ist zwar der Krankenkassen heraus zu geben, falls sich eine derartige reuzztg. Raffe in eine eingeschriebene Hilfskaffe umwandeln sollte. Die Ausfi Antwort des Magistrats betonte hauptsächlich, daß die Zwangs­ald nad krantenkaffen ganz besonders gepflegt werden müßten, und daß sämmtliches vorhandenes Vermögen diesen Zwangskrankenkaffen wegung zugeführt werden würde, natürlich nur bei den dem Magistrat iste übe unterstellten Kassen. Erst im Reichstag gegen das Gesetz Erst im Reichstag gegen das Gefes reich und sprechen und stimmen, die freien Hilfskaffen als die einzig tisch, de tichtige Form der Arbeiterkrankenversicherung preisen, und dann wollen schließlich die Zwangskaffen in jeder Art unterſtüßen- das ist Stimme recht fonsequent, so richtig deutsch - freifinnig!" e also d

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Auch den Arbeitslöhnen der städtischen Arbeiter

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er Spi murde die nothwendige und größte Aufmerksamkeit 7 Grafe geschenkt. Es war wohl das erste Mal, daß über zu geringe 54 Marbeitslöhne in diesem Saale geklagt wurde. Hatten doch die when men Arbeiter bisher nicht einen einzigen Vertreter, der sich on die hrer annahm, und für einen höheren Lohnsatz eintrat als- päpstli M. 90 Pf. Der Stadto. Herold erwarb sich das Ver­er Radienst, dienst, auf das durchaus Ungenügende eines solchen Lohnsates inzuweisen und eine beffere Bezahlung dieser Arbeiter zu ver­langen. Wer sich da noch erinnert, was alles von Seiten der ogenannten Bürgerpartei den Arbeitern während der Wahl bewegung versprochen und vorgeschwefelt wurde, der mußte fich doch in dem Glauben befinden, es brauchte eben nur einer folchen Anregung, um dieselbe sofort zu veranlaffen, ihr den Arbeitern wohl dugendmal gegebenes Versprechen zu erfüllen und die auf Erhöhung der Löhne abzielenden Anträge zu unter­gen. Und nun? Die Bürgerpartei gleich den anderen Bar- will fich die Residenz ansehen. Ach, bitte," hebt der Herr en, außer den Arbeiterstadtverordneten und einem dissentiren­Den Mitglied der Bürgerpartei, verhielten sich streng ablehnend Antrage Herold gegenüber. Sie bezeichneten den Lohnsat on 1,90 M. für völlig genügend and dachten nicht mehr an den Arbeitern verpfändetes Wort. Es ist eine alte Ge­hichte, doch bleibt sie ewig neu," erst bei den Wahlen den beitern alles mögliche und Unmögliche versprechen, und iter, wenn man lediglich durch das Vertrauen der Arbeiter tin Biel erreicht hat, dann jener Armen nicht mehr gedenken. Das ist edel! Arbeiter! An ihren Früchten sollt ihr fte erken­en, nach ihren Thaten, nicht nach ihren Worten sollt ihr Euch fichten, erinnert Euch stets dieses Vorfalls, wo es fich darum han- Passagiere. Eine junge Dame steigt ein, tadellose Sommer­delte, einige unter Euch nur etwas besser zu stellen und dann, dann bts labt bei den nächsten Wahlen die richtige Antwort darauf. Es noch erwähnt, das unter hervorragender Mitwirkung der ad Bür rachte

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11

Namen anderer Leute in betrügerischer Absicht auf einen Wechsel zu setzen. So wurde gestern der Schuhwaarenhändler Sch. unter dem Verdachte, eine Reihe von Wechsel­fälschungen begangen zu haben, verhaftet. Sch. hatte eine Anzahl von ihm ausgestellter Wechsel, deren Bezogene und Acceptanten, seine Geschäftsfreunde waren, bei Fabrikanten und Lieferanten in Zahlung gegeben. Die auf den Wechseln befindlichen Accepte waren aber gefälscht und die angeblich als Acceptanten auf den Wechseln figurirenden Personen hatten von ihren umlaufenden Accepten feine Ahnung. Eine Zeit lang hat Sch. die Katastrophe dadurch verzögert, daß er selbst mehrere Wechsel vor dem Verfalltage einlöfte.

Fälle von Brechdurchfall gehören jest zur Tagesord nung, was beweist, wie wenig Rücksicht auf den Genuß jungen Gemüses, besonders aber von Obst genommen wird. In der I. Sanitätswache in der Brüderstraße allein find innerhalb der lezten zehn Tage 15 Fälle von Brechdurchfall, die Frauen und Kinder betrafen, zur Behandlung gelangt. Bei der großen Gefahr, welche gerade im gegenwärtigen Zeitpunkte die Außer achtlaffung jeder Vorsicht bei dem Genuß von Nahrungs­mitteln involvirt, fann zur möglichsten Einschränkung bei der Konsumtion von Feld und Gartenfrüchten nicht genug ge­warnt werden. Auch in den übrigen Berliner Sanitätswa chen wird eine starte Zunahme von Brechdurchfällen konstatirt.

noch einen Platz zu finden. Kein Wort wird gewechselt, stumm verhalten sich die Passagiere. Uns gegenüber fist ein schmuckes Dienstmädchen mit blendend weißer Schürze, prallen Armen und duftigem Tüllhäubchen. Sie hält auf ihrem Schooß den großen Marktkorb, fie muß bei einer gut fituirten Herrschaft dienen, denn fie fährt eintaufen". Jest muß fte aussteigen, fte zwängt sich durch die schmale Mittelreihe der Baffagiere und stößt dabei einen alten Herrn, der in der Ecke fist und die Inserate seiner Zeitung studirt, mit ihrem Korbe an die Knie. Brummend fährt dieser auf, wirft einen mürrischen Blick auf die Dame der Küche und vertieft fich weiter in seine interessante Lektüre. Sie verläßt den Wagen, zwei junge Herren steigen ein, der eine in Uniform, der andere in Civil, man sieht aber auch diesem den zukünftigen Feldmarschall an die beiden jungen Herren entstammen einer in der Nähe belegenen Fähnrichspreffe. Sie lächeln beide stumm vor sich hin, die legte Unterrichtsstunde pardon, Vorlesung wollten wir sagen muß wohl etwas amüsant gewesen sein, denn die beiden Leutchen können trop der vor­zeitigen Blafirtheit, mit der sie tokettiren, eine gewiffe aller­dings sehr reservirte Fröhlichkeit nicht unterdrücken. Wohin mögen fie fahren? Einfach zu Landvogt Frühstücken", die Goldkronen ihrer Herren Eltern" müssen an den Mann ge bracht werden, und das Frühstück" ist dem Breffier" ebenso unentbehrlich, wie dem Studenten der Früschoppen. Potsdamer Plaz! Ein Ehepaar steigt ein, der Berliner steht sofort, daß es Außerhalbiche" find, das Pärchen ist aus der Proving und Gemahl an, nachdem sie beide Blaz genommen haben, ich möchte gern bis zum Goethe- Denkmal mitfahren!" Der Kon dufteur reißt zwei Billets von seinem Block ab, die junge Frau betrachtet mit verwunderten Blicken die Prozedur. Die Fahrt dauert nur wenige Minueen- ,, Goethe- Denkmal!" ruft der Kon­dukteur in den Wagen hinein, die Provinzialen erheben fich ein klein wenig indignirt, jedenfalls glaubten fie für ihren Nickel( viel weiter fahren zu fönnen. Der Kondukteur lächelt ohne Zweifel spöttisch, als er den Wagen halten läßt, er wünscht den Aus­steigenden mit einem besonderen Nachdruck einen guten Mor­gen" und freut sich über das satirische Mundspiten der übrigen toilette, Mufitmappe, fie hat ein Stückchen Tüll vor das Ge­ficht gebunden, weil sie sich einbildet, daß das hübsch mache, fte hat in ihrer elegant behandschuhten Rechten ein Buch, das ziemlich schmugig aussieht, es entstammt entschieden einer Leihbibliothek, das Fräulein hat gewiß auf einer Bank im Thiergarten gefeffen und ein Wenig geschmöckert", und der Inhalt ihres Buches scheint so fesselnd zu sein, daß sie die Lektüre desselben sofort wieder aufnimmt, fie überreicht dem Kondukteur ihren Nickel ohne aufzusehen, die Störung ist ent­schieden lästig. Nur einmal blidt fie auf, als Säbelgeflirr er­tönt, aber geringschäßig blickt sie wieder in ihr Buch, es ist ein ganz alter Generalstabsoffizier, der soeben eingestiegen ist. Brandenburger Thor! Die Szene wird etwas belebter, Leute aus dem Volfe steigen ein, es find Grünframhändlerinnen, die nach Hause, nach dem Landsberger Thor wollen. Man immer rin, Mutter," jagte eine stämmige junge Frau zu einer älteren, immer drängle Dir man durch, unser Jeld ist ooch keen Blei!" Bustend setten sie sich, die vornehmen Damen rüden zur Seite, das scheint indessen nicht zu geniren. Mit elastischem Schwunge springt ein Mann in der blauen Blouse auf, der Hinter- und Vorderperron ist besett, er sett sich bescheiden in eine Ede. Jm Punkte der Cigarre find bekanntlich alle Män ner etwas empfindlich, der Arbeiter hat einen ausgegangenen Bigarrenstummel" in der Hand, den er, um seinen Nickel her­vorzusuchen, in den Mund nimmt. Die ihm gegenüberfigende Dame rumpft die Nase. Jd rooche ja man blos falt," so beruhigt er die empfindlichen Geruchsnerven der Dame und nimmt die Bigarre aus dem Mund. Je mehr fich der Wagen den Vierteln der Arbeiter nähert, desto mehr schwinden die charakteristischen Typen, d. h., fie find schwerer zu erkennen. Wenn es unsere Leser interesfirt, so fahren wir nächstens noch einmal ein Stückchen in der Pferdebahn, man wird dann ebenfalls sehen, daß man den nivellirenden" Einfluß dieser Einrichtung doch überschäßt, daß trop des gemeinsamen Wagens, trop des gemeinsamen Preises die einzelnen Stände fich scharf

Arbeiterpartei die endliche Lösung der Asylfrage durchgeführt wurde und daß es auch hier wieder nur die Bürgerpartei war, welche gegen diese humanitären Bestrebungen opponirte. So hat Denn die Arbeiterpartei während der kurzen Zeit ihres Daseins be­wiefen, daß fie auf allen Gebieten der kommunalen Thätigkeit wohl zu Hause ist, daß fie ebenso den Willen wie die Kraft efigt, im Intereffe der Allgemeinheit zu wirken und so der beitenden Bevölkerung jene Erleichterungen zu schaffen, die egebieterische Forderung unseres Zeitalters sind. Die dem näst stattfindenden Steuerreformdebatten werden es wieder aufs Neue beweisen, daß die Arbeiterpartei der wärmste An­alt der Berliner Handwerker- und Arbeiterbevölkerung ist. Tan nimmt auch jetzt schon den wohlthuenden Einfluß einer bersammlung, die früher stets verwaist waren, sind jetzt meistens sum legten Plaz beseßt. Ueberall wächst das Vertrauen und bas hoffnungslose Gleichgültigbleiben unserem Vorgehen auf lommunalem Gebiet gegenüber, mußte einem frischen, aufmerk famen Leben Platz machen. So ruhig und besonnen, aber energisch weiter fortarbeitend werden, die Arbeiterstadtverord neten ihren schönsten Lohn darin finden, stets für das Wohl und Gedeihen unserer Gemeinde gewirkt zu haben.

Lokales.

Friz Gördi.

af die Pferdebahn einen außerordentlich nivellirenden Ein­fu befize, daß fie die Standesunterschiede am besten aus Aleiche. Troß alledem ist das doch nicht in dem Maße der fall, wie man wohl im Allgemeinen glaubt; auch im Innern

Cr. Auf der Pferdebahn. Mit Recht behauptet man,

und

Thor

Die einzelnen Stände der Gesellschaft scheiden sich für das

Auge eines geübten Beobachters scharf von einander ab. Man wird das am Besten verstehen, wenn man selbst eine Strede uf irgend einer Linie mitfährt. Wir stehen am Halleschen und wollen ein Stückchen mit der Ringbahn fahren. Wagen ist schon ziemlich besezt, so daß wir Mühe haben,

Der

Den

einzigen Menschen auszusprechen, in deffen Herz sie eine

timath hatte. mabren, wenn nicht Jasper? Ber sollte fte trösten oder beschüßen, oder ihre Intereffen

Nach Verlauf von sechs Monaten würde sie ein und Danzig Jahr alt sein; dennoch mochte sie nicht daran denken, tre ausgedehnten Befizungen, ihr großes Vermögen allein zu Dewalten. Sie schrieb Jasper und meldete ihm ihren furcht baren Berlust, fie erzählte ihm von ihrer Einsamkeit und Ver laffenheit, von ihrer Silflosigkeit und ihrem Schmerz.

Bleibe nicht länger fort," bat fie ihn. Ich habe Niemand

von einander scheiden.

11

a. Die hiesigen Sanitätsbehörden dringen in Folge der drohenden Choleragefahr auf einen befchleu nigten Anschluß derjenigen Grundstücke an die städtische Kanalisation, welche an den während der legten Monate tana­lifirten Straßentheilen liegen, und der Magistrat hat auch demzufolge während der legten Wochen sehr zahlreiche Auf­forderungen an die betheiligten Grundstüdsbefizer, ihre An schlüffe an die Kanalisation möglichst schleunigst innerhalb sechs Wochen zu bewerkstelligen, gerichtet. Die Anschluß röhren von den Hauptröhren bis zu den Grundstücken, welche von städtischen Unternehmern für Rechnung der Haus eigenthümer gelegt werden, find zum größten Theil bereits gelegt. In denjenigen Straßen, welche an die städtische Ka­naliſation noch nicht angeſchloſſen find, beabsichtigt der Ma­

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gistrat, reichliche Rinnstein Spülungen vornehmen zu laffen.

a. Der erneuerte Versuch des Magiftrats, die Zustim mung des hiesigen Polizeipräsidiums zu der Errichtung einer

ds Dich in der Welt und mein Herz würde brechen in seinem Markthalle auf dem Magdeburger Plage und zu der dazu Beb und seiner Betrübniß, wenn ich nicht auf Deine baldige nothwendigen Veränderung der Baufluchtlinie dieses Plates

Geimtehr hoffte. Neue schwere Pflichten, zu schwer für die machen Schultern eines Mädchens, find mir jetzt zugefallen. en Stelle anordnen, herrschen, sorgen, während mir noch bin die einzige Erbin meines Vaters uud muß nun an nöthigen Kenntnisse und Erfahrungen dazu fehlen. Du in allen diesen Dingen meine Stüße sein. Komm also

un bilf mir. Ich bin jest reich genug um Dein verpfändetes Stammautes um ist, kannst Du es selbst wieder übernehmen und in das Schloß Deiner Väter als Herr und Gebieter ein ieben. Mein Vater liebte Dich stets und es war ihm eine Beruhigung, Dich als meinen fünftigen Beschüßer zu denken. So wird sein Wunsch noch im Tode erfüllt. Wir beide wollen gegen Fanny allezeit sehr liebevoll sein."

Sum wieder einzulösen und wenn die Pachtzeit Deines

Diesen Brief der Post.

bestattet

Am Tage vor den Beiseßungsfeierlichkeiten übergab fie Nachdem Sit Gilbert in der Familiengruft zur ewigen Ruhe war, las Dr. Mellodem, der versammelten Familie

zu erlangen, ist dem Vernehmen nach gescheitert. Das Polizei­präsidium hat in einem Schreiben an den Magistrat seine Zu­stimmung versagt, weil es in sanitärem Intereffe die Erhal tung dieses Plages in seinem gegenwärtigen räumlichen Ums fange für den öffentlichen Verkehr für nothwendig erachtet. Der Magistrat, welcher diesen Grund in Hinsicht auf die Nähe des Lügowplazes und auf die nicht wesentliche Verkleinerung des Magdeburger Plages durch die Errichtung einer Markt halle nicht für zureichend erachtet, wird voraussichtlich behufs Verwirklichung des Projektes den gefeßlich vorgeschriebenen Instanzenweg beschreiten. Der Magistrat wird hoffentlich auf dem Instanzenwege" auch nichts befferes erleben als ein gründliches Fiasko, welches die ganze Markthallenfrage im Großen und Ganzen verdient. Wozu auch diese theueren Bauten und die Verkümmerung der öffentlichen Pläße in Berlin ? Wohnen wir vielleicht noch nicht eng genug bei ein ander, und braucht man außer Licht und Luft nicht auch noch Raum zum Leben? Die Errichtung der Markthallen be indirette Steuer für die konsumirenden Massen. Es wäre

Das Teftament des Großvaters vor, nach dessen Bestimmungen deutet im Grunde genommen doch weiter nichts, als eine neue Myra die einzige Erbin war. welches er vor zwanzig Jahren, als Myra noch ein wenige legte, statt die bereits bestehenden zu beschneiden. Da," sagte Dr. Mellodew, das Schriftstück niederlegend, beffer, wenn man, wo es irgend angeht, noch neue Pläge an

Monate altes Rind war, in demselben Zimmer vorgelesen hatte, da Sir Gilbert Barth teine anderen Erben hinterlassen hat, fo fällt das ganze Vermögen ihres Großvaters Fräulein Myra Barth zu. In einigen Monaten wird sie mündig und unumschränkte Herrin desselben sein und wir Alle find über­

eugt, daß Sir Gilbert's Befit in keine besseren Hände über gültig an Gunsten Friedenaus entschieden, indem er das Kon

Dr. Mellodem verbeugte fich ringsum.

Die Wittwe blidte schweigend zu Boden.

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B. Der Magiftrat von Berlin hatte, wie uns geschrie­ben wird, die Abficht, in dem benachtbarten Villenort Friede nau eine für Berlin in Betrieb zu fegende Gasanstalt zu er richten. Hiergegen legten die Bewohner Friedenaus energischen Protest ein und hat nunmehr der Herr Handelsminister end­zeffionsgesuch ablehnte. In dem Erkenntniß ist hervorgehoben, daß die Entstehung und Entwicklung Friedenaus als eines die Bebauung einer Gasanstalt werde der Charakter des Ortes vollständig verschoben und daher den Bewohnern desselben eine erhebliche Schädigung zugefügt.

Myra erröthete und Thränen entströmten ihren Augen. Villen- Vorortes von Berlin berücksichtigt werden müsse. Durch

Am nächsten Morgen schrieb Myra abermals an Jasper. Alles gehört mir. Ich fühle mich einsamer und verlassener als Das Testament meines Großvaters ist verlesen worden. Bater gegeben haft, soll eingelöst werden. Was thut es, durch ten es geschieht? Gehört uns jetzt doch Alles gemeinsam. Laffe mich nicht länger allein, ich fühle mich so unglücklich."

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( Fortseßung folgt.)

a. Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht. Die Möglichkeit, auf Accepte baares Geld erhalten zu können, scheint in vielen Fällen so verlockend zu werden, daß manche Leute deshalb ihre Ehre, ihren guten Ruf und auch ihre ganze Existenz auf das Spiel sepen. Ein Federstrich ist leicht gemacht, und wer sich erst einmal daran gemöhnt hat, leichtsinnig Wechsel auszustellen, dem kommt es, wenn er sich vielleicht in Geldverlegenheit befindet, schließlich auch nicht darauf an, die

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x. Eine saubere Wirthschaft scheint in einem Garten­lokale in der Badstraße auf dem Gesundbrunnen zu herrschen. In dieses Lokal tam am 22. Juli Abends der Arbeiter Hering, um daselbst ein Glas Bier zu trinken. Er war ein wenig angeheitert und in Folge dessen wurde ihm von dem dortigen Oberteliner die Eröffnung gemacht, daß er hier kein Bier mehr bekomme. In Folge dessen entspann sich ein Wortwechsel zwischen dem Arbeiter und dem Kellner und als ersterer fich bereits anschickte, das Lokal zu verlassen, wurde er von dem Kellner von hinten gepackt und so brutal auf das Trottoir ge­worfen, daß er längere Zeit befinnungslos liegen blieb. trug nicht unerhebliche Verlegungen davon. Da bei dem Vor­fall mehrere Beugen zugegen waren, welche die Schuldlosigkeit des Arbeiters befunden werden, dürfte der rohe Bursche wohl noch seinen gerechten Lohn vom Strafrichter erhalten. ng. Einen Einbruchsversuch machten in der Nacht vom Sonntag zum Montag Diebe in der in der Wienerstraße be­legenen Wohnung der Wittwe H. Frau H. hatte am Sonns tag Nachmittag mit ihrer 18- jährigen Tochter einen Spazier gang nach der Hafenhaide unternommen und kehrte frühzeitig zurück, worauf sie sich schlafen legten. Bald darauf vernahm die Tochter ein verdächtiges Geräusch an der Korridorthüre ihrer im zweiten Stod belegenen Wohnung, weshalb fie die Mutter weckte. Auf den Hülferuf der beiden Frauen eilfen mehrere Hausbewohner herbei, die vor der Wohnung die Spu ren eines beabsichtigten gewaltsamen Einbruchs und mehrere Brechwerkzeuge vorfanden. Die Einbrecher hatten sich rechtzei tig geflüchtet. Dagegen gelang es in einem zweiten Falle die Einbrecher festzunehmen und ihnen die gestohlene Beute abzu jagen. Schon vor ca. 14 Jahren(?) wurde auf dem Boden des Hauses Köpnickerstraße 8a ein Einbruch verübt, ohne daß das mals die Thäter ermittelt werden konnten. In der vorlegten Nacht wurde nun wieder der Boden des gedachten Hauses erbrochen und dabei die einer Frau Dahms gehörige Wäsche gestohlen. Die Einbrecher sowohl als auch das gestohlene Gut wurden ermittelt und erstere zur Haft gebracht. Dieselben räum ten auch den ersten Einbruch ein.

B. Zur Verhütung von Unglücksfällen dürfte es zur Beit sehr am Blaze sein darauf hinzuweisen, daß die zu Desinfektionszwecken geeigneten und empfohlenen metallischen Salze resp. Säuren fast ohne Ausnahme sehr gefährliche Gifte find; die zu ihrer Aufbewahrung dienenden Flaschen und Be­hälter sollten daher überall mit einer entsprechenden Giftbes zeichnung versehen und so aufbewahrt werden, daß Kinder resp. Üneingeweihte nicht an dieselben gelangen können.

N. Ein jäher Tod machte gestern Nachmittag gegen 5 Uhr dem Leben des seit Jahren auf dem hiesigen Stettiner Bahnhof angestellten Portier Poenisch ein unerwartetes Ende. Der ca. 53jährige Mann befand sich gerade in seiner Borfier­loge, als er plößlich von einem Blutsturz befallen wurde und che noch ärztliche Hilfe herbeizuschaffen war, verstarb. Auf An­ordnung der Bahnbehörde ist die Leiche des P., der eine zahl­reiche Familie hinterläßt, mittelst Tragekorb nach der in der Bernauerstraße belegenen Wohnung geschafft worden, von wo aus die Beerdigung stattfinden wird.

a. Wasserdichtes Schuhwerk ist bei der augenblicklichen naffen Witterung unbedingt nothwendig und ein paar tüchtige Stiefel find überhaupt im Leben nicht zu unterschäßen. Das dachte jedenfalls auch fürzlich eine Frau, die unter dem Vor­geben, Schuhe kaufen zu wollen, den Laden eines Schuhmachers in der Alexanderstraße betrat. Nur ist ihre Art Einfäufe zu machen, eine derartige, daß es die Kriminalpolizei jedenfalls interesfiren würde, die nähere Bekanntschaft dieser Dame machen zu können. Die allein im Laden befindliche Frau des Schuh machers bediente

geben, un wohl gewuferin, und als diese unter dem Vor­

sein, um ein Glas Waffer bat, holte die Verkäuferin aus dem Nebenzimmer das Waffer, wäh tend welcher Beit die Fremde ein paar Stiefel im Werthe von 9 Mart an fich nahm und unter ihren Kleidern verbarg. Nach der Rückkehr der Frau W. entfernte fich die Diebin unter dem Vorgeben, wieder tommen zu wollen. Die bisher noch nicht ermittelte Diebin ift 35-40 Jahre alt. von Kleiner, etwas for­pulenter Figur, fie hat dunkle Haare und dunkle Augen und spricht im schlesischen Dialekt.

g. Auf entsegliche Weise verunglückte gestern Vormittag in der Schraubenfabrik von Hülle u. Weiß in der Müllerstraße der daselbst langjährig beschäftigte Arbeiter Düring. D. hielt eine zur Verarbeitung bestimmte große Eisenstange in der Hand, welche, als er aus Versehen einer Maschine zu nahe fam, von dieser erfaßt und mitgerissen wurde. Dieselbe fiel furz darauf dem D. mit solcher Wucht auf den Kopf und dem übrigen Körper, daß D. eine circa 15 Centimeter lange Wunde am linten Scheitelbein, eine am linken Arm und mehrere Wuns den am rechten Arm erhielt. Der Schwerverlegte wurde fofort nach seiner Wohnung gebracht, wo man ihm die erhaltenen Wunden zunähte und Verbände anlegte. D. dürfte auf eine längere Zeit arbeitsunfähig sein.

N. Ein raffinirt geplanter Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch durch das Das zwischenkommen eines Privatwächters vereitelt. In der Unter­wafferstraße Nr. 8 befindet sich eine Teppichfabrik von. im Parterre. Eigenthümlicher Weise waren in der bezeichneten Nacht die nach der Straße zu belegenen Fenster geöffnet ge blieben und drei Strolche, welche, wie später festgestellt, fich obdachlos umhertrieben, benußten diese günstige Gelegenheit zum Einsteigen. Der Wächter von Nr. 2 an der Schleuse hatte die Manipulation beobachtet und den Revierwächter davon in Kenntniß gefeßt, welcher sofort sich der Einbrecher zu versichern suchte. Leider gelang es nur einen der Thäter, einen Klempner aus Schleften, zu verhaften, welcher bis jetzt seine Komplizen noch nicht genannt hat. Entwendungen an Geld oder Gegen ständen sind nicht vorgekommen.

N. Hauseinsturz in Reinickendorf . Ein donnerähn licher Krach schreckte in der Nacht vom Mittwoch zum Dons nerſtag gegen 2 Uhr die Bewohner unseres Nachbardorfes Reinidendorf aus dem Schlafe. Die herbeieilenden Bewohner fanden die Giebelmauer eines in der Hausotterstraße von einem Berliner Grundbefizer mit Namen Mädler aufgeführten noch im Rohbau befindlichen Gebäudes, von den Rehlbalken Der Dachetage bis zur Plinte zum großen Theil in sich zu­ſammengestürzt. sammengestürzt. Das Wohnhaus, deffen Erbauung einem Polier übertragen war, war bereits bis zur Dachkonstruktion vollendet, und sollte die Rohbauabnahme demnächst stattfinden. Der sofort am Thatort erschienene Amtsvorsteher konstatirte