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Nr. 155.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Aus Süd- Afrika.

Es ist nicht recht flar, ob sich das gemeldete Gerücht, daß die Boeren Vryburg, den Hauptort von Stellaland, genommen baben, auf eine Annerion seitens der transvaalischer Beamten bezieht, oder nur darauf, daß die Republik Stellaland definitiv alle Annexionspläne feitens Englands und der Kapkolonie be feitigt hat. Schon in den legten Postberichten aus Stellaland bieß es: Vryburg ist den Boeren übergeben worden, worunter in diesem Fall die Anhänger des Herrn van Niefert zu ver ftehen sind. Es war und ist noch nicht leicht, von den Vor­gängen in Betschuanaland fich eine genaue Vorstellung zu machen, weil die Verbindung dorthin noch sehr viel zu wünschen übrig läßt, und weil es eigentlich in Stellaland drei Parteien gab, von denen eine jede andere Nachrichten nach der Außen­welt gelangen ließ, abgesehen von den oft nicht verlässigen Berichten, zufällig anwesender Reisender, deren Mittheilungen in den nächsten Telegraphenstationen Kimberley und Barkly West   dem Draht übergeben werden. Wir wollen im Folgen den versuchen, die neueren Vorgänge, die wohl zu der Absorb tion von Stellaland durch Transvaal   führen werden oder schon geführt haben, einigermaßen flarlegen.

Von den drei Parteirichtungen in Stellaland_war schon ofters hier die Rede. In Vryburg dominirte der Einfluß der­jenigen Leute, die sich am liebsten von der Kapkolonie   hätten anneftiren laffen; es zählten zu den Anhängern dieser Richtung zu mal auch die Kaufleute, weil sie für ihren Handel die hohen Zölle Des Transvaafürchteten; es fann ja auch nicht geleugnet werden, daß fie hierbei im Rechte waren. Diese Partei hatte in Vryburg einige Beamte ernannt. Der vormalige Präsident van Niekerk

"

Freitag, den 3. Oktober 1884.

langte für Montftoa einen Waffenstillstand von 14 Tagen, die Boern wollten aber nur 24 Stunden bewilligen. Für Deutsch­ land   ist noch bemerkenswerth der Schluß einer Privatdepesche des Cape Argus" aus Taungs via Kimberley vom 1. Sep­tember, in welcher es heißt: Sollte Stellaland definitiv als Republik   übergeben werden, so werden die Boern das Land bis Kuruman( ein auch an der Handelsroute gelegener, schon etwas europäiftrter Plat) beanspruchen; und die Grenzlinie, die fie bestimmt haben, schließt Maroquin ein, so daß das deutsche Territorium von Angra Pequena   schon an das Boer Territorium herankommen kann, da sie beide unter demselben Breitegrade liegen."

In der That tann die Cap- Kolonie jest schon als abge­schnitten gelten, wenn England feinen neuen Krieg mit Trans­ vaal   anfangen will, was sehr unwahrscheinlich ist.

Ueber das Gefecht am Rooi- Grond liegt noch eine aus­ausführliche Erzählung in einer Kimberley- Zeitung vor, der man Vertrauen schenken darf. Darnach war Vethel schwer ver­wundet und bewußtlos, als ihm die Boern wie allen Ver­wundeten den Gnadenstoß gaben. Das Gefecht war außer­ordentlich erbittert gewesen, es war zum Handgemenge gekom­men, und man tämpfte mit dem Gewehrkolben bis Sonnen­untergang. Gegen 250 Schwarze wurden fodt auf dem Schlacht­felde gefunden, auch Montfto's ältester Sohn fand den Tod. Dagegen scheint der Verlust der Boern übertrieben worden zu sein; es fielen nach diesem Bericht fünf, und sechs wurden schwer verwundet. Einer wurde von den Schwarzen gefangen genommen und buchstäblich in Stücke gehauen. Wenn die Boern, wie das legte Telegramm besagte, im Intereffe der Humanität in Vryburg eingerückt find, so wird hoffent­lich ein Ende dieser scheußlichen Kämpfe gekommen sein, denn eine förmliche Regierung fönnte solche Bus stände nicht zugeben. Unter fich sollen jene Boern gute Bucht halten, aber der Viehdiebstahl wird in großem Maße betrieben. Am Rooi- Grond waren zulegt etwa 450 Weiße, davon 16 Engländer. Ihr Führer ist Nikolas Gen van Bits tiers, ein wohlerzogener Mann aus einer guten holländischen Familie. Das Land selbst," schließt jener Berichterstatter, gehört zu den schönsten in Südafrika   und ist ganz außer ordentlich gut zu Ackerbau und Weidezwecken geeignet; die Stadt( Montfloa's Stadt ist gemeint) ist splendid" gelegen und ein nie verflegendes Flüßchen fließt hindurch."- Im Ganzen sollen aus dem Lande Goschen zweitausend Farmen ,, allotirt" werden.

und das eigentliche Regierungs Bureau" befanden fich in­deffen an einem anderen, Hartfrioer genannten Drt. Die eng lische plet geworden sein soll, hatte ihr Hauptquartier in dem alten Drte Taungs, der übrigens auch am Hart Fluß liegt und auf jeder befferen Karte von Südafrika   leicht gefunden werden kann. Bon Taungs fam seiner Zeit Mackenzie nach Vryburg, um dort die englische Fahne aufzubissen; ebendorthin ging Lieute­nant Bower, der übrigens selbst, wie fich jest herausstellt, den berüchtigten Scotty Shmith, der es mit den Engländern noch hielt, aber sie zu sehr kompromittirte, durch Major Lowe ver­haften ließ. Auch sonst zeigte er fich gegen die Boern sehr zu vorkommend, ging auf alle ihre Wünsche ein und erklärte fich damit einverstanden, daß an Stelle der britischen Flagge in Vryburg wieder die Flagge von Stellaland aufgezogen wurde. Troß diefer Bugeständnisse, die immerhin ein britisches Pro­tettorat" über Stellaland nicht ausgeschloffen hätten, soll er bei Gelegenheit der betreffenden Unterredung, die in Losasa unter Transtei, welches das Cap- Parlament unlängst so unvorsichtig Affiftenz von 400 Boern stattfand, so insultirt worden sein, annektirte. Nach den Pondos beschweren sich hierüber deren daß er es vorzog, mit Mr. Rhodes, dem Aehnliches am Rooi Grond paffirt war, den Staub Betschuanalandes wieder von den Füßen zu schütteln. Die Kleine englische Bolizeimacht un ter Major Lowe machte unterdessen auf einige marodirende

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Während so die Dinge im Norden der Kolonie hoffentlich definitiv geordnet find, drohen neue Verwickelungen im

Kolonie in Eingaben an das englische Unterhaus und die englische Gesellschaft zum Schuße der Eingeborenen Ausdrud. Man sollte in der That die transteiischen Völkerschaften mög­

Boern, die Vieh gestohlen haben sollten, Jagd, holte fie aber lichst sich selbst überlassen, aus Gründen der Billigkeit wie

1. Jahrgang.

Lokales.

In der Armen- Direktion fand vor einigen Tagen die Bestätigung des Tableaus der neuen Armen- Kommissionsbe zirke durch das Plenum statt. Die neue Vertheilung schließt fich im Wesentlichen genau an die Bezirkseintheilung an, die mit dem 1. t. Wits. ins Leben tritt. In der Regel werden mehrere Stadtbezirke einen Armentommissionsbezirk bilden, nur in 8 Fällen war es nothwendig, Stadtbezirke zu theilen, weil die lokalen Verhältnisse einen andern Ausweg nicht gestatteten.

Gleichzeitig erklärte sich die Armenkommission damit einver standen, daß die neuen Armenkommissionsbezitte mit dem 1. April 1885 ins Leben treten und daß mit diesem Zeitpunkt auch sämmtliche bisherige Armenarztbezirke aufhören. Um die Armen­ärzte auf die Neuorganisation vorzubereiten, wird ihnen sämmt lich noch vor dem 1. Dttober 1884 zum 31. März 1885 gefün digt werden. Das in den verbindlichsten Wendungen gehal tene Schriftstück rechtfertigt und bedauert die Kündigung, spricht den Armenärzten den Dank für die bisherigen treuen Dienste und die Hoffnung aus, daß fie auch unter der veränderten Re­organisation wieder ihre Stellen übernehmen werden. Um den Herren Aerzten diesen Entschluß zu erleichtern, soll der Ueber­fichtsplan der Armenarztbezirke, welche in jedem Fall mehrere Armenkommissionsbezirke umfassen, bereits im Laufe des Dr tobers zur öffentlichen Kenntnißnahme ausgelegt werden. Auch wir können nur den Wunsch hegen, daß die bisherigen Armen­ärzte auch vom 1. April t. J. ab dem städtischen Dienste treu bleiben.

V

Ueber die Berliner   Kanalisation spricht sich der Be­richt über die Gemeindeverwaltung in den Jahren 1877-1881 folgendermaßen aus: Eine bedeutende Thätigkeit wurde auf dem Gebiete der Kanalisation und der Riefelfelder entwickelt. Während ursprünglich nur der Bau eines Radialsystems be­schloffen war, fahen sich die Kommunalbehörden schon Ende 1876 genöthigt, den Bau sämmtlicher füuf Radialsysteme des Innern der Stadt zu beschließen. Bald folgten die Systeme 6 und 7 nach. Wie bedeutend die Bauthätigkeit war, geht daraus hervor, daß Ende 1876 in den Radialsystemen 1-5 8266 Meter gemauerte Kanäle und 30 401 Meter Thonrohr­leitungen, am Ende des Jahres 1878 aber 85 102 Meter ge­mauerte Kanäle und 290 337 Meter Thonrohrleitungen vors handen waren. Für die öffentliche Gesundheitspflege war die Kanalisation von großer Bedeutung. Es ist statistisch erwiesen, daß Typhus und andere epidemische Krankheiten, welche haupt sächlich ihren Grund in der durch ungenügende Beseitigung der Abfuhrstoffe verpesteten Luft haben, in den Stadttheilen, in denen die Kanalisation durchgeführt ist, bedeutend nachges laffen haben. Eine weitere für die öffentliche Gesundheitspflege wichtige Einrichtung ist der Schlachtzwang auf dem Viehhofe nebst der mit diesem verbundenen Fleischschau u. a. m. Die Armen Verwaltung behandelt der Bericht in drei größeren Abschnitten. Einmal bespricht er im allgemeinen die Organi sation und die Kosten der gesammten Armen- Verwaltung. Dann folgt die offene gefeßliche Armenpflege, d. h. die jenige, welche fich mit der Unterstügung hilfsbedürftiger Bersonen durch Gewährung von Geldmitteln. freier ärztlicher Behandlung in Krantheitsfällen, sowie freier Medizin beschäftigt, und drittens die geschlossene Armenpflege, d. h. die Behand lung armer förperlich Kranker in den von der Stadt errichteten Krantenhäusern. Die zunehmende Bahl der Geisteskranken in der Bevölkerung Berlins   hatte bereits im Jahre 1877 zum Bau der städtischen Frrenanstalt in Dalldorf   und im Jahre 1880 zum Bau einer besonderen Jo ioten- Anstalt daselbst ge­führt. Der diese Anstalt behandelnde Abschnitt des Ver waltungsberichts veranschaulicht die Umstände, welche die Kommunalbehörden im Laufe der Zeit zum Bau dieser An stalt veranlaßt haben. Er fezt das Verhältniß der Stadtges meinde zur fönigl. Charitee Direktion in Bezug auf diese Kranten auseinander und giebt ein treues Bild des Wirkens der Dalldorfer Anstalt. Leider nimmt die Zahl der Geistes franken in Berlin   derart zu, daß die Anstalt bereits im Jahre 1880 einen Beftand von 1039 Kranten hatte und im Jahre 1882 bereits 498 Rrante in Privat Anstalten unterge bracht werden mußten. So find die Kommunalbehörden schon jezt nach taum vierjährigem Bestehen der Anstalt vor die Frage gestellt, in welcher Weise neue Lokalitäten zur Unter­bringung der Geistestranten zu beschaffen find. Der Ab

Der Klugheit. Das ganze Land fann als eine große Reserve" betrachtet werden, wo sich die aus anderen Gegenden ver­triebenen Schwarzen gesammelt haben, und wo man fte so

Andererseits verlangen die Boern gestohlenes Vich vom Häuptling Mantoroane zurüd, welcher ein englischer Schüß­feinen und Englands Anhängern im Beischuanaland zählen auch eine Anzahl Leute, denen er Farmen versprochen hat. Die englische Bolizei, welche den Boern gegenüber machtlos ist, hin gereizt find.

wenig wie möglich ſtoren sollte. Aber einige weiße Farmer

in Tembuland scheinen Lust zu haben, wegen der Vieh­Diebstähle mit den Tembus anzubinden, gerade wo diese ohne

Präsident Brand des Dranje- Freistaates schrieb un term 31. Juli nochmals offiziell an Oberst Clarke in Basutoland,

Ruhe im Ernstfalle aufrecht zu erhalten.

Der Import der Rap Kolonie im 2. Quartal 1884 betrug Lftrlg. 1,228,579 gegen Lstrlg. 1,424,017 im entsprechenden

auch andere Anhänger der englischen Herrschaft geflüchtet waren und damit war eigentlich Vryburg den Boern schon daß deffen Offiziere und Polizisten nicht ausreichend seien, die übergeben. Den transvaalischen General Joubert, mit dem bem Rhodes zusammentreffen sollte, um die Angelegenheit Bet fchuanalands zu ordnen, hat legterer gar nicht gesprochen, obs wohl ihm Joubert noch einen Boten nachsenden ließ. Was hätte aber diese Unterredung nüßen sollen? Rhodes sah sehr resp. Lstrlg. 1,771,485. Die Abnahme des Imports bezieht sich wohl ein, daß er gegen den Einfluß der Transvaal   Republit nichts machen konnte. Schon vor der Ankunft des Mr. Rhodes den Boeren gesagt haben: als General der Transvaal  - Armee tonne er ihnen feinen Rath geben, aber als Afrikaner" rathe er, die Engländer aus Betschuanaland zu vertreiben. Dies ge Shah während der legten Scharmügel zwischen den Boern und Montfioa, die zu deffen Unterwerfung führten. Rhodes vers

,, Sie ist alt."

Haben Sie fich gut mit der Dame unterhalten?" fragte in eines Tages einen Herrn, der mir erzählte, er sei der Tischnachbar einer berühmten, geistoollen

gewefen.

tein Vorwurf

auf alle Artikel des gewöhnlichen Konsums, besonders aber auf Spirituosen und Tabat. In große Ausgaben darf sich die Rap- Kolonie unter solchen Verhältnissen nicht stürzen und sie darf keine Kriege führen, zumal England, wenn es mit seinen Soldaten aushilft, dies nur thut, wenn die Kolonie die Hälfte der Kosten für die Unterhaltung der Rothröcke bezahlt.

wenden wird? Fühlst Du nicht, welch' einen niedrigen Ursprung die Dir gezollten Aufmerksamkeiten haben? Man betrachtet Dich als provisorisches Spielzeug der oberflächlichsten Art. Wäreft Du flug, so ließest Du den seichten Herrn das Un­passende seines Betragens fühlen und thätest nicht, als sei mit jener Aeußerung über die Andere Dir etwas Angenehmes ge fagt. Dder irre ich mich? Pflegen junge Damen dergleichen nie zu thun?

,, Ach, fie ist alt!" war die Antwort, und ich konnte mich nicht enthalten, dem mich darob verblüfft Anschauenden zu entgegnen: Se nun, alt hoffen wir alle zu werden, das ist Rollen der jugendlichen Liebhaberin noch spielte, während des hätte ich nach einer Schauspielerin gefragt, welche die Lebens Mai längst hinter ihr lag, so wäre die Antwort: Sie Lebensgefährtin zu wählen:

Handelt es sich um Liebe und Ehe, so finde ich es nicht nur berechtigt, sondern nothwendig, wenn das Alter einer Spricht ein junger Mann, Frau in Betracht gezogen wird. dem man zumuthet, eine für seine Jahre nicht passende Sie ist alt!", so fann man Warnungsruf erheben, sähe ich einen Mann, der mir nahe

"

ift alt", ein berechtigter Tabel gewesen und selbst dann auch ihm nur beipflichten, ja ich selbst würde die Worte als nur für den Fall, daß es ihr nicht gelungen wäre, durch ihre Kunst den schönen Schein hervorzuzaubern. Konnte sie das, steht, im Begriffe, ein Mädchen zu heirathen, das viel älter fo mar es gleichgiltig, welches Alter ihr der Tauffchein gab, Re follte ja nur auf der Bühne die Jugend darstellen.

Bielleicht ließe sich über diese Anschauung vom Stand­puntte der Aesthetit streiten; ich will mich bescheiden, wenn man mir meinen Jrrthum nachweift. Dagegen glaube ich wohl die Behauptung aufftellen zu dürfen, es sei für die Unter haltung in einer Gesellschaft, bei Tische, auf Spaziergängen fei, wenn fie nur gebildet, liebenswürdig, geiftvoll und und dergleichen ganz gleichgiltig, ob eine Frau jung oder alt

munter ist.

liegen und alt werden.

Sie ist alt!" Mit dieser Redensart

ift, als er selbst.

Ebenso entrüstet würde ich aber ausrufen Er ist alt!", fäbe ich ein junges Mädchen einem Manne vermählen, der ihr Bater oder gar ihr Großvater sein könnte; denn ich halte eine solche Verbindung, mag man auch noch so viel zu ihren Gunsten anführen, für ebenso unpassend.

Dagegen verstehe ich nicht, warum man, wenn man eine Jungfrau in vorgerücktem Alter oder einer Wittwe zu einer Ehe mit einem Manne schreiten sieht, deffen Alter dem ihrigen entspricht, das tadelnde Geschrei erhebt: Sie ist alt!" oder in

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Großen und Ganzen nicht gerade zur Ehre gereichende Erscheis ihrem Alter", oder Alter schüßt vor Thorheit nicht." nung, daß es den Frauen eine Art von Vorwurf daraus macht, wenn auch fie dem Schicksal alles Geschaffenen unters glaubt mancher Mann über eine Frau völlig den Stab ge brochen, sein endgiltiges, unumstößliches Urtheil über fie fund gegeben zu haben. Ob er fich wohl flar macht, welche ein Ur theil er damit gleichzeitig über fich felbft fällt?"

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Man predigt ja heutzutage der Jugend, die sogenannte Bernunftheirath fei die einzig richtige und glückverheißende; weshalb verdenkt man fte denn Leuten, von denen man der Sachlage nach nicht mehr annehmen kann, daß fie fich noch mit heißen Herzensregungen in Unfosten segen werden?

Der Mann, welcher nur Jugend und Schönheit als Eigen das Sie ist alt!", mit dem wir es hier zu thun haben, gar Schaften betrachtet, welche bei Beurtheilung einer Frau in's Gewicht fallen, sagt damit, daß er eine unendlich geringe zumeist auf Frauen anzuwenden, welche in den Jahren stehen, Meinung von ihr habe; feine Huldigung, feine Schmeichelet follte die Einzelne unempfindlich machen gegen die schwere Be leidigung, welche ihr dadurch in ihrem ganzen Geschlechte zu

gefügt wird.

eine Andere mit der wohlfeilen und verdächtigen Redensart: Junge Frau, die Du wohlgefällig lächelft. wenn ein Herr berer oder auch Derselbe die gleiche Bezeichnung auf Dich an Sie ist alt!" abfertigt, sagst Du Dir nicht, wie bald ein An­

Mit dem wirklichen Alter, in welchem sich die Lebensbahn abwärts neigt und die Arbeitskraft des Menschen abnimmt, hat nichts gemein. Die Herren baben die Güte, diese Bezeichnung die fie für fich selbst als die besten und träftigsten bezeichnen, in denen fie meinen, fich auf der Höhe ihres Wirkens und Schaffens zu befinden. Der Ausdruck wird von der Frau ge braucht, hinter welcher die Jahre der ersten Jugendblüthe liegen.

Das Urtheil ist kein ganz ungerechtfertigtes, sobald eine über die erste Jugend hinausgereifte Frau das leichte, an­muthvolle, naive Wesen des jungen Mädchens noch bei

zubehalten versucht, sobald sie sich noch fleidet, wie es ihren Jahren nicht mehr zufommt, sobald fie merken läßt, ihr Streben sei darauf gerichtet, durch den Schein von äußeren Vorzügen, die sie eingebüßt, vielleicht auch nie beseffen hat, zu täuschen.

Sie ist troßdem alt!" wäre hier vielleicht ein gerechter Richterspruch; ist aber Derjenige, welcher ihn fällt, auch befugt dazu? Wie viele Männer haben wir doch, die noch den Jugendlichen spielen, wenn für fie längst die Tage herbei gelommen find, von denen es beißt: fie gefallen mir nicht!" Männer, welche fich für die Entelin noch ebenso unwider stehlich halten, wie sie es einst für die Großmutter zu fein glaubten!

Sie ist alt!" Damit glaubt ein Theil der Männerwelt und leider müffen wir eingestehen, ganz besonders der deutschen  Männerwelt- jeder Rücksicht gegen das andere Geschlecht über­hoben zu sein. Nun gehöre ich durchaus nicht zu denjenigen Frauen, die eine ansgesuchte Galanterie oder Ritterlichkeit gegen Die Frauenwelt verlangen oder als etwas sehr Wünschenswerthes erachtet. Ich halte es für viel empfehlenswerther, unsere heran­wachsende weibliche Jugend weniger zum ,, Anranken" zu erziehen, fie auf die eigenen Füße zu stellen, damit fie nicht bei jedem Anlaß schußfuchend umberblicken muß. Ich nehme es den Herren deshalb gar nicht übel, wenn fte auf Reisen, in Kons zerten und an anderen öffentlichen Drten gute Bläße, die fie Durch ihr Geld und ihr pünktliches Erscheinen erworben haben, nicht ohne Weiteres an zu spät kommende Damen abtreten. Empörend ist es aber, wenn Herren sich zu solchen Artigkeiten nur dann veranlaßt sehen, wenn die Betreffende fung" ist, und fich auch nicht entblöden, älteren Frauen dies merken zu laffen. Nach meinem Gefühl müßte die so ausgezeichnete von einer ihr in dieser Weise gebotenen Vergünstigung feinen Ge brauch machen. Sie gilt nicht ihrem Geschlecht, sondern ihrer Person, und erhält dadurch den Charakter der Budringlichkeit. Alt sein und alt werden ist keine Unehre, sondern wird es nur, wenn wir durchaus nicht alt erscheinen wollen. Die Frauen, die aus Furcht vor dem Männermorte; Sie ist alt!" fich zu allerlei thörichten Versuchen, jung zu scheinen, verleiten laffen, möchten dies doch beherzigen und fich gesagt sein laffen, daß alle solche Bemühungen selten zum Swede führen; man täuscht in der Regel Niemand als sich selbst. Männer, welche eine solche mit aller Gewalt jung sein wollende Frau verhöhnen, sollten aber doch an die eigene Brust schlagen nnd sich auch ein mal die Frage vorlegen, wer denn der eigentliche Urheber solcher Lächerlichkeit ist? ( Büricher Bost.")