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Nr. 168.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Chinesische   Demokratie.

( Aus dem Hamburgischen Correspondent.")

II.

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Nicht genug Nachdruck kann darauf gelegt werden, dak die Mantſchu- Dynastie nicht naturalifirt worden ist von Seiten des chinesischen   Volkes nämlich und es auch niemals werden wird. Die Herrscher find Fremdlinge, wie alle einge­wanderten Tartaren, mit welchem die Chinesen trop der nahen Raceverwandtschaft teine Verschmelzung eingehen wollen. Beide stehen sich heute noch mit einer Abneigung gegenüber, daß, wie eine Nummer der Shanghaizeitung meldete, der Vicefönig bon Canton fich bewogen fand, in einer langen Dent schrift der Zentralregierung zu empfehlen, die Wohnsize der beiden Nationalitäten vollständig zu zu trennen, so daß der Dang- the- fiang die Scheide bilde: nördlich möchten die Tartaren wohnen, südlich die Chinesen. Als Begründung führte er an, es sei nun hinlänglich erwiesen, daß Chinesen und Tartaren nicht friedlich und einträchtig neben einander wohnen, nicht ihre Vorurtheile aufgeben und eins werden könnten. Daher erschiene eine Sonderung räthlich, welche gewiß ein glück­licheres und ersprießlicheres Leben der beiden Nationalitäten unter dem Scepter des Sohns des Himmels herbeiführen würde. Natürlich ist an eine Ausführung dieses Vorschlags nicht zu denken, bemerkenswerth in hohem Grade aber ist er wegen der freimüthigen Anerkennung der unauslöschlichen Feindschaft zwischen Chinesen und Tartaren seitens dieses hohen Würdenträgers.

Die landwirthschaftlichen Genossenschaften find so innig mit dem Volksleben verwachsen, daß die Chinesen überall im Auslande, wo fte sich in einiger Bahl aufhalten, Ableger dieser Rorporationen bilden, mit dem Zwecke der Pflege des lands­mannschaftlichen Geistes, der gegenseitigen Unterstüßung in allen Lebenslagen, der Heimsendung der Gebeine der Todten und der Einfegung von Schiedsgerichten, auch der Ausübung einer ge wiffen Gerichtsbarkeit. Ob der Chinese nach Java oder Hawaii  Singapore   oder Peru  , Cuba   oder Australien  , Penang   oder Ka­ lifornien   auswandert,

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überall findet er seine landsmann­

schaftliche Genossenschaft vor, die für ihn ein Ankerplas ist in

in Kalifornien   gelten für die größten und einflußreichsten, was in diesem Staate wohnen, leicht erklären läßt. Aus der treff lichen Organisation dieser landsmannschaftlichen Genossenschaf ten darf man Schlüsse ziehen auf ihre Vorbilder in China  , da her find fie schon aus diesem Grunde interessant. Zur Zeit be ftehen fieben chinesische   Genossenschaften in Kalifornien  , sämmt­

man den Kongreß der fleben Kompagnien nennen tönnte, sein eigenes Hauptquartier und besondere Beamte hat, die ähnliche Dienste verrichten müffen und Gehalt empfangen, wie die meisten Beamten der verschiedenen Kompagnien. Alles, was die por diesen Kongreß gebracht werden, also die Streitigkeiten zwischen Mitgliedern der Genossenschaften, die Berathung über Mittel und Wege, wie ungerechte Steuern oder verfaffungs­widrige Gesetze zu beseitigen sind, die Abwehr von Anklagen und Verleumdungen der weißen Bevölkerung, die Anordnungen in Betreff des Neujahrsfestes mit einem Worte: es wird hier Alles berathschlagt und zur Ausführung gebracht, was

Sonnabend, den 18. Oktober 1884.

Macao   mit ihren Umgebungen, also aus einem Gebiete, wo die Chinesen auf ihre Reinblütigkeit so stolz find, wie die Caftilianer auf die ihrige. Der Vorstand jeder Genossenschaft besteht aus einem Sekretär und einem Schazmeister, jeder mit einem Gehalt von 80 bis 100 Dollars manatlich, einem Asst­stenten und einem Dolmetscher, jeder mit einem Gehalt von 60 bis 80 Dollars, und schließlich einem Diener und einem Laufburschen, jeder mit 40 Dollars Gehalt. Neben diesen be­soldeten Beamten besteht ein Verwaltungsrath aus sechs ,, weisen" Männern, der bei jeder wichtigen Veranlassung gehört werden muß. Der Gesammtvorstand, der also aus den besol­deten Beamten und dem Verwaltungsrath besteht, wird halb­jährlich erwählt, bei welchem Afte vollständige Gleichberechtigung der Mitglieder herrscht. Einerlei, wie arm ein Chinese sei, seine Stimme wiegt so viel, wie diejenige seines reichsten Lands­mannes, und nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes, verwehrt ihm Niemand, Kritik zu üben und Wünsche zu äußern. Jeder fieht in seiner Gleichberechtigung seinen Einfluß und sein Ansehen durch den Verband mit seinen Genoffen wachsen, und wenn auch in den Genossenschaften nur wenig hervor ragende und gut fituirte Mitglieder den maßgebenden Einfluß ausüben, so bleibt doch das demokratische Prinzip streng ge= wahrt.

Derartige Ableger der landsmannschaftlichen Genossenschaft werden nicht allein im Auslande, sondern auch in China   selbst gebildet. So befizen beispielsweise die Cantonesen, welche zeit­weilig oder dauernd in Shanghai   wohnen, ein stattliches Ge­sellschaftshaus, das, wie alle Ui Kün( Häuser der Genossen­schaften) einem viel weitergehenden Zwed dient, als die euro­päischen Klubhäuser. Daffelbe dient nicht allein zu geselligen Vereinigungen, sondern auch als eine Art Karamanserei; jeder Contonese, der nach Shanghai   tommt, steigt im Ui Kün seiner Landsmannschaft ab; daselbst findet er Räume, wo er nach heimathlicher Sitte seine Bettmatte ausbreiten, und andere, mo er feinen Reis und Thee fochen fann, wenn er abgeneigt ist, fich in der Restauration für Geld betöftigen zu lassen; ferner findet er eine mit Altären und Gößenbildern geschmückte An­dachtshalle, in welcher er zu den Geistern seiner Ahnen beten und ihnen Opfer darbringen kann; wird er frank, findet er Pflege, stirbt er, dann werden feine Gebeine nach Canton gefandt. In den Bureaus der Genossenschaftsbeamten wird Rath und Auskunft gegeben, in gewissen Fällen auch thätige Unterſtügung genug, das Ui Kün ist das Hauptquartier, ein Stüdchen Heimath, verpflanzt auf den Boden von Shanghai  . Die Amoynefen und Futschaunesen bestgen ebenfalls große Gesellschaftshäuser in Shanghai  , zahlreicher aber find diese Institute in Canton, wo Landsmannschaften aus fast allen Theilen des Reichs genossenschaftlich vertreten find.

Aus allen diesen Thatsachen läßt sich mit Sicherheit die Schlußfolgerung ziehen, daß der landsmannschaftliche Geist in den Chinesen scharf ausgeprägt ist, daß er ihrem ganzen politi­schen und gesellschaftlichen Leben Gestalt und Richtung giebt, und weiter, daß die Genossenschaften, welche er hervorgerufen bat, eine Macht darstellen, welche zu berücksichtigen die Sentral­Regierung alle Ursache hat.

Eine dritte Klaffe von einflußreichen Organisationen find die Kaufmannsgilden, die ebenfalls vom demokratischen Prinzip durchtränkt sind. Stcine Batrizierfamilie übt in diesen Gilden

einen maßgebenden Einfluß aus, fein Amt vererbt vom Vater auf den Sohn. So eifersüchtig wird das demokratische Prinzip zu erhalten gesucht, daß die Dauer der Amtstermine fürzer bemeffen ist, als es zur prompten und sachverständigen Er­

Wollen die Chinesen den kalifornischen Behörden Wünsche ledigung der Geschäfte empfehlenswerth wäre. Bei den Vor­fundgeben oder sich über vermeintliche Bedrückungen beklagen, standswahlen werden wohl die Inhaber großer Geschäfte, im die Behörden den Chinesen efwas fund und zu wissen thun, fichtigt, allein der Gesammtwille der Mitgliederschaft bleibt stets

leicht verständlichen Intereffe der Gilde, vorzugsweise berück

maßgebend für die Thätigkeit der Gilde. Die Organisation Dieser Genossenschaften erinnert an die deutschen Bünfte in ihrer

Vermittelung dieses Instituts. Gelegentlich ruft der scharf aus­geprägte landsmannschaftliche Geift Streitigkeiten zwischen zwei Blüthezeit, doch wird die Mannszucht noch strenger gehandhabt. oder mehreren Genossenschaften hervor, namentlich wird eine als eine Art Aschenbrödel betrachtet, dem man allerlei Burüd

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Das ist nicht ohne Intereffe, denn diese

Genossenschaft besteht aus Tartaren, deren Vorfahren vor langer Zeit fich im Südwesten Chinas   anftebelten. Die übrigen Landsmannschaften entstammen den Städten Canton und

Vor zwanzig Jahren.

( Am Bord eines Mississippi  - Dampfers.)

Fragt man nach den Ursachen, warum die europäischen Firmen in den chinesischen   Vertragshäfen nicht prosperiren wollen und in lezter Beit an Bahl zurückgegangen find, dann lautet die Ant­wort: daran find die chinesischen   Kaufmannsgilden schuld. Der Diktatur dieser mächtigen Rorporationen müssen sich die Euro­päer beugen, fte besigen kein Mittel der Bekämpfung, selbst das

Obgleich ich nicht den Enthusiasmus theile, den die scharfgebauten, aber wenig tiefgehenden Fahrzeuge gehen zum meiften amerikanischen   und nicht wenig europäische Schrift

gens und die Arbeiter auf den Hunderten von Flußdampfern gehen zum Frühstück. Wir können hier Dampfer für alle Ströme und von allen Dimensionen sehen. Jene Kleinen, oberen Missouri   hinauf, soweit die Zivilisation nach Norden Missouri  - Dampfer im Schlepptau hat, ist mit Proviaut für die

fteller für den Vater der Gewäffer", den mächtigen Miffis vorgedrungen ist. Das Kleine Flachboot, welches jeder dieser fippi, zu empfinden vorgeben, und obgleich ich von den

berühmten blauen" Fluthen desselben Nichts gesehen, son Yellowstone Expedition beladen, denn der Kongreß hat vor

bern   im Gegentheil gefunden habe, daß diese, blauen Fluthen" ein sehr schmußiges Gelb zeigen, so ist eine Fahrt auf dem selben doch im höchsten Grade interessant.

Kurzem den Kriegssekretär ermächtigt, ein Infanterieregiment zur Bedeckung der Ingenieure abzusenden, welche behufs der Erbauung der Northern- Pacific- Bahn das Thal des Yellow­gewundenen Lauf des Flusses so weit hinauf, wie möglich, liefern ihre Waaren ab und nehmen Belzwaaren für St. Louis  an Bord, welche die unerschrockenen Trapper und Jäger der

Wenn die freundlichen Leser mit halbwegs guten Nerven stone- Fluffes erforschen. Die kleinen Flachboote dampfen den versehen sind, so bitte ich, mit mir in das Bureau an der Levée in Saint Louis zu treten, wo wir die Abfahrtszeit eines der vielen dampfenden und pustenden Flußungethüme erfahren tönnen. Es wird uns mitgetheilt, daß wir noch zwei Stun nordwestlichen Prairien bis zum Landungsplaße liefern. Den Beit haben, und wir fönnen uns also das bewegte Leben und farbensatte Bild an der Levèe betrachten, dürfen aber nicht um Eine Minute zu spät kommen, da die Loui ftana" sehr pünktlich abgeht.

lich

hohe

Wette

Es ist nämlich eine ziem tontrahirt worden zwischen

bem

Diese langen, breiten Boote zeigen durch ihre Bauart schon an, daß es Flachboote find. Sie find für den Red- River und den Arkansas   gebaut und müssen so flach sein, um in den ver­ſchiedenen Bayous eindringen zu tönnen, an deren Ufern mei­ftens die Anftedelungen liegen, mit welchen die Kapitane zu

Rommandanten der Louifina", Kapitän John D. Adams, thun haben. und dem Kommandanten der Florida  ", Kapitän James Mas dison. Da es sich darum handelt, welches Boot zuerst bei der Jetén in New Dileans antommen wird, so können wir ein

Weiter oben liegen die flinken Ohio  - Boote, die von Cin cinnati herunter, an Kairo   vorbei, nach St. Louis   kommen, um ihr eingemachtes Schweinefleisch und andere Waaren gegen

prächtiges Wettrennen zwischen den beiden, zur selben Minute die Produkte des Nordwestens, wovon St. Louis   der Haupts Don St. Louis abfahrenden Booten erleben. Vielleicht fliegt stapelplag ist, zu vertauschen. ein Boot in die Luft und so und so viele Menschenleben gehen

Achtung! Hier find wir bei den Stromriesen, bei den

Sie find alle weiß angestrichen, und haben ganz

zu Grunde. Was liegt daran? Jeder Dceandampfer bringt Mississippi  - Dampfern, oreis und vierstödigen Marmorpalästen frische Einwanderer ins Land, also haben auch die Mississippi   gleich. Rapitäne das Recht, das Leben von einigen hundert lumpigen oben noch ein Promenade- Verbed, welches, mit einem eisernen Baffagieren zu ristiren. Es lebe die freie Konfurrrens! Sollten fich aber troßdem, daß fich zwei Flußboot menade dient. tapitäne bereit finden, ihr kostbares Leben auf's Spiel zu Hurricane- Ded, im großen Salon, ein Piano, deffen durch

fegen

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um

von den Passagieren nicht mehr zu reden vielleicht eine oder zwei Stunden früher am Ziele der Reise anzukommen, sollten sich aber troßdem, sage ich, noch schwach­nervige Leute finden, welche den schnelleren und sicheren Weg per Eisenbahn dem Wasserwege vorziehen, welch' letterer aller­

regung verfchafft, so mögen fich diese furchtsamen Paffagiere nur mit dem Gedanken trösten, daß ja auch das Konkurrenz boot in die Luft fliegen kann, und daß es nirgends geschrie ben steht, daß beide Boote zu Grunde gehen müssen- ein Fall, der äußerst selten vorkommt.

Wie wir so an der Levée hinunterschreiten, werden wir durch das Gefreisch und Geläute von unzähligen Dampf pfeifen und Gloden fast betäubt; denn es ist 8 Uhr Mor

Gitter umgeben, den Baffagieren nach dem Effen als Pro­Meistens findet man gerade unter diesem

die geöffneten Lulen dringende Töne allabendlich zum Tanze einladen. Auch den beiden Rauchfängen zweier dieser Koloffe entquillen dichte schwarze Rauch wolfen, während der zischend entweichende Dampf anzeigt, daß sich beide zur Abfahrt rüsten. Diese beiden Kolofse find unser Boot Louiftana" und dessen Rivale Florida  ", und da die Abfahrtsstunde bald gekommen ist, so gehen wir an Bord des ersteren und suchen unser State- room auf. Wir werden wohl vier Tage brauchen, bevor wir beim French Market in New­Drleans and Land steigen lönnen und wollen und während dieser Beit wenigstens so bequem als möglich ein­richten.

Der außerordentlich freundliche und elegante Clert eine Art von Kontrollor führt uns in ein geräumiges Gemach,

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1. Jahrgang.

Gold erweist fich machtlos. Gegen die Verbote der Gilde wagt fich keines ihrer Mitglieder aufzulehnen, und ebenso pünktliche Beachtung finden die Gebote. Auch diese Genossenschaften haben die Chinesen in das Ausland verpflanzt, und auf sie müssen wir es vorzugsweise zurückführen, wenn wir hören, daß die chinesischen   Kaufleute in Batavia, Panama  , Manila  , San Franzisko und anderen wichtigen Handelspläßen einen beträcht­lichen Theil des Handels an sich gezogen haben und von Jahr zu Jahr gefürchtetere Konkurrenten der weißen Handelsherren werden. Die Despotie, welche die Gilden häufig gegen einzelne ihrer Mitglieder ausüben, wird wohl läftig empfunden, allein die Vortheile, welche diese Genossenschaften ausnahmslos für alle Mitglieder gewähren, find so bedeutend, daß sich das Vereinsband nicht lockerte. Es ist selbstverständlich, daß die Regierung auch auf diese festgeschlossenen, über reiche Mittel verfügenden, zahlreichen Gilden Rücksicht nehmen muß, und thut ste es nicht, dann erfährt sie zu ihrem Schaden, daß sie unklug handelte. Ebenso wenig wie die Sippen und Landsmann­schaften zögern die Gilden, den kaiserlichen Beamten Wider­stand entgegenzuseßen, wenn sie sich in ihren vermeintlichen Rechten getränit glauben.

Eine starre Aehnlichkeit mit den Kaufmannsgilden befizen die Gewerkvereine, welche sich über alle 3 veige des gewerb­lichen Lebens erstrecken und ebenfalls nach dem Auslande über­tragen werden. Was unsere Gewer foereine erstreben, das er­streben auch diese, außerdem verfolgen sie noch andere Zwecke, wie die Unterdrückung einer schäolichen Konturrenz zwischen den Mitgliedern durch Festseßung der Arbeits- und Verkaufs­preise, die Errichtung von Tempeln, welche den Schuppatronen der betreffenden Gewerbe ge veiht sind, die Unterstüßung von Mitgliedern, welche eines Verbrechens angeklagt werden, zur Führung ihrer Prozesse. die Zurück peisung von Uebergriffen der Regierung, wie überhaupt eine sehr weitgehende Vertretung der Intereffen der Vereine, wie der einzelnen Mitglieder. Db nun der Chinese als Waschmann seinen Lebensunterhalt ver­dient, ob er Lumpen sammelt, Cigarren dreht, den Bechdraht zieht oder die Knochen der Todten abschabt, damit sie in die Heimath, wo fte nur allein in Frieden ruhen können, versend bar werden ob er eine gemeine oder künstlerische Beschäfti­gung ausübt, stets sucht er sich mit seinen Berufsgenossen zu einem Vereine zu verbinden. Dieses gelbe Bolt bestzt einen angeborenen Drang, Genossenschaften zu gründen, daher ist mit solchen China   förmlich übersäet. Allen möglichen Zweden. dienen fie: politischen, gesellschaftlichen, gewerblichen, religiösen, wohlthätigen, bildungsfördernden u. s. w. Stets sind sie aus­gezeichnet organisirt und werden gut geleitet.

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Es wird nun auch klar sein, warum die chinesische   Re­gierung nur dem Namen nach despotisch, in Wirklichkeit aber beschränkt ist wohin sie sich auch wenden und drehen möge überall stößt fte auf festgeschlossene, gutdisziplinirte Genossenschaften, welchen sie ihren Wilen nicht aufzwingen

tann.

Lokales.

1. Die Zustellung gerichtlicher Ladungen nimmt in Berlin   einen immer bedenklicheren Charakter an. Gewöhnlich erfolgt sie hier durch die Poſt und daher naturgemäß mit dem­jenigen Maße von Gründlichkeit und Rechtskenntniß, das man billiger Weise nur von einem Postboten erwarten tann. Die hiesige Firma S. und. K. wird verklagt und die Klage durch den Postboten, wie dieser auf seinen Diensteid versichert, dem Mitinhaber der Firma, Herrn K., behändigt. Herr R. erhebt Widerspruch mit dem Hinweise darauf, daß die Firma S. u. K. nicht mehr eristire, sondern im Firmenregister gelöscht sei und er, K., nur als Liquidator fungire. In dem nun folgenden Termine erscheint für die verklagte Handlung Niemand und diese wird nunmehr, gleichviel, ob fte eristirt oder nicht, nach

dem Klageantrage verurtheilt. Das Erkenntniß wird auch aus­gefertigt und prompt, natürlich wiederum durch Vermittlung der Bost, der nicht mehr existirenden Firma behändigt und zwar ebenfalls an den vorerwähnten Herrn K. Soweit ging für den Kläger   Alles glatt; nun aber will er das Erkenntniß auch voll­ftreden laffen und übergiebt daffelbe einem Gerichtsvollzieher. Allein dieser lehnt die Vollstreckung bei K. ab, nachdem dieser

in welchem fich zwei über einander befindliche schmale Betten, die in dem Wandgetäfel fast verborgen find, sowie ein Sopha, Tisch, Waschtisch und ein unvermeidlicher Schaukelstuhl, sowie der ebenso unvermeidliche Spudnapf befinden; der Boden des Gemaches ist mit einem Teppich bedeckt und an den Wän­den befindet sich neben einem hübschen Spiegel ein Blafat un­gefähr folgenden Inhalts:

Gentlemen are are requested, not to spit on the car­pet."( Herren werden ersucht, nicht auf den Teppich zu Spucken.") Dies zur Erklärung der Anwesenheit des Spuck­napfes. Wir reinigen uns etwas vom Schmuße und Staube einer längeren Eisenbahnfahrt, und gehen dann die Treppen hinauf, die auf das Hurricane- Deck führen, es dem schwarzen Diener überlassend, unser Zimmer wieder in Ordnung zu bringen.

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Oben finden wir große Gesellschaft. Herren, welche heute Früh noch nicht daran dachten, New- Orleans   zu besuchen, haben plöglich ihre Meinung geändert, wohl hauptsächlich in Folge der in der Stadt bekannt gewordenen Nachricht des Wettrennens. In Amerika   entschließt man fich eben sehr schnell zum Reisen, und da man gewöhnlich sehr wenig Gepäck- ich Spreche ausdrücklich von Herren" mitnimmt, so find die Vorkehrungen leicht getroffen. Ich sage, daß die Herren wenig Gepäck mitnehmen, und zur Jllustration dieser Behauptung will ich hier anführen, daß ich einst in San Francisco   einen Mann mit einer fleinen, 23 Pfund wiegenden Reisetasche an­traf, der die weite Reise per Bahn bis New- York  , von dort per Dampfer nach Hamburg   antrat. Auf meine Frage nach seinem Gepäck meinte er ganz rubig:

Was soll ich mit schweren Koffern? Dieselben würden mich nur geniren. Ich kann mir ja in jeder Stadt neue Kleider und Wäsche kaufen, und einige Dußend Papiertragen habe ich immer bei mir."

Und wie lange werden Sie ausbleiben?".

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Ich kalkulire, daß ich von Hamburg   nach Berlin  , Wien  , Triest  , Alexandria  , Kairo  , den Nil  - Katarakten und von dort nach Palästina gehen werde; von Beirut   gehe ich dann nach Smyrna, Konstantinopel   und von dort nach Neapel  , wo ich mich einige Monate in Sorrento   ausruhen und dann über Paris   und Havre nach New York   zurüc fehren werde. Im Ganzen denke ich zwei Jahre auszu­bleiben." Die große Tour mit 23 Pfund Gepäck! Nun, glückliche Reife!" Als Gegensatz zu diesem geringen Gepäck reisen aber die Damen mit ungeheuren Koffern, den sogenannten Saratoga" Stoffern, in deren Einem Blaz für eine kleine Haushaltung wäre.