Sonntag.
Es werden Anträge von untergeordneter Bedeutung ver
Montag. Vormittag.
Redner erinnert an die
zubieten haben, was geeignet ist, einen Krieg zu verhindern. Ausführungen Vollmar's, betreffs seines empfohlenen Vorgehens| Bebel die Wahl Werner's hintertreiben wollte. Zur Sache selbst Ich will die Schrecknisse nicht ausmalen, die ein Steg Rußlands durchaus nicht einverstanden erklären. Wenn die Partei in der habe ich zu bemerken, daß ich auch gegen das viele Parlamentiren über Deutschland bringen könnte, und sich bin überzeugt, wenn Weise vorgehen würde, wie Vollmar empfiehlt, dann verleugnet bin. Ich bestreite, daß die Reichstagsreden bis in den Wahldas deutsche Vaterland von einem auswärtigen Feind ange- fte ihren revolutionären Charakter und dann ist die Partei nicht kreis Teltow- Beeskow- Storkow schallen.( Gelächter.) Die Abgriffen würde, dann wären die deutschen Sozialdemokraten nicht mehr das, was sie sein soll.( Rufe: Sehr richtig!) Ich leugne geordneten sollten lieber ihre Reden vor den Arbeitern auf dem die letzten, die Alles aufbieten würden, um den Feind zu schlagen. nicht, daß wir auf dem Wege des Parlamentarismus kleine Er- Lande halten, dann werden ste ersprießlicher für die PartetIch bin der Meinung, wir dürfen nicht mit Träumen rechnen, folge für die Arbeiter erringen können. Wir können uns der- Interessen wirken. Daß Sie Werner ausschließen wollen, kann wir können uns nicht danach richten, wenn ein Erdbeben im artig kleine Abschlagzahlungen auf unserm Vormarsch wohl ge- ich absolut nicht billigen. Kalender verzeichnet ist, wenn ein Schäfer Thomas eine Prophe- fallen lassen, das darf uns aber in unserm Vormarsch nicht einen zetung macht, sondern wir können nur mit natürlichen Ver- Augenblick aufhalten. Wir dürfen niemals auch nur einen Augenhältnissen rechnen. Ich muß bemerken: eine solche Prophezeiung, blick unsere Endziele aus dem Auge lassen. Alle unsere Thätigwie sie von Bebel aufgestellt worden ist, ist geradezu gefährlich. feit muß in erster Reihe darauf gerichtet sein, die Köpfe zu revo- handelt. Die Massen werden selbstverständlich sagen: wenn der Tag so lutioniren. Ich bin der Meinung, daß, wenn wir einmal in so nahe ist, wo wir unsere Endziele erreichen werden, wozu wollen großer Zahl in den Reichstag einziehen sollten, daß wir in demwir noch uns mit der kleinlichen Agitation wie die Erreichung felben die Majorität hätten, die herrschenden Klassen das allgemeine Grillenbergers Mittheilung hin, das Flugblatt sei mit der Die Preßkommission der„ Volkstribüne" erklärt, daß ste auf des Achtstundentages befassen. Wahlrecht einfach aufheben würden. Deshalb muß unsere ganze Bolks- Tribüne" versandt worden, eine Untersuchung veranstaltet Eigenthümlich ist es, daß man nur mit Siegen rechnet und Thätigkeit eine propagandistische, ich wiederhole es, eine auf die habe. Der Expedient behaupte nun, aus eigener Initiative tein gar nicht eine Niederlage ins Auge faßt. Und was ein Steg Revolutionirung der Massen gerichtete sein.( Beifall.) Rußlands über Deutschland für die Arbeiter bedeuten würde, Liebknecht: Wildberger flammert sich an meine Broschüre Flugblatt versandt zu haben. Nur auf ausdrücklichen Wunsch diese Schrecknisse will ich gar nicht ausmalen. Die„ Berliner von 1869. Unter gleichen Verhältnissen würde ich dieselbe Rede und Bestellung von Genossen habe er einige Flugblätter verBoltstribüne", die mich des Chauvinismus bezichtet," schreibt: noch heute halten, dieselbe Broschüre noch heute schreiben. Die fandt. Zum Beweis, daß solche Bestellungen eingelaufen, tönnen dabei nur gewinnen und deshalb wünschen wir, daß der ich auf dem Proteststandpunkt gegen die Neuschaffung auf Gewalt mit der Berliner Opposition ist die Auseinandersetzung mit Es kann uns gar nichts angenehmer sein, als ein Krieg, wir Lage hat sich aber seit 69 vollständig verändert. Damals stand find drei Postkarten eingefügt. Richard Fischer- Berlin : Viel wichtiger als die Diskussion Krieg so schnell als möglich kommt." Ja, wenn man auf diesem boden, den Norddeutschen Bund . Sein prorisorischer Charakter Bolmar. Theilt die Partei Vollmars Anschauungen, dann Standpunkte steht, dann dann ist es auch nothwendig, der Re- lag auf der Hand. Das Deutsche Reich, das an seine Stelle ge- muß aus unserem Programm das Wort: sozialdemokratische gierung die Mittel zur Striegführung zu bewilligen, denn mit treten, zeigt Festigkeit und zwingt uns, innerhalb des Rahmens Arbeiterpartei gestrichen und durch: deutsche Arbeiterpartet erBappenstielen können doch die Russen nicht geschlagen werden. der gegebenen Verhältnisse zu bleiben. Der strenge Proteſtſtand ſetzt werden.( Beifall.) Dann muß der Standpunkt, den die ( Heiterkeit.) Die Bemerkung der„ Volfstribüne" paẞt wenig zu ist nur in provisorischen Zeiten möglich, sonst ermüdet er. der Forderung: Abschaffung aller Kriege. Die Volkstribüne" Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich ruhig in die Ecke Rongreffe in St. Gallen und Halle zur Sozialreform bezw. den erinnert mich an Bittor Hugo, der auch den Frieben wollte, er stellen und auf ihre Thätigkeit verzichten. Der Kampfplatz muß fog. praktischen Forderungen" eingenommen, aufgegeben werden. Vollmar will die Reform um threr selbst willen. Wir wollte aber noch einen Krieg führen gegen Deutschland . genommen werden, wie er geboten wird. Kopfloſe Thorheit wäre wollen sie, um die Arbeiterklasse zum Entscheidungskampf zu ( Seiterkeit.) Ich bin der Meinung, daß ein Strieg für die Arbeiter es, die gegebenen Waffen zu verachten. So wenig ich jemals stärken. Für uns ist sie Mittel zum Zwed, für Vollmar SelbstBewegung von den unheilvollsten Folgen wäre und kann mich meinen Standpunkt verändert habe in prinzipieller Beziehung, der Ansicht keineswegs anschließen, daß der nächste Krieg der so wenig nehme ich Anstand in jedem Augenblick meine Tattit med und Hauptsache. Seine Anschauungen können schließlich letzte sein würde. Deshalb haben wir alles aufzubieten, was nach den Verhältnissen zu ändern. Einen schlimmen Dienst hätte auch von Bennigsen getheilt werden. geeignet ist, den Strieg zu vermeiden, oder soweit als möglich ich meiner Partei erwiesen, wenn ich an der im Jahre 69 freilich Bennigsen'sche Rede bei Erlaß des Sozialistengesetzes, in welcher er auch für eine entfernte Zukunft die Möglichkeit sozialistischer hinauszuschieben. Man scheint ganz vergessen zu haben, daß richtigen Taktik festgehalten hätte.( Beifall.) der Brüsseler Kongreß dieselbe Ansicht ausgesprochen hat. Ich Was den Parlamentarismus betrifft, so sind wir alle der Gesellschaftsordnung zugab. Bollmar will das Schwergewicht zukünftigen Kriege erhofft, nur ein Phantom ist, und ich bin der Reichstag , sondern außerhalb des Reichstags zu verlegen ist. würde an Stelle der Herrschaft der Partei die Mandatsherrschaft, kann nicht umhin, zu behaupten, daß das, was Bebel von dem Ansicht, daß der Schwerpunkt unserer Thätigkeit nicht in den der Parteithätigkeit nicht in die Agitation, sondern ins Parlalament, ins Barlamentiren verlegen.( Zustimmung.) Das Meinung, es ist gut, das dies so ist. Eine voreilige Verwirt- iegt in unseren bisherigen geringen Erfolgen eine Verurtheilung die Abgeordnetendiktatur setzen.( Beifall.) Deshalb muß der lichung unserer Biele ohne festen Untergrund wäre aufs höchste des Parlamentarismus, wie wir ihn auffaffen? Die Schuld liegt zu beklagen. Es wäre dies nichts weiter als eine Wiedergeburt nicht an ihm, sondern daran, daß wir im Lande noch nicht die Parteitag klar und entschieden Stellung nehmen. Das Amender Pariser Kommune mit allen ihren Verkehrtheiten und Rück- Macht haben. Hätten wir sie, so würden wir die Klinke der dement Dertel ist frei von jeder persönlichen Spize. Aber was schlägen. Ich bin am Ende meiner Ausführungen und wieder- Gesetzgebung erfassen und ebenso günstige Resultate für uns mit nüßen uns alle schönen Programme, wenn nicht klar konstatirt hole, ich habe keineswegs eine neue Taktik empfohlen, ich will ihr erzielen, wie die herrschende Klasse für sich. Freilich können wird, in welchem Geiste die Programme den Massen gegenüber vertreten werden sollen.( Beifall.) Wir kennen als Partet keine blos, daß die auf dem vorjährigen Parteitage beschlossene Taktik auf dem Wege der Gesetzgebung nicht alle Fragen gelöst werden, Politik der freien Hand. Diskussionen innerhalb der Bartet- tonsequent durchgeführt werde. Ich bin der Meinung, die Hin- aber man zeige mir doch einen anderen! überleitnug der alten in die neue Welt kann sich nicht sprung- Nun zu Vollmar. Er sagt, Bebel und Liebknecht haben nach außen hin aber ist jeder verpflichtet, für die Haltung einweise durch ein elementares Ereigniß, sondern kann sich nur daffelbe gesagt. Der große Unterschied ist nur, daß es sich bei fich fügt, oder nicht, berühre ich garnicht, ste ist selbstverständlich. zutreten, welche der Kongreß feststellt. Die Frage, ob Vollmar langsam, in natürlicher Entwickelung vollziehen. Diesen Um- uns um ein paar gelegentliche Aeußerungen handelt, bet ihm Wohin tämen wir denn, wenn Abgeordnete das Recht hätten, stand müssen wir im Auge behalten und danach haben wir unsere aber um eine neue Methode, um eine neue Taktik. Solch ge- an die Entscheidung der Wähler gegen den Beschluß des ParteiWildberger- Berlin verliest zunächst eine Reihe von Aus- Ertlärung: Ideal und Wirklichkeit stoßen sich eben im politischen hat sich der Abgeordnete, wer es immer set, zu fügen. Sonst sprüchen Liebknechts, die letzterer im Jahre 1869 gethan, mal ein wenig zu weit nach rechts, ein andermal ein wenig zu und Barnellismus einzuführen!( Beifall.) Leben. Da ist die Möglichkeit leicht vorhanden, daß man ein- wäre der Weg geebnet, in unsere Partei den Boulangismus tiren mit den herrschenden Klassen, als Berrath an der Arbeiter rechts gehenden Aeußerungen von uns im Plenum will Bollmar Bremsern wählen, so bin ich bei den ersteren.( Beifall.) Die Arbeiter- weit nach links geräth. Aus ein paar scheinbar zu weit nach Liebknecht : Müßte ich zwischen den Stürmern und klasse bezeichnet wird. Aehnliche Aussprüche habe Liebknecht eine neue Taktik machen. noch 1876 gethan und diese Reden sogar in Broschürenform erscheinen lassen, heute werde jedoch an dieser parlamentarischen Er spricht vom neuen Kurse. Wo ist er? Das Sozialisten- Stürmer können uns nie so viel schaden, wie die Bremser. Komödie theilgenommen und die Anträge so eingerichtet, daß sie gesetz ist fallen gelaffen, weil die Regierung erkannt hat, daß es aber Bollmar will nicht bremsen, er will die Parteilokomotive auf einen neuen Strang bringen. Die Situation hat sich verauch von den gegnerischen Parteien unterschrieben werden können. Haß und Verachtung gegen die heutigen Zustände erregt. Bebel habe sich, im Hinblick auf die Einführung des rauchlosen wo wir ausgleiten müssen!( Zustimmung.) Mit Scheingüte sucht man uns auf einen Boden zu locken, aufgiebt, daß er zwar für die Bebelsche Resolution, aber aus rückt. Vollmar hat erklärt, daß er seinen Standpunkt nicht Bulvers, für die Bewilligung dunkler Uniformen erklärt u. s. w. Die Bartei gehe in der That einer Verflachung und Versumpfung geändert. Gerade bei der Sozialreform stellt sich heraus, daß Wege offen: Entweder erklärte: Was ich will, ist eine neue Nur die Form, in der die Regierung uns bekämpft, hat sich Dertel eine Nothwendigkeit geworden. anderen Motiven stimmen würde. Dadurch ist das Amendement Vollmar standen zwei entgegen, es werde der Befehl gegeben, bei Stichwahlen zwischen Bas soziale Königthum" Schaum ist; unfähig den Klassenstaat Taktik, was ich sagte, war ein Pronunziamento.( Beifall.) Konservativen und Freifinnigen für letztere zu stimmen; der Beschluß des Pariser Kongresses betreffs ber 1. Maifeier wurde bei zu überwinden. Wir hüpfen nicht auf die Leimruthe, zu denken: Oder er erklärte: meine Aeußerungen sind misverstanden worden: Seite geschoben, im„ Wähler" set das Verlangen der Berliner , Ach, die Regierung meint es so gut mit uns. Meinen wir es ich will keine neue Tatik. Er hat das letztere nicht gethan und an der Feier des 1. Mai festzuhalten, verhöhnt worden u. s. w. auch mit der Regierung gut!( Lebhafter Beifall.) Auch auf dem Gebiete der auswärtigen Politik hat man eine andere Taktik eingeschlagen. Der Standpunkt Vollmars werde von Bebel, Liebknecht, Auer und anderen Abgeordneten gelheilt. Der Redner zitirt die verschiedenen Aeußerungen der genannten Abgeordneten im Reichstage. Er verfpreche sich auch keinerlei Das muß sachlich scharf, ohne persönliche Spitze ausgeErfolge von einem Kriege, im Gegentheil, nach einem Kriege sprochen werden. Wollen wir die Alten bleiben, wollen wir werde die Knechtung nur noch größer werden. Er sehe ebenfalls in einem Kriege ein großes Unglück für die Arbeiter. DesOertel beantragt in Absatz 6 der Bebel'schen Resolution bleiben, was wir sind, so sind wir hierzu verpflichtet. Vollmar hat zwar gesagt: Ja, ich habe ja gar keine neue halb haben wir auch keine Veranlassung, bei einem Striege unsere nach den Worten" immer das ganze und letzte Ziel der Partei Taktik empfohlen, habe ja nur ausgesprochen, was der Bebel, Haut zu Markte zu tragen. Mit der Volkstribüne bin ich im Auge haben", einzuschalten: feineswegs einverstanden. Sie werden es nicht leugnen können, Standpunkt, den Bollmar in seinen zwei Münchener Reden am Busammenhang gerissene Aeußerungen beweisen nichts, und wir was der Liebknecht, der Auer auch gesagt haben. " Der Parteitag erklärt hierbei ausdrücklich, daß er den Stützen, auf die er sich stützen wollte, verlassen thn. daß die Begeisterung bei den Arbeitern stark im Schwinden bedaß die Begeisterung bei den Arbeitern stark im Schwinden be- 1. Juni und 6. Juli d. J. in Bezug auf die nächsten Aufgaben erklären ausdrücklich, wir wollen keine neue Taktik für die griffen ist.( Unruhe). Die Genossen im Lande verurtheilen das 1. viele Parlamentiren und können sich nicht zu dem Glauben der Sozialdemokratie und die einzuschlagende neue Taktik ein- Partet. versteigen, daß auf dem Wege des Parlamentarismus die soziale genommen hat, nicht theilt." Auerbach: Man erzählt viel von revolutionärer Taktik, Werner: Ich muß bekennen, daß ich seit den letzten Wahlen aber man übt sie nicht aus. Frage gelöst werden kann. Die Revolution wird im Reichstage Das ist ein kolossaler Unterschied. abgeschworen und so wird die Sozialdemokratie immer mehr meine Ansicht über den Parlamentarismus etwas geändert habe. Man hat uns die scharfen Ausdrücke übel genommen, z. B. Reformpartet. Ich bin keineswegs gegen den Parlamentarismus,( Hört, hört!) Liebknecht sagte heute: er habe seinen früheren ich will blos nicht, daß die früher beobachtete Taktik betreffs des Standpunkt betreffs Taktik geändert, weil die Verhältnisse andere daß die gegenwärtige Tattit die Partei ruinire. Nun hat Fischer Herr Fischer vom Parteivorstand denselben Ausdruck Parlamentarismus innegehalten und daß die Massen nicht zu geworden seien. Nun, am 21. April 1891 ſagte Liebknecht im Bollmar gegenüber gebraucht. Man giebt die Gefahr zu, die dem Glauben verleitet werden, auf dem Wege des Parlamen- Reichstage zu den Vertretern der herrschenden Klassen:" Seit tarismus fet die soziale Frage zu lösen. Ich weiß nun, daß 1878 haben Sie nichts weiter gethan, als die Diktatur des von Bollmars Taktik droht, und man goß doch Kübel aus über Ste ja jedenfalls meine Ausschließung beschließen werden, ich Kapitalismus geübt." und Bebel rief den Bundesrathsmit uns, die wir diese Gefahr signalisirten. Im Augenblick der Geztehe es aber vor, schon jetzt meinen Austritt aus der Partei gliedern zu: Sie sind blos die Kommis des Kapitals". Wenn fahr tippt man nicht an die Glocke, sondern läutet die Sturmman aber eine solche Ansicht hat, wie kann man es rechtfertigen, glocke. Wir haben die Sturmglocke geläutet.( Heiterkeit.) Liebknecht deutet an, daß er zur Berliner Opposition überRedner wendet sich nun den 14 Punkten des Flugblatts zu. daß man der Krone noch Vertrauen entgegenbringt? Ich be " Der revolutionäre Geist wird seitens einiger Führer syste- baupte, daß die Partei eine Opportunitätspartei geworden ist. gehen könne. In ein bis zwei Jahren wird es vielleicht wirklich matisch ertödtet." Beweis: Die Bollmarsche Rede, Aeußerungen( Widerspruch.) Die Haltung, die die Fraktion zu der Sonntags so weit sein.( Heiterkeit.) Bebels und Liebknechts im Reichstage zum Militäretat und das ruhe, zum Achtstundentag und zur Feier des 1. Mai einNachmittag. Berhalten des Abg. Heine. genommen, ist Opportunitätspolitik. Ebenso ist es Opportunitäts- Vollmar: Werthe Genossen! Ich bin bei meiner vorDie geübte Dittatur erstickt jedes demokratische Fühlen und politik, wenn man die Errichtung von Arbeiterkammern fordert, gestrigen Rede davon ausgegangen, mich nicht in ein WiederaufDenken." Beweis: Die terroristische Erklrung der Fraktion im ohne zu verlangen, daß die Kammern ausschließlich aus Arbeit wärmen aller Einzelheiten des unerquicklichen Streites der Jahre 1884 im Sozialdemokrat", daß das Partetorgan nicht nehmern bestehen. Wenn man schon einmal eine derartige letzten Monate einzulassen. Es war mir um die Sache zu thun, gegen die Fraktion Stellung nehmen dürfe; Verhalten der Opportunitätspolitik treiben will, dann halte ich den Standpunkt und ich habe alle Anspielungen persönlicher Art bei Sette ge Fraktion bei der Maifeier; ihre Stellung zur Frage der Stich- des Abg. v. Vollmar für den konsequenteren. Es ist bekannt, laffen. Leider geschah dies von Anderen nicht. Ich appellitte wahl trotz des St. Gallener Kongreßbeschlußes. daß der Abg. Bebel immer mehr chauvinistisch wird.( Gelächter.) nicht an das Gefühl, sondern an die Intelligenz der Genossen,
wonach der Parlamentarismus als eine Komödie, als ein Pak
zu erklären.
Tattit, so würden wir in den Opportunismus gerathen und eine Theilte die Partei den Frrthum Bollmar's in der Frage der ehrlichen und unehrlichen Heißsporne mit allen ihren Angriffen Partei des Regierungs- Sozialismus werden. Dann hätten die recht, dann wäre die Partei verflacht.
Nachmittag.
Pflicht, wenn sie nicht dem Ruin entgegen gehen will, auf das deshalb liegt es im Lebensinteresse der Partei, ist es ihre höchste nistische, soziale Reformpartei, in eine sozialistische nationalliberale Entschiedenste den Versuch zurückzuweisen, fie in eine opportu Partei umzuwandeln.( Lebhafter Beifall.)
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Aber die Aus dem
" Die ganze Bewegung ist verflacht und zur puren Reform- Sie find vielleicht anderer Meinung. Ich halte es für Ich versuchte die Debatte an höhere Gesichtspunkte zu fesseln. partet fleinbürgerlicher Richtung herabgesunken." Beweis eine chauvinistisch, wenn man sich bereit erklärt, für die Nenuniformi- Leider haben einzelne Redner die ganze Angelegenheit zu einem Rede Bocks im Reichstage bei der Vorlage auf Prüfung der rung der Armee die Gelder zu bewilligen. Die Konsequenz er Wortstreit zu machen gesucht. Sehen und hören ist eine schwere Gewehrläufe, in welcher er für Schutz der Kleingewerbtreibenden fordert es, daß Bebel auch die Mittel für die Festungs- und Kunst, zumal wenn einmal das Stück Staatsanwalt, das in plädirte. Eine Rede Heines bei der Zuckersteuer. Stadthagens Safernenbauten bewilligt. Herrn v. Bollmar habe ich zu be- jedem Einzelnen steckt, wach geworden ist. Namen will ich nicht Rede in der letzten Session, in welcher er Staatssubvention für merken, daß, wenn die Berliner Jungen" Einfluß auf die Hal- nennen. Aber ein erstaunlicher Scharfsinn ist angewendet die Fischer Helgolands verlangte. Der 10, 9- und 8 stündige tung der Berliner Volkstribüne" hätten, der von ihm angeführte worden, um mir schwerwiegende Absichten gegen die Interessen Arbeitstag im Arbeiterschutzgesetzentwurf eine Rücksichtnahme Artikel bezüglich des Krieges nicht aufgenommen worden wäre. und die Tattit der Partei unterzuschieben.
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auf die andern Parteien. Man rechnete mit der Möglichkeit. Bebel sagte gestern: wenn wir Gewalt anwendeten, dann würde Zunächst einige Einzelheiten! Einige Redner haben so geRedner verlangt nicht, wie behauptet ist, mehr Thätigkeit der man uns wie Spazen niederschießen. Ist es denn nicht möglich, than, als wenn ich in meinen Reden den prinzipielen StandFrattion, sondern entweder absolute Negation jeder parlamen- daß sich die Sache auf anderem Wege vollziehen wird? Vielleicht punkt völlig außer Acht gelassen hätte. tarischen Thätigkeit, oder eine streng prinzipielle Haltung im verden die gewerkschaftlichen Verbände einmal der bürgerlichen Das hat man fertig gebracht, indem man meine Broschüre Reichstag . Verwerflich ist es, in dem bisherigen Tempo zu be- Gesellschaft Halt gebieten. Wenn diese Möglichkeit aber vorliegt, mit dem Rothstift durchging und die einzelnen aus dem harren. Es muß beschleunigt werden, damit einmal die dann muß doch dahin gestrebt werden, daß der Partei nur solche Zusammenhang gerissenen Stücke als Beweismaterial gegen erbarmungswürdige Lage des Volkes von Grund aus gebessert Genossen angehören, die die Prinzipien voll und ganz begriffen mich verwendete. werde. Tazu ist es unnöthig, ja vielleicht unmöglich, eine Ma- haben. Wenn in dieser Weise eine lange Broschüre zerpflückt wird, jorität des Volkes zu gewinnen, es ist vielmehr, wie die Geschichte Mieleny Johannisthal bei Berlin : Ich gehöre nicht zur so bin ich gezwungen, so leid mir das Lesen thut, Ihnen die lehrt, auch einer zielbewußten Minorität möglich, den Sieg zu Opposition, aber ich muß bekennen, als ich gestern die verschiede Kehrseite der Medaille zu zeigen. erringen. Ich habe stets das Beste gewollt. Einer Ausschließung, nen Abgeordneten sprechen hörte, da fragte ich mich: Geht es Redner zitirt Stellen aus seinec" Münchener Rede, von die sie wohl mit mir vorhaben, werde ich den Austritt aus der denn auf dem Parteitag immer so zu? Mir kam es vor, als denen er annimmt, daß sie das Gegentheil von dem beweisen, Partei vorziehen. ständen wir nicht vor einem sozialdemokratischen Parteitag, sondern was seine Gegner damit bewiesen zu haben glauben. Wo steht Abg. Singer: Da ich nur 10 Minuten Zeit habe, so will vor einem Inquisitionsgericht.( Stürmisches Oho!) Die Oppo- ein Wort davon, daß ich den Arbeiterschutz für die Hauptsache ich auf die Rede Wildberger's jetzt nicht eingehen, sondern mich fition in Berlin hat erst dann einen so gereizten Charakter an- halte? Wo ein Wort davon, daß die Prinzipien verleugnet und blos mit Vollmar beschäftigen. Das Gebiet der hohen Politit genommen, als dieselbe in der bekannten Berliner Versammlung unsere Waffen aus der Hand gelegt werden sollen? Stets habe will ich dabei auch nicht berühren. Ich kann mich nur mit den bet Lips niedergeschrieen wurde. Tadeln muß ich es auch, daß ich betont, daß es sich nur um ein Daneben handelt.