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Nr. 152.
Beilage zum Berliner Volksblatt.
Die Insel Formosa.
Im Hinblick auf die kriegerischen Ereignisse in China und die Möglichkeit der Befignahme der Insel Formosa durch die nach einem Pfandobjekt verlangenden Franzosen gewinnt folgende nach dem Bericht eines in Ostafien lebenden Franzosen, M. Edmond Plauchut, im„ Temps" entworfene Schilderung der Insel besonderes Interesse, zumal unsere bisherige Kennt niß des Landes und der Sitten der Bevölkerung recht mangelhaft zu nennen ist. Die zwischen dem 22. und 25. nördlichen Breitengrade liegende Insel Formosa gehört gegenwärtig zu der chinesischen Provinz Fo- Kien, deren Hauptstadt Amoy ist. Ein von dem dortigen Vizekönig abhängiger Gouverneur refidirt zu Taiwan- Fu, der Hauptstadt der Insel. Leptere soll nach chinesischen Berichten erst 1848 von den bezopften Söhnen des himmlischen Reiches entdeckt worden sein, was jedenfalls lein gutes Licht auf die Schifffahrtsverhältnisse des alten Chinas wirft. 1534 betraten die Portugiesen zum ersten Male die Insel, der sie den Namen„ Formosa", die Schöne, gaben. Als Portugal von der Seemachtstellung verdrängt wurde, kamen erst die Spanier, welche eine mehr religiöse, als tommerzielle Niederlassung anlegten, später die Holländer, die gleichfalls den Befit der Insel nicht behaupten fonnten. Seit dem ist das herrliche Gebiet fast ganz in den Händen der Eingeborenen geblieben, die in den chinesischen Piraten gleich gefährliche Bundesgenoffen erhielten.
Die Bevölkerung besteht aus Eingeborenen altastatischer Abstammung, den Pei- Po- Hwan und Haffas, aus verschiedenen wilden Stämmen, wie Butan, Cuscus, Kowart und aus eingewanderten Chinesen. Zwischen Letteren und den wilden Stämmen besteht noch immer grimmige Feindschaft; ein Bergbewohner genießt nur dann Ansehen bei seinen Stammesgenoffen, wenn er mit dem Kopf eines Chinesen als Beutestück aufwarten fann. Die Pei Po- Hwan und Hakkas find dagegen mit ihren Siegern vielfach in Verkehr getreten, etliche unter ihnen tragen auch die Gewänder und den Bopf der Chinesen, froßdem herrscht bei ihnen die Sitte noch immer, fich die Dhren zu durchbohren und mit Holzstäbchen und Muscheln zu verzieren. Desgleichen ist das Betellauen durch weg Sitte, so daß die sonst ganz gefälligen Gestalten durch den anscheinend blutigen Mund unangenehm entstellt werden. Das Dasein der Eingeborenen ist einfach und gefahrvoll; fie sezen ohne viel Befinnen ihr Leben aufs Spiel und gehen nie unbewaffnet aus, da ste jederzeit eines Ueberfalls der räuberischen Bergbewohner gewärtig sein müssen. Da es weder Aerzte noch Arzneien giebt, so gehen die schwächlichen Rinder frühzeitig zu Grunde, und es bleiben nur die fräftigen Personen übrig; würden nicht die Fieberkrankheiten fie wegraffen, so gäbe es auf der Insel viele Jundertjährige; immerhin zeigen die Leute im Alter von 60 Jahren noch eine ganz erstaunliche Kraft und Ausdauer
Das Klima ist an der Küste gesund, jedoch unheilvoll in der Tiefebene und auf den Abhängen der Gebirgskette, die Formosa von Norden nach Süden buchstäblich in zwei hälften theilt. Der höchste Berg ist der Morison, welcher in der Mitte Don Formosa gelegen ist und ca. 3600 Meter hoch ist. Etliche noch thätige Bullane eristiren ebenfalls, jedoch hat sich in der Nähe des Meeres die Erde längst in Adererde verwandelt. An der Küste befinden sich an vielen Stellen große Dünen, Die bei niedrigem Wafferstande sich mit fleinen Strabben be beden, welche von den Affen als besondere Lieblingsspeise verzehrt werden. An gefährlichen Thieren sind nur Aligatoren und Krokodile vorhanden, diese allerdings in so starkem Maße, Daß es nicht rathsam ist, in leichtem Boote die Ströme im Innern des Landes zu überschreiten. Der Büffel wird allge mein als Bugthier benugt, da es nur wenige Pferde giebt, die eingeführt sind und fast nur von den Europäern benugt wer den; der vornehme Chinese zieht es vor, fich in seiner Sänfte tragen zu laffen. Die Flora ist eine sehr üppige; Orangen, Bananen, Goyaven wachsen in reichlicher Menge und bilden mit Reis die Bestandtheile des billigen Mahles; wer das Fleisch entbehren fann oder prinzipiell fein solches ist, wird in Formosa ein recht vegetarisches Leben führen können.
Die zur Ausfuhr dienenden Produkte find hauptsächlich Thee, Zuckerrohr, Hölzer, Dele u. f. m.; ferner spielt die Aus beute der Bergwerke( Gold, Silber, Kupfer, Kohlen) eine wichder Insel bergen unermeßliche Schäße, und ihr Befiz würde
Polarlicht und Erdstrom.
der
Von A. Woldt.
( Fortsetzung)
Wiffenschaft
Einige Jahre vergingen, während deren die Wilczek- Weyprecht'schen Vorschläge zur systematischen wissenschaftlichen Erforschung der Polargegenden entstanden und zur Konstituirung der Internationalen Bolarkommission führten, welche ihre erste Ronferenz Anfangs Oktober 1879 in Hamburg abhielt. Das bei dieser Gelegenheit entworfene Programm betonte unter Anderm die Wichtigkeit des Unternehmens vom Standpunkte Des Eromagnetismus aus. Die gleichzeitige Beobachtung an welche nach gewissen zu bestimmenden Gefichtspunkten gewählt werden, von den Störungen in den magnetischen Elementen, sowie deren Beziehungen zu den Polarlichtern und Sonnenflecken, eine Bedingung, ohne deren Erfüllung ein entscheidender Fort schritt in unserer Erkenntniß nicht gedacht werden könne. Das Programm verlangt deshalb bezüglich der Polarlichter, daß an
den Termintagen
Monats
-der este und fünfzehnte Tag eines jeden -auf allen zu errichtenden internationalen Polarsta
Dienstag, den 30. September 1884.
zu entschädigen. Die tägliche Ausbeute beträgt gegenwärtig 200 bis 250 Tonnen, tann jedoch, da die Gewinnung eine sehr leichte ist, beträchtlich gesteigert werden. Die Minen be finden sich im Besitz der chinesischen Regierung. Der Hafen von Relung wird neuerdings von der mehr westlich gelegenen Hafenstadt Tamschui überflügelt, die namentlich viel Thee nach den Vereinigten Staaten exportirt. Weitere brauchbare Häfen find an der Westküste: Taiwan- Fu und Taku; an der Südfüfte: Cheshon oder Loang- Kiao, während auf der ganzen Ostfüfte kein einziger ficherer Landungsplatz für größere Schiffe vorhanden ist. In den genannten Hafenstädten eristiren auch etliche europäische und amerikanische Handelshäuser; der Haupthandel liegt jedoch in den Händen der Chinesen, die mit Vorliebe fich in Taiwan niederlassen, wo eine chinesische Festung ihren Handel schüßt. Eine spanische Missionsgesellschaft hält fich gleichfalls in den genannten Städten auf, ohne bisher bedeutende Erfolge erzielt zu haben. Bessere Geschäfte machen dagegen die Engländer, die das Opium in Formosa einführen.
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Die Zahl der 1883 gelandeten Schiffe betrug fünfzig, der Tonnengehalt 20 000 Tons. Die Zahl der chinesischen Einwanderer erreichte die stattliche Höhe von 18.000. Die Mehrzahl kommt blutarm an und kehrt nach etlichen Jahren mit einem stattlichen Vermögen nach China zurück. Der Gesammt umsat im Handel Einfuhr und Ausfuhr war für 1883: 21 Millionen Francs. Die chinesischen Bollbehörden hatten eine Einnahme von 3 Millionen Francs aufzuweisen. Die Abgaben für das Opium brachten dem chinesischen Staatsschatz an 150 000 Francs. Der Gesammtwerth des von den Engländern eingeführten Opiums belief fich auf drei Millionen. Das Theegeschäft liegt zumeist in den Händen der Amerikaner. Vor fünfzehn Jahren wurde für ungefähr 2 Millionen Francs ausgeführt; im Jahre 1883 bereits für 12 Millionen. Ein Theil der Kohlenminen befindet sich im Besis von Privaten; dieselben führten 1883 Kohlen im Werthe von 700 000 Francs aus.
Diese wenigen Angaben lassen erkennen, welche Bedeutung Formosa für den asiatischen Handel hat. Gelingt es den Franzosen , auf Formosa festen Fuß zu faffen, so werden ste unzweifelhaft einen bedeutenden Vorsprung im Vergleich zu den übrigen Nationen haben. Augenblicklich sind sie allerdings von diesem Ziele noch ein gutes Stück entfernt.
Lokales.
( Hamb. Corresp.)
g. Mit der Zuschüttung des Grünen Grabens ist man jest nahezu fertig. Am Kupfergraben, hinter der Singakademie und bei der Inselstraße sieht man nur noch wenig von den Ufereinfaffungen, da der Graben nahezu bis zur Straßenfläche zugeschüttet ist. In Ermangelung genügender öffentlicher Spielpläge treiben jest Kinder auf dem zugeschütteten Terrain ihre Kurzweil. Von den fichtbaren Stellen des Grünen Grabens( der größte Theil deffelben ist bekanntlich überbaut) fieht man nur beim sog. Bullenwinkel noch einen größeren Theil nicht zugeschüttet, der aber kaum in Frage kommt und zu dessen vollständiger Füllung mit Erde es nur kurzer Zeit bedarf. Neugierig darf man nur sein, welchem Schicksal das Terrain des Grünen Grabens nunmehr verfällt.
g. Die jungen Kastanienbäume, welche in diesem Frühjahr im Kastanienwäldchen verpflanzt worden sind, find vorzüglich gediehen. Die gute Pflege, welche ihnen durch häu figes Bewäffern der Wurzeln zu Theil wird, hat zur Folge gehabt, daß jezt noch bei einigen der jungen Bäume frischgrü nende Blättchen, die zweiten in diesem Jahre, zum Vorschein fommen. Dieses frische Grün tritt umsomehr in's Auge, als das übrige Laub bereits abzusterben beginnt. Wie start der Blätterfall bereits ist, kann man auf dem üppigen Rasen des Kaftanienwäldchens hinter der Universität beobachten, welcher täglich mehrere Male von dem herabfallenden Laub gesäubert wird.
a. Eine der Kriminalpolizei bekannte und gefährliche Taschendiebin ist gestern zugleich mit ihrer von ihr zur Theilnahme an ihrem diebischen Gewerbe verführten Stiefmutter zur haft gebracht worden. Die unverehelichte erst 21 Jahre alte Alwine P. hatte in legter Zeit die zweite Frau ihres Vaters welcher Schuhmacher ist, veranlaßt, an ihren Streifereien durch die Stadt behufs Ausführung von Taschendiebstählen Theil zu nehmen. Während der letzten Wochen durchstreiften beide
der Beringstraße zahlreiche Untersuchungen über das Polarlicht angestellt. Die Nordlichter, welche während des Winter aufenthaltes der Bega- Expedition im Beringssund beobachtet wurden, hatten durchaus nicht den veränderlichen Charakter, wie die nördlich von Europa und bei uns gesehenen, fie trugen vielmehr das Gepräge der Unveränderlichkeit und der fast volltommenen Ruhe, auch zeichneten fie fich durch geringe Lichtstärke aus. Beinahe stets, wenn der Himmel flar war und diese schwache Lichterscheinung nicht durch das Licht der Sonne oder des Mondes gestört wurde, sah man am nordöstlichen Himmel einen gleichmäßigen Lichtbogen, dessen höchster Punkt 5-12 Grad über dem Horizont lag. Gewöhnlich war der Bogen gegen 10 Grad boch und breitete fich in regelmäßiger Biegung ungefähr 45 Grad nach beiden Seiten von seinem in Nordänderungen in Höhe, Umfang und Lage blieb dieser Bogen Stunden und Tage lang unverändert, so daß allen Ernstes baran gedacht werden konnte, durch eine„ Expofition" von 15 Minuten eine Photographie von ihm zu nehmen.
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1. Jahrgang.
Frauenspersonen mit Vorliebe die verkehrsreichen Straßen der Louisenstadt, gesellten sich an Schaufenstern der Geschäftslokale zu anderen Damen, wobei die Tochter Portemonnaies, Taschens tücher c. aus den Taschen der Damen stahl und ihrer hinter ihr stehenden Mutter zusteckte. Gestern Abend wurden beide Diebinnen in der Kommandanten- und sodann in der Dranienstraße beobachtet, als sie binnen furzer Frist in zehn Fällen Taschendiebstähle auszuführen versuchten, die aber in Folge der Aufmerksamkeit ihrer Opfer mißlangen. Als es endlich bei dem 11. Male der Tochter gelang, vor einem Schaufenster einer Dame ein Portemonnaie aus der Tasche zu nehmen, da wurden beide Diebinnen in flagranti ergriffen und zur Haft gebracht.
g. Das häufige Stürzen der Pferde auf dem Asphalt pflaster nach erfolgter Besprengung desselben( das Besprengen erfolgte zum Theil, um dadurch zugleich mittels der Gummistraßenreiniger das Asphaltpflaster zu reinigen) hat nunmehr endlich zu der Maßnahme geführt, daß jezt sofort nach erfolgter Reinigigung mittels der Besen das besprengte Asphaltpflaster mit Sand bestreut wird.
a. Ein ungetreuer Kommis. Der Inhaber eines Konfectionsgeschäfts in der Oberwallstraße, Kaufmann L., bemerkte seit einiger Zeit, daß ihm Stoffe aus seinem Geschäftslotal fortgesezt gestohlen würden und er richtete seine Aufmerkſamfeit auf die Ermittelung des Thäters, den er in einem bei ihm beschäftigten Kommis, dem 20jährigen M., vermuthete. M. war in dem L.'schen Geschäft mit der Beschaffung von Stoffen, für die Herstellung von Mänteln betraut, und war von seinem Prinzipal ermächtigt, selbständig von den Geschäftslieferanten in Fällen, wo die vorhandenen Stoffvorräthe ausgegangen waren, Stoffe fommen zu lassen, und auf die Bestellzettel des M. wurden auch von den Lieferanten der Firma die verlangten Stoffe anstandslos geschickt. M. war also leicht in der Lage einen großen Vertrauensmißbrauch zu begehen. Als nun vor einigen Tagen wieder eine fleine Partie Sammet in dem L.'schen Geschäft vermißt wurde, wurde auf die Anzeige des L. sofort Haussuchung in der M.'schen Wohnung ge halten, und nachdem der vermißte Sammet und sonstige aus dem L.'schen Geschäft herrührenden Stoffe gefunden worden waren, wurde M. selbst festgenommen. M. räumte nun ein, daß er seit Juni cr. in etwa 30 Fällen, durch Bestellzettel Waaren bei den Lieferanten für die Firma bestellt habe, die im Geschäft garnicht gebraucht wurden und die er fich angeeignet hat, und daß er in 30 anderen Fällen Stoffe aus dem Geschäft selbst entwendet hat. Diese theils gestohlenen, theils durch Betrug erlangten Waaren habe er dem Zuschneider D. zu geringen Preisen verkauft, welcher ihn zu den fort gesezten Diebstählen und Betrügereien angestiftet habe. D., welcher seine Betheiligung an den Strafthaien des M. bestreitet, ist zugleich mit Mt. heut zur Haft gebracht worden.
t. Diana im Bade. Bei Inspektor W. war große Gesellschaft. Von allen Nachbargütern waren die Beamten mit und ohne Familie eingetroffen, um den Geburtstag des Herrn W. in ungezwungenster Weise zu feiern. Unter den Gästen befand sich auch der junge Pastor H. des benachbarten Städt chens, welcher sowohl wegen seiner Anschauungen, als auch wegen seiner liebenswürdigen Allüren und eines heiteren Temperamentes fich allgemeiner Beliebtheit erfreute. Die Ge sellschaft befand sich in heiterster Stimmung, man hatte die Stala der ländlichen Vergnügungen durchloftet und war soeben bei den Pfänderspielen. Herr Förster H. war gerade zum legten Male in den Brunnen gefallen, und um die Gluth des allgemeinen Frohfinnes noch mehr zu schüren, wurde der zeitgemäße Vorschlag gemacht, lebende Bilder zu arrangiren. Mit wahrer Begeisterung wurde dieser Vorschlag aufgenommen, die Thüröffnung eines Nebenzimmers bildete den Rahmen zu dem zu stellenden Bilde, und die angenehmen Schwerenöther der Gesellschaft verschwanden bald hinter dem schnell herbeis welcher die geheimnisvolle Thürgeschafften Vorhange , welcher öffnung den neugierigen Blicken der Zuschauer verhüllte, um mit Humor und Geschickt die improvifirten lebenden Bilder zu inszeniren. So waren bereits mehrere Bilder gestellt worden, deren Motive allein die muntere Laune eingegeben, und hatten eine zündende Wirkung hervorgerufen, da ertönte plöglich unterdrücktes Kichern und Lachen hinter dem Vorhange, ganz sonderbare Töne wurden laut, und Alles deutete darauf hin, daß etwas Außerordentliches vorbereitet werde. Da erschien Herr Pastor H. und verkündete als nächstes Bild: Diana im Bade." Betroffen und verlegen schauten
tirt hatte, einem Heiligenschein, den fich unser alter Mutterplanet aufs Haupt gefeßt hat. Dieser Heiligenschein befindet fich demnach 26 deutsche Meilen über der Erdoberfläche und hat einen 11 mal so großen Durchmesser, nämlich 275 deutsche Meilen. Unsere Erde trägt aber diesen Lichtkranz nicht direkt senkrecht über dem Nordpol , sondern ein wenig seitwärts, led wie etwa ein Cerevistäppchen aufgesetzt wird. Es rührt dies von der bekannten Beziehung der Nordlichtstrahlen zu dem magnetischen Pol der Erde her. In der That wurde hiernach, sowie nach den gewöhnlichen Angaben über die Richtung des Nordlichts, der magnetische Pol, welcher fich bekanntlich unter dem 700 nördlicher Breite und dem 97° westlicher Länge hoch oben in Amerita befindet, die Anwartschaft haben, der Mittelpunkt der Nordlichtglorie zu sein. Aber die zuverlässigsten Nordlicht- Beobachtungen, welche Nordenskiöld zugänglich waren, zeigten mit Bestimmtheit, daß der Mittelpunkt für die am häufigsten vorkommenden Nordlichtbogen nicht an dem magnetischen Pole liegt, sondern an einem dem Nordpol näher gelegenen Punkte, für welchen Nordenskiöld bis auf Weiteres die Lage zu 81° nördlicher Breite und 80° westlicher Länge annahm. Um Verwechselungen vorzubeugen, nannte er diesen Punkt den Nordlichtpol.
An Bord der Vega" wurde dieser Nordlichtbogen bald Man ganz allgemein der gewöhnliche Bogen" genannt. lam bei feinem Anblid unwillkürlich auf den Gedanken, daß Dieser Nordlichtpol liegt hiernach in der Nähe des Schauer von einem beständigen oder beinahe beständigen, in dem oberen Theile der Atmosphäre belegenen Lichtkreis herrühre. plages der Thätigkeit der fürzlich geretteten Nordpolar- Expe bition unter Greely . Es ist wohl taum nöthig zu bemerken, Es war klar, daß man durch einfache Rechnung die Lage dieses daß die Nordlichtglorie im Winterquartier der Bega nicht Nordlichtbogens im Raum leicht finden fonnte. Es fann bier ununterbrochen die Gestalt des einfachen Nordlichfranzes auf die näheren Untersuchungen und Beobachtungen, auf hatte. Der gewöhnliche" Bogen war eben nur die am häuGrund deren Nordenskiöld unter Buhilfenahme aller in der figsten vorkommende und am längsten andauernde Form des Bolar Literatur enthaltenen Nachrichten über Nordlichter zur Phänomens. Buweilen aber hob und senkte fich der Bogen und verschob sich langsam am Horizont; zuweilen zeigten sich Aufstellung einer bestimmten Theorie gelangte, nicht eingegangen werden. Genug, er stellte den Sag auf: Daß die Erde, auch Bogen, die ganz und gar von dem gewöhnlichen Bogen felbst während der Minimumjahre für die Nordlichter, mit abwichen. Sogar fich kreuzende Bogen wurden einige Male einem beinahe beſtändigen, beständigen, einfachen, doppelten oder gesehen. Einmal wurden sechs Nordlichtbogen zu gleicher Zeit deffen innere geschmückt ist, Lichtkranz Des 1878-79 Winters beobachtet. gewöhn Kante während lich eine Höhe über der Erdoberfläche von ungefähr 0,03 Erdradien hatte und deffen Mittelpunkt etwas unter der Erdober fläche, ein Stück nördlich von dem magnetischen Pol belegen war, und welcher, mit einem Durchmesser von ungefähr 0,32 Erdradien, fich in einer Ebene senkrecht gegen den den Mittel
tionen fortlaufende Polarlichterbeobachtungen ausgeführt wer den. Außerdem sollen die Bolarlichter überhaupt von Stunde Lichtintenfität nach vier Stufen abgeschäßt werden. Auch müffen einzelne Bolarlicht- Phänomene zum Gegenstand eingehender Beobachtung gemacht werden, wobei die verschiedenen Phasen genau zusammen mit gleichzeitigen Lesungen der magnetischen Bolarlichtern sollen durch Meffungen bestimmt werden, welche von detachirten Beobachtungspartien ausgeführt werden, wenn möglich unter Anstellung gleichzeitiger Beobachtungen über De- vielfachen llinations- Variationen. Es find endlich Beobachtungen von galvanischen Erdströmen in engem Zusammenhang mit dem magnetischen Beobachtungen und Polarlichterscheinungen aus Noch bevor dieses Programm zur Ausführung fam die legtere fich bekanntlich bis zum Jahre 1882183 verzögerte überraschte Nordenskiöld die Welt mit einer von ihm aufgestellten neuen Theorie des Nordlichtes. Der berühmte schwedische Forscher hatte inzwischen seine große Vega- Expedition ausgeführt und während der Ueberwinterung 1878/79 in der Nähe Kranz, den er als die beſtändige Form des Nordlichtes tonfta
Juführen.
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punkt des Lichtkranzes treffenden Erdradius ausbreitete. Nordenskiöld schlug für dieses freisförmige Nordlicht den In der That ähnelt der feine Namen Nordlichtglorie vor.
Es erscheint sonderbar, daß die zahlreichen und aufmertsam beobachtenden Polarforscher, welche das hocharktische Gebiet besucht haben, nichts von diesem Nordlichtkranz meldeten. Aber Nordenskiöld begegnete diesem Einwande dadurch, daß er sagt, daß sich das Gebiet der Sichtbarkeit für den beſtändigsten und regelmäßigsten Kreis in diesem Lichtfranze nur über so wenig bewohnte Gegenden erstrecke, was nebst der Lichtschwäche des ganzen Phänomens der Grund sein dürfte, weshalb demselben früher nicht die Aufmerksamkeit zu Theil geworden ist, die es