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Ludwig Löwe!- Und Dein Name Leuchtet, uns'res Banners Bier:

Ludwig Löwe !- Mann der Arbeit, Zieh' voran! Wir folgen Dir!

"

-

Man sieht, die Freifinnigen haben das Dichten raus: Menschenfresser, Schädel, Schwert und Mann der Arbeit! Wenn das Alles teine Poesie ist, dann ist Queva, der doch das Herz aller Leierkasten- Liebhaber zu erfreuen vermag, auch ein schlechter Poet. - Die Hand am Schwerte stehen wir geschloffen hier". Offen gestanden, wir betamen eine Gänse­baut als wir von diesem gefährlichen Instrumente Kenntniß erhielten! Allein nachdem wir uns vom Schreck erholt hatten, überzeugten wir uns, daß dieses Schwert nur ein Käsemesser ohne Klinge sein tann, in dem die Worte eingeschrieben stehen: Du sollst nicht tödten!" denn sonst würde der Dichter dieser herrlichen Verse zum Schluß nicht ausgerufen haben: Bich Doran, wir folgen Dir" den Feind im Rücken!

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Lokales.

Gefahr ausseßen, durch Ueberschreitung dieses im Interesse der öffentlichen Ordnung erlassenen Verbots denunzirt zu werden, um einer mehrere Mark betragenden Geldstrafe zu verfallen. So wurde heute Mittag nach 1 Uhr auf dem Wochenmarkt am Alexanderplaß eine Obsthändlerin von einem Schußmann be­troffen, als fie für 5 Pfennige Pflaumen verkaufte. Der Schutzmann schrieb die Händlerin auf und so sieht dieselbe nun der Auferlegung einer Polizeistrafe entgegen.

N. Ueber den schnellsten Eisenbahn- Train der Welt wird mitgetheilt, daß, entgegengesezt der in öffentlichen Blät tern ausgesprochenen Ansicht, nicht die englischen Züge am schnellsten fahren, sondern der Expreßzug Pest- Paris die größte Fahrgeschwindigkeit hat. Derselbe legt in der Stunde

105 Rilometer, also in der Stunde etwas über 14 Meilen zurück. Es find für diesen Zug eigene Maschinen mit 3 3y­lindern gebaut. Der Hauptzylinder liegt hierbei unter der Rauchlammer. Die Waggons dieses Zuges haben bedeutend länger gestreďte Federn, um das Stoßen abzuschwächen. Es folgt alsdann als zweitschnellster Zug der Jagdzug Berlin­Lehrte Paris mit 95 Kilometern in der Stunde, und der Schnellzug Berlin - Dresden , welcher Morgens 7 Uhr 45 Mi­nuten den Anhalter Bahnhof verläßt und 10 Uhr 41 Minuten in Dresden eintrifft. Derselbe durchfährt 75 Kilometer in der Stunde. Die amerikanischen Schnellzüge legen durchschnittlich nur 62 Kilometer in der Stunde zurück. Es liegt dies nicht an der Konstruktion der Maschinen, sondern an dem mangel­haften Unterbau der amerikanischen Bahnen, der ein schnelleres Fahren nicht gestattet.

Die Mittheilung vom Verschwinden eines Armen­tommissionsvorstehers ist nach einer von betheiligter Seite dem B. Tgbl." abgegebenen Erklärung dahin zu berichtigen, daß der Betreffende zwar verreist gewesen, jegt aber zurücka e- lehrt ist und daß die angeblichen Schulden höchstens 15 000 M. betragen, welche zum größten Theile aber auch bereits gedeckt find. Auch soll Alles, was auf die Verwaltung des kommu nalen Amtes des qu. Herrn Bezug hat, in voller Ordnung fich befinden.

5. Der Virchow- Kultus. Die Volts- Zeitung" brachte gestern unter der Ueberschrift ,, Virchow's Jubiläum als Stadt­verordneter" die Ansprache des Herrn Dr. Straßmann an den Jubilar und des Legteren Erwiderung auf diese. Wir rathen Jedem, der aus irgend welchen Gründen das Bedürf nig verspürt, feinen Magen gehörig zu entleeren, die beiden Reden durchzulesen. Die gegenseitige Beräucherung ist eine von den Freisinnigen" schon seit langer Zeit geübte Kunst, und es ist uns deshalb nichts Ungewohntes, die fühnsten Leistun­gen nach der Richtung hin nicht gerade selten von ihnen auß­geführt zu sehen. Sie, die nicht müde werden, täglich über die Servilität und den Autoritätsglauben der Konservativen ein großes Geschrei zu erheben, betreiben die Glorifizirung ihrer Führer mit einer Virtuofität, die geradezu efelhaft ist. Der Birchowkultus speziell übersteigt fast alle Grenzen. Alle Augen­blide wird eine Gelegenheit gefunden, dieſem ebelſten aller Bro­fefforen eine neue Dvation zu bereiten und ihm die unglaub­lichsten Schmeicheleien in's Gesicht zu sagen. Im Zentralhotel überreichte man ihm vor einigen Tagen einen großen Lorbeer­franz Natürlich war Virchow darob in hohem Maaße erstaunt, er hatte ja keine Ahnung davon gehabt, daß man ihm einen so unliebiamen Streich spielen würde, er war ja ganz harmlos zu dem Wahl- Fest" gekommen, er, beffen größte Bier ja die Bescheidenheit ist. Doch hören wir einige Säße aus der Straß­mann'schen Rede:" Ihre bewunderungswürdige Arbeitskraft, Ihr durchdringender Scharfblic, Ihre strenge Methode und Jbre über das Gebiet menschlicher Erkenntniß weithin reichende Wissenschaft segen Sie in den Stand, jede Frage, an deren Lösung Sie mitwirken, mit treffendem Urtheil zu ergründen und der Entscheidung entgegenzuführen. Das Krankenhaus am Friedrichshain, mustergiltig in seiner Anlage und Einrichtung, ift

ausgestattet. Noch vor wenigen Tagen habe ich aus dem Munde des Stadtbauraths Blankenstein die Erklärung ver: nommen, daß eine so vollkommene Krankenhaus- Anlage fich in leiner Stadt wiederfindet. haben Sie zu dem Ruhme des unsterblichen Gelehrten, zu dem Ruhme Volksvertreters noch den Ruhm

Des

gefeierten

So

hinzugefügt, unter den besten Bürgern genannt zu werden, deren diese Stadt fich zu rühmen hat." fich Virchow? Trat ihm etwa bei dieser unerhörten Ueber

"

Und wie benahm

bewahre! Er entgegnete dem Stadtverordneten- Vorsteher, daß zu bereuen, da sich ihm vielfache Gelegenheit dargeboten habe, er niemals Ursache gehabt habe, die Annahme des Mandats auf einem Felde zu wirken, auf dem die praktischen Erfolge sofort zu Tage treten." Er gestatte sich, in dieser Beziehung beispielsweise nur an die Etablirung des Boden- Lazareths in Moabit zu erinnern. Er sei damals im Drange der Umstände worden, alle nöthigen Einrichtungen zur Unterbringung und Verpflegung der Bodentranten berzustellen, und seien ihm zu diesem Bwed die erforderlichen Mittel zur unbeschränkten Ver fügung bewilligt worden. So sei das Baracken- Lazareth ent

a. Neue Diebesspezialität. Der Repräsentant einer wenn auch nicht neuen, so doch bisher nicht hervorgetretenen Diebesgattung, und zwar ein sogenannter Servietten- Marder, ist heut zur Haft gebracht worden. Gestern Nachmittag tam in das Restaurant unter dem Stadtbahnbogen an der Neuen Promenade ein anständig gekleideter Herr mit dunklem Anzug und Bylinderhut, nahm an einem der zum Effen gedeckten Tische Plaz und ließ sich ein Glas Bier bringen. Ein an einem anderen Tische figender Gast sah nun, wie jener Herr die auf dem Tische ausgelegten Servietten nach und nach in feine Taschen steckte, und der Erstere machte den Inhaber des Restaurants darauf aufmerksam. Dieser nahm den Unbekann ten beim Verlaffen des Lokals die gestohlenen Servietten wieder ab und ließ ihn der Kriminalpolizei zuführen. Bei der im Kriminalfommiffariat vorgenommenen Durchsuchung der Taschen und Kleider des Diebes wurden 11 auf verschiedene Namen lautende Pfandscheine vorgefunden, gegen welche er bei Königlichen und Privat- Leihämtern nicht weniger als 121 Servietten verpfändet hatte. Da diese vermuthlich nur aus Diebstählen in Restaurants herrühren, die amtlich noch nicht zur Anzeige gelangt find, so würden sich auf Grund dieser Notiz jest gewiß die etwaigen Geschädigten bei der hiesigen Kriminalpolizei melden. Bur näheren Bezeichnung des Diebes ist noch anzuführen, daß derselbe bei seinem Erscheinen stets eine Papierrolle unter dem Arme trug. Der Name und

sonstige Personalien des Diebes, der jede Angabe darüber ver­weigert hat, find noch nicht ermittelt.

a Das kommt davon. Der unbekannte Herr, welcher vor einigen Tagen auf dem Wochenmarkt am Potsdamer Thor einer Obsthändlerin, bei der er Weintrauben gekauft hatte, diese sowohl M.

fomol als auch seine Beldbörse mit 91 27. mit den Worten

zugeworfen hatte, daß fie beides behalten möchte, hat sich auf Grund der Notiz in der Presse bei der hiesigen Kriminalpolizei

gemeldet und sein Eigenthum wieder in Empfang genommen. Er hat angegeben, daß er an jenem Tage start angetrunken gewesen sei und am folgenden Morgen seine Börse und 150 M. vermißt habe, ohne von dem Verbleib des Geldes eine Ahnung zu haben. Da in der Börse sich nur 91 M. befunden

standen, von welchem ihm der Kaiser von Brasilien bei dessen haben, so hat er wahrscheinlich das übrige Geld schon vorher

Welt sei. Er( Virchow) selbst sei auch noch heute der Meinung, Besuch in Berlin gesagt, daß dies das beste Krankenhaus der hain den Vorzug verdiene." Also, der Stadtbaurath Blanken­stein erklärt das Krankenhaus am Friedrichshain, und der Kaiser von Brafilien und Virchow selbst das Baraden- Lazareth für das vollkommenste Spital der Welt. Beide Spitäler find unter der Aegide Virchow's errichtet worden. Resultat: Virchow, Du Gott aller Götter, wir beten zu Dir. über die Einstellung des Verkaufs nach 1 Uhr Mittags, dem g. Bei der scharfen Aufsicht, welche die Marktpolizei offiziellen Marktschluß, übt, ist es geradezu unbegreiflich, wie Marfileute nur eines ganz geringen Vortheils willen sich der

Konradin.

Drama in drei Aften und einem Vorspiel

von Hans Herrig.

das Recht hat, fich ein endgiltiges Urtheil über die Arbeit eines

an einer anderen Stelle verausgabt.

a. Ein etwas angeheiterter Droschtenkutscher wurde

in der Nacht vom 12. zum 18. p. Dl. am Stralauerplay auf

dem Droschtenbod fizend, von einem Schußmann vorgefunden, welcher die Droschke nach der Stallung ihres Eigenthümers in ber Memelerstraße beförderte. Nachdem der Kutscher seinen Rausch ausgeschlafen hatte, vermißte er seinen Droschkenkutscher­Mantel, den er, wie er fich erinnerte, in dem Schanklokal, woselbst er sich seinen Rausch geholt hatte, für 30 Pfg. versett hatte. Der Kutscher vermag fich aber nicht mehr der Gegend zu erinnern, wo das betr. Schanklokal fich befindet, und es dürfte wohl die Veröffentlichung dieser Notiz zur Meldung des gesuchten Schankwirths führen.

Allerdings ist es richtig, daß die Geschichte der Hohen­staufen schon viele unserer Dichter angelockt hat, Konradin namentlich hat viele hervorragende Dichtertalente beschäftigt. Wenn es unseren Dichtern bisher nicht gelungen ist, die histo­rische Figur des legten Hohenstaufen in poetischem Lichte zu

Held des vorliegenden Stückes selbst in der Geschichte zu wenig

den veralteten, chimärenhaften Traditionen seiner Familie fol

R. C. Ein Premièren- Publikum ist gewiß ein ganz bes fonderes, es bildet gewissermaßen die Crême der Theaterbesucher, verklären, diesen unglücklichen Knaben dem Verständniß des es mag aber dahingestellt bleiben, ob gerade dieses Publikum deutschen Volkes zuzuführen, so liegt das eben daran, daß der Dichters, über die Leistungen der Darsteller zu erlauben. Jeden Heldenhaftes befißt, nur daran, daß er in Inabenhaftem Trop falls erscheint jeder gewohnheitsmäßige Premièrenbesucher mit mehr oder weniger Mißtrauen im Theater, ein Jeder fühlt sich gend, jenen verhängnißvollen Königszug unternimmt, der ihn berufen, den Maßstab seiner Kritik an die Leistungen, die ihm geboten werden, anzulegen. Mißtrauen ist entschieden immer ein Vorurtheil, wenn es aber jemals eine Berechtigung hatte, so war es vorgestern Abend, als in dem Kunsttempel am Schillerplay das Drama, Konradin" von Hans Herrig zum ersten Male zur Aufführung gelangte.

Ganz gewiß ist das Ende des letzten Hohenstaufen ein hochdramatisches und es kann nur als ein glücklicher Griff des Dichters betrachtet werden, daß er gerade diesen Stoff zur Grundlage seiner Arbeit wählte. Geben wir fernerhin noch au, daß die Sprache, die in dem Drama herrscht, durchweg eine eble und schwungvolle ist, so ist das, was wir als Gutes und hervorragendes an der Dichtung anzuerkennen haben, auch

vollständig erschöpft.

fchließlich unter das Henkerbeil bringt. Konradin von Hohen­ftaufen ist feine nationale Figur, selbst in der Zeit der Sturm­und Drangperiode" ist es nicht möglich gewesen für den jungen Königssohn die Sympathien des deutschen Volkes wachzurufen. Dem großen Bublifum liegen heute die Jdeen jener Beiten viel zu fern, die Interessen, die uns heute treiben, find von denen Der damaligen Zeit se grund- und tausendfach verschieden, daß es denn doch einer viel gründlicheren und vorbereitenderen Ar beit bedarf, um einen modernen Zuschauerkreis wirklich in die Anschauungen und internen Verhältnisse der damaligen Beit­epoche hinein zu versezen.

Ein Drama soll zugleich belehren und bilden, und vor Allem soll es das, wenn es auf einer Bühne, wie die des Königlichen Schauspielhauses ist, zur Aufführung gelangt. Es ge­nügt nicht, daß uns Vorgänge aus der Geschichte der Nation mit möglichst historischer Treue wiedergegeben werden, das

Dichters sein, historische Ereignisse einfach zu fopiren; wie Es fann unmöglich einzig und allein die Aufgabe eines tragisch und ergreifend auch das Ende des leßten Sprößlings Volt, für welches ein derartiges Kunstinstitut doch auch be jenes gewaltigen Kaisergeschlechtes an fich ist, so genügt es doch allein nicht, alle diejenigen Empfindungen bei dem Bus Glanz, durch die Pracht der Regie geblendet zu werden, es Schauer harmonisch zu entwideln und zu befriedigen, die ein Drama, als das höchste und vornehmste Produkt der Dichtung, hervorruft und hervorrufen muß.

Das ganze Drama entbehrt der eigentlichen Handlung. Ronradin, der blonde, halb träumerische, halb fich zum Manne entwickelnde Knabe zieht mit seinem Heere in Begleitung seines

fteht, verlangt nicht darnach, einzig und allein durch szenischen

verlangt vielmehr, daß Alles, was ihm geboten wird, beitrage zu seiner Läuterung, das Theater als solches hat eine ernſte, heilige Aufgabe, es soll für die große Allgemeinheit als erste und edelste Bildungsanstalt angesehen werden können.

Das fann man in dem vorliegenden Falle aber durchaus nicht behaupten.

Wir stehen hier vor einer Reihe von traumhaften, lyrisch

a. Gestohlener Wagen. Auf dem Hofe des Grundstücks Fruchtstraße 18 ist am 4. d. M. ein vierräderiger grau und grüngestrichener Handwagen ohne Firmabezeichnung von einem unbekannten Arbeiter aufgestellt und nicht wieder abgeholt worden. Auf dem Wagen befindet sich das zum Asphaltiren erforderliche Werkzeug und Material, bestehend aus einem Reffel, einer Tonne, drei Eimern, zwei eisernen Stangen zum Umrühren, einigen Stüden Pappe und einer Art Feldschmiede. Muthmaßlich ist der Wagen mit seinem Inhalt irgend wo ge stohlen, ohne daß bisher der Bestohlene eine Anzeige über den Diebstahl bei der Strafbehörde gemacht hat.

a. Der von seinen Eltern wegen liederlichen Lebens­wandels verstoßene Gärtnergehilfe Paul Koch tam am 20. b. M. gegen Abend zu dem Wildhändler H in der Belle­Alliancestraße und bestellte für seine in der Nähe wohnenden Eltern zur Feier ihrer filbernen Hochzeit 2 fette Gänse, deren Zahlung in der elterlichen Wohnung erfolgen sollte. Der Kutscher des Händlers folgte dem Koch mit den Gänsen bis zum Hause Belle- Alliancestraße 5, woselbst Koch die Gänse an fich nahm und den Kutscher vor der Hausthüre warten hieß. Roch entfernte fich mit den Gänsen durch einen 2. Ausgang des Hauses an der Teltowerstraße und ist bisher nicht wieder ermittelt worden. Seine Eltern feierten weder die filberne Hochzeit noch hatten fte die Gänse bestellt.

a Die seit einiger Zeit gesuchte Bahnhof- Schwind­lerin, welche in den Wartesälen der hiesigen Bahnhöfe an reisende Frauen herantrat, sich mit diesen in Gespräche einließ unter dem Vorgeben, dasselbe Reiseziel wie jene zu haben und sich von denselben Geld zur Lösung von Billets geben ließ, womit fie sodann verschwand ist gestern Nachmittag in einem Schantlofale bei dem Schlesischen Bahnhof feft­genommen und heute zur Haft gebracht worden. Dieselbe, die wegen Diebstahls und Betrugs mehrfach bestrafte Hart mann, hat eingeräumt, in der oben beschriebenen Weise einer Dame am Anhalter Bahnhof 11 Mart und einer Dame am Stettiner Bahnhof 50 Mart abgenommen zu haben.

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Polizei- Bericht. Am 21. d. Mts., Nachmittags, wurde der Droschlenfuhrherr Krüger am Bethanien Ufer in Folge Durchgehens seines Pferdes vom Bock der Droschte herabs geschleudert und brach den rechten Unterschenkel .- Am 22. b. Mts., Vormittags, fiel der Schiffer Jander aus Unvors fichtigkeit am Kronprinzen- Ufer vom Ufer in einen Kahn hin­unter und erlitt dabei so erhebliche Verlegungen im Gesicht und an den Hüften, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Am Mittag deffelben Tages brach im Dachgeschoß des Hauses Friedrichsstraße Nr. 174 Feuer aus, durch welches einige vielen und Balken zerstört wurden. An demselben Tage Nachmittags wurde der Arbeiter Feder in seiner Woh nung, Manteuffelstraße Nr. 11, entfleidet neben seinem Bette liegend, todt aufgefunden. Derselbe litt häufig an Krämpfen und ist daher wohl anzunehmen, daß er in Folge eines Krampf­anfalles verstorben ist. Zu derselben Zeit verunglückte der Drechsler Klein am Kottbuserdamm dadurch, daß er ein in der Fahrt befindliches Arbeitsfuhrwerk besteigen wollte, dabei aus­glitt und überfahren wurde, wodurch ihm zwei Zehen des rechten Fußes abgequetscht wurden. An demselben Tage wurde eine Frau in ihrer Wohnung in der Manteuffelstraße todt aufgefunden. Da die Todesursache nicht festzustellen war, wurde die Leiche nach dem Obduktionshause gebracht. Um dieselbe Zeit wurde der Schneider Bezow bei dem Uebers schreiten des Fahrdammes an der Spandauer- und Königs Straßen Ede von einer Droschte überfahren und hierbei am rechten Unterschenkel derartig verlegt, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte.

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Gerichts- Zeitung.

Das Verschweigen einiger Vorstrafen aus vergange ner Zeit bildete die Unterlage für eine Anklage wegen fahr lässigen Meineids, welche heute gegen den Handelsmann Karl Christian Fisch vor der zweiten Straflammer hiesigen Landge­richts I verhandelt wurde. In dem am 19. März er. vor dem hiesigen Schöffengericht verhandelten Privatflageprozeß der Frau Unger gegen Frau Blautsch ist der Angeklagte als Beuge ver­nommen worden. Auf Wunsch der Privatbeklagten legte der vorfißende Richter, Gerichtsaffeffor Große dem damaligen Beugen die Frage vor, ob er schon vorbestraft sei, deren Beantwortung derselbe durch die Anführung aus dem Wege gehen wollte, daß er sich im Befiß der bürgerlichen Ehrenrechte befinde. Als der Richter sich mit dieser Antwort nicht begnügte, gab der Zeuge an, daß er im Jahre 1878 wegen Fahrpolizei- Kontras vention zu 14 Mart bestraft sei, verschwieg aber drei wegen Eigenthumsvergehen erlittene Vorstrafen aus früherer Zeit. Zu seiner Entschuldigung giebt er an, daß er die Eidesleistung nur auf den sachlichen Theil seiner Aussage bezogen habe, welcher Grund die Veranlassung war, daß die Anklage gegen ihn nur wegen fahrlässigen Meineids erhoben worden ist. Der Staats­anwalt erachtet aber die begangene Fahrlässigkeit für eine der artig gröbliche, daß er beantragt, dieselbe mit 6 Monaten Ge­

des Publikums zu überwinden, selbst ein ziemlich lauter Freundes- Beifall fann über eine derartige unangenehme Sis tuation nicht hinwegtäuschen, und auch das Anlehnen an ver­schiedene bekannte Stoffe wirkt gerade nicht sympatisch.

Um die Première vor einem Durchfall zu bewahren, bes durfte es der ganzen hingebenden Sorgfalt folcher Kräfte, wie fte eben am Königlichen Schauspielhause vertreten find. Ihnen allein ist es zu danken, daß das Stüd immerhin noch einen gewiffen Achtungserfolg errang. Frl. Stolberg spielte die Eli sabeth mit Leidenschaftlichkeit und Verständniß, ebenso verstand es Herr Müller dem etwas unreifen und unflaren Konradin durch sein maßvoll und poetisch gehaltenes Spiel den Schein einer gewiffen aufsproffenden Männlichleit zu geben. Weniger sprach die Rolle Friedrichs von Desterreich namentlich in den erften Akten an. Sein Auftreten war weniger das eines Ritters aus der damaligen Zeit, es erinnerte vielmehr an den frostigen, weg­werfenden Ton moderner Gardelieutenants. Fräulein Meyer war dagegen geschaffen für die Rolle der Maria, ste zeigte uns das reizvolle Bild eines poesiedurchhauchten, unerschlossenen Mädchenherzens. Die Rolle des Herrn Berndal war eine weniger glückliche, Karl von Anjou ist in dem Stück ein papierner, automatenhafter Theaterfönig, troßdem erhielt er durch das gewandte Spiel immerhin noch einiges Intereffe.

Eine ganz eigenartige Figur bildet in dem Drama ein alter Dichter, dargestellt durch Herrn Kahle. Wenn das Er­scheinen und Auftreten dieses Dichters auch durchaus unmo­tivirt ist, so übt seine Figur doch einen ganz eigenthümlichen Reiz aus und namentlich fesselt er durch die schwungvolle, edle Sprache, die ihm durch den Verfasser in den Mund ge legt wird.

Die undankbarste, aber dennoch mit Feuer und Verve durchgeführte Rolle wurde Fräulein Barkany in der Violanta", der Tochter des Dichters, zu Theil. Der Verfasser hat sich in dieser Figur selbst vor ein psychologisches Problem gestellt, dem er durchaus nicht gewachsen ist. Die halb finnliche, halb ideale Neigung, welche diese Tochter Italiens zu dem jungen Kaisersohn ergriffen hat, berührt peinlich; geradezu unverständ

Wunderlande, für welches unsere Vorfahren von Alters her burchhauchten Scenen, vor einer in Worten schwelgenden lich erscheint sie jedoch in der Szene, wo Violanta, um Ab­

Poefte, die des Kernes der inneren Wahrhaftigkeit entbehrt, die den Zuschauer nicht mit sich fortreißt und ihn begeistert, sondern die ihm ein unheimliches Gefühl einflößt, sodaß er Dem schließlich nicht weiß, ob er weinen oder lachen soll. Verfasser geht troß seiner anderweitigen Talente denn doch die

geschwärmt hatten, wird hier geschlagen und schließlich mit feinem Freunde Friedrich von Karl von Anjou enthauptet. Das ist die nackte historische Thatsache, und der Verfaffer hat es nicht verstanden, diesem Stoffe irgend welche Lebenswärme einzubauchen, er hat nur die einzelnen Momente ganz lose und Piychologisch nicht zusammenhängend aneinandergereiht, und Befähigung ab, seine Figuren mit dem Bauber realer Lebens­Die begreifliche Folge hiervon war denn auch, daß eigentlich poefte zu umgeben, und wer nicht mit voller Wahrheit die Niemand aus den schattenhaften, wesenlosen Theaterfiguren so Herzen seiner Zuhörer zu packen versteht, dem ist es stets ver­

techt flug wurde.

sagt, die wenn auch höflich so doch fühl ablehnende Haltung

schied zu nehmen, sich in das Gefängniß Konradins begiebt. Dem Verfaffer ist es entschieden mißglückt, diese Szene irgend wie zu einer ergreifenden zu machen.

Der Beifall an den Äftschlüssen war freilich ein lauter, er übertönte sogar das Bischen, welches beim Schluß ziemlich deutlich vernehmbar wurde, auch wurde der Dichter mehrfach gerufen, troßdem glauben wir nicht, daß der ,, Konradin" lange am Schillerplat herrschen wird.