politische" Partei, wie die nationalliberale, hätte enthalten| furt a. M. verbunden wurde, ist wohl nicht gut anzunehmen, sollen, doch läßt das Bismarckblatt dies noch hingehen, da hieße das doch, das Pferd beim Schwanze aufzäumen. Hat also die Einschränkung, daß die Fortsetzung der Sozialreform der betreffende Hughes- Apparat nicht in Betrieb gesetzt werden maßvoll, den praktischen Verhältnissen des Wirthschafts- tönnen, dann nun so schlimmer für die Berwaltung. lebens und der ausländischen Konkurrenz Rechnung tragend, den praktischen Werth dieses Theiles der Resolution„ sehr zweifelhaft" mache.
B
Deutsches Reich.
Damit wird also die Ungefeßlichkeit der polizeilichen Maß nahme vom Oberpräsidenten endlich zugegeben und wird nun wohl auch in Lüneburg den Frauen das Recht, an öffentlichen Versammlungen theilzunehmen, gesichert sein. Es ist ja im Seemanns Ordnung. Wie der Nordd. Allgem. übrigen erklärlich, wenn Herr v. Bennigsen bestrebt ist, die Ginge so der erste Abschnitt der Resolution noch an, Beitung" bestätigt wird, ist ein Gesetzentwurf in Vorbereitung, Lüneburger Polizeidirektion und den Regierungspräsidenten in so ruft der zweite den vollen Unwillen und Zorn des durch welchen eine Neugestaltung der Seemanns- Ordnung beab. dem Schlußsage feines Schreibens in Schuß zu nehmen, aber Bismarckorgans hervor, besonders die Schlußstelle, in sichtigt wird. Doch sollen die Seeberufsgenossenschaft und der Ger - er hätte dann auch die mancherlei Gründe" angeben sollen, welcher erklärt wird, daß die nationalliberale Partei „ jedent manifche Lloyd in einer vielleicht noch in diesem, jedenfalls aber welche der Polizeidirektion bei ihrem Vorgehen angeblich Versuche einer Einschränkung des Roalitionsrechtes" ent- tu nächsten Monat abzuhaltenden Konferenz über die Ab zur Seite standen. Uns sind derartige Gründe durchaus gegentreten werde. Gerade hierin hat Bismarck am änderungsvorschläge, weldje namentlich auch die Seetüchtigkeit unbekannt und die Polizeidirektion hat über solche Gründe meisten auf die nationalliberale Partei gerechnet, die der Seeschiffe und deren Bemannung betreffent, gutachtlich gehört ebenso wenig etwas verlauten lassen, wie der Regierungspräsident. Letzterer war der Meinung, daß eine vom Vertrauens Sollen nur die kapitalistisch interessirten Kreise und nicht mann der sozialdemokratischen Partei einberufene öffentliche Vers zuverlässigste Sammelplatz derer gegolten, die sich den ehrauch die weit mehr interesserte Schiffsmannschaft gutachtlich be- fammlung nothwendig eine solche des„ Sozialdemokratischen lichen() Rampf gegen die Sozialdemokratie weder durch fragt werden?? Wahlvereins" sein müsse, weil dieser die Partei Organisation Anwandlungen von Schwäche oder Furcht, noch durch Spekudarstelle, eine völlig haltlose Annahme, die bei Betrachtung der lationen auf das Wohlwollen der revolutionären Partei beeinbes fozialdemokratischen Partei- Organisation in sich selbst zusammen. trächtigen ließen. Es wäre unfagbar traurig, wenn man in fält und die auch mit dem preußischen Vereinsgesetz unvereinbar der wunderlichen Koalitionsrechts- Resolution das Anzeichen ist, wonach eine sich auf politische Vereine füßende Parteieiner beginnenden Wandlung dieser klaren und tapferen Haltung möglichkeit ist. Wo find denn also die„ mancherlei Gründe", Organisation über ganz Deutschland einfach ein Ding der Uns Herr v. Bennigsen?
als der
erblicken müßte."
Wegen des unfagbar traurigen" möge sich Bismarck nur beruhigen; er femt ja seine Pappenheimer und weiß, daß nationalliberale Beschlüsse nichts weniger als zuverlässig sind und am wenigsten wenn dieselben sich gegen die Reaktion wenden. Nach wie vor und trotz aller Resolutionen wird im Reichstag jede fich gegen die Arbeiter richtende Maßregel der Zustimmung der Nationalliberalen sicher sein!-
werden.
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Der
Nachfolger
des
Direttors
Kolonialamts, Dr. Kayser, scheint schon ernannt zu sein. Wenigstens schreibt die Nordd. Aug. Rtg.": reiber. Richthofen, bisher Mitglied der egyptischen Sicherem Vernehmen nach ist Geheimer Begationsrath 3. D. v. Schuldenkommission, als Nachfolger des Direktors der Kolonial abtheilung, Wirt. Geb. Legationsraths Dr. Kayfer, in Aus abtheilung, Wirtl. Geb. Legationsraths Dr. Kayser, in Aus
genommen."
01
Der Druck des Armee Verordnungsblatt", das bisher in der Hofbuchdruckerei von 6. S. Mittler ut. Sohn hergestellt wurde, ist, der" Poft" zufolge, nuamehr der Reichsworden. druckerei übertragen worden.-
Gotha.( Eig. Sig. Ber.) Bon den errungenen acht Wahlkreisen haben wir einen wieder verloren. Bei der Wahl eines Abgeordneten für den 10. Kreis erhielt der freisinnige Kandidat Winter 22, während auf den unfrigen nur 20 Stimmen fielen. Es muß dies überraschend erscheinen, wenn man bedenkt,
daß auf unseren Listen 24 Wahlanänner durchgekommen find, Fürnehmer Geist." Unter diesem Titel wird der während die Gegner nur 18 durchbrachten. Das Räthsel löft frühere bayerische Premierlieutenant Rudolf Krafft, der Verfasser sich einfach dadurch, daß 4 unserer Wahlmanner um von„ Glänzendes Glend" und„ Kasernen- Elenad", demnächst eine gefallen Ganz unerwartet kommt uns als un
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"
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und
Aus dem Reiche des Herrn v. Stephan. Mit bezug auf unsere Notiz in der Nummer vom 16. Oktober wird uns von Broschüre erscheinen lassen, welche die Offiziers- Ehrengerichte an baten gestimmt har den gegnerischen Kandi unferem Berichterstatter aus Gotha geschrieben: An den gerügten der Hand von attenmäßig belegten Bildern aus der das Resultat nicht. Zwei der Wahlmänner waren es den Gegnern vom Parteitage trägt zweifellos die hiesige Poftdirektion keine an den Ausspruch des Wachtmeisters in Wallenstein's Lager" gelingen würde, vier derselben zu gewinnen, vermutheten wir nicht. Schuld. Jufolge einer irrthümlichen Mittheilung seitens des an den Rekruten an:" Mit dem Helm und Wehrgehäng Diefer Vorgang zeigt wieder einmal das Unsichere des WahlLokalkomitees fonnte die Postdirektion keine genügenden Vor- Schließt Er sich an eine würdige Meng', Muß ein für männersystems im allgemeinen; im besonderen aber zeigt er die fehrungen zur Beförderung der ungewöhnlich zahlreichen Depeschen nehmer Geist jetzt in Ihn fahren." Die Gelegenheit, sich Schwierigkeiten dieses Systems für die Arbeiterpartei. treffen. Erst am Sonnabend vor Beginn des Parteitages über diesen besonderen Geist ein Urtheil zu bilden, will Herr Erst hat man alle Mühe, die Wahlmänner zusammen zu be= wurde die Direktion in Kenntniß davon gefeßt, daß für den Krafft dem Zivilpublikum geben. kommen, und dann ist man immer wieder der Gefahr ausgesett, Vorwärts" ein beständiger Depeschendienst eingerichtet werden sily big in daß es dem ökonomischen Druck rücksichtsloser Gegner gelingt, müffe. Sie ließ eigens zu diesem Zweck von Erfurt einen Hughes- Lüneburg.( Hamburger Echo".) Die Ausweisung dieselben zu Verräthern an ihrer eigenen Klasse zu machen. Apparat fommen; auch mußte eine große Anzahl von Beamten von Frauen aus öffentlichen Versammlungen Gerade die ungemeine Schwierigkeit, Leute zu finden, die sich als ihren Urlaub unterbrechen. Presse und Parteitag hatten fich wurde seit dem vorigen Jahre, wo der erste derartige Fall bei öffentliche Wahlmänner für die sozialdemokratische Liste hergeben, überhaupt in keiner Weise über mangelndes Entgegenkommen der Wahlkreis- Konferenz eintrat, von der hiesigen Polizei mit veranlaßt manchmal, auf Menschen zurückzugreifen, deren Wie man sieht, feitens der Postbehörde zu beklagen, im Gegentheil, während die Eifer betrieben. Auch am 20. Juli d. J. und im September Charakter nicht ganz zweifelsohne ist. Post in Siebleben gewöhnlich nur zweimal im Tag befördert wird, bei der diesjährigen Wahlkreis- Konferenz beliebte die Polizei die ist dies ein Fehler. Lieber weniger Wahlmänner aufs richtete die Poftdirektion während der Dauer des Parteitages gleiche ungefeßliche Maßnahme, obgleich das preußische Vereins- ftellen, die aber absolut sicher sind, als die Listen mit zweifeleinen ununterbrochenen Dienst durch Radfahrer ein, so daß alle und Versammlungsgesetz klar und deutlich erkennen läßt, daß die haften Elementen voll machen. Man weiß dann wenigstens, wie ankommenden und abgehenden Briefe und Depeschen auf das Ausweisung von Frauen aus öffentlichen Versammlungen un man zu rechnen hat. Die Gegner freuen sich natürlich über den promptefte befördert wurden. gefeßlich ist. Eine wegen der am 20. Juli erfolgten Ausweisung Streich, den sie uns gespielt. Ehrenwerth ist er ja gerade nicht. der Frauen an den Regierungspräsidenten zu Lüneburg ge- Aber was fragen die Herren darnach. Im geheimen geben fie richtete Beschwerde wurde von diesem als unbegründet zurück- fich der Hoffnung hin, uns noch einen oder den anderen Kreis gewiesen. Auf eine an den Oberpräsidenten in Hannover ge- auf dieselbe Weife abzujagen. Darin werden fie fich aber richtete Beschwerde ist folgende Antwort eingegangen. gründlich täuschen. Die uns gehörigen fieben Kreise, in denen unsere Wahlmänner die Mehrheit haben, sind durchaus ficher.- 49th
Durch die vorstehenden Ausführungen unseres Bericht erstatters wird, so schreibt uns der Verfasser der Notiz, die in unferem Artikel fonstatirte Thatsache, daß Depeschen von Gotha nach hier bis 44 Stunden allein unterwegs waren, in feiner Weise aus der Welt geschafft. Wenn auch das Gothaer Lokaltomitee die dortige Postleitung von dem zu erwartenden Andrang bedauerlicherweise etwas spät in Kenntniß gesetzt hat ein Umstand, der uns nicht bekannt sein founte so meinen wir doch, ist es Aufgabe der Verwaltung, als Verkehr 3- Juſtitut, in diesem Falle ber Ober Postdirektion in Erfurt , Handel und Verkehr zu verfolgen und im Bedarfsfalle für richtige und rechtzeitige Abhilfe zu sorgen. Das ist aber in diesem Falle nicht geschehen. Wenn wirklich ein Hughes- Apparat von Erfurt befchafft sein sollte und zur Ausstattung Gotha's mit zwei oder drei Hughes- Apparaten war auch noch am Sonnabend Zeit so steht doch soviel fest, daß er nicht in Betrieb gefeht worden ist. Denn fämmtliche Telegramme, die von Gotha direkt nach Berlin gegeben worden sind, sind, wie die Aukunftsformulare ausweisen, auf Morse zur Abtelegraphirung gelangt. Und daß der qu. Hughes- Apparat mit Halle, Erfurt oder Frank
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Die Sänfte wurde jegt fortgetragen und Adrian bestieg verwundert das Pferd und folgte. Als sie über die Brücke
Hannover , den 11. Oftober 1896. Auf die Eingaben vom 4. August und 17. September d. J. Roburg, 16. Oktober. ( Boff. 3tg.") Im dritten Wahlkreise, eröffne ich Ihnen nach Prüfung der Verhältnisse, daß ich die der bisher im unbestrittenen Befiß der Nationalliberalen war, erhobene Beschwerde wegen der polizeilicherseits bewirkten fiegte heute die Wahlmännerliste für den Redakteur des freiEntfernung der Frauen aus der von Ihnen in Ihrer Eigenschaft sinnigen Rob. Tagebl.", Dr. Menfinger, mit 198 Stimmen gegen als Vertrauensmann der sozialdemokratischen Partei einberufenen 165 nationalliberale und 45 sozialistische. öffentlichen Parteiversammlung als begründet anerkenne.
Die Republit Bremen , welche in ber Ausweisung Die Polizeidirekton in Lüneburg wird wegen ihres zukünftigen Verhaltens mit entsprechender Anweisung versehen werden. englischer Gewertschaftsführer fo Großes leistete, indem sie Leute Der Polizeidirektion kann übrigens, wie ich noch ausdrücklich auswies, die noch nicht einmal den Fuß auf bremisches Gebiet bemerke, ein Vorwurf aus ihrem Vorgehen nicht gemacht wer- gesetzt hatten, ruht nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern macht den, da ihr für ihre Annahme, daß in der Einberufung der weiter im Kampfe gegen das rothe Gespenst". Wie die Versammlung eine Handlung des Sozialdemokratischen Wahl- Deutsche Bäcker Zeitung" mittheilt, wurde der Bäckergeselle vereins bezw. von bezw. von dessen Vorstand zu erblicken war, Schneider, der eben eine 4monatliche Freiheitsstrafe hier abgebüßt mancherlei Gründe zur Seite ftanden. hatte, weil er, nach dem Urtheil des Gerichts, einen Bäckermeister R. v. Bennigsen. wegen Uebertretung der gesetzlichen Sonntagsruhe wiffentlich
Das Aufkommen
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waren, erftiegen fie eine kleine Anhöhe, und hier gelangten der Leibeigenschaft in Böhmen.") vorstand darein und nahm das freigewordene Land für sich in
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Starb nach der Auftheilung eine Familiengruppe aus, so hätte ihr Antheil den übrig gebliebenen früheren Genossen zufallen müssen. Aber auch hier mischte sich bald der frühere Haus sie bald aus den kahlen Mauern und öden Straßen Anspruch. Und er besetzte es entweder mit Knechten oder mit unter die Bäume und Blumen des Feldes. Nachdem sie Bei der Auflösung einer Hauskommunion wurde das vor Bauern, die von allem Anfang an zu ihm in einem Unterthänigungefähr eine halbe Stunde einen Weg durch Gärten handene Land an die Sondergruppen aufgetheilt. Der bis teitsverhältniß sich befanden. So entstand das Heimfallsrecht. In verfolgt hatten, erblickte Adrian plötzlich eine schöne und herige Hausvorstand machte vor allem auf denjenigen Grund großem Maßstabe übte es besonders der Gauvorstand aus, der stattliche Villa. Hier stiegen die Damen aus ihrer Sänfte und Boden Anspruch, den er durch Knechte bis dahin hatte es auch auf den Sonderbesitz der Hausvorstände anwandte. Aus bebauen laffen. Es liegt in der Natur der Sache, daß dies einem von gleichberechtigten Genossen gewählten Beamten und der junge Ritter, der vergebens von seinem Begleiter meistens der nahegelegene und beffere war. Auch nach der Auf- wurde ein Fürst. Der Gaufürst ist im Besitz der ehemaligen Aufklärungen über dieses Abenteuer verlangt hatte, stieg theilung blieb ein gewisses Verhältniß zwischen den ehemaligen Gauburgen. Sie find fein Sondereigenthum. Er hat Knechte ebenfalls ab und folgte ihnen über einen großen Hof, der Genossen und dem Vorstande bestehen. Das Friedensbedürfniß unterhalb seiner Burg angesiedelt, die für ihn als Handwerker zu beiden Seiten mit Blumentöpfen und Orangenbäumen blieb vorhanden. Und der Vorstand zeigte fich geneigt, den thätig sind. Er hat Knechte, die seinen Boden bebauen und ihm den besetzt war, und als er durch eine geräumige Halle an der Frieden zu schüßen. Natürlich nicht umsonst. So begannen die Ertrag abliefern. Das Geleit- und Wegegeld fällt ihm zu und die andern Seite des Vierecks getreten war, befand er sich an Abgaben und Leistungen der noch freien Bauern an die auf Gerichtssporteln. Er bestimmt die öffentlichen Lasten und vers einem der lieblichsten Orte, den das Auge je erblickte oder strebenden Herren. Nur in einem Falle erfuhr diese Entwickelung mehrt sie immer mehr und mehr. Die Ausübung der Jagd und eine Veränderung. Hatte die Hauskommunion sich schon zu Fischerei im Markwalde sind sein ausschließliches Recht. Und wie den der Dichter je besang. Es war eine Gartenanlage, in einer Beit aufgelöst, in der das Sondereigenthum des Haus- er auf seinen Sonderländereien wirthschaftet, so möchte er es ain welcher Rasenpläge von dem lebhaftesten und herrlichsten vorstandes noch klein war, dann tonnte diefer zu liebsten auch im ganzen Gau thun. Und so seht sich bei ihm der GeGrün mit Lorbeer- und Myrthen- Bosqueten abwechselten, teiner überragenden Macht gelangen, die Bauern blieben frei. danke feft: der ganze Gauboden gehöre eigentlich ihm, dem Fürsten , und die zu beiden Seiten von Arkaden, mit Rosen und In größerem Maßstabe geschah dieses in Ostböhmen, in den denen, die noch als Bauern auf den Ländereien fäßen, stebe nur der anderen Blumen umranft, eingeschlossen wurden. Ueberall Gegenden, in denen später die Laboriten auftraten. Nußgenuß zu. Es fonnte nicht ausbleiben, daß diese Gaufürften, sah man Statuen und Springbrunnen vertheilt. Nächst Schon während der Hauskommunion hatten sich einzelne dieser in dem Bestreben ihren Besiß zu mehren und zu häufen, gegen dem Gebäude standen lange Reihen von Gefäßen auf Vereinigungen in Phratrien zusammengeschloffen, und die Stämme feitig aneinander geriethen. Die Folge waren unzählige Kriege marmornen Fußgestellen mit Blumen und Gewächsen hatten in den Gauen ihre territoriale Gliederung erhalten. Das und Raubzüge. Mit ihnen wuchsen die Leistungen der Bauern. aller Art, und breite Treppen führten von Terrasse gab verschiedenen Hausvorständen Gelegenheit, sich emporzuheben. Und im eigenen Gau plünderten die Kriegsleute des Fürsten wie Die Vorstände der Phratien und Gaue wurden anfangs ge im Feindesland. Erst spät unter den Königen wurde verordnet, zu Terrasse, jede mit Statuen und Springbrunnen geziert, wählt, später wurden auch diese Aemter erblich. Am schnellsten daß jeder aufgebotene Mann erst zwei Meilen von seinem Wohneinen hohen, aber sanft sich neigenden grünen Hügel hinab. bereichern konnten sich die Gauvorstände. Ihr Wohnsitz fiel gewöhn- size Lebensmittel fordern konnte. Jenseits erblickte man in der reichen Landschaft die Wein- lich mit einer öffentlichen Markt- oder einer bekannten Kultstätte zuBum Schlusse behielt der Gaufürst von Brag die Oberhand gärten und Olivenhaine, die Villen und Dörfer des Arno- sammen. Das Schiedsrichteramt war ebenfalls bei ihnen. Sie waren über alle seine Mitstrebenden. Er wurde Landesfürst. Das erste, thals, durch das der in den Strahlen der Sonne er- im Besitz der Gauburgen und schrieben den Gaugenoffen vor, was sie was ihm zufiel, war die allgemeine Landesmart, der ausgedehnte glänzende Fluß sich wand, und die Stadt in aller ihrer zur Herstellung und Erhaltung von Straßen, Wegen, Brücken zc. Wald, der Böhmen umschloß. Die Geschlechter der Gaufürsten wurden Ruhe, aber ohne ihre Schrecknisse mit den stattlichen Domen zu leisten hatten. Diese Leistungen waren ungemeffen, ungleich. ausgerottet, ihr Sondereigenthum fiel dem Fürsten zu, der in die eheund Thürmen. Vögel von allen Farben und Gesangs- Das ein Jahr größer, das andere Jahr kleiner. Aus ihnen und maligen Gauburgen Beamte sette, die Gangrafen. Der Landesfürft weisen, einige frei, andere in Netzwerk von Golddraht nach ihrem Vorbilde entwickelten sich später die ungemessenen besitzt jetzt an Sondereigenthum: das Land, das er als Gaufürst von Brag eignete, das Sondereigenthum aller anderen früheren flatterten umher, und mitten auf einem Rasenplay ruhten Jeder Gau war von einem Martwald umgeben. Auf Gaufürsten und die allgemeine Landesmart. In diesem Gebiete vier unmaskirte und reich gekleidete Damen, von denen die diesen machten die Gauvorstände schon sehr bald einen Anspruch. tonnte er frei schalten und walten. Und seine Macht vermehrt älteste kaum zwanzig Jahre alt sein mochte, und fünf Erst mag ihnen der Nußgenuß von den Gaugenoffen als Enter beständig durch eine strenge Anwendung des Heimfallrechtes. junge und schöne Nitter, deren reich gestickte Mäntel und gelt für den Friedensschuß überlassen worden sein, bald aber auch die Justiz läßt er durch Beamte ausüben. Und ein neuer Faktor tritt jetzt mitbestimmend in der goldene Ketten ihren Rang verkündeten. Vor ihnen stand nahmen sie den Wald als Sondereigenthum in Besis, feßte fozialen Gliederung auf, die Kirche. Das Christenthum ist ein niedriger Tisch mit Weinen und Früchten, und musika- Knechte an und ließ fie für fich arbeiten. Die in der Hauskommunion vereinigten Genoffen hatten Landesreligion geworden. Und die Landesfürsten, die vor lische Instrumente, Schach- und andere Spiele lagen um auch nach der Auftheilung nicht jeden Zusammenhang mit dem keinem Mord teiner Gräuelthat zurückschrecken, wenn es her. Eine so schöne Gruppe und eine so liebliche Szene ehemaligen Gemein- jezigen Herrenhaus verloren. Das Gemein- ihren Vortheil gilt geben sich als treue Diener der fah Adrian nur einmal, und zwar mitten unter den Ber- haus war früher die einzige Stelle gewesen, an der Brot ge- Rirche. Sie sind um ihr fünftiges Seelenheil besorgt, gründen störungen der schrecklichsten Best, die Italien heimsuchte, backen, Bier gebraut, Fleisch ausgeschrotet wurde. Auch dem und stiften Kirchen und Klöster. Die Stiftungen werden aus eine solche Gruppe und eine solche Szene tönnen wir uns Herrenhaus verblieben diese Einrichtungen. Nur hatten die dem Sondereigenthum bestritten, und das Land den Mönchen noch jetzt nach der vortrefflichen Beschreibung Boccacio's einstigen Genossen kein Besitzrecht mehr an ihnen, und bald mit oder ohne Knechte übergeben. Die Mönche sind gute iging die Entwickelung in der Richtung, daß die Herrschaft die Wirthschafter, sie wollen ihre Arbeitsbienen möglichst ertragsvergegenwärtigen. Als die Gesellschaft Adrian und seine Begleiterinnen Bauern zwang, Brot, Mehl, Fleisch u. f. w. von ihr zu faufen, fähig erhalten. Und so erbitten sie sich bald alle möglichen sich nähern sah, erhob sie sich, und eine der Damen, die auf und alles, was sie verkaufen oder vertauschen wollten, erft ihr Privilegien. Die Unterthanen der geistlichen Stifte werden von den allgemeinen Leistungen entbunden, was noch zu leisten bleibt, dem Haupt einen Kranz von Lorbeerblättern trug und vor übernimmt das Stift. Im zwölften Jahrhundert hat der den andern ging, fagte: Das ist recht, meine Marianna, Siehe: Julius Lippert , Sozialgeschichte Böhmens liegende Besitz der Kirchen und Klöfter eine ungeheure Auswillkommen, meine schönen Unterthanen, und auch Ihr, in vorhuffitischer Zeit. I. Band. Wien . F. Tempsly, und verdehnung gewonnen, die Landeslaften vertheilen sich auf immer Herr, seid uns hier willkommen!" gleiche den Artikel: Die Hauskommunion bei den Czechen" in weniger Schultern, werden drückender. Da zieht es mancher freie Bauer vor, sich und seinen Besit in den Schutz der Kirche zu stellen Nr. 289 unseres Blattes.
( Fortsetzung folgt.)
Frohnen.
anzubieten.