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Nr. 85.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Sonntag, den 13. Juli 1884.

1. Jahrg

Aus den Berichten der deutschen Fabrik- amt des Inneren an mancher dieſer auffallenden Lücken schuld als dankbare Fundgrube amtlich beglaubigter Thatsac

Inspektoren für das Jahr 1882.

Von Freiwald Thüringer.

( Neue Zeit.) I.

Die dornenvolle Geschichte der Einführung des deutschen Fabritinspektorats ist bereits im vorigen Jahrgange dieser Beit­schrift( heft II) bei Gelegenheit eines Auszuges der Berichte für 1881 besprochen worden; wir verweisen deshalb heute nur auf jene Darstellung.

Auch alle die störenden Unvollkommenheiten, die dem so freudig zu begrüßenden Institut leider anhaften, find an jener Stelle ge­hörig betont worden. Wir führen aus den uns vorliegenden neuesten Berichten kurz nur das an, was jene Hinweise bestätigt. Bur befferen Würdigung des amtlichen Materials aus den neuesten Berichten der Fabrikinspektoren für 1882, deffen wir uns im folgenden bedienen, führen wir einleitend die Mängel an, die ſowohl dem deutschen Fabrikinspektorate, als seinen Berichten anhaften. Dazu gehört vor allem der Umstand, daß wir die Berichte für 1882 noch jetzt die neuesten" nennen müffen*), weil sie wirklich so spät erst, und immer noch nur im Auszuge veröffentlicht werden, obgleich die von Jahr zu Jahr wachsende Seitenzahl des jedes Mal herausgegebenen Bandes( der neueſte für 1882 umfaßt 832 Seiten) unwillkürlich darauf hin­weist, wie ungeheuer reichhaltig und wichtig das ursprüngliche Material sein muß. Mit der unbeschnittenen Veröffentlichung wäre ja zugleich die Beitfrage gelöst. Die uns vorliegenden Berichte bestätigen ferner, daß der einzelne Inspektor einen viel zu großen Bezirk zugetheilt erhalten hat. Auch 1882 tonnte z. B. der Aufsichtsbeamte für Berlin Charlottenburg von 3455 Anlagen 316, schreibe dreihundert und sechzehn, der für Bommern von 3463 nur 396, der für Magdeburg von 1986 Betrieben nur 185, davon nur 15 zu wiederholten Malen und nur 6 zu nächtlicher Zeit, revidiren"! Zeit ,,, revidiren"! Und so viele andere. Statt dag der Inspektor allüberall wie der Blitz erscheinen fann, vermag er so fährlich immer nur den fleinsten Theil seines Bezirkes zu besuchen. Uebrigens gewinnt dadurch alles, was wir unten aus den so zu Stande gekomme nen Berichten bringen werden, um so höhere Bedeutung bei Der Ueberlegung, daß es immer nur den verschwindenden Theil von allebem bildet, was eigentlich in den Berichten stehen müßte!

-

sein?? Aber auch positive Schnißer, die auf eine erschreckende Unkenntniß der Sozialwissenschaft schließen lassen, kommen vor. Oder wie soll man es anders bezeichnen, wenn z. B. der Auf­fichtsbeamte für Mecklenburg- Schwerin offenbar tendenziös be­richtet, daß ein eigentliches Arbeiterelend dort unbekannt sein dürfte", und laum vier Zeilen darunter schreiben muß: Das Busammenwohnen der Familien in gemeinsamen Räumen be­rührte mich sehr unangenehm, da es mich fittliche Schäden befürchten ließ." Ist das kein eigentliches Arbeiterelend"? Aehnlich der Inspektor für Hessen , der es fertig bringt, zu be richten: Mit 1 bis 1%, Mark Tagesverdienst, ausnahmsweise(!) auch etwas mehr, schlagen sich die Leute bei bescheidenen Lebens­auch etwas mehr, schlagen sich die Leute bei bescheidenen Lebens­ansprüchen(!) und der Verwerthung der Kräfte ihrer sämmt lichen Familienangehörigen(!!), sei es in der Landwirthschaft, oder mit irgend einem sonstigen fleinen Nebenverdienste, mit Stricken, durch Korbflechten, Laglöhnerarbeiten oder dergleichen, wenn auch zuweilen recht färglich(!), doch redlich(!) durch, ohne daß man sagen könnte, daß fie Noth litten." Die Noth" beginnt für diesen Inspektor wahrscheinlich erst beim Hunger­typhus! Die verbündeten Regierungen haben 750 Mart jähr­lichen Verdienst eines einzelnen Arbeiters als faum zur Befrie­bezeichnet. In der That aber find dazu mindestens 1000 M. digung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse für hinreichend nöthig. Eine beffische Arbeiterfamilie verdient nun nach obigen Angaben bei Verwerthung der Kräfte ihrer sämmt. lichen Familienangehörigen"( teine Noth, wenn schon alle Kinder das Leben mitfristen helfen müssen??) höch­ftens 700 Mark jährlich, ohne daß man sagen könnte, daß ste Noth litte!" Wenn das nicht wirthschaftlich blöde Augen find, die so sehen und urtheilen!

Den Vogel schießt aber der Beamte für die Pfalz ab, der offenbar, wohl zu beachten, in seinem offiziellen Berichte die Ansicht eines Zwirnfabrikanten wiedergiebt, welcher meint, daß in Belgien sein Zweig der Textilindustrie durch die Gefeß­gebung hinsichtlich der jugendlichen Arbeiter u. f. w. nicht so beeinträchtigt( so!) werde, als in Deutschland ." Die deutsche Gesetzgebung, welche überdies der Ausnugung jugendlicher Ar­beiter nur schwache Grenzen sest, eine Beeinträchtigung der

Industrie! So etwas der Nachwelt aufzubewahren, mußte einem deutschen - Fabrikinspektor vorbehalten bleiben!

Auch über die mangelhafte Unterstügung, die sie bei den finden, die doch der Aufsichtsthätigkeit die wirksamste und nach­gänzlich ungeschulten und schlecht instruirten Drtspolizeibehörden haltigste Unterstüßung gewähren könnten, beklagen fich fast alle Inspektoren von Neuem bitter. Wie sehr es die Aufsichts­Beamten endlich selber an genügender Qualifikation für ihr wichtiges Amt fehlen lassen, auch dafür bringen sie selbst wieder eine Menge unfreiwilliger Belege. Einmal negativ, wenn viele, viele von ihnen z. B. unter der bedeutsamen Rubrik: Wirthschaftliche und sittliche Zustände der Arbeiterbevölkerung. bie ganze moderne soziale Frage rubrizirt ist, aus dem überreichen Schäßung 3 bis Material hervorgehoben, nichts wissen, als eitel Rühmen über diese oder jene wohlfeile Wohlfahrtseinrichtung, z. B. ein Rauch­zimmer für die Arbeiter, das die höchste Bewunderung des einen erregt, oder einige magere Ergebnisse einer Spar- oder Krankenkasse. Oder sollte die Busammenstellung" im Reichs­

Der Mangel an räumlicher und stofflicher Durchdringung des reichen Materials fordert gebieterische Abhilfe. Ein Weg dazu scheint in dem Bericht für Düsseldorf , dem besten viel­Teicht, angedeutet: dort wird mehrerer Assistenten des Auf­fichtsbeamten Erwähnung gethan. Man gebe jedem Fabrik­inspektor zwei Assistenten aus der großen Schaar theoretisch gut vorgebildeter Sozialwissenschaftler, die jetzt von unseren bedeutendsten Universitäten kommen und vergeblich nach paffen­den Stellen suchen. Damit wäre auch eine gegenseitige Durchs bringung der Theorie und der Praxis angebahnt, die beiden von ungeheuren Nugen sein würden. In das Institut der Fabrikinspektoren täme etwas neues Blut zum Vortheil der Berichte. Der dringend nothwendigen Ausdehnung der Aufsicht auf die Hausindustrie, die nach offizieller 400 000 Kinder beschäftigt, stände Wege. Der Vorschlag, Arbeitsämter zu errichten und sie mit dem Inspektorate zu verbinden, fönnte dann ebenfalls in nähere Erwägung gezogen werden. Alle Parteien mache neuerdings nin Sozialreform"; aber es scheint lediglich der verschrieenen Sozialdemokratie vorbehalten zu sein, alle die oben berührten, so offen liegenden Mängel des Fabrikinspektorates durch parlamentarische Anträge noch einmal aufzudecken und zur Anbahnung einer wahren Sozialreform auf ihre Beteiligung hinzuwirken.

scheint lediglich der verſchrieenen Sozialdemokratie vorbehalten

weise einen Auszug aus den amtlicherseits noch nicht veröffent lichten Berichten der Fabrikinspektoren für 1883. den seiner Zeit darauf zurückkommen.

Soeben bringt die Norddeutsche Allg. 3tg." theelöffel Fabrikinspektorates durch parlamentarische Anträge noch einmal

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Feuilleton.

Drei Gesellen.

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Eine ernste Erzählung von Ernst Pasqué .

( Fortseßung.)

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Sollten Deine Hoffnungen fich indessen erfüllen, dann denke an mich! Friedel ist immer für In einer Equipage fahre ich bei

Laß es gut sein. Dir vor.

Leb' wohl! lallte Remy noch.

Die Berichte selbst dienten bislang der sozialen Forschung.

In einem eleganten Zimmer des riesenhaften Grand Hotel " auf dem Boulevard des Capucines fist Signor ,,- ini", der berühmte erste Tenor der kaiserlichen italienischen Oper und frühstückt.

Ein Garçon des Hotels bedient ihn, denn keinen eigenen Diener hält sich der mit 100,000 Francs für die Saison be und mag zahlt werdende große Künstler. Er weiß warum Recht haben.

-

Die Koffer find gepackt und Alles ist zur Abreise bereit, die mit dem Nachtzug grand vitesse erfolgen soll.

Die Vorstellungen in Paris find zu Ende und nach London zur dortigen italienischen Saison soll es gehen; fein Tag darf verloren werden. Einstweilen läßt der Italiener, ein Mann von etwa dreißig und einigen Jahren, sich die köstliche Küche des Hotels gut schmecken. Nach der Karte speist er und einen

Ich will es Dir wünschen.- Leb' wohl! Ein letter Händedrud, dann fant er auf sein Lager, feinen ausgesuchten Wein trinkt er dazu.

melte:

während Friedel fich entfernte und still vor sich hinmur

iterbe- best scheint mir nun einmal eine ficherere Grundlage für den Und ich kann es doch nicht glauben! Eine geregelte Ar Aufbau unseres Lebensglückes, als seine wohl schöne, doch ge

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und leider!

auch trügerische Kunst.­

Wenige Augenblicke später ist es stille in den soeben noch vom tollsten Jubel und lustigsten Lärm durchhalten Man

Die Freunde schlafen.

Auch Remy schläft und träumt.

Er träumt wohl von fünftigen Erfolgen, erfungenen

Ehren, von Ruhm und Gold, von einem späteren freien sorgen

lofen und herrlichen Leben.

Cb sein Traum fich erfüllen wird?

Der Vorhang fällt unsere Erzählung ist zu Ende.

Für Diejenigen aber, welche fich für den jungen Künstler

Seinem Körper läßt der berühmte Mann nichts ab­gehen, wenn er auch höchst vorsichtig in der Auswahl seiner Genüffe ist.

-

Auch speist er stets allein und nur dann in Gesellschaft wenn er eingeladen. Im Uebrigen ist er ein liebenswürdiger Mann, sogar seinem Direktor gegenüber das heißt, wenn er sich bei Stimme fühlt. Ist dies aber nicht der Fall, er nur im allergeringsten unwohl, dann ist er so unbarmherzig als möglich und fingt nun und nimmer, und sollte auch das Unternehmen, die ganze Welt darüber zu Grunde gehen.

-

Er hat Recht und wird es mit fünfzig Jahren zu etwas zum Wenigsten zu einem Millionär gebracht haben. Das Frühstück naht seinem Ende, da überreicht der Kellner ihm eine Karte.

Signorini wirft einen Blick auf das glatte Blättchen. um im nächsten Augenblicke fast wie Erfreut fährt er auf

-

und sein endliches Schicksal, für die Beantwortung obiger ein Taschenmesser wieder zusammen zu flappen, und mit recht

Frage intereffiren, will ich den Schleier der Zukunft in den

folgenden Kapiteln lüften.

will er mit einem heiteren Bilde von diesem dritten Helden Fürchtet der Leser sich aber vor der Lösung des Räthsels, unserer Erzählung scheiden, so bittet der Verfasser, das Buch aus der Hand zu legen, denn was er noch zu berichten hat, ist

ernst- furchtbar ernst!

Epilog.

Zwanzig Jahre später.

Neuntes Kapitel. In Paris Abend.

-

verdrießlichem Gesicht, vorsichtig, mit beinahe mißtrauischem Tone fragt er:

-

Wie sieht er aus wie ist er gekleidet?

Recht anständig, Signor, wenn auch nicht nach dem aller­neuesten Journal.

So antwortete der moderne Ganymed, einen stolzen Blick auf den Schnitt seines untadelhaften Fracks werfend.

Woher mag er denn nur wissen, daß ich noch in Paris bin, daß ich hier wohne?

Wahrscheinlich aus dem Fremdenbnche, welches im Bureau des Hotels aufliegt. Er lam gestern Abend an; ich glaube er bewohnt Nummer 694, fünf Treppen hoch.

Ah, er wohnt im Hotel? Da kann ich ihn schon ohne Gefahr sehen. Lassen sie den Herrn ein.

Signorini erhob fich, puste fich Mund und Finger Spigen mit der Serviette, die er dann, als Beichen, daß das Frühstück vollständig vorüber sei, über die Teller warf, und bereitete sich vor, den Angemeldeten zu empfangen.

Wenn wir im Laufe unserer Erzählung oftmals zu einem Borfall zurückkehren mußten, welcher etwa zwanzig Jahre früher iberspringen und sich aus den Vierzigerjahren in unsere jezige den Fremden ein.

Wir sind abermals in Paris , doch in dem heutigen, neuen

nd faiserlichen Baris.

Der Kellner hatte sich augenblicklich entfernt und ließ nun

Es war ein Mann, der aussah, als ob er cher mehr denn weniger als fünfzig Jahre zählte, doch gewiß bedeutend jünger war.

dem Nachweis, daß die Gesammtheit unserer Arbeiter tr Wachsens des Volfsreichthums immer nur den no digsten Lebensunterhalt fich zu erwerben vern daß die Nahrungs, Nahrungs, Kleidungs- und Wohnunge hältnisse derselben die traurige Wirkung dieses feglichen Verhältnisses treu wiederspiegeln. Eine fichtliche Zusammenfassung des bezüglichen grauent Materials auch aus den Berichten von 1882 finden un Lefer in Nr. 5 v. J. 1884 der Deutschen Wochenschri ( Wien und Berlin ). Aber die amtlichen Mittheilungen 1882 dokumentiren diesmal schon den weiteren und leg Schritt einer sich selbst überlassenen wirthschaftlichen Entw lung eines Gemeinwesens vor dessen gänzlicher Bersetzung u Auflösung so deutlich, daß wir uns hier lediglich auf die F stellung dieser lezten Entwicklungsphase zu beschränken braud der völligen Sprengung und Berreibung der deutschen V familie, dieser Zelle des Staates, und folglich der schon gonnenen Unterminirung der Existenz dieses Staates f hervorgerufen eben durch den erbärmlichen Verdienst de beitervaters, der, ohne daß sich seine Familie in Arbeit den Kampf um's Dasein draußen auflöst, eben mit Verdienst allein seinen heiligsten Pflichten der Ernäh und Erziehung der Seinigen nicht mehr genügen kann.

Der Beamte für den Neckar -, Jagst- und Donaut schreibt: In manchen mit zahlreichen Kindern gefegneten milien dicht bevölkerter Gegenden liegen die Verhältnisse daß die Fran- so bedauernswerth dies im allgemeinen scheint(!) einen wesentlichen Theil des Erwerbs der gan Familie sichern muß, wodurch wenigstens eine bessere Ernähru der Kinder möglich ist. In vielen Fällen läßt sich lohner Hausarbeit nicht schaffen, während die Fabrik Gelegenheit Arbeitsverdienst bietet.- Bon mancher Seite wire behaupt daß die Mädchen durch die Fabrikarbeit gedankenlos und g nußsüchtig werden, was sie zu einer Verwendung in der Haut haltung unbrauchbar mache; bei alleinstehenden weiblichen Arbeiterinnen mag dies in vielen Fällen zutreffen"; bei solchen die in ihrer Familie leben, aber nicht, meint der Inspektor. Welchen Einfluß soll aber noch eine Familie üben können, deren Mitglieder sich womöglich nur Abends nach dreizehnstündiger Arbeit so abgemattet und von der Ueber arbeit verroht wiedersehen, daß ein gedeihliches und erziehliche Busammenleben ganz illusorisch geworden ist?

Der Beamte für Zwickau sagt hierüber: Die Frage de fittlichen und gesundheitsschädlichen Einwirkung der Fabri arbeit bildet den Gegenstand fortgesetter Aufmerksamkeit. Eir

Befferung in den sittlichen Zuständen ist in einzelnen Fälle

zwar nicht unbemerkt geblieben, im ganzen aber tritt die Genuß und Pussucht überall hervor und auch bei den Arbeiterinnen gilt der Grundsaß, daß ie schöner der Verdienst ist, um so größer auch die Ausgabe und der Verbrauch sein könne. Meistens fehlt ihnen das Verständniß für ein maßvolles Haushal ten; bei einer etwaigen Verheirathung können sie weder dem Manne noch der Familie das bieten, was sie sollen, und geben deshalb nur Veranlassung zur Unzufriedenheit". Damit ist doch direkt fest­gestellt: dadurch, daß die Mädchen der Arbeiter allgemein und im frühesten Alter schon in die Fabrik müssen, ist von vorn­herein ihre Tauglichkeit zu ordentlichen Familienmüttern, also auch die Forteristenz jeder ordentlichen Arbeiterfamilie, in Frage gestellt. Die Arbeiterfrauen wissen dies und wehren sich noch dagegegen, wie der Inspektor für Oldenburg berichtet: Wer in der Fabrik nicht, wie man sagt, verunglückt, sucht in der Regel schon bei Zeiten einen anderen Erwerb als Magd oder Dienstmädchen, Beweis genug, daß weder Stellung noch Lebens­weise die besseren Arbeiterinnen in der Fabrik auf die Dauer befriedigen können. Sie fehren dahin verheirathet selten wieder

Er mußte unwohl sein, denn seine Züge erschienen matt, fein Gesicht entbehrte der frischen Farbe und merklich eingefallen waren seine Wangen, Das lange lockige Haar, welches den Kopf, das blaffe Antlig umrahmte, war start mit Grau gemischt und die Haltung des Mannes gebückt.

Sein Aeußeres war, wie der Garçon gesagt, anständig, wenn auch nicht allzu modern. Es war Remy.

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Ah, Remiani, amico mio! rief der Italiener mit scheinbar freudigem Tone, auf den Eintretenden zuschreitend, ihm beide Hände entgegenstreckend und dann die des Andern drückend und schüttelnd. woher des Weges? Haben uns lange nicht gesehen ich glaube zulegt vor acht Jahren in­Lima? Ah, schöne Zeit, herrliches Land und noch herrlichere Frauen! Remiani, der Bariton per excellenza, wußte davon zu erzählen! Da lebten wir herrlich und in immerwährenden Freuden, und nichts war foftbar genug, was uns besonders Dir, caro amico, und Deinen Freunden nicht wurde.

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Dieser lärmende Redeschwall wurde von Remy mit einem matten Lächeln beantwortet.

Er wollte reden, doch ein leichter Husten, der ziemlich lange anhielt, hinderte ihn daran.

Bist Du frank- heiser? fragte der Italiener erstaunt und fast erschrocken.

Es ist nicht der Rede werth, entgegnete Remy. Ein Husten, den ich mir auf der legten Ueberfahrt von Rio nach Europa , in mein Engagement nach Madrid , zugezogen. Es wird wohl bald vergehen. schon viel zu

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Al corpo di me! Dann hält er lange lange an, denn irre ich mich nicht, so warst Du in voriger Wintersaison in Madrid engagirt.

Und immer erstaunter und schärfer schaute der Italiener den Kollegen an.

Je mehr er ihn betrachtete, je länger er über den Husten von beinahe einem Jahre nachdachte, je kälter, zurückhaltender wurde er, und jetzt erinnerte er sich sogar, von einem Fiasco gelesen zu haben, das der einst so gefeierte Bariton Enrico Stemiani in vergangener Saison in Madrid erlebt haben sollte. Wenn ich mich recht entsinne, amico das ,, caro" war ihm schon im Halse stecken geblieben so hattest Du Unglück in Madrid ?

Ich fann es nicht leugnen, ertgegnete Remy und zur Erde schauend. Das Drgan wollte nicht mehr, wie ich wollte. Ich war eben zu gut gewesen. Du weißt, daß ich meine Im presarien nicht in Verlegenheit lassen tonnte, daß ich oftmals leider zu oft gesungen, wenn ich mich hätte schonen sollen. Dazu meine volle Hingebung an das Wert, welches ich mit darzu­stellen hatte, mochte es nun Verdi'sche Mufit oder andere sein. Ein Unwohlsein nie achtend- wenn es das Intereffe des Ganzen erforderte sang ich stets mit gleicher Luft und Leidenschaft, mit dem Herzen, und das das rächte sich. Doch Du warst flüger und- tälter. Du ließest die Impresarien fluchen und dachtest nur an Dich. Du hattest wohl Recht, doch ich, ich konnte dies nun einmal nicht, und so ist denn ge kommen, was nicht ausbleiben konnte, das ich aber nicht als so nahe bevorstehend geglaubt. Ja, Du warst stets zu wie soll ich sagen?- zu viel

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