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Nr. 109.

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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Sonntag, den 10. August 1884.

Eine Reise von Hamburg nach New- York | binlegen will, außer einer einen Kletterübung noch eine fleine

von J. Homuth.

Ein Bekannter von mir, welcher vor einigen Monaten nach Amerika gegangen war, und den ich neulich ganz erstaunt war wieder hier in Deutschland zu finden, da er mir vor seiner Abreise erklärt hatte, er würde nie wieder nach Deutschland zurüd tehren, erzählte folgendes:

Wenn Moris Busch sagt:

Ein Vergnügen eigner Art

ist doch eine Wasserfahrt,

so ist das Vergnügen nicht nur eigner, sondern sonderbarer und uweilen zweifelhafter Art auf der Reise von Deutschland nach Amerita im Bwischendeck eines deutschen Dampfers. Ich hatte feine Mittel, um Rajüte fahren zu können, mußte also vorlieb nehmen, mit dem, was mir geboten wurde.

Der Dampfer, mit dem ich fahren wollte, ein großer schwer­fälliger Raften, lag im Hamburger Hafen und erwartete seine Baffagiere. Es war regnerisches Wetter, troßdem aber die Stimmung der Baffagiere eine ziemlich lebhafte.

Manche hatten augenscheinlich der Fabel, daß starker Ge nuß geistiger Getränke ein gutes Mittel gegen die Seekrankheit lei, sehr willig Gehör geltehen und des Guten etwas zu viel gethan. Ich fuhr mit einer Jolle durch den Hafen dem Dampfer zu, neben mir kam eine andere; es standen aber schon 8 große Dichuten am Dampfer, ebenfalls mit Baffagieren und Bepäd beladen. Unten an der Schiffstreppe stand der Ver treter der Schifffahrtsgesellschaft, bei welchem jeder, der auf Das Schiff wollte, seinen Passagierschein gegen das Schiffs­billets eintauschen mußte. Die Jollenführer riefen den Paffa gieren zu, in die Dschuten zu steigen, welche unmittelbar am Dampfer hielten, da ste selbst nicht mehr heran konnten. In der Jolle neben der unsern, schien auch einer zuviel Medizin gegen die Seekrankheit vorher eingenommen zu haben, der Rollenführer ruderte mit Rüdficht auf ihn ganz nahe an die Dichute heran und rief ihm zu, er solle nun rechts hinüber­fteigen. In seinem Rausch aber verwechselte er rechts und lints, und ohne seinen frohen Gesang: hinaus in die Ferne, mit lautem Hörnerklang" зи unterbrechen, sprang er, anstatt rechts in die Dschute, links in's Wasser.

Ein Reisegefährte, der schon vorher Mühe gehabt hatte den lustigen Burschen einigermaßen in Raison zu halten, gab bm, welcher sogleich nach dem kalten Bade den Kopf über das affer erhob und das erstaunteste Geficht von der Welt machte, noch im Wasser ein paar schallende Ohrfeigen und zog ihn dann unter fräftigen Püffen heraus. Er schien eine gute Natur zu haben, schüttelte fich etwas, war aber sonst ganz wie vorher und nach Beginn der Fahrt sah ich ihn mit denselben Kleidern, mit denen er das unfreiwillige Bad genommen, an Deck um herfpazieren.

Um 4 Uhr sollte das Schiff abgehen, um halb sechs Uhr bar endlich Alles fertig. Ein lauter Pfiff der Maschine, ein lauter Jubelruf der Seeleute und als Antwort darauf einige hunder Seufzer aus gequälten Menschenherzen, denen die hei math zur Fremde geworden und hinaus ging es in die wo­

gende See.

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Tour auf allen Vieren machen muß. Das Licht dringt durch über der ersten Etage angebrachte Luten von dem Umfange eines Tellers, in den Schiffsraum. Nachdem ich die im Pas­sage- Kontraft versprochene Matrage", auf gut Deutsch ,, Stroh­sad", und das Keillissen, ebenfalls einen Strohfad von den Dimenfionen eines thüringischen Landbrodes, in die richtige Lage gebracht, mein Gepäck und das unvermeidliche Blech­geschirr( Waschnapf, Eßnapf, Wasserflasche, Butterdose 2c.) unter meiner Lagerstätte aufgestapelt hatte; schloß ich mit mei nem linken Nachbar, einem Kupferschmied aus dem Königreich Sachsen, der seine Frau und einen sehr netten fleinen Jungen mit in die neue Welt nahm, Bekanntschaft. Mein rechter Nach­bar war ein Bauer aus Pommern , die Pläge neben ihm waren von polnischen Juden besetzt, die feinen Morgen und Abend porübergehen ließen, ohne mit dem Gebetriemen und den an­deren gebräuchlichen Ceremonien ihre Gebete zu verrichten, uns gegenüber lagen Böhmen und auf der andern Seite des Schiffes Dänen, es war fast wie beim Sängerfest auf Korinthus Lan­desenge, nur nicht so feftlich: Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die gaftlich hier zusammentamen?"

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Nachdem ich mich so allmählich in meiner Umgebung zu rechtgefunden, begab ich mich an Deck, um von dort Aus- und Umschau zu halten. Es war mittlerweile Abend geworden und ich bemerkte, daß uns der Lotse verlassen hatte und wir, aus mir unbekanntem Grunde, auf der Höhe von Kurbafen anter ten. Ich bemerkte nun unter den Passagieren, die fich alle schon etwas näher getreten waren, wie es schien, und sich meist lebhaft unterhielten, auch noch andere, als die genannten Voltsangehörigen. Da waren Slowaten in der, jedem bekannten, so zu sagen, zur Uniform gewordenen Klei dung, dort mit lebhafter Geftitulation sich unterhaltende Ita­liener, dort wieder einige Desterreicher und Ungarn . Bekannt schaft war bald gemacht, der Hamburger bereits so gemüthlich mit dem Wiener und der Berliner mit dem Stuttgarter, als ob fie aufgewachsen wären; wußte doch jeder, daß er die Be schwerden und Schönheiten der Reise werde mit dem andern theilen müssen.

Nachdem man fich endlich müde erzählt und geplaudert, wurde das Deck allmählich leerer und man legte sich zur Ruhe. ich folgte dem allgemeinen Beispiel und versuchte zu und versuchte zu schlafen; bald aber, nachdem ich mich niedergelegt, wurde ich von dem Geschrei der ziemlich zahlreich vorhandenen jüngeren Fahrgäste aufgewedt und da daffelbe mehr zu als abnahm, so froch ich aus meiner meiner Lagerstätte hervor und ging wieder an Deck. Hier traf ich nur noch wenig Menschen anwesend, unter andern einen jungen Kaufmann aus Hamburg , welcher nach New- York reifte, um Erkundigungen über eine verschollene Ladung werthvoller Kaufmannsgüter ein­zuziehen. Wir unterhielten uns einige Stunden ganz angenehm, bis wir uns trennten, um wieder zur Ruhe zu gehen. Nach wenigen Stunden unruhigen Schlafs wurde ich durch den Ruf: Staffee bolen" geweckt. Bugleich erschien der Verwalter des Schiffes, theilte die Passagierschaft in Bacchaften, deren erwachsene Mitglieder fich

in dem Holen des Effens abzuwechseln hatten und in furzer Zeit erschien der Kaffee auf dem Schauplaz, ein Gebräu, an dessen Entstehung eine Cichorienfabrik ficher mehr Schuld hatte, als irgend eine Kaffee plantage. Dazu gab es eine Stange" Weißbrod und eine Scheibe Schwarzbrod und Butter. Lettere war von so er bärmlicher Dualität, daß das erste damit genoffene Stück Brot mir Veranlassung zu einem Anfall Seekrankheit wurde, der erst nach einigen Stunden vorüberging.

lich einen Platz gefunden, eine eigenthümliche Situation be Ich hatte, nachdem ich in dem allgemeinen Wirrwarr end­tommen. Das Schiff war nur für Zwischendedspaffagiere be stimmt und man hatte sich bemüht, die ledigen jungen Männer Sparded und die verheiratheten Leute und Familien im Hinter zwischended unterzubringen. Doch fonnte diese Eintheilung nicht völlig zur Durchführung gelangen und so hatte ich das Deren Mangel an Reinlichkeit fich anszeichnende Ruffin zu Schicksal, zwischen zwei Familien und unter eine durch beson Höhe von Helgoland , deutlich fonnten wir den Felsen aus tommen. Zwischendeck und Spardeck waren in zwei Etagen Don Lagerstätten getheilt, deren jede 0,75 Meter breit und 1,70 Meter lang ist, und welche durch Bretter von einander getrennt find. Zwischen der ersten und zweiten Etage ist ein 3wischenraum von etwa einem Meter, so daß jeder, der sich

Aus dem ostindischen Soldatenleben.

Nachdruck verboten.]

Bon R. C.

( Fortseßung und Schluß.)

den berückend schönen Felsenthälern endlich die verdiente Rube hier glaubten wir bei dem regelmäßigen Garnisondienst in

Als ich wieder an Deck fam, waren wir bereits auf der

rothem Sandstein sehen, der fich flar in den Strahlen der Sonne aus den grünen Fluthen abhob. Bald war auch er unsern Blicken entschwunden und wir fuhren quer durch die Nordsee auf den Kanal zwischen der Nordspiße von Schottland und den Orkneyinseln zu, durch welchen wir auf den offenen Ocean und zu unserem Bestimmungsort gelangen sollten.

durch eine Glasthür von dem Hofe getrennt war und früher als Wachtstube gedient hatte, zwei riefige afrikanische Infan­teriften, die auf ihre Gewehre gelehnt, unverwandt mit dem ihrer Raffe eigenthümlichen stieren Blick in das Bimmer schauten. Auch ich gab einer unwillkürlichen Regung der Neugierde nach und versuchte im Vorbeireiten einen Blick durch die blinden Scheiben zu werfen. Da trat ein Mann, nur mit Hemd und Beinkleidern bekleidet, mit

1. Jahrgang.

Das Mittagbrod war mittlerweile zu seiner Vollendung gediehen und bestand in Graupensuppe, Salzfleisch und Kar foffeln. An der Beschaffenheit dieser Gegenstände war eigent wenig auszuseßen, weil wir nach den beschränkten Küchen­einrichtungen auf dem Schiff es eigentlich nicht beffer verlangen fonnten. Kartoffeln und Fleisch waren mit Dampf gekocht und daher war einem der Geschmad eben etwas ungewohnt. Nur wäre beim Kochen und Vertheilen des Essens mehr Reinlichkeit zu wünschen gewesen und daß nicht, wie ich es bei der Reise von New- York nach Deutschland gesehen habe, die Matrosen­wäsche über den Kesseln, in denen Effen gefocht wird, zum Trocnen aushängt.

Des Abends wurde ein ebenso unqualifizirbarer Thee ausge theilt, wie der Kaffee am Morgen gewesen war. Man verbesserte den Geschmack durch ein Stück des am Morgen vertheilten Brodes und das Wort des Kapuziners im Wallenstein :

Was sagt der Prediger, contenti estote! Begnügt euch mit eurem Kommißbrote. und den Frühstücksspruch des Rekruten:

ich effe hier nur Brot und Salz, das Vaterland, es ist mein Schmalz!" Und so ging es einen Tag wie den andern, nur daß die Graupen zeitweise durch Erbsen, Bohnen zc. ersegt wurden und der Sonntag extra durch ,, Rosinenpudding mit Pflaumensauce" versüßt wurde, deffen Qualität aber, wie der Augenschein lehrte, nur von Slovaken genügend gewürdigt wurde.

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Doch genug von der Materie. Für die äußeren Be­schwerden gab die Reise doch auch Entschädigung in Genüffen, die Auge und Herz etwas boten. Ich brauche nicht die wunderbar schönen Sonnen Auf- und Untergänge beschreiben. Sie find eben, allen Beschreibungen zum Troße, unbeschreib­lich. Auch ein Seefturm hat seine Schönheiten, wenn der Sturm das Schiff von der einen Seite auf die andere wirft, so daß es fast ganz und gar umgekehrt wird und kentern würde, wenn nicht die wuchtige Kraft der Maschine das Schiff wieder in die Gleichgewichtslage brächte. Defter faben wir auch eine Art Meerfische, welche wohl eine halbe Stunde lang dem Schiffe zur Seite waren, bald durch die Wellen dahin­schießend, bald mit ihren Flugfloffen sich über die Wellen ers hebend, und Wallfische, welche Springbrunnen gleich in meter­hohen Bogen das in ihren zum Luftschöpfen bestimmten Dr­ganen befindliche Wasser aussprigten.

Nach 18 tägiger Fahrt bekamen wir endlich den amerika­ nischen Lootsen an Bord. Ein Seegelboot mit 2 fleinen Booten an Bord desselben, eine große Nummer 16 auf dem Segel, erschien, und, nachdem von uns eine Stridleiter her niedergelassen, tam binnen] Kurzem eine stattliche Er scheinung an Bord, ganz und gar mit Bündeln von Bei­tungen behangen, und übernahm die Leitung des Schiffes zu dem New- Dorter Hafen, in welchem wir 1% Tage darauf an langten und dem Schöpfer für eine glücklich überstandene Seereise danken konnten.

Lokales.

N. Neuer Besuch der Kannibalen im Anthropologischen Museum: Auch in linguistischer Beziehung gaben die beiden Australier, die am Donnerstag ihren Besuch im Museum wie­derholten, unseren Ethnologen sehr interessante Aufklärungen. Aus dem mehrere Bogen starken Protokoll, das die schon ge nannten Herren, die Herren Doktoren Grünwedel und Grube, mit den Wilden anfnahmen und das demnächst in einer größeren wissenschaftlichen Arbeit der gelehrten Welt zugänglich gemacht werden soll, entnehmen wir folgende intereffante De­tails: Bunächst ist zu bemerken, daß das Bahlensystem der Australier entgegen früheren Behauptungen nur Don 1 bis 4 reicht und daß für höhere Bahlenbegriffe dieselben Worte durch einfaches wiederholtes Aufzählen zum Ausdruck gebracht werden. Originell ist, daß die Namen der einzelnen Körpertheile der Thiere, beispielsweise beim Rängeruh mit Gliedmaßen des menschlichen Körpers iden­

Geistlichen war Jeder abgewiesen worden. Als ich eintrat, stand er auf, ging mir mit vollendeter Höflichkeit einige Schritte entgegen, indem er mir beide Hände bot. Ich danke Ihnen von Herzen für diese Freundlichkeit", sagte er in französischer Sprache, nehmen Sie Plaz und laffen Sie diese beiden Menschen einen Augenblick hinaustreten, ich will Sie nicht lange aufhalten, fügte er mit verbindlichem Ausdruck hinzu, indem er auf meine

lönnen. Ich hatte mich getäuscht. Gleich in den ersten Tagen schnellem Schritt an das Fenster und machte einige haftige beiden Korporale und faßten außerhalb der Glasthür Posto. erhielt ich den Befehl, mich mit einem Unteroffizier und zwölf Handbewegungen nach mir zu. Um Gotteswillen," durch

inländischen Reitern bereit zu halten, um einen bedeutenden Geldtransport nach der Festung Willem I. zu bringen, von wo aus derselbe per Bahn an die Hauptfasse zu Samarang abge­führt werden sollte. Die Begleiter sollten dann gleich, um Den Rückgang zu ersparen, der Besayung von Willem I. ein den Weg, die beiden schwerfälligen Büffelfarren, in die der Schat verladen war, in die Mitte nehmend, während vor und hinter uns 2

zuckte mich plöglich der Gedanke, das ist ja mein Trans­portgenoffe, der widerspenstige junge Belgier." Hoch bäumte fich mein Brauner auf, der meine plößliche Bewegung miß verstanden hatte, ich hatte Mühe ihn wieder zu beruhigen. Wie im Traum widelte ich meine Geschäfte ab, ich ließ das Geld

nachwiegen, meine Wannschaften wurden in ihre Quartiere ent

laffen, ich hörte kaum die fröhlichen Worte meiner Kameraden, die mir Glück wünschten zu dem vollendeten gefährlichen Buge,

braune Reiter, den Karabiner auf dem Schenkel, aufmerksam mich bewegte nur das Eine: wie kam der junge Mann, dem ich

Auge und Ohr entgehen ließen. So zogen wir lautlos tagelang ausspähten, und nicht das Geringste Verdächtige ihrem scharfen durch die gewaltigen Wälder von Ngawie, die zur Hälfte von Tigern, zur Hälfte von inländischen Räuberbanden bevölfert find. Ich, als die einzig fühlende Brust unter uns, war zu als daß ich viel auf die wilde, jungfräuliche Schönheit dieser unentweihten Natur, die nur wenige europäische Augen in ihrer ganzen Herrlichkeit bewundert haben, hätte achten fönnen. Nach

meine Sympathie nie versagen konnte, zu einem so jähen schred­lichen Ende? Was ich erfuhr, war wenig. Er hatte bald, nachdem er einem Bataillon zugetheilt war, fich wegen eines schweren Insubordinationsvergehens eine mehrjährige Festungs­ftrafe zugezogen, und kaum auf freien Fuß gefeßt, hatte er einen

fehr mit der auf mir ruhenden Verantwortlichkeit beschäftigt, seiner Vorgesepten beinahe erwürgt. Bum Tode durch die Kugel

verurtheilt, hatte er sich geweigert, ein Gnadengeſuch an den Gouverneur- General von Indien einzureichen, und so sollte morgen die Erefution vor fich gehen. Mon capitaine, j'aspire pour la mort, das fiel mir unwillkürlich ein, mit entseglicher

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Für die paar Minuten fönnen wir wohl den Rangunterschied fallen laffen," begann er, gestatten Sie mit, daß ich Sie bes diene." Troß meiner ablehnenden Bewegung schenkte er mir ein Glas Wein ein, seine Hand zitterte nicht im Geringften, als er sein Glas erhob, um mit mir anzustoßen. Ich blickte ihm fest ins Auge, war dieser Salonton nur eine Maste, hinter welcher fich die Verzweiflung verbarg, oder war dieser Mann wirklich so abgeſtumpft, daß ihn sein entfeßliches Schicksal nicht rührte? Mir fing an unheimlich zu werden, ich war hierher gekommen mit der Absicht, einem Unglücklichen einige Worte des Trostes und der Ermuthigung zu sagen, und dieser Unglückliche that, als ob er mich zu einer Spielparthie eingeladen hätte. Ich war in Verle genheit, was ich ibm fagen sollte, schließlich begann er Vielleicht ist es nicht ganz ohne Intereffe für Sie, zu erfahren, wie ich eigentlich in diese Lage, gekommen bin; es ist in drei Worten abgemacht." Sehen Sie," ſagte er, indem er fich in seinen Stuhl zurücklehnte, und träumerisch in das Licht blickte, als wollte er seine Erinnerungen sammeln, sehen

wieder:

Gegenden. Ein Stein fiel mir vom Herzen, als ich die saftigen Klarheit ftand es bei mir fest, dieser Mann hatte den Tod ge- Mein Vater war ein angesehener Advokat zu X., er nannte lichtgrünen Reisfelder wieder erblickte, mit den blaugrünen sucht. Fast Alle von uns hatten dem Tod mehr oder weniger

Steden liebt

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Balmenwäldchen, worin der Javane seine Wohnungen zu ver birte ich Trab", einer der Kavalleristen veranlaßte die schwer

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die

Gefahr war überstanden. Munter fomman­

oft ins Auge gesehen, es ist etwas Anderes, den Tod im Gefecht zu finden, wo alle Leidenschaften des menschlichen Herzens in die wildeste Aufregung versezt find, wo man berauscht wird Trompetenton begeistert, und die wehenden Fahnen zum

fälligen Büffel durch einige Hiebe mit der flachen Klinge fich durch den Anblid von Blut und Feuer, wo schmetternder

gegen Mittag das mächtige Fort Willem I. mit seinen Bastionen muthigen Ansturm mahnen, hier stirbt man in Erfüllung seiner und Wällen. Nachdem wir die üblichen militärischen For Pflicht und ehrendes Andenken bleibt dem Gefallenen. Aber malitäten, um überhaupt Einlaß zu erhalten, erfüllt hatten, ließ ich halten und einen Augenblic abfigen. Natürlich ers fuhr ich hier von dem wachhabenden Offizier die ganze chronique scandaleuse der Garnison , und ganz beiläufig sprechen. fügte er zum Schluß hinzu: Morgen wird hier ein Soldat erschoffen, wenn ich mich nicht irre, ein Belgier, ein ganz

durch systematisches Begehen von Verbrechen einen ruhmlosen Verbrechertod fuchen, dazu müßte ein hartes schreckliches Schick­fal die Veranlassung geben. Doch ich mußte ihn sehen, ihn Es dunkelte bereits, als ich vor die bewußte Glasthür trat. Man hatte in dem Zimmer Licht angezündet, ich konnte ihn von

den Namen einer bedeutenden belgischen Stadt. Er starb früh, und hinterließ mich und ein bedeutendes Vermögen meiner Mutter, deren einzige Freude und Stolz ich war. Nach Beendigung meiner Studien wollte ich die Karriere meines Vaters ergreifen. Ich war glücklich, denn ich liebte und glaubte mich geliebt von von einem Mädchen, das schön war, wie die junge Morgenröthe , und, wie ich dachte, rein und tugendhaft, wie ein Engel Gottes." Er hatte die legten Worte in tiefer Erregung hervorgestoßen, sein bleiches Antlig hatte fich geröthet, und frampfhaft umspannte seine Hand die Lehne seines Stuhls. Dieses Weib buhlte beimlich mit einem Unwürdigen, dem ich meine Freundschaft geschenkt hatte, und diesen Unwürdigen habe ich ermordet," sagte er plöglich

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rabiater Kerl, Sie werden das mit ansehen?" Wenn ich Außen sehen, ohne daß er mich bemerkte. Wein und Cigarren zehnmal ermordet, wenn er zehn Leben gehabt hätte." Er ging

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ich, und so ritten wir in den inneren Hof. Die Nachricht

berührte mich eigentlich wenig,

man

war zu sehr

er aufmerksam die das Licht umspielenden Muskiten zu ver folgen schien. Bu beiden Seiten von ihm saßen zwei alte graue

an derartige blutige Schauspiele gewöhnt, um von einem sol- europäische Korporale, die mit düsterer, trüber Miene in das

chen Fall noch viel Aufhebens zu machen. Ich kannte die Festung von früher, und wußte, wo sich der Verurtheilte be fand. Wir erblickten auch bald vor einem Zimmer, das nur

Licht schauten. Das unheimliche Bild vervollständigten die beiden Afrikaner, die regungslos durch die Scheiben starrten. Er schien meinen Bersuch erwartet zu haben, denn außer mir und dem

mit heftigen Schritten einige Male auf und nieder, dann blieb er stehen und sagte ruhig und gelaffen: Was weiter geschah, wiffen Sie, ich floh nach der blutigen That über die holländische Grenze, fiel einigen Werbern in die Hände, und befand mich bald darauf mit verändertem Namen an Bord unseres Dampfers. Ein Sprung in die Wellen hätte mich von meiner Leiden befreit, ich wollte das nicht, es wäre keine Sühne gewesen; hätte ich

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