maßgebender Stelle beabsichtigen, eine feit Rurzem in Wien eingeführte Verfügung, nach welcher es den Einwohnern der Kaiserstadt an der Donau bei erheblicher Strafe untersagt ist, Hunde in öffentliche Gastwirthschaften mitzubringen, und in welcher gleichzeitig den Gastwirthen Anweisung gegeben, auf eine stritte Ausführung dieser Ordre zu achten, auch hier für den Berliner Polizeibezirk einzuführen. Wenn auch den Hundebefizern, welche gewöhnt und gezwungen find, ihre Zeit außerhalb ihres Heims zu verbringen, manche schwer zu tra gende Beschränkung hierdurch auferlegt wird, so läßt es sich nicht verhehlen, daß einer großen Anzahl anderer Gäste aus einer derartigen Bestimmung manche Bequemlichkeit erwächst.
der häufig in Chauvinismus ausartet: fie wiegen sich in übertriebene Vorstellungen von China's Wehrkraft und dem Helden muthe feiner Söhne, während sie andererseits nicht, wie die Staatsmänner, welche zunächst für die Geschicke des Reiches verantwortlich sind, die militärischen Hilfsquellen anderer Nationen zu beurtheilen vermögen. Sucht die Zentralregierung in weiser Würdigung des Gegners um jeden Preis einem Kriege vorzubeugen, dann schlagen die Landsmannschaften die Lärmtrommel, sprechen von Vaterlandsverrath und drohen die Angelegenheit in ihre Hände zu nehmen. Die kaiserlichen Rathgeber haben sich in solchem Falle zu erinnern, daß die Dynastie, troß ihres Generationen langen Bestandes, als eine fremde betrachtet wird, und soll der Drachenthron von den Wogen des Volfsunmuths nicht hinweggeschwemmt werden, ist eine Rücksichtsnahme auf den Willen der Landsmannschaften unerläßlich. Busagen müssen zurückgenommen, militärische Vorbereitungen unter vielem Geräusch getroffen, sogar zum Krieg muß geschritten werden. So ist das Vorspiel der Kriege China's mit England und Frankreich , so auch des noch in letter Stunde glücklich vorgebeugten Krieges mit Rußland gewesen, und die Tonking- Angelegenheit ist bis dahin eine ges treue Wiederholung desselben.
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Angell.: Ja.- Präs.: Ich finde lein rechtes Motiv für die That; in Eifersuchtsfällen richtet sich die Wuth gegen andere Personen und doch nicht gegen die eigenen Rinder.- Angell. ( weinend): Ich habe keine Wuth gegen meine Kinder gehabt, ich wollte sie nur aus dem Wege räumen und mitnehmen, damit fie nicht in der Welt herumgestoßen werden.- Präs.: Haben Sie vielleicht gefürchtet, daß Ihre Kinder in die Obhut jener Perfon tämen, mit welcher Ihr Mann lebt?- Angell.: Ja, freilich fürchtete ich das.- Präs. Fühlen Sie sich nicht glüc lich, daß die schreckliche That vereitelt wurde?- Angell ( laut weinend): Ja, Gott ist mein Zeuge, daß ich nur für meine Kinder lebte und leben will! Der Zeuge Josef Mayerhofer, Hausmeister des Hauses Kreuzgaffe Nr. 62 in Währung, deponirt über die Wiederbelebungsversuche an den Kindern, ebenso die zweite Beugin, die Hebeamme Antonia Kappel Gerichtsarzt Dr. Doll deponirt, daß er die Angeklagte in un gewöhnlicher Aufregung angetroffen habe; fie jammerte stets um ihre Kinder. Der Bulsschlag sei sehr unregelmäßig gewesen, überdies habe die Angeklagte auffallender Weise ungefähr 40 Athemzüge in der Minute gemacht, während man sonst nur 15 bis 16 mache. Ueber Befragen des Präsidenten giebt Dr. Doll an, daß nach dem heutigen Stande der Wissenschaft Epilepsie als eine Gehirnfrankheit aufzufaffen sei und daß es jedenfalls sehr zweifelhaft sei, ob die Angeklagte die That in zurechnungsfähigem Zustande verübt habe.- Staate anwalt: Warum haben Sie das nicht dem Untersuchungs richter gesagt?- Dr. Doll: Ich habe mündlich den Unter fuchungsrichter aufmerksam gemacht, daß eine Untersuchung des Geisteszustandes nothwendig sein dürfte. Staatsanwalt: Und ich habe öfters mit dem Untersuchungsrichter fonferit, ohne daß er mich darauf aufmerksam machte.- In ähnlicher Weise giebt Dr. Haschef sein Gutachten ab. Vom Hunde gebissen. In dem Grünkramfeller des Es wird auch Händlers M. in der Reichenbergerstraße wurde das etwa vier- von den Aerzten konstatirt, daß 68 Prozent der Epileptischen jährige Kind deffelben in recht empfindlicher Weise von einem nicht als vollkommen zurechnungsfähig angesehen werden großen Ziehhunde gebiffen. Man hatte dem Thiere sein fönnen. Der Gerichtshof beschließt die Vertagung der Ver Futter hingestellt und das Kind war zu dem freffenden Hunde handlung zu dem Zwecke, damit der Geistes zustand der Ange hingelaufen, um mit demselben zu spielen. Das Thier fuhr flagten mit Rücksicht auf die von den Aerzten angebrachten plöglich auf das Kind los und bis es in den Arm, in die Thatsachen und Vermuthungen untersucht werde. Wange und in das Chr, ehe die sofort herzuspringenden Eltern dies verhindern konnten. Die Verlegungen sollen zwar nicht besorgnißerregender Natur sein; doch beweist der Vorfall, kommenden großen Biehhunden umgehen muß. wie vorsichtig man mit den immer mehr zur Verwendung
Ein seltener Gefangenentransport, bestehend aus einem Gendarmerie Oberwachtmeister, welcher aus einem kleinen Städtchen der Nachbarschaft einen Gendarmen zum militärischen Untersuchungsgefängniß einzuliefern beauftragt war, traf am Sonnabend mit der Berlin - Dresdener Eisenbahn hier ein. Der als Arrestant einzuliefernde Gendarm hatte sich schon früher wiederholt Dienstvergehen zu Schulden fommen lassen, die ihm mehrfach im Disziplinarwege Verweise, Arreststrafen und Strafversetzungen eingebracht. Als diese trotzdem nichts fruchteten, wurde er hierher in das Garnisonlazareth geschickt, um, da fein Treiben derartig ausartete, daß Bweifel an seiner Burechnungsfähigkeit entstanden, seinen Geisteszustand zu untersuchen. Als völlig gefund aus dem Lazareth entlassen, ging er mit Denunziationen gegen seine Vorgesezten vor, die augenscheinlich wider befferes Wiffen angebracht waren. Diese und andere strafbaren Handlungen haben endlich die Einleitung einer gerichtlichen Untersuchung und die Verhaftung herbeigeführt. Vorläufig befindet er fich als Arrestant wieder im Pagareth.
Die diesjährige Ernte auf den Rieselfeldern ist, nach Mittheilung der B. B. 3.", durchaus zufriedenstellend ausgefallen. Auf Falkenberg wurde bis zum 1. September d. J. für 71,000 M. Gras verkauft. Das Pferdespital brachte bis 1. September d. J. 7000 M. An Roggen find 7000 Mandel, Weizen 6000 Mandel, Hafer 6200 Mandel, Runkeln 60 000 3tr. à 75 Pf. von 300 Morgen, und Rohl 18 000 3tr. à 1,20 M. von 100 Morgen geerntet. Ferner find 4000 Str. Heu ge wonnen. Auf Dsdorf wurden 2000 Scheffel Raps à 12 M. auf 100 Morgen, 1500 Scheffel Weizen auf 100 Morgen, 6000 Scheffel Safer auf 300 Morgen, 37500 3tr. Cichorie à 1 M. auf 500 Morgen, 20 000 3tr. Hanf à 2,50 M. auf 500 Morgen, 18 000 3tr. Weißfohl à 1,20 M. auf 100 Morgen geerntet. Ferner wurden 6000 Str. Heu gewonnen und bis 1. September 20 000 Mt. Gras verkauft. Osdorf ist auf der diesjährigen Ausstellung vom Deutschen Gartenbauverein namentlich für ausgezeichnetes Obst mit der silbernen Medaille prämiirt. Die jungen Aepfel- und Birnenbäume( meistens Winterobft), für freie Lage geeignet, repräsentiren in ihren 36 000 Stüd 70 der verschiedensten edlen Sorten. Auf den gesammten Rieselgütern werden in etwa zwei Jahren 100 000 Stüd Obstbäume, nur an den Wegen gepflanzt, fich befinden. Die ausgestellten Runkeln wogen das Stück durchschnittlich 20 Bfd., die Kohlköpfe 16 Pfd. Auch waren 10 Sorten Flechtweiden ausgestellt, welche je nach der Gattung eine Länge von 1% bis 4 Meter haben.
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Ist der Ankauf eines Retourbillets ein Betrug? In Krefelder Blättern wurde s. 3. ein Retourbillet nach Berlin zum Kauf angeboten. Gegen den Verkäufer und Ankäufer wurde Anklage und zwar gegen den Letteren wegen Betrugsversuches und gegen Ersteren wegen Verleitung zu demselben erhoben. Die Eisenbahnverwaltung war nämlich durch die fragliche An nonce aufmerksam gemacht worden und bewirkte, daß das Billet Tonfiszirt wurde. Der Ankäufer mußte fich ein neues Billet lösen. Das Schöffengericht in Krefeld sprach beide Beschuldigte frei und der Staatsanwalt legte hiergegen Berufung ein, die am 10. b. Mts. vor der Straftammer in Düsseldorf verworfen wurde.
N. Ein Jrrfinniger versette gestern Abend die Paffanten des Spittelmarkts dadurch in große Aufregung, daß er ganz harmlosen Personen mit dem Rufe: Haltet den Dieb" nach lief und dieselben festzuhalten versuchte. Auf der Wache des 40. Polizei- Reviers wurde der Unglückliche als ein augenblicklich obdachloser Arbeiter Otto Duchhardt rekognoszirt. Schon bei seiner Ueberführung nach dem Polizei- Bureau erzählte er den Umstehenden, daß man ihm die Peitsche gestohlen habe und daß er deshalb den vermeintlichen Dieben derselben nachgelaufen sei. Da der hinzugerufene Arzt, den D. für zweifellos laufen sei. Da der hinzugerufene Arzt, den D. für zweifellos geiftestrant erklärte, so mußte der Aermste behufs Explorirung feines Geisteszustandes nach der Neuen Charitee geschafft werden.
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N. In dem Hanauer Monstre- Prozeß gegen die Firma Beyer Nachfolger wegen Nahrungsmittelverfälschung ist, wie uns privatim mitgetheilt wird, am gestrigen Tage, nachdem die Ver bandlung bis 4 Uhr gewährt hatte, das Urtheil gefällt worden. Dasselbe lautete auf 3000 Mark und die Kosten, die in diesem Falle ganz erheblich sein dürften. Der Staatsanwalt hatte 7 Monate Gefängniß beantragt.
Ein Hamburger Kaufmann wünschte fürzlich während eines Aufenthaltes hierselbst die Oper zu besuchen. Er faufte daher von einem auf der Straße stehenden Händler ein Billet und bezahlte dasselbe mit einem Zwanzigmarkstück, auf welches er den Ueberschuß heraus erhielt. Raum hatte er darauf seinen Sig eingenommen, als derhändler den Fremden wieder herausholen ließ und behauptete, er habe tein Goldſtüd, sondern nur ein Bweipfennigftüd erhalten. Der Kaufmann bestritt dies, nachdem er den Inhalt seines Portemonnaies nachgesehen, auf das entschiedenste und weigerte fich daher auch, die Forderung des Händlers, ihm Billet und Geld zurückzuliefern, zu erfüllen. Es wurde infolge deffen ein Schußmann herbeigerufen, der beide zur Wache brachte, wo der Sachverhalt festgestellt, und der Kaufmann dann wieder entlassen wurde. Dieser Tage nun erhält, wie die Ref." berichtet, der Beschuldigte zu seinem gericht, um sich dort nächste Woche wegen Betruges zu vergrößten Erstaunen eine Vorladung vor das Berliner Schöffen
a. Die seit einigen Jahren auf hiesigen öffentlichen Pläten errichteten Bedürfnißanstalten mit Kloseteinrichfungen, welche zur Benugung für beide Geschlechter bestimmt find, haben, wie der neueste Gemeinde- Verwaltungsbericht ergiebt, eine von vornherein faum geahnte Frequenz und bilden demzufolge für den Privat Unternehmer eine recht lohnende Finanzquelle. Die Stadt hat dem Unternehmer auf 10 Jahre ( bis Anfang 1890) unentgeldlich das für Errichtung der Anstalten erforderliche Terrain der öffentlichen Straßen und Pläße gemährt und liefert ihm, ohne Entschädigung dafür zu fordern, das zur Spülung der Anstalten benöthigte Waffer. Auch wurde ihm die Zuficherung ertheilt, daß die Gemeinde in unmittel Nähe der von ihm errichteten ähnliche Anstalten nicht herstellen laffen werde. Dagegen mußte fich der Unternehmer verpflichten, in jeder Anstalt die Benugung wenigstens eines Klosets gegen Bahlung von höchstens 5 Pf. pro Person zu gestatten. Im Jahre 1883 find die 20 bestehenden Kloset- Anstalten durch 268 847 weibliche und 486 957 männliche Personen, zusammen 1938 738 Perfonen besucht worden. Wenn die Stadtgemeinde," bemerkt dazu der Verwaltungsbericht des Magistrats, bei der Anlage der von einem Privatunternehmer hergestellten Bedürfnißanstalten für einen längeren Beitraum auf ein Aequivalent für die Hergabe des Straßenterrains verzichtete, so geschah dies, weil man bei der Zweifelhaftigkeit der Rentabilität durch eine Pachtforderung den Unternehmer für von der Ausführung feines, einem anerkannten Bedürfniß Befriedigung versprechenden Projekts nicht abschrecken wollte.
t. Die Stadtbahnstation 3oologischer Garten", ist nunmehr auch für den Fern und Vorort Verkehr eröffnet worden und werden daselbst die im Winterfahrplan angege benen Fern- und Vorortzüge zum Aufnehmen und Abseßen von Baffagieren und Reisegepäd anhalten.
antworten.
N. Den Berliner Hundebefizern steht, wenn das von gut unterrichteter Seite uns zugetragene Gerücht sich bestätigen follte, in nächster Zeit eine höchst unangenehme Ueberraschung bevor. Man soll, wie uns unser Gewährsmann schreibt, an
Gerichts- Zeitung.
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Die Wähler der Arbeiterpartei des dritten Berliner Wahlkreises waren am Mittwoch Abend zahlreich im Louisen städtischen Konzerthause( Alte Jacobftr. 37) versammelt. Stadtv. Gördi sprach über das Thema: Wie stellt sich die deutsch freifinnige Partei zur Sozialreform." Der Redner führte bes Längeren unter großem Beifall der Versammlung aus, daß die Deutsch- Freifinnigen wohl theils für politische Freiheit, aber niemals für soziale Besserstellung der Arbeiter einges treten seien. Nun ist aber die politische Freiheit den sozialen Reformen nicht dienstbar zu machen. Die Arbeiter haben zunächst eine Befferstellung ihrer sozialen Lage anzus ftreben; deshalb sei es mit Freuden zu begrüßen, daß seitens der Regierung ein kleiner Anfang behufs Einführung sozialer Reformen gemacht worden. Wenn die Regierung den Arbei tern etwas Gutes biete, so aeceptiren fie es selbstverständlich mit Freuden, denn es sei die Ansicht der Arbeiterpartei, Staat nicht blos berufen sei, für daß der Staat nicht bas Intereffe der Befißendenden einzutreten. Im Uebris gen fei es mit Den freiheitlichen Bestrebungen der deutsch - freifinnigen Partei nicht weit her. Diese Baitei habe im Barlament jahrelang die Majorität gehabt, fie habe aber niemals den Versuch gemacht, das allgemeine, gleiche, dis refte und geheime Wahlrecht zu verlangen. Hätte nicht Fürst Bismard diefes Wahlrecht dem Volfe felbft gegeben, durch die Deutsch - Freifinnigen hätte man es wohl jezt noch nicht erhalten. Die Deutsch Freifinnigen haben den Forderungen der Arbeiter stets feindlich gegenübergestanden, sie haben Alles bekämpft, was geeignet fchien, die soziale Lage des Arbeiters zu beffern. Es könne deshalb für jeden denkenden Arbeiter nicht zweifel haft sein, welchem Kandidaten er am 28. Dibr. seine Stimme geben werde.( Stürmischer Beifall.) Nachdem sich noch Schneider Pfeiffer in demselben Sinne geäußert, wurde eins stimmig refolvirt: Die Versammelten verpflichten fich, im 3. Berliner Reichstagswahlkreise nach besten Kräften für den Arbeiter- Kandidaten einzutreten." Unter Hochrufen auf den ,, Arbeiter Kandidaten Dieg" schloß die Versammlung.
Eine That der Verzweiflung. Vor einem Sechsrichters follegium, dem LGR. Preyß vorsaß, hatte sich gestern die Maurersgattin Katharina Wimmer in Wien wegen Mordist seit 23 Jahren verheirathet und es entstammen der Che versuches an ihren Kindern zu verantworten. Die Angeklagte fünf Kinder, von denen drei bereits erwachsen find, während die jüngsten zwei, Hermann und Karl, 4 und 3 Jahre alt find. In den legten Jahren Inüpfte der Gatte der Angeklagten, Verhältniß mit einem Mädchen an, dem ein Kind entstammte. Alois Wimmer, welcher derzeit städtischer Kanalaufseher ist, ein Später bezog er mit seiner Geliebten zusammen eine Wohnung, während seine Frau mit den beiden Kindern nach Währing zog. Alois Wimmer bezahlte dort für sie den monatlichen Bins und schickte ihr 6 bis 7 fl. wöchentlich für den Lebensunterhalt. Die Angeklagte, welche ein Kopfleiden hatte, war einige Zeit zu Verwandten auf das Land gegangen und batte von dort auch ihre 16jährige Tochter Marie, mitgebracht. Nach ihrer Rückkehr suchte sie wiederholt ihren Mann zu be wegen, wieder mit seiner Familie zusammen zu leben, und auch der älteste Sohn, ein Matrose, welcher zu jener Zeit auf Ur laub zu Hause war, suchte seinen Vater dahin zu bestimmen. Allein vergebens! Katharina Wimmer nahm sich dies so zu Herzen, daß sie beschloß, fich und ihre Kinder aus der Welt zu schaffen. Am 1. August, einem Sonntage, als ihre Tochter Marie abwesend war, nahm die Frau zwei Rebschnüre aus dem Raften, legte diese ihren beiden Kindern um den Hals und hängte dieselben an die Thürklinke. Hierauf ergriff sie ein Messer unb brachte fich mehrere Stich in den Hals, an der Brust und an dem Vorderarme bei. In diesem Augenblice
meiner Penfionsfreundin in Dresden ," und sie sah erröthend über ihre Lüge zu Boden.
Und ich fiel schnell ein und log nun tapfer weiter: Ja, ch traf das gnädige Fräulein ganz zufällig, wir haben früher inige schöne Tage verlebt. Und da hatte ich den Muth, Das gnädige Fräulein zu begleiten, ich hatte ihr so mancherlei on der Schwester zu erzählen." Hans, ich sage Dir, in em Augenblicke wußte ich, daß ich meine Retterin heirathen
vürde!
Der alte Herr bewillkommnete mich auf das freundlichste; as wäre ja eine sehr angenehme Ueberraschung, wenn ich ichts weiter vorhätte, möchte ich doch den Abend bei ihnen erleben, seine Gattin würde sich ebenfalls sehr freuen, es wäre in Ileiner Kreis Bekannter, u. f. w.
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Was blieb mir weiter übrigach, und ich that es ja so ern! als zu bleiben. Ich wurde vorgestellt, alles sehr gute amilien, höhere Beamte, auch einige Kameraden, Hans, dente it nur meine Lage den ganzen Abend über. Ich wußte ja Serst nicht einmal den Namen meines Wirthes, nicht welchen ( tand er bekleidete, nicht den Vornamen der Tochter. Erst Imählich erfuhr ich alles durch geschickte Fragen: er ist Komerzienrath und Befizer großer industrieller Etablissements. Tara, eine höchst respektable Familie doch das brauche ich ja nicht erst zu sagen. Nach und nach nur bewegte ich ch etwas sicherer in dem neuen Kreife, es waren wirklich ichtige Menschen da, und dann die muthwilligen Blicke aus foris Augen Nach dem Souper wurde getanzt und i konnte dabei Doris in wärmster Weise danfen. Am folgenden Tage machte ich meine Aufwartung, wurde ein Diner eingeladen, fam dann auch noch Abends hin, machte rige Partien mit des Kommerzienraths Familie, und bei er solchen, in einem stillen herrlichen Winkel des GruneIlds, da da tüßte ich meine Braut!"
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Am Mittwoch Abend fanden wiederum mehrere Wählerversammlungen statt, die jedoch sämmtlich rubig verliefen. Nur die in der Manteuffelstraße 9 stattgehabte Versammlung des Lauftperplaz Bezirksvereins wurde nach etwa lösung ereilt. Prediger, emer. Kendziora hielt einen längeren einstündiger Dauer von dem Schicksal der polizeilichen Auf Vortrag über: Die Bedeutung der Wissenschaft für die Ar beiter. Der Redner erwähnte, daß es gerade Männer der Wissenschaft gewesen seien, die die traurige soziale Lage der Arbeiter erkannt haben und in Wort und Schrift für deren Hebung eingetreten seien. Die Forderungen, die die Arbeiter bezüglich der Aenderung der Produktionsverhältniffe, der Ein führung des Normalarbeitstages 2c. ftellen, sei zunächst eine Forderung von Männern der nationalötonomischen Wissens schaft gewefen. Hieraus ergebe fich bereits die hohe Bedeutung, die die fortschreitende Wissenschaft für die Arbeiter habe. Nach Beendigung dieses nur in furzen Umiiffen stizzinten Vors trages bemerkte Arbeiter irsch: Ich stimme in der Haupts sache dem Herrn Vortragenden bei, allein nur bin ich ich nicht ganz flar geworden, welche Wissenschaft Herr Prediger Kend ziora meint. Wenn er, wie er anzudeuten schien, die theolo gische Wiffenschaft im Auge hat, dann erwidere ich ihm, daß diese Wissenschaft das Volt irre führt... Bei diesen Worten Versammlung auf Grund des 9 des Sozialistengefeges für erhob fich der beaufsichtigende Polizeioffizier und erklärte bie aufgelöst. Unter Hochrufen auf den Arbeiterfandidaten Singer § leerte sich der Saal.
trat die Tochter Marie in das Zimmer und besaß Geistesgegenwart genug, sofort das Messer zu nehmen, welches auf Sem Boden lag und damit die Rebschnüre zu durchschneiden, wodurch die Kinder vom Tode gerettet wurden. Auf die Hilferufe des Mädchens eilten Hausleute herbei und es wurden an den Kindern Wiederbelebungsversuche angestellt, welche von Erfolg waren. Der Katharina Wimmer wurde ein Verband angelegt, den fie fich jedom in ihrer Verzweiflung wieder herabriß, so daß er erneuert werden mußte. Die Angeklagte ist noch heute nicht ganz hergestellt, weshalb ihr der Präfident gestattet, fich fizend zu verantworten. Sie bekennt sich schuldig, sagt jedoch, daß fie derart aufgeregt gewesen sei, daß fie gar nicht wußte, was fie that. Ueber ihre Verhältnisse befragt, giebt sie an, daß ihre 23jährige Ehe bis zum Jahre 1878 eine glüdliche war. Ihr Mann sei zwar oft fräntlich gewesen und habe wenig verdient, allein fie babe fich geplagt und sich mit den Kindern durchgebracht. Erst in den legten Jahren wurde die Ehe dadurch getrübt, daß Alois Wim legten mer ein Verhältniß mit einer Anderen anknüpfte. Die Angeklagte erzählt weinend: Ich habe mich so viel geschämt, weil er nicht bei uns wohnte; ich habe ihm erklärt, daß ich das Kind, welches er aus jenem Verhält niffe hatte, selbst annehmen wolle und wie mein eigenes Kind pflegen werde; es sei Alles vergeffen, er soll nur zu mir zurückkehren. Allein, er gab darauf feine Antwort und auch mein Sohn Christoph, der Matrose ist, ging täglich zweimal zu ihm, ohne etwas auszurichten. Am Sonntag, den 10. Auguſt, war ich ganz verzweifelt. Wie es zugegangen ist, ist mir unerklärlich; ich weiß nur das, daß ich die Schnur aus dem Raften nahm, was weiter geschehen ist, weiß ich nicht. Ich wollte mich zuerst mit den Kindern vom Fenster herunterftürzen. Biäs.: Sie haben dann ein Meffer genommen und fich damit geschnitten? Wollten Sie sich selbst tödten?
Fast jubelnd flangen die beiden legten Worte von den mpen des Erzählers und seine Augen leuchteten vor Glüc no Freude.
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In einem Vierteljahr, Hans, tst Hochzeit!" und hell gen die Römer aneinander.
Drdonnanz"-rief hans v. Winterfeld. Der Bursche kam heran.
Bringen Sie mir einmal sogleich einen Quartbogen und at großes Couvert."
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Was willst du denn damit?" fragte Herr v. Frankenstein nwundert. An den Kommandeur schreiben und um Urlaub bitten," au Winterfeld heiter. Ich fahre auch nach Berlin ." wGlück auf den Weg, Kamerad. Aber 11 Aber
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In der letzten General- Versammlung des Einsetzer Vereins( Tischler) betrug der Kassenbestand nach dem Revis fions Berichte der beiden Revisoren und des Kassirers am 6. Oftober 165 M. 16 Bf. Nächste Versammlung Sonntag, den 19. Oftober, Vormittags 10 Uhr, im Vereinslokal, vol markt fannt gemacht. Neue Mitglieder werden daselbst aufgenommen. Straße 8. Die Tagesordnung wird in der Versammlung be Um rege Betbeiligung wird erfucht.
Eine Wählerversammlung für den Nieder- Barnimer Kreis findet am Sonntag, den 19. d. M., Vormittags 12 Ubr in Reinidendorf( Seeschlößchen), statt, in welcher der Randidat, Schuhmachermeister Friedrich Arndt aus Bernau , sprechen
wird.
Verantwortlicher Redakteur R. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Wing Bading in Berlin SW. Beuthitrage 2.
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