xu versichern, daß wir die französische   Mode des politischen Duells auf's Entschiedenste mißbilligen, ja verurtheilcn. Und doch find wir, angesichts der neuesten Vorgänge, die sich jetzt in Berlin   abspielen, fast geneigt, dem politischen Duell, wie es in Frankreich   bestebt, eine günstige Seite abzugewinnen. Der französische   Journalist oder Redner hat, wenn er von Gegnem oder gegnerischen Parteien spricht, stets das Gefühl der persönlichen Verantwortlichkeit er weiß, daß wenn er Jemanden beleidigt oder beschimpft, er diesem Genugthuung zu geben hat. Und das ist dem Ton der Polemik unzweifelhaft zu Statten gekommen. So witzig und beißend sich ein Jeder zu sein bestrebt, so vorsichtig werden rohe Ausdrücke vermieden. Wie ganz anders bei uns! Entsprechend unseren weniger feinen Sitten, war der Ton der Polemik in Deutschland   stets ein etwas gröberer, was sich zum Bei- spiel bei den deutschen   Professoren sehr häufig zeigt, die von jeher natürlich mit einigen Ausnahmen durch die Abwesenheit attischer Bildung(und meist auch attischen Salzes) geglänzt haben. Ganz besonvers tritt dies aber in der politischen Polemik hervor; und nirgends in ganz Deutschland   hat sie einen so brutalen, pöbelhaften Ton angenommen, wie neuerdings in Berlin  . Wenn wir lesen, wie die Herren Richter, Stöcker, Henrici, Wagner und Konsorten einander in den Wähler-Versamm- lungen behandeln und tituliren, dann wird unsere Erheiterung über das Fallenlassen dergebildeten" Maske beinahe erdrückt durch unwiderstehlichen Ekel, und wir fragen uns erstaunt: Ist das möglich in einem gebildeten Lande? DieSchufte", Lumpe",dunklen Ehrenmänner",Schwindler", und ähnliche �pithcta ornantia" fliegen da, meist angeheftet an ehrenrührige Beschuldigungen, hageldicht durch die Luft kurz, die Sprache und die Gewohnheiten der Verkäuferinnen auf einem Fisch- markte. Wir haben die politischen Kämpfe Frankreichs   m den letzten Jahrzehnten verfolgt, die Geister find dort mitunter noch weit heftiger auf einandergeplatzt, als das in Deutsch  - land jetzt der Fall ist, allein solche Orgieen der Pöbel- Hastig feit sind uns daselbst doch noch nicht vorgekommen. Das Schönste ist, daß ein Priester der Religion der Liebe, und gar ein Hofprcdiger, die vornehmste, gewissermaßen die leitende Rolle in diesem widerlichen Hexensabbath spielt! So viel steht fest: wenn die Herren Slöcker, Richter, Wagner und Konsorten für jedes von ihnen gesprochene oder geschriebene Wort sich persönlich verantwortlich fühlten, dann blieben dem Volke diese ekelhaften Szenen erspart. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß wir die Ein- führung des politischen Duells wünschten. Aber sollte es denn nicht möglich sein, daß deutsche Poli- tikcr und Parteiführer es lernen, vie Sprache anständiger und gebildeter Menschen zu reden und zu schreibend politische lleberstcht. Ausweisungen auf Grnnd des Sozialistengesetzes. Ein Korrespondent desWestfälischen Merkur schreibt:Es ist gewiß angezeigt, besonders in unserer raschlebigen Zeit, den Blick hin und wrevcr rückwärts zu lenken und zu untersuchen, welche Folgen die Maßregeln gehabt haben, die man sich de- reits als eine dauernde Reichsinstitution zu betrachten gewöhnt hat. Es find bisher auf Grund des kleinen Belagerungszu- standes ausgewiesen worden: aus Berlin   und Umgebung 196, aus Hamburg  - Altona   210, aus Harburg   89 und aus Leipzig  und Umgebung 75 Personen, zusammen 570 Ausweisungen. Da wohl nahezu der Ausgewiesenen verheirathet waren, so kann man sich denken, welche Summe von Elend sich hinter diesen trockenen Ziffern verbirgt. Wenn sich auch die Partei- genoffen der Familien der Ausgewiesinen nach Möglichkeit angenommen haben, so find doch auch die Fälle nicht selten, in denen die Hilfe nicht ausreichte, zumal die Sammlungen polizeilich inhibirt wurden, und wo dann die betreffenden Fa- Milien der Armenpflege anheimfielen. Die Ausgewiesenen aber durchziehen als verbitterte Menschen das Land und find die fanatischsten Apostel ihrer Partei. Den obigen 570 Aus- Weisungen stehen, soweit uns bekannt geworden, nur 43 Zu­rücknahmen der Ausweisungen gegenüber, nämlich in Berlin  19, in Hamburg   zc. 23 und in Leipzig   1 Em großer Theil der von der Ausweisungs- Maßregel Betroffenen ist erst aus Berlin  , dann aus Hamburg- Altona  , später aus Harburg   und zuletzt aus Leipzig   ausgewiesen worden." Wir glauben, daß der Korrespondent desWests. M." bei seinen Ausführungen wohl noch hinter der Wirklichkeit zurückbleibt, doch können wir dies nickt mit Bestimmtheit behaupten, da uns gegenwärtig kein authentisches Material zur Verfugung steht. DerReichsauzeiger" veröffentlicht eine ministerielle Verordnung detreffend die Ausführung des§ 2 des Gesetzes gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen..........., Verbot. Auf Grund des Sozialistengesetzes ist der Auf- ruf:An die Reichstagswähler im Hcrzogthum Gotha", welcher mit den Worten beginnt:Wählet in Stadt und Land! Elsa hatte fich neben Myra hingestellt. Und Ihre Gebieterin sagt ferner," fuhr Jasper fort, daß Dr. Wrigley dasselbe glaube." Wrigley   ist ein boshafter Teufel," entgegnete Elsa, vor Myra auf die Knie sinkend.Er haßt meine arme Herrin, und lauert darauf, ihr das Erbe ihres Vaters zu entreißen. Ja, ja, der Schurke sagte auch mir ins Gesicht, sie hätte den Knaben in den Wasserbehälter geschleudert, und er wollte es Ihnen, Herr Baron, und der ganzen Welt zuschreien, wenn sie es wagen würde, sich zu verheirathen! Aber ich habe dem Scheusal erklärt, daß ich, ich es war, welche das Kind ins Wasser warf. Ja, und ich that es. und ich bleibe dabei, und sollte ich den Tod dafür erleiden, ich bleibe bei dem, was ich gesagt. Was das Fiäulein Ihnen erzählt hat, gnädiger Herr. ist Unsinn! Elsa Wallace hat das Verbrechen begangen und will die Strafe dafür erdulden!" C, Elsa. Elsa!" schluchzte Myra..Welch' eine Lieb« schenkst Du mir! Du gute, treue, lrebe Seele, mochtest Schmach und Tod für mich auf Dich nehmen!" Und aus Furcht vor dieser Drohung kommen Sre zu mir, Elsa, um mich zu warnen, zu Ihrer Herrin nicht von Lrebe zu fPte*,e|lfo ist bei Dir gewesen. Jasper?" fragte Myra ver- wundert., Rur   zu Ihrem Besten, mein süßes Herz, nur um Sre vor Kummer zu bewahren."- an n« Sie haben es sehr gut gemeint, lrebe Frau Wallace, sagte Jasper lachend,denn eine größere Lrebe hat Jaemanp, als daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Ader Sie wählten einen falschen Weg, Frau Wallace, Fräulein Barth bedarf eines starken Armes, um sie zu beschützen, einen klaren Kopf, welcher die Schwierigkeiten, die sie umgeben, entwrrrt, und eine feste Hand, welche die Kehle des Schurken enge um- spannt, und dieses Alles soll ihr werden, Elsa." Schwere Fußtrilte, welche von den Stufen deS vorderen Thores nicderstolperten, und heftiges Pochen an der Eingangs- thür wurden jeyt gehört. Jasper sprang aus. um nachzusehen, was es gäbe. Einen Augenblick!" rief MyraJasper, warte! Die Jvria's Elsa, meinen Revolver!" Elsa eilte in Myra's Zimmer, und alS sie mit der ver- langten Waffe die Treppe hinunter kam, traf sie schon den Schloßvcrwalter, welcher in der jüngsten Zeit die Gewohnheit angenommen hatte, in der Vorhalle halb angekleidet zu schlafen. Jasper ersuchte ihn, die Eingangspforte zu öffnen. Nicht mehr lange kann es dauern", und unterzeichnet istDaS sozialistische Arbeiter-Wahlkomite", verboten worden. Zur Untersuchungssache wider von Vollmar. Bebel und Genossen wird derVolkszeitung" weiter aus Sachsen  geschrieben, daß noch die Herren Auer in Schwerin  , D i e tz in Stuttgart   und Viereck in München   als Beschuldigte ver- nommen worden find. Herrn von Vollmar's gegen- wältigen Aufenthalt weiß das Landgericht zu Chemnitz   nicht, deshalb macht es bekannt,daß der Offizier a. D. Georg Josef Kart Heinrich von Vollmar" aus Viittweida in einer in Chem- niy anhängigen Untersuchung als Beschuldigter zu vernehmen, sein dermaliger Aufenthaltsort aber nicht zu ermitteln gewesen ist. Herr von Vollmar wird aufgefordert, sich zu melden, gleichzeitig werden die Polizeibehörden ersucht, den pp. Vol­mac im Falle Betreffens hierauf aufmerksam zu machen." Vollmar hat seinen Wohnsitz bekanntlich in Äittweida, doch hält er fich seit längerer Zeit in München   resp. im bayerischen Oberlandc auf. Daß fich der Beschuldigte demnächst, wenn ihm die Vorladung zu Geficht kommt, auch stellen wird, ist selbstverständlich. Vorläufig scheinen nur diejenigen Theil- nehmer am kopenhagener Kongreffe angeschuldigt zu sein, welche bei der Rückreise fistirt resp. verhaftet worden find. Es wird vielfach oermuthet, daß dasBeweismaterial" vom sächsischen Justizministerium gesammelt worden ist. In der Hauptsache dezieht fich dieses Material auf Artikel und Korrc- spondenzen imSozial-Demokrat", auf Aeußerungen, welche verschiedene Parteiführer gemacht haben sollen, auf Samm- lungen für die Ausgewiesenen und für den Diätenfonds. Bei demMaterial" spielt der kopenhagener Kongreß überhaupt nur eine untergeordnete Rolle und soll selbst wahrscheinlich gar nicht als Angeklagepunlt, sondern nur alsMaterial" dienen. Man kann mit Recht gespannt sein auf die Entwick- lung, die dieser Prozeß nimmt. Holland. Die zweite Kammer wird die Revision des Art. 198 als dringlich behandeln, gemäß dem Vorschlag der Regierung, welcher es für zuläsfig erachtet, daß die Verfassung in Bezug auf die Bestimmungen der Regentschaft rcvidirr werde, der indeß die Thronfolgebestimmungen unberührt lassen will. Die Auflösung der Kammer erfolgt in den ersten Tagen des Oktober. I« Belgien  , und namentlich in der Hauptstadt Brüssel  , ist die Erregung noch sehr groß. Die Art. wie der Justizmi- nister mit den Erkenntnissen der Gerichtshöfe umspringt, erregt die größte Entrüstung. Die von ihm als Advokat für die Kirche vertretenen Ansichten, die von den Gerichtshöfen ver- warfen worden sind, zwingt derselbe dem Lande im Wege von Zirkularen auf. DieJndöpendance" findet das Verfahren geradezu skandalös und fordert auf, daß eine derartige Persön- lichkeit, die zur Verachtung der Gesetze und des Rechtes her- ausfordert, nicht an der Spitze der Justizverwaltung bleibt; sie verlangt, wie auch die übrigen großen liberalen Journale, die Entlassung der Minister Jacobs und Woeste. Daran ist aber nicht zu denken, sie sind die Seele des Kabincts und die wahren Athleten" Vialou's, die fich rühmen dürfen, die Partei- gegensätze in einem Grade verschärft zu haben, daß kaum ein gutes Ende abzusehen ist. Die demokratischen Blätter schmähen fortgesetzt den König und die Königin, die Oester- reicherin, und in den Städten, die nicht von den Klerikalen beherrscht werden, find Demonstrationen gegen König und Königthum an der Tagesordnung. Auch die Armee wird von dem Parteigetriebe angesteckt. Wie alltäg- lich kamen auch gestern Artillerie-Abtheilungen in Brüssel   an. Als die Truppe aus dem Bahnhof marschirte, stimmte fix sofort, was dasBrüsseler Journal" voll Entrüstung dem Kriegsminister denunzirt, O! Vandenpeereboom an! Acht Offiziere find wegen dieses Gesanges zu vierzehntägigem Arrest verurtheilt worden,weil fie, wie es im Urtheil heißt, ihre Pflicht soweit vergessen haben, wiederholt eine Melodie anzu- stimmen, welche die Verwechslung mit einem aufrührerischen Liede gestattet!" Unterdessen fahren die Klerikalen fort, den gesunden Menschmverstand zu verhöhnen. Der Eisenbahn- minister Vandenpeereboom fährt im Lande umher, um an allen möglichen kirchlichen Feierlichkeiten Theil zu nehmen, und die klerikalen Blätter schreiben es seiner Frömmigkeit zu, daß sein Zug niemals entgleist. In der Gemeinde LatHulpc, in der Nähe von Brüssel, haben Priester eine neueGrotte von Lourdes  " entdeckt, resp. eingerichtet, und insceniren Wallfahrten, und dergleichen mehr- Der gestrige Abend verlief in Brüssel  abermals unruhig. Mehrere Volkshaufen durchzogen lärmend und schreiend die Stadt und vor die Redaktion desPatriote  ", wo fich der Lärm fortsetzte; indeß gelang es der Polizei, die Ruhestörer zu zerstreuen. Gegen 11 Uhr konzentriNe fich die Bewegung hauptsächlich auf dem Münzplatze; hier schritt die Bürgergarde ein, säuberte den Platz und nahm mehrere Ver- Haftungen vor. Bei dem Direktor und den Redakteuren deS JournalsNational", welches in den letzten Tagen mehrere für die republikanische Staatsform vlaidirende Artikel gebracht hatte, sind Haussuchungen vorgenommen worden. In dem Lokale der republikanischen Liga find sämmtliche Dokumente und Namensverzeichniffe mit Beschlag belegt worden. Frankreich  . Eine Versammlung der unbeschäftigten Ar- Als die Thür zurückflog, trat Tim Titlow, etwas gebeugt und einen schweren Gegenstand tragend über die Schwelle, und Jasper erkannte bei dem flackernden Scheine der Lampe, welche der Schloßverwalter in die Höhe hielt, das geröthete Gesicht Eam Porter's, der seinem Freunde behilflich war. Tim Titlow marschirte gerade auf Myra zu, die an der Thür deS Bibliothekzimmers stand, und seine Bürde zu ihren Füßen niederlegend, sagte er mit Befriedigung: Da- Sie befahlen mir, Ihnen diesen jungen Menschen zu jeder Stunde des Tages oder der Nacht zu bringen, gnä- digcs Fräulein, und hier ist er." Die umhüllende Decke wurde weggezogen und vor ihr lag, wachsbleich und durchnäßt Rupert. Aus dem Reservoir heraus bringen wir ihn," sagte Tim mit großem Stolz. Myra sank auf die Knie neben dem geliebten Knaben hin, strich mit der Hand über seine nassen Locken und küßte seine kalten Lippen. Fliege, Elsa!" rief sie;fliege und breite Decken und Tücher über das Bett im Kinderzimmer. Tim, tragen Sie ihn hinauf! Jasper, Jasper, hilf ihn wiederherstellen, reibt ihn tüchtig. Schnell, schnell! holt Branntwein, Kampfer, heißes Waffer!" Elsa stürzte nach dem Kinderzimmer, dem nächsten, in welchem ein Bett stand und breitete große wollene Decken Über das Lager. Tim und Sam trugen Rupert, Jasper folgte ihnen, um Beistand zu leisten. Der Schloßverwalter brachte dienst- fertig allerlei BelebungS- und Erfrischungsmittel. Die Männer entkleideten den Regungslosen und begannen ihn tüchtig zu reiben. Auch Myra erschien bald im Krankenzimmer. Lieber Titlow", bat fie.gehen Sie zur nächsten Tele- graphenstation und ersuchen Sie Dr. Brice und Rechtsanwalt Mellodew, sofort nach Barth   zu kommen. Hier ist die Adresse der Herren." Sam" sagte Jasger jetzt,waS führte Sie in diese« ....er ist das?" fragte Myra. Mein Diener und Mitgefangener, Sam Porter." Tim! Tim!" rief Myra Titlow nach, der im Begriffe war, daS Zimmer zu verlassen.Jetzt werden Sie mir Alles sagen, was Sie über Rupert wissen". Ja, ich komme morgen wieder", erklärte Tim beiter in Lyon  , die von 10,000 Arbeitern besucht wurde, schickte eine Deputation an den Bürgermeister, und da dessen Anlwott nicht zufriedenstellend erschien, ein Telegramm an den Konsells- Präsidenten Ferry mit der Bitte, die Lyoner Verwaltung auf« zufordern, unverzüglich den unbeschäftigten Arbeitern, wie der Bürgermeister versprochen, die Werkstätten zu eröffnen. Die versammelten Arbeiter zogen ruhig auseinander. Ferry ant- wartete umgehend durch den Telegraphen: er könne sich nicht in die Frage einmischen, deren Entscheidung der Lyoner(sie meindeverwaltung zustehe, und er übergebe daher das Gesuch dem Minister des Innern. Heute findet eine weitere Versam«- lung statt, uni über Ferry's Antwort zu berathen. Die Roch in Lyon   hat in Folge der Cholera und der Quarantäne i» letzter Zeit sehr zugenommen.- Der Polizeipräfekt von Paris  hat eine projektirte Ausstellung von Säuglingen in Paris  untersagt auf Grund des Gutachtens des Medizinallomtt�s, welches es für bedenklich erklärte, die kleinen Kinder auS der Provinz kommen zu lassen und längere Zeit in eine« geschlossenen Räume bei einander zu halten. Morgen wirb m Reimes ein Arbeiterkongreß eröffnet werden. Rußland. Well eine Anzahl Studenten zur Jubiläums- feier der Kiew  'er Universität nicht zugelassen worden war, eist« standen zwischen Rektor und Studenten Mißhelligketten, in Folge derm zur Feier nur gegen 30 Studenten erschienen, während die übrigen Straßenanfammlungen am Sonnabend herbeiführten und Abends in der Rektorwohnung die Scheiben einschlugen. Außerdem find keine Ruhestörungen vorgekommen. Ja Spanien   haben die Ergänzungswahle« für di» Gcneralräthe stattgefunden. Diese Wahlen find um so be- deutsamer, als von den 180 Senatoren, welche zu dem wähl« baren Theile dieser parlamentarischen Körperschaft gehören, 150 durch die Gencralräthe ernannt werden, welche in Gemeinschaft mit den Delegirten der Gemeinderäthe den Wahlkörper bilve»- Jn Madrid   selbst find nunmehr 16 ministerielle Kandidaten ge­wählt, während 21 den verschiedenen Parteigruppen der Oppo- fition angehören. Von den letzteren find es insbesondere die Parteigänger Sagasta's und Castelar's, welche Verstärkunge» erhalten haben, während die dynastische Linke in Folge der innerhalb dieser Fraktion herrschenden Spaltungen keine besoa« deren Erfolge erzielte. Eine gewisse Ueberraschung verursachte es, daß eine Anzahl Karlistcn in denjenigen Provinzen gewählt wurde, in denen seiner Zeit der Bürgerkrieg herrschte- Di« Blätter von Barcelona  , Valencia  , Saragossa   und Bilbao  wiesen denn auch beretts seit einigen Monaten darauf hin, daß karlistische Emissäre im Lande umherziehen. Letztere, welch« ins- besondere von Seilen der Klerikalen unterstützt werden, ort« breiten allerlei unwahre Gerüchte über den angeblich bedenk« lichcn Gesundheitszustand des Königs Alfons, fowie über einen bevorstehenden Aufstand Ruiz Zorilla's. Diese karlistische Be« wegung soll bereits so sehr an Umfang gewonnen haben, daß Sagasta sowohl als auch Castelar entschlossen wärm, sogleich nach der Wiedereröffnung der Cortes auf die von Seiten des Prätendenten und seiner Anhänger drohende Gefahr Hinzuweisen- Auch sind wieder Gerüchte über einen bevorstehenden militäri« schcn Putsch in Umlauf- Cholera. In Italien   starben gestern 213 Person» der Cholera: davon in der Stadt Neapel   126. Paris  , 24. September, Abends. Gestern kamen in den Departements der Ostpyrenäen fünfzehn Cholerafälle»ar- England. Die Admiralität hat die Vermehrung da Kanonenboote und der Torpedos beschlossen, wahrscheinlich Jfi Folge der heftigen Anklagm, welche in der englifchm PttM gegen den Verfall der Manne laut geworden sind. Da Afrikareisende Stanley widerlegt heute in einem Briefe an die WochenschristWorld" die Befürchtungen Samuel Baker  » wegen des Sudanfeldzuges und weissagt unfehlbaren Erfolg unter General Wolseley's glänzender Führung. Irland  . In Castlewellan, 16 Meilen von Newry, j* Norden Irlands  , entstanden am Sonntag anläßlich eines natio­nalistischen Meetings, bei welchem das Parlamentsmitglied O'Brien und Michael Davitt   Reden hietten, ernste Rabe- störungen. In Folge der Verhaftung eines angeblich» um ruhestifters zog eine große Volksmenge vor die.Polizeikaserm und begann dieselbe zu demoliren. Die Polizei wurde dur« einen Steinhagel und Revolverschüsse zurückgeworfm, wora« das Zeistörungswerk fortgesetzt wurde. Die Polizei requin  » schließlich Verstärkungen, worauf die Volksmenge zerstreut us» die Ordnung wieder hergestellt wurde- Egypten. Wie aus diplomatischen Kreisen verlautet, saa dem Ministerpräsidenten Nubar Pascha   morgm von den»» tretern Frankreichs  , Deutschlands  , Oesterreich- Ungarns"T Rußlands eine identische Note zugeben, in welcher bestussw gegen die in Rede stehende Finanzmaßregel protestirt ßU. Der Vorschlag des diplomatischen Vertreters Frankreichs  ,? Zurücknahme des Briefes Nubar Paschas zu verlang»,'r* einer späteren diplomatischen Aktion überlassen werden. Oj zwischen sind von Seiten der Verwaltung der Eisenbahn» um des Zollamtes 8000 bezw. 12000 Pfd. Sterl. an das Finam Ministerium eingezahlt worden. Ueber die Entschließung italienischen Regierung war heute noch nichts bekannt ß" Myra hatte sich dem Bette genähert, in welchem nur b<r Kopf Ruperts über der wollenen Denc fichtbar war. Sie neigte sich dickt über ihn, um auf seinen Alhcw lauschen...ji Ein Blick des höchsten Erstaunens strahlte aus Augen, als er Ruperts und Myra's Gesichter neben eta großer Himmel!" dachte er.Ist die Well blin® Freund," rief er Titlow nach,telegraphiren Sie au« zwei Polizeileute in Zivillleidung, ich glaube, wir werd» brauchen." Titlow verschwand. Jasper fuhr fort, Myra's und Ruperts Züge»u gleichen. Während des letzten Jahres war der JÜNg� zum Manne geworden. Sein Geficht hatte an Reife gew» Er hatte die zarte glatte Haut seiner Schwester, ckk ihre edel geschwungenen Braunen, die Schönheit ihre» ü(t und ihren entschiedenen und doch so milden Ausdruu� Augen und Mund. Zur Bewußtlofigkeit erstarrt, zeigten Züge dieselbe statuenhafte Ruhe, welche seiner Schwester für die Welt so unergründlich gemacht hatte. Wer ist der junge Mann?" fragte Jasper. ,«m« Elsa unterbrach ihn.St!" flüsterte sie.'ufl in wirklichen Schlaf, Herzenskind", fagte sie zu Myra,"iw wird es ihm bald besser gehen.".» Myra zog sich leise von dem Krankenbett mit dem anderen Ende des Zimmers zurück.__. jvO' Rupert Barth schien den Kreislauf seiner Abcnteu endet zu haben, der jetzt ungefähr einundzwanzig faßte- Er war in dieser Nacht aus demselben*. herausgeholt woiden, in welches er einst als Kind get® worden war. aP Er war in dasselbe Zimmer zurückgetragen worv dem er als Kind fortgebracht wurde._ Er lag in derselben Kinderstube, in welcher die ersten seines Lebens vorübergegangen waren.,». Mit leiser Stimme erzählte Myra Alles. wasNjheö- dem Knaben wußte, und was sie bereits Mellodew w hatte, die Geschickte Ruperts und Francesca Jww*-.« ß# Wenn der Arme. Vielgeprüfte wieder genes» n. p* Myra,nimmt er die beiden Erbschaften in(Wj. va" seiner darren, er wird mit seiner Braut verbunden, ihm hoffentlich der Sonnenschein des Glückes ebenso lächeln, als ihn bisher sein böser Stern verfolg«- (Fortsetzung folgt.)