inen jezigen Wohnort zu verlassen und sich mit seiner Familie, ie bisher gleich der Liebknecht'schen in Leipzig wohnte, wieder u vereinigen. Das Geschäft wird in Leipzig unter Leitung feines Associés verbleiben. Es ist vielfach der Glaube ver breitet, die Ausweisung werde nicht strenge gehandhabt und sei es den Ausgewiesenen gestattet zeitweilig ihrer geschäftlichen und häuslichen Angelegenheiten wegen sich in Leipzig aufzuhalten. Dies ist ein Frrthum. Nur ganz besonders zwingen de Gründe veranlassen die Polizei nur ganz ausnahmsmeise und auf möglichst kurze Zeit einen solchen Aufenthalt zu gestatten. Bannbruch wird kraft des Sozialistengesetes mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark oder mit Gefängniß bis zu sechs Monaten bestraft. Ist der Ausgewiesene absolut gezwungen auf einer Reise das Belagerungszustandsgebiet berühren zu müffen, ist er verpflichtet die Polizei zuvor davon zu benachrichtigen, die ihm dann einen Geheimpolizisten von einem Bahnhof zum andern als Begleiter mitgiebt. So machte es am legten Sonnabend einen eigenthümlichen Eindruck als die Neichstagsabgeordeten Liebknecht und Bebel vom Reichstag zurückkehrend auf dem hiesigen Berliner Bahnhof von einem geheimen Polizeibeamten erwartet wurden, der ihnen dann auf dem Fuße bis zum Dresdener Bahnhof folgte und dort mertete bis die Herren mit dem nächsten Buge Leipzig verTießen.
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Das in München erscheinende Königsberger Volksblatt, unabhängiges demokratisches Organ", ist( wie schon kurz gemeldet) von der Regierung in Königsberg auf Grund des Sozialistengefeßes verboten. In den Gründen wird besonders hervorgehoben, daß das ,, Königsb. Volfsbl." weiter nichts als eine Fortsetzung der vor mehreren Wochen durch die Kreisregierung von Oberbayern verbotenen Südd. Post" sei, deren ehemaliger Redakteur, Dr. Schönlant auch als Verantwortlicher des Königsb. Voltsbl." zeichnete. Die Begründung der Zuständigkeit der Königsberger Regierung durch diese selbst geschicht in folgenden Ausführungen: Die Zuständigkeit der unterzeichneten Landespolizeibehörde zu dem Erlasse dieses Verbotes gemäß§ 12 des genannten Gefeßes( Sozialistengefeßes) gründet sich auf die Erwägung, daß, wenn auch die für die Redaktion und Verlag verantwortliche Person und ebenso der Drucker des Blattes ihren Wohnfiß in München haben und Das Blatt in München gedruckt wird, seine Verbreitung doch von Königsberg aus geschieht, als Ort des Erscheinens also Königsberg anzusehen ist. Dies trifft um so mehr zu, als an legterem Orte sich die Filialerpedition befindet und die Aufschrift des Blattes die Stadt Königsberg ausdrücklich als den Ort bezeichnet, an welchem dasselbe ausgegeben wird." Beschwerde gegen dieses Verbot ist angemeldet.
Eine von den Braunschweiger Sozialdemokraten auf verg. Sonnabend Abend anberaumte Versammlung, in welcher Der Kandidat der dortigen Sozialdemokratie bei der vorigen und bei der nächsten Reichstagswahl, der Abgeordnete Blos über das Unfallversicherungsgeset sprechen sollte, ist auf Grund des Sozialistengesetes von der Polizei verboten worden.
Dem Ausfall der österreichischen Landtagswahlen, bie augenblicklich stattfinden, sieht man mit einer gewissen Spannung entgegen. Es handelt sich besonders in Mähren um den Kampf der tschechischen gegen die deutsche Partei. Gestern wählten die Landgemeinden Mährens 32, heute die Städte 31 Abgeordnete. Am Freitag sind die Landgemeinden Nieder Desterreichs an die Wahlurnen berufen. Die Tschechen haben die größten Anstrengungen gemacht, wenigstens einige Wahlkreise zu erobern. Thatsächlich haben sie in mehreren Wahlkreisen, welche bisher durch Mitglieder der deutschlieberalen Partei vertreten waren, eigene Kandidaten aufgestellt.
Bradlaugh, der englische Deputirte, welcher von sich da durch überall reden gemacht, daß er die übliche Eidesformel beim Eintritt ins Unterhaus nicht leisten wollte, ist in dem vor der Lordskammer anhängig gemachten Prozeß für schuldig erklärt worden, unbefugt an den Sigungen des Unterhauses theilgenommen zu haben.
Eine Kundgebung der irischen ,, Unbesieglichen“. In Doneraile, in der Grafschaft Cort fand man die folgende Mahnung an Lord Doneraile" an den Straßenecken ange fchlagen: Doneraile, Du orangistischer Hund, hüte Dich und gieb Acht, denn Deine Laufbahn auf dieser Erde ist ihrem Ende nahe. Die Kugel oder der Dolch werden Dich treffen, ehe viele Tage vorüber sind und werden damit dem Landlordwesen und dem Roßmoreismus( bezieht sich auf Lord Roßmore, das Haupt der Orangisten) in unserer Mitte ausrotten. Im Auftrage des Sekretairs der Frischen Befreiungsgesellschaft." Darunter befindet sich die Abbildung eines Sarges und eines Gewehres und dann heißt es weiter: Wehe dem Manne, der Dieses abreißt! Die irische Gesellschaft der Invincibles." Alle Mitglieder der obigen Gesellschait treffen unter Todesstrafe am nächsten Freitag an dem gewöhnlichen Versammlungsorte zu
Die Tochter des Walfischjägers.
( Schluß.)
Das Zusammentreffen an der Bucht fand seine Fortsetzung in Nachmittagsbesuchen, die hill in Juanilla's Vaterhause abstattete. Er durfte kommen, er war ein gerne gesehener Gast. So faß er auch eines Tages auf der Veranda und lauschte anscheinend andächtig dem alten Walfischjäger, der von seinen Abenteuern in den Lagunen erzählte, während in Wirklichkeit feine Aufmerksamkeit auf Juanilla haftete, die, mit Moos und Muscheln beschäftigt, in der Nähe saß. Da ging die Gartenthüre auf und herein trat ein spanischer Fischer, der warm von Juanilla's Vater begrüßt wurde.
Wir haben Nachricht von Pancho," sagte der Gekommene, er ist noch drunten in den Lagunen und hofft bald mit 500 Fässern Thran in Monterey zu sein. Er hat Glück gehabt wie felten einer zuvor und Du weißt ja, zum Walfischfang gehört Glück."
Bravo! bravo!" rief begeistert der Alte. Ja, das nenne ich Glück. Hörst Du denn, mein Töchterchen, und überlegſt Du, was das heißen will: 500 Fässer Thran? Deinem Bater hat ein solches Glück nie im Garten geblüht. Haft Du einen Begriff von dem Wort: 500 Fäffer Thran? Ein prächtiges Hochzeitskleid kann man dafür kaufen und genug bleibt übrig für die volle Ausstattung von einem jungen Ehepärchen. Freu'st Du Dich nicht, mein Kind?"
Hill schnellte von seinem Sitz auf, ihm war, als walle all sein Blut nach dem Herzen und drohe ihm den Athem zu nehmen. Er griff mit der sand nach der Brust, als wolle er einen Schmerz ersticken, während seine Augen angsterfüllt auf Juanilla hafteten.
Mit vergeblicher Anstrengung wollte er seine Aufregung bemeistern. Welche Antwort wird fie geben?
Sie entgegnete: Es ist mir lieb für Pancho, daß er glücklich gewesen ist. Der arme Bursche! er hat so lange vom Hause fort sein müssen."
Hill verabschiedete sich kurz und ging mit hastigen Schritten der Bucht zu. Mein Gott!" sagte er laut zu fich felber, wohin habe ich es kommen lassen? Was geht mit mir vor? Träume oder mache ich? Wenn ich wache, dann ist es schrecklich, denn ich liebe das Mädchen."
Eine Stunde lang ging er in schweren Gedanken auf dem Sande der Bucht entlang. Er besah sich noch einmal Die Stelle, wo er zum ersten Mal das Mädchen gesehen hatte und ließ dann alle Ereignisse der letzten Tage an feinem Geiste vorüberziehen. War es nicht vermeffen, zu glauben, des naiven Naturkindes Butraulichkeit wurzele in Liebe? Doch wer war dieser Pancho? Ohne Zweifel ihr Verlobter; aber merkwürdig, daß fie nie seinen Namen er wähnt hatte. Und doch, es muß so sein, denn ihr Vater
sammen, um die erforderlichen Schritte zur Wegräumung des Tyrannen Doneraile zu berathen." Die Unbefieglichen" haben bis jetzt ihre Drohungen stets gestalten.
Das Resultat der dänischen Wahlen läßt die deutschen Blätter nicht zu Ruhe kommen. Die ,, Norddeutsche Allg." zitirt Dagbladet", welches sagt, daß die Wahlen keinen Fortschritt der Linken, wohl aber einen großen Erfolg der Sozialdemokratie bedeuten"; sie ist ferner der Anficht, daß die Eroberung zweier großer Stadttheile von Kopenhagen ,,, von denen der erstere für fich allein in 5 Wahlkreise zerlegt werden könnte, für die revolutionär- sozialistische Richtung als ein großer Triumph der Sache gefeiert werden und seine Wirkung auf die Partei auch in Deutschland üben werde"; ste muß aber auch anerkennen, daß, ,, wenn auch von der Polizei und der Militärbehörde die umfaffendsten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden seien, auch andererseits die Sozialdemokraten alles dafür gethan hätten, um Ruhe und Ordnung unter den Ihren zu erhalten, und daß so bei aller Erregtheit der Gemüther die Wahlhandlung überall ungestört abgelaufen sei." Die„ Nat.- 8tg." weiß, daß die deutschen sozialistischen Abgeordneten anläßlich des Wahlfieges der dänischen Sozialdemokraten nach Kopenhagen der dänischen Sozialdemokratie telegraphisch ein Hurrah" geschickt haben." Troß dieser schweren Niederlage des Minifteriums hört man noch immer nichts von dessen Rücktritt.
Viktor Hugo wird nicht müde, zu Gunsten der zum Tode Verurtheilten zu interveniren. In Folge einer ihm zugegangenen telegraphischen Aufforderung hat er sich neuerdings wieder hingesezt und in einem Briefe an König Alfons von Spanien die Begnadigung der beiden zum Tode verurtheilten spanischen Offiziere verlangt. Der Telegraph hat bereits gemeldet, daß seine Fürsprache auch in diesem Falle wieder erfolglos geblieben ist
Das französische Ehescheidungsgeseh, das vom Senat in zweiter Lesung angenommen, tommt nochmals vor die Deputirtenkammer, da der Senat mehrere Veränderungen daran vorgenommen hat; so 1) die Scheidung auf gegenseitige Einwilligung; 2) Verbot, Berichte über Chescheidungsprozesse zu verbreiten; 3) Vermehrung der Formalitäten bei Verwandlung der Trennung von Tisch und Bett in Scheidung. Das jezige Gesez ging aus der parlamentarischen Initiative hervor. Deputirtenkammer wird nach der Revisionsdebatte die Schlußverhandlung über die Ehescheidung vornehmen.
Die
fich dahin aus angesichts der Fälle in Marseille müßten fie sich für das Vorhandensein einer gelinden asiatischen Cholera erklären. Alle von Toukon und Marseille tommenden Reisenden werden jest ausgeräuchert. Es fand lebhafter offizieller Depeschenwechsel zwischen Paris , Madrid und Rom statt, der aber noch nicht die Aufhebung der Grenzsperre herbeigeführt hat.
Auch die amerikanische Regierung hat Maßregeln zur Verhinderung des Einschleppens der Cholera in Erwägung gezogen.
Parlamentarisches.
Ueber den Zeitpunkt, zu welchem die Neuwahlen zum Reichstage stattfinden sollen, ist fürs Erste noch keine Bestimmung getroffen. Man nimmt an, daß der Wahltermin dieses Mal nicht bis Ende Oktober hinausgeschoben wird. Im Jahre 1881 war vorwiegend aus taktischen Rücksichten der Wahltermin nach Möglichkeit verzögert worden. Die frühere Anberaumung der Neuwahlen wird die allerdings nur formale Auflösung des jeßigen Reichstages nothwendig machen, dessen Wiederberufung zu einer Herbstsesston, von dem Eintritt un vorhergesehener Eventualitaten abgesehen, als ausgeschlossen zu betrachten ist.
Lokales.
-g. Die Berliner Hauspaschas stehen im Allgemeinen bei ihren Miethern nicht in allzu gutem Geruch. Es mag da hin gestellt bleiben, ob die Antipathie der Miether gegen ihre Wirthe in jedem Falle berechtigt ist, wenn aber die Berliner Hausbefizer ein Verfahren belieben, wie das nachstehend geschilderte, so hört doch wirklich Alles auf. Ein Berichter statter schreibt: ,, Die Briefträger in der Gegend des Wedding haben in den legten Tagen eine große Anzahl eingeschrie bener Briefe bestellt, welche sämmtlich Miethsteigerun
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gen bezw. Wohnungskündigungen per 1. Oktober cr. betrafen. In einem Hause der Chauffeestraße wurden sämmtliche Miether, Die Erhöhungen variirten zwischen 24 und 30 Mt. pro anno. 28 an der Bahl, in der Miethe gesteigert bezw. gekündigt. Der Grund zu diesen Steigerungen soll, wie man uns mit theilt, die Verschönerung gegeben haben, welche der Gegend des Wedding durch die Anlage der Danteskirche 2c. geworden ist. Die ganze Maßnahme erhält nur dadurch ein charakteristisches Gepräge, daß sich die betreffenden Hausbefizer besonders zu dem gedachten Zweck vereinigt haben, um diese„ Miethsschraube" anzusetzen. Unter ihnen soll die Vereinbarung gebefizer durch die gedachte Maßnahme infolge Auszugs des gesteigerten Miethers und Lehrstehens der Wohnung, erleidet, durch gemeinschaftlich zu zahlende Beiträge gedeckt wird." Wenn man berücksichtigt, daß durch diesen Kartellverband zum Zwecke der Miethsteigerungen sog. Kleinere Leute, deren Erwerb gerade während des gegenwärtigen Beitpunktes fein guter zu nennen ist, betroffen werden, so muß man dieses Vorgehen gewiß als abnorm bezeichnen.
Das Gebahren des Prinzen Jerome und seines Sohnes, des Prinzen Victor ist seit Monaten Stoff für die Pariser Preffe. Bald hieß es, Vater und Sohn find für immer ent zweit, bald wieder, Vater und Sohn haben sich umarmt und ausgeföhnt! Da eines schönen Morgens brachten die Blätter der Hauptstadt die Nachricht, Herr Victor habe die Wohnung feines Vaters verlassen und sich in der Rue Monceau ein eigetroffen sein, daß der eventuelle Miethsausfall, den ein Hausnes Heim eingerichtet. Weiter wurde dann gemeldet, daß der junge Prinz jest nicht mehr auf die Tasche feines Vaters an gewiesen sei, sondern durch die besondere Freundlichkeit eines oder einer Unbekannten jährlich über eine beträchtliche Summe verfüge, die ihm gestatte, dem Herrn Papa Konkurrenz zu machen und neben ihm als selbstständiger Prätendent aufzu machen und neben ihm als selbstständiger Prätendent aufzutreten.„ Wer hat dem Söhnchen nun das Geld gegeben?" wurde gefragt. Ein Chokoladenfabrikant meinten die Einen, ein Weinhändler, meinten die Anderen. Gut unterrichtete Leute wollten von einer Aftiengesellschaft wissen, welche begeisterte Victorianer gegründet hatten, um ihren Schüßling die schwierige Aufgabe der Gesellschaftsrettung" zu erleichtern. Genug, die Sache war richt in's Klare zu bringen. Jedenfalls ist der Bruch zwischen Vater und Sohn jeßt ein offener und die Victorianer jubeln, daß sie endlich mit Fug und Recht ihren Prätendenten den Jeromisten gegenüberstellen können.
In der franzöfifchen Deputirtenkammer hat ein Amendement des Deputirten Andrieur zur Revisionsvorlage Aussicht, angenommen zu werden. Dieses Amendement be zweeft, eine Bestimmung in die Verfassung zu bringen, wonach kein Mitglied der Familien, welche über Frankreich geherrscht haben, zum Präsidenten der Republik gewählt werden fann. Ob die Aufnahme dieser Bestimmung die Franzosen gegen das Kaiser- oder Königthum schüßen wird, ist sehr zweifelhaft.
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Der französische Ministerpräsident Jules Ferry ist am Freitag an der Cholerine( Brechruhr) erkrankt, scheint sich aber schon auf dem Weg der Besserung zu befinden. Man sagt, schon auf dem Weg der Besserung zu befinden. Man sagt, daß verschiedene ergernisse in der Kammer, hauptsächlich aber der Verdruß über das Wiederauftauchen der Feindseligkeiten mit China ( in Langson), sowie die Choleranachrichten aus TouIon und Marseille das anfangs leichte Uebel Ferry's verschlim mert hatten.
Die Choleranachrichten aus Frankreich werden als beruhigender betrachtet. Der oberste Gesundheitsrath hielt in Paris eine Sigung unter dem Vorfiße des Handelsminister; die zurückgekehrten Doktoren Brouardel und Proust sprachen
sprach von einem Hochzeitskleide. Liebe, Mißmuth und Rathlosigkeit stritten in seiner Seele um den Vorrang, als er in seine Wohnung zurüdiehrte. Lange bevor am nächsten Morgen die Dämmerung den nahenden Tag verkündete, war Hill in der Bucht, wo er ungeduldig Juanilla erwartete, und als sie endlich an derselben Klippe stand, wo er fie zum ersten mal gesehen, da sagte ihm das rasche Schlagen seines Herzens und die Freude, die ihm durch die Seele strömte, daß es wirkliche, wahrhaftige Liebe sei, die er für die arme Moossammlerin empfinde. Nicht um ein Königreich wäre es ihm möglich gewesen, den Vorfall des gestrigen Abends eher zu erwähnen, als bis sie eine Strecke der Düne entlang gegangen waren. Wie ein Kind jubelte fie, wenn das grüne Waffer eine Muschel oder einen Büschel Seetang auswarf. Hill hatte sich auf eine Klippe gesezt und betrachtete schwermüthig seine lebensfrohe Gesellschafterin.
Juanilla, komm einen Augenblick hierher an meine Seite!" rief er dann.
tige Welt hinein?" frug fie, indem sie näher trat und sich bei Warum sehen Sie so ernst diesen Morgen in die präch
ihm niederließ.
Hill legte ihre Hand in die seine und blickte ihr tief in die braunen Augen. Sie mußte wohl die Leidenschaft gefühlt haben, die in seinem Händedrud lag und aus seinem Blick sprach, denn sie wandte das Gefichtchen hastig nach dem Wasser zu, wo die Schifferbarken vor Anker lagen.
Juanilla, wann wird Dein Hochzeitskleid fertig sein?" Sie wandte ihm ein bleiches, erschrecktes Antlig zu, in deffen dunklen Augen ein Thränenflor lag, aber der Mund wollte fich nicht öffnen. Da war es mit der Selbstbeherrschung Hill's zu Ende. Er preßte sie an sein Herz; wäre sie eine Königin, so rief er sich zu, er würde nicht stolzer auf fte sein. Himmel und Erde rief er zu Beugen seiner Liebe an und ver ficherte, Pader Serro folle sie noch zu dieser Stunde trauen, damit sie schon mit dem nächsten Schiffe nach England segeln fönnten. Und sie liebte sie ihn denn?
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Juanilla beugte sich über seine Hand und füßte fie inbrünstig. Sennor, ich liebe Sie, aber mit ihm bin ich schon in der Wiege verlobt worden, wie es bei uns Landesbrauch ist. Es war der Wunsch seiner sterbenden Mutter, daß wir ein Baar werden sollten und mein Vater schwor es ihr zu. Ein Schwur darf nie, nie gebrochen werden. Leben Sie wohl, die Heiligen mögen Sie beschüßen. D Gott, wie mir's so weh im Herzen ist; werden Sie glücklich, ganz glücklich." Heftig riß fie fich aus seiner Umarmung los, sprang den Felsen hinauf und war im nächsten Augenblick außer Sicht. Hill ging die Düne auf und ab, indem er sich wie ein Wahnsinniger geberdete. Er weinte, jammerte und rang die Hände. Dem inneren Sturme folgte der stille, namenlose Kummer. Er ging zum
Verbrechen wirken ansteckend, das ist eine nicht wegzuleugnende Erfahrung, und man möchte fast behaupten, daß feine Ausschreitung des menschlichen Geistes auf diesem Gebiete so abrupt wäre, daß sie nicht den einen oder anderen Nachahmer fände. Wir möchten fast sagen, daß wir heute in einer Periode der Vergehen und Verbrechen gegen die Sittlichkeit stehen. Noch lebt wohl in Aller Gedächtniß jener sensationelle Prozeß, der erst vor wenigen Tagen beendet ist, und der Ausschreitungen und Verirrungen des menschlichen Herzens in die weiteste Deffentlichkeit getragen hat. Aber, so kann man fich wohl mit Recht fragen, wo bleibt trop des verurtheilenden Richterspruches die Abschreckungstheorie? Wo bleibt der heilsame Einfluß, den die Strafe auf verbrecherisch angelegte Naturen ausüben muß? Fast täglich find Fälle zu registriren, welche uns beweisen, daß kein Gericht im Stande ist, selbst mit den härtesten Strafen die rohen, finnlichen Neigungen mancher Leute zu unterdrücken. So erregte vor einigen Tagen durch seine kaum glaubliche Schamlosigkeit ein Mann Unter den Linden großes ergerniß, der sich vor einem Hause niederließ, sich seiner Stiefel entledigte und sodann seinen Unterförper mit so brutaler Schamlosigkeit entblößte, daß die zufällig in die Nähe kommenden Damen entsetzt das Weite suchten. An der durch sein Treiben verursachten Aufregung schien der Strolch großen Gefallen zu finden, denn er sezte sich in dem angedeuteten Zustande auf die Treppenstufen des Hauses und leistete einem hinzugeeilten Schußmann, welcher ihn festnahm und ihm die Kleider arrangiren wollte, heftigen Widerstand entgegen. Erft mit Hilfe mehrerer anderer Personen wurde er überwältigt, in eine Droschke gehoben und zur nächsten Poli
Wald hinauf und legte sich unter eine mächtige Fichte, bis ihn die untergehende Sonne zur Heimkehr mahnte.
Eine Woche später anferte Panchos Barke mit 500 Fäffer Thran an Bord in der Bucht.
Der Morgen von Juanillas Hochzeitstag war angebrochen. Mit der armen Moossammlerin war eine merkwürdige Veränderung vorgegangen. Gutmüthige Nachbarn sagten, die Sorge um ihren Verlobten habe die Rosen von ihren Wangen gestohlen; aber der kräftige, junge Walfischjäger fühlte sich gefränft durch die Kälte, mit der seine Liebkosungen von seiner langjährigen Braut entgegengenommen wurden. Der Hochzeitszug bewegte sich nach der Kirche, Pancho mit einem stolzen Lächeln auf dem gebräunten Geficht, Juanilla bleich wie das Kleid, bas fie trug. Die Gelöbnisse wurden gewechselt, und der greise Briefter segnete die Neuvermählten. Und dann fehrten fie nach des alten Fischers Häuschen zurück, wo ein Spieler in die Saiten der Guitarre griff und Pancho feine liebliche Frau zu einem spanischen Tanze führte. Kaum hatten sie begonnen, als von der Bucht her ein Ruf ertönte, der alle Hochzeitsgäste auf die Veranda lockte. Man sah einen Knaben auf den Klippen stehen, aus voller Brust schreiend: Die Boote gerunter! Der Engländer ertrinkt schnell in die Boote!"
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löfte sich aus ihrer Mitte eine weiße Gestalt und eilte wie der Bevor die Hochzeitsgäste den Alarm recht begreifen konnten, Wind über die Düne die Klippen hinauf, die von einer wildgrollenden Brandung umtost wurden, denn die Fluth stand auf ihrem Höhepunkt und aus Nordwest blies eine steife Brise. Unten am Strande aber lebend noch, aber ohne die schwächsten Kampfversuche mit den Wogen zu machen- lag Alfred Hill . Mit einem wilden Aufschrei sprang Juanilla vom Felsen, und im nächsten Augenblid umarmte sie den sterbenden Mann. Und dann ehe Bancho zur Stelle sein fonnte, tam eine mächtige Woge, welche, rückwärts prallend, die Beiden mitnahm bis weit hinaus in die Bucht wo das Wasser so tief ist, daß feine Schiffe antern wollen.
3wei Stunden später gab die See die Todten heraus. Juanillas Arme hielten den Mann noch fest umschlossen und er hatte in der Todesstarrung den rechten Arm um ihren Nacken gelegt und auf seinem Gefichte lag ein Lächeln, wie wir es lächeln, wenn wir zufrieden find. Auf dem kleinen Friedhofe am Hügelabhange wurden fie Seite an Seite im Schatten einer Eiche begraben, in deren Gezweige noch jest an den Sommerabenden die Tauben girren und fosen, als wollten fie ihre Sympathie zeigen für das Schicksal der Schläfer. Es schwoll und ebbte die Fluth, die Jahreszeiten tamen und schwanden, aber unvergessen blieb das Doppelgrab. Liebende legen, nach schönem spanischen Brauche, Blumenopfer auf den Hügel nieder, wo zwei ruhen, die sich im Leben so innig geliebt, daß sie im Tode nicht getrennt sein wollten.
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