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bebuss Reorganisation ihrer Finanzen das Beispiel der Pforte| befolgen und gleichfalls das Tabakmonopol einführen, hat, wie der Mubaschir" meldet, in Kairo   eine sehr beifällige Aufnahme gefunden, und wird sich nächstens schon ein egyptischer Finanz­beamter nach Konstantinopel   begeben, um dort die Einrichtung der türkischen Tabakregie und deren Fabriken zu studiren. Für Die Pforte wäre, wie die Politische Korrespondenz" meint, die Einführung des Tabatsmonopals in Egypten sehr erwünscht, da fie dann auch in ihrer afrikanischen Provinz Tripolis   dieses Monopol einführen könnte, was fie bisher nicht zu thun wagte, Da die Tripolitaner stets auf Egypten hinwiesen, wo man die­ses Monopol gleichfalls nicht kennt.

Lokales.

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cr. Die Mordthaten in Wien  , welche die ganze zivilifirte Welt in Aufregung verfegt hatten, find durch die Hinrichtung des einen der Mörder bekanntlich vorläufig theilweise gefühnt. Es ist immerhin ein Moment von ergreifender Wirkung, wenn ein Mensch, der nach den Anschauungen der ießt herr­schenden Rechtspflege sein Leben verwirkt hat, von seinem Siebenmenschen in das Nichts befördert wird, wenn er auch der schrecklichste Verbrecher ist die Todesstrafe bleibt für die Gumane Anschauung ein fonsequenter Ausdrud mittelalter­licher Grausamkeit. Ganz gewiß ist es nun eine nicht scharf genug zu tadelnde Unfitte der verschiedensten Zeitun gen, über die letzten Stunden des Deliquenten, sein Be­nehmen furz vor dem schauervollen Aft, sein Aussehen, seine Gefichtsfarbe, seine legten Worte, ja vielleicht sogar über seine legten törperlichen Wünsche in Bezug auf Nahrungsmittel 1. w. des Langen und Breiten zu erzählen. Es wird ent­schieden dadurch dem urtheils los lesenden Bublifum eine ge­wiffe Rohheit des Herzens anerzogen, und man wird jene unheimliche Neigung des menschlichen Charakters kennen, daß gerade durch die detaillirte Schilderung von Blutscenen recht häufig der Nachahmungstrieb geweckt wird. gewiß ein psychologisches Problem, Das ist verschiedene aber es ist so, wie haben schon ganz eflatant beweisen. Wir auf die verwerfliche Sensations­macherei der Preſſe in dieser Beziehung hingewiesen, jezt ist uns aber ein Bundesgenosse entstanden, auf den wir überhaupt noch niemals gerechnet hatten. Tageblatt", welches bisher gerade in dieser Beziehung in min­destens widerwärtiger Weise alle übrigen Blätter zu über­trumpfen pflegte, schreibt in seiner Sonntags- Nummer in Be­zug auf die Hinrichtung des Waffenmörders Stellmacher, für die Tendenz dieses Blattes frappirend sentimental: Ueber Die Hinrichtung Stellmachers, die fich ohne besonderen Bwischenfall vollzog, bringen die Wiener   Blätter Berichte on haarsträubender und efelbafter Ausführlichkeit. dies die Wiener   Blätter thun, so mag es allenfalls ent schuldigt und erklärt werden, weil es sich dabei eben um ein Wiener   Lokalereignis handelt.

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Wahrhaft ver­

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Manufakturstoffe zum Kauf an unter dem Vorgeben, daß diese Stoffe aus dem Geschäft einer hiesigen bedeutenden ,,, pleite" gegangenen Firma herrühren, und von dem Pleitgänger" bei Seite geschafft worden wären. Die Stoffe werden als quali­tativ sehr gute zu scheinbar sehr niedrigen Preisen angeboten, während fie thatsächlich von sehr geringer Qualität und weit während fie thatsächlich von sehr geringer Qualität und weit weniger werth find, als dafür gefordert wird. Um ihre An­gaben recht glaubwürdig zu machen, geben sie genau die Na­men der angeblich pleite" gegangenen Firmen den Käufern an, obwohl diese Firmen in Wirklichkeit sich in gar keinem Konkurs befinden und zu den angebotenen Waaren in gar feiner Beziehung stehen. Der eine der beiden Schwindler ist ca. 40 Jahre alt, mittelgroß, mit schwarzen Haaren und schwarzem, furz geschorenen Vollbart, gebogener Nase und längs lichem blaffen Gesicht, von schwächlichem Aussehen. Sein Romplize ist etwa 28 Jahre alt, fleiner Statur, mit schwarzen Haaren, gebogener Nase, länglichem Geficht, ohne Bart und von fräftigem Aussehen.

N In die Gefahr von einem Zeichenwagen überfahren zu werden, gerieth am gestrigen Tage ein ca. 6jähriger Knabe in der Hermannstraße in Rirdorf. In demselben Augenblick, als ein Leichenwagen in schnellster Gangart die etwas abschüs fige Straße angefahren fam, versuchte der Knabe den Fahr­damm zu überschreiten und wurde so, ehe es dem Kutscher  möglich war, zu halten, von den Pferden zu Boden gestoßen. Wunderbarer Weise kam der Knabe genau zwischen die Räder zu liegen, so daß er unverlegt davon fam.

a. Wieder ein verschwundenes Kind. Der Knabe Ju­les Heinrich s, welcher fünf Jahre alt ist, ist seinen Eltern, den Nachtwachtmeister Heinrichs' schen Eheleuten in der Stre­ligerftr. 36, am 9. d. M. entlaufen und bis zum heutigen Tage nicht wieder zurückgekehrt. Der Knabe hatte an dem genannten Tage furz vorher mit anderen Kindern auf der Straße ge­sprelt und war von dem Rohrleger Salamonski, welcher auf dem Hof Streligerstr. 36 bei der Kanalisation beschäftigt war, nach der Streligerstr. 33 in ein dortiges Geschäft nach Tabat geschickt worden. Das Kind hat auch da den Tabak geholt. Mit diesem Tabak ist das Kind jedoch nicht wieder nach dem Hause Streligerstr. 36 zurückgekehrt und es hat denselben auch nicht abgeliefert. Seither ist das Kind spurlos verschwunden, und es fehlt jeder Anhalt über das fernere Verbleiben des Knaben. Der Vermißte ist 1 Mtr. groß, hat hellblondes, kurz geschnittenes Haar, blaue Augen, rundes Geficht und freie Stirn; es spricht noch ziemlich undeutlich. Bekleidet war es mit schwarz und weiß gestreifter Jacke, dunkelgrünen leinenen Kniehosen.

g In eine recht fatale Lage, d. h. nicht würdig, sich mit Juwelen schmücken zu können, ist am Sonntag eine am Haus­voigteiplay wohnende Dame gekommen.( Dieselbe hatte einem in der Lindenstraße wohnenden Juwelier B. vor etwa 8 Tagen mehrere Goldfachen, wie Brillantohrringe c. zur Reparatur ge­geben. Am Sonntag hatte nun die betreffende Dame eine größere Gesellschaft und so ging fie am Vormittag zu dem Juwelier, um ihre Juwelen zu holen. Nach langen ausweichen­der Dame ihr Eigenthum zurüdgeben zu können, da- über thn der Konkurs ausgebrochen sei und die Boutons 2c. der Dame gleichwie die übrigen Reparaturgegenstände beschlagnahmt worden wären. Die über dies Mißgeschick sehr ungehaltene Dame soll noch im Laufe der Woche ihre Goldsachen er­halten.

blüffend und traurig ist es aber, daß auch eine ganze Reihe den Reden erklärte sich der Geschäftsinhaber nicht in der Lage, deutscher Blätter das. Wiener   Zeug nachdrucken und die legten Augenblicke des Massenmörders Stellmacher völlig im Style eines Rolportage- Romans für Hintertreppen behandeln. Es ist schon abstoßend genug, wenn in besonderen Fällen derartige heimische Vorgänge eine ausführlichere Berichterstattung er­zwingen." Einen solchen Erguß vom Berliner Tageblatt" wer lacht da? Die Sache scheint uns übrigens furchtbar ein­

fach zu sein. Man weiß, daß es die österreichische Regie- Fabrikanten seit 21. Jahren in Stellung befindliche Komtoirist rung für gut hielt, in Bezug auf die Erecution Nichts in die Deffentlichkeit gelangen zu lassen. Drängt sich nun

nicht demjenigen, lichen Drgans des

Der die Mache" des manchester­

die Vermuthung auf, daß es den zudringlichen Reportern des

Herrn Mosse fennt, unwillkürlich

Berl. Tgbl."

in Wien  (?) nicht gelungen ist, etwas Näheres

H. wurde gestern wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung und Betruges, verübt gegen seinen Prinzipal, verhaftet. Bereits im vorigen Jahre hatte. in etwa 20 Fällen sich der Unter­schlagung in der Höhe von 1200 Mark gegen seinen Prinzipal fchuldig gemacht, indem er Waaren an Kunden verabfolgt, die Beträge dafür eingezogen, aber weder gebucht noch an den Prinzipal abgeführt hatte, und den Kunden für die empfangenen Be

bier in Berlin   mit einem Spezialbericht" oder einer Original- träge gefälschte Quittungen ausgestellt hatte. In mehreren Korrespondenz" aufzuwarten? Oder war vielleicht in jener Fällen hatte er zwar die Beträge im Kontobuch als eingezogen

gänge bei der Hinrichtung vorhanden, etwa in der Weise, wie fich daselbst Nefrologe aller berühmter Persönlichkeiten vor finden, die heute noch mit dem besten Appetit von der Welt ihr Beefsteat verzehren? Heute mit einem Male gegen die Ver Offentlichung solcher Berichte im Style eines Kolportage- Romans?" Wie war es denn damals, als in Wien   die Mädchenmörder

eingetragen, dieselben aber nicht an den Prinzipal abgeliefert. Damals wurde von einer strafgerichtlichen Verfolgung des be­reits nach Desterreich entflohenen jungen Mannes auf Bitten des Vaters, der den unterschlagenen Betrag zum Theil gedeckt hat, Abstand genommen und der Prinzipal behielt den H. wei­fer als Romtoirist in seinem Geschäft. Jezt hat sich H. in der­

hingerichtet wurden? Damals hatte gewiß der Korrespondent Handlungsbücher und der Unterschrift des Prinzipals verschafft

nicht

des Inseraten- Drgans Butritt zu dem Blutaft, aber damals war natürlich eine Zurückhaltung nicht am Blaze, damals war dem überaus fittlichen Blatte die Berichterstattung durchaus die österreichische Behörde dafür gesorgt, daß das ,, Berliner Tageblatt" fein Geschäft machen

haarsträubend".

Diesmal hatte

fonnte und deßhalb

ist man mit einem Male so sehr gegen die Sensation, diesmal bei Leibe nichts berichten! Aber etwas Ersay muß den an Aufregung gewöhnten Lesern des B. T." doch geboten wer den, eine allerdings recht mager und schwächlich aussehende Nachricht wird den Anhängern des Organs, der goldenen 110" doch noch aufgetischt, ob sie ihnen jedoch gemundet hat, können wir nicht wiffen, aber wir bezweifeln es.

dauer Schifffahrtskanal hinter der Gefangenanstalt am Blögen­g. Taufende von Fliegen, von den Dungstätten am Span fee herrührend, belegen jest täglich die zahlreichen Personen, welche einen Ausflug nach Saatwinkel c. machen und diesen Weg paffiren. Hier werden Wiesen und deren Gewäffer Tag ein Tag aus mit den Berliner   Müllabgängen ausgefüllt. Der Geruch, welchen diese Ablagerungsstätte verbreitet, verpestet die Luft auf Kilometermeite und macht den Aufenthalt in derselben

und diesen um den Betrag von 1300 Mart geschädigt. Gestern wurden die Unterschleife des H. entdeckt, und sein Brinzipal veranlaßte die sofortige Festnahme des Treulofen.

g. Schwere innere Verlegungen zog sich gestern die etwa 20 Jahre alte Tochter des Landmanns Görden in Wa chow bei Großbeeren   zu. Das Mädchen war in der zum Gehöft gehörigen Scheune mit dem Packen der einge­Scheuerten Ernte beschäftigt, wobei sie sich einen Dorn in die Hand rig. Um denselben zu entfernen, trat ste ans Licht, machte einen Fehltritt und stürzte nun aus einer Höhe von 22 Fuß aus der Scheune auf die Erde hinab, wo sie befin nungslos liegen blieb. Ein aus Nauen   herbeigerufener Arzt leistete zwar die erste Hülfe, ordnete aber, da der Zustand der Verunglückten ein lebensgefährlicher ist, deren Ueberführung nach der hiesigen Charitee an.

g Die Sandsteinverblendungsarbeiten am Schauspiel hause, welche bereits 1% Jahre lang betrieben werden und für welche eine Arbeitszeit von 3 Jahren veranschlagt worden ist, werden jest mit großem Eifer fortgeseßt, da der untere Theil des Baues, an dem fich die Eingänge zum Theater- und Bühnenraum befinden, bis zum Donnerstag fertiggestellt sein sollen. Der alte Puß ist entfernt und durch große, ca. 1 Meter

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und der der Wächter Baumbach. Der 7. Angeklagte, Kauf­mann Rühle, ist nicht erschienen und wird deshalb in contu­maciam verurtheilt. Der der Anllage zu Grunde liegende Thatbestand dürfte wohl unseren Lesern noch in Erinnerung sein; Einige Antisemiten, die aus einer Versammlung famen, ge­riethen im Café Central" mit den anwesenden Gästen in Streit, wobei die Antisemiten den Kürzeren zogen, fie mußten das Feld räumen und erhielten namentlich der in Arbeiter freisen bekannte Herr Schröder einige nicht unerhebliche Verlegungen. Der Vorgang hatte fich in später Stunde abge­spielt, die Polizei schritt ein und nach dem Grundsay: mitge fangen mitgehangen" erhielten sämmtliche Rubestörer ein Strafmandat wegen groben Unfugs. Obige Angeklagte hatten auf richterliche Entscheidung angetragen und so unterlag die Sache der Beurtheilung des Schöffengerichts. Auf Befragen erklärten sich fämmtliche Angeklagten für nicht schuldig. Bu­nächst wird der Portier Dudeck vernommen, derselbe giebt an: Ich bin Portier in dem beregten Hause und war an diesem Abend bereits zu Bett, als ich den Lärm vernahm. Jch drehte den Gashahn auf und begab mich dann in das Lolal, um, wenn möglich, Ruhe zu stiften. Schließlich wurde ich ersucht mit zur Wache zu kommen, dort wurde ich befragt über das, was ich gesehen hatte und dann begab ich mich wieder nach Hause." Wassermann: Ich saß im Café, als Schröder niedergeschlagen wurde; man ersuchte mich, als Beuge mit nach der Wache zu kommen. Auf der Wache wurde ich gefragt, ob der Portier Dudeck geschlagen habe; ich mußte das verneinen. Später erhielt ich ein Strafmandat." Vertheidiger des An­geflagten Gebhardt: Mein Client hat mir mitgetheilt, daß er im ,, Café Central" mit dem Herrn Wassermann in einer Unterhaltung begriffen war, in deren Verlauf er die Beitung Wahrheit" aus der Tasche zog. Kaum war das geschehen, so fam ein Herr Graumann auf meinen Clienten zu mit den Worten: ,, Sind sie denn ganz und gar verrückt?" Hierauf gab ein Wort das andere und der Standal war fertig. Der Schlag gegen Schröder ging von dem Herrn Hirschfeldt aus, gegen welchen jezt das Verfahren wegen Körperverlegung von der Staatsanwaltschaft eingeleitet ist. Mein Klient, Herr Gebhardt, wurde als Zeuge zur Wache fiftirt, erhielt jedoch später ein Strafmandat." Edart: Ich bin gar nicht im ,, Café Central" gewesen, ich ging nur zufällig vorbei und fah den Schröder blutend herausfommen. Derselbe wurde gleich darauf ohnmächtig, ich half ihn fortbringen und ging dann als Beuge zur Wache. Später erhielt ich ein Strafmandat." Schröder: Ich saß im Café Central" an einem Tisch, als ich Schimpfworte hinter mir hörte. Ich drehte mich um, und erhielt zunächst einen Schlag, und dann deren mehrere, so daß ich nach der Sanitätswache gebracht wer den mußte. Groben Unfug fann ich nicht verübt Möcker: haben, weil ich kaum allein gehen konnte." Ich habe weder Skandal noch Unfug verübt, ich sah daß Schröder blutete und trat hinzu um ihm zu helfen. Hierbei er­hielt ich mehrere Siebe, und sah auch, daß Dudeck mit einem Gummischlauch schlug. Ich ging dann mit zur Wache und er­hielt später ein Strafmandat." Ringerweldt: Ich habe weder groben Unfug verübt, noch ruheftörenden Lärm erregt." Rechtsanwalt Michaelis: ,, Sch möchte den Herrn Prä­fidenten bitten, an die Angeklagten die Frage zu richten, ob fie fich auf vorherige Verabredung in das Lokal begaben und sich in demselben vertheilten?" Ich halte die Beantwortung dieser Frage für wichtig für meinen Klienten Duded" Auf Befragen des Präsidenten erklären die Angeklagten, daß sie nur zufällig in das Lokal geriethen, sich auch nicht auf Ver­abredung in dem Lokal vertheilten. Staatsanwalt: Ich stelle den Antrag, Ermittelungen beim Königl. Landgericht anzu­stellen, ob ein Verfahren in dieser Sache schwebt und bean­trage deshalb Vertagung der Verhandlung." Der Gerichtshof schließt sich dem Antrage des Staatsanwalts an und beschließt die Verhandlung zu vertagen.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

h. Bezüglich des Uebertritts aus der alten( orts­statutarischen oder Gewerfs-) Krantentasse der Tischler Berlins   zur( Hamburger) Zentral- Krankenkasse der deutschen  Tischler 2c.( E. H.-K.) hält es der Kassenvorstand der hiesigen Filiale im Hinblick auf die vielfach verbreiteten falschen Ge­rüchte und Thatsachenverdrehungen für seine Pflicht, denjenigen Mitgliedern der alten Gewertstaffe, welche der Bentral- Kranken­und Sterbekasse( freien Hilfskaffe) beitreten möchten, nach­stehende Erklärungen zu ertheilen: Der Uebertritt kann noch immer und zwar unter den seitherigen, besonders günstigen Bedingungen und bis zum 15. dieses Monats erfolgen. Bum Ueberfritt ist jedes denselben wünschende Mitglied befugt, wel­ches aus der Gemertstasse ausscheidet und sich zur Zeit nicht in ärztlicher Behandlung befindet, resp. nicht medizinirt. Die Bentral Rranfenfasse gewährt die Aufnahme ohne Beschränkung bezüglich der Altersgrenze, ohne Karenzzeit und ohne ärzt­liche Untersuchung. In Folge der freien Selbstverwaltung ist die Kaffe weder mit den Unkosten ständiger Bureaulofalitäten, noch mit denen befoldeter Beamten belastet. Ueber ganz Deutschland   verbreitet, umfaßt sie gegenwärtig bereits über 46,000 Mitglieder und kann mit Fug und Recht als eine der leistungsfähigsten Kaffen bezeichnet werden. Einzeichnungen zum Uebertritt zu derselben werden auch fernerhin noch( bis zum 15. d. M.) bei den nachstehenden Zahlstellen angenommen, wozu bemerkt sei, daß dies am besten bei derjenigen Zahlstelle geschieht, welche der Wohnung des Einzeichners am nächsten liegt. Die Bahlstellen find folgende: 1) Lorenz, Langeftr. 22,

Verwaltung des nahe belegenen Gefängnisses, dessen Insassen lange und 1 Meter breite Sandsteinblöcke ersetzt werden. Die 2. Quergebäude, 2 Tr. rechts( Frankfurter   Bezirk); 2) Zions­

ungweifelhaft unter den pestilenzialischen Ausdünstungen zu leiben haben, noch nicht hier eingeschritten ist und wenigstens die Desinfizirung dieses Bestheerdes verlangt hat.

t. Die Arten der Hof- Ausrufer haben fich neuerdings um eine neue Art vermehrt. Der Südosten der Stadt wird feit einigen Tagen von Rolporteuren unsicher gemacht, welche ibre befannten Lieferungswerke nebst obligaten Prämien mit Lauter Stimme auf den Höfen anpreisen, wobei fie Gelegenheit nehmen, das Programm des betreffenden Wertes mit rübrend fter Betonung darzulegen. Diese Art der Colportage, die fich als ein ganz eigenartiges Mittelding zwischen Haufirhandel und ofdeklamation darstellt, dürfte unsere Polizei noch Kopfzer brechen verurfachen darüber, welche Art der Konzeffion für die fen Gewerbebetrieb erforderlich ist, ob die Kolportage- Erlaubnig genügt, oder ob es auch der Erlaubniß zur Veranstaltung Offentlicher theatralischer Vorträge bedarf, bei denen ein höhe tes Stunstintereffe nicht obwaltet.

Abend gegen 10 Uhr die Bewohner des Hauses Fürstenwalder­N. Ein Brand des Treppenhauses verseste gestern traße 8 in größte Aufregung. Auf bisher noch unaufgeklärte Weise war eine an der Entreethür eines dort in der 1. Etage wohnenden Kaufmanns Sachs befindliche Guirlande in Brand gerathen und war so nicht nur die Entreethür selbst, sondern auch das Treppengeländer und die Stufen in Mitleidenschaft Rezogen worden. Erst der in die oberen Etagen dringende Qualm weckte die bereits zum Theil schon schlafenden Haus­bewohner und machte fie auf die Gefahr aufmerksem, in der sie ichwebten. Mit größter Geistesgegenwart machten sich die Hausbewohner selbst an die Löschung des Brandes, und waren Schließlich ihre Bemühungen auch von Erfolg gekrönt, ohne daß eine Alarmirung der Feuerwehr nöthig gewesen wäre.

mittelt find, wird ein Schwindel verübt, auf welchen wir war­a Von zwei Schwindlern, die bisher noch nicht er­hend aufmerksam machen. Sie bieten umberziehend in Berlin  

auf und an dem Theatergebäude befindlichen Figuren find mit solcher Geschicklichkeit renovirt worden, daß man glauben könnte, fie seien eigens zu der Sandsteinverblendung passend, angefer tigt worden.

N. In Betreff der Stromschifffahrt auf den Waffer läufen in dem Polizeibezirk Berlin   ist Seitens des Polizei­Präsidiums folgende Bekanntmachung erlassen worden: Wäh rend der Schifffahrtsperiode vom 15. März bis 1. November ist den Schiffen das Anlegen oberhalb und unterhalb der ein­schiffigen Brücken im Landwehr, Louisenstädtischen- Spree- Kanal nicht gestattet. Während der Zeit vom 1. November bis 15. März wird den Obsthändlern zum Zwecke der Lagerung und des Verkaufs gestattet, ihre Fahrzeuge an nachfolgenden Stellen anzulegen: im Landwehrkanal: an der Großbeeren  - Brücke, Schöneberger Brüde, Königin Augusta Brüde, Botsdamer Brüde, von der Hendtbrücke, Albrechtshofer- Brücke und Kornelius Brücke; im Louisen- Kanal: an der Köpnider Brüde, Adalberts Brücke, Königinbrücke, Dranienbrücke, Louiſenbrücke und Waffer­thorbrüde; im Schleusenkanal an der Grünstraßenbrücke, Ger­traudtenbrücke, Jungfern, Schloß- und Eisernen Brücke.

Gerichts- Zeitung.

R. Der bekannte Standal, welcher sich vor einigen Monaten im Cafe Central" abspielte, beschäftigte gestern die 94. Abtheilung hiesigen Schöffengerichts. Groben Unfug und rubeftörenden Lärm erregt zu haben waren angeklagt: 1) Der Bortier Duded, 2) Kaufmann Waffermann, 3) Buchdrucker Gebhardt, 4) Tischler Eckhardt, 5) Schuhmacher Schröder, 6) Klempnermeister Möcker, 7) Kaufmann Rühle, 8) Schmiede­meister Ringerwaldt. Als Vertheidiger Duded's war Herr Rechtsanwalt Michaelis und als Vertheidiger Gebhardt's ein Vertreter des Rechtsanwalts Lindenberg   zur Stelle. Als Zeu­gen waren geladen, die Schußleute Daubiz, Ling und Kutsch

firchplaz 11, bei Hohn( Schönhauserthor- Bezirk); 3) Belle­allianceplay 6( Salle'scher Thor- Bezirk); 4) Glaeser  , Reichen­bergerstraße 67( Innere Louisenstadt); 5) Wolf, Naunynstr. 67 [ Aeußere Louisenstadt); 6) Müllerstr. 184( Wedding- Bezirk); 7) Bandelsir. 10( Bezirk Moabit  ). Die Bücher der Ueber­getretenen müssen bis zum 15. d. M. abgeholt sein.

An die Lederarbeiter Berlins   erläßt die Lohnkommission folgenden Aufruf: Kollegen, die materielle Lage in unserm Gewerbe ist, wie Ihr alle einzeln fühlen werdet, eine derartige gedrückte, daß die Eristenz unserer Familien vollständig in Frage kommt! Wir rufen Euch zu: Organisirt Euch! Tretet in Maffen unserm Vereine bei, reicht uns die Bruderhand, bedenkt, wie das schöne Gewerbe, das sonst stets zu den besten Berlins   gehörte, fast vollständig vernichtet ist. Wollt Ihr nun dokumentiren, daß Euch an Eurer Befferstellung wirklich gelegen ist, daß Ihr einseht, daß Eure Lage wirklich unerträglich ist, dann fommt morgen Donnerstag Abends 8% Uhr zur Ver­ſammlung, Oranienstraße 171. Dort ist der Boden, von dem aus allein ein Resultat für uns zu erwarten ist. Dort dürft Abr dem jeßigen Bustande endlich Halt gebieten. Noch ein­mal, Mann an Mann kommt zu auf, nichts vermag der Ein­selne, Alles die Gesammtheit zu erreichen. Mit brüderlichem Gruß. J. A. Fr. Michelsen, Dresdenerstr. 26, IV.

hr. Im Verein zur Wahrung der Interessen der Tapezierer machte am Montag das Mitglied Herr Friedmeier Mittheilungen über die Arbeiterverhältnisse in Kopenhagen  . Der durchschnittliche Verdienst der Sattler und Tapezierer be trage bei einer 10- stündigen Arbeitszeit etwas mehr als 21 M. wöchentlich. Die Lebensmittel seien dort billiger als in Berlin  und die Arbeiter dort seien an befferes Essen gewöhnt, als die in Berlin  . Lohnbewegungen seien zur Zeit ebenso sie in Ber  lin an der Tagesordnung. Für die Lohnbewegung in der Berliner   Arbeiterwelt herrsche bei den Arbeitern Kopenhagens  ein sehr reges Interesse; man lese mit großem Eifer die in den Beitungen darüber gegebenen Nachrichten. Darauf erledigte