blieben sind nur die Armen und die Elenden, die ganze Klasse der arbeitenden Bevölkerung. Zu der Gefahr, welche die Cho­lera bringt, fommt noch die Noth der Arbeitslosigkeit. Handel und Verkehr stocken; die reichen Fabrikherren sind auf das Land geflohen; ihre Arbeiter aber hungern an den stillstehen­den Viaschinen. Wenn nicht bald Abhilfe geschaffen wird und man ficht nicht auf welchem Wege, fann die Kolonialpolitik Ferry's, deren greifbarer Erfolg allein die Cholera in Süd­ frankreich   ist, dem Urheber Aufstand im eigenen Lande bringen.

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Die sogenannten Liberalen in Belgien  - fte ent sprechen etwa den Deutsch- Freifinnigen hier haben einen kleinen Erfolg bei den Nachwahlen zum Senat in Brüssel  errungen. Sie fiegten mit 600 Stimmen Majorität und ge­wannen acht Senatsfige. Großer Jubel. In Nivelles   ist ein Liberaler, in Tournai   ein Clericaler mit 4 Stimmen Majorität gewählt worden. Die katholische Partei hat demnach jezt im Senate eine Majorität von 17 Stimmen. Hoffentlich hilft den Liberalen die Freude über dieses Resultat etwas über die furchtbare Niederlage hinweg, welche sie bei den letzten Wahlen überhaupt erlitten haben. Aber der Sieg des Klerikalismus in Belgien   hat wenigstens den Beweis geliefert, daß ein der­artiger manchesterlicher Liberalismus nicht einmal im Stande ist, der freiheit und aufklärungsfeindlichsten Reaktion die Spige zu bieten.

Nächster Tage findet in Amsterdam   ein Meeting statt, welches über folgenden Gegenstand verhandeln wird: ,, Es sei eine entsprechende Agitation einzuleiten, damit in das Grundgeses baldigst ein Artikel aufgenommen werde, der deut­lich ausspricht, daß bei eventuellem Aussterben der Nachkömm­linge rechter Linie des regierenden Königs das niederlän­dische Volk allein das Recht habe, zu beschließen, welche Regierungsform es wünsche."

Nachdem die spanische Regierung beschloffen hat, eine Quarantäne für alle englischen Provenienzen anzuordnen, hat das englische Kabinet, wie es heißt, in bekannter Liebenswürdigkeit befohlen, daß alle spanischen Ar­beiter Gibraltar   zu verlassen haben. Die Zahl dieser Arbeiter beläuft sich auf 4000. Mit vollem Recht sieht man in Spanien  diese Austreibung für eine Verlegung des Völkerrechts an. Dem Vernehmen nach findet ein Notenaustausch über diese An­gelegenheit zwischen den Kabineten von Madrid   und Lon­ don   statt.

an einen hervorragenden nationalliberalen Parteigenossen. Und dieses hervorragende nationalliberale Waschweib giebt gegen den Willen des Herrn von Bennigsen diese seine Absicht schon jetzt durch theilweise Veröffentlichung des betreffenden Briefes fund. Daß Herr von Bennigsen, wie er schreibt, die Parla­mentsprivilegien nicht hintanseßen" will, fann uns gar nicht imponiren, da er dieselben bekanntlich oft genug ,, hint­angefeßt" hat.

Das feit fünf Jahren organisirte Fürstenthum Bul­ garien   ist glücklich bei seinem zehnten Ministerium angelangt. Der Führer der Radifalen, Karamelow, hat nach mehrtägigen Bemühungen ein halbfertiges Kabinet zu Stande gebracht, in dem der greise Literat und Er- Minister Slawejkow das Porte­feuille des Innern, der ehemalige diplomatische Agent in Kon­ftantinopel, Banow, das Ministerium des Aeußern, die Radi talen Radoslawow und Karolem die Portefeuilles der Justiz und des Unterrichts übernommen haben.

Aus dem Sprechregister des Reichstags. Wir for­rigiren hiermit unsere aus der Frankf. Zeitung" entnommene irrthümliche Mittheilung nach dem amtlichen Bericht. In der legten Session des Reichstages nahmen über zwanzigmal das Wort: Vom Bundesrathstische der Reichskanzler( 21), sein Stellvertreter von Bötticher( 44), Geh. R. Lohmann( 28), der Kriegsminister( 26). Von den Reichstagssbgeordneten: Eugen Richter  ( 112), Windthorst  ( 87), Frhr. v. Malzahn- Gülz( 38), Frhr. von Herling( Referent für die Unfallvorlage, 32), von Köller, Frhr. von Minnigerode und Dr. Hirsch( je 26), Kayfer ( 23) und Dr. Buhl( 20 Mal).

Die Verwickelungen betreffs der Grenzberich tigung der persisch russischen Grenze mehren fich. Gerüchtweise verlautet, daß die Ruffen darauf bestehen, Kolat Nadir, Moschir und Dowleh zu erlangen. Eine Sonder­mission aus St. Petersburg   wird, wie es heißt, die Grenzfrage regeln.

Lokales.

x. Ausweisung. Gestern früh um 8 Uhr wurde der Tischler Grothe, Vorsitzender für den Arbeiter- Bezirksverein des Osten Berlins  , aus der Werkstatt durch Polizeibeamte ab­geholt und nach dem Moltenmarkt geführt, woselbst ihm er­öffnet wurde, daß er eine Person sei, durch deren agitatorische Thätigkeit die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung gefährdet erscheine. Er habe in Folge deſſen Berlin   bis Frei­tag, den 18. d. M., Nachmittags 2 Uhr zu verlassen. Der Aus­gewiesene läßt in Berlin   vier Kinder und eine kranke Frau zurück, die erst seit Freitag, den 10. d. aus dem Krankenhause entlassen worden ist.

Im Zululande ist wieder ein Krieg unter den wilden Eingeborenen und Engländern ausgebrochen. Aus Durban  , der Hauptstadt Natals, wird telegraphirt, daß eine Kolonne von 400 Mann mit Unterstützung von 2000 Unterthanen des englischen Buluhäuptlings John Dunn gegen den aufständi­schen Zulustamm der Usutus aufgebrochen sei, die sich in der Gegend des im ersten Bulukriege zu so sehr verhängnißvoller Berühmtheit gelangten Ortes Rorfes Drist festgesetzt haben. Während die Zulus   sich untereinander zerfleischen, gewinnt die an der Nordgrenze ihres Gebietes neugegründete Boerenrepublik stetig an Ausdehnung und englischerseits wird es sehr beklagt, daß den Zulus durch die Boeren der Fortzug nach Norden gänzlich abgeschnitten sei. Demnach scheinen die Leyteren be reits das ganze Gebiet bis zum Swast- Lande in Besitz genom men zu haben. Auch der Oranje- Freistaat   hat einmal wieder das Kriegsbeil ausgraben müssen, um unter seinem Präsidenten Brand 500 Mann gegen den Betschuanenstamm der Baralong auszuschicken.

Parlamentarisches.

einzige, die von einem solchen Verbot betroffen worden i M. d Dieselbe hat sich 10 Jahre hindurch nur dadurch erhalten, da hinab fünf Festtage ihr in diesem Zeitraum ein zajlreiches Publikun dürft und dadurch größere Einnahmen zugeführt haben; sie kann fi dem mit den stets gleich bleibenden unumgänglich nothwendige Ausgaben noch einige Jahre durch die Ueberschüsse der früh Selb  ren Jahre, welche zu idealen 3weden zurückgelegt worde Am waren, erhalten, wird aber dann dem Gebote des Polizeipräs fann diums vom 26. April 1883, falls solches nicht zurückgenomme 30ger wird, zum Opfer fallen müssen.

B. Eine zweite Verfügung die allem Anscheine nach mit der drohenden Choleragefahr in Verbindung zu bringen ist, ist am gestrigen Tage von dem Reichspostamt er­laffen worden. Nach derselben ist der Austausch von Post­packeten mit Algerien  , Tripolis   und Tunis   bis auf Weiteres eingestellt. Alle Postanstalten find angewiesen, Postpackete nach diesen Ländern nicht mehr anzunehmen. Die den deut­schen Grenz- Ausgangs- Postanstalten inzwischen etwa noch zu gehenden Packete nach den bezeichneten Ländern werden nach den Aufgabeorten zurückgeleitet werden.

Herr von Bennigsen will also wirklich wieder in die parlamentarische Armee eintreten. Doch will er mit seiner Absicht, sich in den Reichstag   wieder wählen zu lassen, er st kurz vor den Wahlen hervortreten, so schreibt er

Feuilleton. Durchgerungen.

Von N. v. K.

( Fortsetzung.)

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Der Stellenvermittlungsschwindel florirt trotz alle Warnungen dee Presse noch immer. Die Provinzler, weld schwe auf Annoncen, in denen auskömmliche und gute Stellunge ein g ausgeboten werden, hineinfallen, werden nicht alle. Die junge gellä Kaufleute, welche die vorläufigen ,, Bemühungen" der Stellen Feuer vermittler mit schwerem Gelde bezahlen und troßdem fein permo Stellung erhalten, find jest etwas feltener geworden. Gdrucks liegt dies wohl daran, daß die meisten de stellenlosen jungen Leute nicht soviel Gell besigen, um den Forderungen des Vermit Trepp Iungsagenten gerecht werden zu können. Di Meni ser Nothstand unter den Kommis ist den Vermittlern au legene nicht entgangen, fie werfen deshalb ihre Nege hauptsächli war is nach Guts- Inspektoren, Rittergutsverwaltern u. s. w. aus. der Regel wird die Pränumerando- Bahlung von 10 M. un noch mehr für die einleitenden" Schritte gefordert. Hat da arme Opfer die 10 M. eingesandt, dann läßt der Herr Ve Briefe bleiben unbeantwortet. So annoncirte dieser schreite mittler nichts mehr von sich hören und alle an ihn gerichtet wieder ein Herr Amtmann" in Berlin  , er suche einen verbe pert u ratheten Gutsinspektor. The er aber Weiteres mittheilte, solli fich ei ihm 10 M. angezahlt werden. Verschiedene stellenlose Insp ärztlic toren haben das Eeld auch abgesandt; der Herr Amtmam mußte hat es eingestrichen, antwortet aber auf alle weiteren Bridgenant fein Sterbenswörtlein mehr. Wir wollen unsere Leser in d Provinz vor der Praxis des genannten Herrn Amtman dafteb Schlo

* Konfistationen. Im Laufe des vorigen Monats wur den in den städtischen Fleischschau- Aemtern auf dem Zentral­Viehhof, beziehungsweise im Fleischschau- Amt Friedrichsberg 136 finnige und 18 trichinöse Schweine entdeckt und als zur menschlichen Nahrung ungeeignet mit Beschlag belegt. Auf den öffentlichen Märkten und Bahnhöfen wurden von der Markt und Veterinärpolizei konfiszirt und der Abdeckerei über­wiesen: 152 Pfd. Fleisch, 1 Hirsch, 2 Rehe, einige Zentner Krebse, 140 Lungen, 163 Pfd. Leber, 200 Hühner, 160 Pfd. Fische und 1 Wildschwein. Ferner wurden der Abdeckerei übergeben: ein in der Liebenwalderstraße gefundenes todtes Biegenlamm und aus dem Zoologischen Garten ein Krokodil. Von den vorgekommenen 11 Beschlagnahmen entfallen auf den Dönhoffsplay 4, auf den Gendarmenmarkt 2, auf den Dranien­play, das Oranienburger Thor, den Potsdamer Play, Halleschen Thorplay und den Anhalter Bahnhof je 1.

Als es dunkel wurde, kam ein Wagen auf den Hof ge­fahren. Haben wir heute Besuch?" fragte ich kleinlaut die Tante Marie, die mich dabei angestellt hatte, die Geschenke für die Dorffinder in große Körbe packen zu helfen.

,, Weiß nicht, Kind, mach' nur schnell vorwärts, senst find wir nicht fertig, wenn geflingelt wird!"

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Ein Eigenthümer zu einem Brillantkreuz im Wer tausend von 3000 Mart wird gesucht. Der Kutscher Lausch arbeite Abfuhr- Gesellschaft von Daube fand vor mehreren Wod Die beim Abladen einer Fuhre Unrath am Wiesenufer in demselbe reign ein völlig beschmustes Kreuz mit 15 weißen Steinen, weld landen er als werthlos in die Tasche steckte. Nachdem er daffe etwa 14 Tage mit sich herumgetragen, fam er in den Lad eines Kaufmanns in Rirdorf, wo er zufällig das Kreuz ein Kommis zeigte, der daffelbe wieder zurückgab, aber erst ein der Steine daraus entfernte. Wiederum waren etwa 14 T vergangen, als Lausch Dung aus dem Hause eines biefi Goldarbeiters holte. Der Bufall führte ihn hier mit Eigenthümer desselben zusammen, dem er nun das Kreuz z und der ihm erklärte, er würde sofort dafür 3000 Mart zahl Nunmehr machte Lausch bei der Polizei in Rirdorf Ang von dem Funde und theilte derselben mit, wo der fehlen taucht Stein geblieben sei. Ein Gensdarm hielt Nachfrage bei das Kommis und holte dieser auch den sauber in Papier gemide fchriebe ten Stein herbei, so daß die 15 Brillanten vollzählig in Wirthe Das Kreuz, zu dem sich ein Eigenthümer bisher nicht gefund nennen hat und welches von mehreren Sachverständigen auf minden   großen, 3000 Mart geschäßt worden ist, muß nach den Angaben feines felben Sachverständigen mehrere Jahre im Roth gelegen habe Matel Hoffentlich wird dem in sehr ärmlichen Verhältnissen leben Stand ehrlichen Finder wenigstens ein reichlicher Finderlohn lich, d vorenthalten werden. Licht m

ligung, die bekanntlich jest ein beliebtes Agitationsthema bil­Wie man mit den Bestrebungen für Sonntagshei­den, über das Ziel hinausschieüen kann, darüber fingt der Be richt des Ausstellungskomitees der 13. Maftviehausstellung ein ganz interessantes Klagelied. Die Thatsache, daß die Aus­stellung diesmal den Ausstellern nicht die erhofften Resultate gebracht hat, schiebt der Bericht in erster Reihe auf das im vergangenen Jahre erlassene Verbot, die Ausstellung je wieder an einem Sonn- oder Festtag abzuhalten. Das Komitee schreibt in dieser Beziehung: Die Reihe der Jahre hat uns das Publikum kennen gelehrt, welches am zweiten Tage die Ausstellung zu besuchen pflegt. Daffelbe kommt aber nur an einem Feiertage, auch wenn es regnet; es sind die Bewohner Berlins  , welche, auf dem Lande groß geworden, nur an folchen Tagen Gelegenheit finden, sich einmal wieder des Anblicks dieser Produkte der Landwirthschaft zu erfreuen. Und dem Publikum wie dem Komitee find diese Tage jest verschlossen worden. Jegliche Ausstellung, Pferderennen und alle denk­baren Volksbelustigungen, oft der rohesten Art, find an Sonn­und Feiertagen gestattet, die Mastvich- Ausstellung ist die

Endlich war die letzte Stunde der Erwartung verflossen und der helle Ton der Glocke rief uns Alle in den großen Saal, in welchem jedes Jahr auch für die Hausleute, die Be­scheerung aufgebaut wurde. Mama führte mich meinem Plate an der langen mit Geschenken bedeckten Tafel, an deren beiden Enden zwei mächtige Weihnachtsbäume schim­merten und glänzten. Alle meine geheimsten Wünsche waren errathen und erfüllt, ganz stumm vor Entzücken stand ich vor all' den reizenden Dingen.

Herzchen, nun will ich Dir mein Geschenk geben," sagte mitten in meine Freude hinein Schwester Ella und führte mich gerade vor die Portière, die den Saal von dem Wohnzimmer daneben trennte. ,, Da sich einmal, das ist" Weiter kam sie nicht, denn die Portiére wurde plötzlich zurückgeschlagen: ein hoher, schlank gebauter Offizier in fleidfamer, eleganter Husaren Uniform trat schnell in das Zimmer.

Ella war in seine Arme geflogen und er füßte fie sanft auf das blonde Haar. Dann wandte er sich glücklich zu mir: Sichst Du, Schwägerin Ottilie, ich bin Ella's Geschenk für Dich; willst Du mich annehmen?"

Er sah mich mit seinen lugen freundlichen Augen einen Mo­ment lang forschend an, dann ergriff er meine Hand und sagte: ,, Gelt, wollen wir Freunde werden?"

Am Neujahrstage bekam ich allerlei Glückwünsche für das tommende Jahr, auch einen langen Brief von Mathilde und eine Karte mit einem Vergißmeinnicht- Sträußchen und einem fünstlich verschlungenen Mar" in der Ecke; mein treuer Ritter hatte mich nicht vergessen.

Mir war während dieser ganzen Zeit, als ob ich träume, bei dieser direkten Frage lam das Erwachen; ich stürzte Ella um den Hals und weinte bitterlich. Warum, wußte ich wohl felber nicht: vielleicht war es der Schreck über die so plöglich aufgetauchte Erscheinung des Offiziers oder war es eine Ahnung kommenden Herzeleids?

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Wenige Tage noch und ich fehrte in die Pension zurück. Ruhig und gleichmäßig verfloffen die Wochen in dem gewohnten Kreise; ehe wir uns deffen verfahen, war der Tag unserer Ein segnung gekommen und vergangen, und als wiederum ein Jahr verstrichen war, da sagten Mathilde und ich den lieb­gewordenen Räumen des Hornemann'schen Penfionats Lebe wohl und kehrten zurück zu den Lieben daheim.

Mittlerweile drängten Alle herzu, um dem Brautpaare zu gratuliren; außer den Eltern und Tante Marie hatte ja Niemand darum gewußt. Die Geschichte hatte erst seit dem Spätsommer gespielt. Kurt von Rohr stand in der nächsten Stadt in Garnison  , die Sache hatte sich wie von selbst gemacht, und Papa hatte den Sohn eines alten Freundes gern als Freier seiner Tochter angenommen. Besuche und Feste drängten nun einander in bunter Reihe, Alles schien erfüllt von Lust und Fröhlichkeit.

Als Kinder hatten wir das Elternhaus verlassen, als Er wachsene kehrten wir in dasselbe zurück. Hinter uns lag die Jugend die Welt mit ihrem lockenden Glanz und Schein. heitere, forglose Kinderzeit, vor uns im rofigen Lichte der

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-a. Versuchter Einbruch oder Bosheit? Der D fateßwaarenhändler S. in der Charlottenstraße läßt gleidh ganzen eine Reihe anderer Ladeninhaber in der Nacht die Jalouf nicht vor den Schaufenstern herab, und als er vor einig Tagen, Morgens, nach seinem Laden tam, fand er Schaufenster vollständig zertrümmert. In dem Laden ein fremdes Handbeil, welches von einem Erzedent wahrscheinlich durch die Schaufensterscheibe in das Gefch lofal geworfen worden war. Da aus dem Laden nichts stohlen worden, so hat vermuthlich ein Böswilliger nur Bosheit die Scheibe zertrümmert, ohne einen Einbruch such zu beabsichtigen. Bisher ist der Beschädiger nicht mittelt. N. Sturz von der Treppe. Ein in der Wilsna strnße 25 wohnender Schneidermeister Andreas Marqua hatte gestern Abend in dem Hause Mauerstr. 20 das Ung Die Treppe herabzufallen und sich dabei eine so erheb Kopfverlegung zuzuziehen, daß er in ein Krankenhaus führt werden mußte. Bei seinem späteren Vernehmen

Drei Jahre waren verflossen, seit ich nach Schloß Bankow zurückgekehrt war und in den lieben Räumen als Haustochter gelebt und gewirkt hatte. Es waren drei an Friede und Freude nach innen und außen reiche Jahre gewesen, die mir in ihrem Kreislaufe viele frohe Stunden gebracht hatten. Meines lieben Papa's treue Begleiterin auf seinen Gängen oder Ritten durch Feld und Wald, Mama's wirthliche Tochter", wie sie mich mit ihrem sanften Lächeln zu nennen pflegte, Ella's Bericht erstatterin über alle heimathlichen Verhältnisse und Mathilden's beständige Freundin, das war ich während dieser Zeit ge wesen. Dazu kam ein lebhafter Verkehr mit den Nachbarn, gelegentliche Reisen oder Besuche bei meiner Freundin, an die ich mich immer inniger anschloß und in deren Familienkreis ich stets das alte, herzliche Entgegenkommen fand. Mein Ritter Mag war mittlerweile Student geworden; gesehen hatten wir uns lange nicht mehr, aber nie fehlte es an einen Gruß oder an einer launigen oder scherzhaften Bestellung für mich in den Briefen, die er an Mathilden schickte, und ich bewahrte noch immer treulich die kleinen Blumen und die Neujahrstarte als Reliquien meiner ersten Liebe!

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Seit ihrer Ueberfiedelung in die Residenz hatte ich nicht gefehen und sehnte mich von Herzen nach einem länge Busammensein mit der geliebten Schwester, und als mit bruch des Winters eine Einladung von ihr anlangte, fie einige Zeit zu besuchen, da nahm ich diese Aufforderung, großem Vergnügen an. Ich fand Ella bei meiner An erschreckend blaß und förmlich alt geworden, seit ich sie gesehen hatte. Auch in ihrem Wesen waren große Verhübsche rungen eingetreten, fie trug eine Seiterkeit und Lebhaft Klub zur Schau, die etwas schmerzlich Gefünfteltes hatten und mit Wehmuth erfüllen mußten. Kurt, den ich feit c Jahre oder länger nicht gesehen, begrüßte mich mit der lieb mir nic würdigsten Freundlichkeit und zeigte sich als einen so angene lebten, Gesellschafter, einen so rücksichtsvollen Gatten, daß ich man reube geheime Vorurtheil in mir gegen ihn schwinden fühlte. An und ich und geistreich, wußte er jedem Thema die beste Seite ab winnen, und Ella hörte dem Angebeteten mit leuchtenden zu. Buweilen fühlte ich, daß Kurt seine dunklen Feuer einen Moment lang auf mir ruhen ließ, daß sein Aug meine mit einem Ausdruck suchte, der mich seinen Blid bereit," meiden ließ und unter dem ich erschauerte, wie im Fiebe maß Aber im nächsten Augenblicke wieder glaubte ich mich get daß ich zu haben und hielt das Ganze für ein Trugbild meiner dem Be tafie. Ich bat dem schönen Manne im Stillen demüthig schwarzen Verrath ab, dessen ich ihn für fähig gehalten wollten fab es ja selbst, mit welcher Güte er Ella begegnete, sein Benehmen denn auch von aller Leidenschaft frei war

denz wohnte, wohin Kurt verfest worden war, war ein häufi­Ella, die seit einem Jahre mit ihrem Manne in der Reft­ger und gern gesehener Gast daheim. Kurt hatte sie auf diesen Dienst vor, der ihn daran verhindere. Sei es, daß dieser ihn Besuchen nur das erste Mal begleitet, später schütte er den wirklich so ganz beanspruchte, sei es, daß das Landleben keine Reize für ihn hatte, ihren Gatten dann stets auf das Liebenswürdigste zu entschul­digen, hob es hervor, wie es so selbstlos von ihm sei, sich ohne sie zu behelfen, und sprach überhaupt mit der rührendsten Liebe

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gingen, standen Ella und ich einen Moment mit verschlung Als wir um sechs Uhr zum Diner in das Speisezi

Armen nebeneinander.

Knospe und Blume," sagte Kurt ,,, man steht kaum, Ihr Schwestern seid!"

,, Nicht wahr, fie ist sehr bezaubernd geworden?" entge aber ich

Ella sanft und füßte mich. Ein schmerzlicher Bug hufchte ihr schmales, mageres Gefichtchen, aber er verschwand und sie scherzte wieder übermüthig wie ein Kind.

begle

Als Ella mich spät am Abend in mein Zimmer zeigten ihre Wangen jene eigenthümliche Rothe, mit be Tod so oft die Menschen als seiner Sichel verfallen fennzei aber fie wies alle meine besorgten Fragen lachend erklärte fich für ein Muster von Gesundheit.

Juriid

Stothre

Dorzuftel

Raum 1

niebrige

Aber sage Otti, ist Kurt nicht ein glänzender Kava So liebenswürdig und beredt, so flug und so vollkomm S jeder Beziehung. Schade nur, daß er uns oft am Abend genug, Ella fam allein. Sie pflegte laffen wird, denn den Besuch seines Klubs wird er wohl um Deinetwillen nicht unterbrechen wollen und Du wi " Desto beffer", erwiderte ich lachend ,,, es könnte mir

oft mit mir begnügen müssen!"

von ihrem Manne. Das hatte sie während der drei Jahre Befferes begegnen, denn dann habe ich mein Schwefterd

ihrer Ehe stets gethan und dennoch wollte es mir zuweilen fcheinen, als ob das Glück dieser beiden Menschen fein unge­trübtes, schattenloses sei, aber ich schalt mich wegen solcher Ge­danken eine thörichte Schwarzseherin und hoffte, daß ich in einem gründlichen Frrthum befangen sein möchte.

so recht für mich allein!"

Sie füßte mich stumm. Ihre Augen blidten träum in das Licht der Kerze, die sie in der Hand trug und

fragte fie: Glaubst Du, Herz, daß Kurt- glücklich mache, daß er glücklich ist?"

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Damme

Die Möl

hin und