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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Lauf Das Kind in Brauch und Sitte der Völker. ahre Profeffor Ploß hat sich früher schon in einer Monographie Ber über das Weib" als eifriger und erfolgreicher Sammler auf abe, anthropologischem Gebiete bekannt gemacht. Auch in seinem Hen neuen Buche über Das Kind" ist als wesentliches Verdienst nweit die unermüdlich fleißige Sammlung alter und neuer Zeugnisse Ja über die Behandlung des Kindes hervorzuheben.
ten. Greifen wir einmal in die Schaßtammer hinein. Die ächst Taufe", das Begießen mit Waffer, tommt schon bei Natur und völkern vor. Der Gebrauch herrscht noch bei Bolynestern, urch Negern und Rothhäuten; bei Ariern, Semiten und Turaniern. beiter Er herrschte bei den weiland Guanchen auf den canarischen der Inseln. Die noch halb heidnischen Lappen tauften ein von ach ein Christen getauftes Kind noch einmal um, wiederholten auch die Get Taufe nach jeder Strankheit. Auf Neuseeland besprengen noch ührte jetzt die Frauen am fünften Tage das Kind mit naffen als Bweigen, später folgt eine zweite Laufe durch den Priester. Sparte Auf Sumatra wird das Kind in einen Bach getaucht. Auf vollte einer Südsee- Insel reibt man dem Kinde Geficht, Bahnfleisch laffen und Lippen mit Salz und Cocosöl ein. Auf den Philippinen richt bekommt das Kind zuerst Salz in den Mund, dann rennt man eiten mit ihm zum Bache. Bei den Ovaherero sprißt der Häuptling Gelde einen Mund voll Del auf Mutter und Kind. Noch viel deut eßlich licher wird die Taufhandlung bei den alten Astelen in Dulatan. ie Ber Emku heißt das Herabsteigen Gottes" 3wed iſt: Neigung griff aur Sittenreinheit, Schuß gegen den bösen Geist. Bei den Berh Merikanern nannte man das Kind nach Austreibung des Bösen" wiedergeboren". Die Welt hieß diesen vorgreifenden effend Azteken ein Ort der Betrübniß und Qual". Nebenbei noch mt, geine andere Sufuhr für die Unternehmer in Peffimismus: die e- Deli alten Thrafer, Halbgermanen, beweinten das Neugeborene, nit weil es jetzt das Leben zu ertragen habe und jubelten bei geb seinem Tode.
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eferent Bei den Turaniern, auch den Buddhisten, ist die Taufe so welche sehr im Gebrauch, daß fie in der lamaischen Kirche ein ,, Safra ine ment" genannt wird. Daß fie bei den Juden Sitte war, geht hin aus der Taufe im Jordan hervor. Aber auch urgermanisch ist ber er der Gebrauch, standinavisch und deutsch . Die christliche Taufe n me galt bei den Kirchenvätern als apostolische Tradition, aber ohne eifinni daß Beugnisse dafür beigebracht wurden. Das Zeremoniell da r Arbe tirt vom 4. Jahrhundert. Das Anspeien und Anblasen war ab, et schamanische Vererbung. Im 5. Jahrhundert erst kam die Kinne Sti bertaufe allgemein auf; erst im 13. Jahrhundert beschränkte Bführt man fich auf das bloße Besprengen mit Waffer. reichlid Da wir gerade beim Wasser find, so fügen wir ein Wört nunge chen von der Sintfluth" an, von dieser uralten Tradition des rrn Diluviums. Daß diese Sage bei den Griechen und Babylo o ihm niern einheimisch war, wußten wir aus griechischen Autoren und den kürzlich entdeckten Thontäfelchen in Mesopotamien ; Ploß halten führt nun noch die Chibcha in Neu- Granada an: der erzürnte atweil Gott Chibchaun überschwemmte das ganze Land, die Bewohner öffen flohen auf die Höhen und flehten zu Bochica, der sodann auf atuten einem Regenbogen erschien, um Abfluß des Wassers und Be iburg fruchtung der Ebene.
Ster Ganz eigenthümliche Gedanken melden fich für den Anthron Inpologen bei den verschiedenen Be- und Mishandlungen des bri Kopfes der Kinder. Könnte nicht das Kopforüden bei so vielen aftatischen Völkern auf die Brachylephalie eingewirkt haben? uli, abe Nach Jagor gilt auf der Malabarküste ein niedrig runder Kopf tr. 12 für schön. Im Nilgirigebirge( Indien ) wird der Kopf des Rindes von beiden Seiten gepreßt, um ihn möglichst zu runden. Wal In Ostafghaniſtian wird der ganze Körper in Thonformen 5. Juli eingezwängt, damit die Stirn breit werde. Bei dem Adam omman manefen wird start auf Stirn und Schläfen gedrückt; Kopf mmlung und Schädel werden dort ebenso verunstaltet, wie bei uns die Commi Bruft und Athmungsorgane des weiblichen Geschlechts. Fragela Alle amerikanischen Rothhäute verunstalten den Kopf der Sonnab Kinder.( Waren fie eingewanderte Mongolen, so hatten ste Lee 48 tommi
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Feuilleton. Drei Gesellen.
Eine ernste Erzählung von Ernst Pasqué . ( Fortsetzung.)
Doch Harley blieb ruhig wie bisher, und gleichsam den ei Cho Blick Friedel's beantwortend, sagte er: 8 auf ersten
Wenn Ihre Frau Mutter mit mir reden will, so bin ich
die gerne bereit sie zu hören. 3war glaube ich nicht, daß fie mir
etwas zu sagen haben wird, was Ihr Beide nicht auch hören eingebürftet; da fie aber eine Unterredung mit mir allein wünscht, ar Beit so vereinige ich meine Bitte mit der ihrigen, und ersuche Sie, uns für einige Augenblicke zu verlassen.
Des ehrlichen Friedel's Staunen war über diese uner wartete Antwort derart gestiegen, daß er fein Wörtchen mehr Durch zu sagen wußte; fogar überhörte er, daß die Mutter ihm noch mit recht freudigem Tone zurief: Geh, mein Sohn, gehe! Eine verlegene Verbeugung machte er, dann verließ er mit Annetten, die ihn durch Blicke und leise geflüsterte Worte zu beruhigen, zu sich selbst zu bringen suchte, das Bimmer.
Reben Sie nun, Madame! sagte Harley, als er sich mit der alten Frau Grein allein sah, zugleich einen Stuhl nehmend Brünste und in die Nähe ihres Seffels rückend.
Die Alte machte eine Pause; fie schien nicht recht zu wiffen, wie fie die wichtige Unterredung zu beginnen habe. In dem rag wBlick, den sie nun auf Harley wendete, schien sogar etwas wie Ben Verlegenheit sich auszudrücken. Somme
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Dieser tam ihr entgegen; scheinbar ruhig sagte er:
Wenn ich nicht irre, wollten Sie mir von einem Diebstahl erzählen?
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So ist es! entgegnete Frau Grein rasch und freudig, doch auch noch von etwas ganz Anderem, wie soll ich mich ausbrücken? von einer armen schwer verleumdeten Frau. Nein! rief Harley rasch, nur von dem Diebstahl will ich zu feinhören. miffio
Dieser etwas barsche Ausruf hatte keinerlei Eindruck auf die alte Frau gemacht, nur die Lippen 30g fie zusammen, und art er wie unwillig wendete file das greife Haupt hin und her, dann mmerf fagte fie:
Die Macht des Bösen ist groß, doch ich will sie mit Gottes Hilfe bekämpfen! Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen, wogegen Sie wohl nichts einwenden werden?
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Harley machte feinerlei Einwendungen. In seinem Stuble faß er, den Ellbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hand geftügt, den Blick zu Boden gesenkt und ließ die alte Frau
reden.
Hören Sie denn! so begann Mutter Grein , als ob der vor ihr figende Mann ein Kind gewesen, dem sie in der That eine Geschichte erzählte. In meiner Vaterstadt lebte ein reicher
Freitag, den 4. Juli 1884.
Nordwestamerita wird umgekehrt der Kopf förmlich zum Keil Usus Afien mitgebracht.) Bei den Flachföpfen von gemacht; die Rundköpfe müffen Sllaven werden; europäische Rundköpfe werden verachtet. Virchow erklärt die hohe Brachy: fephalie der Patagonier durch ein Brett auf jeder Seite des Kopfes und eines zum Aufliegen des Hinterkopfes. etwas muß fich doch endlich vererben, und so kann der flachste Friesenkopf in den entgegengesezten Typus verwandelt werden.
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Auch Eder in Freiburg berücksichtigt die Deformation des Schädels und tonstatirt eine doppelte Art und Weise: die teilförmige und die zylinderartige Gestaltung. Die erstere findet förmige und die zylinderartige Gestaltung. Die erstere findet nach ihm statt bei den Indianern des Nordwestens von Amerika , den Caraiben 2c., die legtere auf den Hochebenen der Anden, in Bolivia , in den Gräbern der Cymaras und bei den ausge storbenen Natchez am Missisippi.
vierfache Deformation auf: 1) der Schädel nach hinten und Der Anatom Rüdinger in München zählt in Amerika eine hinter dem Hinterhauptsloch; 2) Buderhutform, der Durchoben in die Länge gedrückt, der größte Theil des Gehirns messer von vorn nach hinten sehr gering, von oben nach unten geplattet, in derselben Ebene gelegen, das Gehirn gedrückt; groß( auch in Südfrankreich ); 3) Stirn und Scheitelhöhle ab4) Biscuitform, die Mitte der Scheitelhöhe muldenförmig vers hirnraumes am niedrigsten, nur 1350 R. G. tieft, das Gehirn von zwei Seiten gedrückt, Kapazität des Ge
Die Polynefter stachen den Schädel hoch ab, jedoch einiger maßen spizig. Die Neukaledonier verlängern und verkürzen das Kopfdach. Die Malaien auf den Samoa- Inseln platten bis zur Stirn ab; auf den Philippinen wird in die Länge ge dehnt. Auf Celebes legen die Neueingewanderten den Kopf des Kindes zwischen zwei Bretter, vorn und hinten.
Am Senegal wird der Prognathismus künstlich erzeugt; man bricht die Milchzähne aus und treibt die Ersatzzähne sammt den Kieferknochen durch Zug und Druck der Zunge
vorwärts.
Die Türken drüden den Kopf rund, damit der Turban fize. Die Hebammen in Konstantinopel fragen die Mutter, welche Kopfform fie für ihr Kind wünscht! Bandagen um Hinterhaupt und Stirn bringen die Brachykephalie zuwege. Die Mongolen brauchen Regelform für die Ziara. Die Hunnen preßten den Kopf zurück, damit er mongolisch werde das galt für aristokratisch!
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Hippokrates sagt von den Matrolephalen( Langföpfen) am Asow'schen Meere: es gebe solche von Natur nicht, der Gebrauch habe sie so gemacht; die längsten Köpfe halte man für die edelsten. Nach Plinius wohnten die Makrofephalen am südlichen Abhange des Kaukasus und am Kaspi See. Die in der Krim und in Ungarn entdeckten Langschädel werden auf Tataren zurüdgeführt, weil die Tataren den Schädel künstlich verlängert hätten.
Die Sitte des Einschnürens soll noch zur Frankenzeit bestanden haben. Da entsteht für uns jedoch die Frage, ob derartige Schädel nicht einer älteren Race angehören, deren Refte die Franken vorfanden. Noch heute herrscht im Norden und Nordwesten Frankreichs der alte Gebrauch. Dr. Foville, Frren arzt zu Charenton , fand ihn in der Normandie bei Männern und Frauen; durch Bandagen wird eine Walzenform des Kopfes hervorgebracht. In der Bretagne ( dem allerkonser vatioften Theile Frankreichs, wo die Anhänglichkeit an das Uralte weit hinter die Capetinger zurückgeht) drückt die heb amme den langen Kopf rundlich!
Ja, in Paris selbst wird über die Stirnfontanelle eine oft mit einer Metallplatte versehene Haube gelegt, béguin genannt, mit bogenförmiger Spange versehen, auch serre- tête geheißen. Das Schädelgewölbe wird dadurch niedergedrückt, ein Querorud gegen Kranz und Pfeilnaht geübt. Werden die Schleifen der Haube am Unterkiefer gebunden, so entsteht die
Mann, der hatte mehrere Söhne. Einer derselben liebte ein armes, aber braves Mädchen, das er aber nimmer hoffen durfte, mit dem Willen des Vaters zu seiner Gattin machen zu fönnen. Das Mädchen hatte eine Freundin; diese war vers beirathet, und die junge Frau hatte Mitleid mit dem armen Liebespaare. Den Bitten deffelben gab sie nach und gestattete, daß Beide sich sehen und sprechen durften, insgeheim, in ihrer Wohnung und wenn ihr Mann nicht daheim, sondern in seinem Geschäfte war.
Harley schaute auf; ein finsterer Blick traf die Frau. Ein Märchen! ich hörte es schon, sagte er.
Die Erzählerin achtete nicht auf diese Worte, sondern fuhr in ihrer früheren ruhigen Weise fort:
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bleiben wenn die Aermste auch nicht im Entferntesten die Die Frau that Unrecht und die Folgen sollten nicht ausStrafe verdiente, welche sie wirklich traf.
Bericht abermals unterbrechen oder Frau Grein wohl gar zum Eine unwillige Bewegung machte Harley, als ob er den Schweigen bringen wollte.
Diese ließ sich nicht beirren, sondern mit einem imponi renden, fast feierlichen Ernst sagte fie:
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Sie müssen mich bis zu Ende hören, Herr, es ist Ihre Pflicht, und bald soll Ihnen flar werden, daß ich Ihnen lein Märchen, sondern eine leider nur zu wahre Geschichte mittheile. Und ich lüge nicht, Herr! Wenn man dem Ende seiner Tage so nahe ist wie ich, wenn man jede Stunde vor seinen Richter dort Oben berufen werden kann, so spricht man abfichtlich keine Lüge mehr. Dies bedenken Sie.
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Weiter! sagte Harley, sich eigenthümlich ergriffen fühlend und in einer Aufregung, die sich immer steigerte und Alles, was er bis jetzt gefühlt und erfahren, zu überbieten drohte.
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Die Frau beging zu der ersten Unvorsichtigkeit noch eine zweite: fie schrieb Briefe an den reichen jungen Herrn, theilte ihm mit, wann er tommen sollte, um seine Geliebte bei sich zu seben. Diese Briefe besorgte insgeheim ein Mann, der ich muß es leider fagen nur zu sehr geneigt war, Böses zu thun. Er war Diener des Hauses und des Geschäftes, welches der Vater des jungen Herrn besaß. Dieser Lettere hatte einen Freund und Vertrauten, der las die Briefe und ersann wohl darauf hin einen Plan, der entseßlich war, viele Menschen un glücklich, ihn aber reich wenn auch gewiß nicht glüdlich machen sollte. Einen Helfershelfer mußte er haben und fand ihn auch nur zu bald und zu leicht in dem Diener des Hauses, welcher die Botschaft hin- und hertrug. Um das, was er wollte auszuführen, mußte der Mann der Frau, welche die unvorsichtigen Briefe schrieb, entfernt werden, oder vielmehr fich heimlich, fluchtartig entfernen; dazu konnte die Korrespon denz dienen. Falsche Briefe wurden im Namen jener Frau geschrieben und dem Manne derselben in die Hände gespielt der gewonnene Ueberbringer mußte zugleich die schändlichsten Lügen berichten, als ob die Frau wirklich die Geliebte des jungen reichen Herrn gewesen.
1. Jahrgang.
Hinterhaupt, so bildet sich die tête annullaire.
tête bilobée, im Profil gesehen; geht die Binde über das
In der Schweiz wurde noch im 17. Jahrhundert die Rundung des Kopfes bewirkt. Bekanntlich ist die Schweiz sehr stark brachyfephal. Affommodirten sich nun die teutonischen Einwanderer den alten Urbewohnern, oder fuhren blos diese fort in der angeerbten Operation? Großes Fragezeichen. Man tann doch nicht sagen, daß die Schweiz unter der Stoliopädie des Gehirns gelitten hat, die sich sonst so empfindlich geltend macht. Der böse Einfluß auf Volumen, Lage und Gestalt des Großhirns, den Alex. Ecker so scharf hervorhebt, veranlaßte den Anthropologen Goffe zu den schroffsten Konsequenzen. Die Siamesen sind dumm und grausam; die Bergbewohner Perus immens dentfaul; die Indianer am Sacramento das geistig ärmste Volt, die am Oregon bildungsunfähig. Rüdinger er flärt: einseitiger und allmäliger Drud läßt Raum für Ausweichung des Gehirns. Je allseitiger und intensiver, desto schlimmer, schon deshalb, weil das Blut nicht zu den Ge fäßen gelangen, das Gehirn folglich nicht ernährt werden kann. Die Frrenärzte wiffen ja Vieles von Mißbildungen des Schädels zu erzählen.
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Vermischtes.
Der Bayerisch- Bier- Import nach Paris hat diesen Sommer bis jetzt unerhörte Dimensionen angenommen. Um die Zufuhr bewältigen zu können, hat die Direktion der fran zösischen Ostbahngesellschaft zu Spezialmaßregeln greifen müssen. Es bestehen dieselben in der Einführung sogenannter Bierzüge"( trains de bière) auf der Strecke München - Baris. Diese Bierzüge", anfangs einer wöchentlich, werden jest täglich, fernung von Straßburg nach Paris in 19 Stunden zurück. mit Ausnahme des Sonntags, abgefertigt und legen die Ent Auf dem Pariser Ostbahnhofe um 3 Uhr Morgens eintreffend, entleeren sie ihre Ladung entleeren fie ihre Ladung- pro Bug 2000 hl durchschnittlich auf die Frachtwagen der Bier- Importeure, welche den Stoff schleunigst den Kunden zuführen. Diese Kunden sind die großen Restaurants und Brafferien, in denen das Publikum fich drängt. Es giebt heutigen Tages in Paris ca. 25 000 Bier ausschankstellen. Rechnet man als täglichen Durchschnittsdebit für jede auch nur 100 Seidel, eine Bahl, die eher zu niedrig als zu hoch gegriffen ist, da der Konsum der größeren Etabliffements täglich die Bahl vieler Tausender von Seideln er reicht, so kommt man schon auf die artige Biffer von dritthalb Millionen Seideln täglich, was, das Seidel zu 30 Cent berech net, eine tägliche Bierausgabe der Pariser von 750 000 Francs darstellt. Jedenfalls ist es besser, wenn die französischen Chauvinisten ihren Revanchedurst mit deutschem Bier als mit deutschem Blut löschen.
Eine originelle Schenkung beschäftigte am 24. v. Mts. die Väter der Stadt Bielefeld . Der Buchhändler Velhagen, welcher erst fürzlich dem dortigen Verschönerungsverein die Summe von 5000 m. vermacht hatte, bot, wie die ,, Elbf. 3tg." berichtet, der Stadt ein Kapital von 2700 M. an unter der Bedingung, daß dasselbe so lange von der Stadt verwaltet werde, bis es mit Binsen die Höhe von 500 000 m. erreicht habe. Dann sollen 10 pCt. der Zinsen wieder zum Kapital geschlagen werden, bis dasselbe zur Höhe von 1 Million ange wachsen ist. Die übrigen Zinsen werden dann zu Verschöne rungszwecken angewandt. Da man berechnet hatte, daß die vorgeschriebene Höhe erst in 138 Jahren erreicht werde, fand die Annahme der Schenkung vielfachen Widerspruch; endlich erklärte sich doch die Majorität dafür. Muß es aber dann nach 138 Jahren in Bielefeld schön aussehen!
Die Asiatiatische Cholera. Die N. Fr. Pr." erhält muß es befremden, daß die franzöfifchen Aerzte nach mehrtägiger von einem Fachmanne folgende Bemerkungen: Den Laien Beobachtung noch nicht einig darüber sind, ob die in Toulon
Halten Sie ein! schrie Harley plößlich auf und mit einem Tone, einer Gewalt, die fast an Raserei grenzte. Mein Kopf zerspringt mir vor den Gedanken, die Sie da wachgerufen haben. Was Sie sagen, ist nicht wahres tann nicht wahr sein denn das entseßlichste Bubenstück, das je die Erde gesehen, läßt es mich ahnen!
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Die alte Frau blieb bei diesem furchtbaren Ausbruch so ruhig als möglich.
Sie erhob sich und versuchte die Hand auf Elsen's Arm zu legen; dann sagte sie:
Ich spreche die Wahrheit; dies wiederhole ich Ihnen und hoffe, es so gut wie beweifen zu können. Doch beruhigen Sie fich. Wenn auch Geschehenes nicht ungeschehen gemacht wer ben kann, so tann dafür Vieles noch gutgemacht werden; das bedenken Sie- Herr Elsen!
Die Nennung seines rechten Namens machte keinen Eins druck auf den Aufgeregten; fühlte und wußte er doch, daß die alte Frau ihn längst erkannt hatte.
In der Stube schritt er auf und ab, die Finger in die langen wirren Haare getrallt, an denen er zerrte und zog, während seine Brust fich teuchend senkte und hob.
Blöglich blieb er vor Frau Grein stehen, und fast gewaltsam deren Arm ergreifend, sprach er mit einem Ton tiefgrollender Wuth:
Wenn Sie die Wahrheit gesprochen, wenn er van Owen die Fälschung der Briefe, und darauf hin den Diebstahl begangen, dann giebt es für mich keine Hoffnung mehr dann bin ich verloren wenn ich nicht noch wahnsinnig werde! Dann habe ich ein armes Menschenberz gefoltert mehr als jemals eines gefoltert worden ist! Dann bin ich ein Elender, nicht werth des Mitleids des geringsten meiner Mitmenschen!
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Halten Sie ein um Gotteswillen! rief die wahrhaft ent fette Frau. Sie freveln aufs Neue! Der Böse hatte Sie geschickt zu umgarnen gewußt und Sie waren zu schwach, ihm zu widerstehen. Ach, erging es mir doch auch so! Wir sind eben Alle arme schwache Menschen! Sie ließen sich von ihm leiten und unterwerfen und machten die Ihrigen unglüc lich, wie Sie selbst unglücklich wurden. Doch noch ist es nicht zu spät, um Geschehenes so viel als möglich wieder gutzumachen. Wenn Sie auch den Mittag Ihres Lebens verloren haben, der Abend deffelben bleibt Ihnen wie den Ihrigen und kann noch freundlich und schön werden. Sie vor allen Dingen, daß ein Herz Ihrer harrt- mit Sehnsucht und feit zwanzig langen Jahren, dem Sie eine Genugthuung schuldig sind. Deshalb fassen Sie sich zweifeln Sie nicht an Gott, an sich selbst! Der Herr ist barmherzig; er wird Ihnen verzeihen und Kraft geben, durchzuführen, was Ihnen obliegt.
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Elfen war auf einen Stuhl gesunken und beide Hände hatte er vor das Gesicht geschlagen; er weinte wohl, als die alte Frau die legten Worte sprach. Dann aber tönte es mit
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