Ueber den Sieg der Sozialdemokraten bei den Stadt­verordnetenwahlen zu Mannheim  , den wir schon furz ge­meldet haben, schreibt die Vosfische Zeitung" noch Folgendes: Bei den Ergänzungswahlen zur Stadtverordneten- Versamm lung in Mannheim   haben die Sozialdemokraten einen vollen Erfolg davongetragen. Es handelte sich um die Neuwahlen für die dritte Klaffe, und den Sozialdemokraten find dabei 18 Sige zugefallen. Sie erhielten 923 Stimmen, während auf die demokratische Partei 626, auf die Nationalliberalen 404 und auf Kandidaten unpolitischer Färbung 73 Stimmen entfielen. Die Sozialdemokraten waren in Mannheim   bisher nicht selbst ständig, wenigstens nicht in so energischer Weise wie jest, her­vorgetreten, sondern hatten sich im wesentlichen der Volkspartei angeschlossen. Die überraschend großen Erfolge, die ihnen zu Theil geworden, geben nach mehr als einer Richtung hin zu denken. Das Märchen von dem Nachlassen der sozialdemo­fratischen Bewegung wird durch solche Vorkommnisse jedenfalls gründlicher widerlegt, als es selbst durch einen vereinzelten Sieg in den Reichstagswahlen geschehen könnte.

Ueber die Generalversammlung der Invalidenkaffe der Maschinenbauer und Metallarbeiter( Hirsch- Dunker' scher Gewerkverein), die kürzlich hier in Berlin   stattfand, läßt fich der Hamburgische Korrespondent" schreiben, daß sich dort herausgestellt habe, daß auch diese gesonderte Kaffe, ebenso wie bie seit 1869 bestehende allgemeine Invalidenkaffe, auf durch­aus falscher rechnerischer Grundlage auf­gebaut ist, indem den Versicherten viel zu hohe Renten versprochen worden find. Nachdem 1875 die Karenzzeit bei der Lepteren von 5 auf 15 Jahre ausgedehnt worden war, wurden 1883 die Statuten durchweg dahin abgeändert, daß den bereits anerkannten Invaliden die Pension nachträglich noch bis zum 15. Jahre zu kürzen sei. Der grelle Fall Der grelle Fall Pampel veranlaßte den Herrn Handelsminister, eine poli zeiliche Revifion der Bücher zu verfügen. Ihre Beschlagnahme zum Zweck genauer Information wurde von der interesfirten Breffe so gedeutet, als wolle fich die Behörde auf diesem Wege geeignetes Material für staatliche Kaffen verschaffen. Die Revision ergab, daß die Kasse mit einem enormen Defizit arbeiten müßte, wollte sie auf die Dauer ihren Verpflichtungen nachkommen. Das gleiche Uebel ist also jezt bei der Invalidenkasse der Maschienenbauer zu Tage getreten, und es mußte unter den Betheiligten eine sehr begreifliche Aufregung verursachen, daß der Verbandssachver­ständige Dr. Billmer, auf deffen Autorität die Zentralleitung fich immer berufen, und der früher für diese gesonderte Kaffe einen Ueberschuß von gegen 50 000 M. herausgerechnet hatte, jezt eine Erhöhung der Prämie um 300 pt. für event. notbwendig erklärte. Diese Invalidenkaffe hat noch eine Karenzzeit von nur fünf Jahren; man beschloß, fie aufrecht zu erhalten und eine nothdürftige Heilung dadurch zu bewirken, daß in Zukunft statt fortlaufender Renten eine einmalige Unterstüßung gezahlt werde. Auch haben die Maschinenbauer den Gewerkverein" fallen lassen und wollen ein eigenes Organ gründen. Und dabei wagen es die Herren Hirsch, Polfe und Genossen immer noch, gegen die zentralisirten Krantenkaffen und gegen die Fachvereine los­zuziehen und diese ihrer angeblichen Unreellität wegen zu ver­dächtigen. Dieses Geschrei erheben die Herren aber nur deshalb, um dadurch den Banterott ihrer eigenen Kaffen zu verdecken. Die Arbeiter seien ausdrücklich vor solchen Schreiern gewarnt. Durch die offiziöse Presse geht Sand in die Augen. Durch die offiziöse Presse geht folgende Nachricht: In Gleiwit wurde kürzlich das der töniglichen Knappschaftsfest der Eisen gießerei gefeiert. Um 1% Uhr ordnete fich der Festzug, Der an Ansehen und Schmuck durch die Menge der Fahnen und die den einzelnen Abtheilungen voraufgetragenen Modelle ( Hochofen, Dampffeffel 2c.) sehr gewann, und stellte sich vor der improvifirten Tribüne auf. Der Redner Bergrath Jüngst be­stieg dieselbe und gab einen kurzen Rückblick auf die feit dem legten Fest verfloffenen zwei Jahre. Die damals drohenden Schwierigkeiten seien beseitigt worden, die Löhne hätten erhöht werden können, so daß bei einer Zunahme der Belegschaft um nur 28 Mann im vorigen Jahre 568 000 Mt. gegen 462000 Mt. im Jahre 1882 hätten ausgezahlt werden fönnen. Die tönigliche Hütte tönne zur Beit allen Arbeitern volle Arbeit und guten Lohn gewähren. Der aus Fürsorge für die Arbeiter ausgeblasene Hochofen habe während seiner Thätigkeit drei Mill. Bentner Eisen mit einem Ertrag von 10 Mill. Mart produzirt; das sei ein Resultat, das bisher noch kein anderer oberschlesischer Hoch­ofen erreicht habe. Der neue Ofen sei vor wenigen Tagen ab­geblasen und werde fich hoffentlich nicht minder bewähren. Jm Großen und Ganzen sei der Stand der königlichen Eisen­gießerei ein durchaus befriedigender."- Das ist allerdings eine angenehme Nachricht für die dort beschäftigten Arbeiter ge wesen, nur schade, daß sie selbst von dem guten Lohne  " nichts verspüren. Bei einigen Arbeitern ist allerdings der Lohn vor einem halben Jahre etwas erhöht worden, jedoch sind auch erhöhte Ansprüche an die Arbeiter selbst gestellt worden. Im Allgemeinen zahlt die königliche Eisengießerei orts- oder landes­übliche Löhne. Die offiziöse Notiz erzählt ihren Lesern auch

deckte, das andere Stück, das fte trug, breitete fte über das ver­tohlte und noch glühende Fensterbrett und sprang durch den brennenden Fensterrahmen, wohin, wußte fie selbst kaum.

Das Fenster ging auf eine graslose, von dem Tannen gehölz überschattete Erosenkung.

Durch den Teppichstreifen, in welchen fie eingewickelt war, verhindert, fiel fie topfüber den Abhang hinunter.

Sich rasch aufrichtend, warf Francesca ihre Hülle ab und blidte nach dem Hause zurück. Die Luft hatte die Flammen heftig entfacht, und fte verzehrten bereits das Bimmer, in welchem sie gefangen gewesen war. Sie waren durch die eichene Decke der Kammer nach dem darüber liegenden Bimmer gedrungen, und bald mußte das ganze Gebäude in Feuer stehen.

Niemand schien etwas von dem, was vorging, zu bemerken. Alles war still wie zuvor. Nur das Knistern der Flammen und das Niederfallen brennender Holzstücke unterbrach das traumhafte Schweigen, das über der Gegend lagerte. Einen Augenblick dachte Francesca daran, ins Haus zurückzukehren um die Frau zu warnen, die sie gefangen gehalten hatte, aber fie erinnerte sich, daß für sie Leben, Freiheit und Ehre auf dem Spiele stand, und außerdem noch das Leben ihrer Mutter. Sie mußte entfliehen. Bei dem Schein des Feuers eilte fie durch das dichte Gehölz, in welchem das Gebäude stand. Sie erreichte eine hohe unübersteigliche Mauer, doch diese Mauer mußte irgendwo enden, irgendwo ein Thor, einen Ausweg haben. Die Flammen wurden ihr jetzt durch die Bäume verdeckt, aber sie sah ihren röthlich gelben Widerschein am Horizont. Athemlos lief fie die Mauer entlang, fie stol­perte über Schutthaufen, zerriß ihr Kleid am Geftrüpp, fie stieß und verwundete fich, aber nichts hielt fie auf, fie floh und floh immer weiter und sah fich endlich vor einer breiten Deffnung, es war ein Fahrweg. Die düstere Gluth des Feuers zeigte ihr, wo das Haus stand; sie kehrte ihm den Rücken und folgte der Richtung, wo die Spuren der Wagenräder auf die Land­straße zu führen schienen.

Bei einer plöglichen Wendung hörte sie ein Geräusch von Pferdehufen und ein dunkler Körper fam ihr hastig näher. Sie fprang in den Schatten der Bäume und schlug einen andern Pfad ein, doch vergebens hoffte fte, fich verbergen zu können. Das Feuer, das hinter ihr immer weiter um sich griff, er­leuchtete Alles ringsumher.

Der Kutscher Tony Petigrew sah und erkannte sie. Er sprang vom Bock und quer durch den Wald laufend stand er plöglich wie aus der Erde gewachsen vor ihr.

nicht, wie hoch denn eigentlich die Löhne dort find, um wie viel sie haben erhöht werden können, woraus eben erhellt, daß wir es mit einer der allbekannten glaubwürdigen" offiziösen Notizen hier zu thun haben. Im Allgemeinen aber find in Oberschleften und auch in Gleiwiß, wie auch der ,, Ober­schlesische Anzeiger" kürzlich mittheilte, die Löhne sehr niedrig, so niedrig, daß die Arbeiterfamilien ein äußerst fümmerliches Dasein führen müssen.

Der deutsche Juristentag hält augenblicklich seine zweite Generalversammlung in Würzburg   ab. Die Verhandlungen welche dort stattfinden, füllen mehr oder weniger die Spalten der Tageszeitungen; trotzdem haben wir bis jetzt von dem Thun  und Treiben keine Notiz genommen, weil wir der Ansicht sind, daß es für das Volk höchst gleichgiltig sein fann, ob einige findige Rechtsgelehrte in dieser Versammlung ihre Findigkeit zum Besten geben oder nicht. Abgesehen davon, daß dieser Versammlung ein geseggeberischer Einfluß nicht inne wohnt, Versammlung ein geseggeberischer Einfluß nicht inne wohnt, zeugt schon die Anwesenheit von Personen wie: Justizminister Fäustle, verschiedene Staatsanwälte, Professoren, wie z. B. Gneist und Landgerichtsdirektoren und Rechtsanwälten davon, daß für das Volk auf diesem Juristentag nichts geschaffen werden kann.

Wir haben heute bereits so viel Geseze, daß oft ein Richter fich nicht einmal flar ist, wo Recht aufhört und Unrecht anfängt. Und wenn etwas Gutes erreicht werden soll, so müßte der An­fang hierzu anders gemacht werden. Vor allen Dingen gilt es, die Ursachen der heutigen Gesegesverlegungen zu ermit­teln und dann zu beseitigen; will man dieses nicht,- und hierzu hat man bis jetzt nicht die mindeste Lust gezeigt- nun dann hat es auch keinen Zweck, die Wirkungen zu fritifiren und zu bemodeln. Ganz besonders müßten die Herren wenigstens doch darauf hinwirken, daß dem heranwachsenden Staatsbürger mehr Gesezeskenntnisse schon in der Schule beigebracht werden.

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Im Uebrigen ist bis jezt nur ein bemerkenswerther Be­schluß gefaßt worden, nämlich die Wiedereinführung der Berufung gegen Urtheile der Straffammern. Da jedoch, wie schon erwähnt, die Versammlung absolut keinen gefeßgeberischen Einfluß hat, so ist auch dieser Beschluß ohne großen Belang.

Belgien  . Von angeblich gut unterrichter Seite will man erfahren haben, daß der König das Schulgesetz fanttionirt habe, und daffelbe in furzem durch den Moniteur" werde veröffent­licht werden. Im Hinblick darauf seien die Reserven der Truppen einberufen, und im Kriegsministerium Vorbereitungen getroffen worden, um zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung erforderlichen Falls 6000 Mann von den Garnisonen in Brüffel zu konzentriren. Der Oberbefehl über die Truppen solle dem General Van der Smissen übertragen werden. Ein neuer Skandal ist das Tagesgespräch der politischen Kreise. Die Gattin des Justizministers mit ihren drei Töchtern und drei Herren alle mit rothen Blumen geschmückt riffen, um ihr Müthchen an dem ihnen verhaßten Bürgermeister Brüffels zu fühlen dessen Affichen von den öffentlichen Ge­bäuden ab, suchten besonders mit Schirmen und Stöcken den Namen Buls zu entfernen. Ein Vorübergehender sah es, zeigte es der Polizei an; die Gesellschaft wurde auf frischer That er tappt, fiftirt, ein Protokoll aufgenommen, und ist die Klage bereits eingereicht. Die noch in haft befindlichen 18 Per­fonen in Folge der Vorgänge am Sonntag find nunmehr auch entlassen worden, so daß sich Niemand mehr in Untersuchungs­haft befindet.

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Die niederländische Liga für Einführung des allge­meinen Stimmrechts hielt in Gemeinschaft mit Delegirten und Mitgliedern von Arbeitervereinen und sozialdemokratischen Vereinen ein von etwa 2000 Personen besuchtes Meeting ab­ein Antrag zu Gunsten der Einführung des allgemeinen Stimmrechts wurde einstimmig angenommen. Der bezügliche Beschluß soll dem Minister des Innern durch eine Deputation übermittelt werden.

Irland  . Am 9. d. verstarb in Dublin   David Duggan. Er war seiner Zeit an der Befreiung des damaligen Feniers Chefs Stephen aus der Gefangenschaft betheiligt, figurirte bei dem Aufstande im Jahre 1867, und war auch in Verbin­Dung mit der Befreiung der fenischen Gefangenen in Australien  im Jahre 1876 wohl bekannt. Seines Beichens ein Uhrmacher, Schloß er sich im Jahre 1861 den Feniern an und wurde das Haupt des größten Distriktes des Geheimbundes in Dublin  . Die Freunde des Verstorbenen in Dublin   treffen Vorbereitun gen für ein öffentliches Begräbniß.

Cholera. In den von der Cholera infizirten Provinzen Italiens   find am Freitag zusammen 1015 Erkrankungen und 447 Todesfälle vorgekommen; hiervon entfallen auf die Stadt Neapel   872 Erkrankungen und 395 Todesfälle. In Rom ge­langte am Freitag lein Cholerafall zur Anzeige.

Im Departement Ostpyrenäen in Frankreich   sind gestern sechs Choleratodesfälle vorgekommen.

Gestern find in der spanischen   Provinz Alicante neun Perfonen, in Catalonien   eine Person an der Cholera ges storben.

Wahlbewegung.

Die auch von uns gebrachte Nachricht, daß der 21. Otto­ber zum Wahltag bestimmt set, wird jezt von offiziöser Seite widerrufen.

Erster Berliner   Wahlkreis. Jm Centralhotel hielt Sonnabend Herr Träger zu Gunsten der Kandidatur des hem Ludwig Löwe   im ersten Wahlkreise einen Vortrag, in welde er fich zu folgender Anpreisung des Herrn Löwe verftig Wählen Sie Ludwig Löwe! Er ist ein fefter, echter Deuti national gefinnter und freiheiterglühter" Mann, der über und da mit ganzer Kraft einzutreten pflegt, wo es gemein nütige" Unternehmungen gilt, der überall das Rechte, Wa und Anständige thun und verfechten will!" Also Ludwi Löwe ist ein freiheiterglühter" Mann!- Wirklich, der Sna Karl fängt an, uns fürchterlich zu werden! Und auch no da tritt Ludwig Löwe   mit ganzer Kraft ein, wo es gilt meinnütige" Unternehmungen zu schaffen. Das glaube wir auch, aber wer hat bis jetzt von den gemeinnügigen Unte nehmungen des Herrn Löwe profitirt?- Der Rest ist Schwe gen.-Uebrigens wollen wir nicht vergessen, daß auch a diesem Abend wieder das übliche Raußschmeißen stattfand.

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Bierter Wahlkreis. Der konservative Randidat vierten Berliner   Wahlkreises, Landrath von Köller wird m mehr auch am Dienstag in der Alhambra   die Wähler de vierten Wahlkreises mit seiner Kandidatenrede beglüden

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Hanau  . Hier haben die Nationalliberalen den Hem J. F. Zimmermann als Reichstagskandidaten proklamirt. die sozialdemokratische Partei hat Herr C. Frohme fich ſcho längst zur Wiederannahme einer Wahl bereit erklärt. Auch Deutsch  - Freifinnigen haben ihren Kandidaten in Herrn Ride Es fehlen nur noch die Ultramontanen und die Konservative zu einer vollen Fünfzahl.

Lokales.

Guten Appetit! Das Fälschen von Lebens- und Genu mitteln muß nicht nur sehr einträglich sein, sondern in wissen Kreisen auch als ein ganz reinliches Geschäft gelten deffen sich Niemand zu schämen braucht. Durch Bufall geric uns dieser Tage die neueste, vom 4. September datirte, Num mer einer hier erscheinenden Fachzeitung für die Konserve und Delikatessenbranche in die Hände, deren Inseratentbe einen wahrhaft verblüffenden Beweis für die Ungeninthe giebt, mit welcher die Herren Fälscher ihre Waare an Mann zu bringen suchen. Da offerirt ein Herr Ruffal Kosten Rothwein- Couleur, giftfrei nnd unschädlich, prachtvol ein hier in der Gren dierstraße hausender Plantscher empfiehlt Rum- Ertraft, ein von echtem Rum faum zu unterscheidendes Produkt und die Herstellung der verschiedenen Rumforten nach G brauchsanweisung ermöglicht", für 12 M. pro Kilo, unter Chiffre annoncirender Wohlthäter der Menschheit preiſt zepte zur Bereitung französischer Liqueure, z. B. Chartreu Benedektiner, Maraschino, Curacao   u. f. w., ferner Bund

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ebenfalls unter Chiffre sucht Jemand Abnehmer für Butter farbe und einen Käsezusaz. Und um dem Ganzen die Kron aufzusezen, beschreibt ein Herr J. B. in Bielefeld   im reballi nellen Theil(!) mit der rührendsten Unbefangenheit sein

Ver

fahren, Heidelbeeren als Färbematerial für Liqueure und Kun weine zu trocknen. Und das ist, wie gesagt, in einem Fad blatt für Delikatessenhandlungen zu finden, nicht etwa in einen solchen für Budiler. So schreibt die B. 3." in ihrer Som

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Fachblatt für Budiker". Diejenigen Leute, welche die B.3" heute Budiker" zu nennen beliebt, haben ganz etwas Anderd der Verfasser jenes Artikels zu glauben, daß in ,, Budiken" viellei mehr gefälscht wird, als in Delitateffenhandlungen. Eine wunder macht. Was soll denn in einer Budife" überhaugt groß fälscht werden? Ein Rollmops" fann doch schließlich

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aus Leder, ein Eisbein nicht aus Papier- maché  , ein alter Rale nicht aus Gummi arabikum hergestellt werden, was sollen die Leute also fälschen? Der Arbeiter trinkt in Budifen" bod feine französischen   Liqueure, diese werden dort überhaupt schwe lich geführt, und im Uebrigen find alle diejenigen Artil welche das genannte Blatt anführt, derartige, daß böchften Gourmands" dieselben tonsumiren: und diese verkehren in ,, Budilen" sicherlich nicht. Weßhalb also solche gebaffi Bemerkungen. Sie find erstens nicht nur überflüssig, sonde fie feßen einen großen und ehrenwerthen Stand in den Auge des Publikums herab. Ein Budiler", der mit der blau Schürze hinter dem Ladentisch steht, ist ein recht geplagi Mann, der im Schweiße seines Angesichts sein Brod ist verfügt in der Regel nicht über eine Kompagnie fradbegab Kellner, er zieht sein Weißbier in seinen freien Stunden ch allein ab, er sticht sein Viertel Bier in höchst eigener Perfo selbst an, er verkauft seine häufig selbst fabrizirte Wurft alle während seine Frau mit dem Dienstmädchen in der Küche all Hände voll zu thun hat. Es ist also sehr schwer anzunehm daß diese Leute viel Zeit übrig haben, um über die Verf schung von Nahrungsmitteln nachzudenken. Und felbft we

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es einmal vorkommt, daß in einer Budike" verfälschte tränke verkauft werden sollten, so haben das meistens fcho die Großfabrikanten gethan, die eben mehr Gelegenheit haben

an, und umfing fie mit seinen Armen. Francesca stieß einen Schrei aus und wur de ohnmächtig.

ein, mein Fräulein, so geht das nicht!" herrschte er fie laden und verlangte den Bäcker und dessen Frau, bei welche

29. Kapitel.

Wenige Personen schienen einer glücklichen Vereinigung näher als Rupert, Francesca und die Gräfin an jenem schönen Morgen des zweiten Mai auf ihrem Kirchgange nach St. Cleonas; wenige weiter auseinandergetrieben, als diese drei vierundzwanzig Stunden später durch den Wirbelwind der leidenschaftlichen Habgier eines bösen Menschen.

Als James Wrigley der Entführung Francesca's und ihrer Mutter beigewohnt hatte, suchte er ein fleines Wirths

die Gräfin gewohnt hatte, zu sprechen.

Ich fomme in einem vertraulichen Auftrag Montgomery bei Ihnen eingeführt," sagte er.

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Joria, die sich unter dem bescheidenen Namen einer F Ah, und wie befindet sich der schöne junge Mann jest ,, Vielleicht errinnern Sie sich, daß ich schon gestern Ihnen vorsprach."

fragte die Bäckersfrau theilnehmend.

,, Gewiß mein Herr," versicherte der Bäcker.

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Ich komme als Freund der Gräfin, um zu beurtheile Iob Sie die Leute find, denen man ein Geheimniß anvertrau fann, und ich beruhigte die Geängstigte darüber. Mein haus in Hareſtreet auf, um dort zu übernachten. Um sechs trag ist folgender. Die Gräfin hatte erst in den legten Stunden entdeckt, daß die Absichten des jungen

Uhr Morgens war er vor der Thür zu Rupert's Wohnung und beauftragte das Dienstmädchen, dem jungen Herrn einen Brief abzugeben, wenn er bereit sein werde, auszugehen.

Wrigley   hatte lange darüber nachgesonnen, ob es wahr

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Tochter keine redlichen waren, und er fte bald im Stich laf

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würde. Nun ist es sehr schwer, eine junge Dame zu scheinlich sei oder nicht, daß Rupert die Handschrift der Gräfin hielt es für ihre Pflicht, ihr Kind um jeden Preis zu zeugen, daß der Geliebte ihr untreu sei. Die Mutter

sein, da der junge Mann seit seiner Bewerbung um Francesca

Joria kenne. Er kam zu dem Schluß, fte werde ihm fremd deshalb wurde jener Plan ins Wert gefeßt, die Todte von hier fortzulocken und fie nach und nach der Wahrh ihr so nahe gewohnt und so häufig bei seiner Schwiegermutter zugänglich zu machen. Sie wünscht nicht, daß der fauben verkehrt hatte, daß schriftliche Mittheilungen überflüssig gewesen Bräutigam in den Stand gesezt werde, fie aufzufpüren

sein mußten.

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allen hinterliftigen Naturen eigen ist, fremde Handschriften nachzuahmen.

Wrigley   besaß eine gefährliche Geschicklichkeit, die vielleicht auszuführen. Die Gräfin bittet Sie, ihm in diesem Fall

Er schrieb einen Brief in einer feinen spigen fremdartigen Schrift, die, wie er vermuthete, im Allgemeinen derjenigen der Gräfin ähnlich sein mußte. Er lautete also:

Mein theurer Rupert! Die Vorsehung scheint die Vers zögerung Deiner Verheirathung mit meiner Tochter beschlossen zu haben. Kaum hattest Du uns gestern Abend verlassen,

theilte mir mit, daß er sein einziges Kind verloren habe und

nur zu sagen, daß fie und ihre Tochter gezwungen,

aber

und auf der Stelle abzureisen, daß Sie, meine Lieben, nicht wiffen, wohin Ihre Miether fich begeben haben, no lange dieselben fortbleiben werden, das ist die Gefälligt welche die Gräfin von Ihnen erbittet, und welche fie febr

gebig belohnen wird."

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,, Gott  ! o Gott  ! Ich habe niemals so etwas gebört als ich eine Depesche aus Italien   empfing. Mein Schwager jammerte die Frau. Das ist ganz so wie in einem. Wir werden die Wünsche der Frau Gräfin pünktlich erfüllen bereit sei, Francesca ihr Eigenthum wieder zu geben. Er Und er wollte das liebe junge Fräulein betrügen! forderte uns auf, ohne Aufschub zu ihm zu eilen. Die Rüd- Schurle! Aber ich sagte immer zu meinem Manne, ber Meni

ficht auf Francesca's Bukunft gebietet mir, ihm zu gehorchen. Mit dem Mitternachtszuge fahren wir nach Dover  . Wie lange Dir bald wieder.

ist zu hübsch, um gut zu sein."

Und Sie werden gütigst darauf achten, jedes eingebent wir fortbleiben werden, fann ich nicht bestimmen. Ich schreibe Gespräch mit ihn zu vermeiden und ihm nur die Ausfun zu geben, welche ich Ihnen andeutete? Sie würden der Gri

A. Gr. Joria." Nachdem er diesen Brief für den hoffnungsfrohen Bräuti gam zurückgelaffen hatte, verfügte sich Wrigley   in den Bäcker­

dadurch vielen Kummer ersparen." ,, Seien Sie ganz unbesorgt!"

( Fortsetzung folgt.)