Mr. 244.
stand
Parteitag
Sonnabend, den 17. Oktober 1896.
13. Jahrg.
der sozialdemokratischen Partei sehung. Nicht die Individualität, sondern das Geld entscheidet Ausbeutung, so haben die Kapitalisten die Möglichkeit Deutschlands .
Fünfter Verhandlungstag.
Gotha , Freitag, den 16. Dktober. Vormittagssigung. 94 Uhr.
Den Vorsitz führt Singer. Eine Reihe Begrüßungsschreiben und Telegramme sind ein gelaufen. Ein Telegramm meldet den Sieg der Partei bei der Landtagswahl in Offenbach a. M.( Beifall.)
Es wird in die Tagesordnung eingetreten. Zur Verhandlung gelangt Punkt 9
Frauenagitation. Gleichzeitig zur Debatte gestellt werden die Anträge 40, 60, 61 und 110, die sämmtlich genügende Unterstüßung finden. 40. Parteigenoffen des Kreises Mayen , Ahrweiler und Kochem, Daun Bell: Es soll eine durchaus gemein verständlich und volksthümlich gehaltene Frauenzeitung gegründet und von unseren Tagesblättern gegen eine Erhöhung des Abonnementspreises von 5. Pf. pro Monat als Sonntagsbeilage gebracht werden.
61. Parteigenoffen des 6. Berliner Wahlkreises: Da in den meisten Staaten Deutschlands die Vereinsgefeße es nicht gestatten, daß Frauen resp. Genossinnen sich aktiv an der politischen Bewegung betheiligen, so empfiehlt der Parteitag den Genofsinnen, sich mehr als bisher an der gewerkschaftlichen Agitation zu bethätigen und den bestehenden Organisationen als Mitglieder beizutreten.
110. Der Parteitag empfiehlt den Genossen: In allen Orten, wo es zu ermöglichen, in öffentlichen Versammlungen die Wahl von weiblichen Vertrauenspersonen vorzunehmen. Die Aufgabe dieser Vertrauenspersonen ist: Aufklärung unter den proletarischen Frauen in politischer und gewerkschaftlicher Hinsicht, Erziehung zum und Stärkung des Klassenbewußtseins zu schaffen und eine diesen Aufgaben entsprechende planmäßige Agitation zu
betreiben.
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wie ist die Familie der oberen Zehntausend beschaffen, in der sie eine billige Arbeitskraft war und vor allen Dingen eine nur in den seltensten Fällen die Frau dem Manne rechtlich unterworfen ist. Schon bei ihrer willige Arbeitskraft, die Stachel der kapitalistischen Gründung entbehrt eine solche Familie der fittlichen Voraus wagte zu löcken wider den der über ihre Schließung. Da heißt es: Was das Kapital zusammen- vervielfältigt, die industrielle Frauenarbeit in tönnen. Die Frau des fügt, das soll eine sentimentale Moral nicht scheiden.( Bravo.) höchsten Stufe anwenden zu So gelten in der Heirathsmoral zwei Prostitutionen für eine Proletariers hat infolge dessen ihre wirthschaftliche SelbständigTugend. Dem entspricht auch die Art und Weise des Familien- feit errungen, aber wahrhaftig! sie hat sie theuer erkauft und lebens. Da, wo die Frau nicht mehr zur Pflichtleistung ge- hat praktisch für den Augenblick nichts dabei gewonnen. Wenn denken zwungen ist, wälzt sie ihre Pflichten als Gattin, Mutter und im Zeitalter der Familie der Mann das Recht hatte Hausfrau auf bezahltes Miethspersonal ab. Wenn die Frauen Sie an das turbayerische Recht gelegentlich mäßig die Frau fener Kreise den Wunsch hegen, ihrem Leben einen ernsten In mit der Peitsche zu züchtigen, so züchtigt fie der Kapitalismus halt zu geben, so müssen sie zunächst die Forderung der selbst jetzt mit Storpionen. Damals wurde die Herrschaft des Mannes ständigen freien Verfügung über ihr Eigenthum erheben. Diese über die Frau gemildert durch die persönlichen Beziehungen, zwischen Forderung steht deshalb im Mittelpunkt der Forderungen, welche Arbeiter und Unternehmer aber giebt es jetzt nur ein Waarens die Frauenbewegung der oberen Zehntausend erhebt. Die Frauen verhältniß. Die Frau des Proletariats hat ihre wissenschaftliche der oberen Behntausend kämpfen für die Verwirklichung dieser Selbständigkeit erlangt, aber weder als Mensch, noch als Frau, Forderung gegen die Männerwelt ihrer Klasse genau den näm noch als Gattin hat sie die Möglichkeit, ihre Individualität voll lichen Rampf, den die Bourgeoisie gegen alle bevorrechtigten ausleben zu können. Für ihre Aufgabe als Gattin, als Mutter Stände gekämpft hat, einen Kampf um die Beseitigung aller bleiben ihr nur die Brosamen, die die kapitalistische Produktion sozialen Unterschiede, welche auf dem Vermögensbesig begründet ihr von ihrem Tische fallen läßt. Deshalb tann der Befreiungskampf der proletarischen Frau find. Daß es sich bei der Verwirklichung dieser Forderung nicht um die Rechte der Person handelt, beweist das Eintreten des nicht ein Kampf sein wie der der bürgerlichen Frau gegen den Herin v. Stumm im Reichstage dafür. Wann wäre Herr Mann ihrer Klaffe; umgekehrt, es ist der Kampf mit dem Mann 60. Barteigenoffen des Kreises Delisch- Bitter. Stumm je eingetreten für die Rechte einer Person? Dieser ihrer Klasse gegen die Kapitalistentlaffe. Sie braucht nicht darum feld: Der Parteitag möge Mittel und Wege finden, um Frauen Nann bedeutet in Deutschland mehr als eine Persönlichkeit, er zu fämpfen, gegen die Männer ihrer Klasse die Schranken organisationen ins Leben zu rufen. ist das Fleisch und Blut gewordene Kapital( Sehr richtig!) und niederzureißen, die ihr bezüglich der freien Konkurrenz gezogen wenn er im billigen Mummenschanz eines Freundes der Frauen- sind. Das Ausbeutungsbedürfniß des Kapitals und die Ent rechte aufgetreten ist, so geschah es, weil er gezwungen war, vor wickelung der modernen Produktionsweise nahm ihr diesen Kampf der Bundeslade des Kapitals zu tanzen. Derselbe Herr v. Stumm vollkommen ab. ist ja jederzeit bereit, seinen Arbeitern den Brotkorb höher zu hängen, Umgekehrt, es gilt, neue Schranken zu errichten gegen die sobald sie nicht nach seiner Pfeife tanzen, und er würde es mit Ausbeutung der proletarischen Frau, die Schranken, die ihr Das Endziel wohlgefälligem Schmunzeln begrüßen, wenn der Staat als Arbeit ihre Rechte als Gattin, als Mutter wiedergeben. geber die Professoren und Doktoren, die es wagen, in Sozialpolitit ihres Rampfes ist nicht die freie Ronkurrenz mit dem Manne, zu machen, den Brotkorb etwas höher hängt. Herr v. Stumm sondern die Herbeiführung der politischen Herrschaft des Proerstrebt nicht anderes, als eine Art Fideikommiffe für das beweg letariats. Hand in Hand mit dem Manne ihrer Klasse kämpft liche Vermögen und mit weiblicher Erbfolge, denn es giebt auch die proletarische Frau gegen die kapitalistische Gesellschaft. Väter, die Vermögen erworben haben, aber in der Wahl ihrer Allerdings stimmt sie auch den Forderungen der bürgerlichen Kinder nicht vorsichtig gewesen sind und nur Töchter als Erben Frauenbewegung zu. Aber sie betrachtet die Erfüllung dieser haben. Das Kapital heiligt auch die niedere Weiblichkeit und Forderung nur als Mittel zum Zweck, damit sie gleich ausgestattet befähigt sie, über ihr Vermögen verfügen zu können. Es ist das an Waffen mit dem Proletarier in den Kampf ziehen kann. die letzte Stufe der Emanzipation des Privateigenthums. Die bürgerliche Gesellschaft steht den Forderungen der bürger Berichterstatterin Frau 3ettin Stuttgart: Durch die Wie zeigt sich nun die Frauenfrage in den kleinbürgerlichen lichen Frauenbewegung nicht grundsäßlich ablehnend gegenüber, Forschungen von Bachofen, Morgan und anderen scheint es er- und mittelbürgerlichen Kreisen und innerhalb der bürgerlichen das beweisen die Reformen, die auf dem Gebiet des Privat- wie wiesen, daß die soziale Unterdrückung der Frau mit der Ent- Intelligenz? Hier ist es nicht der Besik, welcher die Familie des öffentlichen Rechtes in verschiedenen Staaten schon zu gunsten stehung des Privateigenthums zusammenfällt. Der Gegensaz auflöst, hier sind es wesentlich die Begleiterscheinungen der der Frau eingeführt sind. Wenn es in Deutschland so besonders innerhalb der Familie zwischen dem Mann als Besitzer und der fapitalistischen Produktion. In dem Maße, wie diese ihren langsam mit diefen Reformen geht, so liegt die Ursache einmal Frau als Nichtbefizerin wurde die Grundlage für die wirthschaft Triumphmarsch vollzieht, wird das mittlere und das fleine in dem wirthschaftlichen Ronkurrenzkampf in den liberalen Berufen, liche Abhängigkeit und die soziale Rechtlosigkeit des weiblichen Bürgerthum mehr und mehr zu grunde gerichtet. Innerhalb der den die Männer fürchten, zumal es sicher ist, daß die KopfGeschlechts. In dieser sozialen Rechtlosigkeit liegt nach Engels bürgerlichen Intelligenz führt wieder ein anderer Umstand zur arbeiter immer mehr ins Lager der Sozialdemokratie abrücken, schwächlichen eine der ersten und ältesten Formen der Klaffenherrschaft, er Verschlechterung der Lebensbedingungen: Das Kapital bedarf der und zweitens in der sehr langsamen und fagt: In der Familie ist der Mann der Bourgeois, die Frau intelligenten und wissenschaftlich geschulten Arbeitskräfte, es hat Entwickelung der bürgerlichen Demokratie in Deutschs bagegen repräsentirt das Proletariat." Trotzdem fonnte von deshalb eine Ueberproduktion an Proletariern der Kopf land die unter dem Banne der Klassenfurcht vor dem einer Frauenfrage im modernen Sinne des Wortes nicht die Rede arbeit begünstigt und dazu beigetragen, daß die frühere angesehene Proletariat ihrer historischen Aufgabe nicht gerecht wird. fein, erst die tapitalistische Produktionsweise hat gesellschaftliche und einträgliche gesellschaftliche Stellung der Angehörigen libe- Sie fürchtet, daß die Durchführung solcher Reformen Umwälzungen gezeitigt, welche die moderne Frauenfrage ent- raler Berufe mehr und mehr schwindet. In demfelben Maße nur der Sozialdemokratie Vortheil bringt. Je weniger eine stehen ließ, sie schlug die alte Familienwirthschaft in Trümmer, nimmt aber die Zahl der Eheschließungen immer mehr ab, denn bürgerliche Demokratie sich hypnotifiren läßt von dieser Furcht, die in der vorkapitalistischen Zeit der großen Masse der Frauen- während auf der einen Seite die materiellen Grundlagen ver- desto bereiter ist sie zu Reformen. Das sehen wir an England. welt Lebensunterhalt und Lebensinhalt gewährt hatte. Wir schlechtert sind, steigen auf der anderen Seite die Ansprüche des England ist das einzige Land, das noch eine wirklich kraftvolle dürfen freilich auf die alte hauswirthschaftliche Thätig- einzelnen an das Leben, und da überlegt es sich der Mann jener Bourgeoisie befißt, während die deutsche Bourgeoisie in schlotternder teit der Frauen nicht jene Begriffe übertragen, die Kreise selbstverständlich zweimal und dreimal, ehe er sich sur Ehe Furcht vor dem Proletariate darauf verzichtet, auf politischem wir mit der Thätigkeit der Frau in unferer Beit entschließt. Die Altersgrenze für die Gründung einer eigenen und sozialem Gebiete zu reformiren. Dazu tritt für Deutschland verbinden, den Begriff des Nichtigen und Kleinlichen. Familie wird immer höher hinaufgeschraubt, und der Mann wird noch die weit verbreitete spießbürgerliche Auffassung; der So lange die alte Familie noch bestand, fand die Frau in der um so weniger zur Ehefchließung gedrängt, als in unserer Zeit Philifterzopf des Vorurtheils hängt bem deutschen Bürger felben einen Lebensinhalt durch produktive Thätigkeit und daher genug gesellschaftliche Einrichtungen dem Hagestolz ein behagliches thum schwer im Nacken. Gewiß ist die Furcht tam ihr ihre foziale Rechtlosigkeit nicht zum Bewußtsein, wenn Leben, auch ohne legitime Frau, ermöglichen. Die fapitalistische der bürgerlichen Demokratie sehr turssichtig. Wird den auch der Entwickelung ihrer Individualität enge Schranken ge Ausbeutung der proletarischen Arbeitskraft sorgt schon durch Hunger- Frauen die politische Gleichberechtigung gewährt, so zogen waren. Die Zeit der Renaissance ist die Sturm und löhne dafür, daß ein großes Angebot von Luftdirnen der Nachfrage wird an den thatsächlichen Machtverhältnissen nichts geändert. Drangperiode des Erwachens der modernen Judividualität, die nach denselben seitens der Männerwelt entspricht. So nimmt Die proletarische Frau geht ins Lager des Proletariats, die sich nach den verschiedensten Richtungen voll und ganz ausleben die Zahl der unverheiratheten Frauen in mittelbürgerlichen Kreisen bürgerliche ins Lager des Bürgerthums. Wir dürfen uns nicht treten uns Individualitäten entgegen, riesen- immer mehr zu. Die Frauen und Töchter jener Kreise werden täuschen lassen durch sozialistische Anläufe der bürgerlichen groß im Guten und Bösen, die die Satzungen von Religion und in die Gesellschaft hinausgestoßen, um sich eine Existenz zu gründen, Frauenbewegung, die nur so lange auftreten, als sich die bürgerMoral mit Füßen traten und Simmel und Hölle in gleicher die ihnen nicht nur Brot verschafft, sondern auch ihren Geist zu lichen Frauen als Unterdrückte fühlen. Weise verachteten; wir finden Frauen als Mittelpunkt des gesell- befriedigen vermag. In diesen Kreisen ist die Frau dem Manne Je weniger nun die bürgerliche Demokratie ihre Aufgabe schaftlichen, bes künstlerischen, des politischen Lebens. Und troß nicht gleichberechtigt als Besitzerin von Privatvermögen, wie in begreift, desto mehr ist es Sache der Sozialdemokratie, für die dem nicht die Spur einer Frauenbewegung. Das ist um so den höheren Kreisen, auch nicht gleichberechtigt als Proletarierin, politische Gleichberechtigung der Frau einzutreten. Wir wollen charakteristischer, als zu jener Zeit die alte Familienwirthschaft wie in den Proletarierkreisen, die Frau jener Kreise muß viel uns nicht besser machen, als wir sind. Nicht um die schönen zu zerbrödeln anfing unter dem Einfluß der Arbeitstheilung. mehr ihre wirthschaftliche Gleichstellung mit dem Mann erst er: Augen eines Prinzips stellen wir diese Forderung auf, Tausende und Tausende von Frauen fanden ihren Lebens- tämpfen, und sie kann das nur durch zwei Forderungen, durch sondern im Klasseninteresse des Proletariats. Je mehr die Frauens unterhalt und Inhalt nicht mehr in der Familie. Aber diese die Forderung auf gleiche Berufsbildung und durch die Forde arbeit ihren verhängnißvollen Einfluß auf die Lebenshaltung der Frauenfrage, foweit davon die Rede sein tonnte, wurde damals rung auf gleiche Berufsthätigkeit für beide Geschlechter. Dies be- Männer ausübt, desto brennender wird die Nothwendigkeit, fie Soviel wie möglich gelöst durch Klöster, Stifte und Ordens deutet wirthschaftlich nichts anderes als die Verwirklichung der Ge- in den wirthschaftlichen Kampf einzubeziehen. gesellschaften. Die Maschinen, die moderne Produktionsweise grub werbefreiheit und die freie Konkurrenz zwischen Mann und Fran politische Kampf eingreift in die Existenz jedes einzelnen, defto dann aber nach und nach der eigenen Produktion im Haushalt den Die Verwirklichung dieser Forderung entfesselt einen Intereffen- dringender wird die Nothwendigkeit, daß auch die Frau theilBoden ab, und nicht für Tausende, sondern für Millionen von gegensatz zwischen den Frauen und Männern des Mittelbürger- nimmt am politischen Kampfe. Das Sozialistengesetz bat taus Frauen entstand nun die Frage: wo nehmen wir den Lebens- thums und der Intelligenz. Die Konkurrenz der Frauen in den senden von Frauen erst flar gemacht, was die Worte Klassenunterhalt her, wo finden wir einen ernsten Lebensinhalt, eine liberalen Berufen ist die treibende Kraft für den Widerstand der recht, Klassenstaat und Klassenherrschaft bedeuten, hat tausende Bethätigung auch nach der gemüthlichen Seite. Millionen Männer gegen die Forderungen der bürgerlichen Frauenrecht von Frauen erst das Bedürfniß gelehrt, sich über die Macht aufwerden jegt darauf verwiesen, Lebensunterhalt und Lebensinhalt lerinnen. Es ist die reine Konkurrenzfurcht; alle sonstigen Gründe, zuklären, die so brutal in das Familienleben eingriff. draußen in der Gesellschaft zu finden. Da wird ihnen bewußt, daß die gegen die geistige Frauenarbeit geltend gemacht werden, das Sozialistengesetz hat eine Arbeit geleistet, die hunderte von die soziale Rechtlosigkeit sich der Wahrung ihrer Interessen ent- fleinere Gehirn der Frau, ihr angeblicher natürlicher Beruf als Agitatorinnen nicht zu leisten im ftande gewesen wären und wir gegenstellt, und von dem Augenblicke an ist die moderne Frauen- Mutter sind nur Vorwände. Dieser Konkurrenzkampf drängt die sind dem Vater des Sozialistengefeßes, sowie allen Staatsorganen, frage da. In welcher Weise die moderne Produktionsweise arbeitet, die Frau dieser Schichten dazu, politische Rechte zu verlangen, damit die an seiner Durchführung betheiligt waren, vom Minister bis Frauenfrage weiter zu verschärfen, dafür einige Zahlen. 1882 zählte fie im politischen Kampfe alle Schranken niederreißen kann, die zum Schußmann herab, aufrichtig dankbar für ihre unfreiwillige man in Deutschland auf 28 Millionen Frauen 51/2 Millionen, ihrer wirthschaftlichen Bethätigung noch entgegenstehen. agitatorische Thätigkeit. Und da wirft man uns Sozialdemo die erwerbsthätig waren; d. h. fast ein Viertel der weiblichen Ich habe hiermit nur das ursprüngliche rein wirthschaftliche traten Undankbarkeit vor.( Heiterkeit.) 2evölkerung fonnte ihren Lebensunterhalt nicht mehr in der Moment gezeichnet. Wir würden der bürgerlichen Frauenbewegung. Noch ein anderes Ereigniß ist in betracht zu ziehen. Ich Familie finden. Nach der Volkszählung von 1895 hat in der Unrecht thun, wenn wir sie nur auf rein wirthschaftliche Motive meine das Erscheinen von August Bebel's Buch Die Frau und Landwirthschaft im weiteften Sinne die Zahl der erwerbsthätigen zurückführen wollten. Nein sie hat auch eine tiefernfte geistige der Sozialismus". Es darf nicht nach seinen Borzügen oder Frauen feit 1882 um mehr als 8 pet. zugenommen, in der und sittliche Seite. Die bürgerliche Frau verlangt nicht nur ihr Mängeln bewerthet werden, es muß beurtheilt werden Landwirthschaft im engeren Sinne gleichfalls um 8 pCt., eigenes Brot sondern sie will sich auch geistig ausleben und ihre nach der Zeit, in der es erschien. Und da war es während gleichzeitig die Zahl der erwerbsthätigen Männer Individualität entfalten. Grade in diesen Schichten finden wir mehr als ein Buch, es war ein Ereigniß, eine That. um 2 bezw. 4 pet. abgenommen hat. Auf dem Gebiet der jene tragischen, psychologisch interessanten Norageftalten, wo die( Sehr richtig.) Zum ersten Male wurde darin den Genossen Industrie und des Bergbaus haben die erwerbsthätigen Frau es müde ist, als Puppe im Puppenheim zu leben, wo sie flar gelegt, in welchem Zusammenhange die Frauenfrage mit Frauen um 85 pet. zugenommen, die Männer nur um theilnehmen will an der Weiterentwidelung der modernen Kultur; der geschichtlichen Entwickelung steht, zum ersten Male ertönte 8 pet.; im Handel die Zahl der Frauen fogar um und sowohl nach der wirthschaflichen als nach der geistig fitt- aus diesem Buche der Ruf: Wir können die Zukunft nur mehr als 94 pct., die der Männer nur um 38 pet. Diese lichen Seite hin sind die Bestrebungen der bürgerlichen Frauen- erobern, wenn wir die Frauen als Mitkämpferinnen gewinnen. trockenen Zahlen sprechen weit beredter von der Dringlichkeit der rechtlerinnen vollständig berechtigt. Für die proletarische Frau Wenn ich das anerkenne, so spreche ich nicht als Frau sondern Lösung der Frauenfrage, als wie es überschwängliche Deklamationen ist es das Ausbeutungsbedürfniß des Kapitals, unaufhörlich als Parteigenoffin. thun könnten. Rundschau zu halten nach den billigsten Arbeitskräften, das die Welch praktische Schlußfolgerungen haben wir nun für Aber die Frauenfrage ist nur innerhalb jener Klaffen der Frauenfrage geschaffen hat. Dieses Ausbeutungsbedürfniß hat unsere Agitation unter den Frauen zu ziehen? Es kann nicht Gesellschaft vorhanden, welche selbst Produkte der kapitalistischen eine reattionäre, aber auch eine revolutionäre Seite: indem es die Aufgabe des Parteitages sein, ins einzelne gehende praktische Produktionsweise sind. Wir finden deshalb keine Frauenfrage in die Gesellschaft umwandelt aus einer Gesellschaft von Arbeitsbienen Vorschläge zu machen, sondern nur die allgemeine Richtungslinie den Kreisen der Bauernschaft mit ihrer, wenn auch schon start und Arbeitsdrohnen in eine Gesellschaft von lauter Arbeitern. Dadurch für die proletarische Frauenbewegung zu ziehen. eingeschränkten und durchlöcherten Naturalwirthschaft. Wohl ist auch die Frau des Proletariats einbezogen in den Mechanismus Und da muß der leitende Gedanke sein: Wir haben nicht aber finden wir eine Frauenfrage innerhalb derjenigen Klaffen des wirthschaftlichen Lebens unserer Zeit, ist sie in die Werkstatt, spezielle Frauenagitation, sondern sozialistische Agitation unter den der Gesellschaft, die die eigensten Kinder der modernen Pro- an die Maschine getrieben worden. Sie ist herabgestiegen in das Frauen zu treiben. Nicht die kleinlichen Augenblicksinteressen der duktionsweise sind. Es giebt eine Frauenfrage für die Frauen wirthschaftliche Leben, um dem Manne einige Hilfe im Erwerb Frauenwelt dürfen wir in den Vordergrund stellen, unsere Aufdes Proletariats, des Mittelbürgerthums und der Intelligenz zu bringen, und die tapitalistische Produktionsweise verwandelte gabe muß sein, die moderne Proletarierin in den Klaffentampf und der oberen Zehntausend; je nach der Klassenlage dieser fie in eine Schmutzkonkurrentin; sie wollte Wohlstand in die einzureihen.( Sehr wahr.) Wir haben für die Agitation unter Schichten nimmt sie eine andere Gestalt an. Wie ist die Frauen Familie bringen, und als Folge zog eine größere Noth in die den Frauen keine Sonderaufgaben. Soweit für die Frauen frage bei den Frauen der oberen Zehntausend gestaltet? Die proletarische Familie ein; die Proletarierfrau wurde selbstthätig innerhalb der heutigen Gesellschaft Reformen durchzusehen sind, Frau der oberen Behntausend kann vermöge ihres Besizes erwerbend, weil sie ihren Kindern das Leben sonniger und freund werden sie in dem Minimumprogramm unserer Partei bereits ge ihre Individualität frei entfalten, sie kann leben, wie es ihren licher gestalten wollte, und sie wurde ihren Kindern zum großen Theil fordert. Neigungen entspricht. Als Ehefrau aber ist sie noch immer vom entriffen. Sie wurde dem Mann als Arbeitskraft vollständig Die Frauenagitation muß anknüpfen an alle jene Fragen, Manne abhängig. Die Geschlechtsvormundschaft früherer Beiten gleich: Die Maschine machte die Muskelkraft überflüffig, und die von dringender Wichtigkeit für die allgemeine Bewegung hat sich als Ueberbleibsel hinübergerettet ins Familienrecht, wo überall konnte die Frauenarbeit sich mit den gleichen Ergebniffen des Proletariats find. Ist es doch die Hauptaufgabe, noch immer der Sag gilt: Und er soll dein Herr sein. Und für die Produktion bethätigen wie die Männerarbeit. Und dain der Frau das Klaffenbewußtsein wach zurütteln und sie in den
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