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Lokales.

N. Der sogenannte Schlesische Busch und das Stüd Chauffee bis zur Verbindungsbahn wird nunmehr, wie man uns schreibt, endlich auch Gasbeleuchtung bekommen. Ein Theil der dortigen Grundbefizer hatte schon mehrere Male im allseitigen Interesse um Gasbeleuchtung, bis jest ohne Erfolg, petitionirt. Es ist das umsomehr zu verwundern, als der Magistrat Befizer des Villenbauterrains und der Parkanlagen ift, und fich sagen mußte, je mehr Bequemlichkeiten dem Publi­lum geboten werden, desto eher finden die Grundstücke Lieb­haber. Jezt ist eine Einigung insofern erzielt worden, als von den dortigen Grundbefizern durch freiwillige Beiträge 4000 M. aufgebracht worden find, die einen Theil der Roften decken; den andern Theil trägt der Magistrat, die Unterhaltung und die Stellung der Laternen die Gemeinde Treptow .

Die Beerdigung des Mitgliedes des Arbeiter- Bezirks­Bereins des Dften Berlins Maurers Emil Ehnisch fand vor seitern unter reger Betheiligung der Vereinsmitglieder vom Städtischen Krankenhause aus statt.

Die Kunstausstellung an der Museumsinsel wird nur noch diese Woche und zwar bis fünftigen Sonntag einschließlich geöffnet sein. Dieselbe enthält eine überaus reiche Anzahl fehenswerther Annstwerke aus dem Gebiete der Malerei und Bildhauerei. Der Raum unseres Blattes gestattet uns nicht, biefelben einer eingehenden Besprechung zu unterziehen, doch möchten wir wenigstens denjenigen unserer lieben Leser und Leserinnen, denen Beit und Mittel zur Verfügung stehen, den Besuch der Kunstausstellung anrathen. Sehr wünschenswerth wäre es, wenn statt der Nummer und Name des ausstellenden Künstlers, gleich die Bezeichnung( Gegend der Landschaft, Er­lärung des Genrebildes, Name des bez. Portraits) auf dem Etiquette angegeben wäre, da nicht jedem der Besucher die Muße gegönnt ist, einen höchst unbequemen Katalog nachzu­Schlagen. Jedenfalls würde eine solche Neuerung angenehmer empfunden werden, als die Unfitte auf vielen Bildwerken zu lesen: ehrenvolle Erwähnung", verkauft" u. f. w., die gar zu fehr nach Reklame riecht!

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Die Premiere eines vierattigen Dramas ,, Verirrun­sen" von Joseph Trieb hatte uns am Sonnabend nach dem behaglichen Musentempel in der Blumenstraße geführt. Ja, Berirrungen" waren es am guten Geschmad nämlich, und wir wiffen nicht, ob wir mehr die Kühnheit oder Aufrichtigkeit bewundern sollen, mit der die Verfafferin- denn eine solche berbirgt sich unter dem Pseudonym- ihr Jüngstes getauft ihr Jüngstes getauft bat. Freilich, wenn Selbsterkenntniß der erste Schritt zur Befferung ist, dann dürfen wir hoffen, daß uns die Verfasserin mit weiteren solchen ,, Verirrungen" nicht wieder beglücken wird. Wir verlangen heutzutage denn doch mehr von einem Drama, als eine ziemlich geschickte Mache, die wir der Verfasserin im Arrangement der Effekte und ihrer Steigerung nicht ganz ab­prechen wollen, wenn sie auch hinter ihren geiftsprühenden französischen Vorbildern weit zurückbleibt. Auch dieses Blau­

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in venia verbo! leidet an denselben Ge­

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zu entkommen, ein berittener Schußmann war aber schneller wie er und es gelang diesem, den Kutscher mit seinem Gefährt in der Brunnenstraße einzuholen und ihn zum An halten zu bringen. Alsdann erfolgte die Sistirung des Kutschers nach der Polizeirevierwache.

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a. In Bezug auf den am 17. d. Mts. verübten Kindesmord, welcher die Kriminalpolizei zu eifrigen Nach­forschungen nach dem Thäter resp. der Thäterin veranlaßt hat, find bis heut einige Spuren ermittelt worden. An der Ein­fahrt des Grundstücks Michaelfirchstraße Nr. 22-23, an welcher die Leiche des neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts mit durchschnittenem Halse gefunden worden ist, ist ca. 1 Stunde vorher gegen 62 Uhr Abends von mehreren Personen eine Frauensperson von großer Statur mit schwarzem Um­schlagetuch, deren Kopf mit einem dunklen Tuch verhüllt war, gesehen worden. Diese Frauensperson, vermuthlich die Mutter des Kindes, hielt sich an der bezeichneten Stelle auf, während die Personen, von welchen sie bemerkt worden, vorübergingen, und man nimmt an, daß fie die Kindesleiche daselbst nieder­gelegt habe. Wahrscheinlich ist auch, daß diese bisher noch nicht ermittelte Frauensperson in der Nähe des Fundortes wohnt.

Gerichts- Zeitung.

Ein Hotelmarder der gemeingefährlichsten Art stand heute in der Person des Handlungsreisenden Berthold Rosen­ thal vor den Schranken der vierten Straflammer hiesigen Landgerichts I. Die gegen denselben erhobene Anklage lautet auf zwei vollendete schwere Diebstähle und einen versuchten schweren Diebstahl mittels Einschleichens. Der bisher unbe­Scholtene Angeklagte kam Anfangs Juli cr., von Mitteln fast entblöst, nach Berlin , um hier eine Stellung zu suchen, und fehrte im Hotel de l'Europe ein. Dort hat er sich geständlich, da er feine Stellung finden konnte, zu zwei verschiedenen Malen in die Zimmer von Reisenden begeben, fich unter das Bett gelegt und so lange in diesem Versteckt gewartet, bis die Inhaber nach Hause gekommen und fest eingeschlafen waren. Alsdann entwendete er die Portemonnaies und Pretiosen und entfernte fich unentdeckt. Einige Zeit darauf siedelte der An­gefagte in Werner's Hotel über, wo er das begonnene Ge fchäft fortzusetzen beabsichtigte und sich in das von dem Kauf­mann hitschhold aus Löbau bewohnte Bimmer einschließen ließ. Sein Bimmer hatte er verschlossen und die Stiefeln ver daffelbe gesezt, so daß dadurch der Glaube erweckt werden sollte, er sei bereits schlafen gegangen. Bei diesem Att hatte sollte, er set bereits schlafen gegangen. Bei diesem Att hatte fich aber der Angeklagte über den Zeitpunkt geirrt, zu welchem der Bimmerbewohner fest eingeschlafen sei. Bei dem Versuche, denselben zu bestehlen, wurde er von ihm überrascht. Herr Werner, dem sofort hiervon Mittheilung gemacht worden war, begnügte fich indeß damit, dem ertappten Dieb einen Theil feiner Sachen einzubehalten und ihn laufen zu lassen. Aus Verzweiflung gestellte sich derselbe auf dem nächsten Polizei­bureau und bezüchtigte sich hier der mitgetheilten drei Straf­thaten. Auch im Termin ist er derselben geständig. Der Ge­

brechen, wie die meisten seiner Genres. Die Handlung ist richtshof erachtet mit dem Staatsanwalt dafür, daß ein Ein­schleppend, die Diltion mit Romanphrasen verbrämt und un natürlich, die Helden weinerlich und rührselig. Wie kann nur die Verfasserin uns zumuthen, daß wir an die Unwiderstehlich­leit dieses jämmerlichen Liebhabers Egon Biela glauben sollen.

schleichen im Sinne des Gesezes nicht vorliege, da der Ange­flagte in den Hotels gewohnt hat und das Einschleichen von außen her geschehen müsse und verurtheilte den Angeklagten wegen dreier einfacher Diebstähle zu einer Gesammtstrafe von Strafe habe nur deshalb so hoch bemessen werden müssen, weil Diese Art von Diebstählen zu den denkbar gemeingefährlichsten

Unsere Frauen und Töchter würden für einen solchen Donjuan 18 Monaten Gefängniß und 2- jährigem Ehrenverluste. Die Schönstens banken. Dabei berührt der Mangel einer zu Grunde liegenden höheren Jdee, welche eines der vielen sozialen Pro­bleme uns menschlich näher rückt oder unergründliche Räthsel gehören und sehr leicht dazu führt, im Falle des Widerstandes

der menschlichen Brust zu lösen sucht, doppelt empfindlich. Die Berfafferin macht wohl einen Anlauf zu einem poetischen Ronflitt, hat aber nicht den Muth ihn auszuführen. Dadurch

einen Raub- Todtschlag oder Mord zu begehen.

Röslin, 20. Oktober. Heute haben hier vor dem Schwur­gericht die Verhandlungen wegen des in Neustettin im März

wird die ganze Handlung unmotivirt und die eifersüchtigen Wuth- dieses Jahres anläßlich der Rücklehr der in dem Synagogen­ausbrüche des ehrsamen Handelsherrn Robert Willner unver=

tändlich.

tommt

Die

Sympathie, welche Dieser verliert, etwas unbeholfenen Ehehälfte aber

Die Art und Weise,

Prozeß freigesprochenen Angeklagten vorgekommenen schweren Landfriedenbruches begonnen. Des schweren Landfriedens­bruches find angeklagt: die Maurer Karl und Friedrich Paz­wald, Schneider Bausemer, die Arbeiter Pfirsich und Klabundi, die Steinfeger Bechert und Böhnte aus Neuftettin, sowie der Fischhändler Raag aus Stolp . Als Zeugen find 43 Personen

nicht zu Gute und die Verfasserin thut sich selbst das Salimmste an, was einem Bühnenschriftsteller paffiren fann: he macht ihr eigenes Stüd intereffelos. fchieden verurtheilen. Wir tönnen uns wenigstens nicht gut vorgeladen und bis auf zwei, welche entschuldigt find, erschie

nen. Die Angeklagten, welche einzeln vernommen werden, räu­men nur unerhebliche Nebenumstände ein und leugnen alle furze Pause gemacht und nach Wiederaufnahme der Verhand Belastungszeugen bestätigen durchweg den Inhalt der Anklage.

Uebertragung der Liebe von der Mutter auf die jugendliche Hauptpunkte. Nach Vernehmung der Angeklagten wurde eine Tochter, diese Geständnisse der ersteren gegen ihr Kind. Uns scheint dies nur eine Verrenkung von Gefühlen zu sein, denn felbst ein solches Jammerbild, wie dieser Maler Egon Biela lung das Verhör sämmtlicher Beugen bis zu Ende geführt. Die müßte doch noch einen Funken von Scham auf seinen Wangen Nach Feststellung der an die Geschworenen zu richtenden brennen fühlen. Beffer ist der Verfasserin das heitere episo dische Beiwerk gelungen, wenn es auch in gar feinem Bu jammenhang mit der Handlung steht und deshalb ziemlich überflüffig war. Dieser Kommerzienrath Schellborn ist das Brototyp eines jovialen Bankiers, ebenso die Frau Geheimrath Belling, die würdige Vertreterin der allbekannten Klatschbasen­unft. Gespielt wurde im Allgemeinen sehr brav und können wir der rührigen Direktion Anno unsere Anerkennung nicht Derfagen für die sorgfältige Einstudirung und splendide In­

entrung.

H. L.

Fragen begründet der Staatsanwalt die Anklage gegen jeden einzelnen Angeklagten, beantragt, alle Angeklagten der Theil nahme an dem Landfriedensbruch schuldig zu sprechen und Karl Bagwald, Raag, Bechert und Bausemer als Rädelsführer anzusehen, welche theilweise auch Gewaltthätigkeiten gegen Ber sonen begangen oder Sachen geplündert, vernichtet oder zerstört hätten. Die Vertheidiger plaidiren für Nichtschuldig oder Nicht­vorliegen des Landfriedensbruchs resp. Vorliegen groben Un­fugs, oder wenigstens für Annahme mildernder Umstände. Nach einer Replit des Staatsanwalts und Dupliken der Ver­schworenen zu richten, ob nicht blos grober Unfug vorliege. Der Gerichtshof beschließt, dem Antrage der Vertheidiger statt­zurück. Das Urtheil werden wir morgen veröffentlichen.

den Ein riesiger Schimpanse ist Montag im Zoologischen beibiger beantragen legtere, die eventuelle Frage an die Ge=

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Liverpool und erreichte Sonntag Abend Hamburg , wo er von Dem dorthin gefandten Oberwärter des hiesigen Gartens, Herrn zugeben. Hierauf ziehen fich die Geschworenen in ihr Simmer Bechler, in Empfang genommen und ohne Aufenthalt weiter geschafft wurde. Die Reise scheint dem kräftigen Thier aber engen Transportläfig und macht sich nun erst mit seiner neuen Rachbarschaft bekannt, die nicht wenig erstaunt und erschrocken war, als der neue Geselle aus dem verschloffenen Kasten her­que fam. Genaue Maaße laffen sich leider an dem neuen Edhimpansen nicht nehmen, doch schäßen wir seine Größe mit 1-1% Meter nicht zu boch, so daß er also fast ausgewachsen ft. Jedenfalls wird er sämmtliche bis jest in Berlin ausge ftellten Thiere dieser Art an Größe und Stärke übertreffen. Sein Kopf hat schon alles Menschliche verloren und durch das flarte Ueberwiegen des Gefichts über den Schädeltheil den aus­geprägten thierischen Charakter angenommen. Derselbe wird noch verstärkt durch die schwarze Farbe aber nadien Theile, Die beim Gorila Regel, beim Schimpansen aber unseres

Biffens noch nicht beschrieben ist.

Der Arbeiter- Kandidat des vierten Berliner Reichs­tags- Wahlkreises, Stadtverordneter Singer, sprach am Mon­tag Abend in einer, im ,, Café Sanssouci"( Rottbuserstr. 4a), stattgehabten Wählerversammlung. Der große Saal des ge­nannten Etablissements war in allen seinen Theilen Kopf an Kopf von zumeist dem Arbeiterstande angehörigen Leuten ge­füllt. Singer, mit stürmischem Beifall begrüßt, äußerte sich etwa folgendermaßen: Ich muß zunächst mein Bedauern aussprechen, daß ich, anläßlich der in vergangener Woche mehrfach mehrfach erfolgten polizeilichen Versammlungs­nicht schon eher wieder wieder einmal Gelegenheit hatte, zu den Wählern dieses Wahlkreises zu sprechen und ganz besonders die gegen mich gerichteten verläumderischen Angriffe zurückzuweisen. In diesem Wahlkreise wird gegen­wärtig das mich der Bu­

g. Zu den sensationellen Ereignissen, welche in letter verbote, Beit besonders die handelswelt in Aufregung bringen, dürfte auch die uns zugehende Mittheilnng gehören, daß die hiesige Agl. Staatsanwaltschaft vor einigen Tagen Veranlassung ge nommen hat, fich einmal den Geschäftsstand, die Bücher und fonftige Beweismittel für die gegenwärtigen Verhältnisse der hörden durch den Unternehmer S. gegeben, welcher vor Kurzem etwas genauer anzusehen. Anregung hierzu wurde den Be

zu verkaufen. Diese leste Ansicht war allerdings eine irrige und als ich dies erfuhr, hielt ich es als anständiger Mann für meine Pflicht, den Frrthum iu öffentlicher Stadtverordneten Versammlung einzugestehen. Wie nun trozdem noch Jemand die Stirn haben fann zu behaupten, ich hätte in der Stadtverord­neten Versammlung die Intereffen des Hrn. Pintussohn vertreten, ist mir allerdings unfaßbar. Eine solch widrige Agitations­weise richtet sich von selbst.( Lebhafter Beifall,) Das Flug­blatt der Deutsch- Freifinnigen in diesem Wahlkreise ist nicht viel beffer. Man erzählt den Wählern geradezu: Wenn ich gewählt werde, dann ist die Ehe, die Familie, das Eigenthum, Der Staat 2c. gefährdet.( Rufe: Bfui!) Ich habe wohl nicht nöthig, die Freifinnigkeit der Deutsch - Freifinnigen noch einmal zu beleuchten. Charakteristisch für diese Partei ist es jedenfalls, daß sie im sechsten und vierten Berliner Reichstagswahltreife das Ersuchen der Arbeiter- Partei, mit dieser gemeinschaftlich gleichmäßige Stimmzettel anzufertigen, zurückgewiesen hat( Rufe: Bfut!) während die Konservativen bereitwilligst auf diesen Vorschlag eingegangen find.( Stürmischer Beifall.) Nachdem der Redner dann die Abstimmung der ,, deutsch - frei­finnigen Partei" über das Sozialistengesetz einer vernichtenden Kritik unterworfen und nachgewiesen hatte, daß schon jetzt sich Stimmen in dieser Partei geltend machen, welche eine noch­malige Verlängerung dieses Gesezes herbeizuführen nicht prinzipiell abgeneigt seien, gab er seiner Ueberzeugung Aus­druck, daß es Herrn Ludwig Löwe und wenn er mit Engels­zungen spräche, nicht gelingen würde, der Berliner Wähler­schaft klar zu machen, daß die deutsch - freifinnige Partei ihr Brogramm gleiches Recht für Alle" nicht mißachtet habe. Redner wandte fich dann zu den Forde rungen seiner Partei auf wirthschaftlichem Gebiete, besprach in furzen martigen Zügen die Forderung des Verbots der Frauen- und Kinderarbeit wie Regelung der Gefängniß­arbeit und verweilte längere Zeit bei der Besprechung des Normal- Arbeitstages. Der Vortragende wies nach, daß alle Parteien, welche nach und nach diese Punkte in ihr Programm aufgenommen, dies dem Bwange der Nothwendigkeit folgend, gethan hätten, während die Arbeiterpartei sicheren Auges schon lange, bevor andere Parteien Daran gebacht hätten, Diese Forderungen gestellt und für deren Erreichung gestrebt und gelitten habe. Deshalb schloß der Red ner, möge beirren fich Niemand Dem laffen in Kampfe und mit aller Energie möge die Partei dafür sorgen, daß der Stimmzettel in vielen hunderttausend Erem­plaren am 28. Oktober es dahin bringe, daß eine Schaar von Männern in den Reichstag tomme, welche die Befferung unserer wirthschaftlichen Verhältnisse erstrebe und fordere, und es sei zu wünschen, daß diese Männer einen fördernden heilsamen Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen mögen, da­mit die Schäden gebeffert und geheilt werden, und Jeder mit vollster Befriedigung auf seine Thätigkeit in der Wahlbewegung zurückblicken fönne. Jubelnder Beifall ertönte, als der Stadtverordnete Singer mit einem warmen Apell die Anwesenden aufforderte, ihre Wählerpflicht zu erfüllen, das Recht, welches die Verfassung ihnen gegeben, auszuüben und bei der Wahl selbst sowohl als auch noch in den legten Tagen des Wahlkampfes die Würde der Partei nach allen Richtungen hin zu wahren. Troß mehrfacher Auf­forderungen meldete fich Niemand zum Worte um die gehörten Auseinandersegungen zu widerlegen, und da eine Diskussion nicht beliebt wurde, schloß der Vorftzende Stadtv. Herold nach einigen Worten die Versammlung. Die Anwesenden entfernten fich langsam unter fortwährend sich erneuernden begeisterten Hochrufen auf den Stadtv. Singer.

Polizeilich aufgelöst wurde die vorgestern im König­städt. Raftno" tagende öffentliche Versammlung nach kaum ein­stündiger Dauer. Der Referent, Herr J. Müller, sprach über das Thema: Wie organisiren wir uns." Nachdem Redner den Indifferentismus der Kollegen einem scharfen Tadel unter­zogen hatte, ging er auf die von den Knopfmachern gestellte Vereinigungskommission über, welche er sowohl, als auch die Drechslerlommission, für annehmbar zu erklären im Stande feien. Hierauf stellte er als Ziel des zu bildenden Vereins fol gende Punkte auf: 1. Unterſtügung bei Arbeitslosigkeit, sowie an wandernde Kollegen. 2. Beibehaltung des Lohnbewegungs­fonds, mit regelmäßigen, wöchentlichen Beiträgen zu demselben. 3. Bildung der Mitglieder. 4. Rechtsschutz in Gewerkschafts­streitigkeiten. 5. Regelung des Lehrlingsunwesens. 6. Er reichung eines Normalarbeitstages. Als er unter Begründung des legten Punktes die Worte aussprach: Wir kämpfen nicht als Arbeiter gegen die arbeitgeber, sondern als Befiglose gegen das Kapital" erfolgte die polizeiliche zuflösung. Die verdugten Anwesenden gingen unter Hochrufen ruhig auseinander.

Unsere Stellung zur Sozialdemokratie", so lautete das Thema eines Vortrages, den der konservative Kandidat des ersten Berliner Reichstagswahltreises, Professor Dr. Adolf Wagner am Montag Abend für eine Versammlung von Wählern des bezeichneten Wahlkreises angekündigt hatte. Da nun die Wähler aller politischen Parteien eingeladen waren, so war das betreffende Versammlungslokal ,, Rolloffeum" ( Kommandantenftr. 57), das allerdings im dritten Wahlkreise liegt, derartig überfüllt, daß gegen 81 Uhr Abends der Saal geschloffen werden mußte. Als Profeffor Dr. Wagner seinen Vortrag begann, vernahm man auf dem Hausflur einen solch furchtbaren Lärm seitens der noch Einlaß Begehrenden, ganz besonders wurde so heftig an die Thür gepocht, daß der Redner nicht weiter zu sprechen vermochte und man fich genöthigt sah, die Thür wieder zu öffnen. Nunmehr drängten hunderte von Personen in den Saal. Da dieser aber bereits überfüllt war, so wurde in stürmischer Weise das Herausschaffen der Tische und Stühle verlangt. Diesem Verlangen mußte schließlich nachgekommen werden und unter furchtbarem Tumult wurde das Hinausräumen der Tische und Stühle bewerkstelligt. Erst als Dies geschehen war, fonnte Prof. Dr. Wagner seinen Vortrag beginnen. Er bemerkte: Es hat sich zu meiner großen Freude innerhalb der Sozialdemokratie eine Wandlung vollzogen. Schon der Ausspruch ihrer Führer: Sie nehmen das Gute, woher es auch komme und seien bereit, die sozialpolitischen Vorlagen der Regierung, sobald sie ihnen gut erscheinen, zu afgeptiren, ist eine bedeutende Wendung zum Besseren. Ganz besonders dokumentirt sich die Wendung der Sozialdemokraten in ihren Wahlflugblättern, in denen fie Forderungen aufstellen, die fich wohl diskutiren laffen. Ich sage es frei und offen heraus: Die Sozialdemokraten stehen uns solchergestalt bedeu­tend näher als die Fortschrittspartei, die in wirthschaftlicher Beziehung eine reaktionäre Partei ist.( Lebhafter Beifall.) Allen Punkten ihres Wahlflugblattes kann ich allerdings nicht beipflichten, da ich fie in der Praxis für unausführbar halte. Ich bin für das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahl­recht und hätte mit Cremer und Stöcker für den Ans anwesend gewesen wäre. Ich bin für Rede, Breß- und Versammlungsfreiheit, bin jedoch der Meinung, daß diese Forderung bereits erfüllt ist.( Stürmisches Oho! Rufe: So­steuer, bin aber der Meinung, daß diese allein zur Bestreitung der staatlichen Bedürfnisse nicht genügt. Ich bin im Prinzip für die Regelung der Gefängnißarbeit, ein bestimmter Plan hierüber ist jedoch noch nicht gemacht worden. Alle anderen Forderungen in dem sozialdemokratischen Wahlflugblatt, wie Normalarbeitstag, Verbot der Frauen und Kinderarbeit, Aus dehnung des Unfallversicherungs Gefeßes auf alle Arbeiter, alzeptire ich. Allerdings wird der Normalarbeitstag die Ein­führung eines Minimallohnes nothwendig machen. Daß alle unsere industrielle Thätigkeit verstaatlich werden kann, be­aweifle ich. Die staatliche Verwaltung ist dazu doch etwas zu Staates zu übende Sicherheit würde jeden industriellen Aufschwung verhindern.

Alten Bichmarkts- Attien- Gesellschaft in der Brunnenstraße sohn zeiht. Ferner wird behauptet: ich sei ein Mitglied trag Stern im Abgeordnetenhause gestimmt, wenn ich

Das

der internationalen Vereinigung des Judenthums, welche fich gegenseitig mit Kapitalien unterstüße. Eine solche Ver

große Volksfest auf dem Terrain des alten Viehmarktes einigung ist mir nicht bekannt und ich erfiäre aus­

Schaft übervortheilt worden ist.

Der vor einigen Tagen er

die hauptsächlich den Zweck hat, den vielfach bedrängten

arrangirt hat und welcher begründete Ursache zu haben glaubt, drücklich, daß ich einer auch nur ähnlichen Vereinigung zialistengeset!) Ich bin für direkte progressive Einkommen daß er durch strafbare Manipulationen von der Aktiengesell- niemals angehört habe. Der Alliance israelite universelle ", folgten amtlichen Revision der Bücher 2c. ist gestern die Be- Juden in Rumänien und Rußland Schuß angedeihen zu lassen, flagnahme derselben sowie des Geldschranks mit seinem Jn gehöre ich ebenfalls nicht an, weil die Prinzipien dieser Ver balt erfolgt. Die Untersuchung, welche mit großer Sorgfalt einigung meiner ganzen politischen Ueberzeugung widersprechen. Befchicht, wird erst ergeben, ob und in welchem Umfange die Begen die Aftien- Gesellschaft erhobenen Beschuldigungen zu mich in der Stadtverordneten- Bersammlung bemüht, die

treffen.

Es wird in dem Flugblatt weiter behauptet: ich habe

Interessen des Herrn Pinkussohn warzunehmen. Nun habe ich aber gerade die von Herrn Pinlussohn offerirten Grundstücke zu Markthallen Sweden als zu theuer

g. Eine heftige Karambolage zwischen dem Wagen ich aber gerade die legteres nicht unbedeutend beschädigt wurde, fand gestern bezeichnet, gegen den Ankauf derfelben gestimmt und die Ver­

Dittag an der Ede der Jnvaliden- und Aderstraße statt. muthung ausgesprochen, daß Pinkussohn diese Grundstücke schwerfällig und die seitens des Der fahrlässige Kutscher suchte durch schnelles Fortfahren kurz vorher erworben, um fte zu hohen Preisen an die Stadt