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Die Freunde des Peters dürfen es wagen, dem obersten zweiten Straftanimer am Landgericht II zur Verhandlung fam. sin ber Beit von April bis jetzt 25 Infaffen einer Kolonial- Beamten offen zu bedrohen und ihm die Schwäche Derselbe saß am 14. November v. J. mit zwei anderen Arbeitern Irren anstalt überwiesen werden mußten!- Der jezigen Regierung höhnend vor Augen zu halten. in einem Schantlokale zu Steglitz . Die drei sprachen über Begnadigt. Dem im Frühjahr d. J. wegen PistolenInteressant ist auch die Aeußerung Kaysers, daß der Kaiser Steuerverhältnisse, Staatsschulden und andere Sachen. Während duells zu vier Monaten Festung verurtheilten Kandidaten der feine eigenen Kandidaten für die Aemter hat". nun die anderen behaupteten, daß die gefeßgebenden Organe Medizin, Karl Düssel von Würzburg , wurden zwei Monate der neuer Beweis, daß es mit der Durchführung konftitutioneller Kaiser dafür verantwortlich sei; doch fleidete er diese Behauptung die Staatsschulden machen, behauptete der Angeklagte, daß der Strafe erlassen.- Grundsäge bei uns noch gute Wege hat. Was aber die Drohungen der Peters- Clique betrifft, so waren es nicht leere Worte. Herr Peters ist nach Deutschland zurückgekehrt, ohne vom Staatsanwalt gefaßt zu werden, und Dr. Kayser ist gegangen- worden.
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- Der württembergische Justizminister Faber in eine Form, welche von den anderen als Majestätsbeleidigung aufgefaßt und zur Anzeige gebracht wurde. Das öffentlich ver- ist durch den bisherigen Staatsrath Breitling ersetzt worden.- fündete Urtheil ging dahin, daß in den inkriminirten Worten Aus Württemberg . Am vierten Verhandlungstage des zwar eine Majestätsbeleidigung gefunden werden könne, daß aber praktisch- sozialen Rurfus der Ultramontanen in Schw. Gmünd die politischen Ansichten des Angeklagten so verworren seien, daß sprach der Reichstags- Abgeordnete Hitze anstelle des verhinderten er die gesetzgeberischen und verantwortlichen Organe bes Staats- Abg. Lieber über den Maximalarbeitstag". Redner steht auf wesens verwechsele und daß er sicher nicht die Absicht oder das rein kapitalistischem Ausbeutungsstandpunkt; von der so oft geBewußtsein gehabt habe, den Kaiser zu beleidigen. Mit einer priesenen Arbeiterfreundlichkeit des Zentrums war nichts zu Verwarnung vor der Bierbank- Politik wurde der Angeklagte frei- merken, er heißt die Ueberstunden gut und nennt den Kampf der Sozialisten gegen die Ueberstunden einen falschen. Redner Was haben die Arbeiter von der Sozialdemo- gesprochen. Der Heizer und Maschinist Johann Heinrich Christian Seidler plädirt für den elf stündigen Arbeitstag und betont, daß das kratie? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit einer Reihe aus Hinschenfelde hatte sich am Sonnabend vor dem Altonaer Bentrum das Ziel, den Arbeitern ein würdiges Dasein zu von Tagen ein hier in Berlin erscheinendes kleines Landgericht wegen Majestätsbeleidigung zu verantworten. Die schaffen, nicht aus den Augen lassen werde, das stürmiſche katholisches Blättchen, die Märkische Volks- Zeitung". Sie verhandlung fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Der Drängen der Sozialdemokratie habe keinen Zweck .- möchte den Lesern gern weiß machen, daß die Arbeiter von der Angeklagte soll im Juni d. J. dem Händler Blömte gegenüber Zum Fall von Brüsewig. Die konservative Sozialdemokratie gar nichts haben, daß dagegen die Zentrumis- in ganz gemeiner Weise über den deutschen Kaiser geschimpft Presse versucht Stimmung gegen den Ermordeten zu machen. So partei den Arbeiterschutz erfunden und die Arbeiterfreund haben, was jedoch entschieden von ihm in Abrede gestellt wurde; beginnt der Reichsbote" einen weitausgesponnenen Artikel mit lichkeit in alleinige Generalpacht genommen habe. In einer vielmehr wurde von ihm behauptet, daß er von dem Haupt folgenden Säßen: rührend langweiligen Artikelferie zählt das Blättchen die belastungszeugen nur aus Rache beschuldigt werde, weil seine Ruhmesthaten der Zentrumspartei in Punkto Arbeiterschutz Grau in einer Klagesache gegen ihn gezeugt babe. Auch eine zusammen und brüstet sich u. a. damit, daß das Zentrum schon intimen Verhältniß mit dem Hauptzeugen gestanden habe. Ferner Belastungszeugin sei nicht glaubhaft, weil diese in einem am 19. März 1877 einen sozialistischen Antrag im Reichstag bestritt er, Sozialdemokrat zu sein und wies nach, daß eingebracht habe, während die sozialpolitische Partei er Mitglied des Kampfgenossenvereins seit den siebziger Jahren erst am 11. April desselben Jahres mit einem Arbeiter ist. Er ist außerdem Mitglied des Fabritarbeiter- Vereins. Beuge schutz- Antrag auf dem Plane erschienen sei. Also beinahe Blömte befundete, daß der Angeklagte die inkriminirte Neußeum eine ganze Nasenlänge in der Firigkeit geschlagen! Daß rung gethan habe und wurde von der unverehelichten Witt unterdie Sozialdemokraten erst 12 Mann start im Reichstag stützt. Blömte bestritt, Sozialdemokrat zu sein, mußte aber zusaßen und sich zur Einbringung selbständiger Anträge geben, daß er noch vor furzer Zeit Mitglied des sozialdemokratischen Vereins verschaffen mußten, ist ja nebensächlich. Auch die damals Staatsanwalt selbst die Freisprechung des Angeklagten, welchem noch die Unterstützung von Abgeordneten auderer Parteien völlig en tres war. Bon verſchiebenen Seiten wurde er als unglaubwürdig gekennzeichnet. Daraufhin beantragte der schon jahrzehnte währende deutsche sozialistische Bewegung, Antrage sich der Vertheidiger Dr. Suse anschloß. Ohne sich die Leistungen der Engels, Mary, Lassalle kommen nicht in zurückzuziehen, erkannte der Gerichtshof auf Freisprechung, weil betracht: Das Zentrum hat nun einmal den ersten sozial- ihm die Aussagen der Belastungszeugen nicht glaubhaft er politischen Antrag eingebracht und die Sozialdemokraten schienen. haben in der Folge ihre eigenen Anträge und Anfichten über Arbeiterschutz verfochten, die von Zentrum und Regierung zusammengezimmerten sozialpolitischen Geseze" aber nicht
angenommen.
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und
Es stellt sich zum objektiven Sachverhalt desselben immer deutlicher heraus, daß des Benehmen des niedergestoßenen Mechaniters Siepmann und die Stuhlanrempelei desselben von ebenso großer Unüberlegtheit wie provozirender Ammaßung gewesen ist. Das rechtfertigt in unseren Augen natürlich nicht die noch betrübendere Remedur, die sein Partner mit der Erstechung des wehrlosen Mannes eintreten lassen zu müssen glaubte, in der Besorgniß, andernfalls sein Offizierspatent zu verlieren.
Alle Darstellungen stimmen darin überein, daß den Er mordeten gar keine Schuld traf. Bemerkenswerth ist, daß der Paris , 16. Oftober.( Eig. Ber.) Bei den will! ürlichen Todtschläger mehrere Tage frei herumging!- Frankreich . Verhaftungen anläßlich des Barenbefuches hat die Polizei im Nebereifer sich stark vergriffen. Neben wirklichen und angeblichen Anarchisten, neben einer Anzahl polnischer Sozialisten, wurden auch ganz polizeifromme polnische Bourgeois verhaftet, darunter ein feit langem in Paris ansässiger Pole, der mit einem gemäßigten Deputirten befreundet ist. Dabei mußten die Gefangenen die Gesellschaft von gemeinen Verbrechern theilen und auch sonst die diesen au theil werdende Behandlung erdulden. Wie verlautet, wird ein sozialistischer Abgeordneter die Polizei willkür in der Kammer zur Sprache bringen.
Der sozialdemokratische Abgeordnete Coutannt fündigt einen Dringlichkeitsantrag an, welcher dahingeht, den Arbeitslosen eine Subvention zu bewilligen in der Höhe der für den Barenempfang ausgeworfenen Kredite. Der Antrag wird mit der in den Industriezentren start anwachsenden Arbeitslosigteit begründet werden. Namentlich macht sich die Arbeitslosigkeit geltend in Paris , Lyon , Rive- de- Gier und Narbonne . Die in Albi wird bestimmt Oktober eröffnet
Zur Konvertirung der Reich 3= Arbeiter bei der Sozialdemokratie nur sehr schlecht auf Ist dies nicht Beweis genug, daß die Staatsanleihen schreibt uns ein Kenner der Arbeitergehoben sind und, wenn sie schlau wären, in Massen die Die Arbeiterklasse ist an der Konversion nicht so ganz unkatholischen Pfaffen in den Reichstag wählen müßten? interessirt. Von den Krankenkassen weiß ich bestimmt, daß Nun, die Arbeiter müssen darüber wohl etwas anders eine Anzahl derfelben 4prozentige Staatspapiere besigt und durch denken, denn seit jener Zeit sind die sozialdemokratischen die Konversion Kapital- und dauernden Zinsverlust erleidet. Von Stimmen von 493 000 auf etwa 1 800 000 angewachsen. den Fonds der Berufsgenossenschaften und der Alters- und In Wir wollen übrigens nicht bestreiten, daß das Zentrum validitätsversicherung ist mir das gleiche nicht genau bekannt, gerne sozialpolitische Anträge stellt, als aber im Jahre 1891/92 doch bürfte dies aber ebenfalls zutreffen. bei Berathung des Arbeiterschutz- Gesetzentwurfs die Gelegen- tannte Leipziger Orts- Strankenkasse hingewiesen. Dieselbe besigt Um ein ziffernmäßiges Beispiel zu geben, sei auf die bedurch entschiedenes Auftreten im Reichstage zu betonen, da Reichs- und 98 969,10 M. 4 proz. Preußische Staatsanleihe. Die der sozialistisch- radikale Gemeinderath 3000 Fr. votirt hat, hat das Zentrum elendiglich ihre Forderung des Normal- Der jährliche Zinsverlust beziffert sich somit auf 1814,08 m. werden die politischen und gewerkschaftlichen Vertreter aller Arbeitstages und alle anderen Programmforderungen, die mit 31½ pCt. tapitalisirt ergiebt der letztere Betrag die Summe sozialpolitischen Richtungen theilnehmen. über die Vorschläge Berlepsch's hinausgingen, ignorirt und von ca. 38 000." es hat mitgeholfen, daß die damalige Revision unserer Arbeiterschutz- Gesetzgebung durchaus ungenügend blieb. Was die Frage betrifft, ob man auch ohne Sozial demokratie den sogenannten Arbeiterschuh" inaugurirt hätte, was von dem zitirten katholischen Blättchen bestritten wird, kann man nur immer wieder auf das Zeugniß des Fürsten Bismarck verweisen, der am 26. November 1884
heit da war, die Programmforderungen des Zentrums in ihrem Reservefonds u. a. 163 847,20 m. 4 proz. Deutsche am 25 rbeitern der Einweihungsfeier, für
erklärte:
lasse und ihre Vertretungen nicht abhalten, für eine möglichst Eine Rücksicht auf diese Zinsverluste wird aber die Arbeiter weitgehende Konversion einzutreten.
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offiziös, daß die sächsische Regierung zu der preußischen Zur Handwerker Vorlage verlautet Handwerker- Borlage noch feine Stellung genommen habe. Diese auffallende Zurückhaltung der Bundesregierungen scheint für die Möglichkeit zu sprechen, daß die Vorlage schon im Bundesrathe abgelehnt wird.-
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Wenn es keine Sozialdemokratie gäbe und wenn nicht eine Die Militär- Strafprozeß Novelle soll im Menge sich vor ihr fürchtete, würden die mäßigen Fortschritte, Bundesrath auf große Schwierigkeiten stoßen, so wird wenigstens die wir überhaupt in der Sozialreform bisher gemacht haben, in den Hamb . Nachr." vermuthet. Eine Beröffentlichung des auch noch nicht existiren." Gefeßentwurfs, bevor er dem Reichstage zugeht, gilt als aus gefchloffen. Es scheint, daß wir mit der Seeschlange MilitärStrafprozeß Novelle noch manche Ueberraschungen erleben
Wir denken, der Mann, der damals an der Spitze der Regierung stand, wird ja wissen, weswegen er Geseze hat machen lassen. 7
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werden.
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Rességuier von Carmaux macht Schule auch mit seinem Arbeiter. Anläßlich eines Streits von Seidenwebern hatte unfer Schadenersatzprozeß gegen sozialistische Bertheidiger streifender Lyoner Parteiblatt Peuple" die menschenunwürdigen Zustände in den Fabriken von klerikalen Unternehmern Lyons zur öffente bas Blatt auf Schadenersatz im Betrage von nicht weniger als lichen Kenntniß gebracht. Die frommen Ausbeuter verklagen nun 191 000 Fr. Und zwar werden 100 000 Fr. der UnternehmerGesellschaft und außerdem 10-25 000 Fr. von jedem einzelnen Unternehmer verlangt. Nach dem Ausgang des Rességuier'schen Prozesses zu urtheilen, wäre eine Unterbindung der Preßfreiheit durch den Schadenersatz- Paragraphen seitens des Lyoner Zivil. gerichts höchst wahrscheinlich.
Paris, 17. Oftober. Die Budgetkommission berieth das Budget des Kriegsministeriums. Der Kriegsminister General Billot erläuterte dasselbe und hob hervor, daß das Budget im ganzen 627 Millionen Franks aufweise, also 61/2 Millionen Frants weniger als im Jahre Chronik der Majestätsbeleidigungs Prozesse. für unsere Armee angeschafft werden, und der Personenstand der der Minister, Ersparnisse herbeizuführen, Gerechtigkeit widerfahren, - Neue Kanonen sollen infolge einer Erfindung Krupp's 1896. Der Berichterstatter Boudenoot ließ den Bemühungen Wegen Majestätsbeleidigung hatte sich heute der Kriegsmarine soll vermehrt werden. Also wieder eine neue betonte jedoch, daß die Bureaus diese Bemühungen wieder zu Schlosser Franz Beutel aus Schöneberg vor der zweiten Militärvorlage in Sicht. Die Freude am Kriegsheer dürfte nichte machten; es sei durchaus nothwendig, daß die Kom Straftammer am Landgericht II zu verantworten. Der Angetlagte hatte im Monat Juni in Schöneberg auf der Straße durch diese Nachrichten nicht gesteigert werden.- mission fich streng zeige. Der Berichterstatter schlug weitere Radau gemacht und sollte durch einen Polizeibeamten fistirt-Assessor Wehlan hat sich, wie mitgetheilt wird, Ersparnisse im Betrage von 13 Millionen Frants werden. Dabei stieß er in seiner vom Trunte gesteigerten Er- auch um eine Anstellung im Rammergerichtsbezirk im Justizdienst vor. regung grobe Schimpfreden gegen den Kaiser aus. Das Urtheil bemüht. Seine Bemühungen sind aber erfolglos geblieben. Paris, 19. Oktober. Die gemäßigten Blätter sprechen lautete auf vier Monate Gefängniß. Düsseldorf, 15. Oftober. Die Rheinisch Westsich befriedigt über die Rede des Ministers des Innern Barthou Die leidige Bierbank- Politik hat dem Schuh- fälische Gefängniß- Gesellschaft hielt in Düſſel in Doron aus, insbesondere über feine Gärung einerlei macher August Krause aus Nixdorf eine Anklage wegen dorf soeben ihre 68. Jahresversammlung ab. Majestätsbeleidigung eingetragen, die heute vor der Schellmann aus Brauweiler theilte u. a. mit, daß blicken in seiner Rede das thatsächliche Programm des
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Kunft und Wissenschaft. er auch für das Alter reiche, die stets auf das Zukünftige, womöglich messen? Das ist ein effes Geschäft. Es war wohl ein Wagniß, auf die Seligkeit des Jenseits verweisen, um nur nicht einzahlen gerade dies Stück Ibsen's aufzuführen. Aber das Wagniß war Jbsen's ,, Komödie der Liebe". Das Schauspiel war vor zu müssen, was die gegenwärtige Menschheit fordert. Inmitten unter allen Umständen dankenswerth. Das feine Schauspiel fand 85 Jahren entstanden. Für die Entwickelungsgeschichte des der Vorsichtigen: eines Pfarrers, der sogar das Gedenken an vielleicht nicht so kräftigen widerhall, als theatralisch wuchtigere Dichters bleibt es bedeutsam. In den Versen der Komödie", den seine Jugendkraft verloren hat; eines nüchternen Kopisten, der Dramen. Aber wenn es vorerst nur der Hälfte oder einem zierlichsten, den elegantesten, die Jbsen geschaffen, ringt sich fein Schwärmen von einft verleugnet, weil es ihm bei seinem Drittel des Publikums Anregung zu heimlichem Nachfinnen gab, bereits der Sehnsuchtsschrei nach sonnenbeschienener Freiheit, Borgesetzten schaden fönnte; eines jungen Freundes, der sich zu so ist es schon ein lebhafter Gewinn. Man drängt nach aufder lobernde Haß gegen dumpfe Moral- Konvenienz durch. Die einer Ghe anschickt, die ihm seine besseren Instinkte stehlen wird; wärts. Man gewöhnt sich an Nachdenklichkeit; das Theater erhält Ironie ist die Waffe des Dichters, und er schwingt sie wider eines forretten, fühlverständigen Großkaufmanns, sehnt sich etwas Feiertägliches. Es giebt eigentlich nur eine stinkende die Aermlichen, wider die Muthlosen, die niemals das gegen Falt nach einem muthigen Gefährten. Schon glaubt Schweinerei in der Kunst, wie im Leben, und die heißt: Geistig wärtige Glück ergreifen können, weil in ihrem mart- er, marter, ihn in der stolzen Schwanhild, der Tochter der niederziehen! Iosen Gebein die frische Begehrlichkeit geschwunden ist Wittwe Halm, gefunden zu haben; aber die Kühnheit Das Theater des Westens hatte mit dem dritten Stück, und weil die uralte Predigerweisheit: Eutsage Mensch, Schwanhilden's reicht nicht zur entschlossenen That, die alles auf das über seine Bühne ging, endlich Glück. Freilich war die Wahl entfage! fie zu Krüppeln an Geist und Gemüth gemacht sich nimmt. Einen Augenblick der Selbstvergessenheit erlebt des Stückes wenigstens tein Experiment, wurden doch Schiller's hat. Vielleicht in keinem seiner Werke hat Jbsen so sehr der Schwanhild; aber wie eine Nachtwandlerin, die durch einen An- Räuber" gegeben, ein Werk, dem man nicht einmal Zensur Neigung zum dichterischen Spiel, zur Tändelei nachgegeben, wie ruf geweckt wird, so wird sie durch die Vorstellungen des Groß- fchwierigkeiten zu machen wagt. Wären der Aufführung die nöthigen in der„ Komödie der Liebe." Der Degen, den er führt, ist noch taufmanns, der um sie wirbt, aus ihren Träumen geweckt; und Proben und die einem klassischen Stück gebührenden Anstrengungen blumenumwunden; noch fallen die Schläge gegen die niedrigen Schwanhild ist zu flug, um eine Heldin zu werden, die nicht der Regie vorangegangen, so wäre der Beifall, der der Darstellung Spaliere, die in ihrer engherzigen Beschränkung uns die Schönheit nach der Zukunft fragt. Falt aber erfährt, was die Philister gezollt wurde, mehr verdient gewesen. So aber flappte das von an jedem Simson thaten: man höhnt ihn, Busammenspiel nicht, dieser Erde rauben möchten, nicht mit jener Wucht aus, die den von jeher erschrecklicher Länge späteren Kämpfer und Dichter auszeichnet. Troßdem jedoch rebellirt während Schwanhild in ihre Welt zurücktritt, wehmüthige die Paufen, die Dokorationen zum theil gänzlich ungenügend. es in diesem jungen Lied gegen die nichtsnuhige Glück- im- Winkel- Entsagung in der Seele. Falt indessen erstarkt in der Am meisten entrüstet war man über die endlosen Pausen. Auf Poesie, die den aufrechten Menschen gerne um den aufrechten Tragikomödie feiner Jugend die ihn verspotten, fonnten ihn dem Theaterzettel stand Schluß nach 10 Uhr", aber Mitternacht Gang brächte und die ein ewiges: ducke dich, verkrieche dich! nicht beugen. Er wird einsam hinausziehen und zu den jugend- war herangekommen, ehe zum letzten Male der Vorhang fiel. Man auf den dünnen Lippen führt. Laut und vernehmlich rebellirt beseelten Kämpfern sich gesellen, die der zermürbten alten Welt ist bei der eigenthümlichen geschäftlichen Grundlage des Theaters es barin. den Spiegel vorhalten und den Aufstrebenden gläubig ein neues des Westens versucht zu meinen, daß ein Abkommen mit dem Und man hat es deutlich vernommen, als die Komödie der Ideal weisen. Theaterrestaurateur Veranlassung zu den langen Pausen sei. Wir Liebe" seiner Zeit erschien. Die Welt der Kriecher und Schleicher Eine ungewohnt schwere Aufgabe war den Darstellern der sind freilich der Meinung, daß Stimmung und fünstlerische war empört und ein Hagel sittlicher Entrüftung ging über den Komödie der Liebe", die in einer Voltsvorstellung unter der Regie Genußfähigkeit ebensowenig durch die Foyermufit wie durch das jungen Dichter nieder. Das Schreckgespenst aller Pfahlbürger, von Julius Türt am Belle- Alliance- Theater zum ersten Male Soupiren während der Zwischenatte gesteigert wird. Der Begriff der freien Liebesvereinigung, einer Leidenschaft, die in Deutschland aufgeführt wurde, übertragen. In der standinavi- Das Hauptinteresse des Publikums tonzentrirte sich auf ohne trockene Berechnung, ohne Aengstlichkeit und ohne Hinter- schen Heimath des Dichters ist das Schauspiel ein ständiges Re- Herrn Ferdinand Bonn, der den Franz Moor nicht in der übgedanken giebt und empfängt, tauchte auf. Was sollte pertoirstück. Ein pointenreicher, gedantenschwerer Dialog in leichtlichen Theater- Scheufeligkeit, aber entschieden auch im Wider auch aus den spekulativen Ehen werden? Was aus Natur- füßigen Versen war zu sprechen. Es wäre unbillig, hier den höchsten spruche mit dem Dichter als schönen Jüngling gab. Herr recht und Naturgewinn? In der Komödie der dürftig- Maßstab anzulegen und etwa von dem Fall des Herrn Robert Bonn ist der unzweifelhaft hervorragendste und interessanteste verlogenen Liebe, die eine Gesellschaft schachernder Krämer Frei die geniale Sprechkunst eines Rains zu erwarten, für den Schauspieler des Charlottenburger neuen Theaters. Seine vom Tag der Verlobung an, wie in der Ghe alltäglich spielt, die Hauptrolle in Jbsen's Komödie wie geschaffen erscheint. Darstellung des Franz Moor felbständige tann sich die natürlichste Empfindung nicht entfalten, denn man Wenn die Schauspieler die Worte des Dichters nur so flug Leistung, der es leider nur vielfach an Natürlichkeit fehlte. Inickt ihr, daß sie für den Hausgebrauch tauglich werde, die wiedergeben, daß ihr Sinn verständlich wurde, und das thaten Karl Moor( Herr Drach) konnte das Interesse leider nicht feffeln. Flügel und rupft ihr die Schwungfedern aus. fie, sowohl Herr Frey, wie Herr Jaffé( Ropist) und Herr Er gab den Stürmer und Wagemuthigen als grübelnden Träumer Karfiol als Pfarrer. In den Höhemomenten fanden Herr Stuff( Großkaufmann), wie Frl. Margot( Schwanhild) sogar herzlich warme Zone.
In Ibsen's tragikomischem Spiel ist es der junge Schrift steller Falt, der in gedankenvollen, beißenden Epigrammen gegen ie engbrüftige, modrine Gesellschaft zu Felde sieht. Er haßt die Uzeit Bescheidenen, die den Enthusiasmus einpökeln möchten, damit
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Und nun der Erfolg? Soll man ihn reporterhaft wägen und
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war
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und tonnte so die Kenner des Schiller'schen Jugenddramas mehr zu Berwunderung als zu Bewunderung veranlassen. Befriedigende Leistungen boten Herr Bach als alter Moor, Herr Rohland als Pater. Ueberragt wurden diese Leistungen von der Dar