In
hat
mrd,
In
hat
im
om
Fälle
eine
Ab
aren
ward
reter
olu
Ber ten
Spe
ngen
an
t, in
artei
und
ingo Boll
ränft
ritas
die
5 ein
inf
will.
nicht
ſchen
auf
t der
nacht habe
wie
Seim
pieder Hauer ender
nicht
Re
ichner rzen),
ewes,
eclus
weißer,
ruffi tliche.
ifchen
en be
cutend
afute
vurde
en be
geftell
Ders
fofort
he in
tlande
beften
einer
igung
beit
und
Stadt
trennt,
Nath
Elberf
rati
abl
Unter
t. In
er nur
nbelt."
5ts be
nderen
Mübe
Durch
fertig
eigent
t feine
es ihn
lefpenft
armer Hebren
zen zu
tunden
Liebe
Befühl,
befiegte
r baft
es ge
Myra's
Rom
ind ges
n feine
m bas
Bort
asper's war e Sicilien
ne Ab
Diefen
t Sues
ind von
ten da
er, ber
Für ihn
ielleicht
te Br
nit bem
Mauri
die Polizeivorschrift gefehlt, wenn er sein Fuhrwerk stehen läßt, um das Ausrufen zu besorgen. Muß er nun auf Verlangen des Schußmanns sofort weiter fahren, so finden die nach ihm kommenden Kauflustigen den Wagen nicht mehr und alle seine Mühe ist vergebens gewesen, ja er hat nur die Leute unnüt belästigt. Dieser Zustand ist auch für das Publikum wenig erfreulich. Es handelt sich dabei um den Verkauf nothwendiger und in der gegenwärtigen Jahreszeit sehr gesuchter Nahrungsmittel, um junges Gemüse, Obst und dergl., und es ist jedenfalls fein erwünschter Zustand, wenn dieser Verkehr durch zu weitgehende Polizei- Verordnungen beeinträchtigt wird, und der Geschäftsbetrieb eines solchen Händlers in furzen Intervalien durch deffen Aufenthalt in Perleberg " unterbrochen wird.
R. Unsere Kinder verunglücken in den Straßen so häufig, daß es uns absolut nothwendig erscheint, die Aufmertfamkeit unserer Mitbürger ganz besonders auf diesen Punkt ju lenken. Man ist bei vorkommenden Fällen immer leicht geneigt, der Unbeaufsichtigung durch die Eltern die Schuld beiumeffen. Allein man erwägt nicht, daß es den meisten Eltern absolut unmöglich ist, ihren Kindern die gehörige Aufsicht zu schenken; der Vater fann sich höchst selten und die Mutter gezwungen mit zu verdienen sehr wenig um die Kinder fümmern. Nun fommt hinzu, daß die armen Kleinen nirgends gerne gesehen werden: auf dem Hof will der Hauswirth ste nicht haben, auf dem Bürgersteig werden fie auch nicht gelitten, und da man doch nicht verlangen kann, daß fie fortwährend in dem schon an und für sich ungesunden und be engenden Zimmern hoden sollen, in denen unsere ärmeren Mitbürger oft noch waschen und lochen müssen; so bleibt für sie weiter nichts, als die offene Straße. Aber auf den Straßen droht den Kindern fortwährend die Gefahr, in irgend einer Weise zu verunglüden, es müßte deshalb dafür Sorge getragen werden, daß ihnen Bläge angewiesen würden, wo sie spielen und fich austummeln lönnten. Leider ist dies bis jezt nur in ganz ges ringem Grade geschehen, unfere Kommunal Verwaltung hat jedenfalls wichtigere Dinge zu thun, als fich mit solchen Sleinigkeiten" zu befassen. Doch dem sei wie ihm wolle, möge man auch von dieser Seite der Frage feine Wichtigkeit beimeffen, so find wir doch überzeugt, daß die Mehrzahl unserer Mitbürger hierüber anders denkt. Und deshalb fordern wir, daß man endlich einmal dieser unendlich wichtigen Frage näher trete und Sorge dafür trage, daß sowohl innerhalb der Stadt als auch in unmittelbarer Nähe derselben, an verschiedenen Orten, in allen Stadttheilen, Spielpläge für die Kinder angelegt werden. Man sage uns nicht, daß es hierzu an Mitteln fehle, man hat zu minder wichtigen Sachen immer Geld, ja man hat Tausende übrig, wenn es sich darum hanbelt, einen angeblich verdienstvollen Mann aus der Tasche der Steuerzahler eine Extra- Gratifikation zu bewilligen. Weshalb follten nicht für die Regelung einer so eminent wichtigen Frage die Mittel vorhanden sein?! Wir wollen beispielsweise hier nur auf einen schönen, herrlichen Play hinweisen, den Platz rechts vor dem Schlesischen Thor, wo jest unsere Strieger" zum Wohl des Vaterlandes mit dem Gewehr hantiren und der, wenn wir nicht irren, sogar von den städtischen Behörden dazu hergegeben worden ist. Solch ein Platz- und es giebt deren noch viele- würde für die Kinder ein prächtiger Spielplatz ein. Man muß die Kinder beobachten, um wahrnehmen zu file fich auf diesem Plage tummeln, welche Freude auf den tönnen, mit welchem Wohlbehagen, mit welchem Bergnügen Meinen Gefichtern glänzt, wenn es ihnen gelingt, hier ihre Drachen in die Luft zu entsenden, oder ein anderes beliebtes
Spiel
zu entriren. Doch nicht immer gelingt es den kleinen,
meistens müffen sie den Blag für die Soldaten räumen. auzt wird, werden die Kinder von einem Wächter fortgejagt, Rinder sich auf ihm austummeln. Die nägelbeschlagenen Stie als ob es dem Rasen schaden würde, wenn die armen fel unserer Vaterlandsvertheidiger, die sich stampfend und im Laft darüber hinbewegen, nugen denselben jedenfalls viel we niger ab. Sollte unsere Stadtverwaltung nicht lieber überall folche Bläge anlegen und dazu Wächter anstellen, welche dar
ihr Kind im Grünen und unter Aufsicht eines erfahrenen Man Wie beruhigt würden die Eltern sein, wenn sie wüßten, daß nes spielt? Freilich ist bei derartigen Institutionen nichts zu ,, verdienen", es handelt sich jedoch hier um das Wohl der her anwachsenden Generation, und namentlich um die Kinder un
"
Das Knochengerüst eines männlichen Individuums, welches nach dem stattgehabten gerichtlichen Befunde vor einer Reihe von Jahren durch Schläge auf den Kopf ermordet und dann verscharrt worden war, ist, wie wir berichtet haben, vor einiger Zeit auf dem Ackerlande des Dominiums Mohsau bei Züllichau beim Ausgraben von Bausand gefunden worden. Schon wieder wird uns von einem ähnlichen Fall Mit theilung gemacht, der die Polizeibehörden beschäftigt, um Licht in die dunkle Affaire zu bringen. Das Publitum fann event. einen nicht geringen Antheil an dieser Thätigkeit nehmen, wenn es sich der Vorgänge von etwa fünfzehn Jahren erinnert. Beim Ausgraben des Fundaments des Hinterhauses Richtstraße 13 zu Frankfurt a. D. wurde nämlich das Stelett eines Mädchens im Alter von etwa 12 bis 16 Jahren aufgefunden. Die von den Gerichtsbehörden angestellten Ermittelungen haben nun zu der Annahme geführt, daß der Leichnam zur Beseitigung der Spuren eines an dem Mädchen verübten Verbrechens auf der gedachten Stelle vergraben worden ist. Nach dem fachmännischen Urtheile muß zwischen Begehung der That und der Gegenwart ein Zeitraum von etwa 15 Jahren verflossen sein. Anhaltspunkte über die That bezw. den Thäter fönnen nur dann ge schaffen werden, wenn Personen ermittelt werden, welche über das Verschwinden eines jungen Mädchens in oben gedachter Gegend und in der erwähnten Beit Auskunft zu geben vermögen.
Groß- Feuer in Rigdorf. Ein mächtiger Feuerschein gab in der vergangenen Nacht gegen 12% Uhr Kunde von einem größeren Brande und veranlaßte die Posten auf den Feuerwachen, ohne das Alarmzeichen abzuwarten, zur Ermunterung der Mannschaften. Als Brandstätte wurde demnächst durch den Feuermelder der Gasanstalt in der Fichtestraße der Richardplay bezeichnet. Als die zwei nach dort entsandten Löschzüge an Drt und Stelle eintrafen, war der Brand von der Kirdorfer Feuerwehr und der von den Nachbarorten herbeigeeilten Hilfe bereits im großen Ganzen bewältigt, so daß den hiesigen Abtheilungen nur noch übrig blieb, fich an dem Ablöschen zu be= theiligen. Der Rirdorfer Ortsfeuerwehr ist jedenfalls die größte Anerkennung über ihre Leistungen zu zollen, da ste troß der widrigen Verhältnisse, die fich in Folge Wassermangels fühlbar machten, das Menschenmögliche in der Begrenzung des Brandes erreicht hatte. Vollständig vom Feuer zerstört find zwei einstöckige Wohnhäuser, drei Scheunen mit ihrem Inhalt an Halmfrüchten und verschiedene fleine Stallungen. In legteren fanden das Pferd eines Gendarmen und ein Schwein den Flammentod. Dem Vernehmen nach soll Brandstiftung vorliegen und der Thäter sich bereits hinter Schloß und Riegel befinden. Als muthmaßlicher Brandstifter ist der früher im Dienst des Landwirths Herrn Wanzlich stehende Knecht Blanken burg , der zur Zeit in Bukow wohnt, verhaftet worden. Bl. hatte im Laufe des gestrigen Tages wegen Lohndifferenzen mit
ferer ärmeren Mitbürger. Und gerade deshalb ist es Pflicht seinem früheren Brodherrn einen Termin gehabt, der zu Un aller wirklich selbst los für das Wohl der gesammten Ein wohner strebenden Männer, energisch zu fordern, daß dem iesigen Zustande ein Ende gemacht werde.
8. Ueber den unerhörten Erzeß eines den besseren fchaffner, der sich gestern Abend in der Elfafferstraße abgespielt Ständen angehörigen Mannes gegen einen Pferdeeisenbahnhat, wird uns folgende Mittheilung gemacht: Als ein Pferde eifenbahnwagen der Ringbahn eben an der Ackerstraße vor übergefahren war, trat ein Passagier, ein feingekleideter Herr,
gunsten des Klägers aussiel und liegt seitens der Untersuchungsbehörde die Annahme vor, daß Bl. aus Rache die entsegliche That vollführt hat. Der der Brandstiftung Verdächtige ist heute durch den Gensdarmen Caesar aus Bris geschlossen in das Amtsgericht eingeliefert worden. Die Sicherheitsbehörden find in unausgeseßter Thätigkeit die Beweiserhebungen für den Haftaten zu vervollständigen. Die Brandstätte selbst bietet ein troftloses Bild der Zerstörung. Erst um 4%, Uhr heute
räumungsarbeiten auf den rauchenden Trümmern beschäftigt mußte. Die
aus dem Innern des Wagens heraus und stellte den Schaff die Rixdorfer freiwillige Feuerwehr, welche mit den Aufner zur Rede, weshalb er nicht die Haltestelle Ackerstraße an= dies doch gethan, nannte der Herr den Schaffner einen Lügner Hühnern, Enten, Tauben, Schweinen 2c., welche in den Flam gemeldet hätte. Auf die Entgegnung des Schaffners, daß er und gab ihm zugleich einen so heftigen Stoß gegen den Leib, das Geld aus der Ledertasche fiel. Mehrere Fahrgäste ließen, demnächst vernichtet zu werden. daß der Schaffner vom Wagen auf die Straße stürzte und ihm Bersönlichkeit des betreffenden Herrn feststellen, welche ergab, Nacht von Berliner Polizeibeamten und der Gendarmerie des Daß es der frühere Stadtverordnete K. war. Dem
Schaffner fehlten von seiner Einnahme ca. 3 M. Gegen K. wird unverzüglich ein Strafantrag gestellt werden.
men ihren Tod gefunden hatten, waren heute Mittag auf einen Haufen zusammengebracht und desinfizirt worden, um
N. Eine Massen- Razzia wurde in der vorvergangenen Teltower Kreises auf den so berüchtigten Kölnischen Wiesen zwischen Berlin und Kirdorf vorgenommen. Das Resultat
Bergnügte Kindergesichter fonnte man am Donnerstag Personen beiderlei Geschlechtes aufgegriffen und behufs FestRachmittag in der Reichenbergerstraße, an der Ede der Ma- ftellung ihrer Persönlichkeit nach dem Amtsgebäude und so fechsjähriges Kerlchen war an diesem Tage von einem Land: griffenen sollen sich wiederum mehrere schon längst gesuchte
wandten hatte er eine fleine Geldtute mit 15 Einmarkstücken zur Ablieferung an seine Eltern empfangen. Die lettere Be
dann nach dem Polizei Gewahrsam geschafft. Unter den ErVerbrecher befinden.
bingung mochte er wohl vergessen haben und als er sich wieder schwer empfunden. Durch die strikte Beobachtung der Polizei
g. Seitens der Berliner Zeitungshändler wird das Verbot des Zeitungsverkaufes während der Sonn- und Festtage
unter seinen Spielkameraden befand, da erinnerte er fich seines Reichthums und vertheilte freigebig die Markstücke. Nun be gann ein vergnügtes Leben bei den Kleinen; wie die Bienen fummten fie nach allen Läden, wo Näschereien zu kaufen waren, Busammenhang ermittelten und den Eltern des Knaben Mittheilung zugehen ließen, denen es auch gelang, das Geld bis auf wenige Groschen, die bereits ausgegeben waren, zurück zu bekommen. Dem kleinen Leichifinn wurde nachdrücklichst sein hängen. Man kann bei diesem Vorgehen doch unzweifelhaft unsolides Verfahren flar gemacht, während seine Gespielen die Dorhandenen Quantitäten von Bonbon und Gerstenzucker ge
vorschrift, welche nach bekanntgegebenen Schreiben des Polizei Präsidiums vom 28. v. M. an einen hiesigen Beitungsspediteur den Verkauf von Zeitungen nach 9 Uhr Vormittags gänzlich ausschließt, erwächst den Verkäufern ein nicht unbeträcht licher Schaden. Nicht mit Unrecht führen sie an, daß sie für ihr Gewerbe ebensogut Steuern bezahlen, wie die Ladenbefizer und diese doch nur veranlaßt werden, während der Zeit des sonn- und festtäglichen Gottesdienstes ihre Schaufenster zu vernur die Heilighaltung der Zeit des Gottesdienstes im Auge haben und da würde es genügen, wenn
wiffenhaft nach Köpfen unter sich vertheilten und beim Ver- die Zeitungsverkäufer denselben Bestimmungen, d. h. die
jebren dieser Raritäten über den schnellen Wechsel alles Bes Ages" in unserer Zeit philosophische Betrachtungen anstellten. g. Die schönen Verblendsteine des Stadtbahnviadukts an der Stralauerbrücke zeigen von Weitem eine ganz Schmuzige Farbe, während diejenigen an den Längsseiten der an ersteren, daß fie vollständig mit Schriftzügen, Personen
Bogen fast neu erscheinen.
Beim Nähertreten bemerkt man
Verhängung ihrer Kasten bezw. Einstellung des Verkaufes während der Stunden der Andacht, unterworfen würden. Wie wir hören, beabsichtigen die Zeitungsverkäufer in diesem Sinne beim lönigl. Polizeipräsidium vorstellig zu werden.
6. Mai d. Js., 12. April v. Js. und am 28. November 1882 statt.
x. Ein recht beirübender Unglücksfall ereignete fich am Mittwoch Nachmittag in der Eckert'schen Maschinenfabrik. Dem Schmid Neckin flog nämlich ein Stahlsplitter mit solcher Kraft in das linke Auge, daß derselbe sofort in die Augenflinit des Profeffor Herrn Hirschberg geschafft werden mußte. Es besteht leider nur sehr wenig Aussicht, das verlegte Auge zu erhalten.
Gerichts- Zeitung.
Nette Dienstboten. Das Haus Mohrenstraße 8 war am Abends des 15. Juli cr. der Schauplatz einer turbulenten Szene. Der Befißer desselben, Herr Werner, hatte soeben eine Badereise angetreten und seine beiden Bediensteten, der Portier Friedrich Babel und der Kutscher Johann Natow wußten ihrer Freude darüber, daß sie nunmehr für einige Beit des läftigen Beaufsichtigtwerdens enthoben waren, dadurch Ausdruck zu geben, daß fie eine gemeinschaftliche Kneiperei in Szene setten, bis sie Beide in hohem Grade berauscht waren. In diesem Bustande machten sie ihrem Uebermuthe dadurch Luft, daß fle mit einigen Hofbewohnern einen Streit vom Baune brachen, der sich zunächst durch laute gegenseitige Schipfereien äußerte und gerade in Thätlichkeiten auszuarten im Begriffe war, als der Wächter, von den Nachbarn aufgefordert Ruhe zu stiften, auf der Bildfläche erschien. Der Born der Berauschten wandte sich nunmehr gegen diesen Beamten und anstatt dessen Aufforderung, sich stille zu vers halten, zu folgen, überhäuften sie denselben mit Schmähungen und Beleidigungen. Dieser mußte schließlich einige Schußleute zu seiner Unterstügung herbeiholen und sollten die Tobenden nunmehr zur Wache istirt werden. Aber die Beamten hatten trog ihrer Uebermacht einen schweren Stand; die zu Arretirenden septen sich wie rasend zur Wehre und es währte geraume Zeit, bis dieselben überwältigt und durch Fesselung wehrlos gemacht werden konnten. Die Beamten hatten bei dem Kampfe mehr oder weniger Püffe und Schläge davongetragen und der Portier Zabel machte noch in gefesseltem Bustande seiner Wuth dadurch Luft, daß er eine große Thürscheibe im Werthe von 24 M. zertrümmerte. Auch auf der Wache setzten die Arrestanten ihr Toben fort und belegten die Beamten mit den gemeinsten Schimpfworten. Gestern wurden die Excedenten aus dem Untersuchungsgefängniß vor die 87. Abtheilung des Schöffengerichts geführt um sich wegen
ihrer Frevelthaten zu verantworten. Beide waren reumüthig
geständig und entschuldigten sich mit sinnloser Trunkenheit. Babel, dem außer Verübung groben Unfugs, Widerstand und Beamtenbeleidigung noch Sachbeschädigung zur Last gelegt wurde, mußte eine härtere Strafe wie seinen Komplizen treffen, er erhielt 2 Monate Gefängniß zudiktirt, während der lettere mit 6 Wochen davonkam.
Die gegen den Banquier August Sternberg wegen Uebertretung des Aktiengeseßes erfannte 14 tägige Gefängnißstrafe ist durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 23. Juli cr. in eine entsprechende Geldstrafe umgewandelt worden. Diese Begnadigung dürfte mit Rücksicht darauf erfolgt sein, daß in dem neuen Aktiengeseze für die Verstöße gegen die formellen Bestimmungen desselben nunmehr eine Geldstrafe zulässig ist, während nach dem seitherigen Gesetz eine solche ausgeschlossen war und auf Gefängniß erkannt werden mußte.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
f. Die erste größere Versammlung der Berliner Arbeiterpartei fand am Donnerstag Abend im zweiten Berliner Reichstagswahlkreise statt. Der weitaus größte Theil der unteren Räume des Gratweil'schen Etablissements in der Kommandantenstraße war zum Versammlungslokal hergerichtet und obwohl die meisten Tische und Stühle aus dem Saale entfernt worden waren, so war derselbe in allen seinen Theilen Kopf an Kopf gefüllt. Stadtv. Görcki sprach über die Stellung der handwerker und Arbeiter zu der deutsch freis. Parte i". Die Gegner behaupten- so äußerte fich Herr Gördiwir wählten das vorliegende Thema blos, um Polizei zu müssen
Borwurf mit voller Entschiedenheit zurückweiſen. Ich glaube,
gerade die Arbeiter haben den Beweis geliefert, daß ste ihre Prinzipien in keiner Weise verschleiern, sondern das, was fte für nothwendig halten öffentlich auszusprechen, auch thun. Gewisse Leute finden es fomisch, daß wir gerade die deutschfreifinnige Partei angreifen. Es ist doch selbstverständlich, daß wir in erster Linie den Gegner bekämpfen, der uns am näch sten steht. Bei den bevorstehenden Wahlen gilt es doch gerade die deutsch - freifinnige Partei die in Berlin alle Wahlkreise inne hat, zu bekämpfen. Die konservative Partei haben wir weniger zu fürchten. Der Redner gab nun einen geschichtlichen Rüc blick auf die Entstehung der Fortschritts und der deutsch - freifinnigen Partei, die wohl stets die Freiheit im Munde führen aber selbst, als sie die unbestrittene Herrschaft im Parlament hatte, für dieselbe nicht eintrat. Die deutsch - freisinnige Partei fei die Partei des Geldsackes, eine Gegnerin aller sozialer Re formen, sowie aller Geseße und Einrichtungen, die auf Hebung der Nothlage der Arbeiter gerichtet seien. Dir Arbeiter fönnen daher niemals für einen Deutsch- Freifinnigen, sondern nur für einen Mann stimmen, der mit aller Kraft für soziale Reformen auf freiheitliche Grundlagen eintrete. Ein solcher Mann repräs fentire fich im zweiten Berliner Reichstagswahlkreise in der Berson des Tischler Franz Tupauer.( Stürmischer Beifall.) Schneider Pfeiffer: Vor drei Jahren habe Hofprediger Stöcker im zweiten Wahlkreise 12,000 und Profeffor Virchow 17,000 Stimmen erhalten. Es sei zweifellos, daß zu den 12,000 eine große Anzahl von Arbeitern beigetragen haben. Diesmal haben sich die Verhältnisse geklärt, die Sache dürfte fich anders gestalten, ganz besonders wenn man erwäge, daß schon 1878 der Arbeiterkandidat im zweiten Wahlkreise 8000 Stimmen erhalten habe. Wenn die Arbeiter diesmal ihre volle Schuldigkeit thun, dann bringen sie ihren Kandidaten in die Stichwahl und dann ist der Sieg der Arbeiter zweifellos.( Leb hafter Beifall.) Tischler Krause: Es ist hier sehr viel über die deutsch - freisinnige Partei gesprochen worden, es ist aber auch erforderlich, die Arbeiter vor der antisemitischen Bartei zu warnen,( Stürmischer Beifall und Widerspruch) d. h. die Antisemiten haben den Arbeitern bei der letzten Wahlbe wegung viel versprochen und nichts gehalten( Beifall und Die Antisemiten vertrösten uns lediglich auf das Jenseits. Wir wollen das Jrdische und überlassen das Jenseits den Betbrüdern.( Stürmischer Beifall und Lärm.) Arbeiter Voigt trat lebhaft gegen Virchow auf, da dieser es nicht verschmäht, mit Leuten in einer Partei zusammen zu fizen, die für Ausnahmegeseze gestimmt haben. Arbeiter Hildebrandt: Die Arbeiter müssen ganz besonders ihr Augenmerk darauf richten, die Wahl Stöcker's zu vereiteln. Es wäre eine furchtbare Schmach, wenn dieser Mann im zweiten Berliner Reichstagswahlkreise gewählt würde. Herr Stöcker spielt wohl stets den Arbeiterfreund, allein bei Berathung des Unfallgesetes im Reichstage hat er es im Bunde mit seinen fich bereits einverstanden erklärte, aus dem Gefeße die Be stimmung gestrichen wurde, auch Arbeiter zu der Verwaltung der Unfallversicherungskaffe heranzuziehen. Pflicht jeden Arbeiters ist es, im zweiten Berliner Reichstagswahlkreise für Franz Tuyauer einzutreten.( Lebhafter Beifall.)- Tischlermeister Mitan: Es sei diesmal gegründete Aussicht vorhanden, daß die kleinen Handwerksmeister nicht mehr für Stöcker, sondern für den Arbeiterkandidaten stimmen werden.( Lebh. Belf.)
N. Durch einen Hufschlag verunglückt. Bei der Völkerschlacht bei Leipzig trug fich am legten Donnerstag in der Sterneder'schen Neuen Welt ein sehr bedauerlicher Unglücksfall zu. Befanntlich wirken dort bei diesem großartig militairisch Pferde mit. Die Schlacht war wie stets bisher bis zu den
Hände, von denen die Namen geschrieben find, verrathen, daß pyrotechnischen Schauspiel zahlreiche Personen zu Fuß und zu fte erwachsenen und gebildeteren Personen angehören, und so à es umfomehr zu bewundern, wie ein derartiger Vandalis letten Phasen glüdlich verlaufen, als plöglich eins der Pferde Widerspruch). mus ausgeübt werden kann. Vielleicht richtet die Polizei hier wohl in Folge der in nächster Nähe explodirenden Feuerwerks
zu ziehen.
einmal eine furze Zeit ihr Augenmerk auf den Unfug. um einen der Uebelthäter festzunehmen und ihn zur verdienten Bestrafung
r.
Diejenigen Verkäufer von Nahrungsmitteln, welche ihre Waare in den Straßen ausbieten, find der Polizei gegenüber übel dran. Gewöhnlich wird dies Geschäft in der Weise gehandhabt, daß der Händler auf den Höfen seine Waare anpreift, während der mit diesen beladene Wagen auf der Straße in der Nähe wartet; aber da wartet auch der Schutzmann und achtet streng darauf, daß der Wagen nur so lange
förper scheute, ausschlug und dabei den gerade vorübergehenden seit Jahren im Geschäft thätigen Oberkellner Eberding berartig in die Seite traf, daß der Betroffene bewußtlos zur Erde fürzte. Nachdem seitens eines hinzugerufenen Arztes anscheinend nicht unerhebliche innere Verlegungen konstatirt worden, mußte der Verunglückte sofort per Droschke in seine Wohnung geschafft werden.
N. Bom Hinschlag getroffen. Die Leiche des jungen 22 jährigen Herm. Tabbert aus Rirdorf, der, wie wir vor einiger Zeit berichteten, beim Baden in der Spree bei Schön
-
hält, als Räufer sich an demselben befinden und abgefertigt weide ertrant, ist nunmehr gefunden worden. Die gerichts- konservativen Freunden vermocht, daß, obwohl die Regierung werden; ist das nicht mehr der Fall, so muß das Fuhrwerk ärztliche Obduktion hat ergeben, daß T. von einem Hißschlag weiter, oder sein Inhaber wird zur Strafe notirt. Auf diese getroffen, untergegangen und ertrunten ist. Weife liegt es aber ganz in dem Belieben eines jeden Schuß mannes, den Handel mit Grünfram und Gemüse, der auf die erwähnte Art in allen Stadtgegenden sehr schwunghaft be trieben wird, zu unterdrücken; denn die Hausfrau, die fich in der Küche befindet, hört erst durch den im Hofe ausrufenden Händler von dessen Anwesenheit; aber dieser hat schon gegen
g. Zur Ermittelung der Thäter einer Reihe von vorfäglichen Brandstiftungen in Johannisthal hat soeben der Regierungspräsident zu Potsdam eine Belohnung von 300 M. ausgesezt, nachdem die amtlichen Recherchen nach denselben erfolglos geblieben sind. Die in Betracht kommenden Brände, burch welche sechs Baulichkeiten zerstört wurden fanden am