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ungestraft find. Den wahren Republikanern Freiheit, Ge rechtigkeit; den Subjekten, welche die Gefängnisse vollstopfen und ihren Helfershelfern allgemeiner Abscheu."

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Bukunft wird Beruntreuung von Summen, selbst unter 300 bl., mit Gefängnißhaft und Verlust der besonderen persönlichen und Standesrechte bestraft, wobei auch Leute sog. privilegirten Standes" ihre Haft im Gefängniß selbst abzu­büßen haben werden. Ist die Summe aber eine größere, oder erscheint der Fall sonst wie als ein qualifizirter, so kann die Strafe bis zur Verbannung nach Sibirien zur Ansiedelung, unter Verlust aller Rechte gehen, was bisher nicht der Fall war. Viel nußen wird auch das nicht.

In Bukarest ist es zu argen Unruhen gegen die Regierung gekommen. Der Telegraph berichtet darüber: Die vereinigte Opposition hatte auf gestern eine öffentliche Versammlung einberufen und zur Revolte auffordernde Pro­flamationen vertheilt. Es wurden mehrere Reden gehalten, in welchen die Regierung auf das Heftigste angegriffen wurde. Vernesco stieß Insulten und heftige Drohungen gegen den König aus. In Folge des energischen Protestes seitens eines großen Theiles der Anwesenden entstand eine Rauferei, welche fich bis auf die Straße und vor den konservativen Klub fort­ſegte. Mehrere Anhänger der Oppofition, welche vom Re­volver Gebrauch machten, ohne jedoch Jemanden zu ver­wunden. wurden von der Menge übel zugerichtet. Die Po

Koch und Pasteur . Prof. Pasteur veröffentlicht im Figaro" einen Artikel, der heftig gegen die Maßregeln pole­mistrt, welche Prof. Koch zur Bekämpfung der Cholera vorges schlagen hat. Er sagt in dem Artikel: Alle vorbeugenden Maßregeln gegen die Cholera, welche Dr. Koch den Zeitungs­nachrichten zufolge in Marseille und Toulon angegeben hat, find solche, welche seit sehr langer Zeit, seitdem nachgewiesen, daß die Cholera sich hauptsächlich durch den Auswurf der Cholerafranken überträgt, allgemein angenommen sind. In den Instruktionen des Dr. Koch ist ein ganz neuer Buntt. Er verurtheilt das Sprengen, das Fließenlassen des Waffers in den Rinnsteinen und versichert, daß alle Feuchtigkeitsursachen der Epidemie Vorschub leisten: Wir können in der That diese Ansicht nicht theilen. Wenn in dem Staube der Straße, in schmußiger aber trockener Wäsche der Microbus bis zu einem Bunfte getrocknet ist, wo er die ganze Lebenskraft verloren hat, so fann man ihn noch so viel besprengen, er wird nicht wieder lebendig werden. Wenn dagegen sein Trockenzustand derartig ist, daß die Feuchtigkeit seine Rückkehr zum Leben be­günstigt, so kann es nur nüßlich sein, ihn anzufeuchten, denn dann wird er jedenfalls weniger durch den Wind und die Bewegung im Staube mit fortgetragen. Im Zustande relativer Trockenheit, die ihn noch nicht getödtet hat, kann die geringste Bewegung ihn unseren Schleimhäuten zuführen, wo er die nöthige Feuchtigkeit fürs Leben findet. Die Logik dieses Rais sonnements scheint uns unanfechtbar und beweist, wie wenig begründet die Meinung Dr. Koch's ist. Mündlich hat Herr Pasteur dieser seiner Note dem Berichterstatter des Figaro" gegenüber noch folgende Bemerkungen hinzugefügt: Die durch den Auswurf beschmußten Gegenstände sollen mittelst trockenen Leinens, welches nachher verbrannt werden soll, ge reinigt werden, sagt der Koch'sche Bericht. Das scheint mir unpraktisch. Man reinigt schon sehr ungenügend ein Gefäß oder ein Möbel mit einem trockenen Tuche, aber es ist nicht möglich, auf diese Weise ein Tuch oder eine Serviette zu reinigen. Wie dem auch sein mag, das vorher trockene Tuch wird feucht, so daß die Gefahr nur den Plaß gewechselt hat. Verbrennt es! fügt man hinzu. Auch hier bin ich anderer Anficht. Man weiß, daß wenn man Leinwand verbrennt, fich noch nicht verkohlte fleine Theile ablösen, die im Stande find, im Zimmer herumzufliegen. Ich ziehe um vieles vor, daß die Leinwand in lochendes Waffer getaucht werde. Das Resultat ist dasselbe. Endlich empfiehlt Herr Koch, während sechs Tage die Räume unbedingt schließen zu lassen, wo Cholerafranke ge­wohnt haben. Warum sechs Tage? Worauf stüßt sich die Meinung, daß die Gefahr nicht noch am ftebenten Tage existirt? Auch diese Theorie fällt in das Gebiet der Hypo­Der Figaro" fügt diesen Auseinandersetzungen noch einige höhnische Bemerkungen hinzu, aus denen wir zur Charakterisirung nur herausheben, daß Dr. Koch augenschein­lich bemüht sei, sich ,, aus dem Unterfutter von Pasteur's Ueber­zieher eine Wefte zu schneiden".

thesen."

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lizei schritt ein, um dieselben vor den Mißhandlungen durch die Menge zu schüßen, welche in den konservativen Klub ein­zubringen versuchte. Die Ordnung wurde alsdann bald wieder­hergestellt."( Wenn das nur alles wahr ist! D. R.)

Die Verrätherei des Mudirs von Dongola bestätigt fich vollständig. Ein Abgesandter des Mahdi hat die Stadt besucht. Sämmtliche Ehristen wurden gezwungen, den moha­medanischen Glauben anzunehmen. Der Mudir von Dongola hatte eine Unterredung mit dem Scheit Huda, der die Rebellen in Debba befehligt und ist vom Mahdi als Emir aner tannt worden. Dongola ist seit dem 20. Juni in der Gewalt der Rebellen. Der Mudir kontrolirt den Telegraphen und täuscht die Regierung in Kairo .

Parlamentarisches.

geeinigt. Jm XI. Wahlkreis, Dschaz, kandidirt von den man wirklich fervativen Rittergutsbefizer Günther, von den Sozial die Nothwe Stadtv. Kögel in Wurzen , die Deutsch - Freifinnigen fuchen Schlechtigtei den dunkelst einen Kandidaten. Jm XII. Wahllreis, Stadt Leipzig , fa dirt für die Nationalliberalen Bürgermeister Tröndlin nicht zu erif Leipzig , für die Sozialisten Bebel, die Deutsch - Freisin zuerst das find noch in Verhandlungen. Im XIII. Wahlkreis, Le pflaster bede Er wies dur Land, kandidirt für die Nationalliberalen Bügermeister Ah in Bwendau, für die Sozialisten Herr Viered in München Asphaltirung Deutsch - Freifinnigen suchen noch einen Kandidaten, in Au mehrten, er steht Herr Dr. Fräntel in Chemnis. Im XIV. Wahl leute fich g daß man de Borna , kandidirt für die Konservativen der bisherige Abg. Diesen Ein Frege, für die Sozialisten Tischler Müller in Meerane , Deutsch- Freifinnigen suchen noch einen Kandidaten. Im gegen zu set Der Nede Wahlkreis, Mittweida , steht nur die sozialistische Kandid des bisherigen Abg. v. Vollmar fest, Konservative und Der zweitens die Freifinnige suchen noch Kandidaten. Im XVI, Wahlt Chemniz, kandidirt für die Nationalliberalen, unter mies ein a Betitionen von den Konservativen, Landgerichts- Direktor Schreber Arbeit". Gi Chemnis, für die Sozialisten Geiser in Stuttgart , bie Asphalt Deutsch- Freifinnigen suchen noch einen Kandidaten. Im I Wahlkreis, Glauchau , steht nur die sozialistische Kandidatur Auer in Schwerin fest. Die Konservativen und Nati legen. Es b jenigen Str Gerichte, K Blaster zu fchränkt ble verordneten

Zu den Reichstagskandidaturen im Königr. Sachsen schreibt das ,, Sächs. Wochenbl.": Troßdem wir den Neuwahlen immer näher rücken, ist von einer Wahlbewegung noch nichts zu spüren. So ruhig wie dieses Mal ist es bei Reichstags­wahlen in Sachsen noch nicht zugegangen. Zunächst find die Parteien mit Kandidaturen beschäftigt, aber auch da ist man in vielen Wahlkreisen noch nicht fertig und einig. Wir gehen sämmtliche sächsische Kreise durch und find in vielen Fällen nur auf Gerüchte angewiesenso daß manche Kandidaturen sich noch ändern können. Jm I. Wahlkreis, Zittau , kandidiren von deutsch - freifinniger Seite Buddeberg in Zittau , von sozialistischer Pflaum in Dresden , im II., Löbau und III., Baußen, ist noch nichts festgestellt, die Sozialisten stellen im II. Keller aus Görlig, im III. Kaden aus Dresden auf. Im IV. Wahlkreis, Dresden- Neustadt hat Herr v. Schwarze jede Kandidatur abge lehnt, die Konservativen stellen den Baumeister Hartwig in Dresden auf. Die Deutsch Freifinnigen suchen noch einen Kandidaten. Im V. Wahlkreis, Dresden- Altstadt, stellen die Konservativen den Finanzminister von Könneris, die Deutsch Freifinnigen den Stadtrath Bönisch, die So­Auch die Nationalliberalen wollen

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Unter den Marseiller Arbeitern herrscht große Aufre­gung. Eine Deputation von Hafenarbeitern erschien gestern beim Maire, Beschäftigung verlangend, was durch Wiederauf nahme der Rüftenarbeiten geschehen könnte. Die Cigarren- Arzialisten Bebel auf. beiter fühlen sich durch die verkürzte Arbeitszeit in den Cigarren­Fabriken geschädigt, da dort Stückzahlung eingeführt ist. Die für Sonnabend Nachts von den Sozialistenführern Fabre und Gras einberufene, von etwa 150 Personen besuchte Versamm­lung nahm einen so stürmischen Verlauf, daß der Präsident die Sigung schließen und aus dem Saale flüchten mußte. Einer der Redner, Namens Faurens, rief aus: Wen hungert, der nehme Brot, wo er's findet!" Gemeinderath Gras sagte: ,, Sobald die Cholera, welche bereits in Paris aufgetreten ist, auch Lyon ergreift, ist die große Revolution gemacht. Wir dürfen ohne sichere Unterstügung von Paris und Lyon nichts unternehmen." Schließlich wurde eine Elfer- Kommission behufs Veranstaltung eines Meetings gewählt.

Nihilistenverhaftungen find in Warschau vorgenommen worden. Das Schicksal traf den Friedensrichter Bardowski und mehrere Studenten. Hausdurchsuchungen haben eine An­zahl kompromittirender Schriftstücke zu Tage gefördert. Die Verhafteten find sämmtlich Ruffen.

Um den Dicbereien der russischen Beamten wirksamer Einhalt thun zu können, sind jegt die Strafbestimmun gen für Aneignung und Verschleuderung fremder, öffentlicher oder privater Gelder beträchtlich verschärft worden. In

Feuilleton. Durchgerungen.

Von N. v. K. ( Fortsetzung.)

Bermuthlich hatte ich das mit meinem alten Ungestüm gethan, denn hinter mir ertönte ein unheilvolles Krachen, eine großmächtige Schachtel, die hinter mir gesteckt haben mochte, that fich auf und eine wahre Sündfluth von Kuchen rollte über den Sig. Bestürzt raffte ich zusammen was ich fonnte. Papa lachte und Mama sagte: Fein bedächtig, Fräulein Sauſewind! Wußtest Du denn nicht, daß Tante Marie Dir die Schachtel dahin gesteckt hatte?"

Durch diesen kleinen Zwischenfall kam ich über das erste schmerzliche Trennungsweh hinweg und habe der guten Tante darum immer eine besondere Zuneigung bewahrt.

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liberalen verhandeln über einen gemeinsamen Kandidaten, Deutsch- Freifinnigen haben in diesem Kreis keinen nen werthen Anhang. Jm XIX. Wahlkreis, Stollberg , fand von den Konservativen der bisherige Abg. Ebert, von Sozialisten Liebknecht, die Deutsch- Freifinnigen dürften hier keinen Kandidaten aufstellen. Im xx. Wahl haben ja Bichopau, fandidirt für die Deutsch - Freifinnigen Herr Dr. Hirsch in Berlin , für die Sozialisten Geyer in Großenhain Nationalliberalen suchen noch einen Kandidaten, ebenso Konservativen. Im XXI. Wahlkreis, Annaberg, kandidirt nationalliberaler Seite der bisherige Abg. Holzmann, beiterpartei sozialistischer Seifert in Zwickau , die Deutsch Freifinnigen written und noch nicht, ob sie einen Kandidaten aufstellen sollen. theilung w XXII. Wahlkreis kandidirt für die Nationalliberalen, man fich stügt von den Konservativen, der bisherige Abg. Niethha dadurch, d in Kriebſtein , für die Sozialisten Kayser in Dresden nimmt. Deutsch - Freifinnigen haben einen Advokaten aus jener Geschaft in in Aussicht genommen. Im XXIII. Wahlkreis, Plauen , berartige didirt von den Konservativen der bisherige Abg. Staatsan Hartmann, von den Sozialisten Rödiger in Gera , die De tus diese Freifinnigen suchen noch einen Kandidaten.

fich den Lurus einer Kandidatur gestatten und fandidirt Herr Dr. med. Hübler in Dresden . Jm VI. Wahlkreis, Dresden­Land, hat der Freiherr von Burgt für die Konservativen Herrn Ackermann aufgestellt, für die Sozialisten kandidirt Produkten­händler Horn in Löbtau , für die Deutsch - Freifinnigen Dr. med. Schuhmann in Dresden . Jm VII. Wahlkreis, Meißen , kandi­dirt für die Konservativen Herr v. Garlowig, für die Soziali sten Herr Geyer in Großenhain , der deutsch - freisinnige Kandidat Dehmichen ist dieser Tage gestorben und suchen diese einen neuen Kandidaten, der bisherige fortschrittliche Abgeordnete Kämpfer ist der Deutsch- Freifinnigen zu demokratisch geworden und wird darum nicht wieder aufgestellt. Im VIII. Wahlkreis kandidirt für die Deutsch- Freifinnigen der bisherige Abgeord­nete Enfold, für die Sozialisten Gastwirth Peters in Dresden , die Konservativen suchen noch einen Kandidaten. Jm IX, Wahl­freis fandidirt für die Deutsch - Freifinnigen Profeffor Keller­bauer im Chemnis, für die Sozialisten der bisherige Abgeord­nete Kayser in Dresden , die Nationalliberalen haben die Ab­ficht, den Stadtrath Müller in Freiberg aufzustellen. Die Kon servativen wissen noch nicht, ob sie wieder Hrn. v. Dehlschlägel auf­ftellen oder den nat.- liberalen Kandidaten unterstüßen sollen. Jmx. Wahlkreis, Döbeln hat noch keine Partei sich über einen Kandidaten

Der Eintritt in die Pension war für mich ein Wendepunkt meines Lebens und der Anfang einer Beit voll barter Kämpfe gegen allerlei Untugenden, die sich bei mir erst im Verkehr mit Altersgenoffinnen herausstellten. Ich muß gestehen, daß ich mit wahrem Grauen an die ersten Monate meines Aufenthalts in der Stadt und innerhalb der beengenden Mauern des Töchterpensionats zurückdente. Es gab da auch so viel, in das ich mich erst hineingewöhnen mußte: die vielen Gefährtinnen, die strenge Tageseintheilung, die zahlreichen Stunden, die fremden Lehrer. Da waren denn die Briefe aus der Heimath von den Eltern, Tante Marie und Schwester Ella, die eben vor meinem Fortgang nach Schloß Pantow zurückgekehrt war und nun als Erwachsene in die Gesellschaft eingeführt wurde, mein einziger Trost. Nein, nicht mein einziger! Mit mir zugleich war ein anderes Mädchen in die Anstalt gekommen, an das ich mich bald anschloß, das mich von vornherein durch sanftes stilles Wesen angezogen hatte. Das arme Ding hatte furcht bares Heimweh, und das war es vielleicht, was mich, die scheu und zurückhaltend gegen Alle war, gegen Mathilde von Kremptow zutraulich machte.

,, Sieh da, Ottilie, die Stumme tann sprechen," sagte eins mal neckend ein großes blondes Mädchen, als wir während der Frühstückspause im Garten waren und sie uns eifrig plaus dernd auf und abgehen sah.

in der Pension verleben müsse. Dieser Blisstrahl aus heiterem Himmel, der allef meine Luftschlösser zerstörte, verursachte mir bitteren Kummer, und Mathilde hatte Mühe genug, mich einigermaßen zu trösten. Kaum eine Woche später brachte sie mir, vor Vergnügen tanzend und fingend, eine Einladung ihrer Eltern, die Ferien auf ihrem Gute zu verleben. Der Gedanke, mit Mathilde zusammen zu sein, sette mich über das Bedenken hinweg, zu Fremden zu gehen, was ich sonst durch­aus nicht liebte, und mit Ungeduld sahen wir dem Schluß der Schule entgegen.

Und Mathitde scheint mir Bygmalion zu sein, deffen Bitte der Bildsäule Leben einhauchte", erwiderte lachend ihre Begleiterin und dann hörten wir nicht mehr. Wir ließen uns auch gar nicht stören, denn wir sprachen von der Heimath und darüber wurde alles Andere vergessen. Mit der Zeit wurden Mathilde und ich unzertrennliche Freundinnen; bei den Ge fährtinnen hießen wir nur noch die Schwestern" und selbst Fräulein Hornemann, die Vorsteherin, kannte uns unter diesem Namen.

Die Thätigkeit der Stadtverordneten Versammlung.

IV.

Markthallenvorlage,

Asphaltirung und elektrische Beleuchtung.

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Aber nicht nur diese wichtigen prinzipiellen Bed waren es, welche die Arbeiter- Stadtverordneten veranla gegen diese Vorlage zu sein, nein noch in viel höh Maße veranlaßten die Ausführungen dieses Projektes eine Stellungnahme gegen daffelbe. Der Markthallenbau in Dorotheenstraße beschäftigte zuerst die Stadtverordnetenverjas lung. Die Erwerbung dieses Terrains geschah unter so thümlichen, seiner Zeit in der Bürgerschaft viel und ab besprochenen Umständen, das es für denjenigen, der nicht durch jahrelange Thätigkeit als Stadtverordneter für Vorkommnisse ein vollständig abgehärtetes Gemüth besist, faßbar ist, wie man zur Erwerbung dieses Grundstüds sch fonnte. Wir wollen auf jene unschmackhaften Details weiter eingehen, nur das Eine sei hervorgehoben, daß Grundstück früher zu einem bedeutend billigeren Preis zu gewesen wäre. Damals( war es durchaus) nicht zu dem 3 passend, erst durch die Vertheurung um mehrere 100 000 schien unserem Magistrat dieses Grundstück werthvoll g geworden zu sein. Daß man im Laufe der Debatte es ang vermied von Seiten der Vertheidiger der Magistratsvorlag die Find diese Sache näher einzugehen und der Opposition es eben unmöglich machte, durch die bequeme Art des Schlußant ist nach mehr als nur nach einer Seite hin bedenklich. In derselben, wie oben etwas eingehender geschild Art und Weise vollzieht fich fast jede Debatte. Opposition ist es nicht allzu schwer gemacht, bei weichender Meinung die Richtigkeit ihrer Anfi nachzuweisen, denn bei einer so mangelhaften Motivirung Vorlagen, das Einzige wodurch sich dieselben auszeichnen, nicht in die Hand; die Anderen lachten, ich wurde dunkel aber die lieben fleinen Blumen habe ich doch behalten. Als wir nach unserer Rückkehr in die Pension in Zimmer der Vorsteherin eilten, fanden wir neben ihr auf Sopha fizend ein junges Mädchen von 17 oder 18 Ja ein wahrhaft berückend schönes Geschöpf mit einem zie Kopf, llaffisch geschnittenen Gefichtszügen, den schönsten, lufti Dunklen Augen von der Welt und einer Fülle präd Locken. Mathilde und ich blieben einen Moment zögern der Thüre stehen.

Endlich war der Reisetag da, der Koffer gepackt und unter dem Schuße der gutmüthigen dicen Franzöfin, deren Ziel auf unferer Route lag, fuhren wir bis zu der Bahnstation, in deren Nähe das Gut lag, das Mathildens Eltern gehörte. Die kurze Eisenbahnfahrt war schnell zurückgelegt; ehe wir es gedacht, hatten wir unseren Bestimmungsort erreicht, das Coupé ver­lassen und das legte: Au revoir mesdemoiselles!" der Franzöfin erwidert. Mit dem Jubelrufe: Papa, mein lieber, lieber Bapa!" war Mathilde einem großen ,, stattlichen Herrn in die Arme gepflogen. Dann kam sie zu mir zurück, die ich schüchtern stehen geblieben war, und schob mich schnell in den Vordergrund. Und das ist Ottilie, Papa, meine liebe, einzige Freundin, die mußt Du nun auch lieb haben!" Herr von Kremptow reichte mir freundlich die Hand und sagte ein paar Worte herzlichen Wichkommens. Ich erinnere mich, daß ich sehr verlegen war und eine ungeschickte, linkische Backfisch- Ver­beugung machte, als Mathilden's Bapa mir seinen Sohn Max und seinen Neffen Karl, ebenfalls Feriengäste, vorstellte, wobei er hinzufügte: Halten Sie die jungen Herren nur hübsch im Baume!" Zum Glück nahmen die beiden, vielleicht fünfzehn jährigen Herren" ihre Hüte so respektvoll vor mir ab, daß ich mein Gleichgewicht allmählich wiederfand und mir selber beinahe wie eine erwachsene junge Dame vorfam.

Mittlerweile war der Sommer herbeigekommen, die Ferien standen vor der Thüre und mit Jubel dachte ich an die erste Heimreise, als Papa mir eines Tages mittheilte, daß Ella an einer ansteckenden Krankheit darniederläge und ich die Ferien

Die Wochen, welche wir auf Grünwalde, so hieß Herrn von Kremptom's Gut, verlebten, waren reizend und unver­geßlich. In Lust und Fröhlichkeit und nur viel zu schnell ver­Wir machten Kahnfahrten ging die glückselige Ferienzeit. auf einem nahen See, wir begleiteten Herrn von Kremptom auf seinen Spaziergängen, wir statteten Besuche in der Nach­

Einri niedrigen Fürsorge

Ihr Herre

betrachten. Bodenbil

Morgens nur an Hin und

Weih

Kommt nur herein, meine lieben Kinder," rief Fra Hornemann uns zu und streckte uns beide hände entg Seid herzlich willkommen wieder daheim. Von Euch hoffe ich, daß ihr die treuen Freundinnen der lieben werden sollt, die fich noch fremd und einsam unter fühlt!" viel

Diese junge Dame in dem eleganten Anzuge, der in den Salon als in unsere Pension zu gehören schien, unsere Freundin werden können?! Ganz erstaunt blidten auf unsere neue Gefährtin, die sich denn auch hoch erhaben uns zu dünken schien; mit einem leisen Nasenrümpfen ni uns ganz von oben herab zu und fümmerte sich dann weiter um uns. Es wurde auch im Laufe der Zeit nicht beffer, ste schloß fich weder an uns, noch an eine ihrer genoffinnen an, und doch hätte ihr das nicht schwer fallen bei der Bewunderung, die jede ihrer Schönheit zollte. Di Indolenz, die sie allen Annäherungsversuchen entgegen die ihr auch die Lehrer in den Stunden zum Vorwurf ma trug fte bei allen und jeden Gelegenheiten zur Schat auf den täglichen Spaziergängen, die wir in fleinen

ich mich a

verleben.

Jeder, de Seinen wegte.

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unter Aufficht einer Lehrerin unternahmen, war fie and dann belebten fich ihre Büge, ihre schönen Augen fröhlich auf und ihre schlaffen Bewegungen wurden rasch jugendfrisch. Man sah, das Weltfind lebte erst auf,

wen

den Mauern des Nonnenklosters", wie Natalie die Benfi

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tiber

nennen pflegte, entronnen war. Dann wurde sie mißig sogar, und machte die drolligsten Bemerkungen Leute, die uns begegneten und auch nur das geringite Läche oder Auffällige an fich hatten. Dazu lenkte fie dur

barschaft ab oder trieben allerlei Kurzweil in dem großen, sorg- Schönheit und ihre wirklich graziöse und vornehme Erschein

Aller Blicke auf sich, eine Huldigung, die sie jedoch gan

zu ignoriren schien.

Zod

bis

Mathilde und ich hatten uns indessen immer mehr vo seltsamen Mädchen zurückgezogen. Natalie war die eines polnischen Grafen, ihre Mutter war früh gestorben von eigentlicher Erziehung war nie die Rede gewefen Großmutter der jungen Komtesse darauf bestanden hatte einer guten deutschen Pension untergebracht zu sehen. Natalie in Fräulein Hornemann's Anstalt gekommen, sollte nicht lange in unserer Mitte bleiben. Eines

fältig gepflegten Garten, und stets waren die Knaben unsere lustigen Gesellschafter oder unsere galanten Kavaliere, je nach­dem die Gelegenheit gebot. Während aber der luftige und übermüthige Karl fich meistens zu der mehr ernsten Mathilde hielt, hatte Mar fich zu meinem Ritter aufgeworfen. Er war ein hübscher Bursch mit offenen und freundlichen Zügen, un­gemein fest und entschieden in seinem Wesen, wodurch er mir von vornherein imponirte. Ich fühlte mich bald ganz verlassen und verloren, wenn er einmal in unserem Kreise fehlte, und doch zanfte ich mich oft ganz erbittert mit ihm, wenn er da war. So waren vier glückliche Wochen vergangen und nun hieß Tages reiste fie in Begleitung ihrer Großmutter nad

es Abschied nehmen. Ach, ich glaube, die Trennung wurde uns Allen schwer!- ,, Adieu, fleine Tochter," sagte Herr von Kremptom mir beim Abschied ,,, kommen Sie bald wieder."

So

aber

bak

durfte!

Süden ab und ich verdanke es nur einem Zufall, ihren Lebensweg nach Jahren noch einmal freuzen

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Sie war für uns wie ein schönes glänzendes Meteor

Und Mar drückte mir haftig einen kleinen Strauß Vergißmein- wesen, das nach kurzem Leuchten dem Blick entschwindet.