ergaben, daß die schon längere Zeit kränkliche Wittwe, wenn auch vielleicht infolge der Aufregung der lezten Tage, eines ganz natürlichen Todes gestorben war.

Jedenfalls

macht hätte. In Desterreich hat man die sozialen Reformen mit der Einführung eines gefeßlich geregelten, neun aug zehnstündigen Normalarbeitstages begonnen.

N. Ein Soldat aaf Posten erschossen. Der Füfilier Maaß von der 11. Kompagnie des Garde- Alexandes- Regiments stand in der vergangenen Nacht auf dem zweiten Hofe des alten Schloffes Wache. Er wurde von dem die Ronde machen­den Offizier schlafend angetroffen. Kurz vor 6 Uhr hörten die anderen Posten einen Schuß fallen und fanden, nachdem sie dem Schalle gefolgt waren, den 2c. Maaß todt am Boden liegen. Derselbe diente bereits im dritten Jahre und mag ihm so sein Vergehen sehr uahe gegangen sein, in Folge dessen er fich mit seinem Gewehr in den Leib schoß. M. war verheirathet und hinterläßt seiner durch diesen Schlag bhart getroffenen Frau zwei Kinder. Die Leiche wurde nach dem Militärlazareth ge­schafft.

schnitt über das Arbeitshaus und die beiden Asyle für Obdachlose schildert die Einrichtung und Verwaltung dieser Anstalten, von denen erstere eine Korrigendenanstalt für profeffionsmäßige Bettler und Vagabunden ist, leg­tere beiden aber dazu dienen, obdachlosen Personen bei­derlei Geschlechts Unterkunft für die Nacht zu gewähren. Der nächste Abschnitt behandelt die Altersversorgungsanstalten, sowohl diejenigen, welche ans städtischen Mitteln erhalten wer den, wie das Hospital im Arbeitshause für bescholtene Per­sonen und das Friedrich- Wilhelms- hospital für arbeitsunfähige unbescholtene Personen, als auch diejenigen, welche unter dem Protektorate der Stadt stehen. Anschließend an die Alters­versorgungsanstalten enthält der nächste Abschnitt den Bericht über die Waisenverwaltung. Auch diese hat, wie alle übrigen Zweige der Verwaltung, eine erhöhte Thätigkeit der Kommu nalbehörden beansprucht, da auch die Zahl der Waisenkinder mit dem Wachsen der Stadt stetig, wenn glücklicher Weise nur in geringem Maße, zugenommen hat. Denn während im Jahre 1877 bei einer Einwohnerzahl von 1008 290 3317 Waisenkinder vorhanden waren, war die Zahl derselben im Jahre 1881 bei einer Einwohnerzahl von 1119702 nur auf 3596 Kinder gestiegen. Der Bericht schildert des Weiteren namentlich den Einfluß, den die Erziehung der Waisen auf diese in Bezug auf ihr weiteres Fortkommen und auf ihre ganze fittliche Haltung geübt hat. Die in dieser Beziehung erzielten Resultate können die Verwaltung wohl befriedigen, da nur ein geringer Prozentsaz der aus der Waisenpflege ent­laffenen Kinder die in fie gefeßten Erwan ingen nicht erfüllt hat. Der legte Abschnitt behandelt die Armenbegräbnisse. Der im Jahre 1881 eröffnete Gemeinde- Friedhof in Friedrichsfelde hat eine Größe von 100 Morgen und wird voraussichtlich für viele Generationen ausreichen.

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Nr. 15

hätte es fich empfohlen, daß die Regierung, wie sie in der Tabaksmonopolfrage die Interessenten hörte, auch bei der Einführung sozialer Reformen die Arbeiter bes fragt hätte. Ferner verlangen wir eine gefegliche Regelung der Frauenarbeit in den Fabriken und ein gänzliches Verbot der industriellen Kinderarbeit. Ich habe von meinem Gegens fandidaten, Herrn Geheimrath Virchow, die größte Hochachtung er ist eine Bierde der Wissenschaft, aber als Polititer hat e fich nicht bewährt. Er hat es ebenfalls nicht über sich ge winnen können, aus der Partei auszuscheideu, die zum The für das Sozialistengesetz gestimmt hat. Im übrigen war es gerade Herr Virchow, der in der Stadtverordneten- Verfamm lung das Amendement stellte, die Konzesstonirung weitere Pferdebahnlinien nicht von dem bekannten Antrage der Stadt verordneten der Arbeiterpartei: der Pferdebahn zu empfehlen, die Arbeiter Morgens und Abends in die und aus den Fabriten zu halben Fahrpreisen zu befördern, abhängig zu machen. Wenn Sie mir, m. H., Ihre Stimme geben wollen, bant halten Sie sich versichert, daß ich für die Interessen de Arbeiter voll und ganz eintreten werde. Behalten Sie im Aug daß bereits vor einigen Jahren in diesem Wahlkreise 7500 Stimmen für den Arbeiter- Kandidaten abgegeben worden find Wenn Sie alle Ihre Schuldigleit thun, dann dürfte es do wenigstens gelingen, den Arbeiter- Kandidaten in die Stichwa zu bringen.( Stürmischer Beifall). Stadto. Goerdi Die Arbeiterfreundlichkeit der deutsch - freifinnigen Partei erhel am besten aus dem Umstande, daß diese Partei noch niemal daran gedacht hat, einen Arbeiter als Reichstagskandidaten auf zustellen, obwohl fie die Hilfe der Hirsch- Dunter'schen Gewer verreinsmitglieder bei der Wahlagitation gern in Anspru nimmt. Selbst der Anwalt der deutschen Gewerkvereine, d doch immerhin eine große Bahl von Arbeitern hinter sich hat wird von der deusch- freifinnigen Partei in teiner Weise protegir Die Forderung des allgemeinen gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts ist in den fünfziger Jahren von der Fortschritt partei vertagt worden, schließlich ist es, anläßlich der Arbeiter bewegung, Don Der Regierung dem Volle Volte gegeben worden. Wenn bie Wahl des reaktionären Her Eugen Richter Don Der Regierung nicht gem gefehen wird, dann geschieht es wohl nicht ſeine Richter hat in seiner gestrigen Kandidatenrede mit anderen gern. Da Freifinnigkeit, sondern seiner ewigen Nörgeleien halber.

N. Uusere Feuerwehr wurde gestern Abend in der achten Stunde nach dem Grundstücke Schüßenstraße 6 requirirt. Auf dem genannten Grundstücke war in der dritten Etage bei dem Teppichfabrikanten R. durch Explodiren einer Petroleumlampe Feuer ausgebrochen. Da die Meldung erst etwas spät gemacht wurde, hatte dies Feuer schon start um sich gegriffen, ehe die Feuerwehr zur Stelle war. Von derselben wurde sofort eine große Handdrudiprise in Thätigkeit gefeßt und gelang es der Feuerwehr nach ca. einhalbstündiger angeftrengter Thätigkeit des Feuers Herr zu werden. Die Aufräumungs- Arbeiten zogen fich bis gegen 9 Uhr hin.

Gerichts- Zeitung.

Leipzig , 30. Septbr. Wegen Beleidigung des hiesigen Kaufmanns Bruno Sparig, der bei den Sozialdemokraten als angeblicher Denunziant verrufen ist, wurde heute vom Schöffen­angeblicher Denunziant verrufen ist, wurde heute vom Schöffen­gericht zu Grimma der Abg. Liebknecht zu drei Wochen Ge­fängniß verurtheilt.

g. Ein Theil des Gerüftes, welches zur Ausführung der Renovirungsarbeiten an den rechtsfeitigen Königstolon naden aufgeführt werden mußte, ist gestern fortgenommen worden und zeigt den altehrwürdigen Bau mit seinen schlanken Säulen wieder in ganz neuem Anstrich. Die ganze Kolonnade reichlich versehen ist, find wegen der fehlerhaften Stellen sauber behauen bezw. ausgebeffert worden, und so merkt jest das Auge nichts von den abgestoßenen Kanten und Theilen, welche früher die Sockel, Säulen und Figuren sehr verunzierten. Gegenwärtig ist man noch mit der Erneuerung einiger Deden­theile der Kolonnade beschäftigt, nach deren in Kurzem erfol gender Fertigstellung auch der übrige Theil des Gerüftes ver­schwinden wird.

Reichsgerichts- Entscheidung. In einem Prozeß der Kaufleute L. als Eigenthümer eines an der Stadtbahn- Station bie Stadtbahn - Verwaltung auf Schadenersaz wegen Zuführung von Rauch und Dampf in einer belästigenden und ungewöhn lichen Weise aus den Lokomotiven der Stadtbahn in die Räume der oberen Stockwerke des Gebäudes durch die Fenster derselben hat das Reichsgericht, V. Civilsenat, durch Urtheil vom 2. Juli 1884 ausgesprochen, daß bei Immissionen von Rauch und Dampf in einer belästigenden und ungewöhnlichen Weise durch die Fenster des Nachbargebäudes, von dem imittirenden Nach­bar selbst dann Schadenersaß zu leisten ist, wenn er berechtigt ist, die Fenster des durch Rauch belästigten Nachbars zu ver­bauen." Die Beschwerde der beklagten Stadtbahn- Berwaltung führt aus, falls fte berechtigt sei, die Fenster der Kläger zu verbauen, so tönnten diese feine auf das Vorhandensein der Fenster geftüßten Schadenersaz Ansprüche erheben. Die Be­schwerde ist jedoch unbegründet. Aus dem Recht der Beklagten , auf ihrem Grundstück ohne Berüdsichtigung der von den Klägern angelegten Fenster zu bauen, folgt nicht, daß Bes flagte von ihrem Grundstück aus in die thatsächlich vorhandenen Fenster der Kläger schädliche Stoffe einführen darf.

g. Die Zahl der Restaurationslokale am Alexanderplat hat fich, wahrscheinlich um einem dringenden Bedürfniß ab­zuhelfen", schon wieder um ein neues vermehrt. Seit einigen Tagen befindet sich nämlich unter dem Stadtbahnviadukte zwischen dem Prälaten" und Kaufmann's Barité" eine Steh­bierhalle zum Prälaten". Bei einer flüchtigen Bählung er mittelte einer unserer Berichterstatter auf dem Alexanderplat bereits 15 Restaurationslokale. Bemerkt muß werden, daß sämmtliche Restaurants fich eines guten Geschäftsganges er freuen.

Die höchsten Strafgelder für Verspätungen werden unzweifelhaft in der Eisengießerei von Keyling u. Thomas, Aderstraße 129, gezahlt. Mit dem Schlage der Uhr wird der Thorweg geschloffen. Wer später fommt, zahlt 50 Pfg. für das erste Mal in einer Woche, das zweite Mal in derselben Woche 75 Pfg., das dritte Mal 1 Mart u. s. w. Es wird also einem Arbeiter, der nur dreimal in einer Woche zu spät tommt, M. 2,25 abgezogen. Es lommen bei ca. 400 Arbeitern auf diese Weise jährlich Tausende zusammen. Es wurde z. B. dem Arbeiter K. in dem Zeitraume vom 27. Februar 1883 bis 22. Dezember 1883 folgende Strafgelder von seinem Lohne in Abzug gebracht: Für Verspätungen M. 15, für Versehen bei der Arbeit M. 11,25, für Streitigkeiten mit seinen Kollegen 5 Mart. Für fleine Versehen bei der Arbeit werden Strafen von drei bis sechs Mark abgezogen und darüber, bei Streitig feiten zwischen zwei Arbeitern drei bis zehn Mark von beiden Personen.

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Arbeiterbewegung, Vereine und

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Worten den Benfus für die Kommunalwahlen verlangt, den es muß ihm doch bekannt sein, daß jeder Arbeiter zu de Lasten der Kommune beisteuert. Wenn die Deutsch- Freifinnigen vorgeben, für das freie Versammlungsrecht einzutreten, ban mögen fie auch zu ihren Versammlungen das Volk zulassen und diesem Rede stehen. Man hat mir vorgeworfen, ich batte in vergangener Woche eine Versammlung des Vereins Wal ded" gesprengt, da ich die Verpflichtung eingegangen feinen Kandidaten zu proklamiren. Es ist mir nicht einge fallen, ein solches Versprechen abzugeben; ich würde eine be artige Verpflichtung auch niemals eingehen. Ich wor über die Auflösung am meisten erstaunt, da ich Herm Sing schon vielfach unbeanstandet als unbeanstandet als Kandidaten proflamin hatte. Herr Richter sagte gestern: Der Normalarbeitstag wäre die Brücke zum sozialistischen Staat. Nun, Normalarbeitstag eristirt bereits in vielen Ländern, ohne daß dort von einem sozialistischen Staat

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merlen wäre. Der Staat brauchte feineswegs bei Einführuth die Lift

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des Normalarbeitstages den Arbeitslohn zu bestimmen. Letterer der fich bekanntlich nach Angebot und Nachfrage regelt, würde in Folge des Normalarbeitstages naturgemäß von selbst bes werden. Die staatliche Invaliditäts- und Alterversorgung Arbeiter ist eine alte Forderung unserer Partei und wenn

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Staat hiefür etwas thun würde, dann würde er nicht mehr thun, als wenn er irgend eine Eisenbahn subventionirt. D Redner schloß mit der Aufforderung, am 28. Oftober cr. Stadto. Tupauer die Stimme zu geben.( Stürmischer Beifall.) Es sprachen noch im Sinne der beiden ersten Redner Modeller

Franz Tubauer vor seinen Wählern. Die am Mitts woch Abend nach dem Reinhardt'schen Gesellschaftshause( Hasen­haide 9) stattgehabte, überaus zahlreich besuchte Arbeiterver ſammlung, in der der Arbeiter Kandidat für den zweiten Berliner Reichstagswahllreis, Stadtv. Tugauer feine Kandi­datenrede hielt, wurde nach etwa 2 ein halbstündiger Dauer polizeilich aufgelöst. Stadto. Tugauer, mit stürmischem Bei fall begrüßt, äußerte fich etwa folgendermaßen. Ich freue mich umsomehr, daß mir endlich einmal Gelegenheit gegeben ist, zu meinen Wählern zu sprechen, da mein Gegentandidat, Herr Profeffor Dr. Virchow, neulich geäußert hat, er fönne über mich nicht sprechen, da sowohl ich als auch mein Programm ihm unbekannt seien. Daß ich nicht eher Gelegenheit hatte, mein Programm zu entwideln, ist nicht meine Schuld; es find bekanntlich eine ganze Anzahl von uns einberufene Versamm lungen polizeilich verboten werden. Noch niemals ist wohl der Wahlkampf in Berlin ein so heftiger gewefen als diesmal. Die deutsch - freifinnige und konservative Partei bekämpfen fich in einer Weise, die uns nur zu Heiterfeit Veranlassung geben fann. Charakteristisch ist es, daß Nohheiten der ärgsten Art gerade in den Versammlungen der sogenannten Gebildeten vor­tommen. Die Arbeiter- Versammlungen zeichnen fich in rühmlicher Weise, im Vergleich zu den Versammlungen der Gegner, durch

g. Einen Beweis, daß kein Stand vor Schwindlern und Gaunern gefeit ist, giebt folgende Warnung", welche soeben von Berlin aus den Velocipedisten Deutschlands zuge­gangen ist: In diesen Tagen hat ein Hochstapler- Radfahrer, angeblich Mitglied des Magdeburger Velociped Club und fich unter dem Namen Silbon einführend, fich beim Stettiner Bicycle- Klub gaftliche Aufnahme zu verschaffen gewußt. Er gab an, von allen Mitteln entblößt zu sein und erhielt nun reichliche Unterstügungen zur Weiterreise. Nicht aber zufrieden damit, hat der Schwindler noch die Frechheit gehabt, einen ihm nicht gehörigen Klubanzug, eine Glode und 60 Stück Cigarren zu entwenden und mitzunehmeu, nachdem er sich Ge­legenheit verschafft hatte, ein Pult zu erbrechen. Da es nicht unmöglich ist, daß diefer saubere ,, Radfahrer" daffelbe Manöver auch bei anderen Sportsgenossen auszuführen versuchen wird, so mögen die betreffenden Kreise hierdurch vor ihm gewarnt sein.

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Krohm und Mechaniker Bandermann. Lepterer empfabl, bet elbe mit ein gen zu stimmen, die für die fojial- reformatorischen Bläne de ift bela Stichwahlen zwischen Kandidaten der Gegenpartei, für diejeni Es gelangte hierauf eine Resolution einstimmig zur Annahme, wonach sich die Arbeiter des zweite Berliner Reichstags- Wahlkreises verpflichten, für die Kan didatur Tugauer einzutreten. Staum war diese Abstimmung erfolgt, da erklärte der überwachende Polizei Offizier die Be fammlung auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeßes für auf gelöst. Die Versammelten verließen unter vielfachen Hochrufen auf Tubauer und Gördi den Saal. Außerordentliche Versammlung der Mitglieder

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Ruhe und Anstand aus. Wenn ich nun zu unserem Brogramm Kranten- und Sterbetasse der Maschinenbau- Arbeitengen bezi

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Sonntag, den 5. Oftober, Vormittags 91/2 Uhr, im Louisen städtischen Theater, Dresdenerstr. 72/73. T.- D.: 1. Berlesung des neuen Statuts. 2, Was wird aus unserer Sterbefa 3. Können und wollen wir den von der Verwaltung gefo derten Beitrag von 51 Pf. pro Woche( vom 1. Dezember zahlen, oder was soll geschehen. NB. Mitglieder! Da wissen, daß ein großer Theil unserer Mitglieder diesen hohen Beitrag nicht zahlen fann, und daher ausscheiden wird, fordern wir Euch auf, diese für uns Alle so wichtige Ange legenheit zu besprechen und zu regeln. Solltet Ihr aber wit bisher in Eurem geistigen Schlaf weiter verharren, zu Hause

übergehe, so ist unsere erste Forderung das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für alle Körperschaften. Mir verlangen im Weiteren, um allen Leuten Gelegenheit zu geben, fich an der Wahl zu betheiligen, daß diefelbe an einem Sonn­tage statifinde. Wenn man einwendet, daß dies Sonntagsent heiligung wäre, so erwidere ich, daß die Wahlen zur National versammlung in dem sehr religiös gefinnten Frankreich eben falls an einem Sonntage stattfinden und daß im Uebrigen bei uns die Wahlen der Gemeinde Kirchenorgane in der Kirche, unmittelbar nach dem Gottesdienst an einem Sonntage nommen werden. Wenn man unseren Vorschlag troßdem nicht

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will, dann verlangen wir, daß der gefeg­lich zum allgemeinen Feiertag gemacht werde. Wir verlangen die Interessen Aller abmühen, dann werden auch sie die Hände

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ferner den Reichstags Abgeordneten Diäten zu gewähren und ein freies Bereins- und Versammlungsrecht. Wir gehören nicht zu den Anarchisten; es ist von uns nicht

zu befürchten, daß, wenn wir das freie Versammlungsrecht

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in den Schooß legen und die Folgen kommen über Eud Die Kommission. J. A.: A. Meyer. Buch legitimirt. Eine Sonnabend

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befäßen, zur Revolution auffordern würden. Der Redner felde im Mailowski'schen Lokal statt. fritifitte hierauf in sehr heftiger Weise das Verhalten der folche am Sonntag, den 5. Oftober, Vormittags 11 Uhr, deutsch - freifinnigen Partei bei der Abstimmung über das So- Weißensee, Höhling'sches Lokal an der Königs Chauffee zialistengefes im Reichstage. Walded und Ziegler so fuhr Jn beiden Bersammlungen wird der Kandidat für den Nieder

von dieser deutsch - freisinnigen Partei abwenden. Ueber meinen Begenkandidaten Stöder habe ich weniger zu sagen, als über Birchow, da die Stimmenzahl für erfteren eine nur geringe sein dürfte. Es ist selbstverständlich, daß eine Partei, die für 3wangsinnungen, für die friminelle Bestrafung des Kontratt bruches c. agitirt, die Intereffen des Arbeiters nicht wahren fann. Herr Stöder speziell ist aber nicht blos konservativ, sondern auch der Führer der Antisemiten, die jüngst in ganz ungeschminkter Weise die Austreibung der Juden forderten. Die Deutsch Freifinnigen brüsten sich, daß fie stets für die politischen Freiheiten gefämpft. Politische Freiheiten allein,

Eine Liebesgeschichte mit ungewöhnlichem Abschluß nimmt seit einigen Tagen im Osten unserer Stadt das allge meine Intereffe in hohem Grade in Anspruch. 3n dem einer fehr bekannten Familie gehörigen Hause Große Frankfurter­straße 74 wohnte als Mitbefizerin des Grundstücks die Wittwe P., welche seit etwa drei Jahren fich die Huldigungen eines jungen Kaufmanns M. gefallen ließ. Der Vereinigung des liebenden Paares stellten sich aber anscheinend unüberwindliche Hinder­niffe entgegen, da die Verwandten nicht nach dem Geschmacke des Bräutigams waren. Er gewann nichtsdestoweniger schließ­lich so viel Einfluß auf seine Braut, daß dieselbe sich bereit erklärte, durch eine Schenkung in höhe von 30 000 W., welche hypothefarisch auf das oben erwähnte Grundstück eingetragen werden sollte, den Bräutigam auf alle Fälle für seine jabre­lange Ausdauer zu entschädigen. Anfangs September ver­schlimmerte sich der Bustand der seit längerer Beit fränklichen Dame in nicht unbedenklicher Weise, und so veranlaßte Herr M. in aller Stille, daß bereits am 5. September in der Woh­nung der Wittwe P. durch den Justizrath Meyer die von einem anderen Rechtsanwalt W. entworfene Schenkungs Urkunde notariell vollzogen wurde. Durch den Verrath des Dienstmädchens der P., welches die Vorgänge be­obachtet hatte, wurden die Verwandten der Wittwe von dem Geschehenen in Renntniß gefeßt, und diese be eilten fich nun, die Schenkung unwirksam zu machen. Bereits am Tage nach der vollzogenen Schenfung hatten näm­lich die Verwandten es durchgefeßt, daß der Bezirksphysikus die Wittwe P. für blödsinnig erklärte, und daß dieselbe von ihrem im Hause schon als Herr auftretenden Bräutigam ge­trennt wurde, welcher lettere indeß dabei noch Zeit genug be hielt, am 8. September durch einen Schlosser das Geldipind feiner Braut öffnen zu laffen und fich von dem Inhalte des­selben zu überzeugen. Nach diesem Atte wurde dem Bräutigam Don einem inzwischen zum Pfleger der B. ernannten Bureau­Assistenten B. die Thür gewiesen. Als Rechtsbeistand der Verwandten der blödsinnigen Wittwe trat nunmehr der Rechts­anwalt Winterfeld ins Gefecht, der dem Bräutigam die Situation flar machte und die Schenkung der 30 000 Mark widerrief. Der aus allen feinen Zukunftsplänen geriffene junge Mann verabsäumte es nunmehr nicht, zur Wahrnehmung feiner Rechte einen Anwalt ins Feld zu führen, der den Beweis erbringen wollte, daß die Braut nur auf Angabe ihres Dienst mädchens, welches behauptet hatte, ihre Herrin pflegte täglich für zwei Mart Rum zu genießen, für blödsinnig erklärt worden fei. Inzwischen ging aber das Streitobjekt, die Wittwe, ganz plöglich mit dem Tode ab. Allerhand Gerüchte über diesen plöglichen Todesfall durchschwirren das Frankfurter Viertel und veranlaßten sogar die Behörde zu Recherchen, die indeß

zu den dortigen Wählern zu sprechen.

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barnimer Kreis, Fr. Arndt aus Bernau , anwesend sein, um Die General- Versammlung des Einsetzerverein Vereinslofale Holzmailistraße 8 statt. Tagesordnung: Raffen und Revifione bericht. Die Kollegen werden ersucht, recht zabl

( Tischler) findet Montag, den 6. Ottober, Abends 8 1b

beiter zu beffern. Die Liberalen verweisen uns auf die Selbsthilfe. Nun wir haben bereits bewiesen, daß wir auch von der Selbsthilfe Gebrauch zu machen verstehen. Bei der bloßen Selbsthülfe wird sich jedoch stets die Mühe der Arbeiter, ihre soziale Lage zu verbessern, sehr bald als ohnmächtig be­weisen. Mit Freuden ist es zu begrüßen, daß die Erestenz der

reich zu erscheinen. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

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Einiges über die Pflege fleiner Kinder. Es ist dat auf zu achten, daß das Kind vor der 20. Woche leine reine und der Schweiz , find aber nicht im Stande, die Lage der Ar- bekommt. Kindermehl, Suppenmehl, Hafergrüße, Bwiebad Kuhmilch und bis dahin auch keine mehlhaltigen Speisen allein Semmel, Brod u. s. w. dürfen nur mit Milch gegeben werden. Milch muß die Hauptnahrung sein. Milchieste in der Flasche man peinlich fauber. Brod, Kartoffel und Kaffee vermeide man ganz, Ferner forge man für frische Luft, Licht, Reinlichfeit unb sozialen Frage, die vor noch gar nicht langer Zeit geläugnet Betten wolle man öfter lüften, ebenso das Bimmer. Das Rind gefunde Nahrung, da dies Hauptbedingungen find; Wäsche und wird. Wenn auch die Bahn, welche die Regierung behufs dung und Bett sollen warm, aber nicht schwer sein. Es muß wurde, jest bereits von der deutschen Reichsregierung anerkannt muß viel in's Freie kommen, bet gutem Wetter natürlich; Alei wenn möglich sein eigenes Bettchen haben, aber feine Wiege Schaufeln auf den Armen ist für den Magen des Kindes nad fang gemacht. Wir sind keineswegs gewillt, irgend etwas des: theilig und ungesund. Das Geficht des Kindes muß frei bleiben im Bett und darf Letteres nicht riechen. Man bade es öfter nehmen das Gute, gleichviel von welcher Seite es uns geboten( 27 Grad Réaumur warm) oder gar täglich und reinige den behaarten Kopf öfters mit Seife und Waffer gründlich, ebenjo

Einführung sozialer Reformen eingeschlagen, von uns als eine falsche bezeichnet werden muß, so ist jedenfalls immer ein A:

halb abzulehnen, weil es von der Regierung kommt. Wir

wird. Wir hätten jedoch gewünscht, daß man anstatt mit dem Krankenkassen und Unfallversicherungsgeset mit der Einführung eines gefeßlich geregelten Normalarbeitstages den Anfang ge

den Mund immer mit reinem Waffer täglich.

Verantwortlicher Rebatteur N. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von mag Bading in Berlin SW. Beuthstraße 2.

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