ift

in

ehn

ange

htige

gefd

tande

ärter Bef

en V

che

Die

for

mit

inge

ein

enes,

ete

2;

ein

e of ultu Smal

tere

Thi

aßen

da

or

ber

öffne

ibre

he a

Röd

men

ird

bei

rnal

ent.

acht ziere

10

arten

Bo

De

zu

uft

n

wie St

croff

e ge

الله د

da

20.

im

DON

htig!

ur

Det

unle

Ge

them

nt.

Bem

We

batte

und

Bea

ber

bichu

tiftung dung

genfe

en b

au

7 bu

nt,

Burfa

ent

58

n

fun

Ichwe

ba

wer

tfertig

Ben

Parfe

29%

al

ellen

ife'

staff

and

fee

be

aren

eila

Nr. 87.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Mittwoch, den 16. Juli 1884.

Aus den Berichten der deutschen Fabrik-| Arbeitern gegenüber gewöhnlich beruft, Nachtheile bereitet. Sie Inspektoren für das Jahr 1832.

Von Freiwald Thüringer. ( Neue Zeit.) II.

Was für Familienmütter sollen aus den Frauen werden, über deren entfittlichende Beschäftigung die Berichte hundert fach erzählen? In Oberbayern müssen Mädchen in Glashütten und Biegeleien bei 50 bis 60 Grad Reaumur na türlich so entblößt arbeiten, daß die schickliche Grenze leicht überschritten wird", und zwar mit Männern zusammen! In Seffen wird bittere Klage geführt über die sichtbaren schäd= lichen Einflüffe des Zusammenarbeitens und täglichen Bu fammenverkehrens der verschiedenen Geschlechter und Alters­tlaffen, namentlich in Tabats- und Bigarrenfabriken." Derselbe Rothschrei ertönt aus Chemnig, wo aber natürlich die Befizer oder Leiter dieser Fabriten den auf Trennung der Arbeiter nach Geschlecht hinzielenden Vorstellungen wenig zugänglich" waren, obgleich dieselbe nach Ueberzeugung des Inspektors leicht und billig auszuführen wäre. Durch das gemeinsame Arbeiten beider Geschlechter auf heißen Buderböden in Posen, in glühenden Räumen der Glashütten und Dampfziegeleien in Mecklenburg­Schwerin entstehen schwere Schäden für die Sittlichkeit." In legterem Bezirk suchte der Fabrikbefizer sein Verfahren mit der Entschuldigung zu rechtfertigen, daß baffelbe in Fabriken benachbarter Provinzen von dem Aufsichtsbeamten nicht unter­fagt sei, und daß daher die Konkurrenz ihn zu einer gleichen Benugung billiger Arbeitskraft nöthige."(!) Eine bezeichnende Illustration für das Verständniß unserer Fabrikanten für die freie Konkurrenz, vor allem aber für die erschreckende Aus­behnung eines fittlichen Uebels, das die künftigen Arbeiter frauen schon als Mädchen demoralisirt, geistig und körperlich!

die

Arbeitern gegenüber gewöhnlich beruft, Nachtheile bereitet. Sie| fuchen deshalb auch die Anwesenheit ihrer jugendlichen Hilfs arbeiter, sowie das Alter derselben zu verheimlichen und ihre vielleicht dazu geneigten Arbeitgeber in dem Versuche der Ge­segesumgehung zu unterstüßen.

1. Jahrgang.

der genügend oder ungenügend bemessenen Pause der Aufent halt zwischen den laufenden Maschinen gestattet und ihre Kon­frole so nachlässig gehandhabt, daß fie thatsächlich unterdessen voll beschäftigt waren." So wüthet das Regime der freien Erwerbsthätigkeit" gegen die Gesundheit des jüngsten Ar­beiterstammes, der später die ,, Stüße des Nationalwohlstandes" werden soll!

Aber mehr noch! Der Inspektor für Oberbayern fand Kinder unter 12 Jahren in einer Zündholzhoblerei, in einer Schachtelfabrik, in einer Spulenfabrik und in zwei Bündholz­fabriken. In allen Fällen war man um Ausreden nicht vers legen." Man denke fich die unentwickelten Körper der Kleinen den Wirkungen des Phosphors ausgesezt!*) ,, Als ungeeignete Beschäftigung," fährt derselbe Beamte fort ,,, möchte ich nur die des Biegelabtragens in Biegeleien bezeichnen. Diese Arbeit steht offenbar in feinem Verhältniß mit den schwachen Kräften der fast allenthalben hierzu verwendeten kleinen Knaben und strengt dieselben oft derart an, daß sie erhigt und keuchend taum im Stande scheinen, im gleichen Tempo länger fortzu­arbeiten. Dr. Eulenberg hält die Gesundheit dieser Knaben für entschieden gefährdet, und es deshalb für unstatthaft, Ana­ben unter 14 Jahren zu dieser Arbeit zuzulaffen." Nachdem eine Ministerialentschließung die gewerbegeseglichen Bestim mungen über jugendliche Arbeiter auf diese Ziegeleien ausgedehnt hat, will nun der Beamte ,, den Vollzug mit besonderem Intereffe überwachen, nachdem ihm durch die italienischen Akkordarbeiter der Ziegeleien mitgetheilt worden ist, daß die Knaben nicht selten schon nach der ersten Kampagne der Schwindsucht verfallen. Die Zahl der Opfer entzieht sich leider unserer Kenntniß, weil die kränkelnden Knaben( ausschließlich Italiener, aus der Pro­ vinz Udine ) allmählich und unbemerkt vom Schauplaze ver schwinden, um in ihrer Heimath nach fürzerem oder längerem Siechthum zugrunde zu gehen." Was aber dieses einzelnen ehrlichen Beamten Thätigkeit solchen grauen­haften darüber Buständen gegenüber vermag, geben seine eigenen Worte Aufschluß: Meine bisherigen Er fahrungen über den Vollzug der zu Gunsten der jugendlichen Arbeiter bestehenden Schußgeseze lassen sich kurz dahin zusam menfaffen, daß diese nur in einer verhältnißmäßig kleinen An­zahl von Fabriten, unter welchen allerdings viele der bedeu tendsten find, eine stete freiwillige Beachtung und Befolgung, auch ohne amtliche Kontrole, finden würden, und daß in dieser Hinsicht ein etwa nur alle 2 Jahre stattfindender Besuch mehr als genügend erscheine. Die Zahl dieser Fabriken dürfte 50 faum überschreiten. In den übrigen 400 Fabriken, zu welchen leider noch ziemlich viele größere gezählt werden müssen, besteht entschieden die Nothwendigkeit dem mehr oder minder guten Willen der Arbeitgeber wie der Arbeiter durch entsprechend häufigere Besuche und Inspektionen nachzuhelfen. Es mag ein jährlich einmaliger Besuch in etwa 100 dieser Anlagen ges nügen, ein zweimaliger dürfte nothwendig sein in der doppelten Anzahl, und ein noch häufigerer in den übrigen." Und diese so äußerst nöthigen Besuche müssen jetzt eben wegen der Unmöglichkeit, bei der Größe des Bezirks herumzu tommen, unterbleiben! Da wird es denn möglich, daß im Bezirk Aachen und Trier zwei jugendliche Arbeiter auf dem Ofen erstiden konnten, weil sie vermuthlich halbtodt und ab­geradert auf demselben eingeschlafen waren. Die auri sacra

Wie fürchterlich muß der Druck des Elends sein, wenn er Eltern zwingt, gegen ihre Kinder so zu handeln! Und wie darf gegenüber solchem sonst kaum zu verstehenden Streben der er wachsenen Arbeiter, die jugendlichen zu verheimlichen, die offi­wachsenen Arbeiter, die jugendlichen zu verheimlichen, die offi­zielle Busammenstellung behaupten, daß die in einem einzigen zielle Zusammenstellung behaupten, daß die in einem einzigen Jahre ungeheuer gewachsene Zahl der jugendlichen Arbeiter, 123 543 i.. 1882 gegen 91 734 i.. 1881, auf einer genaueren Ermittlung der Bahl, und nicht auf einer entsprechenden Bu­nahme" beruhe? Fehlt es doch z. B. im Neckartreis ,, nicht an Angeboten solcher jugendlicher Arbeitskräfte, ja selbst nicht an dringendsten Gesuchen der Eltern in manchen dicht bevölkerten ärmeren Bezirken um Beschäftigung für ihre Kinder," und werden doch in Bwickau die jeßigen be­schränkenden Bestimmungen schränkenden Bestimmungen dadurch umgangen, daß Ar­beiten der Fabrit, insoweit möglich, im Hause verrichtet und Kinder, nachdem sie von der Fabrit zurückgekehrt sind, noch bei der Hausindustrie bis spät in die Nacht beschäftigt werden" ein Umstand, der zusammen mit der ,, Ueberbürdung der Kinder bei der Hausindustrie" dort die Klagen der Aerzte und Lehrer hervorgerufen hat und von neuem dringend dafür spricht, daß die Thätigkeit der Aufsichtsbeamten endlich auch auf die Haus­die Thätigkeit der Aufsichtsbeamten endlich auch auf die Haus industrie ausgedehnt werde. Selbst die Kinder wissen übrigens, daß fie, gleichgiltig wie alt und wider das Gesez, ihren Eltern mithelfen müssen im Kampfe gegen den immer drohen­den Hunger: der Beamte für Schwarzburg- Rudolstadt hat ,, in einzelnen Fällen eine gewisse Aengstlichkeit bei Beantwortung dahin zielender Fragen bemerkt, da die Kinder nach ge machten Erfahrungen befürchten, wenn sie die Wahrheit sagen, entlassen zu werden!" Ja, sogar zu Fälschungen Ja, fogar zu Fälschungen treibt das Elend den Arbeiter. Vom Inspektor für Magde burg ist bemerkt worden, daß Bücher älterer Ge­schwister, welche nicht mehr zur Fabrikarbeit gingen oder fich ein neues Buch durch angeblichen Verlust des alten verschafft, durch Radirungen von Namen und Geburtstagen derart ver ändert waren, daß jüngere Geschwister von noch nicht 14 Jahren auf Grund derselben zur Fabrikarbeit zugelassen wur­den. Einige Fälle find zur gerichtlichen Bestrafung gelangt." Aber das Gesez selber befördert ja solches Thun : es verbietet, bez. regelt die Kinderarbeit nur in der Fabrik und hat nicht sehen wollen, daß der Moloch Hausindustrie noch viel entseglichere Opfer in den Reihen der Kleinen fordert. Denn wie anders, als wirk liche Opfer der Noth und des Elends kann man die Kinder nennen, die, wie der Beamte für Hessen nur nebenbei bemerkt, in der dortigen Hausindustrie Filetarbeiten schon vom fünften Jahre an, und das Benähen von Spigen mit Schmelzperlen schon, che sie nur die Schule besuchen, mitmachen müssen! Arme fleine Händchen und Augen!! Indeß will auch die Fabrit ihre Opfer, namentlich in den größten und dicht bevölkertsten Industriezentren. Der Düsseldorfer Inspektor, der aufmerkſamſte und gewissenhafteste vielleicht, schreibt: In einer Wollspinnerei wurden die jungen Leute 13%, Stun den, in zwei Ringofenziegeleien 14 Stunden( Kinder 11 bis 12 Stunden), in einer Buntpapierfabrik 12%, Stunden, in Baum­wollspinnereien bis zu 12 Stunden, in Webereien, einer Binn­gießerei, in Schlossereien, mechanischen Werkstätten und Maschinen­fabriken bis zu 12 Stunden, in Färbereien, in Tapetenfabriken, in Windereien und Spulereien bis zu 11 Stunden, und in einer Wollspinnerei ein Kind 13% Stunden beschäftigt. Bu­weilen fehlten die Vor- und Nachmittagspausen gänzlich oder fie waren auf ein geringes Maß( meistens 15 bis 20 Minuten) eingeschränkt, oder es wurde den jugendlichen Arbeitern während

Sollte aber in den Kindern, die solche Mütter geboren, die unter folchen Familienverhältnissen aufwachsen, doch noch ein fittlich und körperlich guter Kern geblieben sein: die Noth zwingt die Eltern dazu, beizutragen, daß auch dieser Rest noch vernichtet werde. Ein ergreifendes Bild hierzu liefert der Beamte für die Pfalz , nur daß er nicht einfieht, daß nicht freier Wille, sondern die Noth Eltern so handeln läßt. Er schreibt: Leider aber stehen die Arbeiter selbst zu gleichgitlig, ja vielleicht sogar ablehnend den doch hauptsächlich zu ihrem und ihrer Familie Nuß und Frommen gegebenen Vorschriften des Gesetzes gegenüber. Sie glauben in der Beschränkung und Regelung der Arbeitszeit ihrer Kinder unter 16 Jahren eine Beeinträchtigung ihrer eigenen materiellen Inter­effen zu sehen. daß Sie berücksichtigen nicht, Sinder durch frühes Eintreten in Fabriken, 100 dieselben vielfach durch schlechte Dünste, durch beständiges Ein­athmen von Staub aller Art, durch Arbeiten in meistens figender, vielfach gebückter Stellung und dergleichen mehr, häufig den Keim zu späteren Krankheiten in sich aufnehmen, während ihres Wachsthums törperliche Mißbildungen( Rüd gratstrümmungen 2c.) erhalten oder sonstigen förperlichen Schaden erleiden. Eine spezielle Beeinträchtigung sehen dieselben schon darin, daß ihre eigenen Kinder, die mit ihnen vielfach zusammen verwendet werden und deren fie oft als Hilfsarbeiter fich bedienen, nicht so lange arbeiten dürfen, als ihre Eltern, besonders, wenn die legteren im Alfordlohn be schäftigt find. Dies erregt bei den Betroffenen Unzufriedenheit, meistens nicht gegen den Arbeitgeber, sondern gegen die geset fönigl. Fabriken Inspektor als denjenigen, der durch sein Einschreiten, auf das sich auch der Arbeitgeber den ihnen

80

V

.

Drei Gesellen.

Eine ernste Erzählung von Ernst Basqué.

( Fortseßung.)

Er lachte und sagte, es gäbe dort oben nicht viel zu sehen, und bequem fönne man sich auch überall umschauen, denn die

4

Treppe hinab und auf die Gaffe, um in der Nacht und in dem Menschengewühl um ihn her seinem gefolterten, blutenden Herzen Luft zu machen.

Endlich wich seine heftige Erregung, eine stille, doch tiefe Wehmuth zurücklaffend.

Und doch war der Becher noch nicht geleert, auch die Hefe, den Bodensaz mußte der Arme fosten.-

Miether seien bei ihren Gäulen oder kutschirten im Augenblid heitern, und einen Augenblick fragte er sich, ob er nicht eines

Er fühlte das Bedürfniß, fich zu zerstreuen, sich zu ers der kleineren Theater, früher Lieblingsaufenthalte von ihm be­

hr seid wohl der Nachfolger der Madame Godichon? Godichon? Habe den Namen nie gehört; das muß lange suchen sollte. vor meiner Zeit gewesen sein, als die in meiner Loge saß. Remn schwieg und stieg die steile Treppe hinan.

Salon".

Bald stand er in der Hauptstube, in dem schiefen

Welch ein Wiedersehen nach zwanzig Jahren!

Aermlich, unheimlich dünkt ihm der Raum, düsterer und unwohnlicher denn früher; Remy meinte, es sei ein ganz ande rer geworden. Doch wie täuschte er sich! Es war dieselbe ärm­liche Stube wie früher, nur Remy war ein Anderer geworden. In Balästen hatte er feit jener Zeit gelebt, und damals- das fleine Mansardezimmer mit den Augen des zwanzigjähri gen Jünglings angesehen, in dessen Herz die Hoffnung ihren Thron aufgeschlagen, die Alles verschönerte und verklärte, die milde Bauberin, die jedes Ungemach, jede Entbehrung ihn froh hatte ertragen lassen, es verstanden, eine elende Dachlammer in einen Balast zu verwandeln!

Und jetzt?!

aller Hoffnung, mit gelähmten Seelenschwingen der nackten Die nadte Wirklichkeit starrte ihn an, wie er selbst, bar falten Wirklichkeit verfallen war.

Borbei

-

vorbei!

Er hatte Mühe sich in den öden Räumen in die schönen goldenen Tage seiner Jugend zurückzufinden. Gewalt that er fich an, um den unheimlichen Eindruck zu überwinden, den der erste Anblick des Ortes auf ihn ausgeübt. Langsam aber ihm früher so hold, ihn längst verlassen hatte, führte mitleidig

Er sah die Freunde, den treuen Hold, am letzten Abend

um fich versammelt

-

et ihre Reden, ihr luftiges Lachen ihr Singen! Wie war es noch? Was hatte hold ihm gewünscht, wenn Er sei so glücklich immerdar,

Dort hatten fie gefeffen. Nun hörte

er Gold, ein eigen Haus fich erfungen?

Als er in der Mansarde war!"

Und jest, nach zwanzig Jahren? Weder Gold, noch ein Haus, nichts nannte er sein eigen als einen todtftlechen Rörper, ein verlorenes Leben. Arm und elend war er unglück

lich und lebensfatt. Und damals!! Borbei

-

vorbei!

Auf dem Boulevard war er angelangt. Er trat in eines der eleganten Cafés, ließ sich eine Tasse Kaffee und den Entr'att geben.

Auf dem weichen sammetnen Divan saß er, umgeben vom größten, raffinirtesten Lurus- doch er erinnerte sich schon längst nicht mehr, daß eine demi- tasse in einem eleganten Eta­blissement zu seinen Lieblingsgenüssen gehört hatte.

Er studirte die Theater- Anzeigen.

Nur wenige Namen fand er, die ihm von früher bekannt waren, deren Träger er gerne gesehen hatte. Er forschte nach anderen Berühmtheiten von ehemals. Man fannte sie nicht fie waren verschollen.

Da fiel sein Auge auf die Anzeige der Komischen Oper. Man gab Boieldieu's Weiße Dame".

Dorthin will ich, mich an der schönen, sinnigen Mufit er­freuen! rief er sich zu und erinnerte sich zugleich, daß er ein Billet für ein Fauteuil dieses Theaters in der Tasche hatte. Er brach auf.

In furzer Zeit war er im Vorhause der Komischen Oper angelangt und schritt nun die Stufen hinan, welche nach dem Korridor und dem Eingange zu den Stalles d'Orchestre führten.

Die Vorstellung hatte bereits begonnen und stille war es in den Gängen. Nur in der Gegend auf die er zuschritt, hörte er Stimmen.

Es war ein Herr, welcher zu einer der Logenschließerinnen sprach. Es schien ein Beamter des Theaters zu sein, denn seine Redeweise war befehlend, streng und hart.

Remy war näher gekommen und konnte seine legten Worte hören.

Bis morgen, sprach der Mann, muß das Kleidungsstück wieder da sein; aus Mitleid mit Ihnen will ich so lange warten. Die Marke ist vorhanden und fein anderes Garderobe ftüd, eine Verwechslung hat also nicht stattgefunden, und da der Fall fich bereits zum dritten Mal ereignet, so kann ich ihn nur als Diebstahl bezeichnen. Bis morgen ist der Gegen ftand wieder zur Stelle, sonst mache ich meine Anzeige bei der Polizei. Danach richten Sie fich, Madame- Morel.

-

Mit einer leichten Verbeugung ging der Beamte jegt an Remy vorüber, welcher bei dem Namen, den er gehört, wie angewurzelt stehen geblieben war.

Es hielt ihn nicht länger an dem Drte, den Athem wollte inhaltsschweren Worte fie durchaus nicht berührt, auf den

11

*) Nach Schluß des Auffages erhalten wir Kenntniß von einer Vorlage der Reichsregierung, die jugendliche Arbeiter von der Zündholzfabrikation fast ausschließt. So lange die Sozialreform" nicht darauf erstreckt wird, das Einkommen der Arbeiter zu heben, bedeutet ein solches Verbot natürlich nur größere Beschäftigungslosigkeit und folglich noch größeres Elend für einen Theil der Arbeiter.(?)

Schönheit zeigte, so erkannte er fie doch sofort wieder. Agapita! rief er unwillkürlich.

Die Frau stieß einen Schrei der Ueberraschung aus. Einen Augenblick starrte sie dem Fremden in das Geficht, dann rief fie ihrerseits: Remy!" und eilte auf den wie gebannt da stehenden Remy zu, ihn bei der Hand nehmend und mit einer wahren Fluth von Worten überschüttend.

-

Du bist also wieder nach Paris gekommen, Cheri, und ge wiß mit Säden voll Gold! Das ist herrlich! Und nun fannst Du darauf rechnen, daß ich Dich nicht mehr verlassen werde. Du staunst wohl, mich hier als Duvreuse wiederzufin den? Aber was will man machen, wenn man Unglück hat? Auch ist es ja Dein Wert! Du wolltest mich ja an die Ko mische Oper bringen haha! Es waren doch schöne Beiten, und tausendmal habe ich bereut, nicht mit Dir gegangen zu sein nach sein nach wie hieß doch das Neft?- gleichviel! Ich habe zwar noch viele viele schöne Bekanntschaften gemacht, herrlich und in Freuden gelebt, doch es ging vorüber. Ich hatte eben Unglück, nichts als Unglück! Doch Du wirst Alles wieder gut machen, haft hoffentlich viel Geld mitgebracht, und schon morgen will ich Deinetwegen meine miserable Stelle hier aufgeben, wo man mich drückt und verleumdet, wie Du soeben gehört haft. Ach ja, Cheri, nichts als Verleumdungen und Unglüd, unverschuldetes Unglück!

-

Remy hatte fich endlich ermannt. Ein Schauder, Entsegen erfaßte ihn vor dem Weibe, dessen erste Schritte auf der Bahn er getheilt, die es bis hierher geführt, zur Diebin gemacht Ein Goldſtüd nahm er und drückte es ihr in die Hand: dann wendete er seine Schritte, um sich so rasch als möglich wieder zu entfernen.

Doch damit war Madame Morel nicht gedient. Das Gold! stück verschwand schnell in der Tasche ihres Kleides, und an seinen Arm flammerte fie fich, ihn zurückzuhalten suchend, und dabei immer unverschämter zu ihm redend:

-

So entwischest Du mir nicht! Mit elenden zwanzig France mich loswerden willst, sonst faffe ich Dich auf der Gaffe, in ist mir nicht gedient! Du mußt mir mehr geben, wenn Du Deinem Hause und schreie es aus, daß Du mich hierhergebracht daß Du allein ja, nur Du! Schuld an meinem Elend bist Remy vermochte sich kaum noch aufrechtzuhalten, und ein Glüd für ihn war es, daß er mit seiner Quälerin im Angesichte der Be amten der Kontrole angekommen war. Hier wurde ihm Erlösung Ein scharfes Wort eines der Herren und Madame Agapita lief von ihrem Opfer ab, noch ingrimmig ihm zuflüsternd, daß fie ihn schon zu finden wissen werde, und Remy eilte aus den Hause, erst draußen versuchend, sich zu fassen, von dem furcht baren, entseglichen Auftritt sich zu erholen.

Fort von hier, von Paris ! sagte er fich endlich. In de Heimath allein wird mir Ruhe werden, nach der ich mich sc unendlich sehne!

Und langsam, mit neuem Weh im Herzen, dessen ihm ar Die Logenschließerin tam nun geschäftig und als ob die diesem Tage so überreich geworden, kehrte der Arme in feir Hotel zurück.

es ihm nehmen. Dem Portier, dem seine tiefe fichtliche Er fremden Herrn zu. er ein Geldstück in die Hand, bann eilte er aus der Stube, die regung anfangs Staunen, dann Langeweile verursachte, legte

Remy schaute fte an, und obgleich ihr Aeußeres herabge Tommen war, ihr Gesicht nicht eine Spur mehr der früheren