Die Pariser Polizei verhaftete die Wittwe Rozières und ihre drei Söhne in ihrer Wohnung, Rue Saint Jaques. Die Haussuchung führte zur Entdeckung von Sprengbomben. Die Gebrüder Rozières gehören zur anarchistischen Partei.

die Maurer Berlins und Umgegend" und der Unterschrift Mit kameradschaftlichem Gruß. Die Kommission", anfangend mit den Worten Kameraden! Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Berliner Maurer hat sich die Aufgabe ge stellt u. f. w."

N. Zur Erleichterung der Zugführer sollen auf dem Potsdamer Bahnhof für die Strecke der Stadt- und Ringbahn vom 10. August ab ebenfalls Schaffner , wie auf den übrigen Stadtbahn- Stationen, zur Coupirung der Billets angestellt werden. Bisher lag diese Kontrole den Zugführern ob, welche auf dieser Station, da die meisten Ringbahnzüge mit 2 Minu ten Verspätung einlaufen, nur 4 Minuten zur Billetkontrole und dem Umhängen der Schilder an den Lokomotiven, welches fie ebenfalls besorgen müssen, Beit haben.

Die radicalen Bürger von Mailand haben vorgestern im Caftello- Theater ein Meeting in Scene gefeßt, um für die Abschaffung der Todesstrafe zu wirken und gegen die erfolgte Hinrichtung dreier Soldaten zu protestiren. Es haben dieser Volksversammlung mehrere Parlamentsdeputirte, u. A. auch der Schriftgießer Maffi, angewohnt, welcher die erste Rede hielt und unter stürmischem Beifall der Zuhörer auseinandersezte, die Versammlung sei im Interesse der Ge­rechtigkeit und zur Ehre des Landes nothwendig. Der lom­bardischen Capitale, welche das dem Kosmopoliten Beccaria er­richtete Denkmal aufbewahre, komme es vor Allem zu, auf deffen Jdeen aufmerksam zu machen und sie zu verherrlichen. Der Redner bemerkte, man habe mit Schmerzen wahrgenommen, daß Soldaten die Henker ihrer eigenen Kameraden hätten machen müssen( Stürmisches Bravo ). Nachdem Maffi und noch einige Andere von der Nothwendigkeit der Beseitigung der Todesstrafe gesprochen, wurde eine darauf abzielende Tages­ordnung angenommen und an Ruiz Borilla, den gleichgesinnten spanischen Republikaner, folgendes Telegramm versandt: Das Mailänder Volks- Comitium, welches versammelt ist, um gegen die Todesstrafe zu protestiren, sendet Ihnen wegen der Er­Schießung zweier Offiziere in Gerona eine Bezeugung der Klage und des Unwillens und bittet, solche den Familien der Füft­lirten zu verdolmetschen."

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können. Zugleich verlangt der Schwindler die Bahlung eine Rurzem in Frachtgebühr, die in einzelnen Fällen auch gezahlt worden i gt gewese obwohl der präsentirte Frachtbrief nicht geftempelt war. Be näherer Erkundigung stellte sich sodann heraus, daß überbauur Berarb feine Waaren angekommen und daß der Schwindler die per Masch sentirten Frachtbrief- Formulare, die er in bisher nicht kann derart mittelter Weise aus hiesigen Speditionsgeschäften sich versche hat, fälschlich ausgefüllt hat. Der bisher nicht ermittelt Schwindler ist ca. 20-22 Jahre alt, 1 Mtr. 74 3fmtr. groß hat dunkelblonde Haare, einen fleinen Schnurrbart, ein spid Kinn und eine hagere Gestalt.

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t. Ein beklagenswerther Unglücksfall erschreckte bebeirief, schon in früher Morgenstunde die Bewohner der Gartenstra and und Mit donnerähnlichem Krachen stürzten in dem Hause Gartenhrung de straße 54 zwei gewaltige eiserne Träger, welche in dem do familie des ausgebrochenen Ladengewölbe die Ueberbrückung nach der Stburch diese zu bildeten, aus ihrer Position, in ihrem Fallen das darum befindliche Gerüst und leider auch einen der mit dem Heraf schaffen eines Trägers beschäftigten Arbeiter zerschmette Das Unglück soll dadurch herbeigeführt worden sein, daß bereits auf dem Mauerwerk ruhender, aber nicht befestig Träger beim Heraufschaffen eines anderen aus seiner Lage rückt wurde, den Halt verlor und im Fallen auch den in d Händen der Arbeiter befindlichen Träger mit zur Erde Der Schwerverlegte wurde in eine Kellerlokalität und von d in ein Krankenhaus geschafft.

Goldschmieds Töchterlein. Von einer höchst peinlichen Liebes- Affaire, die fich in der Gollnowstraße zugetragen, wird dem K. J." berichtet. Ein dort wohnender reicher Gold­arbeiter hat eine sehr schöne Tochter. Kein Wunder, daß sich viele reiche Bewerber um die Hand des Mädchens einfanden, darunter auch ein sehr reicher junger Kaufmann aus Bremen , der nicht nur das Gefallen der Eltern fand, sondern auch das des Mädchens zu finden schien. Die Verlobung wurde gefeiert und binnen Kurzem sollte die Hochzeit stattfinden. Der Bräuti­gam kam Anfangs dieser Woche nach Berlin , um gemeinschaft lich mit seiner Braut noch mehrere Einkäufe zu besorgen. Es wurde gleich für mehrere Tage eine Equipage bestellt und der Bräutigam schwamm voller Glückseligkeit, bis seine liebe Braut plöglich aus dem Hause verschwand und selbst am späten Abend nicht zurückgekehrt war. Man kann sich denken, daß der Vater des Mädchen, der übrigens einer der geachtetsten Geschäftsleute seines Viertels ist, sofort Alles in Bewegung seßte, um seiner verschwundenen Tochter auf die Spur zu kommen. Die Nach forschungen blieben auch nicht erfolglos. Das junge Mädchen wurde in einem hiesigen Hotel garni gefunden und zwar in Gesellschaft eines jungen Missionsgehilfen, dessen Bekannt schaft fie auf eine bis jetzt noch unaufgeklärte Weise schon vor mehreren Monaten gemacht hat und der heute jedenfalls mehr Anrecht auf die Heirath der reichen Goldschmiedetochter als der Kaufmann aus Bremen hat. Dem sehr betrübten Vater wird nichts übrig bleiben, als seine Tochter dem Missionsgehilfen zur rechtmäßigen Gattin zu geben, die ihn auf seinen beschwer lichen Missionsreisen zu begleiten auch feierlichst bereits ver sprochen hat; denn ihres Bleibens in Berlin ist es nicht mehr, davon hat sie sich weidlich überzeugen müssen.

Von den Zuständen in Warschau legt Zeugniß ab, daß neuerdings wieder ein höherer Gerichtsbeamter wegen nihilisti scher Umtriebe verdächtig verhaftet wurde. Ferner fam es am Donnerstag am hellen Nachmittage in einer Milchwirthschaft zu offenem Kampfe zwischen Gendarmen und drei jungen Leuten, welche verhaftet werden sollten. Einer der jungen Männer feuerte mehrere Schüsse aus einem Revolver auf die eintreten­den Gendarmen ab, wodurch er den einen der Beamten tödt­lich verwundete. Der Attentäter wurde verhaftet, während die beiden anderen entkamen. Die Identität des Verhafteten konnte noch nicht festgestellt werden, da er jede Auskunft verweigert.

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Wenn auch die Nachrichten über eine in Warschau entdeckte Berschwörung gegen das Leben des russischen Raisers übertrieben oder gar erfunden find- legteres be­hauptet jezt ein Petersburger Berichterstatter der Politischen Korr." so unterliegt es doch feinem Zweifel. daß der Frie densrichter Bardowski, der Sohn eines Gymnasialdirektors und verschiedene andere Personen in Warschau verhaftet worden find, weil sie im Verdacht stehen, der sozialrevolutionären Bar tei anzugehören. Bei einem Freunde Bardowski's soll man, dem ,, N. W. T." zufolge, genaue Pläne vom Belvedere und Lascienski- Palaste gefunden haben und in Folge dessen sei der Gärtner vom Belvedere verhaftet worden. Es gilt jezt für ficher, daß der Kaiser demnächst nach Warschau tommt, nach dem das dortige Amtsblatt, der Warschawski Dnewnif" verkündet hat, der Minister der Wege und Kommunikationen, Poßjet, werde noch im Laufe dieser Woche während dreier Tage die Eisenbahnen in Polen untersuchen.

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Das alte Kapitel der Unterschlagungen zum Schaden der russischen Staatstaffe reißt nicht ab. Die Kommission, welche niedergefeßt wurde, um die Rechnungen der ,, Grande Société des Chemins de fer" zu revidiren, hat die Eristenz ernster Mißbräuche in der Verwaltung entdeckt. Während der legten 15 Jahre sind dem Staatsschaze mehrere Millionen Rubel verloren gegangen.

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g. Eine schwere Verlegung zog sich vorgestern Na mittag in den Tegeler Wasserwerken ein dort beschäftigter beiter zu. Zu den Wasserwerken führt vom Tegeler See eine lange Brücke, auf welcher die Lowris fahren, mit den die Entladung des mit den Schiffen ankommenden Tho Kies 2c. erfolgt. Die Brüde bezw. der Landungsweg g nach dem Wasser zu etwas abschüssig, weshalb die Arbeiter mit den leeren Lowris, hinten aufstellend, hinunterfahre laffen. Vorgestern entgleiste nun der vordere Lowri und be hintere folgende fuhr auf den ersten auf, wobei der rechte fu des auf diesem stehenden Arbeiters zwischen die Puffer und das Fleisch der Wade abgequetscht wurde. Ein geschaffter Arzt legte dem Verlegten einen Verband und veranlagte sodann die Ueberführung desselben in se Wohnung.

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B. N. Ein frecher Einbruchsdiebstahl wurde ge bend, wahrscheinlich zwischen 7 und 8 Uhr, in der Wohn des Bezirks- und Armenvorstehers, Herrn Balz, KI. Mar straße 19-20, verübt. Herr B., welcher die zweite Etage Hauses bewohnt, hatte mit seiner Familie einen Ausflug gema und während dieser Zeit haben sich die Thäter mittelst Na schlüssels Eingang zu verschaffen gewußt. In der Wohn haben sie Alles, was ihnen in die Hände tam, umhergemo und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es ihnen nur baares Geld zu thun war, denn Werthpapiere ließen fie berührt. Aus einer Armenbüchse nahmen fte 37. 70 und aus einer Kindersparbüchse, welche sich im Küchenfchun befand, 6 M. 70 Pf. Hausbewohner, welche keine Ahnu von dem Vorgange hatten, vermuthen, daß drei junge, unb fannte Leute, die man gegen Abend das Haus verlassen i den Diebstahl begangen haben. Die unterrichtete Krimind behörde sept Alles in Bewegung, um der frechen Einbrech habhaft zu werden.

Eine Art männliche Demimonde hat sich, nachdem die Polizei mit anerkennenswerther Strenge die weiblichen Repräs fentantinnen dieser Spezies aus der Paffage und Umgebung vertrieben, dort eingefunden und diesen sonst so angenehmen Aufenthalt, sowie die Promenade auf der Schattenseite von Unter den Linden zu ihrem sogenannten Rendezvous ausgesucht, wo fie nun in frechster Weise ihr Wesen treibt. Zu dieser Art von Demimonde zählen eine Anzahl von 16- bis 20jährigen jungen und zum Theil sehr hübschen, aber arbeitsscheuen Bur­schen, welche es wohl nur dem Umstande, daß sie bei ihren wahrscheinlich ehrbaren Müttern oder Tanten wohnen, zu dan fen haben, daß sie von der Polizei nicht schon längst ins Ar­beitshaus geschafft worden sind, wo sie eigentlich hingehören. Einem halbwegs erfahrenen Beobachter dürfte sicherlich nicht entgangen sein, wie diese Burschen, welche sich auch sonst wegen ihres lauten Benehmens, ihrer Bewegungen und oft auffallenden grellen Kravatten, hohen Hadenstiefeln 2c. ziemlich bemerkbar machen, sich oft stundenlang in der Passage und an deren Mündungen aufhalten, die vorübergehenden harmlosen Herren in der frechsten Weise firiren, über dieselben ganz laut ihre zweideutigsten Bemerkungen machen, und wenn dieselben auch dann noch nicht ihre Aufmerksamkeit erregt haben, ihnen laut nachjohlen und nachschreien, ja sogar bis auf die Pro­menade mit unanständigen Redensarten und Geschrei verfolgen. Meistens wissen die so moleſtirten Herren gar nicht, was dies bedeuten soll und auf Wen diese Manifestationen Bezug haben. Nur wenn sich in der nächsten Nähe ein Schußmann blicken läßt, dann verwandeln sich die Schreier in ruhige, anständig scheinende Spaziergänger, welchen man ein solches Betragen gar nicht zutrauen würde.

Zu der Erweiterung des Stimmrechtes in Nor­ wegen bemerkt das Organ der gegenwärtigen Regierung, Verd. Gang", daß eine Verfassungsänderung, welche eine größere Anzahl von Wahllokalen schaffe, zur dringenden Noth­wendigkeit geworden sei und die Stimmberechtigten bei Zeiten dafür sorgen müßten, in die Wählerlisten eingereiht zu wer den, um einen Sieg der Linken in der Landeshauptstadt zu ermöglichen.

Infolge des Widerstandes in der Stlavenfrage ist die brasilianische Kammer aufgelöst worden. Eine neue Partei­gruppirung steht bevor und die alten Parteien sollen durch zwei neue Feinde und Freunde der Sklavenbefreiung- er setzt werden.

Lokales.

Auf Grund des§ 12 des Sozialistengeseges verbietet das fönigl. Polizei- Präsidium von Berlin das vom Maurer Konrad herausgegebene Flugblatt mit der Ueberschrift ,, An

Nachdruck verboten.]

14]

Feuilleton.

Das Kind des Proletariers.

Sensationsroman von U. Rosen.

( Fortsetzung)

8. Kapitel.

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N Ergriffene Hehlerbande. Ein glücklicher Fang am gestrigen Tage Abends von unserer Kriminalpolizei

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Koblankstraße gemacht worden. Die Behörde hatte in Erf rung gebracht, daß das dort wohnende R.'sche Ehepaar Hehlerei( mit allen möglichen Gegenständen, speziell Seide zeugen und Posamentierwaaren, im großartigsten Maßstabe tlichen 2

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trieb. Bei einer gestern plöglich in Szene gefeßten a suchung wurde denn auch ein großer Theil derartiger, scheinend gestohlener Waaren vorgefunden und mit Beschl belegt, während das Ehepaar selbst und noch eine Hausben beleidigt bab

nerin in Haft genommen wurden.

an der Schleuse bei der Münze eine Frauensperson in De g Selbstmord. Gestern Abend gegen halb 12 Uhr pra zwanziger Jahren in die Spree. Erst nach längerer 3 gelang es, dieselbe aus dem Waffer zu ziehen, worauf fie Den Flur eines benachbarten Hauses gebracht und ein Arzt I. Berliner Sanitätswache in der Brüderstraße herbeigeru wurde. Obgleich derselbe über eine Stunde lang die umfa reichsten Wiederbelebungsversuche anstellte, konnte die Frau

-a. Ein junger Schwindler sucht durch folgendes Manöver hiesige Kaufleute zu schädigen. Er präsentirt Kauf­leuten im Auftrage eines hiesigen renommirten Speditions­hauses die Kopie eines Frachtbriefes, wonach vom Aus­lande Waaren für die gedachten Kaufleute angekommen und nach dem Bachofe behufs Verzollung spedirt worden seien, und von wo diese Waaren zugleich mit den Originalfracht briefen von den Deſtinatären( Adressaten) abgeholt werden

Der Schrei der Entrüstung, welcher die Schandthaten der Kinderpächterin in ganz England hervorgerufen hatte, war auch Wrigley's Ohren nicht entgangen, noch ermangelte er das Weib zu erkennen, dem er Sir Rupert Barth anvertraut.

Ich habe doch endlich ein Kind adoptirt, Doktor," sagte Lady Bide ,,, wir begegneten uns schon einmal auf einer Ent­deckungsreise zu dem gleichen 3med."

Wrigley errieth auch sofort aus den Beschreibungen der unglücklichen Opfer, daß fich Sir Rupert darunter befände. Er biß seine Zähne zornig über einander bei dem Gedanken, daß dieser Knabe allem Mißgeschick Troß geboten und sein Leben aus allen Fährlichkeiten gerettet hatte. Die Bülletin's über das Befinden jener Kinder endigten mit der Angabe, daß noch zwei derselben gestorben, die anderen aber versorgt wor Den seien.

Die Kinderpächterin war zu lebenslänglicher und ihr Gatte zu fünfzehnjähriger Zwangsarbeit verurtheilt worden.

person nicht mehr ins Leben zurüdgerufen werden. Die L

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wurde, da die Identität der Verstorbenen nicht sogleich mitteln war, nach dem Obduktionshause geschafft. Selbstmordversuch machte gestern Nachmittag der bis

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scheidene Leute gewesen, die nur für sich gelebt und fast Verkehr gemieden hätten. Ach, und sie waren so unalid Der arme Mann war nächtlicher Weile fortgeschleppt Dr. Wrigley erröthete leicht bei der Erinnerung an seine den, die Frau, ein fränkliches Geschöpf, war an gebradem Herzen gestorben, die Großmutter, eine nette Alte, schut franft, ins Paddington- Krankenhaus geschickt worden. Aber war nicht auch ein Kind dagewesen?"

damalige gefährliche Lage, dann erblaßte er bis an die Lippen. Er hatte das Kind erkannt, das Lady Barth mit ihren Armen umschloß.

Dr. Wrigley ," begann Fanny, in der Verlegenheit, einem Gaste, den fte verabscheute, irgend etwas zu sagen, betrachten Sie sich dieses seltsame Muttermal des Kleinen." Sie zog rasch den Strumpf Ruperts von seinen fleinen Füßchen. Ift das ein natürliches Mal, oder ist dieses Herz tätovirt, oder wie fommt es überhaupt hierher?"

Dr. Wrigley begann zu erwägen, daß, so lange Ruperts Tod ungewiß war, Myra fich nicht dazu verstehen würde, dem Better und den Seinigen besondere Vergünstigungen zu gewähren. Wenn das Kind, welches zulegt gestorben, Sir Rupert war, mußte dessen Leiche nach dem Barth'schen Schloß geschickt und durch eine Kette von Zeugnissen als die des ver schwundenen Erben erwiesen werden; wenn Rupert noch lebte, mußte man fich seiner bemächtigen und ihn aus dem Wege schaffen, ein umschreibender Ausdruck des Doktor's für Um­bringen.

Der Doktor blickte nieder. Kalter Schweiß perlte ihm von der Stirn.

,, D, ja, gewiß, das muß ein natürliches Mal sein. Sieht es nicht aus, wie ein Herzaß?" Und der Schurke versuchte über seinen Wig zu lachen.

Lady Barth lehnte fich wieder in ihre Riffen zurück und versank in Nachdenken. Sie richtete sich nur auf, um fich gegen Wrigley zu verneigen, der sich verstört und eiligst empfahl.

Tony Betigrew muß aufs Neue in dieser Angelegenheit seine Dienste leisten," dachte Wrigley , doch als er die alte Frau besuchte, welcher die Kinder jener verruchten Ziehmutter anvertraut worden waren, erfuhr er, daß eine Dame von hohem Stande den dunkeläugigen, braunlockigen Knaben mit dem felt­famen Muttermale adoptirt habe.

Während Tony Petigrew in des Doktors Auftrag hier und da Nachforschungen anstellte, um den fleinen Rupert zu entdecken, fand er selbst ihn gerade an dem Orte, wo er das Kind am Wenigsten zu sehen wünschte, in den Armen seiner Mutter.

11

" D gewiß, sie hatten auch ein Kind gehabt. Dr. Wri dessen Diener Sam Porter einst gewesen, hatte sich des nen angenommen, und sicher besser dafür gesorgt als es

Meine Freundin," sagte Fanny zu Lady Bide, Sie möchten gern etwas über die Herkunft dieses Kindes erfahren, um zu wiffen, ob böles Blut in ihm ist, das sich eines Tages zeigen könnte. Die Worte des Doktors, daß herzaß, führten mich auf den Gedanken, durch diese Spur wäre die Verwandt­schaft des Knaben vielleicht aufzufinden."

Ja, die Idee ist gut, und ich will die Spur mit Eifer verfolgen," antwortete Lady Bide, denn, wenn ich die Her funft des Kindes fenne, werde ich es besser zu erziehen ver­fteben."

11

Eltern möglich gewesen wäre."

,, Und wann geschah dies Alles?" " Im Februar war es ein Jahr."

" Ah, im Februar," sagte Lady Bide kalt.

Lady Bide fuhr bei dem Paddington- Krankenhaue

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Aufwartung und wiederholte fast dieselbe Geschichte, und erkundigte sich nach Frau Chitton. Die Alte made Nachbarn erzählt hatten.

Vor länger als einem Jahre," fuhr Lady Barth fort, pflegte einer unserer Arbeiter seine Frau und sein Kind in unseren Park zu bringen. Die Frau liebte den Knaben mit schwärmerischer Innigfeit, ich bewunderte einmal den hübschen

Unter der zahlreichen Familie Wrigleys war auch ein sanftes fleines Mädchen, Fanny, das sein Vater als Lady Barth's Namensschwester sehr häufig zu dieser Dame mitnahm, in der Hoffnung, auf diese Weise seinem Töchterchen die Erb­schaft des Vermögens zu sichern, über welches die Wittwe zu verfügen hatte. Als Fanny ihn eines Vormittags wieder zu einem Besuche bei Lady Barth begleitete, sah er Lady Bide bei ihrer Freundin und eine Kinderfrau in einem Winkel fizen, und auf Lady Barth's Knieen einen fröhlich lachenden Knaben, der laut aufjauchzte, als es ihm gelungen war, die Ringe von den abgezehrten Fingern der Kranken abzuziehen.

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Meine Hanna," sagte sie mit mütterlichem Stol zart wie eine Dame, und einen ehrlicheren und befferen nicht wie die gewöhnlichen Mädchen. Sie war gebildet schen wie Sam hat es nie gegeben, Euer Gnaden." ,, Und das Kind?"

Chitton zurüdhaltend. Dr. Wrigley nahm ihn." Nun, Hanna hing sehr an dem Kleinen," sagte i Ladi Bide ließ die Kinderfrau, die mit Rupert im

wartete, herbeirufen.

ft das der Kleine?" fragte fie.

Die Alte blickte den Knaben prüfend an, jah nad

Muttermal an seinem Bein und füßte ihn zärtlich.

Ja, das ist unser Junge. Ich würde ihn unter derten erkennen, aber ich hätte mir nicht träumen laffe er einst die Ehre haben würde, Ihnen zu gehören, Gnaden. Dr. Wrigley hat beffer an dem Kinde gehandel

Lady Bide konnte es nicht über sich gewinnen, der

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Aufruf

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lebhaften Kleinen und fie zeigte mir dasselbe Mal und sagte die nicht müde wurde, den Knaben zu liebkosen, mitzuthei

mir, sein Vater habe den Jungen deswegen Herzaß genannt." ,, Und wie heißen diese Leuten, und wie fam ihr Kind, das die Mutter so zärtlich liebte, in die mörderischen Hände jenes Verbrecherpaares?"

Myra wird Ihnen den Namen vielleicht nennen können,

welchem Loose das Kind kaum entronnen war.

Und weshalb interesfirte fich Dr. Wrigley fo warm

den Knaben?"

,, Aus bloßer Menschenfreundlichkeit."

Und nun, sagen Sie mir, liebe Frau, werden Sie

ich selbst habe ihn nie gehört. Die Mutter wird wahrschein irgend welchen Anspruch an diesen Knaben erheben, oder

lich gestorben sein. fie sah sehr leidend aus."

Seien Sie verfichert, Lady Barth, ich werde der Sache auf den Grund zu kommen suchen," erklärte Lady Bide.

Es war nicht schwer, von dem Barth'schen Verwalter den Namen des in Rede stehenden Verwalters zu erfahren. Er hieß Sam Porter, haite in der Nähe des Wasserbehälters gewohnt und war entlassen worden, weil Dr. Wrigley ihm ein sehr schlechtes Seugniß ausstellte.

Verwandtschaft mit ihm geltend machen?"

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Nein, niemals!" erwiederte Frau Chitton zurüdbebe

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Aber sein Vater wird es vielleicht thun, wenn er u Auch darüber dürfen Sie ohne Sorge sein. Er with herzlich lieben, aus welchem Grunde mollen Sie ihm fo

des Kindes wegen niemals belästigen."

Lady Bide begab sich zunächst nach der früheren Wohnung halilos entfagen?" Sams.

Die Nachbarn ertheilten der vornehmen Dame bereit willig jede Auskunft. Die Porters waren sehr anständige be­

( Fortsetzung foigt.)

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