner Führer unter der Maske des Sozialismus, in Wahrheit aber im Solde der Regierung, ihm gerathen, zu hören und zu glauben. So fam es denn, daß jene sauberen Elemente aus den Wahlen von 1889 nochmals triumphirend hervorgingen. War es ihnen gerade schon während des Wahlkampfes schwer geworden, die volksthümliche Miene zu wahren, nach demselben, einmal im Sattel, fiel die plebejische Verkleidung, das Volk fand sich von neuem seinem größten Feinde gegenüber, es sah sein unverhülltes, unbarm­herziges Gesicht und fühlte wie seine Klauen sich aufs Neue in sein Fleisch krallten.

Vielleicht dauerte die Illusion noch einige Zeit an, aber die Gelegenheit fam bald, wo sie aufhören ußte. Als die Arbeiter zum ersten Mal im verflossenen Jahr die Maidemonstration begehen wollten, um der öffent­lichen Meinung den Achtstundentag abzuringen, da ließ die Regierung ihnen eine deutliche Antwort zu Theil werden, eine Antwort, nicht durch Worte, sondern durch ein Waffengeflirr, das in ganz Frankreich Schrecken er­regte. Am 1. Mai 1890 wurde Paris , wie alle anderen französischen Städte, in einen wahren Belagerungszustand versetzt, in der Hauptstadt wurde eine Militärmacht ent­faltet, wie man sie in den schlimmsten Tagen der Mon­archie nie gesehen.

Constans , diese Personifikation aller schändlichsten Eigenschaften der Bourgeoisie, wollte das Volk ein­schüchtern durch die drohende Miene äußerster Ent­schlossenheit. O, ja, in dem Augenblick als mau die Kanonen schwer über das erzitterte Pflaster jagen, als man alle strategisch wichtigen Punkte der Hauptstadt von militärischer Macht besetzt sah, da spürte man allerdings den erkältenden Hauch des Schreckens über Paris hinweg­ziehen. Auch das Volk wurde von ihm ergriffen, aber feine Furcht war gemischt mit jener aufsteigenden leiden­schaftlichen Wuth gegen die Regierung, welche so leicht eine Katastrophe herbeiführt. Konnte es denn anders fein? Mußte es denn nicht aufwachen aus seinem ver­trauensseligen Traum, als es sah, wie die Macht benutt wurde, welche allen Versprechungen zufolge nur für und durch es selbst angewandt werden sollte? Die Gewaltmaßregel wurde je länger desto drückender, die Arbeiter mußten wohl erfennen, daß die Drohung mit der Waffengewalt mehr war, wie eine bloße Drohung. Der 1. Mai 1890 ging nicht ohne Blutvergießen ab, die Kugeln pfiffen und trafen auf mehr wie einer Stelle, die Gewalt­thätigkeiten und Provokationen der Sbirren waren in feinem monarchischen Staat derartig brutale, wie in der französischen Republik . Es scheint jedoch, daß die Con­stans'sche Bande gefunden hätte, alle ihre Thaten vom verflossenen Jahre seien noch nicht hinreichend, um den Massen die Augen über die nackte Wirklichkeit zu öffnen, daß es dazu eines noch blutigeren Schreckens bedurfte. Der diesjährige erste Mai brachte diesen in der That. Er ergriff das unruhig wartende Volt, als es am Abend den Nachrichten aus den verschiedenen De­partements entgegensah, und die Nachricht hörte, daß in einer kleinen Stadt des Nordens, in Fourmies, die Bru­talität der Henker Frankreichs eine furchtbare Orgie ge­feiert hatte.

*) Wir haben zwar schon in voriger Nummer, nach den Berichten der bürgerlichen Blätter, einen Artikel über die Vor­gänge in Fourmies gebracht, allein trotzdem wird der vorliegende Artikel unseres französischen Genossen doch noch Interesse haben, da er das Ereigniß in einer neuen Beleuchtung zeigt.

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