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men und erzogen, zog dann in Dienst und ging vor Jahres frift auf Bureden ihrer Pflegemutter, der Ww. Regler, geb. Buchwald, Hedemannstr. 2, nach dem Tode ihres Vaters wieder zu derselben zurüd, um bei ihr die häuslichen Arbeiten zu verrichten, und verdiente fich nebenbei durch Austragen von Beitungen beim Zeitungsspediteur Herrn Arnold etliche Thaler, welche sie für die körperliche Verpflegung an ihre Pflegemutter" abführte. Ihre natürliche Mutter hatte nach Kräften für ihr armes Kind gesorgt und von dem durch ihrer Hände Arbeit erzielten Verdienst die Summe von 93 Thalern erspart, die fie auf der städtischen Sparkasse deponirte und das betr. Sparkaffenbuch Nr. 51 490 ihrer Tochter aushändigte, damit dieselbe in späteren Jahren einen fleinen Nothpfennig habe. Dieses Sparkaffenbuch wurde nun der Pflegemutter übergeben damit dieselbe es in sichere Verwahrung nehme. Als im Laufe des Jahres die Quegewes mehrmals ihr Buch verlangte, wurde ihr dasselbe stets unter allerlei Ausflüchten vorenthalten, bis ihr vor einigen Tagen durch Bufall dasselbe in die Hände kam; wobei fie die traurige Entdeckung machte, daß die deponirte Summe nach Abzug von 10 Thalern, die sie selbst entnommen, bis auf den fleinen Rest von 12 Mark erhoben sei. In ihrer Noth pertraute fie fich Herrn Arnold an, welcher sofort das Kuratorium der Sparkaffe in Kenntniß sette mit dem Ersuchen, das betr. Buch im Falle des Präsentirtwerdens anzuhalten. Die Quege wer begab sich zur Polizei und in Begleitung eines Schußmannes in die Wohnung der Regler, um die Herausgabe des Sparkassenbuches zu erwirken. Die Regler war aber nicht anwesend, weil sie zu derselben Zeit nach der Sparkasse war, um auch noch den letzten Rest des Geldes zu erheben! Dort wurde das Buch sofort angehalten, wodurch der Betrug zur Evidenz erwiesen wurde, da die Betrogene schwerlich jemals wieder zu ihrem Gelde fowmen wird, so wird die Sache jedenfalls dem Staatsanwalt übergeben werden.
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gestern Abend in Friedrichshagen ein Ehemann an der Ausführung einer geplanten bösen That gehindert. Der in der Köpniderstraße in Friedrichshagen wohnende Bahnarbeiter Fr. fam Abends in trunkenem Zustande nach Hause und begann mit seiner Frau einen Streit. Im Verlauf desselben sprang er plöglich auf dieselbe, warf sie mit Gewalt zu Boden und wollte fie erwürgen. Auf die lauten Hilferufe der Bedrängten verschafften fich Hausbewohner und mehrere benachbarte Sommergäste Eingang in die Wohnung des Fr., woselbst ste mit vieler Mühe die Frau von dem wüthenden Mann trennten. Da Fr. ein sonst sehr braver Arbeiter ist, der auch bisher mit seiner Ehefrau in guter Harmonie stand, so ist nur anzunehmen, daß er bei seiner Trunkenheit in unzurechnungsfähigem Zustande die That ausgeführt hatte. Das Familienverhältniß hat durch den Vorgang eine Störung nicht erfahren.
r Die Kur mit dem Katenfell. In einer hiesigen größeren Tischler Werkstatt: erfranfte einer der Arbeiter und die Symptome der Krankheit deuteten mit einiger Sicher heit auf den Beginn der Schwindsucht, dem unheimlichen, aber beständigen Gast der Holzarbeiter- Werkstätten. Mit Bedauern vernahmen die Kollegen des Erkrankten die Kunde, und einer derselben, ein gemüthvoller Schlefier, offenbarte dem Kranken ganz im Geheimen und unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit, daß er ein unfehlbares Mittel gegen dieses Uebel kenne: der Kranke müsse sich ein frisch abgezogenes Kazenfell mit der noch warmen Innenseite auf die Brust legen und dasselbe 24 Stunden so liegen laffen. Die Berliner Arbeiter sind im Allgemeinen nicht abergläubisch und auch keine Geheimmittelfreunde, aber daß die Kazenfelle sehr elektrisch sind, ist bekannt und schließlich konnte die Kur doch auch gerade nicht schaden; dabei redete der kleine Schlefter so eindringlich und wußte alle Bedenken zu beseitigen. Zunächst fehlt es an einer Rage," meinte der Kranke; Ach, die hats maffenhaft hier auf dem Holplay," entgegnete der Kleine, und als der Zustand des Kranten fich plöglich verschlimmerte und dieser zu Bette liegen mußte, erschien gleich am ersten Abend der Schlefter mit einer gefangenen Kage im Sade. In der Wohnung des Kranken traf er zufällig außer diesem Niemanden an und schnell erledigte er in der Dunkelheit das blutige Geschäft.
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Gerichts- Zeitung.
Republik , Mr. Dormand. Wie bei allen derartigen Vorfällen haben fich am 20. Juli vor dem Hotel- de- Ville Arbeiter und Polizeiagenten gegenseitig mißhandelt und mit den Schimpf worten Mörder" traftirt und sollen fich die Ersteren deshalb verantworten. Centralfommissar Gallian giebt an, daß Buiffon an der Spiße von 300 Mann vor die Mairie anmarschirt fam, während dieser behauptet, daß dies nur zur moralischen Unterstüßung des Protestes geschah. Die Verhandlung selbst endete spät Abends. Der General profurator hielt eine lange Rede, in welcher er ausführte, daß ein planmäßig vorbereiteter Angriff auf die Ruhe und Ord nung der Stadt hätte geführt werden sollen, daß die Brandartikel des Affamé" dazu direkt aufforderten, die Zeit der allgemeinen Verwirrung während der Epidemie zu benüßen. Die Angeklagten hätten fich, sobald die erregte Menge einige Unüberlegtheiten begangen, dann schon bei Seiten aus dem Vordergrunde zurückgezogen. Der Gerichtshof sprach alle sechs Angeklagte schuldig und verurtheilte Buisson zu sechs Monaten Gefängniß, Rouffin zu zwei Monaten, Canepa, Ferrando und Fournier zu einem Monat und Georgerin zu sechs Tagen Gefängniß. Eine große Menschenmenge hatte den Urtheilsspruch vor dem Palais der Justiz abgewartet und ent fernte fich ruhig.
Ein russischer Unterthan, der in Folge einer ihm zugestellten Auswanderungsordre Berlin am 1. Oktober zu ver laffen hat, der Handelsmann Salomon Ofo chinsky, stand gestern unter des Anklage der Unterschlagung vor der IV. Ferienstrafkammer der Landgerichts I . Der geschädigte Denunziant und Hauptbelastungszeuge, Handelsmann Gutmann, stellte den, der Anklage zu Grunde liegenden Thatbestand folgenderdermaßen dar: Er sei zu dem Angeklagten in ein Sozietätsverhältniß getreten, nach welchem fie gemeinschaftlich alte Goldsachen auftaufen, diese einschmelzen lassen und den entstandenen Goldbarren in Rußland verkaufen wollten, wo dies Metall höher im Course steht, wie hier. Der erzielte Gewinn sollte bei gleichmäßigem Einschusse auch gleichmäßig getheilt werden. Im April d. J. hätten sie auch so viele Goldsachen beisammen gehabt, daß ein ansehnlicher Goldbarren davon hergestellt werden konnte, fie hätten sich gemeinsam zum Schmelzer Fuß begeben und dieser habe aus dem gesammten Material einen Barren gegossen, der mit seiner, des Zeugen, Einwilligung schon hier für etwas über 1000 Mart ver fauft worden. Das Geld habe der Angeklagte an sich genommen, als derselbe aber seinen Kompagnon am nächsten Tage die Hälfte des Verkaufspreises aushändigen sollte, da erklärte der Erstere, daß ihn ein eigenthümliches Mißgeschick betroffen. Derselbe gab an, daß ihm der 1000 Markschein am Tage vorher in Charlottenburg entweder gestohlen oder verloren gegangen sei. Gutmann, der zum Ankauf der Goldsachen 430 Mart eingeschoffen haben wollte, glaubte dies nicht und beantragte die Bestrafung Dfochinsky's. Dieser be= hauptete im Termine, daß von einem Kompagniegeschäft nicht die Rede gewesen sei, der Beuge habe ihm lediglich das Geld geliehen. Der von dem Schmelzer Fuchs ausgestellte Schmelzzettel habe lediglich auf seinen Namen gelautet und er habe den Betrag dafür mit 1 M. 50 Pf. aus seiner Tasche bezahlt. Daß ihm das Geld in der That in Charlottenburg abbanden gekommen, könne er dadurch beweisen, daß er der dortigen Polizeibehörde an demselben Tage eine diesbezügliche Anzeige gemacht. Da diese Angaben durch die Beweisaufnahme im Wesentlichen unterstüßt wurden, so konnte der Ge richtshof, entgegen dem Antrage des Staatsanwalts- schuldig, 6 Monate Gefängniß und sofortige Verhaftung wegen Fluchtverdachts Fluchtverdachts- eine Ueberzeugung von der Schuld des Angeflagten nicht gewinnen und sprach ihn frei.
Bald umhüllte des unglücklichen Katers Fell die Brust des Kranken, während sein jämmerlicher Kadaver beim schleunigen Hinaus werfen aus dem Küchenfenster an einem benachbarten Baune hängen blieb, wo ihm noch die Ehre wiederfuhr, für einen Hasen gehalten zu werden, und wer weiß was noch pasfirt wäre, wenn nicht der Hofhund ihn fich einverleibt hätte. Inzwischen lag der Kranke mit den getheiltesten Empfindungen in seinem Bett. Bald stellte sich ein heftiger Schweiß ein und bald darauf ein ebenso empfindliches, unerträgliches Jucken. Als die Familie des Kranken zurückkehrte, erklärte dieser sich außer Stande, die Kur vierundzwanzig Stunden lang auszuhalten. Als nun die Sache bei Licht befehen wurde, da zeigte sich, daß der todte Kater mit zahlreichen Barafiten bewohnt gewesen war, die bei der schnellen Prozedur feine Beit gefunden hatten, ihre Wohnfiße aufzugeben und nun in hellen Haufen auf dem Körper und im Bett des Kranken davonmarschirten. Die allgemeine Ueberraschung fann man sich denken, und als am nächsten Abend der hülfsbereite Schlefier sich nach dem Verlaufe der Kur erkundigen wollte, wurde ihm nur der Rath ge geben, bei einer nächsten Kur zuvor dem Kater die Schlaf burschen" zu fündigen. Auf eine Wiederholung der Kur hat der Kranke verzichtet. Aber der aus allen Himmeln geriffene Schlefier lamentirt einmal über das andere: So ne Razen giebts auch bloß in dem--gen Berlin ; bei uns daheeme find alle Kazen ,, reene!"
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g. Durch das rechtzeitige Dazwischenkommen von Berliner Sommergästen und mehreren Hausbewohnern wurde
Vermischtes.
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Unverstanden. Bei Westpoint, der romantisch am Hudson gelegenen amerikanischen Kadettenanstalt, gingen dieser Tage ein junger Kadet und eine reizende Dame von 17 Lenzen, die bei der Familie eines Lehrers des Kadettenhauses zu Besuch ist, am Strande spazieren. George, so hieß der junge Krieger, war in seiner fleidsamen, grauen Uniform jeder Boll ein Sol dat. George, Sie sehen ganz aus, als ob Sie einmal ein großer General würden."- Freut mich, wollen's hoffen." ,, D, denken Sie, so ein General wie Sherman!" So hoch wollen wir nicht hinaus, ich fenne Sherman's Verdienste und Größe aus der Kriegsgeschichte genau." Davon weiß ich nicht viel, aber ich war ein paar Male mit dem General in Gesellschaft und da hat er mich jedesmal gefüßt.( Der alte Haudegen füßt nämlich für sein Leben gern.) D, es war reizend, denken Sie, George, gefügt hat er mich, gefüßt." Ja, Sherman ist auch ein liebenswürdiger Cavalier." Wiffen Sie weiter nichts?"- Nein, ich hatte nie die Ehre, in seiner Gesellschaft zu sein." Das merft man. Aber es ist doch abscheulich schwül, ich gehe hinein..." Der hübsche Kadet zerbricht fich noch heute den Kopf, was seine liebreizende Begleiterin so verstimmt hat....
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Folgendes hübsche Bonmot eines Gymnasialdirektors wird der Frff. Btg." mitgetheilt. Gymnasialdirektor E. in B. wurde von einem Insekt in die Nase gestochen, so daß diefelbe start anschwoll und ein rothes Aussehen bekam. Aber Herr Direktor," so sagte der Ordinarius der Prima zu seinem Vorgefeßten, Sie bekommen ja eine Nase, als wenn Sie die Ge ❘wohnheit hätten, recht häufig einen hinter die Binde zu gießen." Das ist allerdings", so erwiederte der schlagfertige Direktor, ,, in der Regel der Fall, daß ich die Nasen bekomme für das, was meine Lehrer thun."
N. Wegen fahrlässiger Brandstiftung hatte sich am gestrigen Tage eine Frau Kaufmann N. vor der 4. Straffammer des Landgerichts I zu verantworten. In der Wohnung Derselben war vor einiger Zeit in der Küche eine Diele über Nacht in Brand gerathen und hatte die Angeklagte selbst angegeben, fie sei zulegt in der Küche gewesen und habe ein Ofenbrett mit erstickten Kohlen auf den Heerd gestellt, wovon etra noch eine glimmend gewesen und auf die Diele gefallen sein könnte. Die Vertheidigung führte Herr Rechtsanwalt Wiese, welcher ausführte, daß dies naive Bekenntniß seiner Klientin zwar alle Ehre mache, fich bei näherer Betrachtung aber als ein übereiltes erweise. Vielfach anderweite Ver muthungen über Entstehung des Brandes ließen sich aufstellen. Dem stimmte der Gerichtshof bei, welcher auf Freisprechung erkannte und die Staatskaffe in die Kosten verurtheilte.
Schmutz starrt, und empfahlen es zum Niederreißen. Aber dasfelbe morsche, verfaulte Haus birgt noch heute die Verurtheilten und selbst unter Kononowitschs vernünftigerer Leitung wurde es nur viermal im Jahre gereinigt. Es enthält doppelt so viel Insassen, wie es sollte, und dieselben schlafen in drei übereinander liegenden Schichten; die auf dem klebrig schmußigen Boden Liegenden müssen ihre naffen, ekelhaften Kleider als Matraße und als Decke zugleich benutzen. So war es vor zwanzig Jahren und so ist es heute noch. Das Hauptgefängniß von Kara, Unter- Kara, wurde 1863 von Herrn Mafinoff und auf Grund derselben Dokumente, die ich benutte, als ein verfaultes, schmußiges Gebäude, wo Wind und Schnee freien Butritt haben, beschrieben. So schildern es auch jetzt meine Freunde. Das Mittelfara- Gefängniß wurde vor einigen Jahren restaurirt, ist aber bald so schmuzig geworden, wie die andern beiden. Sechs bis zwölf Monate bleiben die Sträflinge in diesen Gefängnissen ohne jede Beschäftigung und dies genügt, denke ich, um sich vorzustellen, welche Lafter in diesen Gefängnissen gelehrt werden, und welche Demoralisation aus dieser Einsperrung entspringt. Die psychologischen Studien von Dostoevsky , Maximoff, Lwoff und Anderen geben hierüber erschreckende Aufschlüffe.
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Marseille , 9. August. Der gestern begonnene Sozialistenprozeß bot wenig Interessantes. Auf der Anklagebant fizen: 1. Buisson, Louis, 36 Jahr alt, Chefredakteur des Verhunger ten"; 2. Rouffin, Jean Baptist, 41 Jahr, Tagelöhner; 3. Georgerin, August, 18 Jahr, Schmied; 4. Canepa, Louis, 20 Jahr, Gerber; 5. Ferrando, Jean, 26 Jahr, ital. Tagelöhner; 6. Fournier Jean, 17 Jahr, Tischlergeselle. Die Anklage, welche auf öffentliche Ruheftörung. Wachebeleidigung und Widersezlichkeit lautet, vertritt der Generalprokurator der französischen
Sehr hart ist die Arbeit in den Goldwäschereien; zwar geschieht sie im Tageslicht, d. h. nicht unterirdisch. Tiefe Höh lungen werden in das Thal Alluvium gemacht, um den goldhaltigen Schlamm und Sand heraufzubefördern, die dann per Wagen nach der Wasch Maschine gebracht werden. Aber es ist dies eine meist ungesunde und schwierige Arbeit. Das Ende der Höhlung ist immer unter dem Wasserstand des Fluffes, welcher in einer gewiffen Höhe in einem künstlichen Kanal zur Maschine fließt. Und daher ist die Fläche immer bis zu einer gewissen Höhe mit Wasser bedeckt, abgesehen von dem Eiswaffer, wenn der gefrorene Schlamm unter den Strah len der Sonne thaut. Die Bumpen sind gewöhnlich unzuich habe es selber mit durchgemacht länglich, und so steden ich habe es selber mit durchgemacht die Arbeitenden den ganzen Tag bis zu den Knieen im Eiswaffer und manchmal bis zum Magen; und ins Gefäng niß zurückgekehrt, hat der Sträfling natürlich feine Kleider
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nach den Goldwäschereien zu bringen, die Distriktsbehörde und oft ein Soldaten- Detachement einschreiten. Es ist nun flar, daß die Arbeitsverhältnisse für die Gefangenen viel schlimmer sind; nicht nur ist ihr Tagespensum größer, sondern einzelne befinden sich in Ketten; in Kara haben fie außerdem noch einen sehr langen Weg bis zur Arbeitsstätte, täglich einen zusäßlichen dreistündigen Marsch zur Arbeit; und wenn der goldhaltige Sand und Schlamm manchmal minder ertragsfähig ist, als erwartet wurde, und die bestimmte Goldquantität nicht erzielt werden kann,
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Ueber die ,, Würde " der neuen französischen NationalBersammlung darf sich der Figaro" bereits folgenden Wis erlauben: Hinter Ville- d'Avray findet der streifende Gensdarm in einem Graben eine Art von Vagabunden mit angetriebe nem Hute, zerfetzten Kleidern und einem von Fauftschlägen entstellten Gesichte. Woher kommen Sie in solchem Bu stande?" fragte der Gene darm. ,, Aus dem Kongreß," ent gegnete der Andere. Das entschuldigt Sie vollständig, per Senator," fagte der Gensdarm, respektvoll die Hand an den Dreimaster erhebend."
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Das größte Schiff der Welt hat der römische storres pondent der Pol. Korr. entdeckt, welcher seinem Blatte meldet, die neue vom Stapel gelaffene italienische Panzerforvette Ruggiero di Lauria " sei 100 Meter breit und
Meter lang! Das heißt über eine viertel deutsche Meile oder so lang ungefähr wie der Weg von Unter den Linden bis zum Halleschen Thor in Berlin . Auf einem solchen Schiffe, das in den wenigsten Häfen Platz haben dürfte, wäre eine Pferdes bahn , zum Verkehr der Mannschaften auf Deck sicher sehr ges eignet. Welcher verflirte Druckfehlerteufel mag beider Größen angabe wohl die Hand im Spiel gehabt haben.
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Fünf Frauen verbrannt. In London brannte a Dienstag Abrahams Hutgeschäft bei Victoria Station in dreiviertel Stunden völlig aus. Zwei Frauen sprangen zum Fenster hinaus und wurden in Leintüchern aufgefangen; fünf
verbrannten.
muß noch wie die anderen Gefangenen zur Arbeit gehen, aber Es ist klar, daß diese Vorschrift eine große Wohlthat für
ohne Ketten, und hat seinen eignen häuslichen Heerd.
die fie ausführen sollten, verdorben.
Die Freilaffung der Ge fangenen hängt von der Willkür des Bezirksvorstehers ab. Um bei der erbärmlichen Bezahlung- faum 2 Rubel per Monat außer der Mehlration geräth der freie Gefangene" mit wenigen Ausnahmen, in das schrecklichste Elend. Alle der Fluchtversuche dieser Erilskategorie lediglich in ihrer bittern
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so werden die Gefangenen bis spät in die Nacht hinein angestrengt, Untersuchungen stimmen darin überein, daß der Hauptgrund
und dann steigt die ohne dies hohe Sterblichkeitssiffer bis zu einem erschreckenden Grade. Alle, die die fibitische Bergwerks- Straf arbeit ernsthaft studirt haben, sind zu dem Schluß gekommen, daß ein Gefangener, der mehrere Jahre in Kara oder in den Salzwerken geschafft hat, mit zerrütteter Gesundheit heraustommt, unfähig fortan für irgend eine weitere Arbeit, und eine Last für das Land bleibt.
Die Nahrung- wenn auch weniger fräftig als die der freien Arbeiter würde doch noch beinahe angehen, wenn die Gefangenen wenigstens das, was durch Gesetz für sie bestimmt ist, erhielten. Nach der Vorschrift sollen fie bekommen: 3/ Pfund Roggenbrod täglich und für 1 Rubel Fleisch, Kohl, Buchweizen 2c. monatlich.
Armuth zu suchen ist.
Die Strafen hängen natürlich ebenfalls nur von der Will für der Werksvorsteher ab und find grausam. Die Entziehung der Nahrung und das schwarze Loch hetrachtet man gewiffer maßen als Kindereien. Nur die Plete", die neunschwänzige Kaze, die nach Gutdünken bei den geringsten Vergehen, und zu einer Höhe, wie fie gerade der guten oder schlechten Laune Strafe. Hundert Pletes" mit der neunschwänzigen Kaße, wird des Anstalts- Vorstehers entspricht, zudiktirt wird, gilt als von den Aufsehern mit einer solchen Gemüthsruhe ausgesprochen wie in Europa ,, eine Woche Gefängniß". Aber es giebt nod ärgere Strafen, z. B. die mehrjährige Ankettung an die Wand eines unterirdischen schwarzen Loches, besonders im Afatui Gefängniß; die Annietung an eine Tragbahre auf 5 oder 6 Jahre, die denkbar schredlichste moralische Tortur, und endlich stange, im Gewicht von 1, Bud( 48 Pfund), an der Rette Arbeit, und da wird die Nation auf ein Maß verringert, die vorlegte ist erst neulich 3 politischen Verbrechern, Poyta welches faum hinreicht, um Muskel und Gebein zusammen Fronicheff und Berenuk, wegen Fluchtversuchs aus dem J
Ein guter Verwalter fönnte dafür ½ Pfund Fleisch täg lich besorgen. Aber da keine Kontrolle vorhanden, werden die Gefangenen meist ohne Erbarmen beraubt. Ehrliche Ver
walter bilden eine seltene Ausnahme. Außerdem gilt jene die Leeffa"( der Fuchs), d. h. ein Holzbalken oder eine Eifen
Ration nur für die Dauer der Goldwaschperiode, welche faum 4 Monate im Jahre währet. Während des Winters, wo der gefrorene Boden so hart wie Stahl ist, giebt es feine
zuhalten. Am Zahltag steht es posfitlich aus, wenn die Leute für einen ganzen Monat 1-2 Rubel erhalten, von welchem Gelde sie noch die dürftige Staatskleidung ergänzen müssen. Kein Wunder, daß da der Storbut herrscht- der Schrecken aller fibirischen Goldwäschereien und das Leben
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jahrelang befestigt.
futsk Gefängniß zudiktirt worden. Ich brauche kaum hinzuzu
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und eine Beschwerde über ihn vollständig nuplos ist. Er fann - und das Leben schrecklichsten Strafen auferlegen, die Kinder der Gefangenen zum Wechseln, sondern schläft in den durchnäßten. Nun ist weniger als 2000 Leuten immer 90-287, d. 5. 11-17; eine der sich zu einer Beschwerde erkühnte, würde bald im schwar
es allerdings wahr, daß auch freie" Arbeiter in den Aber Privatwäschereien ganz dieselbe Arbeit verrichten. die Werbung freier Arbeiter für die fibirischen Goldwäschereien geschieht in derselben Weise, wie die SolDaten- Anwerbungen im 17. Jahrhundert. Die Engagements werden im trunkenen Zustande abgeschlossen und unter Einhändigung eines beträchtlichen Handgeldes, welches sofort in die Schnapsbudiken wandert. Und die angefiedelten Verbannten, die„ Poselentsy", deren hungernde Arena das größte Kontingent zu den Goldwäschereien stellt, werden meist von den Drisbehörden gedungen, welche das Handgeld für die immer rückständigen Steuern fonfisziren.
In jedem Frühjahre muß daher, um die freien" Arbeiter
riefig hohe Biffer für eine Bevölkerung, die nur aus Erwach fenen besteht. Und dabei find dies die Bahlen der amtlichen Berichte, also jedenfalls noch unter der Wahrheit, da die hoffnungslos Kranten gewöhnlich nach einem Invalidenhaus ver schickt werden, um dort zu sterben.
Leben aushauchen.
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zen Loch verhungern oder unter der neunschwänzigen Rage fein Alle, die über Sibiren schreiben sollten stets im Auge behalten, daß über die Vorsteher der Straffolonien feine Und die Lage der Gefangenen würde noch schlimmer sein, auf einem solchen Posten bleibt. Wenn er die Gefangenen Kontrole existirt, und daß ein anständiger Mann nie lange welche in St. Petersburg als gefährliche Sentimentalität Sträfling in den Grubengefängnissen nur seiner Strafhaft bande, welche um ein so einträgliches Geschäft, wie die Ver gehalten werden. Nach der Zeit soll man ihn in eine Drts waltung eines Kronen- Goldbergwerks ift, herumlungert, verjagt
wenn die Ueberfüllung der Gefängnisse und die Intereffen der Goldbergwerksbefiger die Regierung nicht bewogen hätten, die Gefangenschaftszeit abzukürzen. Nach der Vorschrift soll ein
schaft in der Nähe des Bergwerks ansiedeln und zwar, wenn seine Frau ihm gefolgt ist, in einem separaten Hause. Er
( Fortsetzung folgt.)