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Nr. 129.
Beilage zum Berliner Volksblatt.
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Mittwoch, den 3. September 1884.
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R. C. Prinz Eugen , der edle Richter" gab vorgestern Abend sein erstes Debüt in dem Berliner Wahlkreise, in welchem man seinen Freund und Gesinnungsgenossen Ludwig Löwe als Reichstagslandidaten aufzustellen für gut befunden hat. Die deutsch - freifinnige Partei" verfolgt in Berlin schon lange eine wunderbare Tattit, der man eine gewisse Schlauheit nicht absprechen kann, wer indeß den Rummel fennt, fällt nicht so leicht darauf rein. Reklame ist Alles", das ist einer der Hauptgrundsäge der„ Deutsch- Freifinnigen", und ein paffendes Aushängeschild für ihre Unternehmungen verstehen ste immer in ganz vorzüglicher Weise zu wählen. Der Berliner Arbeiter Verein" hatte diesmal seinen Namen dazu" hergeben müssen, dem Sermon des Herrn Richter das nöthige Relief zu verleihen. Der Berliner Arbeiter- Verein" wie verlockend fich das nicht anhört, und noch dazu, wenn derselbe im Wintergarten des Central- otels, vielleicht dem größten Saale Ber lins, tagt sollte da ein Unerfahrener nicht glauben, daß das Gros der Berliner Arbeiter hinter dem gepriesenen Chef der verkrachten Fortschrittspartei steht? Leider aber wiffen Eingeweihte, daß sich die wirklichen Berliner Arbeiter dem ,, Berliner Arbeiter- Verein" gegenüber furchtbar skeptisch verhalten, denn dieser Verein man munkelt davon, daß derselbe in seiner Blüthezeit bis zu 17 Mitgliedern gezählt haben soll hat mit der Berliner Arbeiterwelt gerade soviel Fühlung, wie Herr Richter mit seinem Antipoden Wagner, an welchem er vorgestern Abend natürlich fein gutes Haar zu lassen in seinem und im Interesse seiner Bartei für durchaus nöthig hielt. Es wäre wirklich höchst intereffant zu erfahren, ob Herr Richter in der That diejenigen Leute, die im Wintergarten mit so großer Aufmerksamkeit seinen Tiraden über die schönen Eigenschaften der„ DeutschFreifinnigen" lauschten, selbst für ,, Arbeiter" und Handwerker" bielf. Soviel wir davon verstehen, haben Arbeiter feine Schmerbäuche, tragen feine weißen Westen mit schweren Uhr- Stern nicht mehr, die Berliner Arbeiterpartei hat ganz letten, sondern das sind ganz besondere Kennzeichen der Bour
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geoifte, zu deren Vertreter fich aufzuwerfen Herr Richter zu feinem Lebensberuf gemacht hat. Freilich bemerkte man auch unter den Zuhörern einzelne wirkliche Arbeiter, und wer dieselben bei den Ausführungen des Herrn Richter beobachtete, der sah auf ihren Gesichtern ein Lächeln, welches den Gedanken verkörperte, dem der Berliner mit den furzen aber treffenden Worten Ausdruck verleiht:„ ns tann Reener!" Wer nun nach den Vorbereitungen, welche die Herren Freifinnigen" für dieses Konventifel getroffen hatten, geglaubt hat, irgend etwas Neues zu hören, der hatte sich einem ganz besonderen Jrrwahn hingegeben, neu war für uns eigentlich nur die Loyalität, mit welcher man jedem Andersdenkenden den Zutritt zu der Versammlung zu versperren beWintergartens standen wohl dreißig in der Wolle gefärbte Fortschrittler zu zwei Gliedern und ihren scharfen Blicken entging nur selten Jemand, dem man nicht auf hundert Schritt die Freifinnigkeit an der Nase ansah. Wem es aber vergönnt war, in das Allerheiligste einzubringen, wo aus allenGauen Berlins sich die Freifinnigen" um ihre Heerführer geschaart hatten, der konnte fich unmöglich eines gelinden Grusels erwehren, denn hier faßen sie zu hunderten- die„ arbeiterfreundlichen Liberalen," die aus ihrer Arbeiterfreundlichkeit ein Geschäft machen, wie aus allem Anderen, deren Grundsatz nicht der ist, den sie immer mit so vieler Emphase proklamiren:„ Gleiches Recht für Alle" ( Sozialistengeset) sondern der: Selber essen macht fett."
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Und das war denn auch der Grundgedanke, der sich wie ein rother Faden durch Richters Rede hinzog, eine Verhimmelung Der manchesterlichen Ideen, und der Fortschrittsmob jubelte Bravo bei jeder Kraftstelle. Sie müssen doch fein ganz reines figende des Berliner Arbeitervereins" hielt es gleich beim Schaaren zu verkünden, daß ihm im Laufe des Tages Nachzugegangen seien, daß man die Absicht habe, diese Verfammlung zu stören.
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die Reihen, war man doch zu mehreren Tausenden aus Berlin Und ein muthiges Murmeln ging bei diesen Worten durch versammelt, man hätte dem Einzelnen, der es gewagt hätte, Oppofition zu machen, recht deutlich das Uebergewicht der
Miß Marrables Entführung.
( Aus ,, Chambers' Journal".) ( Schluß.)
Deutsch- Freifinnigen" fühlbar machen können. Wer hätte außerdem wohl ein Interesse daran gehabt, Herrn Richter in den Ausführungen, die so bekannt sind, daß jedes Kind darüber lacht, zu stören? Sagte er etwas Neues? Wir haben uns die äußerste Mühe gegeben, nur die Spur eines originellen Gedankens in seiner fast zweistündigen Rede unter dem thut es Herr Richter bekanntlich nie zu entdecken- es gelang uns nicht. Nur die alten, breitgetretenen Phrasen, nur die althergebrach ten Beschönigungen eines rücksichts- und herzlosen Ausbeutungs systems ertönten von seinen Honiglippen, es fehlte nur, daß jemand die Melodie des ziemlich verbreiteten Liedes: daß jemand die Melodie des ziemlich verbreiteten Liedes: Schier dreißig Jahre bist Du alt," dazu gepfiffen hätte, dann hätten die ,, Deutsch- Freifinnigen" eine musikalische Soirée gehabt, die gewiß nach ihrem Geschmack gewesen wäre. Nur eins ist zu erwähnen, Herr Richter fühlte sich gedrungen, für seinen Freund und Gesinnungsgenossen Ludwig Löwe , dem Autor des berüchtigten Wortes ,, vom lebenden Material" eine Lanze zu brechen. Dieser menschenfreundliche, edelherzige Ausspruch ist nur gethan, wie Herr Richter mit vielem Feuer verficherte, um die Intereffen der Arbeiter, für welche Herr Lud wig Löwe bekanntlich schwärmt, in ein helleres Licht zu seßen, es war nur ein Wort, welches in überströmendem Eifer dem edlen Volksbeglücker entschlüpfte! Man merkt Derartige die Absicht, und man wird verstimmt," Sophistereien ziehen vielleicht bei den elf Mitgliedern des Berliner Arbeiter- Vereins", die Berliner Arbeiter jedoch verhalten sich dem gegenüber ,, fühl bis an's Herz hinan", eine derartige Spiegelfechterei beantworten fie mit eisiger Bugeknöpftheit; das Märchen von der ,, liberalen Arbeiterfreundlichkeit hat seinen poetischen Zauber verloren, seitdem der Arbeiter mehr wie einmal die eiserne Klaue gefühlt hat, die in den seidenen Handschuhen der Deutsch- Freisinnigen" steckt. Mag Herr Richter immerfort vor denselben Zuhörern hier in Berlin sprechen, diejenigen Gesellschaftsklassen, auf die er es hauptsächlich abgesehen hat, fie folgen seinem verblaffenden andere Jdeen zu vertreten, als sich mit Herrn Richter in den Dienst des Großkapitals und der Großindustrie zu stellen, und die Berliner Arbeiterpartei wird auch diejenigen Männer finden, welche ein warmes Herz, ein gerades Wort für ihre Interessen haben, zu denen zählt aber weder Herr Richter noch sein Sumpan Ludwig Löwe , und wenn das Hurrah, welches die„ Deutsch- Freifinnigen" vorgestern Abend ihren Führern brachten, noch viel lauter gewesen wäre- uns beweist es nur, daß immer noch der alte Spruch auf die Deutsch Freifinnigen" paßt: Viel Geschrei und wenig
Wolle."
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Lokales.
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Der Stadtverordneten Versammlung, welche am nächsten Donnerstag ihre erste Sigung nach den Ferien abhalten wird, ist seitens des Magistrats bereits einiges Berathungsmaterial zur Beschlußfaffung zugegangen, so u. A. das Projekt und der spezialisirte Rostenanschlag zum Neubau von sieben überwölbten Filtern für die städtischen Wasserwerke in Tegel , für welche die Versammlung bereits die Summe von 1264 200 m. bewilligt hatte; sodann die Zeichnungen und Kostenanschläge für auf den Gasanstalten in der Gitschiner straße und in der Müllerstraße auszuführende Bauten. Weiter liegt vom Kunstgewerbe- Museum ein Bericht über die Verwendung der Erträge der Friedrich Wilhelm- Stiftung pro 1883/84 vor. Danach beziffert fich der Geldbetrag der aus den Binserträgen der gen. Stiftung im Rechnungsjahre 1883/84 für die Sammlung des Kunstgewerbe- Museums erworbenen Gegenstände auf 14376 M.
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In betheiligten Kreisen ist vielfach die Meinung verbreitet, daß die Schülerstellen in der Michaeli d. J. in der Nähe des Halle 'schen Thores zu eröffnenden städtischen
höheren Bürgerschule schon besest seien. Hiefige Blätter können dagegen mittheilen, daß in den drei zunächst einzurichtenden Klassen( für Kinder von 10 bis 13 Jahren) Pläge in größerer Anzahl noch offen find. Der nächste Aufnahmetermin wird Dienstag, den 9. September, Nachmittags 5-7, Wafferthor straße 31, abgehalten werden. Die höhere Bürgerschule will in einem sechsjährigen Kursus( bis zum 16. Lebensjahre) das Ziel der Berechtigung zum Einjährigendienste erreichen, Latein
er ruhig schlafen dürfte; sobald Vivian ihn daher in die Ecke des Wagens gebracht, der auf dem Hof wartete, verfiel Mr. Griffiths in tiefen Schlummer.
Darauf fuhr der Wagen vorn vor. Miß Marrable sah ihn, bemerkte auch, daß der Kutscher ein weißes Halstuch trüge, tam sogleich herunter und horchte an Amys Thür, um fich davon zu überzeugen, daß die junge Dame ihr nicht zuvorge Tommen sei.
Der Hauswart öffnete bereitwilligst den Kutschenschlag. Im Schatten des inneren Wagens erblickte Mig Marrable Die Gestalt eines Mannes, und überzeugt, daß alles in Ordnung sei, stieg fie ein. In dem nächsten Augenblick wurde
und sorgte dafür, daß er in Amys Hände gelangte. Dann Mig Marrable las den Brief, legte ihn wieder zusammen wartete fie, in dem Bewußtsein, daß fie eine gute That voll bringe, auf Amys Antwort, die ihr von der verrätherischen Mago gebracht werden sollte. Sie tam denn auch, und war fehr furz. Treuer Viv! Ich werde bereit sein und nach dem weißen Halstuch ausschauen. Deine Dich liebende Amy." Um ein Uhr frühstückte fie tüchtig; um halb drei führte fle ihre Richten zu einem Spaziergang aus und sprach mit ihrer gewöhnlichen Leutseligkeit über Frauenemanzipation; um halb fieben erschien fie an der Wirthstafel, flagte wie immer über bie zu start gepfefferte Suppe, den zu kalten Fisch und das nicht gar gebratene Hammelfleisch. Lucy dagegen und Amy fonnten ihre Erregung taum verbergen. Hundertmal sahen fie während der Mahlzeit nach der Uhr und fuhren jedesmal auf, Baare wurden herzlich begrüßt und äußerst gaftfreundlich auf
wenn sich Wagengeräusch draußen hören ließ. Nach Tisch be gab fich Mik Marrable auf ihr Zimmer, um ihre Vorberei
tungen zu treffen.
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fie längs der einsamen Harlechstraße nordwärts entführt.
Eine halbe Stunde später verließen zwei andere Wagen das Gasthaus, aber in der entgegengesezten Richtung. In einem derselben saß Lucy und Mr. Rhodes, in dem andern Amy und Jellicon. Es war beinahe Mitternacht, als fie bei den Browns in Llanyltid angelangt waren; diese waren aber noch alle auf und warteten auf fie. Die beiden flüchtigen genommen.
Mig Marrable war weniger glücklich. Sobald der Wa gen, in dem fie saß, die erleuchtete Stadt hinter sich hatte, beschämt der junge Jellicon sein wird," dachte fie schlug ste ihren Schleier zurück und blickte mit vernichtendem
bei fich, wenn ich mich entdecke und ihn mit Vorwürfen überhäufe. Die Männer find nur schwache Geschöpfe. Vielleicht wird er in Ohnmacht fallen. Ich will doch mein Riechfläschchen mitnehmen. Dann zog fie einen Amy gehörenden Regen mantel an, verbarg ihr Geficht hinter einem dichten Schleier
men.
Hohn auf die dunkle Gestalt, die ihr gegenüber Plat genomDa fie feine Antwort erhielt, so wagte sie erst leise, dann heftig zu huften. Die Gestalt achtete darauf nicht.
,, Dies ist äußerst seltsam," dachte sie dann bei sich.„ Ich
und feste fich ans Fenster, das unmittelbar über der Eingangs muß fräftigere Mittel anwenden. Sie stieß Mr. Griffiths
nicht geheuer zu Muthe. Er tannte Miß Marrable von An Inzwischen war Edward Griffiths, dem Billardkellner, gar fehen und fah mit Schrecken dem Augenblic entgegen, wo er mit ihr allein sein würde. Er hatte aber Vivian Jellicons Fünfpfundnote in der Tasche und war entschloffen, die Sache nicht aufzugeben. Um aber seinen natürlichen Muth zu stärken, begann er um sechs Uhr verschiedene starke Gaben von Whisky und Waffer hinunter zu schlucken. Mochte nun der Whisky zu stark, oder der wäfferige Zusatz zu schwach sein, genug, um zehn Minuten vor neun, als Vivian Jellicon fam, um feinem Stellvertreter noch einige Verhaltungsmaßregeln anquempfehlen, fand er Edward Griffiths entschieden trunken. Blüdlicherweise war er aber in seinem Zustande weder zänkisch
mit der Spize ihres Regenschirmes in die Seite. Der Billard fellner stöhnte im Schlaf. Mr. Jellicon!" rief fie in tiefstem und drohendſtem Ton. Sie hatte darauf gerechnet, daß dieser Ausruf eine augenblickliche und überraschende Wirkung auf ihren Gefährten ausüben würde und war sehr enttäuscht, als er bloß abermals stöhnte.
Himmel!" sagte fie ,,, er ift frant. Er würde sich so nicht benehmen, wenn er nicht frank wäre. Der Schreck hat ihn übermannt. Wie leid mir das thut! Die Männer find so schwache Geschöpfe. Ich muß den Wagen anhalten laffen." Damit ließ fie das Fenster herunter, stedte den Kopf heraus und rief dem Kutscher zu, er solle anhalten. Dieser aber war gleich dem Billardkellner reichlich beschenkt worden und war entschloffen, daß nichts ihn aufhalten sollte, bis er Harlech er
noch laut. Sein Hauptverlangen schien darin zu bestehen, daß reichte. Er knallte deshalb mit der Peitsche, um Mig Marrables
1. Jahrgang.
wird nicht gelehrt; das Französische beginnt in der 4., das Englische in der 2. Klaffe.
Erhöhung des Schulgeldes. Dem Magistrat ist amtlich mitgetheilt worden, daß bei allen königlichen höheren Schulen vom 1. Oktober ab das jährliche Schulgeld von 96 auf 100 M. erhöht werden wird. Der Magistrat_hat_in der Sigung am Freitag auf diese Mittheilung einen Beschluß noch nicht gefaßt und wird die Frage erst bei Gelegenheit der Etatsberathung zur Erörterung fommen, nachdem eine fleine Kommission unter Vorftz des Stadtraths Schreiner und unter Buziehung der beiden Schulräthe, des Kämmerers und des Dezernenten für die höheren Schulen die erforderlichen Materialien gesammelt haben wird.
Ein kostspieliges Wert. Der Baurath Hobrecht hat auf Veranlassung des Magistrats und der Stadtverordneten Ver sammlung ein Werk über die Kanalisation Berlin's publizirt, das, wie die National 3tg." meint, für die Kanalisation der großen Städte von der höchsten Bedeutung werden wird. Daffelbe wird schon in der nächsten Beit den Mitgliedern der städtischen Behörden zugehen. Besonders werthvoll soll neben dem Text der Atlas sein, dessen Herstellung eine lange Zeit, viele Mühe und große Sorgfalt erfordert hat. Der Ladenpreis des Werkes ist auf 150 M. festgesetzt worden.
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g. Zeitungsverkauf und kein Ende. Am vergangenen Sonntag haben wiederum mehrere Händler mit Zeitungen das polizeiliche Verbot des Zeitungsverkaufs nach 9 Uhr Vormittags durch Abgabe von Zeitungen übertreten und sind dadurch straffällig geworden. Die Geldstrafen, welche die Behörde für derartige Uebertretungen in Anwendung gebracht hat, find bis iegt verhältnismäßig gering, obgleich sie für die mit nur geringem Verdienst arbeitenden Zeitungshändler immer noch hoch genug erscheinen. Beispielsweise wurde eine Beitungshändlerin, Frau R. Unter den Linden , wegen des gedachten Vergehens mit einer Geldstrafe von 2 Mart belegt, die fich allerdings im Wiederholungsfalle bedeutend erhöhen würde. Wie wir übrigens erfahren, sollen es weniger die Erekutivbeamten der Polizei sein, welche Denunziationen wegen des Verstoßes gegen das Verbot einreichen; dieselben sollen vielmehr in den meisten Fällen auf Veranlassung von Privatpersonen erfolgen, welche durch das Verbot des Beitungsverkaufs an Sonn- und Fest Der Intagen nach 9 Uhr Vormittags geschädigt werden. haber des Beitungsverkaufs in den Trinkhallen, Hr. Freybourg, hat die Verkäuferinnen streng angewiesen, unter feinen Umständen Zeitungen während der ausgeschlossenen Beit zu ver taufen und gleichzeitig erklärt, daß die Verkäuferinnen bei Uebertretungen die eventuellen Geldstrafen zu tragen haben. Um so bedauerlicher ist es, wenn Personen diese armen Mädchen zum Verkauf von Zeitungen während der verbotenen Zeit verleiten und fie hinterher denunziren.
N. Das 25 jährige Jubiläum feierte gestern der Braumeister der Bazenhofer Bierbrauerei Herr A. Enders. Derselbe war vor 25 Jahren als Brauer in genanntem Etablissement eingetreten und hat sich in diesem Zeitraum zu seiner jezigen Stellung, welche zu gleicher Beit mit der eines Inspettors verbunden ist, emporgearbeitet. Dem Jubilar, welcher fich der größten Beliebtheit erfreut, wurden sowohl von der Direktion, dem Beamten- und übrigen Personal, als auch von anderen ihm nahe stehenden Personen Geschenke und Gratu lationen in Depeschen, Briefen 2c. zu Theil.
N, Die Stadtbahnstation Zoologischer Garten" ist seit gestern mit einem Bahnhofsrestaurant versehen worden. Die Restauration ist einem früher im zoologischen Garten an gestellten Aufseher, Herrn Könne, der schon seit Jahren die Vertretung eines Rüdesheimer Weinhauses hatte, übertragen worden. Das Bahnhofsrestaurant besteht aus zwei geräumigen, tomfortabel eingerichteten Sälen für Passagiere zweiter und dritter Klaffe. Vorläufig ist das Restaurant nur für den Stadtverkehr eröffnet, während es am 15. Oftober mit Einführung des Winterfahrplanes auch für den Fernverkehr eröffnet wird.
In Kaltberge- Rüdersdorf soll demnächst auch eine Bementindustrie entstehen und liegt ein darauf bezüglicher Vertragsentwurf zwischen der königlichen Berginspektion und Hrn. Baumeister Guthmann bereits vor. Wenn es der Fabrik gelingen sollte, aus dem dortigen Material einen wirklich guten Bement herzustellen, so würde der Fortbestand des Rüdersdorfer Werkes in einem dem jeßigen annähernd gleichen Umfange noch auf eine sehr lange Beit gesichert sein, während die Vorräthe
Stimme zu ersticken und fuhr den nächsten Berg mit einer Geschwindigkeit hinab, welche den Wagen zu zertrümmern drohte.
Halt, halt, um Gotteswillen halt!" rief die Dame; als fie aber fand, daß ihre Worte tein Gehör fanden, so zog sie den Kopf zurück und bemühte sich, den Aermsten vor ihr zu beleben. Sie hielt ihm ihr Riechfläschchen unter die Nase, fie rieb seine Hände, fächelte seine Stirn und ließ sein fieberndes Haupt an ihrer Schulter ruhen. Sie konnte ihn aber nicht erwecken.
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Wenn er stürbe," dachte fte. Ich wollte ihm einen Schreck einjagen, aber so weit wollte ich es nicht treiben. D, Dies ist schrecklich!" Noch einmal versuchte sie den Kutscher zu bewegen, daß er anbielte, aber vergebens. Der Anblic ent fernter Lichter beruhigte sie endlich etwas. Der Wagen bog in einen langen Baumgang und fuhr eine gute Stunde, nach dem er Abermaw verlassen, vor dem Hause der Joneses bei Harlech vor.
Erleichtert öffnete Miß Marrable den Schlag und stieg aus, um sich von einem halben Dugend Personen umgeben zu finden, die auf der zum Hause führenden Treppe versammelt
waren.
,, Schnell!" rief fie, fragen Sie nicht lange; er ist frank, er liegt im Sterben. Bringen Sie ihn heraus!"
Die Joneses, welche auf die Ankunft einer Jungfrau in mittleren Jahren nicht vorbereitet waren und Mr. Jellicon und Mig Allerton erwarteten, waren nicht wenig erstaunt. Wer ist drin?" fragte Mr. Tom Jones, der Sohn und Erbe der Familie. „ D, Mr. Jelli on! Schnell, schnell! um Himmels willen schnell!" " Unmöglich!" rief Tom und stürzte zu dem Wagen, um seinem Freund beizuspringen. Im nächsten Augenblid brach er in lautes Gelächter aus. ,, Es ist ja gar nicht Jellicon!" fagte er. Es ist Griffiths, der Billardfellner aus dem Cors- y- Gedol und zwar ist er hoffnungslos betrunken. Ein netter Reisegefährte das!"
Mis Marrable ist, wie wir schon sagten, eine Dame ohne Schwächen. Als fte aber diese Ankündigung vernahm, fiel ste in Ohnmacht. Als sie sich nach der rücksichtsvollsten Behand lung von seiten des weiblichen Theils der Familie Jones wi ber erholt hatte, warf sie diesen achtbaren Leuten unwillig vor, absichtlich ihr einen Streich gespielt zu haben, und wollte sofort nach Abermam zurückkehren. Der Wagen aber und Griffiths waren fort. Der ältere Mr. Jones erbot fich, das Fräulein in