6 750 000 M., um 118 000 M. mehr, als im Vorjahr. Davon geben ab gemäߧ 27 des Gesetzes über die Wechselstempel fteuer vom 10. Juni 1869 2 Broz. oder 135 000 M., und die dem Reiche erwachsenden Erhebungs- und Verwaltungskosten 190 000 m., zusammen 325 000 M. Das find 5100 D. mehr, als im Vorjahre, so daß der Ertrag sich im Ganzen auf 6 425 000 M., Das sind 112 900 M. mehr, als im Vorjahre, stellt. 3) Die Stempelabgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lotterieloose, ist veranschlagt a) für Aktien, Renten und Schuldverschreibungen 4 206 000 M., um 754 440 Mark mehr, als im Vorjahre; b) für Schlußnoten und Rech­nungen( also die eigentliche Börsensteuer) abzüglich 2 Prozent für die Bundesstaaten 2 320 000 M., das find 408 320 M. weniger, als im Vorjahre; c) für Lotterieloofe von Staats­lotterien 5380 000 M., um 38 000 M. mehr, für Privat­Lotterien 524 000 M., um 64 000 M. weniger, als im Vorjahre. Insgesammt ist die Einnahme somit aus 3) auf 12 430 000 m., Das sind 320 120 M. mehr, als im Vorjahre, veranschlagt. 4) Die statistische Gebühr ist auf 545 000 m. veranschlagt, oder um 22 400 M. höher, als im Vorjahre. Im Ganzen sollen sonach die Einnahmen des Reiches von Stempelabgaben pro 1885/86 betragen 20 406 500 M., das find 447 220 Mart mehr, als pro 1884/85.

Eine bestimmte Berliner   Nachricht ist Braunschweig.  eingetroffen, daß dort an höchster Stelle das Patent des Herzogs von Cumberland mit Protest zurückgewiesen und das Auftreten des Braunschweiger Regentschaftsrathes gegenüber demselben gebilligt worden sei.

Auf Grund des Sozialistengesetzes ist das Flugblatt: An die werkthätigen Wähler des vierten hannoverschen Wahlkreises" und das Flugblatt An die Wähler Deutschlands  ", welches den Kan­bidaten Georg v. Vollmar empfiehlt, verboten worden.

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einbegriffen, auf 6000 bis höchstens 7000 Mann zurückgebracht wird. Corr. Havas" meint daher, daß General Brière de l'Isle mindestens 7000 Mann Verstärkungen erhalten müsse,., um im Stande zu sein, die bereits errungenen Vortheile zu benußen. Richtiger würde das offiziöse Organ hier sagen, um diese Vor­theile zu behaupten" um nicht vielleicht gar von den von Norden hereingedrungenen chinesischen Streitmaffen erdrückt zu werden.

Der französische   Senat hat zur Zeit die verschiedenen Gesesvorlagen in Berathung, welche in Ausführung der Be­schlüsse der diesjährigen Versailler Nationalversammlung die Reform der Wahl des Senats zum Gegenstande haben. Nach der Vorlage der Regierung sollen die lebenslänglichen Senatoren durch solche mit neunjähriger Amtsdauer erfezt werden, deren Wahl durch beide Kammern erfolgt. Wie es scheint, hat der Senat die Ueberzeugung erlangt, daß er sich dem Verlangen auf Beseitigung der lebenslänglichen Senatoren nicht länger entgegenstellen darf, denn ein Privattelegramm aus Paris  meldet, daß derselbe gestern die Vornahme der Wahl eines Senators auf Lebenszeit verweigert hat. Damit würde diese Einrichtung thatsächlich bereits abgeschafft sein, noch ehe sie es gefeßlich ist.

Paris  , 24. Oktober. Aus Hanoi   wird von heute gemeldet, daß die legten chinesischen Truppen, welche die Verschanzungen vor Chu besetzt hielten, diese Stellungen wieder geräumt haben.

Rußland. Einem Telegramm aus Petersburg   zufolge hat der russische   Kaiser von den im letzten Hochverrathsprozesse

Die Anmaßungen der Klerikalen in Desterreich treten von Tag zu Tag stärker hervor. Ein Lehrer Namens Rohrweck, in Leonfelden   hat es mit dem Bischof Rudiger verdorben, weil er in einigen unwesentlichen Punkten nicht nach dessen An­ordnungen handelte. Hierüber ist der Herr Bischof sehr aufge­bracht, und gelegentlich einer Rede, welche er im tatholischen Bollsverein hielt nahm er Veranlassung in scharfen Worten gegen den Lehrer vorzugehen. Er berichtigte bei dieser Ge­legenheit die Beitungsmeldung, daß er den oberösterreichischen Landesschulrath um eine Entscheidung in der Sache ersucht habe; er habe vielmehr denselben nur zum Einschreiten gegen ben wider die geistliche Behörde renitenten Lehrer aufgefordert und und werde, da der Landesschulrath nicht seine Pflicht thue, fich nun an den Unterrichtsminister wenden. Interpellirt, ob fatholische Eltern ihre Kinder zu Rohrwed in die Schule schicken dürften, erwiderte der Bischof: Einstweilen ja, denn wenn auch der Teufel in der Schule einen ungeheueren Sieg errungen, so hoffe er doch, es werde nun bald in Oberöster reich beffer werden. Und seine Hoffnung hat einen guten Grund, denn der Unterrichtsminister gewährt ihm seine Unterstügung. Rohrwed's Vertheidigung seiner Selbstständigkeit als Staats beamter gegen die Uebergriffe des Bischofs erfreute sich allges mein des Beifalls in österreichischen Lehrerkreisen. Lehrervereine beschlossen Zustimmungsadreffen. Der Unterrichtsminister hat ihnen dies unter Hinweis auf das Vereinsgesetz und mit An drohung der Auflösung des ungeborsamen Vereins wie Dis ziplinarstrafen gegen die einzelnen Mitglieder verboten, obgleich Der oberösterreichische Landesschulrath anerkannt hat, daß der Lehrer Rohrwed fich fein pflichtwidriges Verhalten habe zu Schulden fommen lassen.

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dem Programm der geheimen Gesellschaft ,, Narodnaja Wolja  ". Rogatscheff unterhielt Beziehungen zu Sheljaboff, Szuchanoff u. s. m., betrieb revolutionäre Propaganda unter dem Militär in Helsingfors  , übernahm nach dem Attentat am 13. März von Szuchanoff die Druckereigegenstände und verbrecherischen Drud fachen und verheimlichte dieselben bei sich in Petersburg  , über nahm 1882 im Auftrage eines verbrecherischen Vereins eine Reise in das nordwestliche Gebiet, wo er Offiziere zur Bildung friegerisch- revolutionärer Gruppen aufforderte und leistete im Herbst 1883 der Aufforderung der Vera Figner  , den Abschied zu nehmen und die sogenannte Bojenya Brushing"( Kampf bruschinen) zu organifiren, Folge. Stromberg verkehrte mit Szuchanoff, Sheljaboff 2c., und wurde eines der ersten Mits glieder des Petersburger zentralen militärisch- revolutionären Kreises. Am 13. März befand sich Stromberg in der Wohnung Szuchanoffs, in welcher die Perowskaja erschien und zur Be freiung des arretirten Sheljaboff aufforderte; er nahm Theil an der Anfertigung heftographischer Proklamationen anläßlich des 13. März und an der Entfernung des Zubehörs zu der geheimen Druckerei, sowie des Dynamitvorrathes aus der Woh nung des Figner.

zum Tode Verurtheilten, die Vera Figner   und Lud­milla Wolfenstein, den Stabskapitän der Artillerie Pochitonoff, den Oberstlieutenant der Infanterie As che n brenner, den Sefondelieutenant der Infanterie Tich a n o= witsch und den Fähnrich des Flottensteuermanns Korps Yuvatscheff, zu lebenslänglicher, resp. fünfzehnjähriger Bwangsarbeit begnadigt. An den ebenfalls zum Strange Verurtheilten: dem früheren Flottenlieutenant Baron Alexander Stromberg und dem Lieutenant der Artillerie Rogatscheff ist das Urtheil am 22. d. M. voll= streckt worden. Die übrigen Angeklagten, der Kaufmanns­sohn Waffily Iwanoff, der Priesterssohn Apollon Nemo­lomsty, der Edelmann Wladimir Tschaikoff, der Priesterssohn Dimitry Ssurovßeff, der Kaufmannssohn Athanaffy Spandoni Basmandshi und die Priesterstochter Liubow chemodanowa, find zu 3 mangsarbeit von 4 bis 20 Jahren verurtheilt worden.

Die Schulzustände Ungarns   find noch recht trübseliger Natur. Nach einer fürzlich in deutscher Sprache erschienenen amtlichen Statistik des ungarischen Unterrichtsministers haben von 2215 387 schulpflichtigen Kindern im Jahre 1882 den Unterricht thatsächlich genoffen 1697 984; demnach ermangelten 517 403 des elementarsten Unterrichts. Weiter haben von den die Schule besuchenden Kindern 271 830 das angefangene Schuljahr nicht beendet. 9 Prozent waren mit den für den Unterricht erforderlichen Schulbüchern garnicht versehen! In dem ,, hochzivilifirten" Budapest   ist es mit dem Volfsunterrichte der maßen schlecht bestellt, daß von 100 Schulpflichtigen 23 jedes Unterrichts ermangeln!

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In der Nacht vom 19. b. M. hat die Polizei in Peters burg wieder eine geheime Druckerei mit Beschlag belegt. Man soll auch einem Komplott gegen das Leben des Czaren auf die Spur gekommen sein. Bahlreiche Verhaftungen find vor genommen worden. Vorgestern früh hat sich in Odessa   ein Gendarmerie- Oberst erschossen. Derselbe soll politisch kompro mittirt gewesen sein.

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Egypten. Bei der beschlossenen Reduktion der egyptischen Armee auf 3000 Mann werden alle englischen Offiziere der egyptischen Armee bis auf zehn den egyptischen Dienst vera laffen.

Wahlbewegung

In einer am vorigen Donnerstag in Sanssouci  unter dem Vorsitze des Herrn Dr. Ewers zu Gunsten des realtionär- antisemitischen Herrn Ernst von Köller   tagenden Wähler- Versammlung, batte sich ein Schneidermeister Müller erlaubt, von dem Kandidaten der Arbeiterpartei im 4. Wahl freise zu sagen:

Herr Singer drückt seine Arbeiter bis auf's Blut." Der Herr Stadtv. Singer hatte beabsichtigt, in der heutigen Wähler Versammlung des 4. Wahlkreises, welche leider wieder verboten ist, diese Angelegenheit klarzustellen, und übersendet uns nun, durch das Versammlungsverbot hieran verhindert, mit der Bitte um Veröffentlichung, folgende, ihm ohne sein Buthun überreichte Erklärung.

In einer testbin stattgehabten Versammlung soll der Schneidermeister Müller Wohnung war nicht angegeben die Aeußerung gemacht haben, daß in dem Konfektions- Ge schäfte des Herrn Singer die Arbeiter bis auf's Blut gedrückt

werden".

Dem gegenüber erklären wir, daß nach unseren lang jährigen Erfahrungen diese Behauptung unwahr ist und daß unsere Beziehungen zu unseren Arbeitgebern nach allen Seiten die allerbesten sind.

Ein amtliches Communiqué über den legten Hochverraths­prozeß macht bekannt: Am 24. September( 6. Oftober) bis 28. September( 10. Oktober) fand vor dem Petersburger Kriegs­Bezirksgerichte die Prozeßverhandlung gegen 14 wegen Staats­verbrechen angeflagte Personen statt, welche demselben durch den Miniser des Innern auf Grund einer durch den Kaiser bestätigten Verordnung zur Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung und der öffentlichen Sicherheit übergeben waren. Das Kriegsgericht erkannte die Edelmannstochter Vera Figner  , die Briefterio ine Neu olowsky und Sfurovizeff, den Kaufmanns sohn Spandoni Basmandshi, den Edelsmann Tschaikoff, den Kaufmannssohn Jwanoff, die Frau eines Arztes Ludmilla Wol fenstein, den Oberstlieutenant der Infanterie Aschenbrenner, den Stabskapitan der Artillerie Pochitonoff, den Lieutenant der Artillerie Rogatscheff, den früheren Flottenlieutenant Baron Stromberg, den Fähnrich des Flottensteuermannsforps Yuva­tscheff und den Sefondelieutenant der Infanterie Tischanowitsch für schuldig der Zugehörigkeit zu einer gefeßwidrigen Gesell­schaft, welche den Sturz der in Rußland   bestehenden staatlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ordnung bezweckt und dies mittelst Gewaltthaten in einer ganzen Reihe von Attentaten auf den Kaiser Alexander II.  , welche mit dem Märtyrertode desselben endeten, zum Ausdrud gebracht habe, ferner für schul dig der Ermordung und Attentate auf Staatswürdenträger und Amtspersonen, sowie anderer zur Störung der Staats­ordnung und der öffentlichen Sicherheit verübten Verbrechen. Die Priestertochter Tschemodanowa wurde dagegen der Ange­hörigkeit zu einer gefeßwidrigen Vereinigung, welche den Umsturz des Staates für die Zukunft und nicht durch gewaltsame Maß nahmen erstrebte, für schuldig gehalten. Das Communiqué beschreibt ausführlich die Verbrechen eines jeden Angeklagten und sagt in Bezug auf die Vera Figner  , daß dieselbe Agentin des Exekutivkomitees ihres Vereins war und theilnahm an der verbrecherischen Propaganda unter dem Volke im Jahre 1875, an der Demonstration vor der Kasan'schen Kirche in Peters­ burg   1876, an dem Kongresse der sozialen revolutionären Ver­einigung 1879, an dem Odessaer Attentate gegen den Kaiser Alexander 1879, an den Vorbereitungen zur Sprengung des Taiserlichen Bahnzuges in Moskau  , der Anfertigung der Sprenggeschoffe für die Mordthat am 13. März 1881, an der Drganisation der verbrecherischen Arbeiterzirkel in Petersburg  1880, an der Ermordung Strelnikoffs in Odessa   1882 und an der Organisation revolutionärer Kreise unter dem Militär nach

Frankreich  . Die französische   Regierung fann nicht län­ger umbin, die kritische Lage des Expeditionforps in Tonkin einzugestehen. Wie ein Privatielegramm aus Paris   meldet, hat der gestern abgehaltene französische Ministerrath beschlossen, dem Gefeßentwurf über die neuen Bewilligungen für Tontin einen Schlußartifel anzufügen, welcher, dem Gesetze über die Bildung einer Kolonialarmee vorgreifend, die unverzügliche Drganisation von Marschbataillons für Tontin gestattet. Nach einer Darstellung der Corr. Havas" besteht das Expeditions­torps in Tontin zwar aus 15 000 Mann, doch ist es nothwen­dig, in den Städten des Deltas und in den Festungen nörd­lich von Hanoi   Garnisonen zu unterhalten, wodurch der wirk liche attive Theil der Truppen, die annamitischen Schüßen mit

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Berliner   Sonntagsplauderei.

R. C. Nur noch ein kurzer Zeitabschnitt trennt uns von bem verhängnißvollen, ereignißreichen Tage, an welchen so viele Hoffnungen, so tausendfache Wünsche geknüpft sind. Was ist für diesen Tag nicht agitirt worden, welche Unsummen find von verschiedenen Parteien nicht ausgegeben worden; wie haben gewiffe Parteien, die das Recht auf Wohlanständigkeit in Erbpacht zu haben glauben, den politischen Gegner nicht allein mit Hohn und Spott, sondern auch mit niedriger Ver­leumdung und Schmähung überhäuft! Und im Grunde ge­nommen ist das Alles nicht geschehen, um die Prinzipien der verschiedenen Parteien zur Geltung gelangen zu lassen, der Kampf spißt sich vielmehr darauf zu, welche Kandidaten einen Sig im fünftigen deutschen   Parlament erhalten werden. Das ist vorläufig die Hauptsache.

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Wohin seid ihr entschwunden, ihr schönen friedlichen Tage, in denen der gewöhnliche Durchschnittsmensch fich wenig füm­merte um die bewegenden Fragen der Politit; wo er verträg­lich mit seinem Nebenmenschen verkehrte, heute scheint die Welt auf dem Kopfe zu stehen, denn derjenige, den man unter gewöhnlichen Verhältnissen wohl noch für einen gemüth­lichen Knopp" erklärte, ist heute ein erbitterter Feind, er wählt nicht den Kandidaten der eigenen Partei; man hat daher in seiner Gegenwart pflichtschuldigst das Gefühl, als thäte man irgend etwas, was unter seiner Würde ist, wenn man einen solchen Menschen überhaupt nur noch eines Blickes würdigt.

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Berlin  , den 25. Oktober 1884. Unterschriften:

Witte,

R. Schimmitatis, Fischerbrüde 10. A. Schüße, Prinzenfir. 11. Rohrschneider, Friedrichsgracht 25. J. Witte, Chorinerstr. 67. F. Stiller, Markgrafenftr. 76. W. Plötstgisch, Grüner Weg 102. Fr. Bierz, Spittelmarkt 7. A. Steinhanf, Wafferthorstr. 63. G. Nieze, Krautsstr. 8. Teske, Grenadierstr. 20. Reichenbergerstr. 37. P. Kaps, Bionsfirchplay 1. J. Lewin, Veteranenstr. 4. Stolzmann u. Glang, Linienstr. 202. Neu mann, Veteranenstr. 12. K. Heiß, Neue Königstr. 8. Gott  wald, Waldemarstr. 66. G. Bollmann, Franzstr. 14. Lippolo, Mariannenstr. 30. Rrünert, Notizftr. 20. J. Cohn, Kurzestr. 16. B. Heimann, Schwedterstr. 23. R. Hajched, Waldemarfir. 32.

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zu welchen unlanteren und gehässigen Manipulationen man in verschiedenen Wahlkreisen greift, zeigt die Thatsache, daß Stimmzettel zum Vorschein lommen, auf welchen die Namen der Kandidaten gefälscht sind. So wird z. B. von den Wählern des 6. Wahlkreises mit Entrüstung darauf hingewiesen, daß Stimmzettel zirkuliren, welche den Namen Hasenclever Wurzen tragen, obwohl bekannt sei, daß Hasenclever in Halle wohne.

Jm 4. Wahlkreise sollen wie behauptet wird- Stimm zettel mit dem Namen Singe vertheilt worden sein, obgleich es allgemein bekannt ist, daß es Singer heißen muß. Der Berliner Magistrat macht bekannt: In Folge angeregter Sweifel theilen wir den Herren Wahlvorstehern mit daß die in unserer Bekanntmachung vom 14. d. M. wie auch bei früheren Wahlen enthaltene Aufforderung an die Wähler, sich zur Feststellung ihrer Identität mit entsprechender Legiti mation zu versehen, sich nur auf solche Fälle bezieht,

genialer Weise anzupumpen.

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zweiten Wahlreise aufgestellt haben, sich zu ihrem eigenen Nus funft war, und den Vorzug hatte, alle möglichen Leute in recht und Frommen ein sogenanntes Arbeiter Komité" tonſtruiren. Wenn es uns nur vergönnt wäre, ein einziges Mitglied dieses Komitees ein einziges Mal sehen zu dürfen. Wer mögen diese famofen ,, Arbeiter" sein, die zu Gunsten genannter Herren ein Komitee bilden? Sollten sie vielleicht dem Berliner   Arbeiter­Verein entnommen sein? Es wäre werthvoll, wenn man er fahren könnte, ob der Berliner   Arbeiterverein überhaupt so stark ist, daß er auch nur ein einziges Mitglied zur Bildung dieses Komitees abgeben fönnte! Das andere Mitglied dieses Vereins mit dem anmaßenden Titel hätte dann wenigstens eine außer ordentliche Anzahl von Vereinsämtern zu verwalten. Es müßte Vorstand, Kassirer, Schriftführer und zugleich das Gros des Vereines in einer Person sein. Ja, in der heutigen Zeit wer­den schwer erfüllbare Forderungen an den Menschen gestellt, aber eine derartige Vielseitigkeit wird wohl höchstens dem Mitgliede des Berliner   Arbeitervereins zugemuthet werden

Der Parteikampf dringt immer mehr in unser privates Leben ein. Es ist das einestheils ein erfreuliches Zeichen das für, daß die Betheiligung am politischen Leben eine immer regere wird, andererseits aber spricht er in nicht mißzuverstehen­der Sprache dafür, daß von einzelnen, gewiffenlosen Führern Haß   und Zwietracht in die Maffen geschleudert werden, daß es diesen Leuten viel weniger darauf ankommt, ihre, wenn auch noch so verkehrten politischen Anschauungen in maßvoller und friedlicher Weise zu vertheidigen, als vielmehr darauf, fich selbst, ihre eigene, höchstwerthe Person in den Augen ihrer An­hänger in ein möglichst grelles Licht zu setzen.

fönnen.

Wie diese Herrschaften um die Freundschaft der Berliner  Arbeiter buhlen. Mit leeren Redensarten, mit faulem ,, Mum pig" will man dieselben gewinnen! Wenn diese Recheit an fich schon mindestens pyramidal erscheint, so fehlt uns wirklich der paffende Ausdruck für die Naivität dieser Leute, wenn sie glauben, hierdurch auch nur einen wirklichen Arbeiter auf ihre Seite bringen zu fönnen.

Es ist natürlich etwas ganz Anderes, wenn ein armer Teufel, der Frau und Kinder zu Hause hat, und deffen Ein er thatsächlich dem Hunger ausgesezt ist, aus Verzweiflung schließlich zum Diebe wird, den muß man einsperren, das ist ein ganz gewöhnlicher Spizbube, ihm fehlt der Nimbus einer jagenannten vornehmen Herkunft, deshalb marsch mit dir nach Moabit  , in der einsamen Belle des Untersuchungs gefängnisses hast du Zeit, nachzudenken über den Unterschied zwischen Mein und Dein! Keinem Börsenritter wird es ein fallen, fich nach den persönlichen Verhältnissen eines solchen Unglüdlichen zu erfundigen, fie find langweilig, profaisch all täglich! Aber eine italienische Gräfin! Ja, das ist ganz etwas Anderes. In ihre Windeln war ein vornehmes Wappen eingeſtict, fie verstand vielleicht mit unnachahmlicher Grazie mit dem Fächer zu kokettiren, fie fleidete fich nur in Sammet und jest soll auch fie im grünen Wagen nehmen? Das ist ja unerhört und der indiskrete Börsen jobber möchte mit seinen lüfternen Augen am Liebsten sehen wie es diese ,, Dame" fich auf dem Strohsack ihres Gefängniß

Was die Berliner   Arbeiterschaft mill, hat sie klar und deutlich ausgesprochen, und es fonnte bisher von feiner Seite Jemand auftreten, der an der Gesezmäßigkeit und Berechtigung dieser Forderungen irgendwie zu rütteln wagen durfte. Das, was die Arbeiter als zu ihrem eigenen Besten durchaus noth­wendig erkannt haben, bieten ihnen diese Leute am Aller­wenigften, es ist daher höchstens eine Thorheit, wenn sich diese Herrschaften noch länger einer solchen Täuschung hingeben, den Berliner   Arbeitern fann es aber im Grunde genommen ganz gleichgiltig sein.

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bettes bequem macht.

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Dazwischen hindurch erfinden dann diese Blätter noch Nach richten von denen sie wissen, daß sie nur dazu dienen, um Klarheit und Unruhe unter der Wählerschaft zu verbreiten.

mit dreifter Stirn einen Artikel, in welchem von einem Kom promiß zwischen den Führern der Berliner   Arbeiter und den Antisemiten gesprochen wurde. Das Dementi, welches der Führer der Arbeiterpartei, dem eine derartige Schwenkung in finuirt wurde, hierauf dem Blatt einsandte, ließ an Deutlich feit und Energie nichts zu wünschen übrig, der Börsen- Kow rier" mußte zugeben, daß er Bukunftsmufit" getrieben babe Auch die Berliner   Arbeiter find Liebhaber von Bukunfts Troß des Ernstes der Zeit finden aber einzelne Blätter mufit", freilich werden fie dieselbe nicht auf fernere Beiten immer noch die Beit und Muße, ihren Lesern sogenannte pi verschieben. Uebermorgen ist der Tag, an welchem das Konzert beginnt, und die Töne, die dann erflingen werden, sollen von er nicht getrieben werden sollte? Wozu existirten überhaupt haftet worden. Welch' folgenschweres, wichtiges Ereigniß! hängseln noch lange die Ohren flingen werden. Der Dienstag

die verwerflichsten Mittel, wenn sie bei passender Gelegenheit

nicht angewendet werden sollten?

Es ist nur schade, daß auf den Köder verhältnißmäßig nur

sehr Wenige anbeißen.

Ist es nicht ein recht pfiffiger Kniff, wenn Herr Ludwig Löwe  , der Kandidat der Deutsch Freifinnigen  " im ersten Ber­ liner   Reichstagswahllreise und der Herr Profeffor Birchow, Den die vereinigten Vertreter der goldenen Hundertzehn im

tante" Geschichten aufzutischen.

In irgend einem Hotel ist eine ablige Hochstaplerin ver­Der Berliner Börsen- Rourier" hat natürlich nichts Eiligeres zu thun, als einen seiner Spezialartisten zu beauftragen, mög lichst schnell die Lebensgewohnheiten dieser vornehmen Dame auszutundschaften. Das erstaunte Berlin   hört daher, daß dieses zarte Mägdelein des Morgens in der Frühe" bereits einige Gläser Sherry   und Cognac, des Mittags eine oder mehrere Flaschen Wein genehmigte", und das Alles, weil dieses Frauenzimmer von recht zweifelhafter italienischer Her­

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wird es zeigen, ob die Berliner   Arbeiterschaft freimüthig fi zu den Männern bekennt, welche einzig und allein ihre Inte renen vertreten, der banterotte Fortschritt soll und muß el erkennen, daß ihm in der Reichshauptstadt der Boden entzogen ist. Von der politischen Reife aller Arbeiter Berlins   ist es zu erwarten, daß sie selbst erkannt haben, was ihnen febit, und in diesem Bewußtsein fann man ruhig das Geschick des Tages

der Berliner   Arbeiterschaft überlassen.

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