Starte Gewerkschaftsvereine halten zwar die Löhne auf ihrem| früheren Niveau, haben aber eine große Zahl Arbeitsloser zu unterstüßen und versuchte Lohnreduktionen durch kostspielige Strifes zu vereiteln. In fast allen Kohlenminen von Dhio und Pennsylvanien gehen Lohnreduktionen vor. Strikes find mehr oder weniger aussichtslos, denn das Geschäft ist flau und die vorhandene Arbeitskraft für den schwachen Bedarf zu viel. In Albens , Ohio , find 5000 Kohlenarbeiter im Strife. Da dieselben seit Monaten nur halbe Zeit arbeiteten, sind sie aller Mittel entblößt; an Unterstügungsfonds fehlt es gänzlich und man befürchtet darum Krawalle. Mehrere nordamerikanische Eisenbahnen find mit den Löhnen an ihre Arbeiter im Rückstande; die Lokomotivführer und Arbeiter der Jersey Central Bahn striken, an anderen Bahnen hat es Krawalle abgefeßt. Solche Gesellschaften, welche für die Löhne ihrer Arbeiter nicht in erster Linie aufzukommen trachten, sollten von Seiten der Gerichte rücksichtslos zur Verantwortung gezogen werden. Für die hohen Saläre der Direktion 2c. ist immer Geld genug in den Kassen.
Von dem in Newyork angeblich erfolgten Tode des Nihilisten Leo Hartmann hatten wir mit einem Fragezeichen Notiz genommen. Es handelt sich, wie wir vermutheten, auch wirklich um eine Zeitungsente. Ein amerikanisches Arbeiterblatt brachte die Nachricht, daß ein aus Deutschland eingewanderter Arbeiter Frant Hartmann durch die Noth zum Selbstmord getrieben worden sei. Also kein russischer Nihilist, sondern ein deutscher Arbeiter! Das Spaßhafteste und Erfreulichste aber ist, daß dieselbe Zeitung den nächsten Tag mittheilte, Frank Hartmann sei nicht todt, er sei von Freunden überrascht und gerettet worden. Also auch kein Todter ist auf dem papierenen Schlachtfeld unserer blutdürftigen Blätter geblieben.
Lokales.
führt der Richter aus, charakterisirt sich nicht als Diebstahl führt der Richter aus, charakterifirt sich nicht als Diebstahl oder Untreue im Sinne des Art. 64 des Handelsgesetzbuchs ( hiernach kann die Aufhebung des Dienstverhältnisses gegen den Handlungsgehülfen ausgesprochen werden, wenn derselbe im Dienste untreu ist oder das Vertrauen mißbraucht), sondern als eine Ungehörigkeit, welche in die Kategorie des Naschens fällt, und als solche mit einer Rüge, im strengen Falle auch mit Kündigung, niemals aber mit sofortiger Entlassung zu be strafen war. Lestere erscheint deshalb ungerechtfertigt und verpflichtet den Beklagten zu der geforderten Entschädigung."
h. Der langjährige Altgeselle der SchuhmacherGewertstasse, Rudolph Jordan, ist am Dienstag seinen langen Leiden im Krankenhause Bethanien erlegen. Die feier liche Beerdigung deffelben unter Betheiligung von Seiten des Gewerks findet am Sonntag, Vormittag 11 Uhr, von der Leichenhalle Bethaniens aus, auf dem alten Louisenstädtischen Kirchhofe in der Bergmannstraße statt. Die Gewerksgenossen find gebeten, durch ihre Theilnahme am Leichenbegängniß dem Verstorbenen, der sich der Achtung und Liebe aller, die ihn kannten, zu erfreuen hatte, die lepte Ehre zu erweisen.( Alles Nähere enthalten die betreffenden Inserate.)
a. Die Gesammtbücherzahl der in Berlin Anfangs v. J. bestehenden 23 Volksbibliotheken( es ist inzwischen noch eine Wolfsbibliothek hinzugekommen) betrug am 1. April 1883 96010 Bände, welche in der Zeit vom 1. Januar 1882 bis 31. März 1883 von 17 957 Lefern benugt wurden. Die Zahl der entliehenen Bücher beziffert fich auf 402 070 Bände, von benen fich 281 738 Bände auf die deutsche Nationalliteratur, 59 812 Bände auf ausländische Literatur, 13 167 Bände auf Geschichte, 12 758 Bände auf Geographie und Reisen, 9372 Bände auf Naturwissenschaften, 5 611 auf biographische Schriften, 5542 auf encyklopädische Werke, 3270 auf Technologie, 2375 auf alttlaffische Literatur, 1892 auf Kunstgeschichte, 1607 auf Philologie und Pädagogie , 1046 auf Staatswissenschaft, 1036 auf Philosophie bezogen und der Rest der gelesenen Bücher fich auf die Fächer: Mathematit, Sprachkunde und Theologie vertheilte. Von den Lesern gehörten 6 147 dem Gewerbe- und Handwerkerstande an, 3 925 waren Frauen aller Stände, 3 820 Studenten, Gymnaftasten und Schüler, 1647 Arbeitsleute, 1455 Beamte, 896 Lehrer und 67 Soldaten.
N. Ein fonzessionirter Spielflub gehört gewiß zu den Seltenheiten. In der Franzstraße 6, bei dem Restaurateur Rudolph hat sich seit Kurzem ein Statklub konstituirt, der sich ,, Stat Club Einigkeit 1884" nennt und hat derselbe seine Stafuten bei dem Königlichen Polizei- Präsidium unter Anführung seines Spielmodus eingereicht Die Genehmigung zur Abhal tung der Spielabende hat der Klub erhalten.
y. Da fann ja ein alter Zaun wackeln. An dem, den Grundstein des zukünftigen Reichstagsgebäudes umgeben den Baun hat ein Unbekannter mit Kreide folgenden frei nach Göthe improvifirten Vers geschrieben:
g. Zu späte Hilfe. Zu dem in der Klosterstraße wohnenden Armen- Kommissionsmitgliede W. fann gestern früh eine auf dem Jüdenhof wohnende Frau mit einem etwa 6 Monate alten, franken Rinde und bat Hrn. W. um die Ausstellung eines Krankenscheins. Noch während Hr. W. mit der Anfertigung deffelben beschäftigt war, fing die Frau plötzlich laut an zu jammern, das Kind in ihren Armen war todt. Es blieb Hrn. W, nun nichts weiter übrig, als die tieferschütterte Mutter zu dem an der Stralauerbrücke wohnenden zuständigen Armenarzt Dr. P. zu schicken, um sich von diesen einen Todtenschein ausstellen zu lassen.
-
Ueber dem Grundstein ist Ruh', Hinter dem Baune spürest du Kaum einen Hauch.
Still ruhen die geschäftigen Hände, Doch endlich findest ein Ende,
Du auch!
in Gemeinschaft mit zwei anderen Knaben das Der Alexanderstraße auffichtslos gestandene Fuhm bestiegen und darin am Tage der That Ausflüge n Tegel, Weißensee und anderen Vororten Berlins gema zu haben. Der jugendliche Dieb, welcher erst zwölf Jahre ist, behauptet, daß weder er noch seine Kameraden beabsicht haben, das Fuhrwerk sich anzueignen, vielmehr wollten fie n die günstige Gelegenheit, unentgeldliche Spazierfahrten machen, benutzen. Nachdem sie bis spät in die Nacht hin in dem Wagen herumgefahren waren, brachten sie das Fu wert nach einer abgelegenen Stelle am Friedrichshain , und folgenden Morgen fehrten die Knaben zum Fuhrwert wiede zurück und veranstalteten auf dem Doppel- Bonny Reitübung wobei der Hauptacteur, der 12jährige Müller von dem stohlenen überrascht wurde.
y. Schlagfertig. Der Besitzer eines hiesigen Wiener Rafés nahm seinen Töchtern eine französische Gouvernante. Sein erwachsener Sohn, der mitunter auch zur Aushülfe die Dienste eines Kellners oder Marqueurs versah, ließ nicht lange damit warten, der jungen und hübschen Erzieherin seine Huldamit warten, der jungen und hübschen Erzieherin seine Huldigung darzubringen. Sie begegnete derselben jedoch sehr geringschäßig mit der Aeußerung ringschäßig mit der Aeußerung: Ich möchte wohl eine Marquise sein, aber deshalb noch immer nicht die Frau eines Marqueurs." Schlagfertig erwiderte der junge Mann:„ Ich möchte wohl eine Gouvernante sein, aber deshalb noch immer nicht der Mann einer Gouvernante."
g. Diebstahl oder Näscherei? Einem in der FriedrichEinem in der Friedrichstraße wohnenden Kaufmann hatte einer seiner Kommis aus einer im Komptoir freist henden Cigarrentiste eine Cigarre entwendet. Hierin erblickte der Kaufmann genügenden Anlaß, um das Engagementsverhältnis sofort zu lösen. Der Kommis bestritt ihm aber das Recht hierzu und flagte sein Gehalt bis zum Ablauf der Kontraktszeit beim hiesigen fgl. Amtsgericht I ein. Er erzielte in der That ein obfiegendes Erkenntniß. Die Entnahme der einen Cigarre,"
Nachbruc verboten.]
12]
Feuilleton.
Das Kind des Proletariers.
Sensationsroman von U. Rosen.
( Fortsetzung)
" 1
Da
Bein
Die Mordaffaire in der Rügenerstraße betref entnehmen wir dem„ B. B. C." Folgendes: Die Zeugen d schaurigen That waren zu Donnerstag Mittag 1 Uhr auf ordnung des Untersuchungsrichters Herrn Landgericht Hollmann nach der Morgue in der Louisenstraße geladen Mörder Louis Mießner, am 7. März 1852 zu Berlin gebo wurde gefesselt zur Leiche der von ihm ermordeten unve lichten Pezoldt geführt, um dieselbe zu rekognosziren. Anblick der Leiche wurde Mießner freidebleich und bat Landesgerichtsrath Hollmann, ihm den weiteren Aufenthalt dem Zimmer zu ersparen. Er wurde abgeführt. Nachdem Leiche, welche im Sezirsaale 3b zur Schau gestellt, als die pp. Pezoldt refognoszirt worden, begannen die Gerichts ihre Arbeit. Die Aerzte, Geh. Rath Profeffor Liman f eigenhändig, fonstatirten 22 Verlegungen an der Leiche hat nach deren Gutachten ein Stich von 7 Bentimeter 4 Bentimeter Tiefe, den Tod sofort herbeigeführt. Mi hatte bis zum April 1882 in dem Hause Bernauerstraße Hof 2 Treppen, Wohnung. Schon damals hatte M. ein hältniß mit der Bezoldt und dies hatte die Frau des Erfahrung gebracht. Um etwas Schlimmerem zu entgehen og die Frau von M. weg. Am selben Abend brachte M. unordete Bepoldt in seine Wohnung. Die Frau M. hat
gebihren Ehegatten bisher nicht gefümmert, fie war bis
Sim in einer renommirten Wäschefabrik thätig und wird das iste Leumundszeugniß ertheilt.
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n. Ein hier seit Jahren ansässiger Ruffe, da jest ventiner Ausweisungsordre verschont geblieben ist, fortwähon in der Erwartung einer solchen schwebt, hat die Ungen.ßheit über das ihm bevorstehende Schicksal Herzen genommen, daß er seit einigen Tagen Spuren Geistesgestörtheit zeigt. Seine unglückliche Familie hat selben vorerst in die Privatbehandlung gegeben.
* Um Mißverständnissen in Bezug auf die Ehrlich feit unserer Droschtenkutscher vorzubeugen, werden wir um Aufnahme der folgenden Zeilen ersucht: Am Sonntag, den 13. Juli cr., in den Nachmittagsstunden benusten ein Herr und eine Dame eine Droschke 1. Klaffe von dem Halteplay an der Dresdenerstraßen- Ecke nach den Zelten( Thier garten), Charlottenburg und wollten schließlich in Schildhorn" aussteigen. Der Droschfenführer fuhr den Sandweg im Grune wald leer, wogegen die Fahrgäste einen näheren Waldweg einschlugen. Ersterer konnte aber schließlich in Folge des furcht baren Unwetters nicht weiter, erbat fich Abends gegen 10 Uhr nom Pichelsdorfer Förster ein entgegenkommender Weise gestelltes Vorspann Pferd und kam mit dessen Hilfe schließlich 1034 Uhr Abends in Schildhorn an, wo indeffen die Fahr gäste in der Annahme, der Rutscher fomme überhaupt nichtmit anderweiter Fahrgelegenheit zurückgefahren waren. In der Droschke blieb nun ein werthvoller seidener Regenschirm und da der Droschkenkutscher ohne Bezahlung geblieben, andererfeits aber nach dem Schirm wiederholt erfolglose Recherchen, stattgefunden, die Fahrgäste sonst auch bisher nicht zu ermitteln waren, so sei mitgetheilt, daß das Droschtenvereinsbureau, Fischerbrücke 14, im Interesse beider Theile die Angelegenheit erledigen möchte. Dem Herrn Förster zum Amt- Bichelsdorf Dem Herrn Förster zum Amt- Pichelsdorf sei für sein menschenfreundliches Entgegenkommen aber der wärmste Dank ausgesprochen.
,, Mag die kleine Bestie heulen, bis sie genug hat," brummte die Ziehmutter, während sie ein Glas heißen Grog trant und ihre Nichte und der sechsjährige Knabe sich um die Ueberreste aus der Bettlertasche balgten.
Aber der adelige Sprößling war im Stande, seine neuen Adoptiveltern zu ermüden, ehe ihm selbst der Athem ausge gangen war. Die halb betrunkene Frau erhob sich wüthend und versezte ihm einen Schlag auf den Kopf, der ihn niederstreckte.
Es war die erste unwürdige Behandlung, die der kleine Baronet erfuhr. Statt sich, wie die übrigen Pfleglinge der Engelmacherin, in den Schlaf zu schluchzen, verdoppelte er sein Geschrei zu einer Höhe, daß die Nachbarn herbeieilten, um sich nach der Ursache des wüsten Lärms zu erkundigen.
Die jungen Berliner find wirklich allerliebst. Dem Klempnermeister Kahle aus Neu- Weißensee ist vor einigen Lagen, wie wir berichteten, ein Break mit einer Rifte Weißblech nebst Doppel: Ponny in der Alexanderstraße, wäh rend einer kurzen Entfernung vom Fuhrwert, gestohlen worden. Kahle begab sich bald darauf nach verschiedenen Stadttheilen auf Nachforschung nach seinem Fuhrwerk und seßte am folgenden Morgen seine Nachforschungen fort, wobei er nach der Landsberger Allee kam. Da fand er in der Nähe des Friedrichs hain seinen Wagen nebst der Kiste mit Weißblech, und als er damit beschäftigt war, den auffichtslos dastehenden Wagen fort schaffen zu laffen, sah er einen Knaben, der auf seinem DoppelBonny an ihn herangeritten fam. Kahle veranlaßte die Siftirung des Knaben zur Wache, woselbst derselbe angab,
Die Besuche der Umwohnenden waren unerwünscht, wo zwei oder drei Kinder halb vor Hunger, halb durch Opiumtropfen betäubt, in schlaffüchtiger Erstarrung dalagen, und ein anderer über eine Wunde am Kopf stöhnte und ächzte, um welche fich Niemand kümmerte.
"
Er schreit nach seiner Mama," erklärte die Ziehmutter, ,, und es giebt fein anderes Mittel ihn zu beruhigen, als ihn schreien zu lassen, bis er nicht mehr fann. Seine Mama ist todt und das ist nicht meine Schuld."
Aber", sagte eine der Nachbarinnen, sich umschauend, Ihre Kinder sehen entseglich elend aus."
N. Traurige Folgen einer unsinnigen Wette.
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Steinträger pflegen auf Neubauten gewöhnlich 20 bis 30 G auf einmal auf den Bau zu tragen. Gestern Nachmittag m der Steinträger Wilhelm H., welcher an der Ecke der Schönhauser- und Linienstraße beschäftigt ist, mit seinen Raum hatte er auf der zweiten Leiter die fünfte Sprofe reicht, als er nicht mehr weiter fonnte, zu Fall fam und das rechte Bein brach. H. mußte nach der Charité gebr werden.
Die Nichte erhielt ihren spärlichen Unterhalt für ihre Dienst leistungen als Rindermagd. Der Knabe mußte in den Straßen betteln und das Mädchen jede Woche einmal Almosen bei den barmherzigen Schwestern erbitten. Oft blieben die zärtlichen Adoptiveltern Tag und Nacht ihrer Wohnung ferne, um wüsten Berstreuungen nachzujagen, während zu Hause die unglücklichen Kinder hinfiechten oder hinstarben, ohne daß fich irgend Je mand darum fümmerte, auch wurden Ausflüge in die Umgebung von London gemacht, wo Kinder zum Adoptiren gegen eine einmalige Geldentschädigung ausgeboten waren.
Das sind meine Zwillinge," meinte die Ziehmutter, auf zwei Findelfinder von verschiedenen Müttern, aber ziemlich dem gleichen Alter deutend. Sie leiden an Bahnkrämpfen, doch hoffe ich fie troßdem durchzubringen und das ist das Kind meiner verstorbenen Schwester. So arm ich auch selber bin, muß ich doch für den Jungen sorgen."
Nachdem die lästigen Gäste fich entfernt hatten, hielt es das Weib an der Zeit, Sir Ruperts Aeußerungen der Abneigung gegen seine Umgebung Einhalt zu thun und flößte ihm zu diesem Zweck einen Löffel voll Opium ein.
Der gesunde Magen des Kindes warf diese zerstörende Gabe aus und die getränkte Biehmutter nannte ihn deswegen die teuflichste Range, die ihr jemals vorgekommen sei.
gen die Wette, 40 Steine bis zur dritten Etage zu trag
* Zur Vorsicht bei Landparthien mahnt folgender gang: Ein hiesiger junger Kaufmann hatte vorgeste mehreren Freunden eine Landparthie nach Saatwinkel u nommen und sich nach dem Frühstück zum Schlafen auf Wiese gelegt. Er wurde durch einen heftigen Schmen rechten Augenlid geweckt. Die Ursache war der Stich ei Biene, wodurch das Auge sofort stark anschwoll. Der i Mann mußte fich sofort nach Berlin begeben und hier liche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Gebrauch des Auge ihm heute noch nicht möglich.
" Ich nehme das Kind nur aus reiner Liebe," erklärte die Engelmacherin gewöhnlich ,,, um mich für den Verlust meines eigenen fleinen Büppchens zu trösten, das mir gerade in demselben Alter starb. Das Erziehungsgeld wird für das Kind an gelegt, wir mögen nichts davon behalten. Mein Mann und ich, wir sind bescheidene, hart arbeitende Leute. Wir verdienen schon, was wir brauchen."
Das Halten von Ziehfindern brachte den verbrecherischen Eheleuten eine hübsche Einnahme, die sie aber in Trinfstuben und bei Saufgelagen in Kellerreftaurationen verpraßten.
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g. Ueberliftet. In hiesigen merkantilen Kreisen, wel legter Beit vielfach von englischen, speziell von Londoner Sch delfirmen arg geschädigt worden sind, erzählt man fich folgen gelungene Uebertrumpfung einer derartigen Gaunergeeldho
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Ein großer Gerbermeister in Prenzlau erhielt vor einige von einer Firma in London den Auftrag zur sofortigen rung von 300 Stück Lederjoppen verschiedener Mufier, die gedachte Zahl nicht auf Lager sein, so sollte der Ger lichst bald schicken. Der Gerbermeister sandte auch thatjá meister nur 50 Stück sogleich und die übrigen 250 Stüd th 90 Stück Joppen nach London . Dies erfuhr sein Schw der ihm anrieth, erst über die Firma nähere Erkundigun einzuziehen, bevor er die größere Sendung folgen laffe
einander das abgezehrte, halb bewußtlose, schmuzige Rind Eine Woche später traf er das Mädchen wieder an Straßenece, auf ihrem Schoße ein Kind schaukelnd. Geht es dem Kinde noch nicht beffer?" fragte bleibend.
So bemerkte der Polizeibeamte zwei oder drei Tage bin
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,, Ach das ist ja nicht daffelbe, das Andere hatte Haar, das rothhaarige hat die Tante in's Krankenhaus Doftor getragen."
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Sind es denn Zwillinge?"
Ja, Herr, es sind Zwillinge."
,, Da nimm diesen Zwieback für Dich und für das faufe dem armen Kleinen drüben in dem Keller etwas Wild Dem Beispiel ihrer Verwandten folgend, gab Anna
erhaltene Geld für sich aus.
Kaum hatte sich der Polizeibeamte an das kahlköpfige
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den Zwillingsbruder des rothhaarigen gewöhnt, als aud Und die Geldentschädigung wurde bei Spiel und Tanz verschwand, und sein jugendlicher Schüßling mit einem br Kinde in ungefähr dem gleichen Alter und demselben e
pergeudet und es dauerte nicht lange, so bezeichnete wieder ein leines Grab das neue Opfer der Pflegeeltern.
Der sechsjährige Knabe, den sie zur Pflege hatten, sollte in seinem sechszehnten Jahre in den Besig von fünfhundert Pfund gelangen. Im Hinblick darauf war sein Leben gefchont und er mit einer gewiffen grimmigen Rücksicht behandelt worden, damit ihm dieses Geld abgelockt werden könnte, sobald ihm die Verfügung darüber zufiele.
In dieser Atmosphäre des Verbrechens und des Elends wurden Ruperts rosige Wangen bald bleich, seine Augen verloren ihr Feuer und die braunen Loden, welche Hanna Porter so sehr geliebt hatte, waren jetzt nur ein filziges Gewebe, und die Kraft seiner Lungen erschreckte seine Ziehmutter nicht mehr.
Andere Kinder starben, oder fanden ihren Weg in's Krankenhaus, um dort zu sterben, oder wurden in Thorwegen ausgesetzt und andere wurden wiederum nach der Eastfieldstraße gebracht, sauber und wohlgenährt, wenn sie kamen, mager und schwach nach furzem Aufenthalt daselbst.
Während Rupert Barth mit aller Kraft einer starken Konstitution um sein Leben kämpfte, war der Frühling vergangen und die Hiße des Sommers an seine Stelle getreten.
Die geplagte Nichte der Engelmacherin empfand in der Schwüle ihrer dunstigen Höhle den Wunsch nach etwas frischer Luft, und da ihre Tante von Morgens bis Abends fortblieb, nahm die unglückliche kleine Wärterin dasjenige der Kinder, welches sich am übelsten befand, mit sich auf die Straße und
Zustande erschien.
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lezte Woche hattest, Mädchen?"
Was! Wieder ein anderes Kind? Wo ist das, wal
Es ist gestorben. Ach möchten Sie mir nicht einen schenken? Ich bin so hungrig."
,, Gestorben? Und woher fommt dieses Kind? G
nicht auch ein Zwilling?"
löste ibre Zunge und fie antwortete:
Das Mädchen ließ den Kopf finten, aber ein Bel
,, Es ist ein Adoptivfind."
Frevel."
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,, Ein Adoptiofind? Dahinter verbirgt fich irgend Dieses dritte Kind war, wie schon manches vor ihm Stepney- Krankenhause zum Sterben übergeben worden Anna erschien in der Straße mit Sir Rupert Barth auf
Arme. Rupert fonnte nicht mehr allein
gehen.
Der Polizeibeamte, welcher schon auf seine hungrige Freundin wartete, überreichte ihr ein paar Semmeln während sie dieselben verzehrte, betrachtete er prüfend das
setzte sich auf irgend eine Thürschwelle und beobachtete neugierig auf ihrem Schooß. Der Knabe, dessen Geficht trop der
die Vorübergehenden.
Dieses hohlwangige Mädchen mit den glanzlofen, müden Augen und dem todesfranken Rinde auf dem Arm erweckte die Aufmerksamkeit eines Polizeibeamten, der seit Kurzem feinen Posten in der Nähe hatte. Armselige Mädchen mit dürftigen Rindern waren fein ungewöhnliches Schauspiel in dieser Stadtgegend, aber der Mann war selbst Familienvater und die Liebe zu den Seinigen machte ihn auch theilnehmend für Andere und er schenfte dem hungrig aussehenden Geschöpf awei Kuchen. Diese Freigebigkeit entfleidete den Mann des Schreckens, den er sonst dem armen Ding eingeflößt hätte. Anna betrachtete ihn vielmehr jest in dem Licht eines Freun des, und statt ihm aus dem Wege zu gehen, wie ihre scharffichtige Tante ihr gerathen haben würde, ging fie ihm ge flissentlich entgegen.
verrieth, und dessen dunkle Augen mit einem schmerzlichen erschreckenden Bathos auf ihn gerichtet waren, erinnerte seinen eigenen herzigen Kleinen daheim. Das eine Bein
Kindes zeigte ein schwarzes herzförmiges Mal
und
Woher ist dieses Kind?" fragte der Polizist. Es gehört meiner Tante,"
die Zwillinge sind nicht von einer Mutter.
,, Rede mir nicht solchen Unsinn vor, Anna, dieses
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" So ist es vielleicht eins von den adoptirten Kinber Möchtest Du mir nicht zeigen, wo ihr wohnt, Anna
Das Mädchen begann zu weinen.
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verboten, jemals ein Kind mit aus dem Hause zu Ich darf nicht. Sie würde mich tödten. Sie bat Und wenn sie erst einen Polizeibeamten fieht, wird fie
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