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222

Nr. 123.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Bedürfnisse und Luxus.

I.

Die Bestimmung des Begriffes Bedürfniß und Luxus" ist nur möglich auf Grund der sozial- ökonomischen Wissenschaft

Zunächſt ſteht über alle Anfechtung fest, daß der Hervor gang des Menschen aus der Thierwelt nur durch Angewöhnung neuer Bedürfniffe zu Stande gekommen ist, und daß jeder Aneignung neuer Bedürfnisse verknüpft ist. Andererseits ist benso unläugbar, daß am Luxus noch alle Kulturnationen des Alterthums und des Mittelalters zu Grunde gegangen oder aber in argen Rückschritt verfallen sind. Beispiele hierfür auf­uzählen ist vom Ueberfluß. Wo soll man nun die Grenze sehen, bis zu welcher bin der Lurus vernünftig, und jenseit welcher er verwerflich ist?

Ein gewiffer Grad von Lurus ist erforderlich, um die Technik, den Erfindungs- und Entdeckungsgeist zu entwickeln.

worden, daß irgend ein Faulpelz, um sein eintöniges Leben zu erreichtern, ſein Gehirn anstrengte. Die Möglichkeit eines dich teren Zusammenlebens der Menschen mußte durch Maschinen und Arbeitstheilung und Großbetrieb geschaffen werden; da­durch aber entstand der Freiheitstrieb in den bis dahin ver nicht bloß die herrschende, sondern auch die beherrschte klaffe zur höheren Ausbildung fähig ist. Bei allen diesen und an­Deren Kulturfortschritten ist der Zurus eine der Triebfräfte, ein unentbehrlicher Sporn gewesen. Gewiß, er hat Lafter ge liche Hehrseite gehabt?

Mittwoch, den 27. August 1884.

dürfnisse, welche ehemals bloßen Lurus bildeten, zu, und der Kreis derer, denen fte Bedürfnisse werden, erweitert sich stets.

-

Sollten wir dieses an und für sich einen Fortschritt nennen und ihm eine Lobrede halten? Schwerlich. Es kommt doch wohl Alles darauf an, ob diese Bedürfnisse mittelbar oder unmittelbar etwas zum Fortschritte in der Richtung nach der Freiheit hin beitragen; ob sie den Menschen von der Knechtschaft unter anderen Menschen und von der Knechtschaft unter mehr thierischen Tieben erlösen; ob sie zum Kriege oder zum Frie Allem, was dauerndes Glück bringt?- Wenn nach Maßgabe dieser Richtschnuren ein Verzeichniß unserer jeweiligen lan­desüblichen Bedürfnisse entworfen wird, von den entbehrlicheren zu den weniger entbehrlichen fortschreitend, so zeigt sich, daß selbst die Begriffe nicht für alle Beiten und für alle Menschen feststehen. Tabak z. B. und Spirituosen und alle stärkeren Reizmittel der Nerven waren einmal für die meisten Menschen ent behrlich, ja den meisten unbekannt; sie werden es vielleicht

den reizen; und ob sie ein Volt bereichern oder verarmen an

1. Jahrgang.

und bei der Arbeit Unterkleider ohne Aermel, und ihr Ober­Kleid war ein lose übergeworfenes Stück Wollenzeug als Man­tel. Als fie bei den Galliern die ersten Hosen und Aermel­jacken sahen, fiel ihnen dies so auf, daß fie davon dem Lande einen Namen beilegten. Die anschließende Kleidung war in ihren Augen ein Luxus, eine Verwöhnung, ein Mangel an Abhärtung; sie beachteten nicht, daß fie für die Gallier ein Bedürfniß war des rauberen Klimas wegen. Heute tragen alle Südeuropäer Hosen und Aermelkleider, weil ihr Klima seit alter Beit rauher geworden ist. Statt der Sandalen von ehedem find ihnen Schuhe und Stiefel, oder mit Wollen­stoff umwidelte Füße bis an die Knie ein Bedürfniß gewor den. Dies Alles find Fingerzeige dafür, daß zum Bedürfniß gewordene Lurusartikel von der Natur erzwungene Bedürf niffe zu sein pflegen. niffe zu sein pflegen. Gleichwohl giebt es Bedürfnisse, welche in wirklichen Lurus ausarten. Ein Beispiel davon bieten die sogenannten türkischen( russischen) Bäder, welche aber im Alterthume weitverbreitet waren, lange bevor es Türken und

große Menge ein Bedürfniß find und, wenn mäßig gebraucht, liche Bedürfnisse und einmal wöchentlich im Gebrauch; bei

der nichtarbeitenden Klasse sind sie ein fast täglicher Beit­vertreib und Lurus im ganzen Orient und waren es schon vor Alters, wie ein lateinischer Vers lehrt, welcher lautet: Bäder, Wein und Geschlechtsgenuß richten unsere Körper zu Grunde; Bäder, Wein und Geschlechtsgenuß stellen ste wieder her."

sogar nüglich, das geht schon einfach daraus hervor, daß sie Bedürfnisse sind in einer Beit, da das Leben wenig natur gemäß, vielfach verkünftelt und vergiftet ist und den Gebrauch von Gegengiften räthlich erscheinen läßt. Und im Allgemeinen liegt ein sozialpolitischer Fortschritt darin, daß Menschen mit vielen Bedürfnissen weniger wohlfeil ihre Dienste verkaufen, weniger willig ſich ausbeuten lassen, durch den Gegensat landesüblicher Bedürfnisse zu der Niedrigkeit ihrer Löhne und Gehälter oppositionell gestimmt werden. Dazu kommt noch der Vortheil, daß in unserer Zeit, da durch Maschinerie, Arbeits­theilung und Großbetrieb die arbeitende Menschheit maſſenhaft rungsmittel, v. h. Wiederhersteller der Arbeitskraft, welche überflüssig gemacht wird, die Vermehrung der Bedürfnisse und des Lurus einem ziemlichen Theile der überflüssigen Menschen

Andererseits lehrt uns die Nationalökonomie, daß alle Berwüstung von Naturschäßen und Arbeitskraft eine Thorheit die Schöpferkraft und Gesundheit befördern und den Genuß Fortschrittes ist. Dauernder machen, daß also eine Grenze des Lurus einzuhalten fei. Wo ist nun die Richtschnur, nach welcher man die Grenze wischen vernünftigem und unvernünftigem Lurus ziehen soll? Inwieweit soll ein Gemeinwesen den Lurus erlauben oder ver bieten? befördern oder verhindern?

-

Unsere Antwort fann

Seltsamerweise wird auch das Elend der nothleidenden Klaffen zum Beweggrund, aus Lurusartikeln Bedürfnisse zu schaffen. Von den Spirituosen ist dies bekannt genug. Dreier­lei Ursachen wirken dabei zusammen: fie find infofern Nah­d.

durch ungenügende Nahrung erschöpft wird, als sie die Nerven und Muskel erfrischen, was aber auf Kosten der Lebensdauer

welche Borbedingung alles sozialpolitischen endlich verdrängen fie auf einige Beit die Erinnerung an er­

Wenn alle Menschen wie Diogenes leben wollten, um ganz dem Nachdenken über ihre Bestimmung, der Stärkung ihrer Willenskraft und dem Genuß vollster Selbstbeherrschung obzuliegen, so wäre innerhalb der zivilifirten Welt kein Raum für die vorhandene Bevölkerung vorhanden, ja der Rückkehr der Maffen zur gänzlichen Barbarei wären die Wege unferer hochmenschlichen Aufgaben verwachsen, daß er unent­behrlich geworden ist. Aber es ist eine Zeit in Sicht, da mit der Lösung dieser Aufgabe die Mittel geschaffen werden, um alle überflüssigen Bedürfnisse der Einzelnen entbehrlich, den

borläufig nur wenige Grundfäße aufstellen. 1. Für das Gemeinwesen muß oberste Richtschnur sein, gebahnt. Der Lurus ist heutzutage wieder so innig mit allen

Die

aller Verwüstung von Naturschäßen und Arbeitskraft zu Steuern. Das geschieht in ebenso zweckmäßiger als wenigst ge bajfiger Weise dadurch, daß man Zustände schafft, unter denen felbstsüchtige Ausbeutung der Arbeitskraft der Maffen un möglich ist. Wenn Jeder ehrlich arbeitet und dafür erhält, Lurus aber des Gemeinwesens den höchsten Kulturzwecken was ihm von rechts- und vernunftwegen gebührt, so ist ein dienlich zu machen. verschwenderischer Lurus faum noch möglich. Man wird dann allgemein zunächst für die nothwendigen und dann erst für die entbehrlichen Bedürfnisse sorgen.

Die wohlfeile Vervielfältigung guter Bücher, Bildwerke und schöner Naturerzeugniffe, wie sie heut zu Tage in Schwung tommt, trägt unermeßlich viel dazu bei, nicht nur Lurus,

duldetes Elend. Ganz daffelbe gilt vom Kaffee, Thee , von den Cacao­bohnen und im höherem Grade von Opium, vom Haschisch und vom Beteltauen, selbst vom Tabak. Für die beffer fituirte Klaffe find fie vom Ueberfluß, also wirklicher Lurus. Es ist also Grund vorhanden zu der Annahme, daß mit dem Wegfalle der grellen Klaffenunterschiede diese Artikel allmälig aufhören werden, Bedürfnisse zu bilden und selbst als Lurus nur mäßig genoffen werden. Und daß diese Ansicht immer mehr Eingang findet, daß ist eines der Verdienste der sozial­politischen Wissenschaft. Wir wissen, daß überall, wo diese Wissenschaft Einfluß auf die Volksmassen ausübt, eine wachsende Mäßigkeit in der eben genannten Art Lurus fich verbreitet.

Die ächte und wahre Nationalökonomie ist der denkbar strengste Gegensatz zu der landläufigen falschen. Die lettere geht auf den größtmöglichen Reinertrag in Geld oder Gel­

2. muß die vernünftige Richt- sondern auch Bedürfnisse nach dem Genuß alles Großen, deswerth aus. Sie unternimmt nur, was sich hoch au ver­

Schönen und Guten allgemein zu machen. Wenn man für der Geschmack der Maffen sich läutern. Es werden keine für

feine Ausgaben so zu berechnen, daß er zuerst das Nothwen- Vervielfältigung dieser Art Lurus sorgen wird, so muß auch sache, oder gar bloße Vorwände. Wieviel sie dabei Natur­er Borliebe hat, worin er seine Lieblingsbeschäftigung findet, die Jugend verderblichen Zeitschriften und Abbildungen mehr gültig. Alle ihre Wirthschaft ist Raubwirthschaft. Selbst

3. Berwerflich ist jede Ausschreitung des Lurus, welche der Gesundheit des Leibes und Geistes schadet, welche unschön, überladen, prahlerisch ist und im Dienste der Verdummung und Entfittlichung des Volkes steht.

II.

ein großes Publikum finden, und die Künstler werden sich nicht länger dazu mißbrauchen laffen, einem übersättigten fleinen Kreise von Krösussen durch lüsterne, grobfinnliche, über­triebene und prahlerische Kunstwerke zu dienen. Die Künfte werden nicht mehr nach Brot zu gehn" brauchen ste können der Gönner entbehren, welche die Kunst verdorben, und werden dem Gemeinwesen dazu dienen, die allgemeine

III.

Was für Einen ein Bedürfniß ist, kann für den Andern ein Lurus sein, selbst wenn Beide in derselben Lebenslage fich befinden. Der französische Lohnarbeiter braucht dreimal täglich Wein; der russische niemals ihm ist ein stark gewässerter

zinsen verspricht- alle anderen Rücksichten sind ihr dabei Neben­schäße und Menschenwohl verwüstet, das ist ihr nahezu gleich­wenn sie wirklich ökonomisch in unserem Sinne handelt, wie 3. B. wenn fie die Abfälle nüßlich verwendet und dem Men­schen schmußige, ekelhafte, ungesunde, geisttödtende Arbeit ab­nimmt, geschieht es nur des Reingewinnes wegen. An Stelle von geschickten Männern fest fie Frauen und Kinder, wohl­feile Arbeiter und Maschinen, ohne daß die überflüssig Ge­machten dafür Entschädigung befämen. Sie verwüstet die Wälder und die gleichmäßige Vertheilung des naffen Nieder­schlags und damit das Klima. Sie verdrängt den regel­mäßigen Ackerbau und schleppt mit wachsenden Frachtkosten die Nahrungsmittel und Rohstoffe aus allen Ländern der Welt zusammen, wodurch sie ganze Völker und die arbeitende Klaffe des eigenen Volkes verelendigt und den Boden aus­

Es ist eine Thatsache, daß eine Menge Sachen ursprüng lich Lurusartikel waren, welche nach und nach für Jedermann Volkserziehung zu befördern. Bedürfnisse geworden sind. So ist es mit dem Kaffee, dem fopben geeifert, Verbote erlassen, Bannflüche geschleudert. Trop neuen Lurusartitel haben die Pfaffen, die Fürsten , die Philo allebem erwiesen sich diese Lurusartifel als unwiderstehlich. Andere Bedürfnisse sind einmal weitverbreitet gewefen, durften Schnaps Bedürfniß, und Wein erschiene ihm als arger Lurus. saugt, ohne genügenden Ersatz der Fruchtbarkeit zu schaffen. belschuhe im Mittelalter, eine höchst unbequeme Fußbekleidung, dieser. Der Jrländer, welcher in Jrland selten Fleisch ist, viele Jahrtausende zum Unterhalte dienen sollten, in wenigen

in teinem anständigen Haushalte fehlen

-

so z. B. die Schna

Die offenen bronzenen Spiralringe um Arme und Beine, welche

Dafür bringt aber Jener doppelt so viel Arbeit fertig als

findet bald nach seiner Einwanderung in Amerika , daß er im

den Blutumlauf erschwerten; fie find aber vollständig abge biefigen Klima und bei der dreifachen Arbeit, welche er hier

lommen, und dasselbe gilt von allen Modeartikeln, welche nur eine längere oder fürzere Frift allgemeines Bedürfniß werden. Im allgemeinen aber nimmt unleugbar die Anzahl der Be­

Bei den Singhalesen.

gegen drüben verrichten muß, ohne dreimal Fleisch oder thierische ihm verwandelt sich Lurus in ein Roft nicht bestehen tann ihm verwandelt sich Lurus in ein Bedürfniß. Die alten Griechen und Römer trugen teine Hosen

anderes Ding, als so ein ceylonefischer Zebularren. Bei uns baben Kutscher und Passagiere, wenn auch nicht viel, so doch wenigstens etwas Plag, der braune Rutscher dagegen figt ritt

widerstehlichen Reiz auf das menschliche Herz aus. Es ist ge- lings auf seinem Bock und muß das eine Bein noch dazu be

R. C. Entschieden übt das Fremdartige immer einen un toig nicht nur bloße Neugierde, welche uns Alle treibt, die Sitten und Gebräuche fremder Völker kennen zu lernen, es ist

nußen, sein Zebu durch mehr oder weniger heftige Fußtritte zu einer schnelleren Gangart anzuspornen. Aber jeder nach seinem Geschmad, der Eine liebt eine stolzbefpannte Equipage mit

unwillkürlich Vergleiche anzustellen, zwischen den Gewohnheiten schwellenden Polstern, der Andere einen studernden Karren

Sie erschöpfte Vorräthe, welche dem Menschengeschlechte auf

Jahrzehnten oder Jahrhunderten, wie dies mit der Steinkohle, dem Bergöl, den Edelmetallen, dem Nußholz 2c. der Fall ist, und bereitet dadurch der Nachwelt unsägliche Kosten und Ver legenheiten. Sie ruinirt alle Kaufkraft der Völker.

Im Gegensaße dazu verlangt die echte Dekonomie, daß die

Dort hat sich ein halbnadter Zauberkünstler niedergelassen, der auf einigen zusammengenagelten Planken fizend, seine Bauber­werkzeuge mit vieler Oftentation aus einem bunten Sad her­vorkramt. Jedes einzelne Stück annoncirt er: Holz, Meffer, Ei u. s. w." Die Kunststückchen werden mit viel Geschicklich­feit ausgeführt; die Fröhlichkeit der Zuschauer erreicht ihren pöhepunkt, wenn der dunkelfarbige Bellini einen hoffnungs­vollen jungen Berliner Staatsbürger aus der Corona auffor­

und Fertigkeiten sogenannter barbarischer Völker und unseren mit einer indischen Kuh davor. Und wenn man die freundlich dert, neben ihm Platz zu nehmen, um ihm als Gegenstand

grinsenden Gefichter der Singhalefen mit ihren blendend weißen

aufgeklärte Berliner blickt mit einem gewissen wohlwollenden Zähnen und der glimmenden Cigarre dazwischen steht, fo

Mitleid auf jeden, dem nicht die Ehre und das Vergnügen zu Theil geworden ist, das Licht der Welt am grünen Strand der Spree erblickt zu haben, für ihn ist ein Spandauer oder gar ein Potsdamer" in gewiffem Sinne schon ein Fremdling, zu haben. an welchem er als richtiger Berliner Junge seinen mehr oder weniger geistreichen tritischen Spott zu üben fich unbedingt für

Derpflichtet hält.

Man wird es daher begreiflich finden, daß es bei uns linder eintrifft, die noch eine ganze Ede hinter Kyriß zu Hause find; Jeder will dann dieselben sehen, Jeder will durch eigene Anschauung erfahren, wie man in einem Lande leben kann, in welchem es feine Stadtbahn, feine Sprengwagen, keine Gerichts­vollzieher, fein fortwährend aufgerissenes Pflaster giebt. Ein unverfälschter Berliner hält das fast für unmöglich, und nur Das mittliche, unbestreitbare Dasein der chokoladefarbenen Gesellschaft tann ihn vom Gegentheil überführen.

fommt es einem vor, als ob diese Leute niemals das Bedürf­nig hätten, fich in einem Coupee ,, erfter Güte" zu langweilen. Viele Bedürfnisse scheinen die Leutchen in der That nicht In einer Ecke zwischen ihren Bambushäuschen glimmt ein Feuer. Es ist die Küche, man bereitet hier das Mahl. Ein schon etwas bejahrter Herr mit graumelirtem Voll­bart und brennend rothem Kopftuch unterzieht sich mit vieler Würde dem Geschäft des Kartoffelschälens. Es geht langsam aber deutlich. Er wechselt hin und wieder mit einer Dame, die fich in Bezug auf Schneiderrechnungen nur wenig Kopf­schmerzen zu machen scheint, einige Worte, wahrscheinlich wun­dert er sich, daß die Berliner ihm so aufmerksam zusehen, viel­leicht erregt es auf Ceylon nicht soviel Aufsehen, wenn ein Europäer feine Kartoffeln schält.

Auch die finghalefische Dame scheint das zu finden, ste läßt sich troßdem aber durchaus nicht in ihrer Beschäftigung

seiner Kunstproduktionen zu dienen. Der Singhalese scheint zu glauben, daß alle Berliner den ominösen Namen Nauke " führen, denn er titulirt mit Vorliebe den Berliner Jungen mit diesem geheimnißvollen Prädikat. Als Schlußeffekt wird dann der Schlangentanz erelutirt, nach welchem das unaus­bleibliche Einsammeln des Trinkgeldes erfolgt.

Nun öffnet sich der Baun und eine gewichtige" Gesell­schaft betritt die Arena. 25 Arbeitselephanten, Erwachsene und zu den schönsten Hoffnungen berechtigende Jünglinge der ge­waltigen Dickhäuterfamilie, mit ihren Führern auf den Köpfen, machen sich daran, ungeheure Baumstämme, die ein Gewicht von vielen hundert Bentnern repräsentiren, von einem Ende des weiten Plages bis zum anderen zu tragen. Sie bewegen die Stämme mit derselben Leichtigkeit, wie ein Stußer seinen Bahnstocher. Ein Elephant ist nicht nur ein geduldiges, son­dern auch ein sehr fluges Thier, und wenn er soeben noch den Arbeitsmann en gros gespielt hat, so läßt er fich kaum eine Viertelstunde später als betreßter Livreediener gebrauchen. Das ist wirklich ein Beichen von großer Weltkenntniß, und man soll

Auf Ceylon scheint man die erwähnten Segnungen der der, den Kopf nach unten, mit Händen und Beinen strampelt, daher auch niemals von der kompakten, vierschrötigen Gestalt

Kultur in der That noch nicht zu kennen. Wenn man den Fuhrwerken, welche Herr Aridji Punchi Banda Kandy, der Sekretär und Stellvertreter des Singhalesenhäuptlings Ulubanda Bas Raiede Nellymbe, aus seinem schönen Vaterlande mitge bracht hat, die nöthige Aufmerksamkeit schenkt, so wird man finden, daß die Vermittlung des Personenverkehrs auf Ceylon noch ziemlich im Argen liegen muß. Zunächst bente man nur baran, baß, wenn alle Ceylonesen so komplizirte Namen führen

während sie mit der rechten Hand einen koloffalen Knüppel di­rigirt, um mit demselben in einem ausgehohlten Klop Reis zu Mehl zu stampfen.

Mitten auf dem weiten Play stolzirt mit vieler Grandezza ein finghalefischer Jüngling in einem wunderbaren Aufzuge. Sein brauner Oberkörper, der wie Bronce in der Sonne glänzt, ist mit mehreren Reihen bunter Muscheln geschmückt, ein grell­farbiger sarong, das Nationalbekleidungsstüd aller Völker der

die Fuhrwerksbefizer eine ziemlich kostspielige Sache sein muß, rischem Faltenwurf bis auf die Knöchel herab. Jezt erscheinen noch follten, wie fich solcher ihre Herren Chefs erfreuen, es doch für dortigen Gegenden, umschließt seine Hüften und fällt in males

diefe Namensfülle mit Delfarbe auf ihren Vehikeln anbringen

in laffen, und selbst wenn man den Kostenpunkt überwunden

berricht

baben follte, würde ein solches Beginnen an dem außerordent Befährt, ein Omnibus oder gar ein Kremser doch ein ganz

drei solcher Gefellen auf der Bildfläche, im Augenblick haben fie fich vereinigt, fie schlagen ihre Tam- tams und absolviren unter einem etwas monotonen Gesang einen Tanz, der an grotesken

lichen Blagmangel, der bei einem finghalefischen Gefährt Bewegungen und posfirlichen Sprüngen, sowie an Präzision

scheitern

Da ist

das primitivste Berliner

der Aufführung nichts zu wünschen übrig läßt.

Das Publikum drängt jest nach einem anderen Punkt. I

irgend Jemandes einen Schluß auf seine geistigen Fähigkeiten machen. Deshalb macht auch der foloffale, größte Elephant mit den echten Elfenbeinzähnen ein so stolz befriedigtes Ge­ficht, wenn ihm seine Gala- Schabracke umgeschnallt wird, und er mit gravitätischen Schritten unter dem wackligen Baldachin babin wandelt. Se. Durchlaucht, der mit nackten Beinen dort oben auf blauem Sammettiffen reitet, und sich mit souveräner Verachtung von den neugierigen Europäern be wundern läßt, scheint seines Elephanten ziemlich sicher zu sein, bas fluge Thier trägt den halbnackten Fürsten so sorgsam wie eine Amme aus dem Spreewald den ihr anvertrauten Säugling.

Jedenfalls ist es ein bunt bewegtes Bild da draußen, und Jeder, der einmal dort gewesen ist, wird mit Bergnügen zurüddenken an die interessanten Stunden, die er zugebracht hat bei den Singhalesen. hat