Anarchie im Begriff ist, greifbar in's Leben zu treten und auch vielfach mehr als genug schon in's Leben getreten ist. Es fann gar nicht genug betont werden, daß diefe beiden anscheinend sich so feindlichen Richtungen, das groß­tapitalistische Manchesterthum und der eigentliche sogenannte Anarchismus, sich begegnen in dem Streben auf Schwä= chung, Beseitigung und schließlich Abschaffung des Staates. Die erstere ist insofern gemäßigter" als fie den Staat noch bestehen läßt, so lange er ihr als Diener zu willfahren sich bereit zeigt.

Daß diese auf eine Anarchie hinsteuernden Richtungen von jeglicher Sozialreform nichts wissen wollen, liegt auf der Hand. Und auf die Kundgebungen von Großindustriellen und Börsenmännern ist bei Berathung der Sozialgeseze im Reichstage Werth gelegt worden! Ja man hat sich durch den Lärm dieser Herren so einschüchtern lassen, daß die Sozialgesetzgebung so ärmlich ausgefallen ist!

Die Regierungen werden sich entschließen müssen, gegen die Anarchie der Geldfürsten sich auf die Hinterfüße zu stellen, wenn wir nicht in einen allgemeinen Wirrwarr gerathen wollen. Wir sind der Ueberzeugung, daß der Staatsgebante über den Gedanken der rohen Anarchie fiegen wird. Aber dann müssen die Regierungen auf dem Gebiete der Sozial­reform unendlich mehr leisten, als bis heute geschehen ist. Und das auch nicht im Sinne der Kreuz- Zeitung  ".

Politische Uebersicht.

Die europäische Auswanderung nach überseeischen Ländern ist im Allgemeinen wieder gestiegen. So wanderten im Jahre 1883 im ersten Halbjahr über Hamburg   allein 53 305 Personen aus, im Jahre 1884 aber in derselben Zeit 64 876. In Deutschland   selbst ist die Auswanderung in diesem Zeit­raum um zirka 3000 Personen gegen das Vorjahr gefallen; doch beträgt dieselbe im ersten Halbjahr 1884 noch immer zirka 80 000 Personen. Im Jahre 1879 wanderten in demselben Beitraum zirka 17000 Personen, 1880 aber schon 53 000, 1882 gegen 105 000 und 1883 zirka 83 000 Personen aus Deutschland   aus, wovon% nach Nordamerika   gingen. Wenn gleich nun die Auswanderung etwas im Schwinden ist, so ist fie doch noch immer sehr viel stärker als im Jahre 1880 und fünfeinhalb mal so start, als im Jahre 1879. Daß die Höhe der Auswanderung nicht immer auf dem Standpunkte von 1882 bleiben fonnte, war wohl anzunehmen, daß aber das Fallen der Auswanderungsziffer viel langsamer vor sich geht, als das Steigen, dürfte den Beweis liefern, daß noch für längere Zeit, das heißt, wenn sich in Deutschland   fein baldiger Umschwung in den sozialen Verhältnissen der Bevölkerung zum Beffern vollzieht, die Auswanderung auf einen bedeutenden Höhepunkt fich halten wird und wahrlich nicht zum Nußen des Vaterlandes.

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dem die Herren jest, wie fie meinen, die Juden im Sade haben, wollen fie auch die Antisemiten lapern; denn wie die national wollen fie auch die Antisemiten tapern; denn wie die national liberale Hatt. 3tg," mittheilt, führte bei der am Sonntag in Linden stattgehabten Versammlung ein nationalliberaler Redner, ohne Widerspruch zu finden, aus, es sei Aufgabe der national­liberalen Partei, nicht allein das Centrum und die Fortschritts­partei, sondern auch die Juden mit aller Energie zu bekämpfen. Diese Bemerkung stieß, wie schon gesagt, auf keinerlei Wider­spruch. Wir hatten bereits einmal Gelegenheit, eine ähnliche Geschichte zu erzählen; nur waren es da die Deutsch   frei sinnigen, welche in Sonnenberg als Antisemiten debutirten. Was werden die Juden dazu sagen, welche zu ienen beiden Parteien gehören? Wir sagen: Fort mit allen Heuchlern und Lügnern aus dem politischen Leben, welche die schönsten Worte im Munde führen, durch ihre Thaten aber sich selbst verspotten!

Den Polen   in ihren nationalen Bestrebungen können wir unsere Sympathie nicht versagen. Dieselben waren früher auch von einem gewissen Freiheitsdrang getragen, so daß ste im Gegensatz zu den russischen Unterdrückungsmaßregeln im idealen Lichte erschienen. Seit längerer Zeit aber haben sich die im Königreich Preußen wohnenden Polen  , soweit sie sich öffentlich hervorthaten lediglich als ein Anhängsel des Centrums, des Kirchenthums betrachtet und diesem An­hängsel tönnen wir selbstverständlich unsere Spmpathieen nicht darbringen. Gegenwärtig bereitet die polnische Partei in der Provinz Posen   eine Petition vor, die folgenden Inhalt hat: 1. Wiedereinführung der geistlichen Schulauf­sicht in den Volksschulen, namentlich beim Religionsunters richt; 2. Wiedereinführung der früheren Anzahl der Religions stunden; 3. Wiedereinführung der Mutter­sprache als Unterrichtssprache; 4. Beginn des deutschen Lese­und Schreibunterrichts bei den polnischen Kindern erst dann, Was wenn sie polnisch lesen und schreiben gelernt haben." werden wohl zu Nr. 1 und 2 die freisinnigen Herren Kantak und Dr. von Nigolewsky sagen? Sollen die Polen   wieder Pfaffenknechte werden? Man sieht aus der unerquicklichen Ver­quidung nationaler und kirchlicher Interessen, daß man es in der That in Posen nur noch mit einem Centrumsschwänz­chen zu thun hat, dem alle freiheitlich gesinnten Männer den Rücken zu fehren haben.

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Auf dem in Stettin   stattgefundenen Kongreß der Schornsteinfegermeister Deutschlands   erstattete der Land­tagsabgeordnete Schornsteinfegermeister Mesner auch Bericht über den Frankfurter Handwerkertag". Bei den Verhand­lungen desselben, so bemerkte er, hat es sich herausgestellt, daß der Bentralvorstand des deutschen   Handwerkerbundes, ganz be fonders der Generalsekretär, Schneidermeister Faßbauer( Köln  ), feiner Aufgabe nicht im Entfernteſten gewachsen ist. Aus biefem Grunde haben viele größere Handwerkervereinigungen, so u. A. der schlesische und der rheinische Handwerkerbund, be­schlossen, ihren Beitritt vom allgemeinen deutschen Handwerker­bunde so lange auszuseßen, bis die genannten Elemente von der Leitung des Bundes zurückgetreten sein werden. Gegen Faßhauer haben sich in lezter Zeit schwere Anklagen gehäuft; eine in der Rheinprovinz   erscheinende Zeitung hat demselben geradezu vorgeworfen, er beabsichtige, den Handwerkerstand an Die Sozialdemokratie zu verrathen".(?) Faßhauer ist deshalb von einer Anzahl Bundesmitglieder aufgefordert worden, fich binnen 14 Tagen von diesem Vorwurf zu reinigen, oder sein Amt niederzulegen. Diese 14 Tage find bereits verfloffen, ohne daß Faßhauer irgend eine Erklärung abgegeben, oder gegen die erwähnte Beitung vorgegangen ist; dagegen verlautet, daß er seinen Rücktritt vom Bunde angezeigt habe.

andere thm tros aller Gegenwehr den Briefbeutel entriß, rauf fie die Adreffen der Briefe 2c. genau prüften. Damit fertig waren, erklärten fie dem Beamten, daß die vo ihnen gesuchten Briefe sich nicht in dem Beutel befänden. Sie fragten ihn dann, ob er an dem Tage bereits irgend welde Ermissions- Ankündigungen behändigt hätte, und warnten ih vor jeder ferneren Abgabe derartiger Schriftstücke in dem Be zirke. Die Abficht der Wegelagerer war augenscheinlich di fich in den Befit etwaiger Ermissions- Ankündigungen zu fee damit dieselben nicht in die Hände der Adressaten gelangten und somit die beabsichtigten Ermissionen verhindert oder nigstens hinausgeschoben werden, denn die Brieftaschen und sonstigen Poststücke wurden dem Beamten unversehrt rückgegeben.

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Tie Cholera nimmt wieder langsam in Südfrant reich zu. Einem Telegramm vom 19. zufolge find in de legten 24 Stunden in Marseille   14, in Toulon   8, Hérault   11, in Gard 6, in Aude 4, in den Oftpyrende 20 Choleratodesfälle vorgekommen. In Italien   ebenfalls die Cholera. Einem amtlichen Telegramma Rom  , 19. d. zufolge find gestern in der Proving Bergam 15 Choleraertranfungs- und 9 Choleratodesfälle, in der vinz Campobaffa 1 Choleraerkrankungs- und 1' Cholerato fall, in der Broving Cuneo 13 Choleraerkrankungsfälle, in de Provinz Massa e Carrara 11 Choleraertranfungs- und Choleratodesfälle, in der Provinz Parma 3 Choleraertra fungs und ebensoviel Choleratodesfälle, in der Provin Maurizio 2 und in der Proving Turin   5 Choleratodesfälle

Innerhalb der fonservativen Partei herrscht nach der ,, Köln  . Btg." eine bemerkenswerthe Gährung. Mighelligkeiten unter den fonservativen Führern sollen ausgebrochen sein. Da der Herr von Minnigerode ein Reichstagsmandat nicht wieder annimmt, und sich nicht an den konservativen Wahl­vorbereitungen betheiligen werde, so soll es schwer sein, einen Nachfolger in der Führerschaft zu finden, welcher die in manchen Punkten auseinandergehenden Ansichten innerhalb der Partei richtig vermittele.

Was nicht alles geschieht, um dem deutschen   Volke die neueste Kolonialpolitik mundgerecht zu machen! Bei H. Renner in Dresden   erschien soeben: Angra Pequena, Lied im Volks­ton," und" Deutscher Kolonie- Marsch mit Benuzung des Angra Pequena- Liedes" Nun muß es ja gelingen! jut

Immer recht objektiv! Der neueste Reichs­anzeiger" verdreht in seinen Zeitungsstimmen" einen Leit­artikel der Münchener   ,, Aug. 8tg." gegen indirekte Steuern und Getreidezölle in ein Plaidoyer für indirekte Steuern, indem er den Schlußabschnitt, in dem die indirekte Steuer für ein schlechtes Auskunftsmittel" und ein Hinderniß der Auf­findung befferer Methoden" und die Steigerung der Grund­rente durch Getreidezölle für eine ,, Ungerechtigkeit" erklärt wird, einfach wegläßt.

vorgekommen.

Verfechter. Kürzlich veröffentlichte Cesare Combroso, ein de Die Aufhebung der Todesstrafe hat in Italien   wa rühmter Rechtsgelehrter, über diesen Gegenstand ein Buch, da mit wahrem Enthusiasmus aufgenommen wurde. Danach se hört der sogenannte ,, Verbrecher" zu einer besonderen Variation bereits in R. Garofals und E. Ferri wissenschaftliche Vertrete gefunden hat. Lombroso   meint, daß der Delinquent von Natu infolge pathologischer und phrenologischer Merkmale zum Be brechen be anlagt und füglich vom kriminalistischen Stand

aber noch nicht seine Straflosigkeit, nur die Art der Strafe werde bestimmt. Wie ein Jeder eine Viper, die über seinen Weg läuft, töte, troßdem die Schlange von Natur aus au nichts anderes könne, als stechen, so habe die Gesellschaft au

ihn zu töten, da er doch immerhin Mensch bleibe.

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Man

das Recht, einen Verbrecher unschädlich zu machen, aber nich wird dieser Theorie eine gewiffe Folgerichtigkeit nicht absprechen fönnen, frogdem wir nicht glauben, daß die Thatsache, daß

besonders oft vorkommende pathologische Veranlagung

Des

Italien   so miserable Sicherheitszustände herrschen auf eine bot Menschen zum Verbrechen zurückzuführen sei. Wir glauben vielmehr mit der ,, Tribuna", daß diese Zustände eine natur gemäße Folge der traurigen Agrarverhält nisse sind. Der Bauer stirbt buchstäblich vor hunger

Für die Landtagswahlen in Steiermart, welche diese Woche stattfinden, haben alle Parteien ihre Vorbereitungen getroffen. Die deutsch  - liberale, wie die Bauernpartei, die Slo­venen wie die Klerikalen haben ihre Kandidaten- Listen publi­zirt und am Dienstag findet die Entscheidung in der Gruppe der Landgemeinden statt. Gleichzeitig werden in Oberösterreich  die legten Rüstungen für die Wahlschlacht vollendet.

பா

der Trieb der Selbsterhaltung zwingt ihm Dolch und Stu in die Hand. Dies gräßliche Elend erzeugt den Brigantaggi Aber auch diese Auffassung der Verhältnisse spricht daf

daß die Todesstrafe abgeschafft wird.

Ruiz Zorilla der bekannte spanische Republifane gegen welchen wegen Theilnahme an der lezten Militärreno

Untersuchung eingeleitet war, ist in contumaciam zum

verurtheilt worden. Zorilla wird sich damit trösten, daß

To

An einem Spion sollen die Nihilisten in Warfa wieder einmal uneingeschüchtert durch die letten Verhaftung die Strafe vollzogen haben. Es wurde der jüdische Geschi mann aus der Rymarskstraße, welcher f. 8. das in feinem Laden von einem Studenten vergessene Päckchen der Poli übergab und dadurch die Festnehmung des Fräuleins Jea und Anderer herbeiführte, von zwei jungen Männern an der Ecke der Ujazdowski- Allee und der Bagatela, wo die esteren mit jenem gleichzeitig einen der dort furfirenden Tramway wagen verlaffen hatten, erstochen. Die Thäter entfloben, de Kondukteur dieses Wagens war ein gewiffer Michael auf Butritt zu rechnen hätten. Die Angeklagten find sämmt Skrzypcynski. Derselbe hatte schon früher der Geheimpolize lich Männer und gehören den besser situirten Klas gute Dienste geleistet, indem er die Verhaftung verschiedene sen" der Gesellschaft an, es sind Offiziere, Soldaten und Ci- Faritarbeiter wegen sozialistischer Umtriebe veranlaßte. Je

In Dublin   beginnt am 19. d. eine Gerichtsverhandlung über so entsegliche Verbrechen, daß man die Sache nicht öffent­lich zur Sprache bringen kann. Die Verhandlungen werden bei verschloffenen Thüren vor sich gehen und selbst den Be­

hatte er den Auftrag, auf die beiden vorerwähnten

Mörder

deren Persönlichkeit er, während sie den Tramwaywagen be

Daß die Nationalliberalen neuester Häutung auf flagten beschuldigt find, wurden in Jrland verübt, die Verbrecher nußten, sich gemerkt hatte, zu vigiliren. Auch er ist gewaltfam

dem Kriegspfade auch einmal zu Antisemiten werden, wenn das Wahlgeschäft es erfordert, kann bei der bekannten Gesinnungslosigkeit dieser Partei nicht gerade Wunder nehmen. So wird aus Boch um geschrieben: Als Herr Liebermann von Sonnenberg   vor einigen Wochen in unserem Kreise seine antisemitischen Versammlungen abhielt, erließen eine Anzahl hervorragender Nationalliberaler in Bochum   und Witten   eine geharnischte Erklärung gegen die Agitation dieses Herrn. Man war sich damals allgemein flar darüber, daß der Bochumer   Nationalliberalismus auf diese Weise die Stimmen der Juden für den Herrn Dr. Haarmann krebsen wolle. Nach­

vilisten. Zwei der Beschuldigten haben sich durch Selbstmord der Verhaftung entzogen. Die Verbrechen, deren die Ange­find aber meistens Engländer. Wenn man bedenkt, daß die Zahl der Angeklagten sich auf acht beläuft, so wird es faum möglich sein, in den juristischen Annalen irgend einer Nation einen ähnlichen standalösen Prozeß zu finden.

beseitigt worden.

Ein früherer Beamter der russischen Reichsbank

Namens Großmann, welcher dieses Institut um eine be deutende Summe bestohlen hatte und geflohen war, ift diele Aus Mallow in Irland   wird ein Attentat auf einen Tage in Narwa   verhaftet worden. Derselbe hatte sich ein Jah

Briefträger gemeldet, welches offenbar aus agrarischen Motiven entsprungen ist. In der Nähe des Dorfes Carrigeleena wurde

lang allen Nachforschungen der Polizei entzogen

wieder

der Briefträger Vormittags gegen 10 Uhr plöglich von zwei Großmann hatte sich nach seiner Rückkehr aus dem Ausland

Männern mit geschwärzten Gesichtern angehalten, welche lange Frauenmäntel trugen, deren Kapuzen sie sich über den Kopf gezogen hatten. Einer der Strolche packte ihn, während der

Narwa Schul

Chris

wohin er jüngst geflohen war, in der Nähe von gewährt, bis der Zufall zu seiner Entdeckung führte. Gutsbefizer aufgehalten und ein falscher Paß hat ihm

ch gehen Sie doch," sagte der verkleidete Toni Peti- Sie nach Eton geschickt. Sie nahm Sie auf als Sie noch einmal mit mir in Bide- hall war?" Es ist schon recht lang

grem emfig an einem Pfeil für eine Armbrust schnitzelnd, Sie wollen doch nicht etwa leugnen, daß Sie ein Adoptiv­find find?"

Ich bin fein Adoptivkind, ich bin der rechtmäßige Sohn der Lady Bide," rief Rupert hißig aus.

,, D glauben Sie das nur, wenn es Ihnen beliebt. Alle Knaben aus der Umgegend wissen so gut wie ich, daß Sie es nicht find. Ich will Sie mit der Geschichte nicht weiter belästi gen, fleiner Herr."

Sagen Sie mir, was Sie wissen, Alles was Sie wiffen ich will es hören," bat Rupert. Erzählen Sie und ich schenke Ihnen dieses schöne Perlmutterfedermesser."

"

D was ich weiß, ist eben nichts Besonderes. Ich weiß nur, daß Sie nicht Lady Bides eigenes Rind find, daß Sie nur einen einzigen Sohn besaß, und dieser gestorben ist, und Sie später adoptirt wurden."

Stimme.

" D, das ist nicht wahr," rief Rupert mit erstickter Aber seien Sie nicht thöricht, Kind, Ueberlegen Sie fich die Sache einmal selbst. Wie lange ist Lord Bide todt? Sechszehn Jahre? Und Sie find noch nicht vierzehn. Und erben die eigenen Rinder nicht die Bestgungen des Vaters? Nun und wer wird Bide- Hall erben? Sie?

Nein, Lord Bide's ältester Sohn," erwiderte Rupert langfam.

D, und dieser Lord Bide ist nur der Vetter des ver­storbenen Gatten Ihrer Mama. Wenn Sie ihr leiblicher Sohn wären, würden Sie die Stammgüter erben. Werden Sie Lord Bide werden?"

Ich weiß es nicht, aber ich denke doch."

,, Wenn Sie den Titel erbten, junger Herr, hätten Sie ihn jezt schon haben müssen. Nein, nein, es ist nichts für Sie mit dem Titel, weil Sie nur ein angenommenes Kind find. Ich kenne ja die ganze Angelegenheit genau."

,, So ist Ihnen die Familie bekannt, von der ich wirklich abftamme?" fragte Rupert in wahnsinniger Angst.

Gewiß, Ihre Eltern waren arme, aber sehr anständige, brave Leute, Leute wie ich

"

Die Schale der Schmach für Rupert war voll. Ich glaube es nicht," sagte Rupert bestimmt.

" Run, so laffen Sie es, aber das ändert doch nichts an der Sache. Lady Bide mag einmal Shrer überdrüssig werden, ich denke mir, ste ist es schon und deshalb wurden

ganz flein und ein unterhaltendes Spielzeug für Sie waren. Jest find Sie schon zu groß dazu und fie mag sich nun Ihrer niedrigen Herkunft schämen. Sie sollten ihr sehr dankbar dafür

her. Aus dem Paddington Armen- und Krankenhause,

die gute Frau Chitton Wärterin ist."

sein, daß die vornehme Dame Sie nicht einfach zum Hause Sie lügen, Sie lügen. Das Weib ist nicht meine Mutte

hinauswirft."

Aus einem Armenhause!" brüllte der junge Edelman die Wahrheit. Die alte Frau ist Ihre Großmutter. Das ist sie auch nicht; aber ich sagte Ihnen denna Aber der Dolch bohrte fich tief in seine Seele. Mit jeder Mutter war die Tochter dieser braven Frau. Sie starb u

Rupert fprang auf und stürzte davon.

Stunde wuchs der Schmerz und das Entseßen über seine Lage. Aus Liebe und mißleiteter Besorgniß hatte Lady Bide den

hielt Sie sterbend ans Herz gedrückt. Und Ihr Vater mu überfallen und fortgeschleppt und auf ein Schiff gebrad Knaben die Geschichte seiner Kindheit vorenthalten. Sie beab- Wrigley   brachte fte zu Lady Bide. Ihr Vater war einma Diener bei ihm. Ich halte nicht viel von Wrigley   und tra ihm nicht viel Gutes zu, aber in diesem Fall hat er ordentli

fichtigte mit ihm darüber zu sprechen, wenn sein Verstand ge reifter sein würde und ihm dann zu sagen, daß er zwar nicht ihr Kind sei, fie ihn aber zärtlich wie ein solches liebe und er die Freude und der Trost ihres Lebens gewesen sei.

gehandelt."

D Entfeßen, o Qualen! Tim ahnte nicht, welches Holl Jest war ihm die bedeutungsvolle Mittheilung in so feuer, welchen Todesschmerz er in der Seele des hochstrebe den Kindes angefacht hatte. Sein Vater ein Bedienter,

schonungsloser, grausamer Weise gemacht worden.

Lady Bide wat in Folge ihres leidenden Zustandes ernſter Jeder Blick und jedes Wort erweďte seinen Verdacht. als früher. Der arme Rupert schrieb diesen Stimmungs­wechsel dem Entschwinden ihrer mütterlichen Neigung zu. Er warf fich vor, eine Last, eine Sorge zu sein. Er befragte seine Spielkameraden und diese sahen ihn befremdet an und

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Schrei aus, dann stürzte er davon und verbarg fich in b Tiefen des Bide'schen Waldes, in dessen Schatten er fich spät am Abend niederkauerte, um dem ganzen Umfang feind Er erinnerte fich seines Verkehrs mit Lady Bide

Elends nachzufinnen.

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sagten ihm, fte hätten seltsame Gerüchte über ihn gehört. zärtlichen Fürsorge für ihn, ihrer Freude an feinem Wo Rupert vermied fie fortan. Allein umberstreifend, wie jest ergehn. Gewiß, er war ihr Sohn, diese gemeinen Leu

seine Gewohnheit war, begegnete er Tim Titlow.

,, Tim, bei Ihrer Ehre und Ihrem Gewissen," bat er ihn, fagen Sie mir, ob Sie wissen, daß ich ein adoptirtes Kind bin."

nicht

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Wer hat Ihnen das vorgeredet?"

Tim, ohne Umschweife, bin ich es, oder bin ich es

Und wenn Sie es wären?"

" Sagen Sie mir die Wahrheit, die nackte reine Wahr heit, oder ich springe ins Reservoir."

Nun ja, junger Herr, Sie sind nicht der leibliche Sohn der Lady Bide, aber fie liebt Sie darum nicht weniger, wie einen solchen und fie find ihr kindliche Dankbarkeit und kindlichen Gehorsam schuldig. Shrer Eltern brauchen Sie sich

hatten fich verschworen ihn zu peinigen. Er sprang vo Rafen auf, in dem er sein Gesicht vergraben hatte un rannte in das Schloß, um Lady Bide selber nach Allem

fragen.

Lady Bide liebevoll entgegen.

Tag!

Warst Du heute recht vernügt, mein Kind?" rief Nein, nein! Ich hatte heute einen entseglichen den, wenn ich erwachsen bin?" erwiderte Rupert. Sage, werde ich Lord Bide genannt a

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hören?"

Nein, mein Lieber," entgegnete Lady Bide rubig, " Werden mir diese Güter und dieses Schloß nicht ,, Mein liebes Kind, mit welchen Dingen beschäftigft 2 Dich so vorzeitig? Du weißt, das Alles wird Lord Bibe So lange ich lebe, wirst Du hier wohnen und dann wirk mein Geld, dreißigtausend Pfund erben. Werde nur

übrigens nicht zu schämen. Sie waren schwer arbeitende, seinem Sohne zufallen. Aber Du wirft immer genug baben

doch ehrliche Leute."

Wer waren meine Angehörigen?" fragte Rupert mit Thränen in den Augen, habe ich jemals einen von ihnen ge- geldgierig, mein Sohn. Dja, erinnern Sie sich der hübschen alten Frau, die

sehen?"

( Forthegung folgt.)

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