Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 248.
Donnerstag, den 22. Oktober 1896.
Tokales.
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13. Jahrg.
Meber die Ermordung Grosse hat sich seine verlegte Hand in der Sanitätswache in der vinzial- Schulkollegium zu beantragen, es möge den Erlaß in Steglitzerstraße, wo Dr. R. fungirte, verbinden lassen; dann Berlin nicht in Anwendung bringen, da derselbe des Justizraths Levy hat der verhaftete Schlofferlehrling Wilhelm haben sich Beide an einem verabredeten Punkte im Thier mit dem hiesigen Ortsstatut über die Lehrerbesoldung in Grosse noch am Dienstag Abend bei seinen Vernehmungen garten getroffen und sind nach dem Grunewald gegangen, Widerspruch stehe. Der Verein von Vorstehern folgendes Geständniß abgelegt: Der Mordplan ist vor etwa in welchem sie auch zwei Nächte zugebracht haben. Sie hatten und Vorsteherinnen Berliner Privatschulen hat beim 14 Tagen bei dem Schreiber Bruno Werner entstanden. Als er noch einige Pfennige bei sich und haben sich dafür Nahrung in hiesigen Magistrat das Gesuch gerichtet, von demselben Groffe in Kenntniß feßte, habe diefer zunächst die Spandau gekauft. Am Mittage des 20. Oftober hat sich Groffe eit ihrer Lehrer bei der städtischen Anstellung Möglichkeit der Ausführung eines solchen Verbrechens bezweifelt, vom feinem Mitschuldigen in der Nähe der Schildhornbrücke ge- in Anrechnung zu bringen. Die Schuldeputation, welche doch Werner wußte ihm die Sache so unzweifelhaft flar zu trennt und ist nach der Wohnung seiner Mutter, Georgenkirch sich mit dieser Angelegenheit beschäftigte, hat beschlossen, dem machen, daß er sich schließlich bereit erklärte, an dem Verbrechen straße 53, zurückgekehrt. Von dort überlieferte ihn sein Bruder Magistrat zu empfehlen, dem Gesuche insofern Folge zu geben, theilzunehmen, umfomehr, als G., der sich wegen zu scharfer der Behörde. Aus allem geht flar hervor, daß die Ergreifung daß die betreffenden Lehrer als Gemeindeschullehrer Kontrolle aus der mütterlichen Wohnung entfernt hatte, einen des einen der Mordbuben nicht der Kriminalpolizei zu angestellt und dann an die betreffenden Privats großen petuniären Gewinn erhoffte. Die genaue Ausarbeitung des danken ist. Planes erfolgte durch Werner. Bereits Anfang voriger Woche schulen, jedoch nicht länger als drei Jahre, beurlaubt werden. batten die beiden das Haus Mohrenstr. 53 aufgesucht, um sich Ein Gesuch des Vereins für das über die Lage der Wohnung, die ja nur Werner bekannt war, Wohl der aus der Schule entlassenen Jugend um Gewährung einer Beihilfe von 1500 M. zur Fortführung seiner genau zu informiren. Am Sonnabend früh hatten sie Die städtische Deputation für Kunstzwecke hat gestern hauswirthschaftlichen Unterrichtsturse will die an der Wohnung des Justizraths thatsächlich die Klingel unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters getagt und verschiedene Deputation beim Magistrat befürworten. gezogen, unter Borgabe, Papier zu bringen, in der Ab: kunstgewerbliche Gegenstände, im Betrage von 15 000 Mart, aus ficht, Gewißheit darüber zu erlangen, ob zu der Zeit der Gewerbe- Ausstellung zur Ausschmückung des Rathhauses zu Ju der Angelegenheit Simon Blad berichten hiesige die Dienstmädchen resp. die Familie des Rechtsanwalts sich schon faufen bezw. zu bestellen beschlossen. Unter anderem soll der Blätter: In Sachen der Simon Blad 'schen Millionen- Erbschaft von ihrem Lager erhoben hätten. Die näheren Verabredungen Firma Burda u. Ziesch, welche die Gobelinindustrie in Berlin war von einer auswärtigen Zeitung gemeldet worden, daß die für den Plan fanden im Thiergarten statt. Es war beschlossen, eingeführt hat, ein Auftrag ertheilt werden. Die Deputation Schwester des Erblassers, der zur Zeit, als er testirte, nur bes daß Werner, der für seine Entlassung durch den Bureauvorsteher nahm weiterhin Kenntniß von dem Fortgang der Arbeiten in den schränkt verfügungsfähig gewesen sein soll, die Rechtsgiltigkeit des Justizraths sich an Levy gleichzeitig rächen wollte, diesen Gemeindeschulen( Siemensstraße, Christburgerstraße, Strelißer des Testaments angefochten habe. Diese Nachricht ist nicht ganz ermorde. Groffe follte die alte Dame tödten, dem Werner jedoch straße und Prinzen- Allee), deren Aulen mit Bildern aus dem richtig; eine Klage auf Ungiltigkeitserklärung des Testaments, im Nothfall zu Hilfe kommen. Nachdem die Verbrecher am Volksleben ausgestattet werden. Für die Ausschmückung des die sich gegen den Nachlaßpfleger, Rechtsanwalt Dagobert Sonnabend Abend nach Eintritt der Dunkelheit sich nochmals Biktoriaparks sind die Büsten der Dichter der Freiheitskriege be- Hamburger, richten müßte, ist richten müßte, ist überhaupt nicht erhoben genau im Hause Mohrenstr. 53 orientirt hatten, wobei Werner stimmt. Die Gipsentwürfe der Büsten von Körner, Rückert, worden. Die Sachlage ist vielmehr folgende: Die Schwester dem Grosse sowohl bezüglich des Uebersteigens des Balkons als Schenkendorf, Arndt, Uhland und Kleist wurden von der hatte gegen die drei Vermächtnißnehmer( Berlin , Mainz auch über die Lage der Levy'schen Wohnung genaue Instruktionen Deputation besichtigt und die Ausführung in Marmor beschlossen. und Bingen ) Klage auf Zahlung einer Zahlung einer ihr zustehenden gab, kam der Mord in bereits bekannter Weise am Sonntag Anderweite von verschiedenen Seiten zum Kauf angebotene Kunst- Forderung Von ungeführ 89 000 Mark erhoben und in früh zur Ausführung. Im letzten Moment verlor Groffe werke sollen besichtigt werden. Schließlich genehmigte die Depu- erster Instanz gegen die Stadtgemeinde Berlin , auf deren An jedoch den Muth; er ging infolgedeffen an dem Bett der tation noch den Entwurf der 20 Meter hohen Wlasten für die theil die Hälfte der Forderung entfällt, ein obſiegendes Erkennt. Frau Justizrath vorüber, und erst als die Dame Hilfe rufend Beleuchtung des Plazes vor dem Brandenburger Thor mit niß erftritten, gegen welches aber Berufung eingelegt worden ist. aus dem Bette heraussprang, griff er sie an. Bei ihrer Flucht elektrischen Bogenlampen. Die Stadt Bingen hat von vornherein den Klageanspruch anwandten sich die Mordbuben direkt nach dem Thiergarten und erkannt und sich bereit erklärt, ihren Antheil an demselben mit von dort nach dem Grunewald, wo sie sich bald gemeinschaftlich, Die Konkurrenten der Großen Berliner Pferdebahn: ca. 22 250 M. zu entrichten. Die Stadt Mainz endlich hat im bald einzeln umhertrieben. In Unkenntniß darüber, ob die Gesellschaft sind jetzt sehr eifrig an der Arbeit, dieser Ge- Vergleichswege dasselbe und noch ein übriges gethan, indem sie Personalien der Mörder bekannt oder nicht, wagten sich die sellschaft das Feld mehr als bisher streitig zu machen. Große der Schwester des Herrn Blad außer deren Forderung noch etwa beiden nicht in bewohnte Gegenden und so hatte Grosse vom Erfolge in dieser Beziehung verspricht man sich besonders von 20 000 W. zur Verfügung stellt, falls diese von weiteren Schritten Sonntag früh bis Dienstag Nachmittag absolut teine Nahrung dem neuen Straßenbahn Projekt, das Siemens ut. Halske in Sachen des Testaments Abstand zu nehmen sich bereit erklärt. zu sich genommen. Die beiden Mörder hatten beabsichtigt, bei dem Magistrat vorgelegt hat und das viel Sympathie Das letztere Zugeständniß nun bezieht sich auf ein Immediat einem glücklichen Ausgang ihres Planes fich den in der Hosen findet. Man muß in der That darüber staunen, zu was Gesuch, welches die Schwester, auch namens ihres unversorgten tasche des Justizraths befindlichen Geldschrankschlüssel anzueignen allem diese Firma sich erbietet, welche wenig rentabel scheinende Sohnes, an den König gerichtet hat und in welchem der Monarch und Werner, der ja die Verhältnisse in dem Bureau so genau Linien sie miterbauen will, während die Pferdebahn Gesellschaft unter Hinweis auf die beschränkte Berfügungsfähigkeit des Erb kannte, hoffte in dem Geldschrank eine bedeutende Summe vorzu- bisher immer und immer wieder erklärt hat, das alles nicht Inffers gebeten wird, den drei Stadtgemeinden die Annahme des finden, welche es der Bande ermöglichte, nach dem Auslande zu machen zu können. Aber das Entgegenkommen der Firma Vermächtnisses( zu welcher bekanntlich die königl. Genehmigung entkommen. Sie rechneten auf einen derartigen Erfolg ihres Siemens u. Halste würde wahrscheinlich auch weniger groß sein, nachgesucht werden muß) nur dann gestatten zu wollen, wenn Planes um so mehr, als sie glaubten, bereits vor Verübung des wenn es sich für sie nicht darum handelte, einen Konkurrenten dieselben die vermögenslosen Erben des Millionärs für die fast Verbrechens bei der Polizei als vermißt gemeldet zu sein. aus dem Felde zu schlagen. Wenn ein Unternehmer dem aus gänzliche Entziehung des Nachlasses in angemessener Weise entDer Verdacht der Kriminalpolizei, daß Bruno Werner bei zubeutenden Publikum Konzessionen macht, so geschieht es allemal schädigen. Der König hat dem Vernehmen nach eine eingehende dem Morde betheiligt, war bereits am Sonntag rege und ver- nur deshalb, weil er anders kein so gutes Geschäft machen zu Untersuchung des Sachverhaltes angeordnet, so daß die Ents stärkte sich am Montag durch die Aussage des Droschkenfutschers fönnen meint. Biel scheint namentlich die Voss. 3tg." von scheidung schwerlich noch in diesem Jahre erfolgen dürfte. Stein und des Dienstmädchens des Voigt, die beide in einer diesem Konkurrenten für die Große Pferdebahn- Gesellschaft, der ihnen vorgelegten Photographie Werner's einen der Mörder zu fie allezeit eine warme Fürsprecherin gewesen ist, zu befürchten. Zur Entlastung des Bahnhofs Friedrichstraße in bezug erkennen glaubten. Infolgedessen wurde das Haus Georgenfirch- Das Blatt weist darauf hin, daß die Einführung des elektrischen auf den Fernverkehr ist die Anlegung eines neuen Bahnhofes jür ftraße 53 von Sonntag Nachmittag ab Tag und Nacht ununter- Betriebes auf den Linien der Großen Pferdebahn noch weiter den Fernverkehr auf der Stadtbahn selbst, etwa auf dem des brochen von Kriminalbeamten beobachtet. Dienstag Vormittag verzögert werden würde, wenn man etwa in die seit langem vormaligen Güterbahnhofes der Lehrter Bahn, projektirt. gelang es einem Kriminalbeamten durch Umfrage in verschiedenen schwebenden Verhandlungen die Berathung über das neu auf- Eine zynische Beleuchtung der modernen Kaufehe findet Eisenwaaren Geschäften festzustellen, daß das zurückgelassene getauchte Projekt hineinziehen will. Welche rührende Fürsorge sich in folgendem Inserat aus Nr. 418 der Bossischen 3tg.": Mordinstrument in einem Geschäft am Georgenkirchplatz gekauft für das Publikum da mit einem Male zum Vorschein kommt! worden sei, ohne daß die Personalien des Käufers, der zwei Die Pferdebahn- Gesellschaft hat es freilich sehr nöthig, die solche Messer entnommen, festgestellt werden konnten. Wie nun Sicherung ihres Ausbeutungsmonopols jetzt möglichst zu be= ermittelt, hatte Grosse die Dolche besorgt. Bezüglich der Fest- schleunigen, um den neuen Konkurrenten aufs Trockene nahme des letzteren ist mitzutheilen, daß Grosse nicht, wie uns sehen zu können; sie hat schon genug damit zu thun, sich ihrer gestern in später Stunde mitgetheilt worden, im Grunewald anderen Konkurrenten, der Omnibusgesellschaften, zu erwehren. festgenommen, sondern durch seinen Bruder persönlich der Diese haben der Pferdebahn manchen Schaden zugefügt, nachdem Polizei übergeben worden ist. Wie bereits bekannt, hatte sich fie sich durch Abkürzung der Fahrzeit, bessere Ausstattung der Groffe auf der Sanitätswache die Hand verbinden lassen, jedoch Wagen und vor allem Herabfeßung der Fahrgreife in der Gunst Bahlung nicht geleistet. Da er seine genaue Adresse angegeben des Publikums, die eine Beit lang bedenklich im Schwinden hatte, so wurde der Mutter des jungen Menschen eine Rechnung war, wieder befestigt haben. Auch die Pierdebahn hat mit den zugestellt; fast zu derselben Zeit lehrte G. nach der Wohnung Preisen herabgehen müffen, aber wo die Konkurrenz bisher ge zurück. Ueber die Herkunft der Verlegung befragt, gab der fehlt hat, da hält sie auch heute noch auf gute Preise. Anderer- Im Zirkus Busch wurde am Dienstag die Jagd nach dem Schlofferlehrling so auffällige Antworten, daß er hierdurch deu seits hüten sich auch die Omnibus- Gesellschaften, wo sie nicht mit Glücke wieder aufgeführt. Die vom vorigen Jahre her bekannte Verdacht seiner Angehörigen erregte, die ihm die That auf den der Pferdebahn oder unter einander in Wettbewerb treten, den Pantomime ist durch verschiedene Einlagen und Aenderungen Kopf zusagten und so zu einem Geständniß zwangen. Preis zu ermäßigen. Die Allgemeine Berliner Omnibus- Gesell- womöglich noch bunter und prächtiger ausgestattet worden, und Seiner Ueberlieferung an die Polizei wollte er sich, wie von schaft 3. B. hat auch für diesen Winter die Groschen- Tour Direktor Busch konnte daher von vornherein auch vorgestern anderer Seite gemeldet wird, durch Selbstword entziehen, indem Hallesches Thor- Unter den Linden noch nicht verlängert. Sie feines Erfolges sicher sein. Der dramatische Inhalt dieses er den Versuch machte, sich aus dem Fenster hinabzustürzen. Er hat hier die Pferdebahn, die den Umweg über den Opernplay Birkusstückes zeigt, daß man in der Manege von der Konkurrenz wurde jedoch daran gehindert und dann von seinem Bruder auf machen muß, wenig zu fürchten. Die Pferdebahn nimmt bis zur gelernt hat, die ihr allmälig in den Ausstattungstheatern erdie Wache des 18. Reviers in der Neuen Königstraße gebracht. Weidendammer Brücke schon lange nur 10 Pf., einer der wachsen ist; ja, will man gerecht sein, so muß man gestehen, Hier war er gegen 2 Uhr angekommen. Eben hatte er im Ver- wenigen Fälle, in denen die Pferdebahn billiger ist als der daß die Jagd nach dem Glück eigentlich weit mehr Verstand hör dem Reviervorsteher eingeräumt, daß er das Dolchmesser Omnibus. Mancher wird hierin den Beweis erblicken, daß auch enthält, als die modernen Blödsinnsfabrikate, die gegenwärtig getauft habe, als Kriminalkommissar Braun auf der Wache er- im Verkehr das Publikum sich mit privaten Unternehmern ganz das Publikum verschiedener hiesiger Bühnen blenden sollen. Es schien. Nun brachte man den Verbrecher in einer Droschte nach gut steht, wenn nur für Konkurrenz gesorgt ist. Wir meinen, ist ja zweifelhaft, ob man den Zirkus beglückwünschen oder die dem Alexanderplay. gerade der Konkurrenzkampf zwischen Pferdebahn und Omnibus derartig entwickelte Bühnenkunst verdammen soll; aber das eine Werner hat bisher noch nicht aufgefunden werden beweist, daß der Betrieb solcher Verkehrseinrichtungen nicht Privat- steht fest, daß die Leiter der Ausstattungs und Tingeltangel tönnen. Man glaubt, daß er sich noch im Grunewald aushält. Unternehmern überlassen werden sollte. Wenn auf derfelben Bühne teine Ursache haben, den Zirkus noch als minderwerthig Ueber die Persönlichkeit der beiden Männer, welche bei Aus- Linie 2 oder 8 Unternehmer bei 10 oder 15 Pfennig beſtehen zu betrachten. übung der That vor dem Hause„ Schmiere" gestanden haben, tönnen, während vorher ein einziger Unternehmer es nicht unter Der ermordete Justizrath Meyer Levy ist gestern Nachwill Grosse nichts näheres wissen; sie seien erst am Sonnabend 20 oder 25 Pfennig machen zu können erklärte, so fann man mittag um 8 Uhr unter Theilnahme einer ungeheueren MenschenAbend in der Friedrichstraße angeworben worden. Aus dem daraus entnehmen, wie arg dieser eine das Publikum ausgebeutet menge auf dem Friedhofe der jüdischen Gemeinde an der Verbrecheralbum hat der Verhaftete die beiden nicht herausfinden haben muß, auch wenn man die durch die Preisermäßigung Lothringerstraße zu Weißensee zur letzten Ruhe bestattet worden. fönnen. Nach Angaben, welche die Kriminalpolizei bürger - bewirkte Verkehrssteigerung in Anfat bringt. Wir verkennen Wohl an 200 Droschten und Equipagen mit Leidtragenden fah lichen Blättern macht. der, Vorwärts", der nächst dem natürlich auch nicht, daß bei solchen Preisermäßigungen meist man von Berlin nach Weißensee fahren, die Pferdebahn konnte Lokal- Anzeiger" in Berlin die meisten Leser hat, erhält die mit die Angestellten einen Theil der Zeche zahlen müssen, den Andrang nur mit Mühe bewältigen. Um 3 Uhr wurden theilungen der Sicherheitsbehörde furioferweise nicht zu ein Grund mehr, den Privatunternehmern das Ausbeutungs- die Angehörigen und die übrigen näheren Leidtragenden vom gestellt will Willi Grosse nicht Schlosserlehrling, sondern Buch- handwerk zu legen. Wartesaal nach der Halle geführt, in der die Leiche aufgebahrt druckerlehrling sein. Die That sollte schon am Sonnabend, es waren mehrere tausend 17. Oftober, morgens, ausgeführt werden, und zwar in der Art, Zur Straßenbahnfrage. Raum ein Tag vergeht, an dem war. Für das große Publitum daß Werner und Genossen an der Vorderthür der Levy'schen Woh nicht von Unternehmern dem Magiftrat umfassende Vorschläge Menschen das auf den Friedhof ungehinderten Butritt hatte, daß Werner und Genoffen an der Vorderthür der Levy'schen Woh- unterbreitet würden, welche eine Verbesserung des Straßenbahn- wurde die Halle durch Gendarmerie abgesperrt. nung flingeln, das öffnende Dienstmädchen mit dem Dolchmesser niederstoßen, dann die Levy'schen Eheleute ermorden und den Geld. Berkehrs bezwecken sollen. Die Allgemeine Elektrizitäts- Gesell- Wir erhalten folgende Zuschrift: In unserem Bureau schrank, dessen Schlüssel zu finden Werner sich anheischig gemacht hatte, schaft hat sich mit der Bitte an den Magistrat- und die Verkehrs- ist heute der Verfuch gemacht worden, den bei uns seit dem schrank, dessen Schlüssel zu finden Werner sich anheischig gemacht hatte, Deputation gewendet, mit ihr nunmehr die Verhandlungen über Jahre 1892 beschäftigten Herrn Bruno Werner, Brückenstraße 5a ausrauben wollten. Diefer Plan mißlang, weil das Dienstmädchen das im Frühjahr dieses Jahres eingereichte Projekt zu einer wohnhaft, als Mörder des Justizraths Levy zu verhaften. Dieser die Borderthür nicht öffnete und den Burschen zurief, fie möchten elektrischen Straßenbahn wieder aufzunehmen. Für den die Kiste Papier , die sie angeblich an den Justizrath abliefern Betrieb hat die Gesellschaft eine Wagenfolge von zunächst Mittheilung aufzunehmen, da möglicherweise mit Rücksicht auf Herr ist nicht identisch mit dem Gesuchten. Wir bitten, diese wollten, zu einer geeigneteren Tageszeit zu bringen. Werner machte, nach den polizeilichen Mittheilungen, nun den Vorschlag, nommen, was für die Innenstrecken, die durchweg von entstehen könnten. Hochachtend Steinschneider u. Franc. 6 Minuten auf sämmtlichen Strecken in Aussicht ge- die ausgefeßte Belohnung demselben noch weitere Belästigungen den Plan am folgenden Morgen auszuführen und in die Levy'sche wenigstens zwei Betriebslinien benutzt werden, einen DreiLevy'schenommen, Wohnung auf dem ibm bekannten Wege durch das Flurfenster minuten Bertehr ergiebt. Als Tarif will die Gesellschaft und über die Hofgallerie einzudringen. Im Hochzeitswagen ist am Dienstag Nachmittag die einen Einheitssatz von 10 Pfennigen in Anfat bringen, 40 Jahre alte Frau Augufte Kreffit, verwittwete Chorist, ges Die übrigen Mittheilungen der Behörde decken sich mit den wobei die Berechtigung zum Umsteigen auf andere Betriebs. ftorben. Als man vorgestern Nachmittag zur Michaelkirche fahren oben von uns gebrachten Nachrichten. Nachdem Werner und strecken gewährt werden soll. Ob Magistrat und liberale Stadt vollte, um die kirchliche Trauung nachzuholen, und kaum bis zur Groffe aus dem Speisezimmer durch die offenstehende Thür nach verordnete nun wirklich von ihrer alten Liebe zur Großen Pferde- Kottbuser Brücke gekommen war, fiel plötzlich Frau Kressin bes dem Schlafzimmer eingedrungen waren, haben sie sich mit erhobenen bahn- Gesellschaft lassen und dieser Gesellschaft, die bisher das wußtlos ihrem Manne in die Arme. Der Hochzeitswagen fehrte Dolchmessern auf das Ehepaar gestürzt, und zwar Werner auf den Justizrath und Grosse auf die Justizräthin. Da lektere sich Publikum so rücksichtslos behandelt hat, eine empfindsame Kon- um, man trug die Frau schleunigst in ihre Wohnung hinauf und furrenz entstehen lassen werden? etwas aufgerichtet hatte, suchte Grosse sie mit der linken Hand rief einen Arzt herbei. Dieser konnte nur feststellen, daß mittlerniederzudrücken, während er mit der rechten Hand auf sie los- Die städtische Schuldeputation, welche am Mittwoch weile bereits der Tod eingetreten war, vermuthlich infolge eines Herzschlages. stach. Bei dieser Gelegenheit hat er sich die linte Hand durch unter Vorsitz des Bürgermeisters Kirschner eine Sigung abhielt, stochen. Hierdurch erklären sich die starken Blutspuren hat in bezug auf das Resfript des Unterrichtsministers vom Sittenverbrechen. Ein gefährlicher Patron ist dieser Tage und Blutspritzen, welche auf der Gallerie, am Flur 6. Juni d. I., durch welches beim Magistrat in Anregung ges von der Kriminalpolizei dingfest gemacht und in das Unterfenster und im Treppenflur bemerkt worden sind. Nach bracht worden ist, ob die von den Lehrern an Privat- suchungsgefängniß zu Moabit gebracht worden. Es ist der Haus dem die Hilferufe der Frau Justizräthin die Mörder zur Seminar- Präparanden Anstalten abgeleistete diener Karl Hoch, der bei einem Gastwirth im Köpnicker StadtFlucht bestimmt hatten, ist der eine in der Richtung nach dem Dienstzeit bei Gewährung von Alterszulage viertel beschäftigt war. Diefer hat eine 11jährige Tochter Ella, Gendarmenmarkt, der andere nach dem Wilhelmsplatz zu gelaufen. in Anrechnung zu bringen sei, beschlossen, beim Pro die oft Besuch von ihrer gleichaltrigen Roufine Elisabeth A.
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" Für eine 22 jährige junge Dame aus bester Familie, die einen Fehler begangen, wird bei 15 000 M. Mitgift eine Partie gesucht. Jüdische Reflektanten, welche das Gastwirthsfach verstehen, werden bevorzugt, da eine nachweislich gute Nahrung übertragen werden kann. Meldungen, Referenzen und Photographie unter J. R. 8251 an die Exped. des Berliner Tagebl." Wer will die ramponirte Dame zu den 15 000 M. und der nachweislich guten Nahrung mit in den Kauf nehmen? Die Sorte schämt sich nicht, über sozialdemokratische freie Liebe zu räfonniren!
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