glauben an die Zauberkraft des Blutes sie glauben mit dem Blut eines ermordeten Menschen alle Krankheiten heilen und die wunderbarsten Wunder wirken zu können. Aber wir sind doch keine Fetisch- aubetenden Neger! Nicht?
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Es war
Es, hängt von der Beurtheilung der allgemeinen An- 1.... Und nun kommt das Merkwürdige an diesem sonst schauungen und Gewohnheiten des Lebens" zur Zeit des gar nicht merkwürdigen Leben, das Fronische im Geschick des " geschilderten" Vorfahren ab, ob, eine Beleidigung der Laufer, denn es gab eine Zeit, wo gerade die Norddeutsche lebenden Majestät vorliegt. Nun ist es ja richtig, daß Ge- Allgemeine" über ihren jeßigen Tyrannen am meisten zeterte und lärmte und schrie. waltthätigkeiten, ohheiten, Unfläthereien in früheren Zeiten im Jahre 1874, der Arnimprozeß tobte in Berlin , die großen Ja, wir marschiren an der Spitze der Zivilisation. milder beurtheilt wurden als heute, und daß der Richter von Diplomaten rauften sich und zeigten ihre geheimen Schriftstücke Ja, wir leben in einem Rechtsstaat". Gewiß es heißt heute, der sich in jene Zeiten zurückversetzt, in den den Augen eines erstaunten Publikums, das es sich garnicht verso. Es wird uns tausendmal versichert, und die Menge Schilderungen solcher Handlungen keine Majestäts- muthete, wie grob und deutlich es mitunter in den höchsten Regionen hat es sich einreden lassen. Allein sobald wir unsere beleidigung erblickt. Aber es giebt doch gewisse Hand- hergeht. Aber der tolle Sturmwind, der in den Waldbäumen Zivilisation fraßen, kommt die schwärzeste Barbarei mit lungen, die zu allen Zeiten für ehrlos und verbrecherisch tobt und sie knickt und bricht, bewegt auch den Grashalm am Fetischdienst zum Vorschein, und sobald wir den Rechts- galten, wie z. B. Meuchelmord, Eidbruch, Meineid, Lüge, Boden- Arnim fiel- und Lauser machte sich lächerlich. staat" antippen, zerplatzt er wie eine Seifenblase. Fälschung, Betrug,- und von derartigen Handlungen Wiener Presse" thätig und Arnim gebrauchte PreßunterUnser Tübinger Freund war nämlich damals gerade an der In diesem unserem Rechtsstaat" leben Zehntausende wimmelt es in der Geschichte der Fürstenhäuser. stützung. Wie er ste sich erwarb, wird aus Lauser's von Menschen, denen die Kreuz 3eitung" persönlich, Man nehme zum Beispiel die Geschichte Richard des Briefen hervorgehen. Am 2. April 1874 erschien plöglich ein privat das Recht über Leben und Tod ihrer Mitmenschen Dritten von England. Wenn in England Majestätsgesetze Artikel in der Presse", überschrieben Diplomatische Ent zuspricht, und denen sie mit dem Amte des Richters über bestünden und die englischen Richter gleich den deutschen hüllungen", datirt aus Florenz vom 27. März, der Leben und Tod auch das Amt des Nachrichters oder Reichsrichtern dächten, wäre Shakespeare wegen seiner Schriftstücke des Grafen Arnim veröffentlichte, die dieser zur Henters überträgt. unsterblichen Schilderung" Richard's III. der Majestäts- Beit des römischen Konzils geschrieben hatte und die ihn als Und diese bevorzugten, bevorrechteten beleidigung schuldig gewesen. einen Staatsmann zeigen, der schon damals in tonkretester Form Menschen, welchen ein wahnsinniges Vorurtheil die oberste Nach dieser Entscheidung des Reichsgerichts muß jeder vorausgesagt hatte, was die Folgen eines Bwvistes der preußischen Regierung mit der Kurie sein mußten. Das jezige Blatt des Befugniß des Staates zuerkennt, befinden sich an der Geschichtsschreiber, der das Leben und die Thaten Herrn Lauser erwiderte diefem Artikel in gereizter Weise und erSpitze, oder doch auf dem Gipfel des sogenannten„ Rechts- der früheren Monarchen schildert, sich immer erst fragen, flärte die Arnim'schen Schriftstücke für gefälscht! Das Vorspiel ftaates". ob derselbe auch keine lebenden Nachfolger hat, dessen zum großen Arnimprozeß war hiermit eröffnet. Majestät durch die Schilderung beleidigt werden kann.
Wodurch unterscheiden sich diese Zustände von dem Faustrecht des Mittelalters und dem Revolverrecht der amerikanischen Grenzbezirke?
Nach dem Entscheid des Reichsgerichts sind nur die jenigen todten Monarchen kritikfrei, deren Dynastie, Nur durch eins- und das ist kein Unterschied zu wenigstens in Deutschland , ausgestorben ist. Daß unter unseren Gunsten: unter dem Fauftrecht war, und unter folchen Bedingungen keine wahre Geschichtsschreibung vor dem Revolverrecht ist jeder bewaffnet. Bei uns ist nur eine Majestätsbeleidigungs- Prozessen sicher ist, liegt auf der Minderheit bewaffnet, und dieser bewaffneten Minderheit, Hand. Diese Knebelung der Kritik und geschichtlichen welche die Waffe nicht als Zierrath trägt", entstammen Wahrheit ist aber so monströs, daß sie einen Sturm der die Richter über Leben und Tod der unbewaffneten öffentlichen Meinung und des öffentlichen Rechtsgefühls Mehrheit. pildi entfesseln müßte, wenn unsere Bourgeoisie und ihre politische Vertretung nicht vollständig versumpft und verlottert wäre.-
Berglichen mit diesem Zustand ist das Revolverrecht ein Fortschritt und wird nicht rasch und gründlich Wandel geschafft- eine Nothwendigkeit.
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Politische Meberlicht.
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Berlin , 21. Oktober. Die neueste Epidemie der Majestätsbeleidigungen und Majestätsbeleidigungs Prozesse hat die deutschen Staatsanwälte und Richter u. a. auch vor die Frage gestellt: Rönnen ungünstige Urtheile über Vorfahren von regierenden Majestäten Majestätsbeleidigungen sein?" Einige Gerichte haben, wie den Lesern bekannt ist, die Frage mit Ja, andere mit Nein beantwortet. Schließlich ist sie vor das Reichsgericht gekommen, und dieses hat ein wahrhaft salomonisches Urtheil gefällt. Nach der Juristischen Wochenschrift" äußerte es sich dahin:
Wenn zwei daffelbe thun- Der badische Offizier von Brüse wit( offenbar ostelbischen Ursprungs) trieb sich nach Abschlachtung des unglücklichen Siepmann noch längere Zeit im Wirthshaus herum. Die Polizei verhaftete ihn nicht, obgleich sie zugegen war. Er ging un gehindert nach Haus und erhielt erst von seiten seines militärischen Vorgesetzten Stub enarrest, in dem er sich wahrscheinlich noch befindet.
den Artikel in
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Bisher wäre an dem Verhalten des Pindternachfolgers wenig zu tadeln, er hatte sein gutes journalistisches Recht gebraucht, intereffante Schriftstücke zu veröffentlichen, auch war es selbst verständlich, daß Arnim und Laufer bei den Bernehmungen entweder das Zeugniß verweigerten oder erklärten, nie in bezug auf gewesen zu sein. Die Sache wäre also äußerst harmlos gewesen, wenn nicht Berbindung gewesen zu der Untersuchungs Richter unter den Papieren Arnim's folgende allerliebste Briefe Laufer's mit Beschlag belegt hätte, die wir heute ihrem Autor mit dem Vermerk:" Gelesen und nicht gebilligt" zurückerstatten wollen. Diese beiden an Dr. Landsberg, einen Arnim'schen Agenten, gerichteten Briefe sprechen für sich selbst und geben zugleich ein so hübsches Bild bürgerlich journalistischer Gepflogenheiten, daß sie werth sind, der Ver gessenheit entrissen zu werden. 3 di 13 I. d
Ziemlich zu gleicher Zeit, wenn nicht an demselben Tage, trug sich, gleichfalls in Baden, ein merkwürdig ähn- hom licher Vorgang zu, nur in plebejischen Formen. Im Pforzheimer Anzeiger" vom 14. d. M. lesen wir darüber:
Lieber Freund!
II.
Heute war ein Baron( Name unleserlich), bei mir, um mich gegen Hinterlegung einer" Raution", deren Höhe ich bestimmen sollte, zu veranlassen, den Einsender der Ents hüllungen zu nennen. Es scheint also, daß man feine Mittel scheut. Meine florentiner Reise tommt mir jetzt vortrefflich au statten. Ihr Laufer. Sehr schön, sehr großartig, dieses Zurückweisen der Raution Sohn des Bürgermeisters erstochen. Der Thäter, ein junger In Ebnet bei Freiburg im Breisgau wurde der einzige noch schöner freilich, wenn nicht der zweite Brief also lautete: Schuhmacher, hatte mit einigen Burschen Wortwechsel in der Es kann nicht als ein allgemein giltiger Restauration Ruh und wurde von dem Sohne des Wirthes zur Grundsay anerkannt werden, daß die Schilderung Rube aufgefordert. Als letzterer sich in Begleitung des gewisser Handlungen eines Verfahren, die in moralischer oder Bürgermeistersohnes in den Hof begeben wollte, ging der rechtlicher Beziehung zu mißbilligen und als verwerflich zu be- bäter nach und versette dem Unglücklichen einen Stich zeichnen seien, unter teinen Umständen einen die in die Brust, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Ehre des Nachkommen verlegenden Angriff zu Jedenfalls war der Sohn des Wirthes als Opfer aušersehen. bilden vermöge. Es ist vielmehr für jeden ein- Die Gendarmerie von Freiburg wurde in Kenntniß gezelnen Fall Sache thatsächlicher, allen Umständen dieses feßt, war auch sofort zur Stelle und nahm den Falles und namentlich die allgemeine Anschauung Mörder fest.
und Gewohnheit des Lebens erwägender Be= Bei dem bürgerlichen oder bäuerlichen Verurtheilung, ob und von welchem Gesichtspuntt brechen war die Justiz schneller als bei dem adligen- aus das geschilderte verwerfliche Verhalten des Vorfahren einen sie war sofort zur Stelle und nahm den Schatten auf die Ehre des ganzen nachfolgenden Geschlechts und Mörder fest." Das war ganz in der Ordnung, kommt feines jezigen Trägers zu werfen im stande sei. Dieser Entscheid weicht vorsichtig dem Ja und dem aber wohl doch nur von der mangelnden Offiziersehre. Nein aus. Er sagt Ja und Nein. Die Schilderung" Wandlungen. In einem Wandlungen überschriebenen -man beachte das Wort, nicht: Beurtheilung, nicht: Artikel der Münchener Post" wird der Lebenslauf des Kennzeichnung! gewisser Handlungen von Vorfahren jezigen Chefredakteurs der Norddeutschen Allgemeinen tann eine Majestätsbeleidigung sein, und sie kann auch Beitung", des Geheimen Hofrathes Dr. Lauser, von seiner teine sein. Tübinger Konviktszeit an geschildert. Interessant ist vor Es kann regnen, es kann schnei'n, allem die Reminiscenz an Dr. Lauser's Beziehungen zum Es tann schönes Wetter sein!" Grafen Arnim. Unser Münchener Partei- Organ wie der weise Wetterphilosoph sagt. da schreibt darüber: pr stdicho
5/20
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Lieber Freund! Besten Dank für Brief und Souvenir. Nechnen Sie stets auf meine Bereitwilligkeit, Ihnen zu dienen. Es versteht sich von selbst, daß ich unseres Freundes( Arnim) Ruf überall folgen werde. Dabei werde ich suchen, Ihrer Empfehlung feine Unehre zu machen. Gestern war Bucher bei mir, um mich wegen der Bestechungsgeschichte zu fragen. Denken Sie vielleicht einmal gelegentlich daran, den Bordeaur für mich zu bestellen. Nochmals besten Dank und Gruß.
Ihr 2aufer. d Beitung" ein so großer Berehrer ist, tönnen wir ihm nicht dar Bordeaux , von dem der jetzige Chefredakteur der N. Allg. bringen, vielleicht dankt er mir aber für das Souvenir, das ich ihm in diesen vergilbten Briefen übergebe, oder sollte er es nicht
thun?-
p
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200
Norddeutsche Allgemeine Zeitung" erfährt, vorläufig für den Die Einberufung des Landtages ist, wie die 20.November in Aussicht genommen, eine endgiltige Entscheidung hierüber ist aber noch nicht getroffen worden.-
Ein politischer Prozeß aus Anlaß des Breslauer 3arento aftes. Unter dieser Aufschrift schreibt ein hiesiges Blatt: Die falsche Wiedergabe des Breslauer
3arento a ste 3 seitens des offiziösen Telegraphenbureaus
Diese Untersuchungen sollen vom Geheimen Rath Vogel in Ge*** Kunst und Willenschaft.meinschaft mit Professor Wilfing nach Vollendung der Aufnahmen der Spektra sämmtlicher für Potsdam der Beobachtung zugäng- fcheint zu einem sensationellen Prozeß führen zu sollen, der die Zwei neue Märsche von Beethoven sollen der N. Fr. lichen Sterne der ersten Spektralflaffe bis etwa zur fünften politischen Kreise umsomehr intereffiren dürfte, als darin das in Pr." zufolge fürzlich bei einer Revision der Archive des Deutsch - Größe herab an die gewonnenen Resultate hat Geheimer regierung eine Hauptrolle spielen wird. Wie unsere defer vollem Umfange durchgeführt werden. letzter Zeit so viel erörterte Thema der angeblichen Neben meister- Ordens aufgefunden worden sein und sich bereits im Im Anschluß Besitze des jetzigen Hoch- und Deutschmeisters, Herzogs Eugen, Rath Bogel eine schärfere klassifikation der Sterne der ersten sich erinnern werden, sollte nach der ersten offiziösen Wiederbefinden. Beethoven hat sie, wie man vermuthet, einst einem Spektraltlasse durchgeführt( vergl. Sizungsberichte der königl. gabe jenes Trinkspruchs der Bar die Worte gebraucht Erzherzog gewidmet. Akademie der Wissenschaften, 1895, Stück XV). haben:„ daß ich von denselben traditionellen Gefühlen für Eure Die von Dr. Lohse ausgeführten physikalischen Beobachtungen Majestät erfüllt bin, wie mein Vater." In Wirklichkeit hatte der Hirschfeld's Mütter haben bei der gestrigen Erstaufführung der großen Planeten haben sich im Jahre 1895 auf Jupiter Bar gefagt:„ daß ich von denselben traditionellen Gefühlen be im Deutschen Boltstheater" zu Wien eine glänzende Aufnahme und Saturn erstreckt; sie bilden die Fortsetzung der langjährigen feelt bin wie" Eure Majestät." In einem Montagsblatt( Die gefunden. Man meldet, daß das auch hier in Berlin sehr beifällig aufgenommene Wert sein Publikum und darunter die gePlanetenbeobachtungen des Genannten.d Welt am Montag) war num die Behauptung aufgestellt Eine beträchtliche Förderung hat die von Professor Müller worden, die falsche Wiedergabe des8arentoastes sejt sammten literarischen Kreise Wiens bis zum Schluß in athemloser und Professor Kempf gemeinschaftlich unternommene photometrische durch den Oberhofmarschall Grafen Eulenburg ver Spannung erhalten habe. Das Werk wird übrigens in nächster Durchmusterung der nörblichen Hemisphäre im Jahre anlaßt worden. Diese Behauptung hat nunmehr zur Woche wieder im Spielplan des hiesigen Deutschen Theaters" in 1895 erfahren. Von dem jest in Arbeit befindlichen zweiten Berhaftung zweier nach Breslau entfandter theilweise neuer Besetzung erscheinen. Theil, Bone+20 Grad bis+ 40 Grad Deklination, find bis- Manöver Berichterstatter, des Freiherrn v. Lühow
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Eine Uebersicht der 1895 auf dem astro- physikalischen her zusammen 400 Bonen mit rund 6000 Sternen beobachtet und des Schriftstellers Heinrich Leckert- Larsen, geführt. Obfervatorium bei Potsdam ausgeführten wissenschaftlichen worden, was ungefähr zwei Drittel des ganzen Abschnitts ausmacht. Von der Staatsanwaltschaft des tgl. Landgerichts I zu Arbeiten wird im Reichs Anzeiger" veröffentlicht. Wie aus- Ju den während der günstigeren Jahreszeiten der Beobachtung Berlin wird in dem betreffenden Artikel eine verleumderische geführt wird, hatte Professor Wilfing schon früher eine große zugänglichen Himmelsgegenden sind bereits große Stücke er- Beleidigung des Oberhofmarschalls Grafen von Muzahl von photographischen Aufnahmen der Spektra ledigt, sodaß im laufenden Jahre während dieser Monate Eulenburg gefunden. Während der Freiherr v. Lüzow, bei hellerer Firsterne angefertigt, bie die zum Studium jedenfalls schon der dritte Theil der Arbeit, Bone+ 40° welchem Fluchtverdacht nicht angenommen wurde, nach mehr diefer Spektra dienen sollen. Im Jahre 1895 hat bereits bis+600, wird in Angriff genommen werden können. tägiger Untersuchungshaft wieder entlassen wurde, theilt eine sehr intereffante Verwendung dieser Aufnahmen statt Bei dieser Beobachtung ist ein veränderlicher Stern von uns unser O. F.- Gerichts- Berichterstatter mit, daß der Haftgefunden. Der Direktor des Observatoriums, Geh. Regierungs- außergewöhnlich langer Periode aufgefunden worden. Während beschluß gegen Leckert- Larsen, mit Fluchtverdacht und ganz be rath Prof. Dr. H. E. Vogel hatte im Jahre 1894 eingehendere bisher nur ein veränderlicher bekannt war, dessen Periode sonders Kollusionsgefahr begründet, noch aufrecht erhalten wird. Untersuchungen über das eine merkwürdige Doppelnatur zeigende 2 Jahre übersteigt, dürfte dieselbe bei diesem Stern nicht unter Gegen diesen Haftbefehl hat der Angeschuldigte durch seinen Spektrum von Beta- Lyrae angestellt und dabei einige 15 Jahre betragen. Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Gennerich, bereits die Befchiverde Linien aufgefunden, deren Ursprung sich nicht deuten ließ. Dr. Lohse hat im verflossenen Jahre zum Zweck der eingelegt. In dem Ermittelungsverfahren finden seit acht Tagen Nachdem nun die aus feltenen Mineral Elèveit Sonnenstatistit 97 Aufnahmen der Sonne von 10 Bentimeter fast täglich Vernehmungen statt, um eventuell die Quelle, aus hergestellten Gase durch Runge und Paschen hinsichtlich Durchmesser hergestellt; die Gesammtzahl dieser Aufnahmen ist welcher die Nachrichten herstammen, festzustellen." ihrer Spektra genau untersucht worden waren, lag damit auf 2221 gestiegen. Ferner wurden Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt zu dieser an besonders es nahe, das Spektrum von Beta- Lyrae mit dem Clèveitgas günstigen Tagen 4 Sonnenaufnahmen von 20 Zentimeter Durch- interessanten Affäre, anscheinend offiziös, folgendes: Spektrum zu vergleichen. Geheimer Rath Vogel konnte eine ganze messer angefertigt. Wie wir vernehmen, schwebt bei der Staatsanwaltschaft Anzahl von Linien als beiden Spektren gemeinsam konstatiren Die Arbeiten zur Herstellung der photographischen am Landgerichte I wegen einer in der Welt am Montag" vom und nachweisen, daß mit Hinzurechnung einiger von anderer Himmelstarte und des Katalogs der Sterne bis zur elften 28. September enthaltenen Notiz das Strafverfahren wegen Seite direkt beobachteten Linien im sichtbaren Theile des Größe hat Dr. Schwaßmann unter spezieller Leitung von Professor verleumderischer Beleidigung des Ober Hof- und HausSpektrums im ganzen 19 Linien des Spektrums von Beta- 2yrae Scheiner bis Ende September fortgeführt. Die Zahl der auf- marschalls Grafen zu Eulenburg. Gegen die Urheber des Artikels, mit solchen des Cleveitgas- Spektrums identisch sind. genommenen Platten stieg von 380 auf 625; am Schlusse des als welche die hiesigen Journalisten Karl v. Lühow und Heinrich Ungeregt durch dieses interessante Ergebniß, unternahm Ge- Jahres waren 66 Platten mit rund 25 000 Sternen ausgemessen, Leckert, genannt Larsen, ermittelt sind, ist gleichzeitig von dem heimer Rath Vogel eine Untersuchung sämmtlicher bisher er- gegen 46 Platten mit rund 11 750 Sternen. Herrn Reichstanzler wegen verleumderischer Beleidigung des Staatshaltenen Spektra der ersten Spektralklasse, und zwar unterwarf er Profeffor Scheiner hat den ersten Theil der von ihm ge- fefretärs Frhrn. v. Marschall Strafantrag gestellt worden, und zwar zunächst die Spektra der helleren Orionfterne einer Durchsicht. Nach planten Ausmessung des Orionnebels, Pofitionsbestimmung auf grund der Thatsache, daß v. Lützow und Larsen verschiedenen den Untersuchungen von Prof. Scheiner enthalten diese Spektra näm- von 379 Sternen und deren Vergleichung mit dem Bond'schen Personen gegenüber jene den Grafen zu Eulenburg beleidigende Notiz lich eine auffallende, im Blau gelegene Linie, die auch im Clèveit- Ratalog, zu Ende geführt und das Manuskript bruckfertig ge- als von dem Frhrn. v. Marschall inspirirt bezeichnet hatten. Gegen gasspektrum eine hervorragende Rolle spielt. Es fand sich macht. Für den zweiten Theil der Arbeit, Ausmessung des Larsen ist von dem Amtsgericht die Untersuchungshaft erkannt nun, daß im Spektrum von zehn Orionfternen das Borhanden eigentlichen Nebels, sind noch einige Messungen und Reduktionen und seine dagegen erhobene Beschwerde von der Strafkammer fein zahlreicher Linien des Elèveitgas- Spektrums mit großer zu erledigen. verworfen worden." Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden konnte. Profeffor Bon den Publikationen des Observatoriums wurden im Scheiner hatte ferner die Anwesenheit der von ihm mit Druck vollendet: der zweite Theil des VII. Bandes, Nr. 26 " Orionlinie" bezeichneten Linie in vier anderen Fixsternspektren J. Scheiner, Untersuchungen über die Spektra ber helleren fonstatirt; Geheimer Rath Bogel fand bei seiner Untersuchung Sterne, und das zweite Stück des X. Bandes, Nr. 33. unter 150 Spektren nicht weniger als 25 auf, in denen die P. Rempf, Meteorologische Beobachtungen in den Jahren 1888 hauptsächlichsten Spektrallinien des Clèveitgases enthalten sind. bis 1898.
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Die Staatsbürger Zeitung", die die Angelegenheit zum Anlaß eines scharfen Angriffes auf Frhrn. v. Marschall nimmt, wurde heute mit Beschlag belegt. Ein Verfahren wegen Be leidigung des Staatssekretärs und Ministers v. Marschall und anderer Beamten des Auswärtigen Amtes foll gegen das Blatt eingeleitet sein.-