verlor hierbei das Gleichgewicht und stürzte auf den gepflasterten Hof hinab. Ein schnell hinzugerufener Arzt ordnete sofort die Ueberführung des zwar noch lebenden, aber innerlich schwerverlegten Knaben nach dem städtischen Krankenhaus am Friedrichshain an.
N Zwei Unglücksfälle, die beide eine gewisse Aehnlichleit haben, werden uns vom gestrigen Tage gemeldet. Ein in der Dampfschneidemühle von Köhler, Blumenstr. 30 beschäftigter Arbeiter Müller gerieth bei seiner Arbeit zwischen eine Kreissäge und erlitt so eine Verstümmelung der linken Hand. Am Nachmittag gerieth ein in der Bildhauerei von Jring, Frankfurterstr. 66/67 beschäftigter Lehrling P, beim Unterlegen von Klößern mit der Hand unter die Presse und erlitt eine Berquetschung der Finger. Beide Verunglückte mußten in der Sanitätswache verbunden und dann in ärztliche Behandlung gegeben werden.
der Bank im Laden fand man außerdem noch einen Revolver und einen Hammer. Ein Genoffe der Thäter soll auf der Straße Wache gestanden haben; diese beiden Anderen sind aber noch nicht ergriffen. Bornemann verweigert jede weitere Auskunft. Er will längere Zeit in Amerika gewesen sein, sich aber in den letzten vier Jahren in Dänemark , Schleswig- Hol stein und Hamburg aufgehalten haben. Die Mordwerkzeuge erklärt er zu seinem Handwerk zu brauchen, auch habe er die Verlegung dem Kaner nur zufällig beibebracht. Die Verlegung ist dem ersten Anscheine nach nicht lebensgefährlich. Der Ver wundete wurde, nachdem ihm ein erster Verband angelegt worden, in seine Wohnung vor dem Dammthore gebracht. Die Aufregung in der Stadt ist eine große.
einen sehr hohen Prozentsatz der Geburten überhaupt ausmachen. Im Monat Juli d. J. find nach dem Bericht des statistischen Amtes 760 Kinder in Dresden geboren worden, von denen 144 außer der Ehe, das find nahe an 20 pCt. In Berlin werden durchschnittlich 13 bis 14 pCt. Kinder außerehelich geboren. -Im Voigtlande flagt man jest sehr über die völlig mißrathene Preiselbeerenernte. Schon die Heidelbeeren haben dort in diesem Jahre keinen sonderlichen Ertrag geliefert. Die armen Leute werden dies sehr zu beklagen haben und die armen Kinder noch mehr, weil man dort gewohnt ist, aus dem Ertrag der Beerenlese die Winterkleidung für die Kinder zu beschaffen resp. dieselbe zu restauriren. In Groißsch, im 14. sächsischen Wahlkreise, wollte der dort proklamirte Arbeiterkandidat, Herr Müller aus Meerane , einen Vortrag über das Recht auf Arbeit und die Vagabundenfrage halten, doch wurde die Versammlung im Voraus schon verboten weil Einberufer und Referent als Anhänger der Sozialdemokratie amtlich bekannt seien. So geschehen in unserem so sehr, gemüthlichen" Sachsen .
N Am Fahrstuhl verunglückt. Ein schwerer Unglücksfall trug fich in der vergangenen Nacht auf dem Grundstück der Bergschloßbrauerei in der Hasenheide zu. Mehrere Schloffer waren dort damit beschäftigt, schwere Eisenstücke mittelst des Fahrstuhls nach oben zu befördern. Hierbei stürzte aus noch nicht ermittelter Veranlassung der Fahrstuhl plöglich herab und traf zwei der untenstehenden Schloffer derart, daß beide in schwer verlettem, anscheinend hoffnungslosen Zustande nach einem Krankenhause geschafft werden mußten.
N. Selbstmord aus unglücklicher Liebe. Der in der Feldstraße wohnende Töpfergeselle Gustav U. unterhielt schon feit längerer Seit ein Verhältniß mit einem in der Inselstraße Nr. 12 fonditionirenden Dienstmädchen. Gestern Abend erichien der 26jährige Mann wieder bei seiner Braut, glaubte fich von derselben zurückgesezt und nahm in Gegenwart des Mädchens Gift, welches den sofortigen Tod des U. herbei führte. Ein hinzugerufener Arzt konnte nur den Tod konstatiren und mußte die Leiche nach dem Obduktionshause befördert werden.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
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Der Verein der Parquettbodenleger Berlins hält am Montag, den 1. September, Abends 8 Uhr, im Lokal des Herrn Koth's, Wilhelmstr. 105, eine Mitglieder- Versammlung ab. Wozu fämmtliche Bodenleger hierdurch eingeladen werden. T.- D.: 1. Der Zuzug der außerhalb'schen Kollegen der Parquettbodenleger und was wird aus unserer Eriſtenz. 2. 3wei Anträge von Herrn Schröpfer und Herrn Frigge.
Der Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler und Berufsgenossen hält am Montag den 1. Septbr., Abends 8%, Adalbertstr. 21, eine Versammlung ab. 2.- D.: Vereins- Angelegenheiten.
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Chemnik, 26. August. Gestern Abend ist es zwischen einem Offizier des hier garnisonirenden Infanterieregiments und Civilisten zu einem argen Erzeß gekommen, der noch ein Nachspiel vor dem Kriegsgericht haben wird. Eine größere Anzahl hiesiger Offiziere hatte ein im Schloßgarten abgehal tenes Konzert besucht. Auf dem Rückwege nach der Stadt fühlten fich die den Offizieren begegnenden Civilisten durch ein ungewöhnliches Auftreten der Ersteren verlegt und deshalb stellten sie dieselben zur Rede. Dabei ist es nun zwischen den Parteien zu einer erregten Auseinandersetzung gekommen und einer der Offiziere zog feinen Säbel und schlug damit auf einen Civilisten einen Landwehrmann ein. Der Ge schlagene rief die Hilfe eines anderen Offiziers( angeblich eines Hauptmanns) an. Dies half ihm jedoch nichts; die Offiziere gingen ihres Weges. Während dieses Vorganges hatte sich auf dem Wege eine große Menge Publikum angesammelt. Letteres, darunter der Geschlagene, verfolgte die Offiziere, um zu sehen, wohin dieselben sich wen deten. Sie gingen nach dem Tänzer'schen Restaurant. Vor demselben stellten sich nun die Verfolger auf, die Polizei um Hilfe anrufend. Alsbald erschienen 6 Schußleute, welche die Generalien der betheiligten Offiziere aufnahmen. Hierin er blickte derjenige Offizier, welcher unterwegs den Zivilisten ge schlagen hatte, eine Belästigung. Er begab sich vor die Thür des Restaurants und trat mit den Worten auf die Menge zu: Bitte, Platz machen!" Hierauf antwortete Jemand aus dem Bublifum: Sie haben uns gar nichts zu sagen." Der Offizier replizirte: ,, Ganz gewöhnlicher Böbel" der Herr Lieutenant glaubt gewiß mit Recht, daß er zum außergewöhnlichen Böbel gehört und riß seinen Säbel aus der Scheide. Ein zweiter Offizier man will wissen, daß es ein eingeborener Chem niger ist zog gleichfalls den Degen, um für alle Fälle vor bereitet zu sein. Es kam aber glücklicher Weise zu weiteren Ausschreitungen nicht.
Verein der Modelltischler Ackerstr. 144, Montag Abend 8 Uhr. Vortrag des Herrn Ingenieur Baſtine: Die Dampfmaschine." Gäste willkommen.
Der Arbeiter- Bezirksverein vom 15. und 20. Kommunal- Wahlbezirk hält am Montag, den 1. September, Abends 8%, Uhr, in Wohlhaupt's Salon, Manteuffelstraße 9, feine ordentliche Versammlung ab, in welcher Herr Peter einen Vortrag über politische Situation von der Vergangenheit, namentlich der Stein- Hardenberg'schen Periode, bis zur Gegenwart" halten wird. Gäste find willkommen, neue Mitglieder werden aufgenommen. Ferner findet heute, Sonntag, ein vergnügtes Beiſammensein der Mitglieder in Kreßmann's Garten( früher Wolter), Admiralstr. 16, statt, wozu Gönner und Freunde des Vereins eingeladen find.
Der Louisenstädtische Bezirks- Verein Vorwärts veranstaltet am Sonntag, den 31. August einen gemeinschaftlichen Ausflug nach Grünau. Abfahrtszeit: 1 Uhr Görlizer Bahn. Um recht zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird ersucht.
Aus der Provinz Sachsen , 27. August. ( V. 8tg.") Die Strifelust scheint in unserer Gegend nicht, wie in manchen anderen Theilen unseres Vaterlandes bei den Arbeitern zum Durchbruch zu gelangen, obwohl die Lohnverhältnisse teine be sonders günstige zu nennen find: Als ob hier die Erkenntniß unter den Arbeitern fich Bahn gebrochen hätte, daß die Strikes auf die Dauer doch nicht von Nugen für die Arbeiter sein fönnen, wird in fast allen Fachvereinsversammlungen vor dem Inszeniren von Strifes gewarnt. So erklärte vor einigen Zagen in einer Metallarbeiter Versammlung zu Halle der Vorsigende derselben, Herr Mittag, daß er die Strifes, welche zum Zwecke der Lohnerhöhung inszenirt würden, durchaus nicht billige, weil bei größerem Angebot von Arbeitsfräften der eventuell errungene Lohnaufschlag doch wieder verloren ginge. Höchstens tönnne er sich mit einer Arbeitseinstel lung einverstanden erklären, um einer Lohnreduzirung entgegenzutreten da befänden fich die Arbeiter in der Nothwehr. Auch um Arbeitszeitverminderung zu erlangen, fände er die Strifes für angemessen, da die einmal erlangte fürzere Arbeitszeit nicht so leicht durch eine längere wieder ersetzt, wie z. B. Der errungene höhere Lohn wieder erniedrigt werden könne. Auch in einer Tischlerversammlung, die einen Tag später stattfand, und in welcher der aus Berlin ausgewiesene Herr Grothe einen Vortrag hielt, wurde vor den Strikes von verschiedenen Rednern gewarnt. Und gleichfalls in dem benachbarten Leipzig warnte in einer ungemein stark besuchten Metallarbeiter Versammlung der Vortragende, Herr Fell, vor Einleitung von Strikes, die den Arbeitern feinen Nugen brächten. Dieser Umschwung in den Anfichten der Arbeiter ist keineswegs neu, doch überwog bis jezt noch zumeist die Meinung, daß man durch Strikes eine Besserung der Lage der Arbeiter auf die Dauer erzwingen
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Eine heitere Schöffengerichtsscene hat sich in der Pros vinz Sachsen zugetragen. Als die Sigung des Schöffengerichts beginnen sollte, fehlte einer der Schöffen. Der Vorfigende, ein Amtsgerichtsrath, beauftragt den Gerichtsdiener auf den Korri doren des Gerichtsgebäudes den Namen des fehlenden Schöffen -Koffäthen Müller laut aufzurufen. Endlich mel det fich Müller, betritt den Gerichtssaal und wird vereidigt, worauf die Sigung ihren Anfang nimmt. In turzer Beit hat der Gerichtshof fünf Straf- Sachen er ledigt; als der Vorsitzende dem Gerichtsdiener den Auftrag ertheilt, die sechste Sache gegen den Arbeiter Müller wegen Diebstahls aufzurufen, da erhebt sich der bis jetzt als Schöffe amtirende Müller und wendet sich zu dem Vorfigenden mit den Worten: Nun muß ich wohl runtertreten?" Der Vor sigende sucht dem Schöffen begreiflich zu machen, daß die Schöf fen nur mit der Aburtheilung der Straffälle zu thun haben, und daß fie auf ihrem Blag am Richtertisch bleiben müssen. Inzwischen kehrt der Gerichtsdiener mit der Meldung nach dem Saale zurück, daß der Angeklagte Müller nicht er schienen sei: die Beugen aber behaupteten, Müller wäre schon längst im Gerichtssaale anwesend. Nun erst geht dem Vorsitzenden ein Licht auf. Der als Dieb angeklagte Arbeiter Müller hatte als Koffäth Müller und vereidigter Schöffe in fünf Straffachen Recht sprechen müssen. Da der als Schöffe ein berufene Roffäth Müller nicht erschienen war, so mußten die ferneren Strafiachen aufgehoben werden. Die Erkenntniffe in den fünf Straffachen, in welchen der falsche Schöffe zu Ge richt gesessen, müssen vom Oberlandesgericht aufgehoben und zur nochmaligen Verhandlung an das Schöffengericht zurüc gewiesen werden.
Hamburg , 29. August. Heute ist hier ein Raubanfall auf einen Geldwechsler begangen worden. Am Abend kamen, anscheinend zum Zweck der Refognoszirung des Terrains, zwei Leute in den Laden des Geldwechslers Moris Kaner hierselbst, Alterwall 51, um Dollars einzuwechseln. Der allein anwesende Lehrling erklärte, er habe augenblicklich kein solches Geld, fie sollten am nächsten Morgen wieder fommen. Dies thaten sie heute Morgen gegen 11 Uhr, als der Geschäftsinhaber Kaner, der seinen Lehrling fortgeschickt hatte, um die Dollars zu holen, allein im Laden anwesend war. Einer der Leute wünschte eine im Schaufenster ausliegende Münze zu haben; Kaner erhielt, als er sich danach bückte, einen heftigen Stoß mit einem sogenannten Schlagring, der ihm eine nicht unbedeutende Wunde im Nacken zufügte. Raner behielt jedoch feine Geistesgegenwart, zerschlug die Fensterscheibe und rief um Hilfe, worauf die beiden Räuber die Flucht ergriffen. Einem gerade die Straße pasfirenden Schußmann in Civil, Siebe mit Namen, gelang es, den Einen zu ergreifen. Es entspann fich jezt ein verzweifelter Kampf zwischen den Beiden, im Verlaufe dessen der Räuber einen sechsläufigen Revolver auf Siebe an legte, von diesem aber einen so fräftigen Schlag auf den Arm erhielt, daß der Revolver zu Boden fiel, worauf es dem Schußmann gelang, mit Hilfe anderer Personen den Räuber zu überwältigen. Dieser ist angeblich der Schloffergeselle Louis Bornemann aus Schleswig , 21 Jahre als. Bei demselben fand man außer dem Revolver noch ein großes Jagdmesser, einen Hammer, dann einen Schlagring und 23 Patronen. Auf
Aus Sachsen , 27. Auguft.( V.- 3.") Bekannt ist, daß in unserem Königreich die Zahl der Selbstmorde viel größer ist, als in den übrigen Theilen Deutschlands . Weniger befannt dürfte es sein, daß die unehelichen Geburten gleichfalls
Miß Marrables Entführung.
( Aus ,, Chambers' Journal".)
wirklich eine Liebesaffaire gehabt, so wollen wir ihr das heute nicht zum Vorwurf machen, Knaben sind Knaben und Mädchen find Mädchen, und find ob der Thorheiten, die sie als solche begeben, darum im späteren Leben nicht schlechter. Soviel steht fest, daß in den legten 25 Jahren Mig Martha Marrable aufgehört hat, von der Liebe zu träumen. Sie spricht gelegentlich davon, den Nil hinaufzureisen oder die Yellowstonegegend zu besuchen, ehe sie stirbt, erwähnt aber nie die Möglichkeit, daß sie heirathen könnte.
Und dennoch war Mig Martha Marrable noch im vorigen Jahre die Heldin einer furchtbaren Standalgeschichte und viele ihrer misanthropischen Freundinnen haben seitdem nicht recht an ihre Versicherungen des Männerhaffes glauben können. Da aber der Vorfall sehr entstellt worden, so fühlen wir uns gedrungen, die Sache hier so zu erzählen, wie sie sich in Wahr heit zutrug.
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fab wie geschmolzenes Blei im Sonnenglanz aus. Es fonnte deshalb nicht davon die Rede sein, weit zu gehen und in fur zem setzten sich die drei Damen an einem mit Buchen bestan denen Hügel nieder, um zu lesen, und überließen es den beiden Mägden, weiter zu schweifen, wenn es ihnen beliebte und nach Gefallen die ungewohnten Wunder der Meeresfüfte zu erforschen.
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Nachdem Mig Martha ihren Sonnenschirm in befriedi gender Art aufgestellt, öffnete fte einen kleinen Band Ueber die Rechte der englischen Ellaven", während Lucy fich mit einem von Duidas Romanen beschäftigte und Amy sich in Keats vertiefte. In fünf Minuten fielen die Rechte der eng lischen Sklaven in den Sand und in drei weiteren Minuten ließ Miz Marrable Töne laut werden, die wir, wenn wir fie nicht als eine Dame ohne alle Schwäche farnten, für Schnar chen erklären würden. Von dem Augenblick an hörten Lucy und Amy wie auf Verabredung auf zu lesen.
Ende August reiſten Miß Marrable und ihre beiden Nichten von London nach Nordwales , erreichten nach langer und er müdender Fahrt Abermaw in Merionetshire und mieteten sich im Cors- y- Gedol Hotel ein. Wie gewöhnlich waren sie von den beiden Mägden und dem grünen Papagei begleitet, der Kurier und der Diener waren diesmal zu Hause geblieben. Lucy hatte soeben ihren 23. Geburtstag gefeiert und Amy stand im Begriff, ihren 21. zu begehen. Wir wundern uns Deshalb nicht, obwohl es uns leid thut, bekennen zu müssen, daß fie beide bereits ein Liebesverhältniß angefnüpft hatten. Lucy hatte sich in der vergangenen Saison die Aufmerksam feiten eines jungen Malers, Namens Robert Rhodes, gefallen laffen, und Amy, jünger und weniger erfahren als ihre Cousine hatte noch empfindsamer fich von Mr. Vivian Fellicon den Hof machen laffen, der als Erbe eines Barons diese Stellung so ermüdend fand, daß er sich um andere Lebensbeschäftigung nicht fümmerte. Mig Marrable wußte von diesen Verhältnissen natürlich nichts.
Mig Martha Marrable, eine Fünfzigerin, ist die legte ihres Stammes. Ihr einziger Bruder, Mr. Clement Marrable, war nicht verheirathet und starb vor 20 Jahren in Baden- Baden , wo er den Brunnen getrunken hatte; ihre beiden Schwestern, Maria und Lätitia, heiratheten zwar, erlebten aber nicht das mittlere Alter. Die ältere, Maria, hatte von ihrem Mann, Herrn Langton Larkspur von der Firma Serich, Larkspur u. Ko., Bantiers in Threadneedle Street, ein einziges Kind, ein Mädchen, Lucy; die jüngere, welche Herrn Septimus Allerton von der Firma Allerton, Bond und Benedikt, Bankiers in Bancante Lane, geheirathet, schenkte ihrem Manne Zwillinge, von denen nur das eine Mädchen, Amy, am Leben blieb. Es ist deshalb nicht auffallend, daß Miß Martha Marrable, eine wohlhabende Dame ohne weitere Familienbande, die Töchter ihrer beiden verstorbenen Schwestern außerordentlich liebt. Zweimal des Jahres wohnen fie bei ihr- einmal im frühen Sommer in ihrem Hause in Grosvenor Street und einmal im Herbst an der Seeküste oder in Italien , wohin fie dann und wann von einem Kurier, einem Diener, zwei Mägden, elf Koffern und einem grünen Papagei begleitet reist. Da fie gegen ihre Nichten sehr liebenswürdig ist und ihnen nichts versagt, so ist es ebensowenig zu verwundern, daß sie ihr in demfelben Grade zugethan find, wie sie die Mädchen liebt. Aber Mig Martha Marrable wird alt, während Miz Lucy Larkspur und Mig Amy Allerton beide jung sind und die Ab ficht haben, noch einige Zeit jung zu bleiben. Man kann Deshalb auch nicht erwarten, daß die drei Damen über alle Punkte stets einer Meinung sind. In der That werden fich glücklicherweise nicht viele Frauen finden, die mit Mig Martha Marrable in allen Fragen übereinstim men, denn so gutherzig fie auch ist, so haßt sie doch aus vollem Herzen die Männer. Sie fieht die Männer für un tergeordnete Wesen an und blickt verächtlich auf sie herab. Wer", sagte sie einst zu ihrer Nichte Lucy ,,, wer hat die Welt auf den Kopf gestellt, fie mit Armut und Unglück gefüllt und mit Blut überschwemmt? Die Männer, Lucy! Hätten die Frauen immer auf der Erde geherrscht, es hätte feinen Gäfar Borgia, feinen Richter Jefferins, feinen Bonaparte, teinen Nana Sahib gegeben." Dennoch fonnte Miß Martha Marrable nie einen Bettler auf der Straße fehen, ohne ihm ein Almosen zu geben. Die Sache ist die, daß fie die Männer mehr bemitleidet als verachtet.
Lucy," sprach Amy geheimnisvoll zu ihrer Coufine ,,, ich habe ihn gesehen."
Ich auch.
"
,, Welch seltsamer Zufall!"
" Durchaus nicht. Er sagte mir, er wollte uns folgen." Wie? Vivian hat dir das gesagt?"
" O nicht doch. Du denkst immer nur an Vivian. Ich
meine Robert."
Er ist auch hier? Ich meinte Vivian. Ich sah ihn vor einer halben Stunde mit seinem Vater." Nun, laß es Tante Martha nicht merken. Wenn sie et was argwöhnt, wird sie uns noch heute Nachmittag nach Lon
Hätte fie eine Ahnung davon gehabt, so würde sie viel leicht ihre Nichten nicht mit nach Abermam genommen haben, denn es traf fich zufällig so, daß an demselben Badeort Sir Thomas Fellicon und sein Sohn Vivian sich aufhielten, als die drei Damen, die beiden Mägde und der grüne Papagei anlangten. Aber freilich keine Vorsicht der Miß Marrable hätte es hindern können, daß Mr. Robert Rhodes Fräulein Lucy bis nach Nordwales folgte. Dieser abenteuerliche Maler war entschloffen, den Herbst in Mis Larkspurs Nähe zuzu bringen und selbst wenn Miß Marrable ihre ältere Nichte nach Timbuktu oder den Gesellschaftsinseln gebracht hätte, so würde Mr. Rhodes dem Paare nachgereift sein mit dem nächsten Buge, Dampfboat, der Diligence oder Karawane.
Da fie so denkt, so hat sie natürlich nicht viele Bekanntschaften unter den Männern. Sie steht auf gutem, aber weiter nicht besonders freundlichem Fuß mit ihren verwitweten Schwägern, Mr. Langton Larkspur und Mr. Septimus Allerton. Einmal im Jahre ladet sie ihren Sachwalter, Mr. John Bones und die vorgedachten Herren nach Grosvenor Street zu Tisch; sie ist zuvorkommend gegen den Brediger des Kirchspiels und den Arzt, den fie in Krankheitsfällen zu fich rufen läßt. Aber Mr. Larkspur erzählt einst Mr. Allerton, daß dieser weibliche Drache einst eine leidenschaftliche Liebschaft gehabt, als fie 19 Jahre alt war, und Mr. Allerton, deffen Verbindung mit der Familie Marrable viel jüngeren Datums ist, als die von Lucys Vater, meinte, er tönnte das wohl glauben. Wenn jedoch Miß Martha Marrable in ihrer Jugend
don zurückbringen."
( Fortsegung folgt.).
Der 31. August 1864.
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Der Sturmwind brauset, daß der Bäume stolze Kronen tief fich neigen, Im Waldesrund der Welt ertönt ein lagender Choral, Und dichte Tropfen wie die. Thrän en perlen nieder von den Zweigen, Das Herz des Menschen will verkünden seine ftete Dual! Es biegen leise flüsternd fich zum ftillen Eee die Weiden Bis zu der Wafferrose Blüthenkelch so tief hinab, Die Trauerkunde drang so rauh in süße holde Träume: beut flieg ein echter Meister, der uns liebte, in das Grab!" Es war vollbracht! In feinen Werken aber wird er weiter Am Morgen nach ihrer Ankunft waren Miß Marrable Sie werden laut verkünden seinen Ruhm von Drte zu Drt, Ein würdig Denkmal für sein segensreiches, raftlos einfles Und leben muß sein Name bis in späte Zeiten fort! Er ruhe sanft! Nun stille, stille, blutet nicht ihr tiefen
und ihre beiden Nichten behaglich im Cors- y- Gedol Hotel ein gerichtet und nebenan in der„ Rothen Biege" bewohnten Sir Thomas Fellicon und Vivian Bimmer im ersten Stockwert, und Mr. Rhodes ein Schlafzimmer im dritten.
Im Laufe des Nachmittags wanderte Miß Martha Mar rable in Begleitung ihrer beiden Nichten, denen in ehrerbietiger Entfernung die beiden Mägde folgten, im Sonnenschein auf dem harten Sande, der sich ich weiß nicht wie viele hundert
Streben
Wunden
Und den, der edle Gaben oft in reicher Fülle bot!
gefunden,
es
keinen Tod!
Er hat's vollbracht! Hat zu der Freiheit-Heimath fich hinauf Meter bei niederm Wasserstand zwischen den felfigen Bergen Für Liebe, wahrhaft groß und start, ba giebt
hinter der kleinen Stadt und dem Ufer der Cardigan Bai er streckt. Das Wetter war heiß und schwül nnd die glatte See
Verantwortlicher Redakteur R. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin SW. Beuthstraße 2.
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