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Mr. 140.
Beilage zum Berliner Volksblatt.
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In Nr. 134 des Volksblattes" brachten wir unter Politischer Uebersicht" eine Notiz über die großbritannische Landfrage, in der mitgetheilt wurde, daß dieselben Zustände, die in Irland so zu manchen traurigen Vorkommnissen geführt haben, uns auch in England und Schottland begegnen, wo die Landfrage insofern noch akuter auftritt, als dort, weil die kleinen Bächter bereits fast gänzlich verschwunden sind und den Großgrundbefizern nur ein massenhaftes Landproletariat gegenübersteht. Nur in Schottland giebt es noch fleine Bächter, die logenannten Crofters, die unter ganz ähnlichen Verhältnissen leben, oder richtiger vegetiren, wie die irischen Bächter; und hier hat auch die irische Bewegung zunächst angeknüpft.
Ja, was in Bezug auf Irland gilt, gilt auch von Schottland . Die Schaffung eines Standes von Kleingrundbefizern wird hier ebensowenig gelingen wie dort; die Lage des Kleingrundbefizes find gezählt; er kann mit dem Großgrundbesitz nicht lonfurriren, und würden die kleinen Bächter sämmtlich freie" Kleingrundbefizer, so würden fie bald unter dem Druck der Konkurrenz in das alte Elend zurüdfallen.
Auch in England, wo der Großgrundbesitz ausschließ lich herrscht, hat die Landbewegung begonnen, richtet sich aber hier, den Verhältnissen angemessen, radikal auf die Nationalifirung" des Landes, d. h. die Verwandlung des Grund und Bodens in Staatseigenthum. Noch hat die Bewegung nicht eine solche Stärke erlangt, daß fie praktische Erfolge zu verzeichnen hätte; allein das wird nicht ausbleiben.
Dienstag, den 16. September 1884.
dieser Tage einer Besprechung, in welcher gewisse Damen und Gewerbetreibende" gebrandmarkt wurden, die jene bedauernswerthen Geschöpfe in der schimpflichsten Weise ausnußen. Allein noch einen andern Feind befißen die armen Näherinnen, Stickerinnen und andere Handarbeiterinnen. Das ist die Kon turrenz der vornehmen Damen, die aus Passion" oder um fich auf angenehme und nüßliche Weise die Beit zu vertreiben" gegen ein geringes Nadelgeld für Geschäfte arbeiten. Diese Frauen und Jungfrauen, welche oft den vornehmsten Kreisen angehören, langweilen fich, und da ste nicht den ganzen Tag am Klavier oder mit einer interessanten Lektüre verbringen tönnen, so suchen sie das Nügliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Die Erhaltung ihrer eleganten Garderobe kostet ohnehin viel; da ist solch ein kleiner Verdienst eine ganz ange nehme Bubuße, sei es auch nur, um einen modernen Hut oder eine schöne Straußfeder anzuschaffen. Wenngleich die Leistungen dieser Damen meistens weit geringere als die der profeffionirten Arbeiterinnen find, so wird ihnen doch von vielen Geschäftsins habern der Vorzug gegeben, denn erstens arbeiten fie weit billiger, weil sie es nicht nöthig" haben und außerdem führen fie dem betreffenden Magazin, für welches ste thätig sind, Kundinnen aus ihrem noblen Bekanntenkreise zu, die sich glücklich schäßen, die Arbeiten ihrer lieben Freundin" erwerben zu fönnen. Leider ahnen die Arbeiterinnen aus Paffion" nicht, daß sie den wirklich bedürftigen Frauen und Mädchen, die nicht uur für ihren But, sondern für ihren und nicht selten auch für ihrer Familie Lebensunterhalt arbeiten müffen, auf diese Weise das Brod geradezu wegnehmen und die Unglücklichen der Verzweiflung oder der Prostitution in die Arme treiben. Das Herabdrücken der Löhne für weibliche Handarbeiten ist wesentlich Dem gerügten Uebelstande zuzuschreiben, und deshalb ist es endlich einmal an der Zeit, denselben öffentlich zu geißeln."-Wir haben nichts dagegen, daß die Berl. Btg." diesen Uebelstand öffentlich geißelt, wir sind vielmehr völlig darin mit ihr einverstanden, daß die Konkurrenz der vornehmen Damen den armen Näherinnen gegenüber durchaus verderblich ist. Wenn aber die Berl. Stg." sagt, daß es endlich einmal an der Zeit sei, gegen eine solche Konkur renz zu Fesde zu ziehen, so machen wir darauf aufmerksam, daß dies schon seit fünfzehn Jahren von den Arbeiterblättern unaufhörlich geschehen ist, so daß sich die Berl. Ztg." lediglich mit fremden Federn schmückt, wenn sie sich als die erste, die dies thut, hinstellt.
Inzwischen überzeugt man sich in Irland mehr und mehr von der Unzulänglichkeit der Gladstone'schen Reformen. Während das ehemalige Haupt der Landliga, Parnell, mit Gladstone wesentlich einverstanden ist, und im freien" Kleingrundbesitz das Heil erblickt, hat sein früherer Mitstreiter, Michael Davitts. fich entschieden für die Verwandlung des gesammten Grund und Bodens in Staatseigenthum er lärt. Und mehrere irische Parlamentsmitglieder, namentlich Dealy, haben neuerdings den gleichen Standpunkt eingenommen. Dieser Tage hielt Healy auf einem Meeting der irischen Nationalliga in Dublin , eine Rede, in der er das Gladstone' iche Programm als durchaus ungenügend bezeichnete, und zu einer fräftigen Agitation zu Gunsten der Nationalisation des Landes aufforderte. Nur, wenn die Jrländer energisch borgingen, sei die englische Regierung zu den nothwendigen Ronzestonen zu bewegen. Er sagte u. A.:
Was war es, was Mr. Gladstone zuerst bewog, den Forderungen Frlands Aufmerksamkeit zu schenken? Es waren die Ausschreitungen, die in ganz Irland verübt wurden, und wir müffen demnach folgern, daß das britische Parlament absolut taub gegen Argumente und Logit ist und daß die beste Trompete, um sein taubes Dhr zu erreichen, der Mund der Büchse ist. Wir mögen argumentiren, wir mögen Reden halten, wir mögen uns zu Tausenden versammeln, wir mögen Resolutionen faffen, wir mögen Vertreter ins' Parlament senden, aber erst nachdem das Geraffel der Kugeln auf den Landstraßen gehört wird, nimmt fich das Parlament Englands die Mühe, die Beschwerden Irlands zu prüfen. Der Vizekönig benachrichtigte uns neulich, daß wir keine weiteren Konzeffionen u erwarten haben. Ich möchte wissen, wer uns daran verhindern will, dieselben zu erlangen. Wir kennen diese non possumus- Erklärungen britischer Staatsmänner zur Genüge; aber die Konzessionen find nichtsdestoweniger bewilligt worden. Es würde ein sehr schlimmer Tag für den Frieden Irlands und für Gesetz und Ordnung sein, wenn das irische Volt überzeugt wäre, daß es durch Agitation feine weiteren Ronzeffionen erlangen lönnte; denn es würde unverzüglich seine Zuflucht zu den alten Waffen nehmen, die in der Vergangenheit so viel gewonnen haben."
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Man sieht, Herr Gladstone hat seinen Zwed, Irland zu beruhigen und der Landbewegung den Boden zu entziehen, nicht erreicht. Im Gegentheil, die Landbewegung hat sich ausgedehnt, und wird aller Voraussicht nach bald ganz Groß britannien umfassen.
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Lokales.
Einen ,, vollständig neuen Gedanken" tischt die„ Berl. 3tg." ihren Lefern auf, indem fte schreibt:„ Die Noth und das färgliche Einkommen der armen Arbeiterinnen unterzogen wir
Budels Brautwerbung.
( Aus dem Englischen.)
Heute vor zwei Jahren stand unser Klub noch in voller Blüthe; jezt bin ich das einzige Mitglied deffelben. Budell, Darby, Smithers und ich hatten einen Junggesellenklub geftiftet, um dem Whistspiele und anderen geistreichen Unterhaltungen zu huldigen, und wir verlebten zusammen sehr ver gnügte Tage. Wir hatten für unsern Klub nicht viele Regeln und Vorschriften. Wir waren geschworene Junggesellen und jeder von uns mußte einen Grund anführen, weshalb er die Abficht hatte, fich nicht zu verehelichen; weil wir jedoch die Möglichkeit einer Sinnesänderung in dieser Beziehung vor gesehen, so hatten wir uns feierlich verpflichtet, den Klub sofort davon in Kenntniß zu seßen, wenn wir jemals daran denten sollten, unser Vergnügen zu halbiren und unsere Ausgabe zu verdoppeln". Smithers sagte, er hätte teine Beit, fich zu verheirathen; ich war zu arm, und Marby, der für unser romantisches Mitglied galt, gab uns unbestimmt zu vers ftehen, daßgetränkte Liebe" zwischen ihm und dem Traualtar lachte zuerst darüber, daß er
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Die Singhalesen im Ausstellungspart scheinen am geftrigen Sonntag die Parole sämmtlicher Berliner gewesen zu sein. Die Besucherzahl erreichte am gestrigen Tage die unglaubliche Höhe von 56,816 zahlenden Personen, so daß incl. Der Freikarten und ständigen Abonnenten im Ausstellungspark mit Sicherheit die Besucherzahl auf rund 65,000 Menschen geschäßt werden kann. Seit dem großen Kalmücentage am 5. August v. J., an dem bekanntlich 91,866 Personen herbeigeströmt waren, um die Bewohner der Kirgisensteppen anzustaunen, dürften wohl noch in keinen anderen Etablissement Berlins so viel Besucher auf einmal zusammen gewesen sein. Bis Mittag 12 Uhr wurden an den Kaffen und Kontrolen 21,906 zahlende Besucher gezählt, während Nachmittags noch 34,910 Personen hinzukamen. Das Gewühl im Park spottet jeder Beschreibung, abgesehen von 2 Polizeiwachtmeistern und 12 Schußleuten waren ca. 30 Aufsichtsbeamte nöthig, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Kein Baum und fein Baun waren hoch genug, um nicht von Schaulustigen erklettert zu werden. Wunderbarer Weise ist trop des enormen Besuchs, dank des ganz außerordentlich gut getroffenen Arrange ments, auch nicht der geringste Unfall zu verzeichnen. Der Konsum an Getränken und Lebensmitteln war, obwohl es Mühe machte, an die an verschiedenen Punkten im Garten aufgestellten Buffets heranzukommen, ein dem kolonalen Besuch entsprechender. Es wurden nicht weniger als 67,958 Seidel Tivoli- Bier und 21,880 Glas Funkstädter Bock- Ale konsumirt, während es bis heute früh nicht möglich war, festzustellen, wieviel Heftersche Würstchen und Butterbrode genossen wurden. Es erscheint dies legtere um so großartiger, wenn man bedenkt, daß die Mehrzahl der Besucher sich ihren Proviant selbst mitgebracht. Heute Morgen wurden im Garten nicht mehr als 286 Pfund Papier zusammengelesen, das augenscheinlich zum Einwickeln der Fourage bestimmt gewesen war. Die Abrechnung mit den einzelnen Kaffen dauerte bis heute Nacht 2 Uhr. Tausende von Menschen mußten an den Kassen wegen Ueberfüllung umkehren, um ihren Besuch auf einen andern Tag zu verschieben. Wir
willen befiel uns, als uns die furchtbare Thatsache flar wurde, daß Budell verliebt war und auf dem Punkt stände, sich zu verheirathen.
Wären wir Frauen gewesen, so würden uns wahrscheinlich die Symptome der fortschreitenden Krankheit nicht entgangen fein, aber so waren wir nur stumpfe und turzsichtige Männer. Die erste Anspielung, die er gegen mich über die Dame machte, welche die Beatrix für diesen Benedilt werden sollte, geschah in einem Konzert oder vielmehr in der Garderobe nach dem Konzert. Das nenne ich ein hübsches Mädchen", flüsterte er mir zu, das Mädchen da drüben mit den dunkeln Augen, in dem warmen, wolligen, braunen Tuch, das nicht wie eure leichten, weißen Opernmäntel ist." Das Mädchen war allerdings hübsch, frisch und pikant; selbst einem geschworenen Junggesellen hätte man es nicht verdenken können, daß ihm das offene Lächeln gefiel, mit welchem sie unseren Budell begrüßte. Dann einige Tage später äußerste er zu mir, à propos des bottes: Traf gestern Abend ein anziehendes Mädchen, das hinsichtlich des Namens ganz meiner Ansicht ist." Ich habe zu erwähnen vergeffen, daß Budell einen Molluske anziehend gefunden hätte, wenn er darin mit ihm übereingestimmt, daß es nichts Abscheulicheres gibt, als einen Namen zu verstümmeln. Er legte besonderen Werth darauf, daß man seinen Namen auf der zweiten Silbe betone, damit er nicht mit Pudel oder Nudel reime. Aber die bedeutungsvolste Anspielung geschah nach dem Ball bei Frau Burton, wo wir alle zugegen gewesen waren. Wir befanden uns in Budell's Wohnung, und Smithers machte sich über die Ober flächlichkeit luftig, mit der fich gewöhnlich junge Männer mit den Mädchen unterhalten. Alles Unfinn," unterbrach ihn Budell, ihr seid wenigstens selber schuld daran. Ich hatte gestern Abend ein ernſtes und anziehendes Gespräch über weibliche Erziehung mit einem Mädchen. Ich zitirte sogar die Bibel."
Grund angeben sollte, und stellte als den seinigen den Umstand hin, daß er Frau Budell noch Me dann die übrigen Mitglieder diesen Grund einstimmig verwarfen, überließ er uns die Annahme, daß er sich vor den Junggesellenmahlzeit einer der beften und fröhlichsten Gesellschafter war, so nachfichtig, diesen zweiten Grund gelten zu laffen. Im übrigen waren wir hochherzig entschlossen, der Bersuchung nicht aus dem Wege zu gehen, aber ihr zu widerStehen. Unser Grundſaß war der, daß jede Dame reizend ist, so lange man fich nicht mit ihr verheirathet hat. Wir waren fomit alle gern bereit, Gesellschaften zu besuchen und selbst unferen Ruf als Tänzer aufrecht zu erhalten. Budell war namentlich in Gesellschaften sehr beliebt. Gleich den Uebrigen hatte ich seine Behauptung, daß er sich vor den Damen fürchte, Anfangs für Scherz gehalten, aber ich merkte bald, daß fie nicht ganz unbegründet war. So lange fich Budell in großer Gesellschaft, z. B. einem Ballsaal, befand, war er io fühn wie ein Löwe; sobald er aber in zeitweilige Ge fangenschaft durch den Bogen und Speer eines einsamen Mädchens gerieth, überfiel ihn große Aengstlichkeit, und seine Unterhaltungsgabe stoďte vollständig. Jm Klub dagegen war er stets unser begeistertstes Mitglied und Schrecken und Un
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,, Dann will ich wetten, du haft fie falsch zitirt," sagte der ungläubige Smithers, der jeden für so unwiffend hielt als er selbst war.
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Nein, ich scherze nicht; es ist eine Thatsache, und ich bin um ein paar Gedanken reicher dabei geworden." Hätte er uns nur gesagt, daß er sich mit der Dame ins Treibhaus be geben, um das Gespräch mit ihr ungestört fortsetzen zu können, so würde ich wenigstens die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die neuen Gedanken nicht das einzige Ergebniß gewesen waren. Indeffen sollte ich nicht lange in Unwiffenheit ver
1. Jahrgang.
fönnen daher Herrn Hagenbeck nur dankbar sein, daß er den hiesigen Aufenthalt der Singhalesen bis zum Donnerstag, den 18. 5. inkl., verlängert hat. Einer unserer Mitarbeiter, dem es Vergnügen machte, wiederholt mit der Stadtbahn zwischen Bellevue und Lehrter Bahn hin und her zu fahren, schildert uns den Anblick des Ausstellungsparts in geradezu überraschender Weise. Der ganze Ausstellungspark soll den Anblick eines Ameisenhaufens gemacht haben. Tausende und aber Tausende lagen, da die Sippläge vergriffen, im Rasen, hier den mitgebrachten Proviant verzehrend.
T. Unsere Briefkasten haben zwar, dank der Fürsorglichfeit des Herrn Stephan, ein leidlich geschmackvolles Aeußere erhalten, allein gegen ihre sonstige Einrichtung ist vom Standpunkte der Zweckmäßigkeit Manches einzuwenden. Der Chef eines hiesigen Komptoirs, der den Verkehr am Briefkasten den ganzen Tag über in einer frequenten Stadtgegend beobachten fann, theilt uns Folgendes mit: Es vergeht wohl keine Viertelstunde, wo nicht Jemand, der einen oder mehrere Briefe in den Kasten zu stecken im Begriffe ist, noch eine Ungenauigkeit oder einen Mangel auf der Adresse entdeckt, und diesen schnell beseitigen will; ein Schreibstift ist wohl zur hand, nun aber beginnt eine Reihe für den Zuschauer im hohen Maße beluftigender Stellungen und Verrenkungen des Körpers. Während der Eine, ein federgewandter Mann, den Brief auf die linke Handfläche legend, schreibt, wobei seine Beine eine eigenthümlich wankelmüthige Stellung einnehmen, begiebt sich die Köchin, welche irgend ein zartes Geheimniß der Briefpoft anvertraut, in die tiefe Kniebeuge, um mit dem hinreichend zwischen den Lippen befeuchteten Bleistift die Adresse zu forrigiren, und eine schlanke Schneidermamsell läßt ihre schönen Formen bewundern, indem sie in Haupteshöhe den Brief auf die nächste Hausthür legt und in dieser Stellung noch einige Schriftzüge zufeßt. Das Alles ließe sich leicht vermeiden, wenn der Briefkasten statt seiner architektonisch geschwungenen Oberfläche ein glattes, wenig nach vorne gerichtetes Dach hätte, das in entsprechender Höhe angebracht, sehr wohl in solchen Fällen als Bult dienen tönnte.
r. Der Schacher mit Adelsdiplomen scheint gegenwärtig ungemein schwungvoll betrieben zu werden, wenigstens laffen fich's einige der Vermittler solcher Adelserhebungen ein schönes Stück Geld toften, um durch Inserate in gelesenen Blättern ihre Dienste für dieses, reinliche" Geschäft anzubieten. welchem Wege diese Vermittelungen stattfinden, ist natürlich Geschäftsgeheimniß dieser ehrenwerthen Herren; ein von ihnen gern und viel benutter Weg ist indessen der der Adoption; Ser über 50 Jahre alte Träger irgend eines adligen Namens ist bereit, einen Bürgerlichen zu adoptiren; natürlich muß für diese Annahme an Kindesstatt ein ausreichender Grund vor handen sein, und wie könnte der zu Adoptirende den wahren Adel seiner kindlichen Gesinnung beffer beweisen, als durch liebevolle Unterstüßungen seines noblen Adoptivvaters, deren dieser gewöhnlich recht dringend bedürftig ist. Ob es für die Herren Vermittler noch andere Wege zur Erreichung neuer Adelsdiplome giebt, mag dahingestellt bleiben; seltsam ist es nur, daß ein schon vor Jahrhunderten im Volte viel gehöhntes Bestreben sich heute plößlich wieder breit macht. Gegen Ende des fiebzehnten Jahrhunderts flagte der Adel darüber, daß Krämer mit dem kaiserlichen Adelsbrief in der Tasche ihren Kunden die Heringe in Papier einwideln, und daß sogar ein Schornsteinfeger, dessen Handwerk damals noch in besonders geringer Ehre stand, für wenig Geld den Adel verliehen erhalten habe. Im Volte aber sagte man von solchen Neugeadelten, daß sie nur um's Macherlohn" geadelt worden wären, und wie tief der in Folge des großen Krieges vielfach verarmte Landadel gesunken war, das beweisen die Bezeich nungen Krippenreiter, Wurstreiter, Maßraufer, Schlackenläufer und Misthammel", mit welchen die in Koppeln" umherziehen den Sproffen des Landadels von der Bevölkerung benannt wurden. Solche Verarmte zogen von Gut zu Gut, wo ein Feft gefeiert wurde oder wo sie Vorräthe in Küche und Keller witterten, ste trabten auf zottigen Pferden über die Stoppeln, während ihre Kinder in Lumpen gingen und ihre Frauen zuweilen Lebensmittel bei den Verwandten einsammelten.- Das Geschäft des Adoptirens wohlhabender Bürgerlichen scheinen die verarmten Adeligen damals noch nicht gefannt zu haben aber für denjenigen, der heute noch vom Adelskibel geplagt wird, dürfte es gut sein, wenn er sich diese historische Erinnerung an den ihm so begehrenswerth erscheinenden Stand ins Ges dächtniß ruft.
Eines Tages suchte mich Budell auf, um mir die harren. vertrauliche Mittheilung zu machen, daß der Junggesellenklub purer Unsinn sei; er wäre bis über die Ohren verliebt; ob ich glaubte, daß er es den anderen melden müßte. Es erfolgte darauf ein wahrer Schauer von Entschuldigungen, in denen sanfte braune Augen" und Gott weiß, welche andere persönlichen Reize die Hauptsache waren. Als ich mich erholt, sagte ich ihm, daß ich es für seine Pflicht hielte, dem Klub zu beichten. Ich war fühl und streng aus Aerger, denn ich faßte es beinahe wie eine Beleidigung auf, daß er mich als seinen Vertrauten gewählt, als ob meine Grundsäße als Junggesell weniger fest ständen, als die Marby's oder Smithers'.
Seine Ankündigung an jenem Abend wurde von dem Klub mit feierlichem Schweigen aufgenommen. Selbst Smithers wußte nicht gleich, was er fagen sollte. Endlich fragte Marby: ,, Darf man nach dem Namen der Dame und nach der Beit fragen, wann die Hochzeit stattfinden wird?" Budell wurde unruhig. Die Sache ist die," antwortete er, ich hielt es für meine Pflicht, dem Klub sofort Mittheilung davon zu machen, aber in der That, ich habe noch nicht, das heißt, ich weiß gar nicht recht, wie ich es anfangen soll, um die Dame anzuhalten."
Budell sah so komisch verlegen aus, als er dieses Betenntniß ablegte, daß der Klub es mit hellem Gelächter begrüßte. Daß der kühne und zuversichtliche Budell in den Feffeln der Liebe lag, war für unsern Ernst zu viel. Budell nahm dies ernstlich übel. Ich glaube nicht," sagte er, daß meine Offenheit gegen den Klub gebührend aufgenommen worden." Dabei sah er mich scharf an, als ob ich besonders sein Vertrauen gemißbraucht hätte. Wir entschuldigten uns und beruhigten ihn schließlich. Er war in der That in Ver legenheit darüber, wie er die Werbung anbringen sollte. Marby schlug den altmodischen Plan vor, auf die Knie zu fallen. Es schien, als hatte er es schon zweimal versucht. Das erste Mal war ein Störenfried von Bruder dazwischen gekommen ich habe nie ein hübsches Mädchen gekannt, rief Budell, das nicht einen Störenfried von Bruder besaß"; bei einer anderen Gelegenheit war er schon soweit gekommen, dem Gegenstand seiner Liebe( eine Bezeichnung, die Budell durchaus nicht leiden konnte) mitzutheilen, daß er ihr etwas zu fagen habe, als ihre Mutter hereintam und er ablenkend vo einer Blumenausstellung zu sprechen anfing. Offenbar fehlte es ihm an dem nöthigen Muth, einen dritten Versuch zu wagen.