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sonst kann es eines schönen Tages geschehen, daß ein mißliebiger Aufseher ganz unfreiwillig über die Barriere fliegt und mit zer­Schmetterten Gliedern unten liegen bleibt.

Ans nuglücklicher Liebe hat sich Donnerstag Abend kurz nach 10 Uhr die 28jährige Schneiderin Marie Rothenburg in ihrer Wohnung Keibelstraße 11 erschossen. Sie war von ihrem Bräutigam verlassen worden. Die Kugel war in das Herz ein­gedrungen und hatte alsbald den Tod herbeigeführt.

daher der Ruf: Der hohe Protettor dieses großen Werkes das erwartete große Schlußgeschäft vollkommen ausblieb. Das Se. t. 5. Prinz Friedrich Leopold lebe hoch hoch- hohe Entree von 2 M. ließ nur verhältnißmäßig wenige Besucher hoch!!!" erscheinen, wenngleich die Dauerfarten fast sämtlich vertreten Auf den rauhen Boden nüchterner Wirklichkeit führte Herr waren. Das Publikum zog sich größtentheils bereits um 7 Uhi Goldberger die Aussteller mit der folgenden verzuckerten zurück, sodaß der Park zur frühen Abendstunde fast wie ausgestorben Pille zurück: erschien. Nur in einzelnen Restaurants fanden noch Abschiedsfeiern Der weite Rahmen, das eigentliche Gelände erzwangen statt, welche sich die Angestellten in der Ausstellung einander gaben. wachsende Aufwendungen. Daß der Garantiefonds in immerhin Die meisten Etablissements schlossen in der Zeit von 8-9 Uhr. mäßigen Grenzen nicht unbeansprucht bleibt, kann den Erfolg Besondere Misstimmung verursachte es, daß bei dem hohen Aus den Nachbarorten.nunferes Werkes nicht beeinträchtigen." Entree die Sonder- Ausstellungen extra Eintrittsgeld erhoben. Der gegenwärtige Handelsminister Brefeld, sowie der So fam es, daß die Kolonial- Ausstellung und Alt- Berlin im An die Parteigenoffen von Tempelhof , Meriendorf frühere, Herr v. Berlepsch, hielten Reden, die ein öffentliches Laufe des Tages wohl von je kaum 1000 Personen besucht und Umgegend! Wie schon früher, so bringen wir auch jetzt Interesse nicht haben. wurden. Pferdebahn und Stadtbahn fuhren nach 9 Uhr fast wieder den Parteigenossen die für unsere Ortschaften in betracht femmende politische Organisation in Erinnerung. ftets leer und gegen 11 Uhr mochte wohl der letzte Besucher die Es genügt Nachbenannten Gewerbetreibenden ist in Anerkennung Ausstellung verlassen haben. Von den Bächtern wurden noch

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wicht, daß man bei der Wahl seine Stimme abgiebt; Pflicht Medaille mit der Umschrift Für gewerbliche Leistungen" in am Abend alle Vorbereitungen getroffen, daß am folgenden eines jeden tlassenbewußten Proletariers ist es, der Organisation anzugehören und für sie zu wirken. Die Gelegenheit dazu bietet Gold verliehen worden: 1. den Teppichfabrikanten Emil Becker Morgen bereits mit der Ausfuhr der Ausstellungsgegenstände be­der Arbeiter Bildungsverein für Mariendorf und Umgegend. und Hoffbauer, 2. den Gobelinfabrikanten Wilhelm Ziesch u. Co., gonnen werden konnte. Da es Aufgabe des Vereins ist, seine Mitglieder in politischer 3. dem Kaufmann und Fabrikanten J. A. Heeſe, 4. der Firma Die Ausstellung und ihr Protektor. Die National und wissenschaftlicher Beziehung zu belehren, so sollte es Pflicht Rudolf Herzog . 5. der Schuhwaarenfabrik von Oppermann u. Co., Zeitung" schreibt schmerzerfüllt über die Schlußfeier der eines jeden Genoffen sein, sich dem Verein anzuschließen. Die 6. dem Granitwerke von Kessel u. Röhl, 7. den Steinſegmeistern Gewerbe- Ausstellung: Bom Hofe war niemand anwesend. Versammlungen finden jeden Sonntag nach dem 15. bei P. Wimmel u. Co., 8. dem Möbelfabrikanten C. Pohl, Der Protettor der Ausstellung, Prinz Friedrich Leopold , Teutschbein in Marienfelde , die Lese- Abende jeden Dienstag Bubl u. Wagner in Riydorf, 10. der Aktiengesellschaft für haupt ferngeblieben war, ließ sich auch diesmal durch sämmtlich in Berlin , 9. der Deutschen Glasmofait- Anstalt welcher während der ganzen Dauer ihr über nach dem 1. und 15. bei Gerth in Tempelhof , Dorfstr. 10, statt. Am 18. Oktober, nachmittags Uhr, ist General Fabrikation von Bronzewaaren und Zinkguß vormals J. C. Spinn einen Adjutanten vertreten." Es wäre zuviel verlangt, wenn versammlung. Beitrittserklärungen nehmen zu jeder Zeit ent- u. Sohn in Berlin , 11. der Aktiengesellschaft vormals H. Gladen man vom Bürgerthum erwarten wollte, daß es aus dieſer gegen: für Tempelhof : die Genossen A. Thiel, Friedrich beck u. Sohn, Bildgießerei in Friedrichshagen bei Berlin , 12. der Thatsache die entsprechenden Lehren zieht. Wilhelmstr. 17, und A. Müller, Berlinerstr. 41; für Marien- Stahlwaarenfabrik J. A. Henckels in Solingen , 13. der Firma Auch die Volks- Badeanstalt der Gewerbe- Ausstellung soll dorf: die Genossen Alph. Senger, Ackerfir. 12, und werkstatt in Berlin , 14. den Goldschmieden D. Bollgold u. Sohn hat die Direktion derfelben jetzt, nachdem der Magistrat den Schulz u. Soldefleiß, Kunstschmiede und Eisenkonstruktions- den Besuchern des Treptower Parts erhalten bleiben; wenigstens G. Schneider, Bergstr. 19. Der Vorstand. in Berlin , 15. der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation in

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Berlin , 16. der Fabrik chemischer Produkte Kunheim u. Go. in Abbruch aller Ausstellungsbauten beschlossen hat, ein auf die Gewerbe- Ausstellung 1896. Berlin , 17. den Seifen- und Parfümerie- Fabrikanten Treu u. Erhaltung der Anstalt abzielendes Gesuch eingereicht. Die Ausstellung so schreibt die National Zeitung", ist Nuglisch in Berlin , 18. den Chokoladenfabrikanten Theodor Die Unfallstation auf der Ausstellung ist mit dem heutigen nicht ohne einen guten Witz zu Ende gegangen. Und der bei Hildebrand u. Sohn in Berlin , 19. den Tabak- und Bigarren- Tage aufgehoben worden. Die Sanitätswache, die noch diesem Anlaß einen außergewöhnlichen Humor entwickelt Fabrikanten Loeser u. Wolff in Elbing , 20. dem Flügel- und bis zum Abriß der Bauten bestehen bleibt, hat ihre Dienstzeit hat, ift niemand geringeres als der Herr Amts- Pianofortefabrikanten G. Bechstein in Berlin , 21. der Maschinen- auf die Tagesstunden von 8 bis 52 Uhr verlegt. vorsteher von Treptow . Man hätte ihm das in der That bauanstalt Aktiengesellschaft H. F. Eckert in Friedrichsberg bei nicht zugetraut. Also am Donnerstag, während der Arbeits- Berlin, 22, der Maschinenfabrik C. 2. P. Fleck Söhne in Berlin , Schluß der Ausstellung in der Maschinenhalle. Eine in der Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich noch kurz vor ausschuß sich zum letzten schweren Gange rüstete, zu der Schluß- 23. der Maschinenbauanstalt, Eisengießerei und Resselschmiede Petroleumbrennerfabrik von Otto Müller beschäftigte Arbeiterin feier, nach welcher unmittelbar die Hallen geschlossen werden von T. Hoppe in Berlin , 24. der Maschinenfabrik und Eiſen gerieth mit dem Zeigefinger der linken Hand unter die Stanze sollten, und während draußen sich hunderte von Arbeitern gießerei von G. Hummel in Berlin , 25. der Maschinen- und und erlitt dadurch eine vollständige Bertrümmerung fammelten, mit Art und Hammer des Rufes harrend, der an 26. dem Maschinenfabrikanten G. Echlicensen in Berlin , 27. der das Mädchen per Droichte nach dem Krankenhaus Bethanien Waffenfabrik Aktiengesellschaft Ludwig Löwe u. Ko. in Berlin , bes Finger3. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde fie ergehen würde, um das Zerstörungswerk zu beginnen, traf Maschinenfabrik und Kesselschmiede von R. Wolf in Magde überführt. Außer diesem Fall wurden noch zehn weitere ein amtliches Schreiben ein, schwerwiegenden Inhalts. Wer burg- Buckau und 28. der Optischen Anstalt von E. P. Gör Personen am letzten Ausstellungstage von der Sanitätswache erräth wohl, was darin stand. Es wurde im Laufe der Ausstellung manches Räthsel aufgegeben, daß schwer zu lösen hebben und behandelt. in Schöneberg bei Berlin . Die von der Kaiserin ver­war, beispielsweise die Gewichtsangabe des großen Chokoladen- liehenen goldenen und silbernen Portraitmedaillen entfielen blockes von André Maurion und es haben sich einige Hunderttausend auf: Gruppe III, goldene Medaille: Regierungsbaumeister damit beschäftigt. Schwer wie die Aufgabe war, werden wohl 2. Stapf; filberne Medaille: Deutsche Linoleumfabrik in doch einige fie annähernd gelöst haben. Immerhin war dies Köpenick G. H. Schuppmann Keyling u. Thomas Gegen den Bankier Gustav Moser aus Berlin , Bellevue­Räthsel ein Kinderspiel gegen die Frage: Was mag der Amts- A. u. D. Mack. Gruppe XI, goldene Medaille: H. Pfau, Hofstraße 9, ist nunmehr doch Anklage wegen fahrlässiger Tödtung vorsteher von Treptow dem Arbeitsausschuß am Donnerstag noch lieferant; filberne Wiedaille: Getter u. Döring C. Geppers erhoben worden. Herr M. hat am 8. Februar in der Bernauer mitgetheilt haben?" Man darf darauf wetten, niemand erräth G. Lenz.-P. Hartwig. Gruppe XIII, goldene Medaille: Stadtforst, deren Jagd er gepachtet hatte, den Förster Rourad es. Und deshalb sei es gefagt: es traf die offizielle Bauerlaubniß Rietschel u. Henneberg; silberne Medaille: G. Dittmann für eine große Anzahl der Gebäude ein, darunter so umfang: Gruppe XVIII, goldene Medaille: Verein für häusliche Gesund- und die Ladung traf den 50 Schritt entfernt stehenden Förster Konrad Börner u. Herzberg Elfter David Grove vom Forsthaus Waldkater" erschossen. Durch einen unglücklichen Zufall ging Moser's Gewehr beim Laden bezw. Zuschlagen los reicher Bauten, wie das Wohlfahrts- und Schulgebäude u. a. heitspflege; silberne Medaille: Zentralverein für Arbeitsnachweis fo unglücklich in die Brust, daß nach einigen Minuten der Tod des Wir verwahren uns ausdrücklich dagegen, daß wir scherzen. Die offizielle Bauerlaubniß ist thatsächlich eben erst Kuratorium der Unfall- Station- Berliner Baugenossenschaft angeschoffenen eintrat. Der unglückliche Schüße wollte sich aus Verein für Volksbäder eingelaufen. Wenn man aber fragt, warum das wohl so sein Zentral- Bauverein F. u. 2. F. u. 2. Verzweiflung selbst erschießen, wurde aber durch seine Jagd­mag, so tönnen wir nur mit Hamlet antworten: Es giebt mehr Lautenschläger. freunde davon abgehalten, doch stellte er sich sofort dem Gericht. Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit fich Die erste Straftammer am Landgericht II hat es im Monat träumen läßt." Bielleicht weiß es Herr Hoffmann in Treptow August abgelehnt, die von der Staatsanwaltschaft beantragte selbst nicht. Erhebung der Auflage zu beschließen, die Staatsanwaltschaft hat aber hiergegen Beschwerde eingelegt und das Kammergericht hat nunmehr die Erhebung der Anklage angeordnet.

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Kommerzienrath Kühnemann, der auch bei Eröffnung der Ausstellung eine Rede gehalten hat, welche die alte Gr fahrung bestätigt, daß Leute, die nach unten hin die Faust nicht forsch genug zeigen können, nach oben hin den Rücken frumm halten, Kommerzienrath Kühnemann also sprach auch bei der Schlußfeier einige Worte, die nach der National- Zeitung"

wie folgt austlangen:

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in der

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Richard Goede.

Vororte.

Gerichts- Beitung.

5819 7900

Angaben über den Besuch der Ausstellung und ihrer einzelnen Veranstaltungen veröffentlicht ein hiesiges Lokalblatt: Die Hauptausstellung selbst wurde demnach besucht von etwa 3 500 000 zahlenden Personen. Da die Ausstellung während 168 Tagen geöffnet war, ergiebt das einen Durchschnittsbesuch Berlin 1 790 000 Besucher aufzuweisen. Die elektrische Rundbahn Berlin sind jetzt 540, bei dem Landgericht II 119 Rechtsanwälte von etwa 20 800 Personen täglich. Kairo hatte 2 000 000, Alt­Die Zahl der Rechtsanwälte. Bei dem Landgericht I in von Gebrüder Naglo ist von 2 500 000 Personen benutzt worden, beschäftigt. Rechnet man die 72 bei dem Kammergericht zu ihrer Beförderung wurden rund 40 000 Züge zu einem, fungirenden Rechtsanwälte hinzu, so ergiebt sich die achtbare zwei und mitunter auch drei Wagen abgelassen. Die Stufen: Bahl von 731 Vertretern dieser Berufskategorie für Berlin und So ist das vorherrschende Gefühl bei uns heute bahn hat bei 141 Betriebstagen zu zehn Stunden 960 000 Karten Stunde des Schlusses dieses großen Werkes das des Dankes verausgabt. Die Marine Schauspiele veranstalteten vor 1 600 000 Besuchern etwa 850 Vorstellungen; das Kaiserschiff Der Spaziergang der Junungsbrüder. Aus Dresden und der Befriedigung; es drängt uns zunächst dem ersteren wies 800 000 Gäste auf. Der Pavillon des Vereins für Feuer- berichtet man uns: Ju aller Erinnerung stehen gewiß noch die Ausdruck zu geben. Dank empfinden wir und sprechen ihn freudig aus vor allem jenem Sproß unseres erhabenen Herrscher- bestattung ist von 1000 000 Personen aufgesucht worden. In Sozialistenverurtheilungen wegen des Spazierengehens am 1. Mai hauses, der mit dem erlauchten Namen der Hohenzollern unferer aller Art behandelt. Erwähnt sei noch, daß die Zahl der in den Sozialdemokraten gegenüber verboten seien, während andere der Sanitätswache der Ausstellung sind 2943 Erkrankungsfälle 1894. Wir verwiesen damals darauf, daß die Umzüge" nur den Ausstellung den Stempel töniglicher Huld aufdrückte. Aschinger'schen Stehbierhallen verkauften Würstchen sich auf eine ruhig umherziehen können. Reumüthig büßen wir, denn heute Vater des Volkes, Schirmherren des Friedens, Förderer halbe Million beläuft; A. Hefter hat in der Ausstellung etwa sind einmal gute Teutsche", teine Rothen", verurtheilt worden. der heimischen Gewerbe waren Brandenburger Kurfürsten, 100 000 Pfund Fleisch zu Wurst verarbeitet, was einem Wiaterial An einem schönen Sonntag hat die wohlgenährte Innung der Rade­Preußens Rönige durch Jahrhunderte stets. Und wenn wiederum einer diefes edlen Stammes von 180 Rindern, 800 Schweinen oder 1200 Kälbern entspricht. berger Fleischermeister eine Partie in den idyllischen Üttewalder nabe Beziehung mit dem Bürgerfleiß des Landes Als Beikost sind 7000 Brote und 70 Bentner Mostrich verbraucht Grund unternommen. Eine Musikkapelle erheiterte die Gemüther und befriedigte ihr Kunstgenußbedürfniß. Doch das Unglück trat, so empfinden wir solches mit aufrichtigem, innigem tommt wie der Bliz, in diesem Falle in der Gestalt des Forst Dant als verstärktes Zeichen gesegneten, glücklichen Zusammen- Der letzte Abend in der Gewerbe Ausstellung rief bei gehilfen Hensel. Dieser stellte zunächst fest, daß der Veranstalter wirkens. Zum Ausdruck dessen, was wir stolz empfinden, erschalle Ausstellern und Bächtern allgemeine Mißstimmung hervor, da des Zuges ein gewisser Herr Morig Hugo Tauchniß, seines Zeichens ein Fleischermeister aus Radeberg , war. Dieser hatte dem Beamten im Teutsche, wir sind keine Rothen". Eifer begegnet: Wir find gute Darob die anderen

in so

worden.

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breite marmorne Treppe, deren Wände mit Gemälden in schwere Tritte in den benachbarten Bimmern hörte, den glänzendften Farben und harten Umrissen jener Beit sie näherten sich und Adrian sah zwei große Männer im Chore: Jawohl, wir sind keine Rothen". Indeß bedeckt waren, führten in große Säle und in Zimmer, in von abschreckendem Aeußern eintreten. Sie waren in lange der gestrenge Beamte ließ sich jedenfalls, von dem Grundsay dem sammt'ne und in Gold gestickte Kleider umher lagen, schwarze Gewänder gehüllt, ihre Arme waren entblößt, und Gleiches Recht für alle" ausgehend, nicht abhalten, feines Amites die aber einsam und öde wie das Grab waren, und der sie trugen unförmliche schwarze Masken, die bis zur auch hier zu walten. Da ruft ein Metzger ihm zu: Sie mit Frembling war Herr aller dieser Bracht! Er warf sich auf Brust hinabfielen und nur in drei kleinen runden Ihrem abgelebten Gesicht und Ihrem elenden verbleichten Rittel ein Ruhebett, denn er hatte mehrere Tage unausgesetzt zu Deffnungen dem Licht und der Luft Zugang gewährten. Der werden das Kraut auch nicht fett machen!" Der Beamte Pferde zugebracht und war körperlich und geistig müde Colonna 30g sein Schwert halb aus der Scheibe, denn die wollte den Namen dieses Beleidigers feststellen und fragte zu und erschöpft, aber er konnte keine Ruhe finden. Ungeduld, Erscheinung dieser wilden Gäste schien ihm seine Sicherheit Namensnennung und beging dadurch nach Ansicht der Besorgniß, Hoffnung und Furcht nagten an seinem Herzen zu gefährden.

und regten ihn fieberhaft auf, und nach einem kurzen und" D" sagte der eine, der Palast hat heute einen neuen erfolglofen Versuch, seine eigenen Gedanken zu beruhigen, Bewohner bekommen. Fürchte uns nicht, Fremdling, jetzt stand er auf und ging durch die Zimmer in einer Hoffnung, ist Plaz und Reichthum genug für alle Menschen in die nur der Zufall erfüllen konnte. Florenz ! Aber sie! da steht ja noch ein silberner Becher, Er sah wohl, daß er seinen Zufluchtsort in einer fürst wie kommt das?" lichen Wohnung gewählt hatte, und der ihn umgebende Mit diesen Worten ergriff der Mann den Becher, aus Glanz überstrahlte bei weitem die barbarische und rohe dem Adrian eben getrunken hatte, und steckte ihn in den Pracht der weniger zivilisirten und nicht so reichen Römer. Busen. Er wendete sich darauf wieder gegen den Ritter, Hier lag die Laute, die vielleicht noch vor kurzem berührt dessen Hand noch an dem Griff des Schwertes haftete und worden war, das vergoldete und mit illuminirten Bildern sagte mit einem Lachen, das durch die Maste gedämpft gezierte Manuskript, dort waren Sessel und Stühle zu- und entstellt wurde: O Signor, wir sind keine Kehl sammengerückt, als habe eben erst eine Gesellschaft sie ver­Lassen.

Und dieselbe vernichtende Krankheit," dachte Adrian, läßt vielleicht auch bald den unwillkommenen Gast eben so verschwinden, als den früheren Besitzer."

Endlich trat er in einen Salon, in dem ein Tisch noch mit Weinflaschen, gläsernen Bechern, mit verblühten Blumen und halb verfaulten Früchten und Speisen bedeckt war. Auf der einen Seite führte eine Flügelthür eine breite Treppe hinab in einen fleinen Garten, in dem ein Spring­

abschneider, der Unsichtbare erspart uns die Mühe! Wir find ehrliche Leute, öffentliche Beamte, und kommen blos, um zu sehen, ob heute Nacht die Karre hier anhalten soll." " Ihr seid alfo-" Becchini."

Adrian schauderte. Der Becchino fuhr fort: Und werdet Ihr Euch in diesem Hause aufhalten, so lange Ihr in Florenz bleibt, Signor?"

" Ja, wenn der rechtmäßige Herr es nicht in Anspruch nimmt."

brunnen seinen lebendigen Strahl noch emporschleuderte," Ha! Ha! der rechtmäßige Herr? Der Palast ist jetzt bas einzige lebendig Erscheinende außer dem Frembling. Auf unser aller Eigenthum. Seit der letzten Woche haben hier den Stufen lag ein rothsammetner Mantel und neben ihm drei verschiedene vornehme Herrschaften gehaust, und ich der Handschuh einer Dame. Diese Reliquien schienen dem habe sie alle weggeholt- alle. Es ist ein sehr angenehmes Herzen des Liebenden die letzte Huldigung und das letzte Haus und für uns eine gute Kundschaft! Seid Ihr Lebewohl eines Liebenden anzudeuten. Er seufzte laut, allein?" und da er fühlte, daß er aller seiner Kraft bedürfen würde, fo kehrte er in das Bankettzimmer zurück und füllte einen Beigt uns, wo Ihr schlaft, damit wir wissen, wo wir der Becher aus einer halb geleerten, mit 8pperwein ge- Euch holen sollen. Ihr werdet uns, wie ich sehe, in ben füllten Flasche. Der Trunk erfrischte und belebte ihn. ersten drei Tagen wohl noch nicht nöthig haben." " Jeßt," sagte er, wieder zu einem andern Geschäft! Ich will meine Nachforschungen fortsetzen," als er plötzlich ( Fortsetzung folgt.)

Bis jetzt, ja!"

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diesem Zwecke den Tauchniß.

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Dieser verweigerte

die

Anklage- Behörde eine Begünstigung. Da die Angeklagten auch auf dem Rückwege durch die Amtshauptmanns schaft Dresden Neustadt den Dresden Neustadt den verbotenen Umzug" fort­gesetzt hatten, so stand die Straffache vor dem hiesigen Schöffen­gericht an. Amtsrichter Dr. Ginsberg verhandelte am 14. Oftober gegen Tauchnik wegen Bergehens gegen§ 13 des Vereinsgesehe Fleischermeister Schobe wegen Beleidigung. Wir wollen bemerken, und wegen Begünstigung und gegen den unterdessen ermittelten daß auch hier Herr Ginsberg dieselbe Ausnahme machte, die er sonst mit Herren besseren Standes" in der Regel zu machen pflegt, nämlich daß die Herren" Angeklagten, denen Vergehen zur Laft gelegt wurden, sich auf Stühle vor den Richtertisch sezen durften, während gewöhnliche" Angeklagte auf die Anklagebaut müssen. Doch dies nur nebenbei. Die Angeklagten berufen sich wiederholt vor Gericht darauf, daß sie wohlgesinnte, bezahlen", und vor allen Dingen feine Rothen" seien. gute Staatsbürger, die ein ganzen Haufen Steuern Gegen den Forstgehilfen Hensel, der als Zeuge fungirte, wurden die Wohlgesinnten" oft in einer Weise ausfällig, daß sie der Borsitzende warnen mußte. Sie sagten, sie hätten ihn für einen albernen Bauernburschen gehalten. Borf.:" Nun, er hatte sich doch legitimirt." Angefl.: So' nen Wisch kann jeder zeigen." Bors.: Nun ja, da hat er Ihnen doch den Wisch gezeigt." Jest fangen die Herren vom Zopf wacker an darüber zu schimpfen, daß man in Sachsen nicht einmal ſpaziren wegen Vergehens gegen§ 13 des Vereinsgesetzes zu 10 M. gehen könnte.- Tauchniß wird nach einstündiger Berathung Geldstrafe event. 2 Tagen Gefängniß und wegen Begünstigung zu 25 M. Geldstrafe event. 3 Tagen Gefängniß und Schober wegen Beamtenbeleidigung zu 150 M. Geldstrafe event. 15 Tagen Gefängniß verurtheilt. Aus der Begründung, die sich im wesentlichen auf die gegen uns getroffenen Entscheidungen des Oberlandesgerichts flüßt, hören wir heraus, daß das Urtheil nicht einstimmig gefaßt worden." Schwerlich werden die bürger lichen Kreise aus diesem Fall die Nothwendigkeit erkennen, daß die Vereinsgefeße, nach denen man schockweise. Sozialdemokraten und gar felten auch einmal einige Gutgesinnte verurtheilt, einer freiheitlichen Umgestaltung mehr wie dringend bedürfen.