dort befindlichen Brunnen, dessen nächste Umgebung ganz roth von Blut gefärbt war, sich von Blut Hände und Geficht ge säubert. Db Sicherheitsbeamte anwesend waren und einge schritten find, haben wir nicht erfahren können. Nur so viel fönnen wir mittheilen, daß Augenzeugen versichern, Verhaf tungen seien nicht vorgenommen worden.
und unter der Leitung von Weißen im Interesse der Kult ein selbstständiges Gemeinwesen bilden zu lassen; da wäre für ein so großartiges Experiment noch Beit gewesen. Sold Vorschläge ein Jahrhundert später, find zu spät, und mit Replaudernd, de möchte heute der Aethiopier ausrufen:
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Fröh Coupee erwi jchiedenen Ge
gemacht haber lehren. Wie
Jn's hohe Meer ward ich hinausgewiesen, Die Spiegelfluth erglänzt zu meinen Füßen Was soll ich jest im schwarzen Kontinent? Es ist nicht Alles Gold, was glänzt. Die regte eingeftie medaillen der Amsterdamer Weltausstellung sind versendet Blag mehr haben den Empfängern eine große Enttäuschung gebracht. Deiner Freund sparsame Romité hat es nämlich für gut befunden, sämmtl muß. Die Medaillen, auch die goldenen und silbernen, in einer billig als Metallkomposition herstellen zu lassen und die goldenen leifende ,, Medaille d'or", die filbernen als Medaille d'argent zu Mitte fich zeichnen. festhalten mu
Mark ermittelt. Da Ritter, der bereits in den früheren Jahren wegen einfachen Bankerutts mit 6 Monaten Gefängniß bestraft ist, die von dem Lieferanten bezogenen Waaren auf Kredit entnommen und Wechsel acceptirte, begutachten der ge richtliche Bücherrevisor, wie der Konkursmassen- Verwalter, daß derselbe als ein Vollkaufmann anzusehen sei. Demzufolge er hob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Ritter wegen einfachen Bankerutts, weil er als Kaufmann, der in Konkurs ge rathen ist, seine Handlungsbücher so unordentlich geführt hat, daß dieselben keine Vermögensübersicht gewährten. Der Staatsanwalt beantragte das Schuldig und ein Jahr Gefängniß, während der Vertheidiger Dr. Salomon ausführte, daß die Frage, ob Handwerker oder Kaufmann, nicht nach der Höhe des Umsages und nach den entnommenen Krediten zu lösen sei. Der Unterschied zwischen beiden Funktionen liege vielmehr darin, ob lediglich der Handwerks- oder der Handwerfer Betrieb vorgeherrscht habe. Vorliegend ergebe sich der handwerksmäßige Betrieb schon daraus, daß nur auf Bestellung gearbeitet sei und den Kunden nur die Proben der daraufhin erst zu entnehmenden Stoffe vorgelegt wurden. Er beantrage deshalb die Freisprechung des Angeklagten, auf welche der Gerichtshof unter Adoption der Auffassung des Vertheidigers auch erkannte.
a. Wegen zahlreicher Betrügereien wird von der Kriminalpolizei der ehemalige Krankenwärter Plangen gesucht, welcher bis am 23. b. M. im katholischen Krankenhause als Krantenwärter funttionirt hatte und an diesem Tage fich ohne die Genehmigung seiner Vorgeseßten aus dem Krankenhause entfernt hat, ohne wieder zurückzukehren. Planzen begab fich sodann zu einer Reihe von Personen, deren krante Angehörige im katholischen Krankenhause von ihm verpflegt worden waren und ihm aus ihren Privatverhältnissen Mittheilungen gemacht hatten. Diese Kenntnisse verwerthete Plangen zur Vorspiegelung verschiedener Thatsachen, wodurch er die Angehörigen der Kranken bewog, ihm Geld und Werthgegenstände zu geben. Bisher ist Plangen nicht ermittelt. V. ist von kleiner Statur, er hat blonde Haare, einen kleinen röthlichen Schnurrbart, ein mageres Gesicht, hervortretende Augen, er hat auf beide Armen große rothe und blaue Tätowirungen mit den Buchstaben A. P. nebst Herz und Anfer sowie einzelnen Figuren, welche Thiere darstellen. P. spricht den rheinländischen Dialeft.
B. Ein Leichenwagen in voller Karriere, gefolgt von zwei Trauer- Equipagen, erregte gestern Abend zwischen 7 und 8 Uhr großes Aufsehen in der Blumenstraße. Auf dem Wagen, der im schnellsten Tempo durch die Straßen fuhr, befand fich ein großer Sarg und in den Equipagen Herren in einem Kostüm, welches entschieden nicht mit einer Trauer- Ceremonie harmonirte. Die Leichenwagen entstammten dem BeerdigungsKomptoir in der Markusstraße 35. Db hier eine Wette oder ein sogenannter Scherz" vorlag, vermochten wir nicht zu er mitteln, jedenfalls aber war die Empörung, welche sich bei den Zuschauern über diese Profanation geltend machte, eine vollständig gerechtfertigte.
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Vermischtes.
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Unter Eheleuten. Bestes Männchen," schmeichelte ers erscheint hübsche junge Frau, wie groß Du bist. Könnte ich dochrlich lächeln auf einen einzigen Tag Du sein. Warum dDie Billets, erzchen?" fragte der arglofe Gatte. Weil ich dann solarten, coupir meinem süßen, herzigen Weibchen einen neuen Hut fau dann schwing würde." Tableau! infaffen achte
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Verbot. Mittelst Kreisblattverfügung untersagt der Land draußen, rath des Kreises Wohlau in Schlesien den Gast während der Schankwirthen an Kinder unter 14 Jahren Spirituosen irguffällt. Plö welcher Art zu verabfolgen, gleichviel ob dieselben im Auffes Rollen, Anderer fommen oder nicht. Zuwiderhandlungen werden att über die 30 Mark Geldbuße oder entsprechender Haft bedroht.-ammen, Je dem Herrn Landrath gefeßliche Berechtigung zu diesem muß ein gehen zur Seite steht, dürfte billig zu bezweifeln sein. affen Lippen
te Gedanke gewiß, ob den Unglü gnen fönn Jug begleitet daß das diesen Bed loupiren, solches Be en der Bil
Der Familiengalgen. Eine Dorfgemeinde in Thüring f dem Gele hatte im Mittelalter die peinliche Gerichtsbarkeit. Da fie a Schaffner , de lange keine Hinrichtung hatte vornehmen lassen, so warmetterten G Galgen ganz verfallen und unbrauchbar geworden, auch feigen die P Reparatur fähig. Als nun ein Straßenräuber eingefanaich tritt wurde, der den Tod am Galgen verdient hatte, kamen Dörfler in große Verlegenheit, da sie die Kosten zu ein neuen Galgen nicht auftreiben konnten. Endlich fiel ihnen daß nicht weit von ihrem Orte ein Galgen stehe, der nächsten Städtchen eines fleinen Fürstenthums gehörte, ohne viele Umstände hingen sie den Straßenräuber an d felben auf. Die Einwohner des Städtchens aber, denen der Gal gehörte, waren über diese Anmaßung ungehalten und be tragten einen Advokaten, die Bauern bei dem Fürsten zu flagen. In der Klageschrift hieß es unter Anderem: Durchlaucht werden die Unrechtmäßigkeit dieses Verfahren, soll es noch besser einsehen, wenn wir versichern, daß wir den fahrend der lichen Galgen blos für uns und unsere Kinder haben." Im Kurort. Aber, lieber Doktor, das Waffertrinen nicht e macht mich nicht dünner. In den legten Tagen habe ich statt abgenommen. 182 Bfund ist zuviel für eine Frau. fang' ich an?" Laufen Sie, meine Gnädige, machen Sie Bewegung, das ist das beste Mittel, um weiterer Fleisch Fettvermehrung vorzubeugen. Sehen Sie die Bäume Diese bewegen fich nicht und was ist die Folge? Sie werd immer dicker."
Den neuen ,, Verein der Millionäre" behandeln die ,, Grenzboten" mit föstlichem Humor. Das Blatt schreibt: " Unterzeichnet ist der Aufruf von einer Menge schwer wiegender Berliner Namen; von den Herren v. Bleich röder, Adalbert Delbrück, von Hansemann, Heckmann, Herz, v. d. Heydt, Liebermann, Mendelssohn, Schwarzkopff, Veit, 3wicker u. f. w. Sie führen Klage darüber, daß die wirth schaftliche Gesetzgebung ohne Kenntniß des praktischen Lebens arbeite und die Verhältnisse des Erwerbes nicht zu würdigen verstehe. Dagegen müsse geholfen werden. Das soll die Aufgabe des neuen Vereins sein. Wer dem älteren Geschlechte angehört, dem fallen mitunter bei solchen neuen Vorkomm niffen alte Dinge ein. Schon vor vierzig Jahren flagten öfters Gewerbetreibende, daß die Regierenden nicht das rechte Verständniß für ihre Interessen hätten; nur bewegten sich die damaligen Intereffen in weit engeren Schranken. Ein Vorgang der damaligen Zeit hat einen Dichter gefunden, welcher den selben in seiner Pfälzer Mundart dargestellt hat, und die Fliegenden Blätter ", damals in ihren ersten Jugendtagen, begleiteten das Gedicht mit einer anmuthigen Beichnung. Eine ehrsame Bäckerzunft fand, daß nach Billigkeit und nach Vernunft" ihre Tare zu niedrig sei. Sie ließ sich deshalb von ihrem Zunftstribenten eine lamentable Vorstellung anfertigen, worin dargestellt war, daß sie so nicht mehr leben könnten. Der Dichter läßt dann die Bäcker den weitern Hergang folgender maßen erzählen: Wir Inöcheln fieben Mann heraus, Zufällig lauter Dide,
N. Gefundene Kindesleiche. Einen Fund, der allem Anscheine nach mit einem Verbrechen zusammen hängen dürfte, machte am Mittwoch der in der Marienthalerstraße wohnende Ackerpächter Wilhelm Schr. Derselbe fand, als er einen mit Müll beladenen Wagen seiner Last entledigen wollte, eine in eine blaue Schürze gewickelte Kindesleiche vor, die bereits stark in Verwesung übergegangen. Die Mülladung hatte Sch. von dem Gründstück Wallstraße 66 zu Berlin geholt.
Zwischen Hasenhaide und Kirchhof. Unserer Sanitäts behörde, die jetzt allenthalben ängstlich Umschau hält, dürfte es faum entgangen sein, daß die Luft in der Nähe der schwedischen Eisbahn bei der Hafenheide mit mephitischen Dünsten erfüllt ist. In der That ist der Boden auf jenem tiefligenden Plaze dermaßen von stagnantem und stagnirendem Grundwasser erfüllt, daß er stetig naß erscheint und zweifellos fieberschwangere Ausdünstungen emporschickt. Die Sachlage dürfte um so bedenklicher sein, da dieses Grundwasser offenbar mit den in der Nähe befindlichen Kirchhöfen kommunizirt und die angrenzenden Kafernen von den mißlichen Einflüssen bedroht sind, die ein verdorbenes Grundwasser mit sich führt. Jedenfalls sollte man davon absehen, die Insassen derselben das Brunnenwasser, das aus so stagnantem Boden gewonnen wird, benußen zu lassen, zumal wie verlautet, die typhösen Krankheiten in jener Gegend verhältnißmäßig häufig auftreten. Auch empfiehlt es sich vielleicht, an die Vornahme einer geeigneten Drainage jener Gegend zu denken. Ein Sinken des Grundwasserspiegels ist freilich nicht ohne Gefahr, noch schlimmer ist es aber, wenn das Grundwasser geradezu stagnirt und zur stetigen Quelle von gesundheitsfeindlichen Ausdünstungen wird. Die hygienische Aufgabe wäre, dasselbe in Bewegung zu erhalten und für Abund Zufluß zu sorgen, was bei fiefen Lagen, wie bekannt, durch Dampfkraft oder sogenannte holländische Mühlen sich unschwer erreichen läßt.
Gerichts- Zeitung.
Die gehn zum Präsident in's Haus Und rücke mit der Bittschrift' raus, Und denken's durchzudrücke.
Der Präsident liest die Bittschrift, sieht sich die Betenten an und bricht dann unwillkürlich in die Worte aus:„ Euch Herren sieht man doch keinen Mangel an." Wir schauten an uns in der Rund,
Da war nit viel zu mache;
Sieb'n Petekerl, all kugelrund,
Ein Jeder wog dreihundert Pfund, Wir mußten selber lache.
Das ist die tragische Geschichte von den sieben Bäckern. Sollten vielleicht einmal die Unterzeichner jenes Aufrufs als Deputation des neuen Vereins vor unserm Reichskanzler erscheinen und über Hintanseßung ihrer Interessen Klage führen, so möchten wir den Reichskanzler bitten, sich doch einmal die Leute daraufhin anzusehen, ob nicht eine ähnliche Antwort am Plage wäre."
Bezüglich der Frage der Qualifikation eines Handwerkers zum Kaufmann fällte heute die vierte Ferienstrafkammer hiefigen Landgerichts I eine der Auffassung der gerichtlichen Sachverständigen entgegenstehende Entscheidung. Der Schneidermeister Ritter, der auf Bestellung arbeitete und seinen Kunden die Buthaten selbst lieferte, gerieth in Folge großer Verluste in Konkurs, und es stellte sich heraus, daß die von ihm geführten Bücher nicht den Ansprüchen des Gesetzes entspächen und keine Uebersicht über seinen Vermögensstand gewährten. Als Jahresumsaz wurde ein Betrag von 21-20 000
fie waren vollständig entmuthigt, müde und matt von der weiten Reise und genirt von der Neugierde des sie umdrängenden Volkes. Um den Leuten, die sich freiwillig in die Verbannung begeben hatten, die neue unbekannte Heimath noch ungaftlicher erscheinen zu lassen, um zu ihren vielen Sorgen noch eine hinzuzufügen, fenkten sich jest auch noch die Schatten der Nacht herab. Kadur musterte die Ankömmlinge mechanisch. Plöglich aber schlug sein Herz höher, eine mächtige Bewegung ergriff ihn und da ist auch eine Gestalt, die ihn so oft in seinen Träumen beschäftigt. D, er erkannte Räthes liebliche Züge, ihre langen Böpfe, ihr heiteres Lachen sofort wieder. Da stand fie neben dem alten Rippart, neben der Mutter und den fleinen Geschwistern. Alle Bewohner der Sägemühle waren hier, und der Sauerbach floß nun wohl an einem verlaffenen Hause vorüber.
,, Kadur!" Käthe!"
Er ist ganz bleich und sie worden.
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Liegnitz! Die konservative Liegniger Zeitung" eröf
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der einheimischen( Liegniger) Literatenwelt". Das Preisrich Kollegium besteht aus Personen, denen auch nicht der leiselegt er eine literarische Matel anhaftet. Der Umfang der Novelle 30 Feuilletons von je 100 Seilen füllen. Der erste Preis trägt 50 Mart, der zweite 30 Mart. Der Liegnizer ratenwelt soll sich nach dem Bekanntwerden dieser Preis- S furrenz eine gewaltige Aufregung bemächtigt haben. Gin Preis von einer solchen Höhe- 16 Thaler 20 Silbergrofd für ein einziges Buch zu verdienen, muß ſelbſt Muth in der Brust des genialsten Tertianers in Spannfr bringen. Badepoesie. Eine Badegast in Nordernen schilderta führlich das dortige Badeleben und erwähnt dabei einige an poefien", die wir nachstehend wiedergeben. Aber einer der we gestrichenen Karrenwände des Damenbades fand sich eines ges der Weltschmerz einer dichtenden Jungfrau in folgend Versen ausgehaucht:
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Und bleibst Du fißen, o Mägdelein, Dent' nicht, daß verfehlt Dein Leben. Es geben nicht alle Trauben Wein Es muß auch Rosinen geben.
Dies eine ist sicher und ganz gewiß
-
Wie sollt es auch anders sein?
fall felb
befrieben, bo Derboten ist.
nehmen, da interbliebene Beamten hoff Rügung ausz waltung dur moralische Sch Angludsfälle gegeben werde Lady Ba
Es schmecken alle Rosinen füß, Doch sauer ist mancher Wein!" Aber die ersichtlich mit aller, also auch mit der Herren versöhnte Schreiberin hatte die Rechnung ohne eine glüdlich Mitschwester gemacht, die, vermuthlich frisch zugezogen, noch Kampfeslust der großen Welt in ihren Adern fühlte; denn nige Tage darauf stand unter obigen Versen:
Hab' Dant, es flingt der Trost so füß Dem armen Mägdlein auf Erden, Es klingt doch Eins für fie gewiß, Sie können Rosinen noch werden. Zwar wollen fie oft nicht recht gedeih'n nehmt es auf Treu und Glauben Daß seiten wohl ist so sauer der Wein, Als sauer schon waren die Trauben!"
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-
Auch das Herrenbad aber besaß seine fortlaufende poeti
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Wandkorrespondenz. Sie begann mit folgenden in einen Bab
Die Stellung der Neger in der Washingtoner Gesellschaft. In welchem Verhältniß, schreibt der Washingtoner Korrespondent eines New- Yorker Blattes, stehen die Weißen und die Farbigen in der Bundeshauptstadt zu einander, dem Paradiese der Farbigen, unter dem Schuße der Regierung und der Partei, die fich als hohe Gönnerin der Emanzipirten gerirt? Die Farbigen find die Diener, die Weißen die Herren. In Hotels und Privathäusern verkehren Farbige und Weiße wie Herren und Diener miteinander, darüber hinaus aber steht die Scheidewand. Die geringsten, an Schulerziehung und Manieren den Farbigen der jungen Generation weit nachstehenden Weißen dünken sich über diese hoch erhaben. Mag der oder die Farbige noch so weiß sein, so daß man nur an den Finger nägeln erkennt, daß sie nicht frei von afrikanischem Blute, sie sind in der Gesellschaft der Weißen verpönt, in feinem Kosthause, das nicht ausschließlich für Farbige beſtimmt ist, würden fie aufgenommen werden, fein Weißer dürfte in ihrer Gesellschaft fich sehen lassen, ohne sich dem Gespötte seiner Mitmenschen auszusetzen. Auf diese Weise werden die Nachkommen von Weißen, die noch eine Spur von äthiopischem Blut in sich haben, immer wieder unter die Schaar der Schwarzen zurückgetrieben, mit diesen sich zu vermischen genöthigt. Diese Verhältnisse kennend, versuchen fie es auch nicht, fich den Weißen zu nähern. Für Lohn zu dienen, ist nun einmal ihr Loos, und auch die delikatesten Dinge scheinen sie von diesem Gesichtspunkte aus zu betrachten. Eines Tropfen Negerblutes wegen werden die Abkommen von Weißen, gleichviel wie gebildet sie seien, wie anständig sie fich benehmen mögen, in die Welt der Schwarzen zurückgestoßen, als Opfer unverschuldeter Verhältnisse. So äußerte fich Senator Morgan von Alabama gelegentlich der Berathung der Schulbill sehr treffend über die Stellung der Farbigen. Welcher Art ist die soziale Lage der Farbigen im Distrikt Columbia, wohin der Kongreß der Ver. Staaten den schwarzen Mann aus Virginia, Maryland und Nord- Carolina herbeirief, damit er im Schatten des Kapitols die heiße Stirne fühle und die neugewonnene Freiheit verehre. Die ganze Familie, von der Frau, welche persönliche Schönheit und Grazie besigen mag, deren Blut aber in faum merkbarem Grade mit afrikanischem vermischt ist, bis zum ganz Schwarzen, der einen Katren über die Straße führt, ist im Distrikte Kolumbia in jeder Gesellschaft der Weißen gleichmäßig verpönt. Es ist natürlich nicht zu verwundern, da die ganze Gesellschaft der Negerraffe den Rüden zuwendet und sie von jeder Verbindung am häuslichen Herde ausschließt, daß sie sich in politischen Assoziationen und Schulen und Vereinen aller Art unter sich versammeln. Ich möchte, daß der Kongreß diesem Volke die Gelegenheit gebe, in ein Land zu ziehen, wo sie
sie ist ein bischen roth ge
,, Kommt mit mir!" Das ist alles, was er sagte. Weshalb auch nicht? Die Befizungen des Kaid find so groß, da wird fich wohl ein Stückchen Land finden lassen, auf dem sich die Emigranten häuslich niederlassen lönnen. Schnell suchte die Mutter ihre Bagage zusammen und rief die Kleinen herbei, die schon mit den einheimischen Kindern zu spielen anfingen; man sette sich auf die Maulefel mitten zwischen die Teppiche und Stoffe, und Käthe mußte laut lachen, als sie sich selbst auf einen arabischen Reitseffel sah. Kadur lachte auch, aber weniger laut, denn er war im innersten Herzen bewegt. Da es den Anschein hatte, als würde es in der Nacht fühl werden, so hüllte er seine Freundin in einen schönen gestreiften Burnus ein, den er von den Hochzeitsgeschenken nahm; es war ein prächtiges, reich mit Perlenstickerei geschmücktes Gewebe, und als das junge Mädchen, in den faltigen Umbang eingewickelt, unbeweglich und gerade auf dem Rücken des Maulthieres saß, hätte man glauben mögen, eine blonde Maureske zu sehen, die ihren Schleier abgelegt hat. Kadur mochte wohl solchen Gebanken hegen, als er fte unverwandt anblickte, und da kamen ihm allerhand Gedanken, tausend närrische Pläne. Er dachte daran, der Tochter des Aga ihr Wort zurückzugeben und sich mit Räthe zu vermählen nur mit Räthe. Wer fann mis sen, was einst noch geschieht? Vielleicht ziehen sie beide auch einst aus der Stadt und schlagen den Weg nach dem Lorbeerwäldchen ein fein Mensch wird sie begleiten sie wird auf ihrem Maulthier figen und still lächeln er wird den Bügel in der Hand halten, gerade wie jetzt.
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Und ganz von seinem Traume befangen, gab er das Beichen zum Aufbruch. Aber Käthe bat ihn mit fanfter Stimme, einen Augenblick zu verziehen.
,, Noch nicht," sagte sie, mein Gatte wird wohl gleich fommen, und wir müssen doch auf ihn warten."
Käthe war verheirathet. Armer Kadur!
farren geschriebenen Versen:
während
feiteten.
Bruder
d und mein Bruder, wir machen Beede Verse; Mach' ick se nich', macht er se!" Tags darauf stand vermuthlich von der erwähnten hand darunter:
Macht mal Dein Bruder de Verse konfuse. So rathe ich einfach, mein Lieber, mach' Duse!" Ein dritter sette das Thema fort:
Ob Du oder Dein Bruder, is eene Wichse Viel beffer als Beede mach' ficher doch id se!"
Ein Kenner jenes Dichters schrieb dazu:
Die Verse von Dir und Deinem Bruder, Die find' ich wahrhaftig unter Lud- wig;*) Von meinen aber melde ich ehrlich,
ihrer ve Trop ber
in bem falten
Die einzi Baby Barth u Rabarin, Die
Alle Bitt
raubt, mar La
Ich halt sie zum Lesen für lebensgefährlich!" Da sich wohl Niemand mehr an die Ausmalung des entworfenen Bildes wagte, so schloß der schöne Verswechsel
gendermaßen:
Die Verse fürs Leben gefährlich?- D, nee
11
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Angit Des Mellober Als Mell
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Or mußte, in fich fchon feit Wichtig belann
Doch vielleicht friegt ein Schwacher die Krankheit der See!" Zu diesem Sängerkrieg in Norderney ging dem Tag
als Gleiche ihrer Raffe anerkannt würden, wo eine freigebige blatt" folgende, an die Poeten des Badekarrens gerichtete Ran
Natur, deren Schäße seit Jahrtausenden der Kultur versiegelt waren, aber jegt durch die Thätigkeit der Weißen allmälig der Civilisation erschloffen werden, ihren Neigungen und Gelüften mit liebevoller Hand entgegenfäme, und der Geist des Handels und des Fortschrittes Vortheile durch fie erringen könnte. Es liegt nicht in meiner Weisheit, die Raffenbarrieren zu besei tigen, die Räthsel der Natur und der Gesellschaft zu lösen." Diese Verpflanzungsidee des früheren Stlavenelements und ihrer Nachkommen wird aber nie zur Ausführung kommen. Man tann nicht 4-5 Millionen von einem Kontinent zum anderen verseßen, auch wäre so etwas aus Rücksichten der Nüßlichkeit für Amerika nicht einmal wünschenswerth, weil es feine Arbeitskraft giebt, welche die Neger unter dem halbtropischen Himmel der Golfstaaten erseßen könnte. Als Thomas Jefferson den Vorschlag machte, die von jener Zeit an in der Neuen
gloffe zu:
Durch alle Blätter eilen Die Badekarrenzeilen,
Doch merkt man Nichts von Muse, Machst Du se gder Duse. Entschieden wär' es schöner, Würf' fich aufs Dichten Steener, Und Eure Versgemüse Die Köchin, nehme sie se:
dhon feit Jah
sieben
chwer jagte
Auch bor brachten die B antonigin
argen" gebö
Elurme
u Diefe un
Daren bei dem
Sie hatte Jas mand baran b Jasper's wille
Begen Fanny' tourde fie durc
Bang war die
beimfehrend d überredete, ihn
Es ist be
Als Kohl, als Brei von Hirje Verdauen beffer wir se Und glücklich los seid Ihr f
Rinder betame
büßen hätten.
chlafe rubig
Deimautebren
*) Ob das eine Anspielung auf einen verstorbenen bod geborenen Dichter fein foll? Der Wit wäre dann allerding
Red. d. V.
Welt geboren werdenden Afrikaner für ihre Versetzung in die nicht übel und selbst Heinrich Heine , der geniale Spötte
Heimath ihrer Väter vorzubereiten, ihnen Ländereien dort zu faufen, ihnen Hütten zu bauen, fie dann hinüber zu transportiren
würde sich darüber noch im Grabe freuen.
Verantwortlicher Redacteur R. Cronheim in Berlin . Drud und Berlag von May Bading in Berlin SW, Beuthstraße 2.
Riggeschicks v