Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 157.
Ueber ackerbautreibende Ameisen
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entnehmen wir der Weserzeitung" die folgenden interessanten Mittheilungen: In den letzten Jahren hat wohl kaum eine Thiergruppe so sehr die Aufmerksamkeit des Forschers wie auch des Naturfreundes auf sich gezogen, wie es das Völkchen der Ameisen gethan hat. Betrachtet man ihre wunderbare Lebensweise, ihre soziale Organisation, ihre großen Gemein wesen und kunstvollen Wohnungen, ihre Heerstraßen, ihren Beftz von Hausthieren und selbst von Sllaven, so tann man dem großen englichen Forscher Lubbock nicht ganz unrecht geben, wenn er von allen Thieren diese Insekten auf der Stufenleiter der Intelligenz dem Menschen am nächsten stellt. Eigenthümlich ist, daß wir bei den verschiedenen Ameisenarten so verschiedene Lebensverhältnisse vorfinden, die dem früheren Stadium des menschlichen Fortschritts merkwürdig entsprechen. So leben z. B. viele Arten hauptsächlich von der Jagd. Sie bewahren wahrscheinlich die einst allen Ameisen gemeinsamen Gewohnheiten. Sie bewohnen wie die niederen Menschen raffen, die nur von der Jagd leben Wälder und Wildnisse, leben in fleinen Gemeinden beisammen und die Instinkte gemeinsamen Handelns find nur wenig bei ihnen ausgebildet. Sie jagen einzeln und ihre Schlachten find Einzeltämpfe. Weit höher stehen die meisten unserer Ameisen, die mehr Geschick in der Baukunft zeigen, große Gemeinwesen bilden und bekanntlich gewiffe Blattlausarten als Hausthiere züchten, um von ihnen den Honigsaft zu melken". Sie handeln vielmehr nach Einverstäniß; thre Schlachten find nicht bloße Einzeltämpfe, sondern sie wissen gemeinsam vorzugehen. Sie laffen fich dem Hirtenstadium des menschlichen Fortschritts vergleichen, es find Racen, welche vom Ertrage ihrer Heerden leben. Es ist ja möglich, daß diese höher entwickelten Hirtenvöller, wie Lubbock vermuthet, schließlich die blos von der Jagd lebenden Arten verdrängen werden, gerade wie die wilden vor den zivilifirten Racen weichen. Von Den ackerbautreibenden Ameisenarten hat man früher kaum eine Ahnung gehabt und erst die neuesten Forschungen haben Darüber höchst interessante und wunderbare Dinge zu Tage gefördert. So fand z. B. Belt eine Ameisenart, welche aus fleinen gernagten Blattftüden Pilzbeete anlegte. Die bald die ganze Oberfläche bedeckenden Pilze dienten den Ameisen zur Nahrung. Eine andere Ameise weiß zwei Pflanzenarten( Epiphyten) in gar merkwürdiger Weise auszunuzen. Sobald die junge Pflanze einen Stamm zu bilden anfängt, benagen die Ameisen die Basts desselben und der dadurch entstehende Reiz veranlagt eine Anschwellung, welche eine fugelige Geftalt an nimmt und die Größe eines Menschentopfes erreicht. Dieser gallenartige Auswuchs erhält durch die Ameisen ein Labyrinth von Kammern und Gängen, die als Wohnung dienen. Diese rundliche Maffe ist der Haupttheil der Pflanze und trägt an der Oberfläche leine Zweige, Blätter und Blüthen. Eigenthümlich ist nun aber, daß diese gallenartige Geschwulst am Stamme ein normaler Zustand der Pflanzen geworden ist, die nicht ohne die Ameisen gedeihen können.- mehrere Ameifenarten Körner von verschiedenen Pflanzen fam meln und das vorzeitige Reimen derselben durch Einwirken ier Ameisensäure zu verhindern wissen, ist schon befannt. Anderer feits ist nun auch vielfach beobachtet, daß Ameisen zu Beiten einen Theil ihres Rörpervorrath zum Reimen bringen um das Stärfemehl in Buderstoff umzuwandeln. So wird der Vorrath
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Daß
Diese
wie beim Brobbaden nach und nach ,, mundgerecht" zus zubereitet.- In Texas lebt eine fleine förnersammelnde Ameise, die in ihrer Thätigkeit noch weiter geht. Ameisen pugen um den Eingang ihrer Nester herum Kreise von etwa vier Meter Durchmesser; in der That feine kleine Arbeit bei der reichen Vegetation und unter der heißen Sonne von Texas . Ist der Boden gereinigt, so wird Samen von Aristi da oligantha, dem sogenannten Ameisenreis" ausgefäet.
R. C. Die Tage find da, von denen man sagt: Sie gefallen mir nicht." Herbstlich pfeift der Wind durch die Straßen, der Regen peitscht gegen die Fensterscheiben, naffe Füße und verschnupfte Nafen find an der Tagesordnung, wer nichts durchaus Nothwendiges auf der Straße zu thun hat, bleibt lieber zu Hause, die Abende im Familientreise fangen wieder an gemüthlicher zu werden, eilfertig macht sich der Verheirathete Abends auf den Heimweg, er will noch einige Stunden im Kreise seiner Lieben verbringen, der Junggeselle, dem ein trautes Heim nicht beschieden ist, geht allabendlich theils aus Gewohnheit, theils aus Beitvertreib in die Kneipe, der während des Sommers schnöde vernachlässigte, priviligirte„ Stammfis" wird wieder aufgesucht, es wird entweder fleißig gelanngießert oder noch eifriger wird mit bemerkenswerther Energie das eble Statspiel betrieben.
So ist es nämlich in jedem gewöhnlichen Jahre, wenn Die trüben Herbsttage herannahen oder schon da find und wenn nichts Besonderes paffirt. Diesmal ist es jedoch etwas Anderes. Dieses Jahr ist nämlich ein außergewöhnliches. Es ist zwar fein Schaltjabr, aber es fehrt mit derselben Regel mäßigkeit wieder wie dieses nur alle drei Jahre. Von ge müthlichem Kneipenleben, von trauter Familiengeselligkeit ist taum hat in diesem Jahre noch nichts zu spüren gewesen, man die täglichen Berufsgeschäfte abgewidelt, so ruft uns eine andere Pflicht, wir müssen in die Wählerversammlungen.
Diese abendlichen Märsche und Fahrten haben wenigstens einen guten 3wed: man lernt Berlin lennen. Soviel steht fest, daß die Hunderttausende, die in Berlin West, Süd oder Oft wohnen, jahrelang nicht vor das Landsberger oder Schönhauser Thor tommen, in jene industrie- und Kinderreiche Vorstadt, die fich von der Friedrichstraße , dem Thiergartenviertel, so scharf unterscheidet, wie sich diese Stadttheile wieder von einander unterscheiden.
Wie wunderbar doch Berlin bei einer solchen abendlichen Fahrt ausfleht! Die Menschen diängen sich eilfertig bei einander vorbei, die meiſten tragen etwas: Badete, Bündel, Handwertszeug: Laſt und Arbeitsfuhrwerke, Karren und Handwagen burchschneiden da draußen die Straßen,- ein bewegtes, bunt zusammengewürfeltes Bild.
Ja, die Wahlbewegung, die veranlaßt uns, allabendlich das Dach eines Omnibus qu effletttern, wo die heimkehrenden Ar beiter mit ihren leeren, blechernen Kaffeefännchen in der Hand, dicht gereiht fizen, todtmüde und schweigsam. Und immer fort fenstrigen Häusern, als wollte die Stadt kein Ende nehmen. Endlich ist man angelangt, viele der Arbeiter steigen ab, ste haben den weiten Weg nicht gescheut, sie wollen ihren Kandi baten sehen, fte wollen ihn sprechen hören, fie wollen sich selbst überzeugen, ob er wirklich der Mann ist, wie sie sich denselben vorgestellt Und sie lauschen seinen Worten, die müden, abgespannten Gefichter flären fich auf, wenn fie vernehmen, daß doch noch einmal eine Beit kommen wird, wo die Menschen friedfertig
haben.
Sonntag, den 5. Oktober 1884.
Man wunderte sich schon immer, daß um das Nest dieser Ameisen fast nur die Pflanze gefunden wurde, bis Buckley und nach ihm Dr. Lincecum genau diese wunderbare Thätig teit beobachteten. Der reife Same dieser Pflanze wird aus dem Ameisengarten" dann eingeerntet und dann nach und nach verbraucht. Lubod erzählte in seinem Werke, er habe in Algier die Beobachtung gemacht, daß die Ameisen nur gewiffe Pflanzenarten auf ihren Nestern wachsen laffen. Vielleicht wird es fich auch dort konstatiren laffen, daß eine Aussaat erfolgt. Wenn wir nun die förnersammelnden Ameisen mit den ackerbautreibenden Völkern vergleichen, so finden wir also drei Haupttypen in dieser Insektengruppe, die eine merkwürdige Analogie mit den drei großen Phasen in der Entwickelung des Menschlechts darbieten Menschlechts darbieten dem Jägers, dem Hirtens und dem Ackerbauftadium.
Lokales.
Die Wählerlisten für die Reichstagswahlen liegen, wie wir nochmals hervorheben wollen, bis zum 7. d. Mts. in folgenden Lokalen aus: Für den 1. Wahlkreis in der Turnhalle des Friedrich- Werderschen Gymnaftums, Dorotheenftr. 13 bis 14. 2. Wahlkreis Turnhalle der 27. und 44. Gemeindeschule, Wilhelmstr. 117. 3. Wahlkreis Turnhalle der 62. Ge meindeschule, Schmidftr. 38. 4. Wahlkreis Turnhalle der 18. Gemeindeschule, Krautstraße 43. 5. Wahlkreis Turnhalle des Sophien- Gymnafiums, Gormannstr. 4 und 6. Wahlkreis Turnhalle der 67. Gemeindeschule, Aderstr. 28 a, außerdem für alle fechs Wahlkreise im Wahlbureau, Kölnisches Nathhaus, Breitestraße 20 a II.
Die Zahl der Wähler in Verlin, über welche wir gestern einige Mittheilungen machten, hat sich seit zehn Jahren ganz ungemein vermehrt; geradezu staunenswerth ist aber die Vermehrung, die in einigen Wahlkreisen in den letzten drei Jahren stattgefunden hat. Im Jahre 1874 waren nach den Listen in ganz Berlin nur 136 052 Wähler vorhanden; bis 1881 hatten fich dieselben auf 218 696, d. h. um 82 641 oder 61 Prozent vermehrt. In den drei Jahren von 1881-1884 ist eine weitere Steigerung von 67 125 oder von mehr als 30 Prozent eingetreten, und seit 1884 hat sich die Bahl mehr als verdoppelt. Im zweiten Wahlkreise ist die Zahl der Wähler feit 1874 von 23 280 auf 58 869 gestiegen, sie ist also um 153 Prozent, d. h. um mehr als das Anderthalbfache gestiegen. Noch erheblicher ist die Bahl im sechsten Wahlkreise gestiegen. Dort betrug fie 1874 28250, jest 74 877, die Bunahme beläuft fich auf 165 Prozent. Im vierten Wahlkreise ist das Anwachsen der Wählerzahl geringer, ste ist von 29 647 im Jahre 1874 auf 72 050 im Jahre 1884 gewachsen, also um etwa 140 Prozent. In den drei anderen Bezirken ist die Zunahme viel geringer; der erste Kreis zählt heute 21 611, vor zehn Jahren 15 701 Wähler, der dritte Kreis heute 31 682, vor zehn Jahren 21 357, der fünfte 26 729, vor zehn Jahren 17 817 Wähler. Man erfteht hieraus, wie ungleichmäßig das Wahlrecht heute in Berlin vertheilt ist, ganz abgesehen davon, daß die Stadt Berlin nicht so viel Abgeordnete wählt. als ihr der Bahl ihrer Bewohner na lommen müßie.
4990 polizeiliche Milch- Revisionen, bei denen in 34 einzelnen Fällen 267 L. Milch als zu leicht wiegend ver nichtet, d. h. weggegoffen werden mußten, find im Laufe des Monats September in Berlin vorgenommen worden. Gegen Die Uebertreter ist das gerichtliche Strafverfahren eingeleitet
worden.
Das Polizei- Präsidium hat die ihm unterstellten Auffichtsbeamten angewiesen, ihre Aufmerksamkeit den fremden Korbwaaren- und sonstigen Händlern zuzuwenden und alle diejeni gen fremden Händler, welche bei Ausübung ihres Gewerbes ohne Wandergewerbeschein betroffen werden, zur Anzeige zu bringen.
und genügsam bei einander leben werden, wo Kummer und Elend nicht mehr ein Privilegium der ärmeren und ärmsten Volksklassen sein wird, wo der Arbeiter, der doch schließlich auch ein Mensch ist, nicht mehr unter dem erdrückenden Alp auch ein Mensch ist, nicht mehr unter dem erdrückenden Alp des Kapitals zu seufzen braucht. Wer will es dem Arbeiter verübeln, wenn er gern von jenen fernen Beiten träumt, er aufmerksam den Vorschlägen lauscht, die ihm zur Herbeiführung befferer Zustände von seinen Führern gemacht werden. Man mag und Arbeiter bespötteln, man mag uns verachten, und für politisch unreif artlären, wie man das Alles schon gethan hat, man wird es niemals fertig bringen, uns die Ueberzeugung von der Berechtigung unserer gefeßmäßigen Forderungen zu nehmen.
Weshalb buhlt die Presse unserer Gegenparteien so sehr um die Freundschaft der Arbeiter? Weshalb wagt sie nicht, offen hervorzutreten mit den eigentlichen Gedanken ihrer Hinter männer? Hält man es denn wirklich für wahr, daß der Arbeiter fich jenem Jrrwahn noch fernerhin hingeben wird, daß jene Leute auch nur eine Spur von Herz für ihn haben? Man will uns födern, uns verlocken, daß wir zum so und sovielten Male wieder auf die hohlen Phrasen reinfallen, sie brauchen die Maffen, um ihre Geldfürften in die Parlamente zu bringen, fie wollen den Arbeiter verführen, daß er zu seinem eigenen Schaden wähle, indem er solchen Leuten zu einem Reichstagsfige verhilft, die weiter nichts tönnen, als das arbeitende Volt ausnügen und auspressen zum Vortheil ihrer eigenen Intereffen.
Was nüßen uns die politischen Spiegelfechtereien, was die Wortklaubereien, was die Verläumdungen und Verdächti gungen, an denen der jegige Wahltampf so überaus reich ist! Man versteht es in der deutsch - freifinnigen" Partei vorzüglich, die Zeit mit leeren Redereien zu vertrödeln, und für so naiv wird uns doch Niemand halten, daß wir nicht wüßten, weshalb das geschieht. Man will die Arglofen täuschen, man will das Publikum durch Streitigkeiten, bie ins Endlose gezogen werden und die fich nur um Aeußerlichkeiten drehen, von den Kernpunkten ablenten, man will urtheilslose Wähler dahin bringen, daß fie über dem Parteigezänt die Lebensfrage des Voltes vergeffen und schließlich als düpirrtes Stimmvieh Das den Deutsch Freifinnigen" ihre Stimmen geben. ist ein Stückchen Wahltaktik derjenigen Partei, die Freibeit Gerechtig für Wahrheit, und angeblich feit tämpft, die aber in Wirklichkeit nichts vermag, als ewig zu nörgeln, ewig zu negiren, überall jeder gefunden und freiheitlichen Entwicklung einen Hemmschub anzulegen. Denn mit der gepriesenen Freiheit der Deutsch- Freifinnigen" bleibe man uns gefälligst vom Leibe, wir wiffen nur zu gut, was wir unter denselben zu verstehen haben. Die politische Das ist keine wahrhafte Freiheit ohne die wirthschaftliche Freiheit, fie beugt dem angeblich Unabhängigen unter die Herrs
ſchaft. Das Räthsel mag die deutsch- freifinnige" Bartet lösen, wie Jemand, der wirthschaftlich abhängig ist in freier Selbststimmung von seinen politischen Berechtigungen Gebrauch machen
ſoll. Nein, dieſe Geſchichten haben sich überlebt, wenn die Herren Freifinnigen" nichts befferes wußten, dann hätten sie ihre Weisheit den Berliner Arbeitern gegenüber erſt garnicht
1. Jahrga
N. Auf dem Ererzierplatz bei Tempelhof befinden 44 Tafeln, auf denen das Betreten der Wege, das Fal Karren und Viehtreiben auf demselben bei Strafe verboten Da mehrfache Verwundungen von Personen hinter den Sd ständen in der Hafenhaide auf dem Ererzierplage durch die Kugelfänge hinausgehende Geschosse vorgekommen find hat das Kommando des Gardekorps bei dem Amtsvorst in Rirdorf sowohl, wie bei dem in Tempelhof , in deren B das fiskalische Terrain liegt, angezeigt, daß es auf zwa dieser Warnungstafeln, welche das Terrain umschließen, welches von den Schießständen in der Hasenbaide bestri werden kann, einen Busaß zu machen beabsichtige, welcher e dahin lauten würde: Es wird noch besonders auf die fahr, aus den Schießständen der Hasenhaide getroffen zu 1 den, aufmerksam gemacht." Die beiden Amtsvorstände ha als Lokalpolizeibehörde, selbstredend hiergegen nichts ei wenden gehabt und ihre Zustimmung gegeben.
a. Das häufige Aufbrechen des Straßenpflasteri Berlin und das Aufwühlen des Untergrundes wegen der ben im Straßendamm befindlichen Rohrleitungen vorzunehr den Reparaturen, welches zahlreiche und seit vielen Jahren rügte und seit der Verbesserung des Berliner Straßenpfla noch tiefer empfundene Mißstände zur Folge hat, hat nach e Darstellung des jetzt erschienenen Berliner Gemeinde- Veri tungsberichts pro 1877-1881 zu Vereinbarungen zwischen betheiligten Verwaltungen geführt. Von diesen Vereinba gen, welche hauptsächlich ein zeitliches Zusammenwirken betheiligten Verwaltungen bei den von ihnen vorzunehmer Reparaturen und Umlegungen ihrer Rohrleitungen ermögli sollen, verdient ein Punkt hervorgehoben zu werden, won um ein Aufbrechen des Dammpflasters in Zukunft nach D lichkeit zu beschränken, eine Verständigung dahin getroffen ben, daß bei Neuanlagen von Rohrleitungen, bezw. bei E von älteren Leitungen durch neue, diese so weit wie irgend gänglich unter den Bürgersteigen anzubringen find. Nach fer Verabredung sollen die Telegraphentabel und Röhren Bauflucht möglichst nahe gerückt werden und nicht über 1,5 bis h stens 2 m von derselben entfernt sein und die Entfernung der röhren von der Bauflucht soll mindestens 1,5höchstens 3 m betra während die der Wafferröhren, um eine Gefährdung der Häi fundamente bei etwaigen Robrbrüchen thunlichst auszuschlie in der Regel auf ca. 5 Meter bemessen werden soll. Lage der Kanalisationsröhren wird im Allgemeinen nach Grundsatz bestimmt, diese so nahe wie möglich an den Gul ihre Stelle finden zu laffen; fie liegen daher entweder auf i selben. Diese Bestimmungen werden nicht nur für alle Bürgersteige oder auf dem Damm in unmittelbarer Nähe handenen thunlich zur Anwendung gebracht worden, nam angelegten Straßen befolgt, sondern sie sind auch in den lich find die Verwaltungen der Gas- und Wasserwerke d die städtische Baubehörde veranlaßt worden, die in dem Straj damme befindlichen Rohrleitungen herauszunehmen und felben nach dem Bürgersteige zu verlegen. In erster 2 werden hierbei solche Straßen berlicksichtigt, deren Umpflaster mit definitiven Material für die darauf folgenden Jahre Aussicht steht. Der Magistrat spricht in seinem Verwaltur bericht die zuversichtliche Hoffnung aus, daß bei weiterer wiffenhafter Innehaltung der zwischen den betheiligten 2 waltungen getroffenen Bereinbarungen in nicht allzufer Beit es gelingen wird, die in jeder Beziehung läftigen schädlichen Aufgrabungen der Straßendämme auf das al nothwendigste Maß zu beschränken.
a. Die Kosten der Straßenreinigung in Berlin ha nach dem Gemeinde- Verwaltungsbericht pro 1877-81, trog in diesem Zeitraum die Gesammtfläche der Straßen und Bl um 198 ha( von 480-678 ha) zugenommen hat, nicht unerl lich fich vermindert. Sie gingen von 1756 452. im J
auszuframen brauchen, dieselbe macht auf uns höchstens t selben Eindruck wie die dreihundertste Nanon - Aufführung Walhalla Operetten- Theater auf den Souffleur dieses Ku instituts. Dieser Herr wird es an jenem denkwürdigen T ebenso gemacht haben, wie wir es bei den Reden der Deut Freifinnigen jedesmal thun, er hat seine Arme gefreuzti seine Augen geschloffen. Er konnte ihn auswendig den de würdigen Vers:
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Was ist denn heut' wohl für ein Tag?" und so geht es uns mit den Kandidatenreden der ,, freifinnig mir Sach Neichstagsaspiranten. Sie ziehen nicht mehr sein zu helle wir wollen lieber dafür sorgen, daß am M gen des 29. Oktober fich recht viele Fortschrittsphilister Schlafmüße aus den Augen rücken mögen und fich verwun fragen: ,, Was war denn das gestern für ein Tag?"
Aus dem Bagno entsprungen.
( Schluß.)
Bis jest war es Besson recht gut möglich gewesen, ganz der Pflege der Kranken zu widmen und das nöthige ihrem beiderseitigen Unterhalt aus Rüche und Keller herbei schaffen. Einen Ausgang hatte er nicht nöthig gehabt. J trat aber die Nothwendigkeit an ihn heran, einen solchen d wagen zu müssen. Die Medizin, die so gute Wirkung geth mußte, einen Rückfall zu vermeiden, noch einmal angefer werden und außerdem waren verschiedene Lebensmittel im Ha ausgegangen, deren Anschaffung zur Kräftigung der Kran als nothwendig erschien. Die Möglichkeit, erkannt zu werd hatte sich schon dadurch etwas abgeschwächt, daß dem Fli tigen der Bart wieder etwas gewachsen war, und weiter t auch die elegante Kleidung etwas dazu bei, ihn auf den ers Blid unkenntlich erscheinen zu laffen.
In der Dämmerstunde wagte er also zuerst den Gang die Apotheke und ließ dort die Medizin erneuern. Während im Laden auf die Anfertigung der Tropfen harrte, bemerkte daß in einer Ecke ein Mädchen saß, das leise weinend vor hinstarrte. Theilnehmend fragte er nach der Ursache ih Schmerzes und erfuhr nun, daß ihre Herrschaft, Mann, F und Kind, wie so viele Andere der verheerenden Krankheit 3 Opfer gefallen waren, daß fte einsam in der Stadt dastehe u auch nicht den Muth habe sich anderwärts zu verdingen. Beff rebete ihr zu, ihm zu folgen und eine Stelle bei der Gener den anzunehmen, wo sie zuversichtlich aller Gefahr einer steckung überhoben sei. Das Mädchen willigte ein, und na dem er die Medizin in Empfang genommen und noch Versc denes zur Desinfektion eingekauft, begleitete ihn das Mädd auf feinen weiteren Gängen zu den nöthigen Einkäufen u folgte ihm dann nach dem Hauſe der Wittwe, die mit diese Engagement natürlich ganz einverstanden war.
Unter Milhülfe des neuen Dienstboten unternahm Ben
jest eine gründliche Reinigung und Desinfektion des ganz übrigens nicht großen Hauses, und als dies geschehen, eine gewiffe Zuversicht und Rube in alle Gemüthel heben, i