Uneheliche Kinder treten weder in die Familie des Vaters noch der Mutter. Die persönlichen Rechte der Eltern über fie erstrecken sich nicht weiter, als es der Zweck der Erziehung er­fordert. Sie stehen also nicht unter väterlicher Gewalt; diese wird durch die Oberaufsicht des Vormundschaftsrichters ersetzt. Insbesondere hat der Vater nicht das Recht, Lebensberuf oder Religion des Kindes zu bestimmen. Jenen wird der Vor­mund zu wählen haben; im Glaubensbekenntniß folgt es bis zum vierzehnten Lebensjahre der Mutter, danach entscheidet es felbst. Uneheliche Kinder derselben Mutter, gleichviel ob sie denselben Vater haben oder nicht, find von der Mutter Seite rechtlich nur Halbgeschwister; zwischen ehelichen und unehelichen Kindern derselben Mutter( selbstverständlich von verschiedenen Vätern) besteht gar kein rechtliches Verhältniß, sie sind weder Geschwister noch Halbgeschwister, sondern sich ganz fremd. Dies ist für das Erbrecht von Wichtigkeit.

Einen Pflichttheil ist der Vater in feinem Falle den un­ehelichen Kindern zu hinterlassen schuldig. Dagegen haben Lettere auf den Nachlaß der Mutter dasselbe gesetzliche Erb­recht wie die ehelichen Kinder. Hat andererseits auch der Vater in dem Nachlaß seiner unehelichen Kinder gar feinen Anspruch, so werden Lettere von der Mutter wie eheliche beerbt.

Um noch Einiges über die Legitimation des un­ehelichen Kindes durch Heirath der Eltern an zuführen, so kann auch der Fall eintreten, daß zur Zeit dieser Heirath das uneheliche Kind bereits gestorben ist, aber eheliche Nachkommen hinterlassen hat. Hier erlangen de Letteren durch jene Heirath alle Rechte chelicher Nachkommen ihrer nunmehr heirathenden Großeltern. Dies ist für das Erbrecht von Belang. Umgekehrt kann der Fall eintreten, daß die Ehe der Eltern wieder getrennt wird, ohne daß der Vater das Kind anerkannt hat. Hier ist auch nach der Trennung noch die Klage auf Anerkennung der Vaterschaft und Verleihung der Rechte eines ehelichen Kindes an das unehelich geborene, aber durch nachfolgende Heirath der Eltern legitimirte Kind zulässig. Nur darf der Vater nicht mehr den Einwand erheben, die Mutter sei damals eine geschlechtlich bescholtene Person gewesen ( habe z. B. fich bezahlen lassen u. s. w.); dieser Fehler gilt als durch die nachfolgende Heirath für verziehen.

Lokales.

bc. Allgemeine Theilnahme erweckte am Montag ein anscheinend den besseren Ständen angehöriger in den mittleren Jahren stehender Mann, welcher sich auf einer Bank im Luft­garten niedergelassen und plöglich vor Erschöpfung zusammen brach und hintenüber fiel. Der Aermste hatte, wie er, nachdem man ihn wieder zu sich gebracht, mit vom Schluchzen fast er­stickter Stimme erzählte, seit fünf Tagen kein Bett gesehen und seit acht Tagen nichts gegessen, als höchstens einmal eine ver trocknete Schrippe. Betteln möge er nicht und Arbeit, er sei bautechnischer Beichner, habe er nicht finden können, obwohl er zu jedem Dienste bereit sei. Sofort griffen alle Hände in die Taschen und gaben reichlich, so daß die Noth des Aermsten für einige Beit gelindert ist. Einer der Umstehenden, ein Schlächtermeister aus der Friedrichstadt versprach ihm auch Be schäftigung und nahm ihn sogleich mit sich.

§ Ueberfahren und erheblich beschädigt wurde am ver gangenen Mittwoch in der Mittagsstunde ein 13jähriges Mädchen, welches seinem Vater Effen zutragen wollte, aber einer vorüberfahrenden Droschke an der Stralauer Brücke( in der Nähe der Pochhammer'schen Badeanstalt) zu nahe kam, daß die Räder über das Mädchen hinweggingen. Die Schwers verlegte wurde in das jüdische Krankenhaus transportirt, und soll dem Droschkenführer an dem bedauerlichen Unfall, nach der Erklärung verschiedener Augenzeugen feine Schuld beizu­messen sein, weil das Mädchen( zum Schutz gegen den herab­strömenden Regen) den Schirm vor das Geficht gehalten und so den Fahrdamm überschreiten wollte.

N. Wieder eine gestohlene Droschte. Vorgestern Abend wurde der Führer der Droschke 11. Klasse Nr. 3085 von einem ihm unbekannten Herrn zu einer Fahrt nach dem Rathsteller, von da nach der Schloßkneipe" an der Stralauer Brücke und sodann nach der Rüdersdorferstraße 7 engagirt. Während der Fahrgast nun den Kutscher in ein in dem legt­genannten Hause belegenes Restaurant rief, verschwand das Fuhrwert auf eine räthselhafte Weise von der Straße und fand der Kutscher beim Zurückkommen nur seinen Hut und Mantel im Thorweg liegen. Mit diesem Diebstahl scheint es eine eigene Bewandtniß zu haben. Die Droschke gehört einer Frau G.. Königschauffee 25 wohnhaft, und lebt die Bestzerin getrennt von ihrem Manne. Wahrscheinlich hat legterer mit jenem Baffagier im Einvernehmen gestanden, denn G. hat später auf dem Polizei- Revier am grünen Weg angegeben, fich in den Besitz der Droschke gebracht zu haben. Ueber den Auskunft. Verbleib des Wagens und des Pferdes verweigert G. jede

a. Vor Berliner Dieben ist Nichts sicher, und obgleich gewiß schon häufig genug hierauf hingewiesen worden ist, laffen fich einzelne Leute immer wieder dieselbe Fahrlässigkeiten zu Schulden kommen. Namentlich Kutscher und Fuhrwerksbefizer Zeit Fuhrwerke unbeaufsichtigt auf der Straße stehen zu lassen. denken niemals daran, wie gefährlich es ist, auch nur für furze So wurde vorgestern dem in Neu- Weißensee wohnhaften Klempnermeister Kahle sein vor dem Hause Aleranderstraße 41 aufgestelltes und mit einem schwarzen Doppel- Bonny bespann tes Breat, auf welchem fich eine Riste Weißblech befand, in der furzen Beit gestohlen, während er sich, um einige fleine Ein­täufe zu machen, in das im genannten Hause befindliche Meer­fäufe zu machen, in das im genannten Hause befindliche Meer schaum Cigarrenspißen- Geschäft begeben hatte.

in schönster Entwicklung abgehauene Fichten und Birken. 65 000 Liter Bier erzeugten 3000 heisere Kehlen und verdorbent Magen, dabei 60 Mille Cigarren verdampft. 3000 leere Geld beutel. Ueberfluß an Würsten, die jest wir verzehren müffen, Hurrah! Es leben die Feste! 1885 Schlachtfeld in Heilbronn !

Ein ungebetener Gast. Am Sonntag voriger Woche hatten die Besucher des Stockholmer Tivoli, die sich um 2 Mittags gerade zur Table d'hôte hinseßen wollten, den Besu eines feltenen Gastes, nämlich des Elephanten Sheriff, der im gleichen Lokale vorgezeigt wird. Das Thier hatte sich a feinem Käfig befreit und spazierte gemüthlich in den Anlagen umber, wobei es auch in den Speisesaal gerieth, in welche es das Buffet, auf dem das Deffert bereits angerichtet einer so gründlichen Revision unterwarf, daß für die G Nichts mehr übrig blieb. Glücklicher Weise gelang es, de ungebetenen Tischgast wieder einzufangen, ehe derselbe größe Unheil anrichten konnte.

Ein Börsenspekulant hatte fallirt, was ihn aber abhielt, noch während sein Konkurs abgewickelt wurde, to spazieren zu reiten. Darüber ärgerten sich seine Gläubiger türlich furchtbar und eines Tages erschien im gelesensten der Stadt folgendes Epigramm:

An Herrn M.... in Konkurs. Mein Freund, Du mußt nur recht verstehen, Was des Volkes Stimme spricht:

Es kann der Mensch wohl Pleite gehen, Doch Pleite reiten soll er nicht!

Am anderen Tage stellte Herr M.... seine Sp ritte ein.

Kaffel, den 27. Juli. Ein unerquicklicher Zwist ent in einem der besuchtesten hiesigen Konzertgärten, dem part", heute Abend zwischen Civilpersonen und Offiz Während einer Pause des von einer Musikkapelle des 83 fanterie- Regiments ausgeführten Konzerts stellte plöslid junger Lieutenant einen Unteroffizier zur Rede, weil diese angeblich nicht vorschriftsmäßig, gegrüßt hatte. Es geschah aber in einer Form und mit einem Stimmmittelaufwande die in der Nähe fißenden Civilisten hieran Anstoß nahmen für den Unteroffizier, der wegen einer geringfügigen, zu Abendstunde an einem öffentlichen, zahlreich besuchten gnügungsorte vorgekommenen Formverlegung vor Leuten de schiedensten Stände abgekanzelt worden war, entschieden nahmen. Bald ergingen sich die meisten Insaffen des G in lauten Rufen des heftigsten Tadels, und Viele forderten, d Offiziere das, Lokal verlassen sollten. Selbst die Mufil wieder begonnen hatte, wurde überschrieen, so daß in we Augenblicken der Tumult arge Dimensionen annahm Offiziere verließen den Garten nicht, aber es gelang ein besonnenen Männern durch gütliches Zureden die auf Menge zu beruhigen und so größere Standalscenen zu ver Der Vorgang soll bereits dem Militär- Kommando unter worden sein.

Die größte Uhr der Welt. Die Uhr am Thum Westminsterpalastes in London ist die größte der Welt. vier Zifferblätter der Uhr haben 22 Fuß im Durchmesser jede Minute rüdt der Beiger gut 7 Boll weiter. Di geht 8 Tage, schlägt jedoch nur an 7 Tagen und 8% 7% Deshalb selbst an, wenn das Aufziehen derselben vernad worden. Das Aufziehen des Schlagwerks dauert zwei St Das Pendel ist 15 Fuß lang, die Ränder sind von Gu Die Stundenglocke hat eine Höhe von 8 Fuß und 9 Durchmesser; fie wiegt faft 15 Tonnen und der Hammer wiegt über 400 Pfund. Die Glocke schlägt die Viertelf und die Stenographen im Parlamente reguliren nach i Arbeit, indem bei jedem Schlage ein Stenograph von Andern abgelöst wird; der Abgelöste zieht sich zurüd, Notizen zu schreiben, welche er während der 15 Minute genommen hat.

g.Gestohlene Banknoten. Die Eigenthümer von sieben Reichsbanknoten à 100 Mart und zwar mit den Nummern 2,000,621 b, 1,885,008 b, 2,047,766 a, 202,701 a, 1,664,780 a, 820,743 b, 2,084,100 b werden von der Staatsanwaltschaft in Magdeburg gesucht. Diese Kaffenscheine sind dem am 12. d. von der Außenarbeit in Gr. Salze entwichenen und am 14. d. in Aschersleben wieder verhafteten Korrigenden Gustav Hen­niger abgenommen worden.. giebt an, die jedenfalls ge­stohlenen Kaffenscheine in einem Packet mit noch drei Hundert martscheinen auf dem Wege zwischen Biere und Förderstedt gefunden zu haben.

g. Interessante, mit großer Erbitterung ausgeführte Schwanenkämpfe werden jest auf den Gewässern zwischen Spandau und Potsdam häufiger beobachtet. Unter diesen herrlichen Thieren giebt es ebenso zanfsüchtige, händelsuchende und selbst mordlustige Gesellen, wie leider unter den Menschen. Gerade jezt, wo die Havel von Schwanenpaaren mit ihren Jungen belebt ist, gehören die Kämpfe unter den Schwänen zur Tagesordnung. Veranlaßt werden dieselben vornehmlich durch familienlose Schwäne, welche sich entweder an einen der beiden Ehegatten heranmachen oder deren Junge zu erwürgen fuchen. Gelingt es einem solchen Raufbold, ein aufsichtsloses Junges zu attrappiren, so erfaßt er es mit seinem Schnabel am halse und hält es so lange unter Waffer, bis es getödtet ist. Erst am legten Sonntag wurde auf der Westseite von Valentinswerder ein lebloses Junges angeschwemmt, welches ebenfalls auf die gedachte Art des Erwürgens seinen Tod ge­funden hatte. Jm vorigen Jahre mußte ein besonders mord­lustiger Schwan erschossen werden. Jene Schwäne nun, welche fich einer Familie erfreuen, sind jeßt darauf bedacht, die noch sehr unbeholfenen Jungen vor einem Ueberfall zu schüßen. Während die Jungen abseits durch Tauchen nach Tang 2c. fich die Zeit vertreiben, halten die beiden Alten ringsum scharfe Wacht. Nähert fich dann ein lediger oder mordlustiger Gesell in verdächtiger Weise der Kinderschaar, dann beginnt die Ver­folgung des Frechen . Wird er von den Alten, die mit be­deutenden Wuthausfällen behaftet sind, erwischt, dann beginnt auf Leben und Tod mit den festen Schnäbeln ein Kampf, der oft selbst auf dem Lande fortgesetzt wird, wenn der Verfolgte fich dahin geflüchtet haben sollte. Sommergäste sahen sich vor Kurzem genöthigt, hinter Spandau zwei Schwäne, welche auf dem Lande kämpften und sich hierbei vollständig verbissen hatten, durch Dazwischenschlagen mit Bootsriemen zu trennen. N. Die freiwillige Feuerwehr in Weißensee ist erst seit Ostern dieses Jahres ins Leben gerufen worden. Das Korps zählt inkl. des Oberführers, Herrn Lippert, 95 Mann, hat zwei Sorißen und einen Wasserwagen. Obwohl die Feuer­mehr eine Sprite die zweite ist die Dorfsprige- und die Signalhörner geschenkt erhalten hat, haben die Kosten für An­schaffung von Ütensilien und Monturstücken bereits eine Summe von 12,300 M. erfordert. Das Korps ist von sieben Berliner Feuerwehrleuten ausgebildet und das Ganze nach dem Muster der Lichtenberger freiwilligen Feuerwehr eingerichtet worden. Früher durften die Mannschaften nicht mit Fackeln durch die Straßen fahren, jest ist es ihnen erlaubt. Im Dorfe Weißen- legenheit explodirte einer dieser Gegenstände und verlegte einen see befinden sich vier direkte Feuermeldestellen und außerdem eine große Anzahl sog. Angabestellen.

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Etwas Unbequemlichkeit wird Ihnen die Sache freilich machen, das ist unvermeidlich. Die Polizei wird natürlich über Sie Erkundigungen einziehen, Ihre Vergangenheit untersuchen u. s. w. Aber Herr Wester, in der Beziehung haben Sie ja doch nichts zu fürchten."

,, Natürlich nicht, doch wünschte ich wohl, Sie hätten mit mir gesprochen, ehe Sie das Armband anerkannten."

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Das thue ich ja eben. Wie schwer von Begriffen Sie find. Ich hätte vielleicht sagen sollen, daß ich nicht zu Hause war, als der Polizeiinspektor heut morgen zu mir fam, und daß ich nur von meiner Dienerin hörte, weswegen er gekommen war. Die Glende erklärt, sie hätte das Armband gefunden, und wenn ich mich nicht melde, und dasselbe als mein Eigen­thum beanspruche, wird sie wahrscheinlich freigesprochen werden, die Polizei wird das Armband zurückbehalten und die ganze Sache wird vertuscht werden. Wenn Sie irgend welche Gründe haben, zu wünschen, daß ich das Armband nicht als das mei­nige anerkenne-"

Ich habe allerdings Gründe, dies zu wünschen. Sie wer den doch dem Mädchen Gelegenheit geben wollen, sich zu bes­fern, ohne daß Sie daffelbe für immer unglücklich machen."

Nach dem Mädchen frage ich gar nichts. Sie verdient Strafe. Kommt sie unbestraft durch, so geschieht es nur Jhret­wegen. Natürlich muß ich für den Verlust des Armbandes entschädigt werden."

,, Natürlich. Ich will Ihnen entweder hundert Pfund baar oder ein ähnliches Armband geben."

Hundert Pfund? Wenn Sie Ihren guten Namen und Ruf nicht höher anschlagen, so bin ich umsonst mit dem Wunsch hergekommen, beides unbefleckt zu erhalten. Da Sie aber, wie ich sehe, nichts dagegen haben, als Hehler gestohlenen Gutes bezichtigt zu werden, so werde ich ohne das geringste Bedenken meine Aussage gegen das Mädchen machen. Guten Morgen!"

Pfund mehr?"

a. Ein empfehlenswerther Uhrmacher. Der Uhrmacher Herwig betrieb bis vor acht Tagen im Hause Blumenstr. 26 ein Uhrmachergeschäft und versezte die ihm von Kunden zur Reparatur übergebenen Uhren, den dafür erlöften Betrag in feinem Nußen verwendend. Mehrere dadurch geschädigte Per­sonen haben darüber Anzeige bei der Kriminalpolizei gemacht. H. wurde festgenommen, und in seiner Wohnung sofort eine Haussuchung abgehalten. Es wurden bei ihm eine größere Anzahl Pfandscheine über von ihm verſeßte Uhren gefunden. Zur Hälfte dieser versezten Uhren sind die Eigenthümer bisher noch nicht ermittelt. Herwig ist gestern zur Haft gebracht

worden.

N. Das unvorsichtige Spielen mit Feuerwerkskörpern hatte gestern Mittag wieder einmal einen Unglüdsfall im Ge folge. Gegen 12 Uhr wurden die Bewohner des Hauses Friedrichstraße 243 durch eine heftige Detonation erschreckt und es ergab sich, daß die Lehrlinge des Mechanikers B. im Garten fich mit Feuerwerkskörpern beschäftigt hatten. Bei dieser Ge

der Lehrlinge so erheblich am rechten Fuß, daß sich der Ver­wundete in ärztliche Behandlung begeben mußte.

br. Eine Unfitte, die nicht genug gerügt werden kann, ist das Mitnehmen fleiner Kinder, besonders solcher, die kaum das Licht der Welt erblickt haben, in die öffentlichen Ver gnügungslokale und zu festlichen Veranstaltungen. Da fieht man oft Hunderte von Vätern und Müttern, die ihres Familien­lebens ganzen Segen, das sechswöchige Jüngste im Steckkissen, ein Anderes im Kinderwagen, eins auf dem Arm und die Uebrigen am Rockzipfel, mit sich herumschleppen, sich zur Last und Anderen zur Störung des Vergnügens. Will man fich dem Genusse eines Konzertes in einem unserer Gartenlofale hingeben, da erheben gewiß hunderte, ja tausende kindlicher Dislantstimmen ihr ohrenzerreißendes Geplärr und Gequieke, das Steine erweichen und Menschen rasend machen kann. Nicht

Gefunden, laut amtlicher Mittheilung der Pariser in dem Fiacre Nr. 2987: Ein Pfarrers- Räppchen, ein und ein Damenkleidungsstück. Ei! Ei!

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und

Die neueste amerikanische Idee ist ein Hotel für mörder. Der Gründer beabsichtigt Herren und Damen, aus der Welt schaffen wollen, Bimmer zu vermiethen den Selbstmord nach Möglichkeit zu erleichtern. Jedes wird mit einem reich verzierten Broncehafen versehen se welchem fich der Gast aufhängen kann. Im Billard werden stets geladene Revolver bereit liegen und eine mit Gyantali oder Blausäure wird in feinem Schla fehlen. Der Hotelier erwartet natürlich in allen Fälle ausbezahlung der Zimmermiethe u. s. w.

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Der Gene." In dem Dorfe R. im sächsischen birge trug fich folgende zwar drollige, aber wahre Bege zu: Beim Glas Einfachbier figend, giebt Einer Andern zum Besten, wieviel er wohl von dieser trinken im Stande sei. Hie und da Verwunderung

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beträchtlichen Quantums. Ein alter, ehrwürdiger Bauers der bisher nicht gesprochen, äußert zum Erstaunen Aller auf eine Tonne Einfach zeigend: Ich un noch Gene die Tonne in zehn Minuten aus. Allgemeines allerseits; der Abschluß einer Wette war die näch Unser Bauersmann war helle, er hatte ja den Gene beim Namen genannt, ging schleunigst ab und fami Beit in Begleitung seines Handochsen, den er von Ian's Bier gewöhnt hatte. Ehe fünf Minuten verginge die Tonne leer und mit großen Augen mußten wohl oder übel die Wette zahlen. Wer von den das Meiste trant, hat man nicht erfahren können, scheinlich von den Beeden" der ,, Gene".

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Bom 8. deutschen Bundesschütenfeste. toloffalen Zubrang am vergangenen Mittwoch wohl Tausende vom Festplaße weggegangen, Schluck Bier erobert zu haben! Die Herrenwelt

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genug, daß man daheim vor dem füßen" Kindergeschrei fich schuld daran, daß dem so ist. Bei Henniger entwide

oft faum zu retten vermag, auch wenn man hinaus wandert vor's Thor, um die dumpfe Stubenluft mit der frischen freien Gottesnatur zu vertauschen und in einem Vergnügungslokale fich von der Werktagsarbeit zu erholen, verfolgt es uns. So saben wir am Montag gelegentlich des Sängerfestes in der Neuen Welt" wohl über hundert fleiner Geschöpfe in Stedt­fissen und Wickeltuch, die höchstens sechs Wochen alt sein fonnten und im Verein mit tausenden etwas älteren Bübchen und Mädchen die gräulichsten Disharmonien in den Gefang der Sängerschaaren hinein brachten. Es ist nicht nur ungezogen, wenn Eltern so fleine Kinder mit zu öffent lichen Vergnügungen bringen, nicht nur eine Rücksichtslosigkeit

der resoluten bayerischen Kellnerinnen, die durch vierfachen Ring, welcher sich um die Bierausgabe vollständig außer Aktivität gesezt worden war, sehr treffend mit den Worten: Warum bleiben S, wenn i komm, nehm 10 Maaß und schmeiß hinda giebts la Wechselei! Shr wollt Jeder

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a no Jeder g'wechselt boaben. Jez trag' i blod

zu- nu holt's eich eier Bier selber!" Recht hat Banerin.

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Aus der Bierstatistik des deutschen Reiche der Brauer und Hopfenzeitung, Gambrinus" das Jahr 1883 angestellt ist, geht hervor, daß gegen die Gesellschaft, sondern auch gewissenlos. In so deutschen Reiche in der legten Kampagne 25,904 zartem Alter wollen Kinder gar sorgfam behütet sein und darf gegenüber 26,493 im Jahre 1882, fomit um 589

man sie nicht stundenlang den Launen des Wetters ausseßen. Da wundert man sich manchmal, wenn ein Kind plöglich frank wird und stirbt, aber man denkt nicht daran, daß die Ver­gnügungssucht der Eltern schuld ist. Kurz und gut: Kinder, die nicht mindestens ein Alter von vier, fünf Jahren erreicht haben, gehören nicht zu Vergnügungen und öffentlichen Ver anstaltungen und wenn Eltern selbst nicht so verständig sind,

im Betriebe standen. Da aber die Bierprobufti erheblich zugenommen hat, so liegt hier

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vor, daß die Großen die Kleinen im Konkurrensf

nichten. Avis für den Handwerkerstand.

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seiner Familie auszuwandern.

Lange bis Mittag. Ein Bauer batte beid Der Tag zur Amerila war festgesezt. Da tritt am Vorabend

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Bleiben Sie, gnädige Frau! Wollen Sie noch fünfzig dies einzusehen, muß man es ihnen rückhaltlos in's Geficht des Bauern zweiter Sohn, der Hiest, vor den Ba

Fünfzig mehr! Ich verschwende meine Zeit nur bei Ihnen. Wenn ich nicht binnen einer Stunde zweitausend Pfund in Banknoten von Ihnen erhalte, werde ich die Polizei auf Ihre Spur bringen, und Sie werden die verdiente Strafe erhalten. Der Inspektor hat seinen Besuch um zwei Uhr angesagt, habe ich bis dahin von Ihnen nichts weiter gehört, so werde ich das Armband anerkennen und sagen, wo ich es her habe."

Es ist ein furchtbarer Preis für ein Armband," stöhnte Herr Wester. Trogdem, als der Inspektor bei Frau Woollet fich melden ließ, fagte ihm die Dame hold lächelnd, daß sie nie in ihrem Leben ein Diamantenarmband besessen habe.

fagen.

Vermischtes.

Ueber das Sängerfest in Ulm schreibt ein Berichter statter des Bayrischen Landboten": In meiner Eigenschaft als " Festbummler" berichte über das Resultat des schwäbischen Lies

vom Schlage getroffen zwei Mann.

?"

Sa

sagt: Vota, i geh net mit ins Amerika ." net fragt der Bauer erstaunt. Sa wißt gegnete der Bursche mit bedenklichem Geficht

zählen g'hört, daß, wann bei uns Mittag gläut

' s in Amerika brennten erft Mitternacht. 3'lang auf's Essen warten." Eines nach dem Andern.

Doktor:

Da

miles

Mein

berfestes in Ulm furz: 10 000 M. Defizit. In Folge der Site Sie werden sich doch ohne Zweifel für die brenne Ein Kind überfahren. Legenheit Ihres Geschlechts für die Frauenfrage Diverse Ehefrauen von den nachgereisten Männern ertappt! Junge Dame: Verzeihen Sie, Herr Profeffon Fünf Taschendiebe eingesperrt! Zwanzig dito entwischt! 6000 Augenblick beschäftigt mich noch die Männerfrage

bis 8000 verwelkte Kränze und Guirlanden, 2000 bis 3000

Verantwortlicher Fedacteur R. Cronyeim in Berlin . Drud und Beries von Wag Babing in Berlin SW, Beuthstraße 2.

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