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Neuem mit Erfolg ausgeführt. In das Restaurationslokal Don B. in der Ritterstraße fam am 17. d. M., Nachmittags, ein unbekannter Mann, welcher der anwesenden Frau B. ein Sechszehntel Antheil an einem Loose der preußischen Lotterie zu allen vier Klaffen zum Kauf anbot, wobei er vorgab, daß er der Kafftrer der Lotterie- Kollektur Lehmann in der Leipziger­ftraße 67 sei und bei dem Einkasstren der Gelder für die ver­lauften Loose viel zu thun habe. Durch vieles hin- und her reben wurde die Frau B., welche Anfangs fich auf den Handel nicht einlassen wollte, verleitet, dem Verkäufer für sämmtliche vier Klaffen eines ein Sechszehntel- Looses 11 M. 20 Pf. zu zahlen, wofür ihr dieser einen geschriebenen Antheilschein ein­bändigte, der mit dem Namen Lehmann" unterschrieben war. Als sich Frau B. am folgenden Tage nach dem Lotterie­Rolletteur Lehmann in dem Hause Leipzigerstraße 67 erkundigte, erfuhr fte, daß dieser daselbst gänzlich unbekannt war, und daß fie einem Schwindler in die Hände gefallen war. Der Unbe fannte ist etwa 26 Jahre alt und trägt einen dunkelblonden Schnurrbart. An dem einen Ohrzipfel hat er ein Gewächs.

N. Selbstmord durch Erhängen. Aus bisher noch bollständig unaufgeklärter Veranlassung, anscheinend in einem Unfalle von Schwermuth, machte in der vergangenen Nacht der in der Prinzenstraße wohnende Schankwirth B. feinem Leben durch Erhängen ein Ende. Als die Frau des B. heute früh den zum Restaurant gehörigen Bierkellers betrat, fand sie ihren Ehemann, den sie außerhalb auf einem Geschäftsgange bermuthete, mittelst eines Schürzenbandes an der Thürzarge ethängt vor. Ein fofort hinzugerufener Arzt konstatirte, daß nach der eingetretenen Todtenstarre zu urtheilen, der Selbst­morb bereits vor einigen Stunden verübt sein mußte. Die Leiche des B. wurde auf Anordnung der Polizei- Behörde nach Dem Obduktionshouse geschafft.

N. Mefferaffaire. Das Meffer spielte in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag bei einer Schlägerei in der Adalbert­

Straße wohnender Schriftseter Benno Arndt war in un­mittelbarer Nähe seiner Wohnung mit anderen Passanten in einen Streit resp. eine Schlägerei verwickelt worden, in deren Berlauf er von einem seiner Gegner zwei Messerstiche am interlopfe erhielt. Der Attentäter ist leider entkommen, während der Verwundete sofort zur Anlegung eines Noth berbandes nach der Sanitätswache in der Branienstr. Nr. 30 geschafft werden mußte.

Schlägerei, die sich ebenfalls in der Nacht vom Sonnabend B. Zweite Schlägerei. Der Schauplatz einer zweiten zum Sonntag abspielte, war ein Bierlokal in der Muskauer­traße 47. Bier Dort im Lokale befindliche Gäste waren um einer Kleinigkeit willen in einen Streit gerathen, der binnen Kurzem zu Handgreiflichkeiten überging. Hierbei erhielt ein

blutend

gangen haben, und zwar dadurch, daß er in der Nacht vor dem Hause Sorauerstr. 26,, Wächter, Wächter!" rief und so­bald der Wächter herbeikam, davonlief. Kulicke bestreitet die­ses, der Gerichtshof gelangt jedoch auf Grund der Zeugenaus­fagen zu der Annahme, daß der Angeklagte schuldig ist und verurtheilt denselben zu 3 Mark oder 1 Tag Haft.

R. Straßenkontravention soll der Droschkenkutscher Hohn dadurch begangen haben, daß er eine abgesperrte Straße be fahren hat. Hohn demonstrirt dem Gerichtshof, daß er nur einige Schritte auf der gesperrten Straße gefahren sei und der Fahrgast dieses verlangt habe. Präfident: Sie dürfen auch nicht einen Schritt in eine gesperrte Straße hineinfahren, übrigens find Sie schon wegen ähnlicher Sachen 25 Mal mit immer bezahlt!" Diesmal tostet es dem Roffelenter 3 Mart Geldstrafen bestraft." Angeklagter:" Ich habe ja auch noch oder einen Tag Haft.

fr. Gegen den Eisenbahnbaumeister a. D. Ernst Conrad Wolff gelangte gestern wiederum die bekannte Anklage wegen verleumderischer Beleidigung des Präsidenten der General Direktion der elsaß - lothringischen Eisenbahn, Geh. Ober­Regierungsrath Funke in Straßburg , zur Verhandlung, und zwar vor der dritten Ferienstraflammer hiesigen Landgerichts I. Der Angeklagte war eine Reihe von Jahren als Abtheilungs­Baumeister der Reichseisenbahnen beschäftigt und trat wegen Jahre 1879 aus dem Reichsdienst aus. verschiedener Differenzen mit seinem ersten Vorgesetzten im Sein Unmuth

V

war ein derartig heftiger, daß er trop der Bitte des Geh. Rath N., sein Lieblingswerk, die Eisenbahnbrüde bei Alt Breisach , zu beendigen, aufgab. Seiner Ver stimmung gab er bereits im Jahre 1880 dadurch Ausdruck, daß er zwei geharnischte Beschwerden über die gesammte Geschäfts­führung seines früheren Chefs an den Minister Dr. Maybach und an den Reichstanzler richtete. Es wurde ihm aber damals

bedeutet, daß nach eingehender Untersuchung sich die aufgestell­ten Behauptungen als unzutreffend und unrichtig erwiesen haben und daß nur mit Rücksicht auf seine große Erregung von der Stellung eines Strafantrags wegen Beleidigung Ab­stand genommen worden sei. In den ersten Beschwerde­schriften war hervorgehoben, daß von der Einreichung berselben an den Unterstaatssekretär Herzog wegen des verwandtschaftlichen Verhältnisses mit Funke Abstand ge­nommen werden mußte. Im September vorigen Jahres reichte der Angeklagte noch eine Dentschrift beim Minister Dr. Maybach ein, in welcher er theils aus persönlichen Gründen, theils um damit dem Reich einen Dienst zu erweisen, eine große Anzahl von Drdnungswidrigkeiten des Funke zur Sprache brachte, aus denen dessen Unfähigkeit und verschiedene Pflicht widrigkeiten nachgewiesen werden sollten. Am Eingange der

harmlos am Ladentisch stehender Hausdiener Probst, der durch sehr umfangreichen Schrift wird auf das erhaltene neue Material aus nicht in die Angelegenheit verwickelt war, von einem der wüthenden Raufbolde ohne alle Veranlassung einen Schlag mit einem Bierseidel ins Gesicht, daß der Getroffene heftig zusammenbrach. P. mußte sofort nach der in der Nähe

Infl belegenen Sanitätswache geschafft werden, wo neben einer laffenden Fleischwunde auch eine so erhebliche Verlegung des de linten Auges konstatirt wurde, daß der Verlegte wohl dauernd die Sehkraft auf dem Auge verlieren dürfte. Der gemeinge­fährliche Patron, der den P., wie oben beschrieben, verlegte, ist, wie wir hören, glücklich ergriffen und nach dem 49. Polizei­Revier geschafft worden.

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verwiesen und die Behauptung aufgestellt, daß die auf die ersten Beschwerden vernommenen Beugen zu unrichtigen Aussagen verleitet worden seien. Alsdann wird dem Geheimen Ober- Regierungs- Rath Funte vorgeworfen, daß er Vorarbeiten zu einem Bahnprojekt Muzig- Schirmet habe anfertigen lassen, obgleich sich die Unbrauchbarkeit des Projekts jedem Laien auf den ersten Blid habe aufdrängen hofen die Theilnehmer einer Mädchenschule kostenfrei zum müffen, daß er geduldet habe, daß ein Arbeiterzug von Dieden­Nachtheil der Reichskaffe beförderte; daß er beim Bau der Strecke Steinhofen - Buschweiler die Dämme gegen die all­gemein anerkannten Regeln der Baukunst habe errichten laffen, so daß dieselben alsdann zerfloffen find. Ferner erhob der Angeklagte gegen Funke den Vorwurf, daß er seinen Günftlingen alle möglichen Unregelmäßigkeiten nach­gesehen habe, so z. B., daß er zwei Bureaudiener, die gegen die Unternehmer von Bauarbeiten Erpressungsversuche er zugemuthet, nicht geleistete Arbeiten zur Vermeidung von Weitläufigkeiten mit den Unternehmern auf die Rechnung zu

zu haben, waren angeklagt der Kutscher Bliese, der Arbeiter R. Groben Unfug und ruhestörenden Lärm verübt Gräger und der Tischler Borrheim. Alle drei sollen in der gemacht, nicht abgesezt habe; dem Baumeister Franke habe Tacht vom 4. bis 5. Juni in der Bernauerstraße unsittliche gesungen und ungebührlichen Lärm erregt haben. Die Müller bekundet, daß er

der Wächter Müller vernommen.

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Drei Angeklagten bestreiten dieses und wird in Folge dessen setzen. Auch ist in der qu. Schrift behauptet, daß Funke

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aufgepaßt und nachdem er sich genau überzeugt habe,

bie Angeklagten zur Wache sistirt hätte. Angeklagter Borr heim: Wenn der Zeuge so genau gehört hat, daß wir ge fungen haben, so möchte ich ihn ersuchen, doch anzugeben, was Beuge Müller:

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Shnen das Lied wohl hier vorsingen?".

Bureauräume zu seiner Wohnung hinzugezogen und auf Kosten des Reiches Privaträume gemiethet habe. Der Angeklagte batte in dem am 4. November stattgehabten Termin verschie dene Beweise offerirt, die durch kommissarische Vernehmung der Zeugen zum Theil erhoben worden find. Das Resultat war aber im großen Ganzen ein negatives, mehrere der Gewährsmänner des Angeklagten haben die

ch weiß nicht mehr, was die Angeklagten gesungen haben, demselben gemachten Mittheilungen erheblich eingeschränkt. aber es war etwas unfittliches." Der Gerichtshof verurtheilte jeden Angeklagten zu 6 M. oder 2 Tagen Haft.

R. Groben Unfug soll auch der Hausdiener Rulide be­

1" ter schloß sie sich ein, holte Myras Kleidungsstücke aus aus. Dann rannte fie, tief aufstöhnend, in ihr Zimmer.

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Der Staatsanwalt zweifelt nicht an dem gutem Glauben des Angeklagten; er kann demselben aber nicht den Schuß des § 193 des Strafgesetzbuchs einräumen, da das berechtigte Ins

tbrem Schranke, prüfte sie noch einmal mit manchem angst fragte Myra, sobald ihre Stimme zurückgekehrt war. vollen Seufzer und verbarg fie dann auf dem Grunde ihres Roffers. Alles, bis auf die Schuhe, die sie mit peinlicher

Sorgfalt reinigte.

Mein armes, armes Kind," jammerte fie in ihrer Seele,

Beugen."

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Still! Sie kommt wieder zu fich," flüsterte Elfa. " Sagtest Du mir nicht, der Kleine sei verschwunden?" Dann geh und hilf ihn suchen. Ich werde mich allein ankleiden." Ja geh", sagte Elsa, erschreckt durch den wilden Blick in in den Augen ihrer jungen Gebieterin.

bist Du so weit gegangen; ach, ich kann es nicht glauben. unterſtüßt, fich anzukleiden. Doch so oder nicht so, diese Dinge sollen niemals wider Dich

zurüid.

Myra nahm alle Kraft zusammen und begann, von Elsa

Eine Taffe Thee in der Hand und die gesäuberten tobtenblaß und zitterte am ganzen Körper. Schuhe in der Schürze verborgen, kehrte Elsa zu ihrem Abgott

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Myra lag noch im Bett.

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Elfa," sagte fie ,,, ich träumte ich träumte, ich sei in

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Nacht im Schlaf gewandelt."

Denten Sie gar nicht an diesen närrischen Traum, mein

e unbemerkt unter das Bett zu schieben. entgegnete Elfa und benugte die Gelegenheit, die Dennoch bestegte die Angst die Vorsicht.

no wohin gingen Sie in ihrem Traume, mein Täubchen?" " Das weiß ich nicht. Mir ist, als wäre es fein Traum gewesen, sondern Wirklichkeit. Ich bin heut furchtbar nervös." Bei diesen Worten trat Myras Kammermädchen ein. Das Fräulein jepte fich auf den Rand ihres Bettes und stellte die

üße auf den Boden.

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Wie spät Du tommst, Jane!" sagte Myra verdrießlich.

ft es trant?" unterbrach Myra das Mädchen.

Elsa bemerkte, daß Myra in furzen Zwischenräumen von irgend einem entseglichen Gedanken überwältigt schien, sie wurde ,, Geh, geh, Elsa! und bringe mir Nachricht!" rief fie un­gestüm. Sie ging und kam wieder.

,, Sie haben den Doktor für Lady Barth holen lassen und auch nach Wrigley und dem Rechtsanwalt geschickt, berichtete ste."

2. Kapitel.

Der Unschuldige und der Schuldige.

Es ist Alles in solcher Aufregung um das Kind, Fräulein". billigen Nachahmungen wirklicher Herrschaftsbestye, die sich gern

Schlimmer als das."

Bas! doch nicht todt!" stammelte Myra. Nach meiner Ansicht schlimmer als dies, Fräulein-" Schlimmer, Mädchen! was lann denn schlimmer sein?" den un, es ist verschwunden, es ist fort und nicht aufzufin nur den Bipfel ihres Riffens und fiel schwer zu Boden. Berschwunden!" Myra griff nach einer Stüße, erfaßte Wo hast Du Deinen Verstand, Jane?" fuhr Else das

richt so unvorbereitet mitzutheilen."

Bu der nämlichen Stunde, in welcher Tim Titlow seine nächtliche Runde am Willesden- Reservoir begann, richtete ein übel beleumdeter Vetter von ihm, Ton Petigrew, seine Schritte nach einer Villa, die sehr bescheiden hinter den prächtigen Landgütern und Palästen der Barths, Figrons und Bides zurüdtrat. Dieses Landhaus ,,, Clematisvilla", war eine jener vor den Thoren der Stadt breit machen und wurde von Dr. James Wrigley, einem entfernten Vetter des verstorbenen Sir Gilbert Barth bewohnt, der nach dem Aussterben der direkten Nachkommenschaft des Baronets erbberechtigt war. Daß Sir Gilberts Tochter Myra, schön blühend und kräftig zwischen ihm und der Erbschaft stand, hatte Wrigley als eine Grausamkeit des Schicksals betrachtet, zumal er sechs Kinder und nur ein sehr kleines Einkommen besaß.

Mädchen zornig an. Dem armen Kinde die Schreckensnach- Existenz war er gezwungen zu ertragen, aber diesen Knaben

feuchten.

Sie legten Myra auf das Bett zurüd und begannen ihre

Als Lady Barth einen Sohn gebar, glaubte James Wrigley die Schale seines Mißgeschicks bis zum Ueberlaufen voll. Myras Tonnte er nicht dulden.

hände zu reiben und ihr Gesicht mit Kölnischem Waffer zu be- durch ein Hinterpförtchen ein und verbarg sich hinter einem

Toni Petigrew, nach Clematis Villa berufen, schlich sich Gebüsch von Lebensbäumen.

an dem Daumen und dem Beigefinger dieselben erdigen Be Während Elfa die rechte Hand Myras rieb, bemerkte ste Blandtheile, von welchen fie soeben die Schuhe der jungen Dame Tony.

Bereinigt hatte.

Die alte Frau brach in Schluchzen aus. Daß ich diesen Tag erleben mußte!" Dicke Thränen über­fromten ihre runzeligen Wangen. Dmein armer Liebling! mein armer Liebling!" flagte fie. mermäbchen. täulein Myra wird fich bald erholen, was Das Fräulein ist ja nur ohnmächtig," tröstete das Kam­aber wird aus Lady Barth werden, wenn sie erfährt, daß ihr

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einziges Kind verschwunden ist?"

James Wrigley ließ ihn nicht lange auf sich warten. ,, Bist Du bereit und kannst Du es thun?" fragte er

,, Es ist ein gefährliches Wagniß, Herr Doktor. Es ist Kinderraub, und wenn der Kleine innerhalb sechs Monaten stirbt, werden fie einen Mord daraus machen und eine Kriminalflage hat teinen Reiz für Tony Petigrew."

Unfinn!" sagte Wrigley . Du willst nur versuchen, den Preis in die Höhe zu schrauben. Es ist das einfachste Ding von der Welt. Du erklimmst das Gitter, das ist für Dich keine Kunst. Das Zimmer, in das Du eindringen sollst, ist die ganze Nacht hindurch erleuchtet. Durch das mittlere Fenster

tereffe nicht ersichtlich, andererseits aber auch die Form beleidi gend ist. Er beantrage 1000 Mt. ev. 100 Tage Gefängniß. Der Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Sello plaidirte mit Wärme für ein niedriges Strafmaß, da der Angeklagte in loyalster Weise verfahren und nur in ganz geringen Fällen in der Form über das erlaubte Maß hinansgegangen sei.- Der Gerichtshof adoptirte diese Auffassung und verurtheilte das her den Angeklagten zu 300 Mt. ev. 20 Tagen Haft.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Der Louisenstädtische Arbeiter- Bezirksverein ,, Bor wärts" hielt am 16. Juli ſeine 3. Generalversammlung ab, in welcher Herr Stado. Gördi einen Vortrag über Arbeiter­bewegungen und Innungen hielt. Nach dem sehr beifällig aufgenommenen Vortrag wählte die Versammlung zur Ers gänzung des Vorstandes folgende Herren: Tischler Krause, 1. Borfigender, Bildhauer F. Voß, 1. Schriftführer, als Er­saßmänner die Herren F. Stein, F. Kirchner und Herrn Stre low als Revisor. Es wurde alsdann darauf aufmerksam ge­macht, daß am Dienstag, den 29. Juli in Baumbach's Saal in ber Prinzenstraße eine Volksversammlung stattfindet, in welcher Herr Stadtv. Gördi einen Vortrag über Die Stellung der Arbeiter der deutschfreifinnigen Partei gegenüber" halten wird.

hr. In der Versammlung der Sattler und Berufs­genossen, welche, etwa 250 Theilnehmer zählend, am Sonn abend Alte Jakobstr. 37 unter dem Vorsize des Herrn Bethle stattfand, berichtete zunächst Herr Giese über die Thätigkeit der behufs Gründung einer zentralisirten freien Hilfskaffe der Sattler u. 1. w. eingefeßten Kommission. Am 28. Mai hat die Kommission bei den Behörden das Statut eingereicht; bis iegt aber ist, obwohl die gefeßliche Frist von sechs Wochen ab­gelaufen ist, die Genehmigung nicht eingegangen. Ein an die Kollegen von ganz Deutschland versandter gedruckter Aufruf hat den gewünschten Erfolg gehabt: aus fast allen größeren Städten find zustimmende Erklärungen eingelaufen, auch aus solchen Städten, wo Innungs- Gesellen- Krankenkaffen bestehen, auch die in Potsdam seit drei Jahren mit bestem Erfolge be stehende freie Hilfskaffe und die Zentral- Wagenbauer- Kaffe in München hat den Anschluß an die zu gründende zentralisirte freie Hilfskaffe in Aussicht gestellt. Das Statut hat die Kom­mission provisorisch in 50 Exemplaren abdrucken lassen, um dem Verlangen danach Genüge leisten zu können. Siebzig meist ausführliche Briefe hat die Kommission in den legten sechs Wochen abgeschickt. Die auf den Bericht folgenden Dis fuffionen bezogen sich auf die Aufgaben des am 2. und 3. August in Berlin stattfindenden Delegirtentages und auf einen von Herrn Berg gestellten Antrag, dahingehend, daß es allen Mitgliedern der Berliner Innungs- Krankentasse gestattet sein möge, auf dem Delegirtentage fich an den Verhandlungen zu betheiligen. Der Antrag wurde abgelehnt. Aus der dann vollzogenen Wahl gingen die Herren Giese, Rotter, Lies, Kabel, Bethke, Abraham, Lorenz, Richter, Angermeier als Des legirte für Berlin hervor. Schließlich wurden Kandidaten für den auf dem Delegirtentage zu wählenden Vorstand und Aus­schuß der neuen Bentral- Hilfskaffe der Sattler u. s. w. nominit.

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In der General- Versammlung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Klavier- Arbeiter, welche am Sonnabend den 19. Juli, Abends, in den Gratweil'schen Bierhallen stattfand, hielt der Redakteur Stein einen sehr in tereffanten Vortrag über Leichenverbrennung( Feuerbestattung), für welche mit allen Kräften einzutreten er angelegentlichst empfahl. 2. Punkt der Tagesordnung war der Vierteljahrs­bericht des Kassirers, dessen Richtigkeit die Revisoren bestä tigten; dem Kafftrer wurde Decharge ertheilt.

Einnahmen: An laufenden Beiträgen 314 M., Ein­schreibegeld für 127 neu aufgenommene Mitglieder a 30 Pf. 38,10 M., an Restbeiträgen 19,40 M., freiwillige Beiträge 2,20 M., durch Tellersammlungen bei General- Versammlungen 118,30 M. Summa 492 M. Bestand vom 1. Quartal 1884 994,45 M. Summa1486,45 M.

Die Ausgaben vom II. Quartal 1884 betrugen 945,50 M., bleibt Bestand 540,95 M. Hiervon sind auf der Bant beponirt 400 M., in Händen des Kassirers 140,95 M. Kran fen Unterstüßungsfonds vom I. Quartal 1884 169 M. Hier von erhalten 2 franke Mitglieder a 20 M.; bleibt 129 M. Das ganze Vereins- Vermögen beträgt mit dem Unterstüßungs­fonds 669,95 M.

steigst Du ein. Die Ammme fist neben der Wiege des Kindes, aber sie schläft wie ein Murmelthier. Die Fensterladen sind geschloffen, aber leicht zu öffnen und die Fenster nur ange lehnt. Bei Deinem Eintritt in das Zimmer läsfest Du aus diesem Fläschchen einen Strahl Chloroform auf die Amme und das Kind ausströmen. Ein oder zwei Minuten später schlüpfst Du an die Wiege, nimmst das Kind und machst Dich fort das mit, nachdem Du Fenster und Fensterladen wieder geschlossen haft. Dann bringst Du das Kind zu mir, ich werde seine zierliche Umhüllung mit einem bunten Flanellröckchen vers tauschen, und Du hast danach Nichts weiter zu thun, als es in die Stadt zu tragen und dort unter irgend einen Thorweg niederzulegen. Das Würmchen kommt einige Stunden darauf in's Armenhaus und Alles ist in schönster Ordnung."

D! das klingt so einfach und leicht, es bleibt aber doch ein Verbrechen, Herr Doktor."

,, Seit wann hast Du ein so zartes Gewissen?" fragte Wrigley .

Du thust gerade, als verlangte ich, Du solltest das Kind ermorden?"

Ja, aber die Mutter des Kindes ist eine Wittwe, und man sagt, daß fte das Kind abgöttisch liebe. Es könnte leicht thr Tod sein."

Ach was, diese Frau ist von Glanz und Lurus umgeben. Sie heirathet nur, um Geld und Pracht ihr eigen zu nennen und wird nicht untröstlich sein, wenn sie das Kind verliert." Mag sein. Aber können Sie keinen Andern finden, der das Kind wegnimmt, Herr Doktor? Ich weiß, ich werde es fallen lassen und

,, Es ist nicht von Glas und eine solche kleine Erschütterung wird ihm nichts schaden. Du bist oft genug gefallen, Tony, und Du hast doch Deine heilen Glieder behalten. Ich fann feinem Andern diese Aufgabe übertragen, also weigere Dich nicht länger. Du allein bist mir ficher genug, denn die Gefängniß thür steht offen für Dich, sobald ich meine Hand von Dir abe ziche."

Tony blinzelte mit den Augen. Er hatte sich einmal ver­gangen, indem er einen Wechsel auf James Wrigley gestohlen und den ursprünglichen Betrag desselben um das Behniache erhöhte. Seit jener Zeit war die Frucht der bösen That gereift, er batte fich einen Herrn gegeben und zwar einen sehr harten, unerbittlichen.

In dieser Nacht machte fich Tony an das ihm von James Wrigley aufgetragene Werk. Der Weg von Clematis- Villa nach der Barth'schen Besitzung kreuzte den Pfad, welcher nach dem Willesden- Wafferbehälter führte. An dem Kreuzungs punkte begegnete Tony einer in einen Mantel gehüllten Frauens gestalt, die in steifer Haltung an ihm vorüberschritt, ſich nicht

ein einziges Mal nach ihm umwendete und wie ein dunkler Schatten entschwand.

Er wünschte nicht bemerkt zu werden und drückte fich dicht an die Mauer.

( Fortsegung folgt.)