Einfluß des Fabrikdirektors, mit dem sie im Rafino verkehrten.| schwer. Unsere Aufgabe war, möglichst zu vermitteln. Wir J Auch diefer Rongreß hat in der markantesten Weise zum Nicht einmal die Bergarbeiter fänden Schuh und deshalb habe schon hoffen, daß es noch gelingt, den Frieden wieder herzustellen. Ausdruck gebracht, daß jene Fafeleien der bürgerlichen Preffe von der katholische Volksverein und die chriftlich- soziale Partei ein Rechts- Wir sind daher zu folgendem Beschluß gekommen: einer Gegnerschaft zwischen Sozialdemokratie zur Gewerkschaftsbureau errichtet. Das Bureau der christlich- sozialen Partei sei freilich von Stumm bereits weggeweht. Ein solches Bureau würde der Partei zum Vortheil gereichen.
Die Neuner Kommission erklärt gegenüber der Beschwerde bewegung nichts als ein Hirngespinnst, blos ein Phantom find. von Pistorius wegen seines Ausschlusses aus der Partei: Die( Bravo !) Die Sozialdemokratie weiß, daß die Gewerkschaftsgegen Pistorius angeführten Thatsachen sind an sich kein völlig bewegung von der allergrößten Bedeutung ist. In den Gewerk Pfannkuch: Ich meine, daß der Parteitag sich mit der genügender Grund, denselben aus der Partei auszuschließen. schaften werden die Arbeiter zum Klaffenbewußtsein erzogen, und artigen Fragen überhaupt nicht beschäftigen solle.( Sehr richtig!) Dagegen herrsche unter den Braunschweiger Genossen schon seit die Gewerkschaften liefern die Rekruten, sie liefern die Soldaten Was dem Saargebiet recht ist, ist anderen Kreisen, namentlich längerer Zeit eine erklärliche Erbitterung gegen Pistorius, welche für die politische Partei. Ost- und Westpreußen , billig. Um all diese Wünsche zu be- dieser durch unaufhörliche Reibereien und Intriguen hervor. Und wenn wir nach Lage der Verhältnisse, gezwungen durch friedigen, würden aber unsere Mittel nicht ausreichen.( Sehr gerufen hatte. Das Bestreben, die Partei vor weiteren Schädi- die geseglichen Bestimmungen, auch getrennt marschiren, das richtig!) Ein Rechtsbureau, das nicht in allen Fragen des Rechts gungen seitens Pistorius zu bewahren, hat zu dessen Aus- eine steht fest, in der Stunde des Kampfes werden die Gewerk und des öffentlichen Lebens sichere und prompte Antwort zu erschließung geführt. schaften und die Partei stets vereint schlagen.( Lebhafter Beifall.) theilen verwag, wird eher schaden als nügen.
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Der Antrag wird abgelehnt."
Antrag 62( Barmen) lautet: Das Verhalten der Leipziger Genossen in der Wahlrechtsfrage nach dem Parteitäge der sächsischen Genossen muß als ein Verstoß gegen die Disziplin der Partei und deshalb als tadelns werth bezeichnet werden.
Antrag 63 von Parteigenossen des 16. sächsischen Wahltreises lautet: Der Parteitag wolle die Leipziger Genossen wegen ihres Verhaltens in bezug auf die Wahlrechtsfrage und die Mandatsniederlegung nach der Landesversammlung das Mißfallen der Partei aussprechen.
Berichtigung. Meine Neußerung über die Versamm lungs- Berichterstatter des Vorwärts" ist in dem Bericht unferes Blattes falsch wiedergegeben. Daß unsere Verichterstattung eine mangelhafte sei, war von einem früheren Redner gesagt worden. Ich erklärte in bezug auf diese frühere Aeußerung: Die Thatfache habe darin ihren Grund, daß wir die geschulten bürgerlichen Berichterstatter für die sozialistischen Blätter nicht gebrauchen können und uns aus den Reihen der noch ungeschulten Arbeiter die Berichterstatter herausnehmen und heranziehen müssen. Gotha - Siebleben , den 15. Ottober 1896. W. Liebknecht.
Den Fall Kießling anlangend, erklärt die Kommission: So meine ich, dürfen wir befriedigt von unseren Arbeiten in Regien: Ueber die Zweckmäßigkeit und die Nothwendigkeit„ Die gegen Kießling angeführten Thatsachen reichen gleichfalls nicht die Heimath zurückkehren. Wir thun das in der Absicht, allüberall eines solchen Rechtsschutz und Auskunftsbureaus dürfte wohl aus, die gegen ihn getroffenen Maßregeln zu begründen, auch die Fahne der Sozialdemokratie hochzuhalten, fie da, wo es noch taum ein Zweifel bestehen. Ich bin gegen den Antrag, weil hat in gar feiner Weise erwiesen werden können, daß Kießling nicht der Fall ist, zu entrollen. Feft in diesem Entschluß bringen gerade im Saarrevier bei einem wöchentlichen Beitrag von während des Braunschweiger Bierboykotts sich unlauterer Hand- wir, wie wir es immer thun, als Beschluß unserer Arbeiten und 1 Pf. die Arbeiter ein solches Institut selbst erhalten können. Die lungen schuldig gemacht hat. Der Beschluß gegen als Versprechen für den weiteren Rampf unserer Partei der Partei als solche kann dafür nicht eintreten. Kießling entſprang vielmehr der Entrüstung über seine deutschen Sozialdemokratie ein Hoch aus. Die deutsche Sozialden Parteifrieden immer wieder störende Thätigkeit, zu demokratie sie lebe hoch! hoch! hoch! welcher er ganz besonders die ihm übertragenen Ehrenämter aus- Mit Begeisterung stimmt der Parteitag dreimal in den genügt hat. Da nun die Braunschweiger Beschlüsse mit über- Ruf ein. wältigenden Majoritäten gefaßt worden sind, so befürchtet die Die Anwesenden erheben sich und fingen stehend den ersten Kommission von der sofortigen Aufhebung derselben, daß ein Vers der Arbeitermarseillaise. neuer großer Zwiespalt unter den Braunschweiger Arbeitern ent- Um 53/4 Uhr erklärt Singer den Parteitag für stehen würde. Die Kommission hält es für besser, vorläufig abgeschlossen. zuwarten, bis eine größere Klärung der Parteiverhältnisse eingetreten ist und giebt den Betreffenden anheim, sich von neuem an den Parteitag zu wenden." Wir haben damit freilich keine der beiden ftreitenden Parteien befriedigt, aber wir haben den Aus Zur Begründung der Anträge spricht: geschlossenen die Möglichkeit gewährt, daß ihnen, wenn sie wieder Metnert Chemnitz : Es wurde uns nahe gelegt, diese mitarbeiten wollen, die Thür offen steht. Ich bitte Sie, dem Anträge zurückzuziehen und der nächsten sächsischen Landes Beschluß beizutreten und richte zugleich an die Braunschweiger versammlung die Entscheidung zu unterbreiten. Wir konnten Genoffen die Bitte, die Streitigkeiten, an denen doch nur unsere diesem Verlangen jedoch nicht nachkommen, denn wir sind Be- Gegner Freude haben, aus der Welt zu schaffen.( Beifall.) auftragte unserer Genossen und haben deren Aufträge auszuführen. Jaeck h- Braunschweig: Gegen den vom Berichterstatter Der Redner giebt eine Darlegung des Streites. Die Landes- gegen mich erhobenen Vorwurf muß ich mich entschieden ver versammlung der sächsischen Genoffen in Dresden hat sich mit wahren. Ich war es gerade, der die Angelegenheit zuerst im überwiegender Majorität dahin entschieden, daß die Mandate Junern der Partei erledigt wiffen wollte. Aber es lag ein Be beizubehalten sind und daß sich die Genossen an den künftigen schluß des Arbeitervereins vor, die Sachen sofort, womöglich in Wahlen zu betheiligen haben. Nun haben die Leipziger der nächsten Woche vor eine Generalversammlung zu bringen. Genossen ihre Landtags Abgeordneten Pinkau und Gold- Ich habe vorgeschlagen, eine Rommission zur Prüfung der Be stein trotz des Beschlusses der Landesversammlung auf schwerden gegen Kießling zu wählen und das Material betr. die hat am Freitag sein 50 jähriges Dienstjubiläum gefeiert. gefordert, ihre Mandate niederzulegen. Pintau ist dieser Berdächtigungen und Verleumdungen des Pistorius den ParteiPartei- hat Aufforderung nachgekommen, Goldstein nicht, weil sein Mandat genossen in meinem Blatte unterbreitet. Ich hielt dies in nächster Zeit abläuft. Die Leipziger Genossen haben ferner für ebenso nüglich, als wenn die Angelegenheit nachher gegen unseren Parteigenossen, den Schantwirth Theodor Wegen Bedrohung mit einem Verbrechen wurde Freitag beschloffen, sich an den Landtagswahlen nicht mehr zu betheiligen, den Parteitag beschäftigen würde. Würde ich heute mener, vor dem Berliner Schöffengericht verhandelt. Diese Vorgänge dürfen nicht mit Stillschweigen übergangen in einer ähnlichen Situation sein, so kann ich aller- Metzner hat von dem Barbier Müller einen Keller abgemiethet, werden. Wir gerathen auf eine schiefe Ebene, wenn wir das dings versichern, einen ähnlichen Artikel würde ich nicht ver- in dem er seinen Biervorrath hält. Am 7. Juli d. J. verlangte demokratische Prinzip durchbrechen. Mit der Einigkeit und Ge- öffentlichen.( Beifall.) Wenn man aber so ganz frisch in einen der Klempnermeister Wagner als Hauswirth von dem Wegner schlossenheit unserer Partei ist es sonst vorbei.( Zustimmung.) solchen Herentessel wie Braunschweig kommt, so wirkt das auf den Schlüssel des Kellers, um nachzusehen, ob die Wasserleitung Gerisch: Ich bitte beide Anträge abzulehnen, da wir die die Nerven. in Ordnung sei. Megner verweigerte den Schlüssel, nahm aber den Erledigung dieser Angelegenheit den sächsischen Parteigenossen Der Antrag der Kommission wird ohne Debatte an- Boten des Wagner mit in den Keller und zeigte ihm, daß die Wasserfelbft überlassen können. leitung in Ordnung sei. Etwa eine halbe Stunde später hörte Da die Mandatsprüfungs- Kommission noch nicht mit der Mehner, daß der Wagner seinen Keller habe aufbrechen lassen Zusammenstellung des Resultats fertig ist, vertagt der Vorsitzende und dabei sei, den Wasserhahn abzuschrauben. Er eilte in den die Sigung auf furze Zeit. Nach der Pause erfolgt die Ber- Keller, fand die Thür geöffnet und den Wagner mit seinent kündigung des Wahlresultats. Lehrling darin beschäftigt, den Wasserhahn abzuschrauben.
Schoenlant: Ich kann mich dem nur anschließen und empfehle ihnen das auch.( Heiterkeit.)
genommen.
Geyer : Auch ich meine, wir brauchen den Parteitag nicht zu behelligen; wir sind in Sachsen selbst Manns genug und werden selbst bei uns die Disziplin aufrechterhalten.( Bravo !) Wir haben bis zu den nächsten Wahlen noch eine Landesburg mit 114 Stimmen gewählt. Mainz erhielt 50 und San- Mehner forderte den Wagner wiederholt auf, sofort den Keller
versammlung und wir sind davon überzeugt, daß die Leipziger Genossen sich den Beschlüssen derselben fügen werden. Mit Nückficht auf diese Motivirung bitte ich Sie, über die Anträge zur Tagesordnung überzugehen.( Beifall.) Die Anträge 62 und 63 werden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Antrag 83 der Parteigenoffen des 11., 12. und 13. hannoverschen Wahlkreises: Die Partei leitung wird beauftragt, alle drei Monate von den Vertrauenspersonen der einzelnen Orte Bericht darüber einzufordern, welche Schritte in bezug auf Agitation unter den ländlichen Arbeitern resp. gegen die Gefinde- Ordnung gethan worden sind" wird nicht begründet.
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Beim 3 Goslar bittet um Annahme des Antrages im Interesse der Förderung der Agitation unter den Landleuten. Gerisch hält den Antrag für überflüssig, da bereits der Antrag 107 vorliegt, wonach die Vertrauensleute jährlich einmal Bericht an den Parteivorstand zu senden haben.
Die Diskussion über Antrag 107 wird hiermit verbunden. Gewehr Elberfeld begründet diesen Antrag mit dem Hinweis darauf, daß die Parteileitung Klage geführt habe, daß die Berichte zu mangelhaft eingesandt seien.
Ohne Debatte wird Antrag 83 abgelehnt, Antrag 107 wird mit großer Mehrheit angenommen. Damit sind fämmtliche Anträge erledigt.
Als Siz des geschäftsführenden Ausschusses wird einstimmig Hamburg bestimmt.
Megner machte hierauf gegen Wagner Anzeige wegen Hause friedensbruchs, Sachbeschädigung und Bedrohung. Der Staats anwalt lehnte es aber ab, gegen Wagner vorzugehen, erhob aber gegen Meyner Auflage wegen Bedrohung des Wagner mit dem Verbrechen des Todtschlags.
Zum Ort für den nächsten Parteitag ist Ham zu verlassen. Wagner stieß aber meiner zurück und nover 17 Stimmen. brauchte Schimpfworte gegen ihn, auch faßte er in die Bu Mitgliedern des Geschäftsführenden Tasche und sagte, er habe einen Revolver und ließe sich gars Ausschusses werden gewählt Förster, Molkenbuhr, nichts befehlen. Metzner griff darauf nach einer gefüllten Weiß. Pfannkuch, Gerisch und Könen, die 194, 194, bierkruke und drohte den Wagner damit zu schlagen. 193, 191 und 190 Stimmen von 194 abgegebenen erhielten. Zu Kontrolleuren sind gewählt: Meister( mit 159 von 188 giltigen Stimmen), Frau Bettin( 118), Raden( 109), Klees( 94), Dubber( 91), Mehner( 84) und Dertel( 76). Damit ist die Tagesordnung erledigt. Vorsitzender Singer: Parteigenossinnen und ParteiNachdem in der gestrigen Verhandlung vor dem Schöffengericht Genossen! Wir stehen am Schluß unserer diesjährigen Arbeiten. der Sachverhalt, wie ohen angegeben, durch die Zeugenaussagen Wir werden nicht von hier scheiden wollen, ohne den Gothaer festgestellt war, beantragte der Staatsanwalt selbst Freisprechung. Genossen unseren besten Dank auszusprechen, die, soweit es ihnen Sein Vertheidiger Rechtsanwalt Herzfeld schloß sich dem bei den mißlichen Verhältnissen möglich war, alles aufgeboten an, beantragte aber auch, dem Angeklagten die Kosten der Berhaben, um uns den Parteitag so angenehm als möglich theidigung zu ersetzen. Das Gericht erkannte auf Freis zu machen.( Bravo !) Sollte unseren Gothaer Genossen eine sprechung, lehnte aber den Antrag auf Erfaß der Veroder die andere Aeußerung zu Ohren gekommen fein über manche theidigungskosten ab. Unbequemlichkeiten, so wissen sie, daß sich solche Aeußerungen nicht gegen sie richten. Noch kann sich die größte politische Partei Deutschlands gegenüber der Bourgeoisie die Lokale, in denen fie tagen will, nicht selbst wählen, und so mußten wir dem Vorschlage der Gothaer Genossen folgen. Aber wir haben es nicht zu bereuen gehabt, denn die Gothaer haben alles aufgeboten, um uns diese Mißlichkeit vergessen zu lassen.( Bravo !)
Wegen versuchter Nöthigung und Vergehend gegen § 153 der Gewerbe- Ordnung hatte sich Freitag der Arbeiter Pazdzierzynsti vor der 3. Straffammer des Landgerichts I Berlin zu verantworten. Pazdzierzynski war früher Postbote bei der Privatpost gewesen und hatte sich dem am 5. Juni d. J. ausgebrochenen Streit angeschlossen. Der Streit bezweckte bekanntUnserer Tagesordnung gemäß bezogen sich unsere Arbeiten lich die Erreichung fürzerer Arbeitszeit. Am 6. Juni stand der hauptsächlich auf die inneren Angelegenheiten der Partei, wenn Angeklagte mit seinem damaligen Kollegen Giese an der Ecke der Nach dreiviertelstündiger Pause wird Bericht der Be die gegnerische Presse geäußert hat, geäußert hat, daß auf daß auf diesem Bafewalfer- und Gerichtstraße, als der Privatpostbote Robert schwerdetommission entgegengenommen. Kongreß teine großen Fragen zur Entscheidung kommen Krause, der nach Ausbruch des Streits von der Privatpost neu Blos berichtet über die Prüfung der Beschwerdeschrift der würden, so können wir ihr nicht ganz unrecht geben. angestellt war, auf seinem Bestellwege vorbeitam. Obwohl sich Frau Gubela in Berlin . Es handelt sich um eine Angelegen Aber das wollen wir doch hervorheben, daß unser Weg zum Kon- die Parteien nicht kannten, reichte Krause den beiden die Hand heit, die sich seeschlangenartig seit 1889/90 hinzieht. Alle greß gleichzeitig ein Siegeszug für die Partei gewesen ist.( Bravo.) zum Gruß. Der Angeklagte stieß sie jedoch mit den Worten zurück: Instanzen haben sich mit dieser hochwichtigen Angelegenheit Wir haben die Nachrichten von den Siegen unserer Genoffen in Ehe ich Dir die Hand gebe, lieber schlage ich Dir in die Fr.... ( Heiterkeit) schon beschäftigen müssen. Die Beschwerdekommission Gotha und Hessen erhalten und so wie diese Siege ein freudiger dabei soll er den Krause mit der Hand beinahe getroffen beantragt, daß der Parteitag über diese historische Sache Willkommensgruß für den Kongreß gewesen sind, so ist die haben. Nach der Behauptung des Zeugen soll der Angeklagte ( Heiterkeit) zur Tagesordnung übergeht.( Beifall.) Thätigkeit unseres Parteitages selbst dazu angethan, die Partei dann noch geäußert haben: Du Streifbrecher, Du Lump, Dir Die Beschwerdeschrift der Frau Gubela wird Frau Gubela wird durch in ihrem unaufhaltsamen Vormarsche zu kräftigen und zu stärken. muß man die Knochen im Leibe zerbrechen. Wenn Du Nachmittag Tagesordnung erledigt. ( Bravo.) noch einmal die Tour gehst, dann schlagen wir Dich frumm und Ehrhardt berichtet über die beiden anderen Beschwerden, Dhne Ueberhebung können wir sagen, daß uns der Verlauf lahm." Der Zeuge Kraufe will dann in große Ang ft gerathen die die Fälle Pistorius und Kießling in Braunschweig des Kongresses vollkommen befriedigt. Auch da, wo es sich um sein, deshalb habe er schließlich, um zu beschwichtigen, gefagt; betreffen. Die Berwürfnisse in Braunschweig schädigen nicht nur erregte Auseinandersehungen gehandelt hat, trat immer der" Am besten wär's, wenn ich auch aufhörte." Der Angeklagte die dortige Organisation, sondern auch das Partei- Organ. Ein ruhige, würdige und fachliche Ton zu tage, der sich von persön- lachte höhnisch und fah ihn( den Beugen) drobend und wild" Schiedsgericht im Mai d3. Js. hat bereits Pistorius aus der lichen Verlegungen fernhält.( Sehr richtig!) Das, was an. Krause erzählte den angeblichen Vorfall sofort im Bureau Partei ausgeschlossen und Kießling für unfähig erklärt, ferner unsern Gegnern angeblich zum Gaudium gereicht, die mit so lauter Stimme, daß ihn der Vorsteher hören mußte, und ein Partei- Amt zu bekleiden. Beide waren jahrelang Freunde Offenheit und Deutlichkeit, mit ber wir uns aus wollte die Nachmittag- Tour nicht machen, erklärte aber dann wieder, und haben ihre Pflicht und Schuldigkeit gethan. Aber andere zusprechen pflegen, das ist gerade die Stärke unferer Partei, es wäre nicht halb so schlimm gewesen, wie er es darstellte. Richtungen immer vereint nach Kräften angerempelt. Im Früh- das glänzendste Beugniß für unsere Geschlossenheit und Einig- Der Angeklagte betheuerte ganz entschieden seine Unschuld; jahr geriethen Sie in Streit, Pistorius theilte dem Redakteur feit.( Bravo.) Dinge, die dem einen oder anderen unangenehm auch sein Kollege Giese bekundete, daß Angeklagter die inkrimiJaekh mit, daß Kießling sich in dem unseligen Bierboykott von flingen, find nicht imftande, auch nur ein Atom von der Partei nirten Worte nicht gebraucht habe; er hätte es hören müssen, dem Brauereibefizer Kellermann in Hannover durch die Summe abzusprengen.( Bravo.) wenn sie gefallen wären, weil er direkt neben dem Angeklagten von 300 Mart hat bestechen lassen. Jaeth beging dann die Tatt Drei Fragen waren es, mit denen wir uns hauptsächlich zu stand; nur die Worte beim Handreichen ließ diefer fallen. Er losigkeit, die Sache an die Deffentlichkeit zu bringen. Unfer beschäftigen hatten. Die Frauenfrage, bei der die Sozial- selbst giebt zu, daß er im Scherz Streitbrecher" gesagt habe. eigenes Parteiorgan wühlte diesen Schmutz auf, während die demokratie durch die Diskussion und die Annahme der Resolution Man könne ihn doch nicht auf das Zeugniß eines Menschen ver gegnerische Preffe viel milder darüber urtheilte, so daß man den sich entschlossen hat, auch diesen dreifach, vom Kapital, vom urtheilen, der unter seinem Eide nicht bei der Wahrheit bleibe. Anschein gewann, als ob sich das Parteiorgan mit Behagen in Gesetz und vom Mann gefnechteten Bürgerinnen die Befreiung Krause habe nämlich behauptet, er stehe noch in Diensten der diefem Schmutz bade. Das Schiedsgericht, das dann eingesetzt aus ihrem Joch zu verschaffen. Auch hier hat sich gezeigt, daß Privatpost; thatsächlich sei er jedoch von dieser Gesellschaft entwurde, hat sich in etwa vier Sigungen mit der Frage beschäftigt. nur die Sozialdemokratie im ftande ist, alle auf die Frauen- lassen worden; er habe nämlich den bekannten Diamanten- Dieb Es konnte nicht festgestellt werden, daß sich Kießling durch bewegung bezüglichen Fragen ihrer endgiltigen Lösung entgegen- stahl beim Glasermeister Adler ausgeführt und sei deshalb zu 300 M. habe bestechen lassen, wohl aber wurde erwiesen, daß zuführen. Nur mit und durch den Sozialismus wird es ge- einem Monat Gefängniß verurtheilt worden. Auf das Zeugniß Pistorius von dem Brauereibesizer Kellermann in Hannover lingen, auch die Frau zu befreien, ebenso wie wir im Kampfe eines solchen Mannes tönne er nicht verurtheilt werden, das 500 M. erhalten hat. Hiervon gab er 300 M. au Kießling als stets für die Befreiung des ganzen Proletariats eintreten.( Leb- Vertrauen babe er zu seinen Richtern. Das Urtheil lautete auf Entschädigung für Arbeitsleistungen, da Kießling das hannover 'sche hafter Beifall.) einen Monat Gefängniß, der Staatsanwalt hatte sogar 6 Wochen Gefängniß beantragt.
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Bier eingeführt und verschleißt hatte. Sonderbarerweise hat Die zweite Debatte, die über die Neue Welt", hat Pistorius von den 500 M. 200 M. für sich behalten, die er dann die Arbeiterschaft auf der Höhe der geistigen Entwickelung geAus Lieguit wird berichtet: Der frühere Pfarrer Thierverrechnet hat. Es war eine sehr unnoble Handlungsweise von zeigt.( Lebhafter Beifall.)" Mitten im tiefsten Glend, ausgebeutet Pistorius, daß er zwei Jahre lang über diese vorkommnisse schwieg vom Rapital, entrechtet von der bürgerlichen Gesellschaft, strebt gardt aus Siegersdorf im Kreise Bunzlau wurde von der hiesigen und erst dann damit herausrückte, als er sich mit Kießling die deutsche Arbeiterschaft nach geistiger Nahrung und will den Strafkammer zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt wegen eines Sittlichkeitsvergehens, das er im März dieses verfeindet hatte. Gegen Kießling muß ferner der Vorwurf er- höchsten Idealen des Menschenlebens, der Kunst, entgegeneilen. Jahres in seiner Kirche verübt hat. Das Dienstmädchen hoben werden, daß er, ohne einen Schiedsspruch abzuwarten, fich Welche Partei kann sich außer der unserigen noch eine solche des Kantors in Siegersdorf war am 25. März mit der Reinigung mittels der Faust Recht verschaffte, er, der träftigere gegen den Diskussion leiften? Welcher Partei ist die Kunst noch ein Leit der Kirche beschäftigt gewesen. Der Paftor war hinzugekommen schwächeren Mann. Wir sprechen unser Bedauern um so mehr stern für die Bahn, die sie in Zukunft zu wandeln hat?( Lebhafter und hatte dann in der Safristei einen unfittlichen Angriff auf über diesen Fall aus, als Pistorius sowohl wie Kießling alte Beifall.) und erprobte Parteigenossen waren. das Mädchen gemacht. Die Folge war seine alsbaldige Amts. Von beiden hat be= Und die dritte Frage, die uns beschäftigt hat, die Frage entsegung und die demnächstige Verurtheilung. Der in den sonders Kießling seine Pflicht während des Sozialisten- der gewerkschaftlichen Organisation, die Frage der Agitation, dreißiger Jahren stehende Mann war damals Wittwer und im gesetzes in vollem Umfange gethan. Um so bedauerlicher auch fie gehört zu den großen Fragen, die hier wiederum aufs ist es, daß sie hierbei ihre persönlichen Interessen über neue die Entschlossenheit der Sozialdemokratie gezeigt haben, nicht Begriff gewesen, sich wieder zu verheirathen. das Parteiinteresse stellten! Es war für uns unter diefen abzuweichen von dem Wege, den sie nach dieser Richtung hin in
Umständen die Entscheidung über das Vorgehen Kießling's sehr so erfreulicher Weise beschritten hat.
Verantwortlicher Redakteur: Auguſt Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .