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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 173.

Meteorologen- Versammlung.

Die Bewegung der Luft vom Pol aus betrachtet.

Erde und Luft jagt im Kreise in je 24 Stunden ein Mal um den Pol und wie jeder Wirbel ein vertieftes Zentrum befigt, so zeigt auch die Erde sammt der Luft eine polare Vertiefung, welche im Vergleich zum Aequator 1 deutsche Meilen Tiefe befigt. Dies ist das Resultat der Zentrifugal- Flieh- und Schwungkraft. Wir, die wir mit der Erde im Kreise herum­schwingen, fönnen die polare Vertiefung nicht verspüren, sondern nur durch wissenschaftliche Messungen konstatiren, daß die ganze Erdachse von Bol zu Bol 3 Meilen fürzer ist, als der Erd­durchmesser am Aequator . So lange die Luft ebenso fich be­wegt, wie die Erde rotirt, also näher dem Aequator mit 3- und 400 Meter Geschwindigkeit pro Sekunde sich bewegt, herrscht überall Windstille auf der Erde. Wo aber die Luft aus West ber schneller sich dreht, als die Erde, überholt dieselbe Gegen stände, welche fich auf der Oberfläche der Erde befinden, von Beft her und bläst also als Westwind.

Die Regenbildung.

Westwind, d. h. nach Obigem schneller, als die Erdober­fläche des Beobachtungsortes um die Erdachse rotirende Luft, ändert ihre Begrenzung, indem diese Luft das Bestreben zeigt, ben polaren Strudel Trichter zu vertiefen. Sobald nun aber Darunter andere Luft durch den Widerstand der rauhen Erd­

in

den Luft gelangt, schießt dieselbe wie in einen leeren Raum hinein, steigt also aufwärts und bildet Wolken und Regen, weil die von unten aufsteigende Luft feucht ist, und der von gelangend, zu Wolfen und Regen ausgeschieden wird. welcher kleine leichte Körperchen sich bewegen. Wan bringe 1. B. den Inhalt einer Taffe Thee in freisende Bewegung. Alsbald werden die untersten Schichten dnrch den Boden des schnell und werden durch die Fliehkraft der Wirbelbewegung un nicht mehr so sehr beeinflußt, als die oberen Schichten. Diese wirken daher jest wie eine saugende Centrifugal - Bumpe den Druck im Zentrum verkleinert. Man sieht alsbald die und dort aufwärts wirbeln, bis die saugende Geschwindigkeit der oberen Schichten verzehrt ist. Wie der Gefäßboden eine der Flüssigkeit Bläschen und andere in die Luft hineinragende, Schwimmende Theilchen langsamer als die Hauptmaffe der Büffigkeit; auch für sie ist die Trichterform der Oberfläche zu fteil, und gleiten dieselben also, durch den Luftwiderstand in der Drehbewegung gehemmt, dem tieferen Zentrum zu.

Freitag, den 24. Oftober 1884.

vien oder Rußland schwere Kälte eintritt, welche in der Höhe Westwind verursacht. Wo immer bislang unverstandene Er scheinungen mit der neuen Theorie geprüft werden, da beweist die Uebereinstimmung derselben mit den Erscheinungen die Richtigkeit der neuen Anschauungen.

Es ist merkwürdig, daß man bislang immer die Wärme selbst und nicht die Bewegung als Ursache des Auftriebes be­handelte. So babe auch ich früher die Hauptsache nur neben­her genannt und nicht als den Schlüffel zur Erklärung der Regenbildung betrachtet.

Doch weshalb wollen wir so sehr in das Detail eindrin gen, da doch jede beliebig herausgegriffene Beziehung Ueber­einstimmung zeigt, und der hier schlummernde Arbeitsstoff so gewaltigen Umfang besitzt.

Die Dstwinde des Frühlings.

Schauen wir noch einmal auf die wirbelnde Erde hinab, bevor wir den günstigen Standort am Bol verlaffen. Es ist Frühling, die eisige Kälte nimmt am Bol ab, und dehnt sich die ganze polare Luftmasse erheblich nnter der Einwirkung der Sonnenstrahlen aus. Was ist die Folge? Es verschieben sich Luftmassen gen Süd, und weil dieselben die geringere Ro­tationsgeschwindigkeit polarer Bonen nach dem Süden ver­pflanzen, so scheinen dieselben dem Erdbewohner von Ost als Ostwind zu wehen. Dies ist die Entstehung der anhaltenden unangenehm trockenen Dftwinde des Frühlings.

Westwinde im Herbst.

Obigen Winden entgegengesezt, entstehen die herbstlichen Westwinde durch eine Zusammenziehung der Luft am Bol, wie sie durch hereinbrechende Rälte bedingt ist. Eine Ver­schiebung der in großen Kreisen rotirenden Luft polwärts bringt schneller rotirende Luft über nördlichere, also langsamer rotirende Drte der Erde. Diese Luft stürmt von West heran und saugt, indem sie über langsamer rotirende Luft tieferer Schichten dahinfährt, diese empor, Wolfen und Regen bildend.

Der Einfluß des Mondes.

Aber nicht allein Kräfte der Temperatur- Differenzen find thätig, die Verschiebung des atmosphärischen Wirbels auf der stets gleichmäßig rotirenden Erde herbeizuführen und dadurch Wind und Regen zu erzeugen, sondern auch der Mond und

thätig, die Verschiebung des atmosphärischen Wirbels auf der

die Sonne find bereit, dem Luftmeer wechselnde Bewegung zu ertheilen, sobald Luft sich im Sinne der anziehenden Kräfte der Gestirne bewegt. Es tann z. B. der Mond trotz seiner geringen Anziehungskraft, welche nur 1/200000 Der Erdanziehung beträgt, der Atmosphäre bis zu 20 m Geschwindigkeit ertheilen, wofern die Luft einige hundert Meilen sich im Sinne der Mondstrahlen bewegt und dem Monde fich nähert. Die täg liche Windschwankung, durch die Gestirne veranlaßt, beträgt etwa 2 m, tann sich aber durch Addition vergrößern. Durch die Anziehungskraft der Gestirne werden die Theilminima, die Regenwetter erzeugt.

So ist die Bergliederung des Chaos der täglichen Witte rungs- Erscheinungen ein hoch theoretisches, mechanisches Pro­blem, deffen Lösung in seinen einzelnen Perioden auf längere Zeit im Voraus den Wettergang berechnet und auf Grund der Erfahrung peinlicher Prüfung unterzieht.

Der Meteorologe, welcher in Bukunft Witterungskunde treiben will, muß von der alten Methode der Aufsuchung von Mittelwerthen zum Theil absehen und fich mit Eifer in das Studium des inneren Zusammenhanges der Witterungs- Er­

1. Jahrgang

oder zweijähriger Verwendung würde die neue Theorie fast fostenfrei arbeiten. Das Erkennen von Ursache und Wirkung schüßt dann vor kostspieligen Unternehmungen, während die jezt noch nicht zielbewußte Ueberwachung der Witterungs- Vor­gänge leicht zur Ausführung unnöthig verfeinerter Beobach­tungen verleitet und auch die Vermehrung der Kosten für Wettertelegraphie veranlaßt.

Es ist die Frage, ob nicht gar die Summe des zu Er­forschenden die Einrichtung eines Weltinstitutes für Wetter­studien empfehlenswerth erscheinen läßt, da nur durch ener gisches Vorgehen und durch Beobachtungen, welche sich dem jeweiligen Bwed schnell anpassen, wie durch Instruktionsreisen u. f. w. die Funktion der komplizirten atmosphärischen Maschine mit sicherem Erfolge erforscht werden kann.

Der Nußen eines solchen Institutes wäre so groß, daß die peluniäre Seite fich verhältnißmäßig leicht lösen ließe, weil die Institute für ausübende Wetterkunde die Studienresultate Dieses Institutes beziehen würden.

Lokales.

Außerordentliche Magistratsfizung. Der Magistrat beschäftigte fich in seiner vorgestrigen Ertrafißung mit dem Beschlusse des Brandenburgischen Städtetages, betreffend die Uebertragbarkeit der Spareinlagen unter den einzelnen Kommunal- Sparkassenes soll den Sparern die Möglichkeit gegeben werden, ihr bei einer Kaffe eingezahltes Guthaben bei einer anderen Spartaffe ohne Beit- und Binsverlust erheben zu fönnen. Zur Förderung dieses Beschlusses soll die Gründung eines Verbandes zunächst der brandenburgischen Sparkassen er strebt werden, zu welchem Zwecke ein Ausschuß niedergesezt ist, Derselbe wird am 1. November cr. in Berlin eine Konferenz abhalten, in welcher die den einzelnen Sparkassen zu übermit telnden Vorschläge formulirt werden sollen. Da möglicherweise darüber Zweifel herrschen könnten, ob die geplante Maßnahme von Nugen sein werde, wenn die Berliner Sparkasse dem Verbande nicht ebenfalls beitrete, so hat der Ausschuß den Magistrat ersucht, die Konferenz ebenfalls durch einen Ver­treter der städtischen Sparkasse zu beschicken. Der Magistrat hat bei der Wichtigkeit der Sache beschloffen, zwei Deputirte, und zwar den Kämmerer Runge und den Stadtrath Wolff zu Der Konferenz abzuordnen. Weiterhin beschäftigte fich der

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Magistrat mit der Festlegung verschiedener Spezial- Etats für

1885 86, wie u. a. des Etats der Vorspann- Verwaltung, welcher in Einnahme und Ausgabe mit 1710 Mart

abschließt. Der Etat der zur Zeit bestehenden vierundzwanzig Voltsbibliotheken schließt mit 24 950 Mart in Einnahme und Ausgabe ab. Die Einnahme ergiebt fich aus einer eignen Einnahme der Bibliotheken von ca. 3350 M., und einem Zus schuffe seitens der Stadthauptkaffe von 900 M. für jede Biblio­thet, also von 21 600 M. für die bestehenden 24 Bibliotheken. In das Extraordinarium des Etats für kirchliche Zwecke, wel cher eine eigene Einnahme nicht hat, ist als erste Rate des von der Stadt Berlin gewährten Zuschusses zum Bau der Kirche am Johannistisch die Summe von 15 000 M. aufgenommen worden. Der Etat des Berlinischen Rathhauses schließt in Einnahme mit 36 000 m. meniger ab als im Vorjahre, näm lich mit 32 595 M., da sich die Bacht für den Rathhauskeller um obige Summe verringert hat. Die Ausgabe schließt ab mit 111 387 M., wovon allein auf die Reinigung der Bureaus 18 300 M. entfallen, während die laufenden Bau- und Unter­Siechenanstalt weist eine Einnahme von 4507 M. und eine Ausgabe von 61 503 M. nach, so daß ein Zuschuß für denselben von 6650 M. erforderlich ist. Die Frauen Siechenanstalt hat dagegen eine Einnahme von 6650 M. und erfordert eine Aus­gabe von 63 380 Mt., bedarf also eines Zuschusses von 86 730 M. An Verpflegungs- und Bekleidungskosten braucht die Männer Siechenanstalt die Summe von 31 000 M. und die Frauen Siechenanstalt 39 000 M.

Die Wolfen Beobachtung hat nun gezeigt, daß dort, wo immer in der Höhe Luft schneller von West nach Ost freist als in der Tiefe, die obigen Wirkungen eintreten. Es füllt fich der Wirbel Trichter mit Luft aus der Tiefe und diese bildet Wolfen, und Regen; denn Luft, welche aufwärts steigt, führt Wafferdampf in fältere Regionen und veranlagt durch die Aus­Scheidung der Feuchtigkeit die Wolfen. Nicht die Temperatur Unterschiede bedingen in erster Linie den Auftrieb der Luft, sondern die Druck- Abnahmen, welche durch Bewegungs- Gegen- scheinungen vertiefen. Dben Westwind unten Oft giebt Regen, oben starker der Barometer- Bewegung an verschiedenen Orten ist zunächst haltungskosten 15 500 M. betragen. Der Etat der Männer­

Weft unten schwacher Weft giebt ebenfalls Regen, desgl. z. B. oben West unten Süd, oder oben West unten Nord, dagegen giebt oben schwacher unten starker West, oder aber oben starter Dit unten schwacher Dit heiteren Himmel. Hierbei fommen Die alleruntersten Luftschichten weniger in Frage, weil fich Luft, felbst wenn sie warm ist, nicht so ganz leicht vom Erdboden

Deftliche Winde find im Sommer trocken und bringen

Unter Berücksichtigung der allgemeinen Wetterlage und

ein Bild der kommenden Windeinrichtungen zu entwerfen, mo­bei die Trägheitsbahnen der Luftmassen und Attrattion der Gestirne in Rechnung zu ziehen ist. Aus der Windrichtung und der Bewegung der Gestirne ist dann für jeden Ort der dem Regen günstigste Beitabschnitt eines Tages oder mehrerer Tage zu berechnen, resp. aus später anzufertigenden Tabellen abzulesen.

Diese Arbeiten führen zur Auffindung vieler neuer Be

heiteren Himmel, weil über dem Dft im Sommer meistens ziehungen, dieselben erfordern zumal im Anfang einige Mittel

stärkerer Dstwind weht. Im Winter ist dies anders, da er­leiben die oberen Schichten in Folge der Temperatur- Abnahme pon Süd nach dem Bol eine Bewegungs- Zunahme im Sinne der Erdrotation, ihre Fliehkraft wächst, und der untere Dstwind steigt in den oberen West empor. Selbst bei hohem Druck und öftlichem Winde sind aus diesem Grunde Marima im Winter

an Zeit und Geld, sowohl für den ausführenden Meteorologen als für den Beobachter und Statistiker, da auch Versuche an gestellt, Instrumente gefertigt und Instruktionsreisen ausge führt werden müssen. Es ist daher eine dringende Frage, wer fann dies Arbeitsquantum bewältigen, denn der Etat der vor­handenen Institute reicht nicht aus, um ein so großes, aber in

oft durch wolkiges Wetter ausgezeichnet, sobald in Standina fich abgeschloffenes Unternehmen durchzuführen. Erst nach ein­

Ein gefesseltes Genie.

( Erzählung nach einer wahren Begebenheit.)

( Forseßung.)

ΙΙ.

Du hast also Rosfiter verloren?" sagte Mrs. Bassett zu ihrem Batten, John Baffett, von der Firma Baffett und Kompagnie, einer Großhandlung in Materialwaaren.

risch. Ich hätte ihn ohnedies nicht so lange behalten, wäre ,,, Das ist fein großer Verluft," erwiderte der Gatte mür

Dann ließ ich mir von ihr einige Stidereien für unser Baby besorgen.

Den letzten Sat sagte sie halblaut und mit einer sanf­ten weichen Betonung, die sonst ihrer Stimme nicht ge­wöhnlich war. Es waren nämlich seit dem Tode ihres be= eines Knaben von vier Jahren einzigen Kindes reits zwei Jahre vergangen, aber nie geschah desselben zwischen den Eltern Erwähnung ohne Gemüthsbewegung.

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Des Kummers wegen, den fie in solchen Fällen fühl­ten, suchten sie jede Anspielung auf diesen Verlust zu ver­

meiden.

N. Das Polizei- Lieutenants- Examen, welches in den legten Tagen vor der hierzu ernannten Examinations- Rom mission, bestehend aus dem Chef der 2. Abtheilung des Polizei­Präftdiums, Herrn Regierungsrath Schmidt, dem Polizei­Hauptmann Herrn Uebe und dem Regierungsrath Franke von der ersten Abtheilung abgehalten worden ist und welches mit schriftlicher und mündlicher Prüfung drei Tage in Anspruch nimmt, haben sämmtliche 8 Kandidaten bestanden. Die Herren

Gespräch war beendet. Er dachte nicht wieder daran. Mrs. Baffett aber beschloß im Stillen bei sich, des verlassenen Weibes fich anzunehmen.

Nicht zufrieden damit, ihre Arbeit zu senden, besuchte ste auch in Person den kleinen ärmlichen Haushalt. Es war am Vormittage. Die einfachen fleinen Bimmer waren sorgfältig gekehrt und gereinigt und der Staub von den Möbeln ge­wischt, so daß das Ganze ziemlich wohlgefällig aussah.

Das Baby schlief in der Wiege, der kleine Frank spielte mit seinen fleinen hölzernen Häusern und Mamie kleidete ihre Puppe an. Frau Resfiter saß an ihrem Nähtischchen und war mit dem Sticken eines Taschentuches von Battist bes

,, Nun, es ist sehr gut, wenn sie ihre Familie erhalten für diese wird es feinen großen Unterschied machen," tann" bemerkte Baffett in etwas besänftigtem Tone. Rof- schäftigt. fiter wird wahrscheinlich die nächsten drei Jahre in Europa bleiben."

bemerkte seine Gattin ruhig.

So?" sagte Baffett, der eben mit der peinlichen Aufgabe beschäftigt war, einen frischen Halskragen festzuknöpfen. Ich möchte wissen, warum nicht?"

gegnete Mrs. Baffett, ihre Manschetten zurückschiebend, wobei ,, Weil seine Frau fich und die Kinder selbst erhält," ent­wohlgefällig ihre hübschen Hände betrachtete.

fte

"

Wie? Das wußtest Du die ganze Seit über!" rief Warum hast Du es mir nicht

Mr. Baffett unwillig.

gehen?"

-

,, Wie wurde es ihm nur möglich gemacht, dahin zu ,, m! Er hatte ein paar Bilder bei Van Vechten aus­gestellt zum Verkaufe, der Schurke! Jedes Bild, das er malte, tam aus meiner Tasche jedes von ihnen! Ich zahlte ihm 75 Dollars per Monat für seine Zeit, und er sfizzirte Bilder und zeichnete Köpfe, um seine Feder zu versuchen. Ja! Jedes dieser Bilder kam aus meiner

an den er mit seinen rauben Händen den Halskragen festzu- Tasche!"

fich ein Unfall ereigne, müffe ein Frauenzimmer daran Wie der weise Berserkönig glaubte Mr. Baffet, wo immer

fchuld sein.

,, Verdammt sei das Mädchen, das diese Dinger plättet! hr größtes Vergnügen ist, die Knöpfe mit dem Blätteisen halb loszureißen und fie dann fest anzudrüden, um Einem Dorzuschwindeln, es sei Alles in Ordnung. Charlotte, wenn Du die Sachen genauer ansehen wolltest, wenn sie aus

-

Wie konnte er aber die Reise nach Europa unternehmen? Das ist die Frage."

-

Ich habe es Dir ja gefagt oder ich würde es Dir gesagt haben, wolltest Du mich nicht jeden Augenblick unter­brechen. General Porte- Riche sah seine Bilder. Du weißt, der spielt den Kritiker und Kunstfreund. Nun, er that ganz erstaunt darüber, zahlte einen guten Preis dafür und endlich engagirte er Rossiter, mit ihm und seiner Fa milie nach Europa zu segeln, um ihm drüben Bilder aus­

der Wäsche tommen, so würden mir diese Aergerlichkeiten wählen zu helfen für die Kunstgalerie in seinem neuen

and von Zeit zu Zeit nachwachsen, um den ungeduldigen Riffen Om, die Knöpfe müßten an der Wäsche festgewurzelt sein der Männer zu widerstehen," bemerkte die Gattin des Groß­händlers ruhig, indem sie über ihre Schulter blickend nachsah, wie die Schleppe ihres Kleides fiel.

Ich glaube es nicht!" rief Baffet aus, nachdem er sich einige Momente schweigend mit einem neuen Halstragen be schäftigt hatte. Wer hat es Dir gesagt?"

fie Arbeit in den Laden der Madame Tourtelotte bringen. Was denn? Ah, wegen Mistreß Rossiter! Ich sah

Hause."

,, Roffiter ging natürlich mit Freude darauf ein?"

Freude? Hm! Diese Künstler und Schriftsteller machen viel Wesens aus ihrer Aristokratie des Geistes" und ihrem Naturadel", aber wenn ihnen so ein Wollhändler oder Petroleum Millionär nur winkt, da laufen ste ihm sofort zu." ,, Nun, der General und seine Gemahlin lieben es, als Gönner der Kunst und Literatur betrachtet zu werden, und so fönnen beide Theile zufrieden sein," bemerkte Mrs. Bassett sanft und milde.

Ihr Gatte ließ ein unartikulirtes Murren hören und das

Eins von meinen neuen Taschentüchern", dachte die scharf­finnige Mrs. Baffet.

Sie blickte in dem kleinen heiteren Zimmer, in welchem der Sonnenschein hell auf den Teppich fiel, um sich, und die zwei Kinder plauderten ruhig bei ihrem Spielzeug und Die Mutter saß an ihrer feinen Arbeit neben dem kleinsten schlummernden Kinde. Der Gattin des Großhändlers schien die Armuth jetzt bei Weitem nicht so schrecklich, als sie sich dies selbe sonst gedacht hatte. Sie fand Alles so wohlgefällig, und fie liebte die Kinder schon um deffen willen, das fte selbst ver­loren, und so tam es, daß in zehn Minuten Frant auf ihrem Schooße faß, mit ihrer Uhr spielend, und Mamie streichelte den weichen Nörz - Muff der guten Lady.

-

Was Frau Roffiter betraf, war Mistreß Bassett für eine fie ein bezauberndes Geschöpf, schön und stattlich Frau voll Liebenswürdigkeit und Güte. Die arme Stickerin fonnte nur die reiche und schöne Großhändlersgattin be= wundern fie zu beneiden oder ein so vollkommenes Wes. sen gar nachahmen zu wollen, davon träumte fie nicht. Andererseits war Mrs. Baffet der armen jungen Frau sehr geneigt. Es ist wahr, die Gattin des Künstlers war ein armes, furchtsames, fleines Ding, das eine unglückliche Heirath gemacht hatte und schwach genug gewesen war, ihrem selbst­füchtigen Gatten in Allem und Jedem nachzugeben; aber man mußte ihren Kummer theilen, man mußte ihr gut sein. Mrs. Baffet hatte Theilnahme für Schwache, die ihres Schußes be dürftig waren.

Ihr Gatte ist jetzt schon eine lange Zeit fort. Haben Sie nichts von ihm gehört?" " Sa."

Nun, was schreibt er?" fragte Mrs. Bassett sorglos, in­dem sie mit ihrem reichen Muff ein Ohr Mamie's sanft berührte.