sollte, die Herren Ackermann und Genossen den Antrag| wiederholen, um eine größere Majorität zu erzielen. Auch dürften dieselben Herren den Antrag auf Einführung von Arbeitsbüchern für sämmtliche Arbeiter wieder ein­bringen. Ein richtiger Arbeitervertreter muß sich im Reichs­tage gegen beide Anträge erklären.

Dagegen muß er für die Anträge stimmen, welche auf Entschädigung unschuldig Verurtheilter und auf Wiedereinführung der Appellation bei Kriminalsachen hinzielen.

Eine äußerst wichtige Frage wird noch die nächste Legis­laturperiode des Reichstags beschäftigen, die Frage des so­genannten Militärfeptenna t. Dasselbe läuft zwar erst im Jahre 1888 ab, doch wird man seine Verlängerung spätestens im Jahre 1887, also von dem nächsten Reichs­tage fordern. Mit der Bewilligung der Präsenzstärke des Heeres auf 7 Jahre hat der Reichstag   in den Jahren 1874 und 1881 fein wichtigstes Recht in der wichtigsten Frage, die jährliche Zustimmung zu den Ausgaben des Reiches, aufgegeben.

Das darf der Reichstag   im Interesse seiner Macht und feiner Würde nicht wiederholen. Er muß freie Hand für fich behalten zur jährlichen Entscheidung. Dann hat er auch Anspruch auf eine höhere Achtung, die ihm vielfach jetzt die übrigen gesetzgebenden Gewalten ver­fagen.

Alfo jeder Reichstagsabgeordnete, er möge einer Partei angehören, welcher er wolle, müßte eigentlich im Interesse der Würde des Reichstags gegen das Septennat stimmen. Das Gleiche gilt natürlich auch in Bezug auf eine drei jährige Bewilligung der Heerespräsenzstärke, welche die Deutsch- Freifinnigen in ihrem Programme atzeptirt haben. Dadurch haben sie nicht nur den demokratischen Charakter, den sie zu befißen vorgeben, vollständig verläugnet, sondern auch ihrer eigenen Macht geschadet. Doch das fann uns nur freuen.

Denn auch die Verlängerung des Sozia= listengesetes, des Belagerungszustandes wird im Jahre 1886 nochmals entschieden werden. Und da ist es benn leicht möglich, daß nicht nur 27 Deutsch- Freifinnige, sondern aus dieser Partei eine so große Zahl, die zur Ver­längerung des Gesetzes ausreicht, ihre Zustimmung zu dem­selben geben wird. Deshalb freuen wir uns, wenn die Macht einer solchen Partei durch ihr eigenes Programm gebrochen wird; mit solchen Demokraten  " fönnen die Arbeiter sicherlich nichts zu thun haben wollen.

Daß die Arbeiter selbst Ausnahmegesehen nicht zustimmen, halten wir für selbstverständlich, deshalb werden fie auch danach zu wählen haben.

Nun wollten Argusaugen in diesem harmlosen Schreibekursus" einen sozialdemokratischen Verein und die Erlernung von Chiffreschrift entdeckt haben. In Folge dessen nahm die Poli­zei an verschiedenen Drten und bei mehreren Personen Haus suchungen vor, welche indeß im Wesentlichen" resultatlos blieben. Doch wurden bei verschiedenen Personen beschlag­nahmt: ein Sparkassenbuch der Spar- und Darlehnskasse von Gottschalt und Genoffen, eine Reiseunterstügungskarte, mehrere alte Exemplare der Süddeutschen Post", eine Probeschrift ( das kleine und große A B C), ein Gewerkschafter" und je ein Exemplar der Beitungen Thüringer Waldpost"," Das Recht auf Arbeit  " und" Der Postillon". Wie wir hören, wurden im Laufe einer halben Stunde 6 Personen aus einer Fabrik hinter einander durch die Polizei zum Zweck der Haus­suchung aus ihrer Arbeit weggeholt, so daß unter dem Ar­beiterpersonal eine große Aufregung herrschte."

Eine reichhaltige Speisekarte von Gesezen wird also dem fünftigen Reichstage vorgelegt werden und wir haben gewiß nicht zuviel gesagt, wenn wir oben von der hohen Wichtigkeit der nächsten Legislaturperiode des Reichstags sprechen.

An den Wählern ist es nun, ihre Schuldigkeit zu thun, daß sie wohlvorbereitet in den baldigen Wahlkampf eintreten; an den Arbeitern aber ist es, solche Ver­treter zu wählen, welche die nöthige Garantie bieten, daß sie auch voll und ganz den Interessen der Arbeiter gemäß handeln werden!

Politische Uebersicht.

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Sowohl die dänische Linke als die Sozialisten agiti­ren lebhaft in den Provinzen. Der sozialistische Führer, Schmied Hörop, hat eine Agitationsreise angetreten, und Jens Bust, Sörensen, Nielsen- Grön 2c. haben fürzlich in der Nähe von Standerborg eine Volksversammlung abgehalten, wie weiter die vier Führer Trier  , Pingel, Holm und Hördum am Sonn­tag nach Prästö   ein Meeting anberaumt haben.

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| Michel! Aus Süd- Afrika   tommen bedeutungsvol Nachrichten, die verschiedenen dortigen Republiken find Willen ganz Südafrika   unter einen großen Bund zu bringen, ähnli Sem der Vereinigten Staaten   von Nordamerika  . Ale, oh Ausnahme, haben die englische Wirthschaft fatt und find müde, fich noch fernerhin von der englischen   Regierung B schriften und Bedrüdungen gefallen zu lassen. Ob die G länder mächtig genug find, dieses berechtigte Streben zu un drücken, das wird die Bukunft zeigen; schwer dürfte es Engländern jedenfalls werden, da ihnen schon die lei Boerenrepublit seiner Zeit übergenug zu schaffen machte. find diese Vorgänge recht lehrreich und die Herren, fortwährend nach einem Neu- Deutschland über d Meere" schreien, fte fönnen aus solchen Vorgäng die Lehre beherzigen, daß nicht einmal das feestarke Englan im Stande ist, auf die Dauer seinen Kolonialbefis zu beha ten. Die Nachrichten aus Indien   find ebenfalls sehr u günstig für die Engländer; dieselben zeigen, daß auch in dien die Volksmaffen nichts mehr von der englischen Herrich welche dieses schöne Land ausgesogen und zu Grunde geri hat, wiffen wollen. Die Beitungen der Eingeborenen eine Sprache gegen die englische Herrschaft, die an Deutlich nichts zu wünschen übrig läßt.- China wird von den F 3osen arg mitgenommen, dieselben haben bis jetzt nur Grfo in ihrem Kriege mit diesem Lande zu verzeichnen. Denno  weigert sich die chinesische   Regierung beharrlich auf die Fot rungen der Franzosen einzugehen. Vielleicht find die Chine zu der Erkenntniß gekommen, daß die Entschädigung forderung der französischen   Regierung, nur ein Borman sei und daß selbst dann, wenn die Entschädigung ihrer doch wieder einen anderen Vorwand hervorsuchen wird Seite gewährt werden würde,

Gladstone hat vor einigen Tagen die langerwartete Rede­reise nach seinem Wahlkreis Midlothian angetreten. Wäh rend seines mehrtägigen Aufenthalts daselbst wird der Premier der Gast Lord Roseberys, auf dessen in unmittelbarer Nähe von Edinburgh   gelegener Befizung Dalmenypark sein. Dort wird er in strengster Burückgezogenheit leben bis zum Sonn­abend, an welchem Tage er in der Kornbörse zu Edinburgh  seine erste Ansprache an die Wähler von Midlothian halten seine erste Ansprache an die Wähler von Midlothian halten wird. Am Montag wird er am nämlichen Drte eine zweite Ansprache halten und am Dienstag Abend gedenkt er vor einer Massen- Arbeiterversammlung in Waverley Market zu sprechen.

Was wird der alte Heuchler den Arbeitern nur zu erzählen wiffen? Aber sie werden es ihm wohl glauben und ihre Stim­men getreulich bei der nächsten Wahl für ihn abgeben, was schließlich die Hauptsache ist.

Einstimmig beschloß der Marseiller Stadtrath alle religiösen Abzeichen aus den städtischen Schulen zu entfernen. Der böse Stadtrath scheint durch die Cholera, im frommen Jargon Gottesgeißel" genannt, doch nicht bekehrt worden zu sein. Die Seuche tritt übrigens jest in Südfrankreich   nicht mehr so heftig auf, wie früher. Vorgestern starben an ihr in Toulon   5, in Marseille   4, in Perpignan   6 Personen. Hoffent lich wird sie bald ganz erlöschen.

Rücksichtslos wird in Rußland   die Waldverwüstung betrieben. Der Minister des Innern Ostrowski ist augenblic lich bemüht, die Eisenbahnen zur Kohlenfeuerung statt der Feuerung mit Holz zu bewegen. Einige Bahnen haben sich denn auch den russischen Kohlen vom Don zugewandt, aber neben 2 730 000 000 Bud Holz werden von den Bahnen immer noch per Jahr 2 200 000 000 Bud Kohlen verbraucht. Der Minister geht auch darauf aus, in den Bureaus der Regierung die Kohlenheizung einzuführen, und hat für den besten Heizungs­apparat einen Preis ausgefeßt.

Aus Petersburg   schreibt man: Während aus Warschau  zufolge einer Meldung des halboffiziellen ,, Warsch. Dnew." die Verhaftung Degajems berichtet wird, der nach Petersburg   ge­bracht werden soll, laufen aus Odessa   Nachrichten ein, welche

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die Franzo mithin also das Bestreben Frankreichs   nur darauf hinausge fich größere Länderstrecken von China   anzueignen Frankreich  , d. h. das französische   Volt, indeß wenig Nu von derartig erworbenen Ländern haben wird, das habe bereits verschiedene französische   Zeitungen und namentlich

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oberten Ländern die Verwandten und Freunde der nister und sonstiger Größen, nach Belieben schalten und ten, fich auch die besten Bergwerke zur Ausbeutung ausfu und sich die schönsten Landstriche aneignen, während die S des Vaterlandes ihr Blut vergießen. Rußland wiederum gezeigt, daß es nicht gewillt ist, die geistigen schritte anderer Kulturvölfer fich anzueigen. Im Gegentheil! hat sich dort veranlaßt gefühlt für die Mittelschulen wieder Prügelstrafe einzuführen. Ob durch die Prügel der Zeitg ausgetrieben werden soll? Wir wissen es nicht. Doch wissen wir, daß der Zeitgeist sich weder durch Brügel durch Geseze bannen läßt.- Fern im Süd das i Spanien   ist noch heute von den Finsterlingen in Erbp genommen, welche schon so viel Unheil auf dieses schöne arme Land heraufbeschworen haben. Und noch heute wagt schwarze Gesellschaft in diesem Lande ihr va banque- Spiel entriren. Die Welt herrschaft des Pabstes wollen Geistesärmsten zurückerobern! O sankta simplicitas! in Belgien   machen fich die Bestrebungen des Klerikalism geltend, und für den Augenblick hat die schwarze Garde

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waffer. Allein auf die Dauer wird es den Dunkelmännern ni gelingen, ihre Bestrebungen aufrecht zu erhalten. Dafür bi der Entwickelungsgang der Gesellschaft. Auf den feig stehende Person darstellen. Die Daten, die über ihre Vergan- selbe auch mit Hilfe des Voltes dort wieder zur Herrschaft die Attentäterin Marie Kalushnij als eine Degajem nahe- Liberalismus in Belgien   ist wenig zu rechnen, denn wenn d genheit mitgetheilt werden, find geeignet, einige Verwunderung langt, so wird er den Schwarzen doch soviel Einfluß einräumen hervorzurufen. Marie Kalushnij, die Tochter eines Kaufmanns daß dem Volfe die Erkenntnißflügel zur Genüge beschnitte

aus Achtyr im Gouvernement Charkow, zählt gegenwärtig erst

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werden können. Liberale und Klerikale brauchen trop alles ge 19 Jahre. Sechzehn Jahre alt, wurde fie in Odessa   zusammen rühmten Gegenſages einander und wenn fie fich auch auferli dessen Köchin Feffenkowa sie der Polizei gemeldet war. Da Tische die Hände, wenn es gilt, das Volk in Geistesknechtichaft in den Haaren liegen, so reichen fie fich desto mehr unter dem

mit Degajew, dem späteren Mörder Sudeikins, verhaftet, als

in der Wohnung der Verhafteten eine geheime Typographie,

zu erhalten.

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Um uns die nähere Bekanntschaft der neuesten deut den, transportirte man die Beiden nach Petersburg  , wo die Regime verholfen. Um nun dem Liberalismus die Herrschaf

Kalushnij bald in Freiheit gesezt wurde. Nach Odessa   fedelte fte erst in diesem Jahre über und besaß einen regelrechten Paß. Ihr im vorigen Jahre zur Zwangsarbeit verurtheilter Bruder war bereits im Jahre 1878 wegen nihilistischer Umtriebe nach

sammlung eine Organisation der Arbeit einführen."

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In Schweden   hat der Liberalismus vor der Hand das Heft in Händen, das schwedische Volt hat ihn zu zu entreißen, suchen die schwedischen Konservativen die Arbeits für sich zu gewinnen. Sie wollen laut Beschluß einer Be handelt es sich vor allen Dingen darum, die Arbeiter i Sibirien   verschickt. Von dort entfloh er 1881, und seine Ver- Schlepptau zu nehmen, haben die Herren mit Hülfe der Arbe Handwerker seine Schuldigkeit gethan und kann gehen. ter dann wieder die Oberhand, so hat der Bruder Arbeiter un eine Gute entwickelt fich aber aus folchen Vorkommniffen, ni Ihre Proteste gegen einseitige Abmachungen in öffentlichen geborenen- Bresse Britisch- Indiens  , von welcher wir fürzlich wohl als von den Liberalen dem Volle Konzeffionen mad In englischen Blättern findet die Sprache der Ein lich daß man von beiden Seiten, von den Konservativen P

schen Landesbrüder in Kammerun und Bimbia zu ver mitteln, veröffentlichen Hamburger Blätter Auszüge aus Briefen und Berichten, welche Hamburger Firmen, die an jenen Punkten den deutschen   Handel vertreten, erhalten haben. Nach diesen Auszügen herrschte in Kamerun   zunächst gar nicht eine so tolle Freude, dem deutschen Reich einverleibt zu werden, wie man gern glauben machen möchte, denn die Unterhäuptlinge hatten ihre Rings"( Rönige) im Verdacht, für ihre Bereitwillig feit ganz enorme Geschenke erhalten zu haben."

Versammlungen halfen aber nichts und nun find die Kameruner und Bimbianer durch einen förmlichen Vertrag deutsch   gewor den. Sie werden sich hoffentlich hübsch brav und artig be­tragen, damit die Regierung nicht genöthigt ist, den Civilbe lagerungszustand über diese Neger zu verhängen und ihnen die Versammlungs- und Redefreiheit zu beschränken, von welcher fte nach dem Obigen schon Gebrauch zu machen verstehen. Nie­mand hat den schwarzen Brüdern das Veranstalten eines Mee tings unter freiem Himmel zum Zwecke der Berathung der Frage des Anschlußes an Deutschland   verwehrt; nicht einmal ein Polizeibeamter überwachte die Versammlung und es ist doch gegangen. Es können also die weißen Deutschen   nur wünschen, Dieselben politischen Rechte zu erhalten, wie die schwarzen Deut­ schen   in Afrika   und für Deutschland   nur verlangen- Freis heit wie in Bimbia.

baftung in Petersburg   im Sommer 1882 bei Aufhebung des Ronipirations Quartiers auf Wassili- Ostrow war ein Werk

Sudeikins.

einige Proben gaben, natürlich die schärffte Verurtheilung, ja die freiheitsliebenden" Söhne Albions  , die leuchten­den Vorbilder der deutschen Liberalen", entblöden fich nicht, der indischen Regierung dringend anzurathen, den sogenannten Knebelungs- Baragraphen anzuwenden, b. h. Ausnahmegeſetze gegen die Eingeborenen und ihre Presse, das Organ ihrer Be­schwerden, zu erlaffen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die indische Regierung dieſem humanen" Vorschlage folgt, denn

regeln eine tiefgehende Bewegung vernichten zu wollen, weil heit zu forschen. Wie behandelt aber das englische Regierungs­system den Hindu? Wird Indien   nicht fyftematisch von Eng­land ausgefogen und zielt nicht das ganze englische   Treiben darauf hin, aus Indien   ein großes Frland zu machen? Es ist fraglich, ob der entnervte hindu noch die Kraft hat, welche er im Sepoyaufstande besaß, sich gegen den Bedrüder aufzulehnen und sein Joch vom Naden zu schütteln; wenn er aber seinem Jammer in bitteren Worten Luft macht, so ist das ganz natürlich, zugleich aber auch eine gerechte Anklage gegen das Gebahren Englands in seinen Kolonien", die den störri­schen Deutschen   immer als Muster empfohlen werden. Aus Calcutta  , 26. August, wird gemeldet, daß der Eingeborenen staat Mysore infolge Regenmangels von einer Hungers­noth bedroht ist.

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muß, es gilt für das schwedische Voll diese Situation au In Deutsch I and rücken die Wahlen immer n jeder Tag fann die Auflösung des Reichstages und die stimmung des Wahltages bringen. Selbst die Konfervati haben bereits einen Wahlaufruf erlaffen und machen g Anstrengungen Gimpel einzufangen. Ueberall werden die Bau

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det. Für die Bauern dient als Leimruthe eine Erhöhung vereine protegirt oder es werden neue Bauernvereine geg die Kurzfichtigkeit ist überall anzutreffen, durch Polizeimaß Kornzölle und für die Handwerker hat man die Leimrutben Gestalt von Innungen und anderem mittelalterlichem man zu verblendet ist, um nach den Ursachen der Unzufrieden aufgestellt. Der neugegründete deutsche Handwerkerbund, weld noch vor einigen Wochen einen großen Bunft- Spettale Szene sette und dessen Führer noch heute die größten Rofin im Sad haben, hat bei einer angeblichen Mitgliederzabl 40 000 Mann, ungefähr 13 Mart und 52 Pf. in der Raf Und mit diesen 13 Mart und 52 Pf. wollen diefe Nermi die Rothschild's, Krupp's, Stumm's, Gruson's und ähnli Großindustrielle aus den Sattel heben und mit ihnen i riren?! Auch in unserer guten Stadt Berlin   wit bereits lebendig, der freifinnige" Eugen Richter   hat bereits einer großen Wählerversammlung" gesprochen und zwar Gunsten des Kollegen" Virchow im zweiten Wahlfreije türlich durften nur ,, Fortschrittler" in die Versammlung bin und damit nicht etwa ein räudiges" Schaf fich in die from Heerde einschleichen fonnte, hatte man wohlweislich Karten an bekannte Schaafe vertheilt. So ganz unter Beifall zu, als er den Kollegen Virchow als den wahren Freiheitsmann zum Kandidaten für den zweiten Babl proflamirte. Hatte im zweiten Wahlkreis unfer Eugen" große Baute gerührt, so fühlte sich im vierten Wahlkreis b zu schlagen. Neben dem sonst üblichen Blech tonnte man n hören, daß die Sozialdemokraten eigentlich feine Demofrate feien und Kollege" Schulze sekundirte, daß die Arbeiterpart Großer Schulze! Glückliches Berli das solche Freiheitsmannen" in seinen Mauern birat!

Fahnenflucht in den Reihen der Deutschfreifinnigen. Die Absagebriefe für die Freifinnigen mehren fich mit jedem Tage. Nachdem foeben erst Dr. Günther- Ansbach, der das legte Mal in der Nachwahl für Richter im 5. Berliner   Wahl­freise gewählt wurde, für die kommenden Wahlen auf seine Kandidatur verzichtet hat, lehnt nun auch der deutsch   freifinnige Prediger Neßler( Potsdam  - Osthavelland  ) die Wiederannahme ab. An seiner Stelle wurde in Spandau   und Umgegend am 23. d. Dr. Schneider aus Potsdam   aufgestellt. Jest begegnet den Freifinnigen auch noch das Unglüd, daß einer ihrer be fanntesten Vorfämpfer ebenfalls dankt. Friedrich Kapp   schreibt nach Salzwedel Gardelegen aus Charlottenbrunn i. Schl. Ich bin leider gezwungen, zu erklären, daß mein Gesundheits zustand mir eine solche Thätigkeit zur Beit nicht ge stattet. Ich bedauere lebhaft, daß ich Ihrem und der dortigen Vertrauensmänner mir so ehrenvollen Vertrauen in einem für unser politisches und wirthschaftliches Leben so verhängnißvollen Momente nicht entsprechen fann und bitte Sie deshalb, von meiner Person in diesem Herbst ganz absehen zu wollen." Ge­fundheitsrücksichten sind sonst nur eine Ministerkrankheit. Aber meint es Herr Kapp vielleicht doch ehrlich mit diesem Ausdruc? Auch die Ratten verlassen ja ein morsches, finkendes Schiff aus ,, Gesundheitsrüdsichten!"

Die überseeische Auswanderung von Deutschen   über deutsche Häfen und Antwerpen   betrug nach den Erhebungen des faiserlichen statistischen Amtes im Monat Juli d. J. 10 498, in den Monaten Januar bis Juli 100 799. Für das Vorjahr waren die betreffenden Bahlen 11 469 und 105 614.

Ueber eine Haussuchung nach sozialdemokratischen Schriften in Nordhausen   berichtet die Nordh. 3tg." Folgendes: Am vorigen Sonnabend Nachmittag waren fämmtliche Mannschaften der hiesigen Polizei in fieberhafter Thätigkeit, um einer, laut eingelaufener Denunziation hierselbst angeblich bestehenden sozial demokratischen Verschwörung" auf die Spur zu fommen. Der Schreiblehrer und Bigarrenmacher Hermann Bekel hier unterhält nämlich seit einiger Zeit in einem hiesigen Restaurant einen unentgeltlichen Schreibunter­richt, und zwar allwöchentlich Dienstag und Donnerstags, Abends von 8 bis 10 Uhr. An demselben nehmen außer meh reren Bigarrenarbeitern auch einige Handwerksmeister Theil.

Pâtenotre, der französische   Gesandte am Befinger

in allernächster Beit erscheinen werde. Die Regierung hat eine amtliche Depesche Courbet's   erhalten, welche die Berstörung der Minganforts bestätigt; da aber eine offiziöse Depesche die Ber störung des weißen Forts und des von Kimpat meldet, so wird

Hofe, depeschirt, daß zuverlässig die Kriegserklärung China's   riefen die Genoffen" ihrem großen Eugen nach Herzen

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in Paris   vermuthet, daß Courbet   am Freitag wieder die hohe Fortschrittsprediger Negler berufen, den nöthigen Tam Z

See erreichen und nach Kelung dampfen werde, das noch nicht befeßt sein soll. Courbet   wird sich alsdann auch der Insel Hainan   bemächtigen.

Politische Wochenplauderei.

das Volt aufwiegle.

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wenn diese Helden so weiter pfeifen, so werden fie nicht in Stande sein, auch nur einen Hund hinter dem Dfen hervo

zulocken!"

Lokales.

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R. Die Vorgänge in Afrika   werden noch immer in den Spalten der liberalen und konservativen Beitungen in einer Weise behandelt, als ob das Vaterland einer goldenen" Mera entgegen gehe. Und ficher giebt es im Lande des Michelthums eine Anzahl Träumer, welche, aufgeregt durch eine servile Breffe, naiv genug find, an einen großen Umschwung der Verhältniffe zu glauben. Es war wirklich tührend zu lesen, mit welcher schreibt: Am 31. d. M. find zwei Dezennien vergange Gewandtheit und Schnelligkeit Deutschland   bei der Beftgergrei Zur Erinnerung an Laffalle. Die Berliner Beitun fung des Camerun Landes den Engländern zuvorgekommen sein foll. Und nun lommt hinterher die Nachricht, daß die Häupt­dem ein Mann aus dem Leben schied, den Heinrich Heine   b linge des Camerunlandes schon vor 1 Jahren die englische  enden Einfluß auf die große Klaffe der arbeitenden Bevölkeru iesfias des 19. Jahrhunderts" nannte, der einen bahnbra Regierung gebeten hatten, ihr Land unter den Schutz Eng­lands zu nehmen. Doch die englische   Regierung hat es während seines Lebens ausübte, deffen Lehren nach seinem 20 die Arbeiter immer mehr zu einer fompatten Maffe zufamm nicht einmal der Mühe werth gehalten, auf diese Bitte zu antworten, geschweige denn das Land unter ihre geschweißt haben; am 31. August 1864 ift Ferdinand Laffa aus dem Leben geschieden. Wer an jene Septembertage Dbhut zu bringen. Was also die Engländer nicht haben wollten, das hat Deutschland   mit großer Gewandtheit und Schnelligkeit erwiſcht.

Ende des Arbeiterapostels hier in Berlin   bekannt wurde, Glückliches Vaterlard! Glücklicher das Ungeahnte war. Laffalle wat bekanntlich von dem fich erinnern, wie ungeheuer gerade hier die Auf

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