ihrer neuen Wohnung ihr unfittliches Gewerbe fortsett, des­halb auf Ermiffion zu klagen, da thatsächlich keine der Dirnen als bei ihr wohnhaft polizeilich angemeldet ist, sondern die Wohnung nur als sog. Absteigequartier benugt wird und der volle Nachweis des unfittlichen Zwedes der Wohnung dem Wirth in seltenen Fällen gelingen wird. Der mit der Mie therin in Verbindung stehende hotelportier ist, wie fich nachträglich herausstellt, bei einem Hotel zweifelhaften Rufes beschäftigt.

an dem gedachten Tage um das Leichenbegängniß eines Brief­trägers vom Stadtpostamt Namens Wolff. Bethke befindet fich zwar noch im katholischen Krankenhause, eine Gefahr für sein Leben liegt aber nicht vor, obgleich ihm die erlittenen Ver­legungen am Halse und an der linken Brustseite immer noch große Schmerzen verursachen und die Verlegungen keine geringen waren. Wen die eigentliche Schuld an dem bedauerlichen Ün­glücksfalle trifft, dürfte schwerlich aufgeklärt werden können. Bethke weiß nur soviel, daß er plöglich von dem Pferde des Geschäftswagens umgestoßen wurde und dann unter die Räder des Wagens gerieth. Der Aufenthalt Bethke's im katholischen Krankenhause wird etwa noch 8 bis 14 Tage währen.

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Redvis zur Theilnahme ein. Kurz nach Beginn der Jagd machte das Gefläffe der Hunde und der Lärm der Treiber die Jäger darauf aufmerksam, daß das Wild in der Nähe sein müffe. In der That tamen drei Bären, ein ungeheuer großer und zwei kleinere den Bergahbang herab. Dr. Spißer war der erste, der fte bemerkte. Als fie ganz in seine Nähe ge fommen, gab er auf den größten einen Schuß ab, der das Thier am Schulterblatt traf, so daß der Bär zu Falle kam. Von der Detonation erschreckt, nahmen nun die zwei an deren eine andere Richtung. Herr von Fischer streckte den einen mit einem Schuffe nieder, der auf den anderen abgegebene Schuß ging jedoch fehl, so daß das Wild glücklich entfam. Der von Dr. Spiger erlegte Bär hatte sich mittlerweile wieder aufgerafft, schleppte fich ungefähr 80 Schritte weiter, um dann wieder zusammenzubrechen. Nun warf fich einer der Jagd­hunde auf die Beute und begann das Thier zu würgen. Mit einem Ruck war der Hund abgeschüttelt und wälzte sich abseits in seinem Blute. Ein Bauer trat nun mit seinem Gewehr ganz nahe an den verwundeten Bären heran, um ihm den Gnadenschuß zu geben, doch sein Gewehr versagte. Der Bär sprang in die Höhe, umfaßte den Bauern und riß ihm die Kleider und Fleischstücke vom Leibe. Ein Treiber schlug den Bären mit einer Hade mächtig auf den Kopf, worauf die Bestie ihr Opfer losließ und den neuen Angreifer zu zerfleischen be gann. Nach einigen Sekunden war Baron Redwig heran­getreten und schoß sein Gewehr in die Flanke des Bären ab, der aber noch nicht verendete, sondern sich auf den Baron stürzen wollte. Zum Glück fiel das wüthende Thier nieder, und Baron Redwig erlegte es mit einem zweiten Schuffe. All das war das Werk einiger Minuten. Die beiden schwer verwundeten Bauern dürften tros der sorgfältigsten Pflege faum am Leben bleiben.

a. Ein bedeutender Silber- und Golddiebstahl ist am jüngsten Sonntag Nachmittag in der Wohnung eines Eisen­während bahnsekretärs in der Steinmeßstraße verübt worden, der Bestohlene mit seiner Frau einen Spaziergang machte und die verschlossene Wohnung ohne Aufsicht zurückgelassen hatte. Die Frau batte zufälligerweise auch vergeffen, ihr Portemonnaie mitzunehmen, welches auf dem Tisch lag und mit seinem In­halt von 50 Mark von den Dieben mitgenommen wurde. Die Thüren und Behälter find mit Nachschlüsseln und Dietrichen geöffnet worden. Unter den gestohlenen Sachen befinden sich folgende Gegenstände: 1 großer Suppenlöffel, gez. B. H. , und Stempel: Pollet 1864; 1 großer Gemüselöffel. gez.: J. H. 1855 und Stempel: Busch, und ebenso markirt 3 Eßlöffel; 1 Eß­löffel, gez. E. P. 1816, und Stempel: B. Kloth; 1 Eglöffel, gez. C. P. 1825, und Stempel: C. H.; 3 Eklöffel, gez: T. H. 1870, und Stempel: Pollet( 12); 2 Eglöffel, gez.: F. H., und Stempel: Bucsh. Die Diebe find bisher noch nicht ermittelt.

N. Die Singhalesen- Karawane des Karl Hagenbed ftellte fich gestern zum letzten Male den Berlinern vor. Gleich nach Beendigung dieser Vorstellung, um 7 Uhr Abends, brachen die Fremblinge aus Ceylon ihre Belte ab, packten ihre mannigfachen Geräthschaften zusammen und verließen mit Weib und Kind und allem Hausthier ihren bisherigen Lager­play, das naffe Dreiec". Die Verladung der 22 Elephanten, die Berlin gar nicht verlassen zu wollen schienen, nahm die Arbeit der Singhalesen von Nachts um 12 bis zum Morgen 3 Uhr in Anspruch. Es kam hierbei zu theilweise recht auf regenden, oft auch zu erheiternden Szenen. Besonders der eine dieser Didhäuter wollte sich absolut dem Willen seiner Herren nicht fügen. Die Abreise der ganzen Karawane er­folgte vom Hamburger Güterbahnhof aus per Extrazug heute Morgen 3 Uhr nach Hamburg , wo am Sonnabend die erste Vorstellung stattfindet. Mannigfache Andenken nahmen die Bewohner Ceylons, die in Berlin fich viele Freunde erworben hatten, von hier mit. Unter Anderem schenkte Herr Konditor Arndt, Neue Roßstraße, den Fremden 50 Pfd. des schönsten Ronfetts, welches er ertra für dieselben zubereitet hatte, und jest Singhalesen- Konfeft" nennt. Wir wünschen den Fremden glücklichste Reise nicht blos nach Hamburg , sondern auch nach ihrer fernen Heimath Ceylon, nach welcher fte am 30. d. Mts. von Hamburg aus zu Schiff gehen.

N. Durch einen unglüdlichen Sturz auf dem Straßen­damm verlegte sich gestern der Hausdiener W. Derselbe wollte in der Großen Frankfurterstraße vor dem Hause 84 den Rinn­stein überschreiten, kam hierbei zu Fall und zwar so unglüd­lich, daß das Fußgelenk brach. Bewußtlos mußte der Ver­unglückte nach dem Krankenhause im Friedrichshain geschafft werden.

N. Ein Zant zwischen einer Kellnerin und einem Gast in einem Lokal in der Reichenbergerstraße nahm am gestrigen Tage einen für die Bierhebe unglücklichen Verlauf. Das Fräu­lein fiel bei diesem Streit in eine Fensterscheibe des Lokales, zertrümmerte dieselbe und verlegte fich den Arm derartig, daß fte behufs Verbindung ihrer ziemlich gefährlichen Wunden nach der Sanitätswache in der Dranienstraße gebracht werden mußte.

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Für Romanschriftsteller. Unter vorstehender Aufschrift finden wir in der Gegenwart" folgendes Inserat: ,, Gute Ro­mane dramatifirt ein Theaterschriftsteller. Bei Bühnen- Erfolg Tantieme zur Hälfte. Adressen unter Theater" an die An­noncen Expedition von Haasenstein u. Vogler in Hamburg er beten." Es fehlt jest nur noch der haufirende Dichter, welcher an die Thüren der Romanschriftsteller anklopft und die Frage stellt: Haben Sie nichts zu dichten?

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Wie der Gott will. Die chinesische Armee kannte bis zur neuesten Zeit feine Uniform, und als Unterscheidungs­zeichen trug der Soldat blos ein vierediges Täfelchen auf der Bruft, auf dem das Wort King"( Krieger) geschrieben stand. Auch der Kriegsgott der Chinesen, deffen martialische Figur in dem Ta- Kientempel zu Peking steht, trug nur die einfache bürgerliche Tracht. Jezt aber werden doch auch in der chine­fischen Armee die Uniformen eingeführt und erhält eine jede Truppengattung ihre eigene Tracht. Bei der Priesterschaft des genannten Tempels entstand nun die Frage, welche Uni form man eigentlich dem Kriegsgotte anlegen sollte, und die Herren wandten fich an den Kultusminister um Bescheid. In seinem Restripte an die Priesterschaft verordnete nun dieser, daß der Kriegsgott die alte Tracht noch weiter beibehalten solle, nur möge man in deffen Tempel auch die neuen Uni formen aufhängen, damit er nach Belieben eine derselben irage. Der Minister hat da offenbar mehr Respekt vor den göttlichen Entschließungen bekundet, als des Gottes eigene Priester.

r. Die tüchtige Geschäftsfrau. Im wunderschönen Monat Mai d. J. wurde in einem vornehmen Restaurant im Südosten der Stadt eine große Hochzeit gefeiert. Ein als wohlhabend geltender Rentier verheirathete eine seiner vielen Töchter an einen hiesigen Kolonialwaarenhändler, der sich im Befige eines flottgehenden Geschäftes befindet. Ueber die Mit gift der Braut munkelte man Alerlei, aber der vorsichtige Bater derselben hatte es verstanden, seinen Schwiegersohn bei nur mäßiger Aussteuer der Tochter zur Hochzeit zu bewegen und ihm namentlich als besonderen Vorzug des Mädchens ge­rühmt, daß dieselbe ganz ficher eine tüchtige Geschäftsfrau werden würde, was für den Kaufmann wichtiger sei, als ein mäßiges Baar- Vermögen. In der That entwickelte die junge Frau denn auch bald eine unverkennbare Energie, wie man fie an resoluten Frauen öfter beobachten kann. Den größten Theil des Tages über saß sie stridend im Laden und beobachtete die Handlungsgehilfen, bemäkelte ihnen Maaß, Gewicht und Waaren beim Verkaufen und bewirkte so, daß die jungen Leute fämmtlich in kurzer Zeit aus dem Geschäft verschwunden waren und andere, von diesen gewarnt, nicht eintreten wollten. Während dieser Kalamität im Geschäft half die tüchtige Geschäftsfrau wader mit; eines Tages begab fte fich ins Waarenlager, um aus einem Betroleumfaß ein größeres Blechgefäß zu füllen; fte öffnete den Hahn des Faffes, zu lassen, während das Blechgefäß voll laufen zu laffen, welcher Zeit fie in ihrem Geschäftseifer anderen Dingen nach ging, bis ein herbeistürzender Geschäftsgehilfe die Nachricht brachte, daß der ganze Keller von Petroleum überfluthet sei.mäßigen Fahrlohnes zu dieser Fahrt engagirt hatte. Während Ein ganz bedeutender Schade erwuchs aus dieser Unachtsam­feit seiner Geschäftsfrau dem Kaufmann, denn durch das Pe troleum waren mit anderen Waaren, auch ein großes Faß Buder total verdorben. Vor einigen Tagen wurde wieder ein großes Waarenfaß vor dem Geschäft abgeladen und sollte in den Keller gebracht werden, eine Arbeit, die bei den ungünstigen bau­lichen Anlage desselben besonders schwierig ist. Bei der au genblicklichen Abwesenheit ihres Mannes ist die tüchtige Ge chäftsfrau sofort entschloffen, dies schwierige Unternehmen selbst zu leiten und fie besorgt dies denn auch mit solcher Umficht, daß ein armer Teufel von Handlungslehrling dabei halb todt gequetscht wird, mehrere Knochenbrüche erleidet und, natürlich auf Kosten des Kaufmanns, schleunigst in ein Krankenhaus gebracht werden muß. Bei diesem Unfall scheint aber auch die Frau des Kaufmanns fich selbst den Hals gebrochen zu haben, wenigstens den der Geschäftsfrau", denn seit jener Beit ist fie aus dem Laden verschwunden, beschränkt fich auf ihre private Häuslichkeit und Küche, und im Geschäft ist die Luft wieder rein", wie die jungen Leute jubiliren.

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Reichsgerichtsentscheidung. Ein Droschlenkutscher, welcher während der Fahrt einen Fahrgast dadurch, daß er erklärt nicht weiter fahren zu wollen, wenn er nicht mehr als das tarifmäßige Fahrgeld erhalte, bestimmt in dieses unbillige Verlangen zu willigen, da er sonst nur unter Aufwendung weit höherer Kosten zu rechter Zeit an seinem Bestimmungsort anlangen würde( bei­spielsweise mit Gepäck zum Bahnhof behufs Mitfahrens mit dem nächsten Bahnzuge), macht sich nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 3. Straffenat, vom 3. Juli 1884, dadurch der Erpressung schuldig. Der Handlungsreisende Sch. befand fich in Hamburg zur Fahrt nach dem Bahnhofe in der Droschke des Kutschers J. mit seinem Koffer und zwei Stück Handge­päck, nachdem er den J. gegen Vorausbezahlung des tarif­der Fahrt hielt J. mit dem Wagen wiederholt still und erklärte, er fahre feinen Schritt weiter, wenn Sch. ihm nicht noch 15 Pf. zahle. Sch. befand sich demzufolge in der unangenehmen Lage, falls er nicht den Zug versäumen wollte, entweder aus der Droschke zu steigen und für sich und sein Gepäck eine an dere Droschke zu engagiren, den an J. bereits gezahlten Fahr­Lohn im Stich laffend, oder den widerrechtlich verlangten Mehr betrag von 15 Pf. zu zahlen. Sch. zahlte die 15 Bf. und auf die von ihm sodann erstattete Anzeige wurde vom Staatsan walt gegen den Droschenkutscher J. die Anklage wegen Ers preffung erhoben. Die Straflammer sprach aber den Droschken futscher frei, indem fie annahm, daß das Merkmal einer durch Drohung erfolgten Nöthigung fehle, denn für Sch. hätte im angedrohten Falle höchstens die Unbequemlichkeit entstehen können, die furze Strede nach dem Bahnhofe zu Fuß zurückzulegen und sein Gepäck selbst hinzutragen. Auf die Revision des Staats­anwaltes hob das Reichsgericht das Urtheil auf.

g. Die vorgestern Nachmittag erfolgte Beerdigung eines Beamten des Stadtpoftamtes( Königstraße) hatte zu dem Gerüchte Veranlassung gegeben, daß der vor Kurzem in Der Königstraße vor dem Hauptpostgebäude überfahrene Boft­beamte Bathte im fatholischen Krantenhause feinen erbaltenen Berlegungen erlegen sei. Wie wir auf Grund an Ort und Stelle eingezogener Erfundigungen erfahren, handelte es sich

tern des schlaff Dastehenden, ihn dicht an fich preffend: Ver­flucht! Ich erwürge Sie, wenn Sie nicht reden Wahr

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heit will ich, will wiffen, ob der verlockende Satan mich hin­tergeht- Nicht aus Born über den Gegner, sondern in strebte plöglichem, unfäglichem Etel über sich, über die ganze Welt der Angegriffene träftig von Jenem hinweg. Er wand fich vergebens unter dem konvulfivischen Griffe und packte nun ebenfalls den Rasenden, so daß die Beiden dastanden wie awei verschlungene Fechter.

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Der Senf als wichtiges Hausmittel. Der Senf ift ein fo werthvoller Pflanzensame, daß er, für Gesundheitszwede schon allein, in feiner Familie fehlen sollte. Wenn z. B. zwei bis drei Theelöffel voll Senfmehl in 1 Liter Wasser gerührt und genommen werden, so wirken fie rasch und sicher als Brechmittel, das milder wirkt und leichter zu nehmen ist, als Salz und Waffer. Gleiche Theile Senfmehl und gewöhnliches Mehl, mit warmem Wasser angerührt zu einem Brei, auf Muffelin gestrichen und mit Musselin bedeckt, bildet das un entbehrliche Senfpflaster. Es ist bei Rolit fast unfehlbar, wenn es einige Minuten auf die Herzgrube gelegt wird. Bei allen innerlichen Schmerzen und Blutandrang giebt es fein anderes Mittel, das von so allgemeinem Nugen ist, als dieses. Es wirkt als Gegenreiz, indem es Blut nach der Oberfläche zieht. Deshalb sollte bei heftigen Fällen von Kroup( häutige Bräune) ein fleines Senfpflaster dem Kinde in den Nacken gelegt werden. Ein Senfpflafter muß in seiner Lage auf der Stelle, wo es wirken soll, öfters gewechselt werden, weil es sonst bekanntlich die Haut wund macht. Es wirkt ebenso gut, wenn es auch in beträchtlicher Entfernung der betroffenen Körpergegend zu liegt. Ein guter Ersas für Senfpflaster ist das Senfpapier, das in jeder Droguerie oder Apotheke zu haben ist.

Ueber eine aufregende Bärenjagd berichtet der ,, Pester Lloyd": Friedrich von Fischer veranstaltete am 7. d. M. in feinen, in einer Entfernung von fünf Stunden von Ungvar gelegenen, riefigen Waldungen eine Jagd auf Bären, an denen Diese Gegend überaus reich ist, und lud den Ungvarer Advo taten Dr. Alexander Spißer und den Rechtshörer Baron Karl

Hinter der Bühne wartete man auf das Zeichen zum Wiederbeginn und hielt die unhörbare Unterhaltung für ein harmloses Gespräch, vielleicht für einen direttorialen Rüffel, die sonderbaren Stellungen darin für die nochmalige Probe der tommenden Scene, wie es wohl zwischen zwei gewiffen haften Zusammenspielenden zu geschehen pflegt, um so mehr als fein Laut vernehmlich wurde.

Lüge fich zu falviren, oder wie gezüchtigte Nöter vom Lichte verscheucht, hinter die Kouliffen zu schleichen.- Komödiant, nur Romödiant in solchem Augenblic sein zu müssen- Ach! - Auf einmal drängte Jemand die Gestalt des hämisch lauernden Weibes zurüd, wandte sich nach der Bühne hinaus und schrie mit vorgehaltenen Händen, indem er sich tief hin unterbeugte, dem rathlosen Souffleur zu: Dritte Scene! Dritte Scene anfangen!"

Die Dekoration war gewechselt; das kaiserliche Zimmer mit Peter's Lehnstuhl harrte des Gesprächs zwischen dem Leibeigenen und seinem Komplizen, wo dann später Steffen Die Schauspieler standen und der Kaiser einzutreten hat. Die Schauspieler standen bereit und wunderten sich, daß noch kein Klingelzeichen erscholl.

Der Mann im Kasten schaute erstaunt nach der Seite, nidte fofort freudig verständnißvoll, schlug Blätter um und rief in seinem scharfen Flüsterton hastig zur Bühne hinauf: Dritte Scene! Die zwei anderen überschlagen!- Sie find beide draußen. Peter! Du hast ja tüchtig bei dem Brande gearbeitet!

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Briefkaften der Redaktion.

B. 20. Notiz verspätet eingegangen.

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Als Ottilie in den Wagen stieg, trat der blaffe Chorist an den Schlag deffelben mit der Frage: Wer soll gehen, Du oder ich?" Sie wollte etwas erwidern, doch ein plögliches Bittern ihres Körpers warf sie in den Fond zurück, und die Pferde sausten davon.

Am nächsten Morgen las man in den Blättern: Unsere allerliebste Soubrette hat wegen plöglicher Erkrankung ihren Abschied genommen und reist zur Erholung nach der Schweiz .

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Man wohnt nicht ungestraft in einer Ecke, wo drei Län der fich begegnen; Mühlhausen i. E. hat das erfahren. Heute ist es den fleinen Schnapphähnen aller Sungen ein hochwill fommener leicht erreichbarer Zufluchtsort, einst waren die ge frönten und gefürsteten Genossen dieser Sippe in fortwäh render Bereitschaft, die Stadt ihrem treuen Unterthanenverband einzuverleiben, so daß oft eine Generation derselben mehrfache Herrscher kennen lernte. Wenn trogdem ein echtes biderbes Bürgerthum geblieben ist, darf man auf einen guten Kern des Bolles schließen, sich aber auch nicht wundern, wenn ih trauen und Eigenfinn in politischen und privaten Beziehungen die Folge wurden. Es sind der Segnungen" zu viel über die Stadt hingezogen, um irgend einer Neugestaltung mit Bu trauen entgegenzukommen.

Keine Seele im Publikum tannte das Stück der Birch Pfeiffer so genau, um die weggelassenen Ecenen zu bemerken, und das Verständniß des Folgenden wurde durch ihren Aus­fall wenig beeinträchtigt. Es fonnte aussehen, wie wenn Steffen fich aus Bescheidenheit einer Umarmung Peter's er mehrt, worauf Letterer rüdlings zum Lehnstuhl schreitet. Dort sprach er dann mit offenbar vor Rührung noch etwas zitternder Stimme die zugeflüsterten obigen Worte. Steffen feinerseits war auch im Ton seiner Rolle, als er etwas ges drückt erwiderte: Ich hoffe doch, daß fie alle gerettet find!" Der Schauspieler errang im Fluge den Sieg über den Men­schen. Die Freude, gerettet zu sein, gab ihnen die Beftim­mung rasch wieder und nach wenigen Minuten spielten Beide mit vollster Selbstbeherrschung.

Hinter der zweiten Couliffe lauerte im Kostüm der Darscha Ottilie. Sie sah prächtig aus in der russischen Tracht. Auch fie vernahm nichts vom Gespräch der Beiden und hätte doch jedes Wort erzählen können, was draußen fiel- nicht er zählen, nachjauchzen! Das bewies der Triumph auf ihrem Geficht. Sie murmelte: Nicht wahr, Dummföpfe, nur ein Weib! Ich will Euch doch die Macht nur eines Weibes zu Toften geben, gerade weil sie für Euch nur ein Weib sein soll!" Blöglich glänzte etwas in ihren Augen auf. Sie warf einen Blid auf die gänzlich freie Bühne mit Ausnahme Jener und schoß zu dem Manne, der an der Kurbel des Vorhanges des Beichens harrte. Von einem fräftigen Rud der fleinen Hände stolperte er seitwärts, fie warf sich auf den Griff und mit Windeseile saufste die Gardine in die Höhe.

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derbare, eben aus den erwähnten Gründen hinwieder erklär Auch nach dem Jahre 71 machte man denn allerlei, fon liche Erfahrungen. So ist zum Beispiel auf dem benachbarten Bereinigung des bürgerlichen Mittelstandes. Nach dem Fe Hügel ein prächtiger Garten dem Certle geschenkt worden, be densschluß zog fich der Geber grollend nach Frankreich zurüd, fucher von jenseits des Rheines von Einheimischen dorthin Deutscher den Garten betreten dürfe. Wenn nun fremde Be

Der Inspizient, welcher in rathloser Verzweiflung gestanden, friegte plöglich den Helfer zu paden und drückte ihn an fich Sechs Maas Bier zahl ich Ihnen nach der Vorstellung Bas eine feine Nase hatt' ich, gestern Ihr Fürsprecher beim Chordirigenten zu sein, als Sie in so' nem miserablen Zustand zu mir famen, um nach irgend einer Anstellung zu fragen." Der blaffe Chorift entwand fich ihm: Laffen Sie gut sein. Ich wollte, mir hätte seiner Zeit auch einer das richtige Stich wort zugeflüstert. Aber ich habe Alles ohne Gnade durchmachen müffen, bis ich als Lump hierhergekommen bin- um fie- fie hier zu treffen."

Es giebt feine Worte, um auszudrüden, was in den fol­genden wenigen Sefunden in den beiden Männern vorging, als fte vom Rampenlicht geblendet plöglich am vordersten Rande der Bühne dergestalt sich zur Schau gestellt sahen. Die wilde Fluth ungebändigter Gefühle plötzlich vom Ansturm einer noch mächtigeren Empfindung gehemmt ein wüstes Chaos vom Menschen und Künstlerbewußtsein in ihnen tobend unabwendbar dem Fluch der Lächerlichkeit oder des widerwärtigsten Geredes anheimgefallen, fie mochten bleiben oder fie mochten gehen. Born und haß verflog und doch bätten fie am liebsten den Streit trop den gierigen Bliden der standalsüchtigen Menge ausgefochten, es

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tritt fich etwas der deutschen Sprache zu enthalten. Unter den vielen anderen Erlebnissen zeigt eines noch immer die Stim mung der Malfontenten. In einer großen Brauerei wollte der Befizer die Firma erneuern lassen, vergaß aber die Verord nung, daß in solchen Fällen die deutschen Worte mindestens Der Inspizient verstand das Gebrumm nicht; er freute sich, neben die französischen gefeßt werden müssen. Darauf aufmerk

daß das Schlimmste abgewendet war, und der Rest der Vor­

Be

stellung ging ja glücklich durch. Auch der Vorhangaufzieher, Wie sehr übrigens trop der veränderten Zollverhältniffe die fom welcher fläglich meldete im Zwischenalt: Es war Fräulein merziellen Beziehungen zu Frankreich blühen, erkennt man an der Anwesenheit von oft vierzig bis fünfzig franzöfifchen beruhigt. Am Schluß des Stüdes drückten fich, wie von einem schäftsreisenden an einem Tag, die sich im berühmten Speifefaal dem größten in den Reichslanden dem Bentralhotel

Ottilie!" wurde durch eine milde Handbewegung vom Direktor

gleichzeitigen Gefühl bewegt, beide Männer die Hände und hauten sich dabei fest und ernst ins Auge. Man hatte ihnen eine fräftige Dofts Medizin verabreicht, aber Jeder freute sich ob des Anderen Genesung.

drängen.

Verantwortlicher Redakteur St. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mar Marine in

e schmachvoll, erniedrigend, entweder durch eine elende

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( Schluß folgt.)

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