Gegen den Redakteur des katholischen Regensburger| Morgenblattes" ist, wie die Germania  " schreibt, nicht nur auf Grund des§ 99( Majestätsbeleidigung), sondern auch auf Grund des§ 131( Vergehen wider die öffentliche Ordnung) Untersuchung eingeleitet. Die lettere Anschuldigung stützt sich darauf, daß in dem fraglichen Artikel behauptet sei, daß die Landleute für die ihnen bei den Manövern zugefügten Beschä­digungen ungenügend entschädigt würden und daß durch die bewußte Behauptung solcher geiffflentlich entstellten Thatsachen Staatseinrichtungen verächtlich gemacht würden.

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in hohem Grade auf die unter diesen Umständen natürliche Abneigung gerechnet, die einzigen Argumente, die sie zu respektiren scheinen, in Anwendung zu bringen. Den Boeren kann man nicht einmal das Vertrauen schenken, daß fie irgend ein ein gegangenes Abkommen auch nur eine Woche lang beobachten; auch stellen ste keinen organisirten, geordneten Staat dar, vox dem wirkungsvolle Bürgschaften gefordert werden könnten. Sie find eher ein Haufe von geseglosen und unordentlichen Menschen, der von einer bewaffneten Polizei kontrolirt werden muß....... Die Frage der Entsendung heimischer Truppen dürfte indeffen erst entstehen, nachdem alle lokalen Hilfsquellen erschöpft worden sind. Die ungeschüßte Lage unserer Kohlen station am Kap dürfte übrigens bei dieser Gelegenheit ebenfalls endlich die verdiente ernstliche Berücksichtigung finden, es it ferner einiger Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß es schließlich zu einem Arrangement fommen dürfte, nach welchem die Vertheidigung von Simon's Town der Reichsregierung zufällt, während die lokalen Behörden für die Sicherheit von Kapstadt   selbst Sorge tragen werden." Die Boeren werden fich durch das Geschwäß nicht einschüchtern lassen!

Gewerbekammern zu Berlin  . Die vor einiger Zeit bekannt gewordenen Bestimmungen über die geplanten Ge­werbekammern sollten keine Anwendung auf Berlin   und Frank furt a. M. finden. Für diese beiden Orte blieb die Bildung besonderer Kammern vorbehalten. Gestern hat nun der hiesige Magistrat, wie die Volksztg." schreibt, fich eingehend mit einem Erlaß der Minister für Handel und Gewerbe, der öffentlichen Arbeiten, des Innern, für Landwirthschaft und der Finanzen betreffend die Bildung einer Gewerbekammer be­schäftigt. Dieser Erlaß ist dem Magistrat durch das Polizei­präsidium zugegangen, welches beauftragt ist, betreffs der Bil­dung von Gewerbekammern und der provisorischen Vereinigung von Vertretern des Handwerks, der Industrie, des Handels und der Landwirthschaft zu wiederkehrenden Versammlungen, und zwar unter Buziehung der Gewerbedeputation des Ma­gistrats Vorschläge, zu machen. Bugezogen sollen dabei werden zwei Vertreter der Kaufmannschaft, ein Vertreter des geschäfts­führenden Ausschusses des Verbandes der deutschen   Bauge­werksmeister und zwei Mitglieder der ständigen Deputation des Innungs- Ausschusses. Bei der großen Bedeutung des Restriptes hat der Magistrat die Einseßung eines vorberathen­den Ausschusses beschlossen. Derselbe besteht aus Ober- Bürger­meister v. Forckenbeck, Kämmerer Runge, Stadtsyndikus Eberty und den Stadträthen Hübner, Halske  , Sarre und Kochhann und wird sobald als möglich zusammentreten.

Sprache genommen zu haben. So fügt: ich mich denn unbe denklich und beschäftigte den jungen Mann, weil ich augenblick lich eine andere Verwendung für ihn nicht hatte, mit der Ver­breitung von Flugblättern. Mit wirklichem Eifer unterzog er fich vier bis fünf Tage der Arbeit; ließ fich dann aber nicht mehr blicken, erschien jedoch in derselben Woche in der Frei­tags- Versammlung in Mengers Salon in der Frankfurterstraße. Eine vollständige Veränderung seines Aeußeren sprang in die Augen, obwohl doch nur wenige Tage verflossen, feit wir uns zulegt gesehen. So völlig reduzirt fah er aus, daß ihm sogar der Eintritt in unsere Versamm­lung erschwert wurde. Dann aber wurde ihm ein Plaz an­gewiesen und man ließ ihm Bier kommen, damit er sich stär­fen sollte, was ihm auch gelang. Als ich Tags darauf die Linden paffirte, fand ich Menschenmaffen angesammelt und er­fuhr, daß soeben auf den Kaiser geschossen sei. Auf meine Frage nach dem Attentäter sagte man mir, daß es ein Klemp­ner aus Sachsen   von magerer Statur sei. Sofort kam ich auf den Gedanken, ob es nicht Hödel gewesen sein möchte. Eilig sprang ich in eine Droschte und fuhr nach meinem Bureau, wo ich bereits die Kriminalpolizei vorfand, welche fich eingestellt hatte, um mich zum Verhör vor den Land­gerichtsrath Joel zu führen. Dort wurde ich mehrere Male verhört und start angegangen, daß ich Mittheilungen über die anarchistische Partei machen sollte. Obwohl ich zehn Jahre der sozialdemokratischen Partei gedient hatte, vermochte ich doch keine andere Auskunft zu geben, als daß ich durch Gollombed und Stöcker zu diesem Menschen gekommen sei. Herr Stöder war natürlich sehr entrüstet über diese Mitgliedschaft, ließ den Namen sofort streichen und mahnte zur Vorsicht bei der Aufnahme. Wie aber hätte ich Vorsicht üben sollen? War doch Herr Stöcker War doch Herr Stöcker umgeben von einer Schaar schiffbrüchiger Existenzen, Studirender, Doktoren und zweifelhafter Größen aller Art. Solche Leute erschienen dann bei mir und verlangten im Namen Stöcker's Aufnahme in die Partei. So ging es auch mit Nobiling. Nobiling war ebenfalls Mitglied der christlich- fozialen Partei und die christ lich soziale Partei fann nur Gott danten, daß die Mitgliedskarte nicht wie bei hödel, so auch bei Nobiling gefunden worden ist. Ich habe diesen Mann nur einmal gesehen, als er mich um Aufnahme bat, indem er mir versicherte, schon vorher mit Herrn Hofprediger Stöcker Rücksprache genommen zu haben. So trug ich ihn in die mit gliederliste ein und habe von ihm nicht eher wieder etwas gehört, als an dem Tage des Attentats. Damals ver­nichtete ich sofort die alte Mitgliederliste und fertigte eine neue unter Weglassung des Namens Nobiling an. Indeß war die Vorsicht über­flüssig, denn die Polizei nahm in diesem Falle Abstand davon, bei uns zu recherchiren. Was die fragwürdigen Eristenzen an­langt, so hat sich die Partei bis heute nicht gebeffert. Denn ich glaube behaupten zu dürfen, daß General Booth   in seiner Heilsarmee nicht solch Gesindel mit sich führt, wie es sich um die christlich soziale Fahne des Hofpredigers Stöcker drängt.

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Egypten. In Kairo   geht das Gerücht, das Ministerium verlangte, der Khedive solle die Suspendirung der Amortiftrung durch ein Dekret sanktioniren, um dadurch die Inkompetenz der internationalen Gerichtshöfe für den von den Mitgliedern der Schuldentaffe angestrengten Prozeß berbeizus führen. Der Khedive habe aber den Antrag abgelehnt und das Ministerium wolle deshalb demisstoniren. Doch bleibt das Ge rücht unbestätigt. rücht unbestätigt. Der Untermudir von Dongola   und der Gouverneur von Merawi bestätigen beide die Tödtung Stewart's. General Wolseley hat dem Mudir befohlen, mit Truppen nach Merawi zu gehen, um die Gefangenen zu befreien oder loszu kaufen.

Zur Regelung der Kongofrage soll in Berlin   eine internationale Konferenz stattfinden. Bezeichnend für den Werth, den der Reichskanzler auf sie legt, ist wohl auch der Umstand, daß sein Organ, die Norddeutsche", wie ste gestern den be­fannten Artikel des Temps" reproduzirt, heute an bevorzugter Stelle eine Auslaffung des offiziösen Wiener   Fremdenbattes" mittheilt, in welcher der Gedante der Konferenz außerordentlich sympathisch besprochen wird. Die Einladungen find von hier aus nur an die zunächst betheiligten Staaten England, Frank­ reich  , Spanien  , Portugal  , Belgien  , Holland   und die Vereinig­ ten Staaten   ergangen. Man zweifelt nicht, daß alle Staaten, auch England, die Einladung annehmen werden.

Wir haben diesen interessanten Enthüllungen nichts hin­zuzufügen, als daß es allgemein bekannt war, daß Hödel jener Bartei angehörte, während es jetzt noch notorisch feststeht, daß der religiös veranlagte Nobiling auch an den Rockschößen des Herrn Stöcker hängt.

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Nachrichten aus Madagascar deuten an, daß dem fran zösischen Vormarsche in das Innere von den Hovas ein ent schlossener Widerstand geleistet werden wird. Die militärischen Vorbereitungen der Eingeborenen stellen einen verzweifelten Kampf in Aussicht.

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Australien  . An den Kommandanten der englischen Schiffs station in den australischen Gewässern find telegraphische Be fehle ergangen, sich nach Neu- Guinea   zu begeben und das englische Protettorat über die Südküsten nebst den benachbarten Inseln zu proklamiren. Die Anftedelung auf diesen Gebieten ist für jetzt noch nicht gestattet.

Die Zuckerfrage spielt auch in den österreichischen Land­tagen eine Rolle, die Interessenten verstehen es auch dort für fich die Gesetzgebung auszunußen. In der heutigen Sigung des böhmischen Landtags wurden die Anträge der zur Be­rathung der Zuckerfrage niedergesezten Kommission auf Er leichterungen bei der Entrichtung der Rübensteuer und auf direkte oder indirekte Unterstüßung der Zuckerfabriken durch die Regierung mittelst Beleihung der Waare oder Warrants während der gegenwärtig stattfindenden Krisis ohne jede De­batte angenommen. Vor der Abstimmung hatte der Statt halter, indem er den der Regierung gemachten Vorwurf der Pflichtverletzung und der mangelnden Initiative zurüdwies, gleichzeitig erklärt, daß die Regierung den Wünschen des Land­tags möglichst entsprechen werde.

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Zum chinesisch- französischen Konflikt. In Sachen des famosen Vertrages von Tientsin selbst wird von unterrichteter Seite geschrieben: Die Unterstellung, daß man es bei dem Faksimile mit einer Fälschung zu thun habe, wird chinesischer feits mit Entrüstung zurüdgewiesen. Mit Ungeduld harrte man der Erklärung des Kapitäns Fournier, die, als sie im " Journal des Débats  " vorlag, den eingeweihten Kreifen die größte Enttäuschung bereitete. Man fragt: Ja oder Nein?! Hat Kapitän Fournier die Streichungen auf der Note eigen händig vorgenommen oder nicht? Die Erklärung des Pariser  " National", er habe wegen dieser Streichungen eine Anfrage an Fournier selbst gerichtet, und dieser habe sein Ehrenwort gegeben, daß er weder Streichungen noch Veränderungen im Wortlaute des Vertrages" vorgenommen, auch nichts hinzu gefügt habe, muß so lange als Mystifikation gelten, so lange nicht Kapitän Fournier selbst diese Frage, welcher er in seiner eigenen Erklärung im Journal des Debate" ebenso vorsichtig ausweicht, wie er dies auch in Paris   Freunden gegenüber immer wieder gethan hat, direkt beantwortet! Wir brauchen übrigens nur die am Schluffe der Note unter der Unterschrift des Kapitäns Fournier befindlichen chinesischen   Schriftzeichen, welche lächerlicher Weise sogar als Genehmigung des Inhaltes der Note seitens des Vizekönigs ausgelegt wurden, wörtlich zu übersetzen, um eine beffere Auffaffung über die Bedeutung dieser Note Klar erkennen zu lassen. Dieselben sind von Hung- Tichang eigenhändig unter die Note gesezt und lauten: Die Note wurde von dem französischen   Offizier Fournier am 23. des 4. Monats im 10. Jahre( der Regierung) des( Kaiser  ) Kuang- Su um 3 Uhr( Nachmittags) überreicht; dieselbe enthält zwei Artikel, die von ihm selbst durchstrichen find." Es is also Li- Hung Tschang, der es hier niederschreibt, Fournier selbst habe die beiden Artikel durchstrichen.

Brüssel  . Die liberale Vereinigung stellte für die am 19. d. M. stattfindenden Kommunalwahlen zehn Kommunalräthe als Kandidaten, die ihr Amt niedergelegt hatten, wieder auf, sowie außerdem sechs neue Kandidaten, darunter Janson, den Führer der Radikalen. Die tleritale Partei und die Partei der Unabhängigen proflamitten heute Abend gemeinsame Kan­didaten für die Brüffeler Kommunalwahlen am 19. b. M. Es ist dies das erste Mal, daß die fleritale Partei bei den Kom­munalwahlen mit einer vollständigen Kandidatenliste auftritt.

Zur Warnung für die Arbeiter theilt die Westf. Volksztg." aus Bochum   Folgendes mit: Ende August ge­brauchte ein start angetrunkener Bergmann in einem Wirths hause zu Brenschede einige allerdings unpassende Ausdrücke über den nationalliberalen Kandidaten, Herrn Dr. Haarmann. Bon irgend einer Mittelperson wurde dieser Vorgang dem Herrn Dr. Haarmann denunzirt, und dieser hatte nichts Eiligeres zu thun, als gegen den armen Bergmann Strafan­trag zu stellen. Da Herr Dr. Haarmann so ungemein zart­fühlend ist, ersuchen wir die Arbeiter, in ihren Aeußerungen über denselben möglichst zurückhaltend zu sein. Sie sollten überhaupt nicht gegen denselben sprechen, sondern am Wahl­tage lediglich gegen denselben stimmen; sonst müßte der Herr fich am Ende gar noch lithographirte Strafanträge anschaffen, und diese Auslage sollte man ihm doch nicht machen.

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Der Bürgermeister als Vertreter der gesetzlichen Polizei hat energischen Protest beim Ministerium erhoben gegen die von demselben eingeführte Geheimpolizei und gegen die gefeß­widrige Verwendung von Gendarmen in Zivilkleidung.

Die Cholera hat in der Stadt Neapel   wieder zugenom­men, es erfrankten am 11. Oftober an derselben 122 Personen, von denen 62 der Krankheit erlegen find. Die Zunahme der Krankheit wird dem übermäßigen Genuß neuen Weines zu­geschrieben.

Auf Grund des Sozialistengesetes find neuerdings ver­boten: 1) das in der Nacht vom 4. auf 5. Oktober d. Js. in Rathenow   verbreitete, mit der Unterschrift ,, Die Vertretung der deutschen Sozialdemokratie" versehene und beschlagnahmte Flug blatt: Aufruf zur Reichstagswahl", herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dieß in Stuttgart  ; 2) die Schrift: Aus Nacht zum Licht. Essays über die Herrschaft des Aberglaubens und des bevormundenden Geistes der Macht, von Karl Frohme  , Reichstagsabgeordneter. Nürnberg  , 1884, Druck und Verlag von Wörlein u. Komp."; 3) zwei Flug­blätter für die Wähler in Mannheim  .

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England. Der Ernst der Lage in Süd- Afrika   scheint wenn die ,, Times" gut unterrichtet ist die eng lische Regierung zum Handeln angespornt zu haben. Das Cityblatt schreibt: In den Rabinets- Berathungen am Mon­tag und Mittwoch bildeten die Angelegenheiten Süd- Afrikas den Gegenstand ernster Diskussion; wir erfahren, die Regierung sei zu dem Beschluß gelangt, daß unverzüglich Maßregeln er griffen werden müssen, um den unverschämten Eingriffen der Boeren ein Ende zu machen. Betschuanaland liegt abseits und ist nicht leicht zugänglich, die Intereffen Englands in jenem Gebietstheile find gering im Vergleich zu den Verlegenheiten und Kosten, die deren Schuß verursacht. Die Boeren haben

Was? Mont Aynard auch? rief er eines Tages ent rüstet. ,, Auch Mont Aynard läßt hämmern nach wie vor? Dem muß ich es endgelten! Ich befehle Euch, Clermont, so viel Reifige auffißen zu laffen, als Jhr bis übermorgen zu­fammenbringen tönnt diese werde ich mustern auf der Blaine und dann selbst den widerspenstigen Vasallen be­ftrafen."

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Noch an demselben Tage begehrte aber ein zahlreicher Haufe von Bewaffneten wohl zwanzig Lanzen, also hundert Mann, start vom Mont Rabot heranziehend, Einlaß in das Thor von Grenoble  . Man sah unter ihnen viele in Blau und Gelb gekleidet und ein Banner wehte über den Helmen, das im blauen Feld einen goldenen Löwen zeigte: das Wappen von Mont Aynard!

Will er mit Gewalt in meine Burg bringen?" rief der Dauphin. Weiset ihn mit Pfeilen ab, wie Ihr es mit mir im Sinne hattet!"

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Jm 4. Wahlkreise hat der Vorstand des Wahlvereins der Freifinnigen" eine nagelneue Entdeckung gemacht und diese nun schleunigst den liberalen Blättern mitgetheilt. Diese Neuigkeit lautet: Bei Durchsicht der Wählerlisten im vierten Berliner   Reichstagswahlkreise hat sich herausgestellt, daß in den Listen Viele verzeichnet sind, die in den betreffenden Häusern nicht gewohnt haben, oder mindestens bis zum 1. September c nicht wohnten. Auffallend dabei ist, daß jene zu Unrecht in den Wählerlisten Befindlichen ,, Arbeiter" find. Sämmtliche Vertrauensmänner werden dringend gebeten, daraufhin, die in ihren Händen befindlichen Wählerlisten einzusehen und den be treffenden Wahlbüreaus für den vierten Wahlkreis Alexanderstr. 11 I.- jede Unregelmäßigkeit zu melden, damit

und beweglich, in seiner Haltung nicht ohne Anmuth, mit einem Gesicht, deffen feine Büge und schöne Augen wohl ge eignet waren, Frauenherzen zu gewinnen; Mont Aynard stark und sest gebaut, ruhige Kraft der Ausdruck seiner ganzen Er­scheinung, sein männliches Antlig breit, feineswegs schön, aber Vertrauen einflößend. Sah man Beide zusammen, so war es das Bild der Eiche neben dem schwankenden Granatbaum, dessen üppigste Blüthen der Wind entführt.

Aber der Herr von Mont Aynard tam in friedlicher Ab­ficht und begehrte nur mit wenigen Begleitern eingelaffen zu werden, da er seinen Landesherrn in wichtigen Dingen sprechen müsse.

,, Er soll allein kommen, ganz allein!" bestimmte der Dau phin. Nicht einen Pagen gestatte ich ihm."

So, Herr von Mont Annard!" begann der Dauphin. hr tommt mit einem Gefolge, als wolltet Ihr zur Fehde reiten, nicht um Eurem Lehnsherrn endlich die Achtung zu bes weisen, die Ihr ihm schuldig seid."

Das Thor offnete sich, und der Herr von Aynard ritt ganz allein in die Stadt, um seinem erzürnten Fürsten vor das Angesicht zu treten. Im Palast fand er zahlreiche Wachen, man nahm ihm das Pferd ab und wies ihn in die große Halle: der Majordom   besorgte das Alles, tein Vornehmerer ließ sich sehen, den Gast zu begrüßen. Mont Annard lächelte.

Gnädigster Herr, ich bin außer Landes gewesen bis jetzt", erwiderte Mont Annard. Mein Gefolge ist nicht zahlreicher, als ich gewöhnlich zu reiten pflege".

ist ein Beispiel von Treue, wie ich es selten gewohnt bin, auch habe ich den jungen Mann nach Gebühr belohnt".

,, Außer Landes seid Ihr gewesen?" griff Humbert das Wort auf. Und habt Euren Dienstmannen wohl Befehl hin terlassen, feinen Gehorsam zu leisten jeglicher Verfügung des Landesherrn?"

,, Wie das?" fragte der Baron verwundert.

Meister Crespin le bel!" sagte der Baron   mit einiges Ueberraschung Ueberraschung und fuhr dann rasch fort: Ich muß Euch sagen, gnädigster Herr, daß ich zwar eigentlich in einer ganz anderen und für Euch wichtigeren Angelegenheit hergekommen bin da es sich aber gerade um die Eisenhütten handelt, fo will ich Euch meine Meinung als Euer treuer Lehensmann nicht vorenthalten".

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Ich brauche sie nicht!" rief der Dauphin. In act Tagen erwarte ich von Euch die Meldung, daß der elende Knecht, der Euer Hammerwerk treibt, in den Ofen gewor fen ist. " Entschuldigt mich!" sagte Mont Annard warm. I habe tein Recht, einen freien Mann in seinem Eigenthume anzufallen! Wollt Ihr es thun, so muß ich dem alten Royan  überlassen, wie er fich fügen will." Royan  ?" verseßte der Dauphin. Den fenn' ich-" e machte ein Paar unruhige Schritte. Royan   hat also den Eisenhammer gekauft? Nun, wir wollen mit ihm schon fertig werden!" stieß er haftig hervor. Welche andere wich tigere Sache hat Euch hergeführt?" ,, Der Graf von Dettingen wird bald insgeheim hier eintreffen mit Botschaft vom Kaiser," sagte der Baron Ich war in der Waadt   bei Verwandten, dort traf ich zu fällig einen vertrauten Rath Ludwigs des Baiern, der mis die Nachricht mittheilte. Der Kaiser gedachte den Unter handlungen zuvorzukommen, die der König von Frankreich   in Eurer Abwesenheit mit den Ständen angeknüpft hat." Des Dauphins Augen leuchteten er hatte während der Mittheilung Mont Aynard's mehrmals sprechen wollen, es aber immer wieder zurückgehalten, nun brach er los:

Hab' ich nicht Befehl ergehen laffen", fuhr der Dauphin immer fort, daß alle Eisenhütten in diesem Bezirke still stehen sollen? Was hindert mich, den rebellischen Unterthan, der in meine Hand gegeben ist, auf der Stelle zu strafen? Ich kann es, Herr von Mont Aynard".

In der großen Halle ließ man ihn sehr lange warten, er hatte Beit, die oft gesehenen Banner und Trophäen zu mustern viele waren von hohem Alterthume und zeigten Spuren von Kampf, dunkle Striemen, die wohl von Blut herrühren fonnten, tiefe Narben und Beulen. Während er noch in Be­trachtung stand und sein männlich ruhiges Antlig feine Spur von Ungeduld verrieth, nahte ein hastiger Doppeltritt der Thüre, fte wurde aufgerissen und der Dauphin trat ein, von einem Geharnischten begleitet, der auf seinen Wint dicht an der Schwelle stehen blieb. Humbert ging rasch auf Mont Annárd zu, welcher ihm ehrerbietig zwar, aber mit furchtloser Miene entgegen fam. Beide standen sich nun gegenüber und sahen einander ins Auge.

Eure Gnaden scheint dafür gesorgt zu haben-" erwiderte Mont Aynard mit einem Blick auf den Geharnischten an der Thüre.

Obgleich fie ziemlich von gleichem Alter waren, nämlich ben Vierzigen nabe, so fonnte man doch keinen größern Kon­traft sehen, als diese beiden Männer. Der Dauphin, schlank

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Humbert erröthete. Hinweg mit Dir!" rief er dem Be­waffneten zu. Du bist mir aufgedrängt worden! Geh' zur Wache zurück, ich brauche Dich nicht. Nun find wir Mann gegen Mann, Raymond!" sagte er zu dem Baron, als der Waffenträger fich entfernt hatte. Jest fordere ich Rechen schaft von Dir, warum meinem Befehle gerade bei Dir nicht gehorcht wird.

,, Snädigster Herr, ich befize gar keinen Eisenhammer mehr," antwortete Mont Aynard gelaffen. Der einzige, der uns ge­hörte, ist schon von meinem Vater verkauft worden."

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" Er geht aber noch!" rief der Dauphin heftig. Man hat es mir gemeldet. Wer ist der elende Serf, der es wagt, fich mir zu widerseßen? Ich trage Euch auf, ihn unter die Räder seines eigenen Getriebes werfen zu laffen."

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Ha! diese Stände! Immer im Wege mir, immer auf eigene hand! Du bist treu, Raymond, und Viele find es noch, ich weiß; aber zähe seid Ihr Alle, Alle! Der Fürst soll Euch nichts sein, als ein tüchtiger Verwalter Eures Gutes und von Gottes Einsegung wollt Ihr nichts wissen! Auch mir bändet Ihr am liebsten die Hände, daß ich nicht die e bärmlichste Meierei verkaufen könnte nach meinem Gefallen! Der König von Frankreich  - ja, der wäre Euch ein anderer Herr, nicht wahr? Meint Ihr etwa, daß Ihr bei König Philipp freieres Spiel haben würdet?" Er war bei dieser Rede, die wie ein Katarakt über seine Lippen sprudelte, Saale   umbergerannt, jegt blieb er stehen und sah dem Mont

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Wer hat es Euch gemeldet?" fragte Mont Aynard. " Euer eigener Falconier!" erwiederte der Dauphin. Es Aynard gerade in's Geficht.

( Fortseßung folgt.)

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