b. Prämien für gute Behandlung von Znchtthieren. Der neue Berliner Tdierschutz-Verein, welcher sich durch sein Vorgehen gegen die jetzige Ärt des ftundefcnges so schnell all­gemeine Sympathien erworben hat, beabsichtigt, zu Weihnach- ten an Droschkenkutscher und Hundefuhrwerls'Besitzer, welche ihre Thiere nicht überbürden und gut� pflegen, kleine Geld­prämien zu vertheilen. Der Verein hofft dadurch den Ehrgeiz anzuspornen. Seine nächste öffentliche Versammlung hält der Verein am 5. November im Domkandidatenstift, Oranienbur- gerstraxe 76a. a. Ein dem Uhrmacher Sch. gehöriger Schaukasten in der Landsbergerstraße wurde in der Nacht vom 25. zum 26. d. Mls. erbrochen, und daraus wurden ein Dutzend Opern- gläser und 25 Stück Pincenez und Brillen aus Nickel und Gold entwendet. Am 26. d. M. wurde von einem Herrn, dem ein Kellner K. unter verdächtigen Umständen ein Opern- glas und inehrere Pincenez zum Kauf angeboten hatte, dies bei der Kriminalpolizei zur Anzeige gebracht, und der Kellner K. wurde festgenommen. K., bei dem noch weitere Operngläser und Pincenez gefunden wurden, ist unter dem Verdacht des Diebstahls zur Haft gebracht worden. Erwischter Gauner. Am 4. April d. I. erschien, wie wir seinerzeit berichteten, in dem in der Luisenstraße belegenen Hahn'schen Bankgeschäft ein der deutschen Sprache nur wenig kundiger Ausländer, der russische Rubelnoten gegen amerikanisches Papiergeld umtauschen wollte. Während der Kassirer des Bankgeschäfts die Dollarnoten auf den Tisch aufzählte, und der Fremde die russischen Scheine vorlegte, wurden die Be» dingungen vereinbart, unter welchen das Wechselgeschäft abge- schloffen werden sollte. W'der Erwarten erklärte der Fremde plötzlich, von der Umwechselung Abstand nehmen zu wollen, er steckte die aufgezählten Rubelnoten wieder ein und verließ das Geschäftslokal Als der Kassirer die aus dem Geldspindc genommenen amerikanischen Noten in den Tresor zurücklegen wollte, stellte sich ein Manko von einer Zehn- und von sechs Stück Fünfvollarnoten heraus, die nur der Fremde entwendet haben konnte. Die von dem Vorfalle sofort benachrichtigte Kriminalpolizei ermittelte nach wenigen Tagen den Dieb in der Person des aus Rußland gebürtigen jüdischen Handels- mannes Loebel Karachmannig, der, festgenommen, die That leugnete, aber dadurch schwer belastet erschien, daß in der Droschke, in welcher er von der Polizeiwache nach dem Molkenmarkt transportirt wurde, eine Zehndollarnote, unter dem Sitzkiffen versteckt, vorgefunden und von dem ehrlichen Rosselenker der Kriminalpolizei abgeliefert wurde. Trotzdem wurde der Ange- klagte, in welchem die Berliner Kriminalpolizei wohl nicht mit Unrecht einen der gefährlichsten russischen Gauner und Taschen» diebe vermuthete, drffen Vorstrafen demselben aber nicht nachzu- weisen waren, vom hiesigen Schöffengericht des Amtsgerichts I in der Sitzung vom 4. Funi d. I. freigesprochen und sofort in Freiheit gesetzt. Kaum hatte der Freigesprochene seine Freiheit und die ihm abgenommenen Werthsachen wiedererlangt, als er unvorsichtig genug war, sich des ausgeführten Gaunerstückchens hier zu rühmen. Die Königliche Staatsanwaltschaft hatte hier- von Wind alsbald bekommen, und sie gab der Kriminalpolizei die Wiederverhaftung deS russichen Spitzbuben auf. Dieser hatte es aber vorgezogen, sich schleunigst von hier auS dem Staube zu machen. Herr Kriminal Kommissar Weien vermuthete aber mit Recht, daß Karachmannig eine Spitzbuben-Tournee durch Deutschland und nach gutem Erfolg die Rückreise nach Rußland , seiner Heimat, dann antreten würde. Er telegraphirte nach allen Grenzstationen, lieferte eine genaue Beschreibung von dem internationalen Spitzbuben und hat jetzt die Genugthuung, daß Karachmannig vor einigen Tagen in Stallupönen festge- nommen werden konnte. In seinem B> sitz wurden 15(X) Rubel vorgefunden, über deren Erwerb der Verhaftete jede Auskunft verweigert. Allem Vermuthen nach stammt diese Summe aus Diebstählen her. Der sich bereits außer dem Bereich der preußischen Behörden glaubende Karachmannig ist unter sicherer Bedeckung wieder in Berlin angelangt und hat im Moabiter Untersuckungsgefängniß Quartier bezogen. g. Dem Droschkenkutscher, durch dessen Verschulden die in der Jobannrterstraße 15 wohnende Schneidermstr. Bock'sche Familie, Mann, Frau und Kind, am Freitag Abend an der Ecke der Koch- und Friedrichstraße überfahren wurde, ist sofort der Fahrschein entzogen worden. In dem Befinden des acht Bahre alten Knaben, der mehrere schwere Verletzungen auf dem opf und im Geficht durch Huftritte erhalten hatte, und dem sofort das ganze Geficht und die Augen verschwollen waren, befindet sich auf dem Weg? der Besserung und dürfte in wenigen Wochen wieder hergestellt sein. a. Ein raffinirter Betrüger. Bei einer Waarcnfirma in der Kurslraße kaufte am 24. d. M. ein von auswärts hier» her gekommener Herr 79 verschiedenfarbige seideneHerren» und Damenhalstücker, welche auf den Wunsch des Käufers nach dem Stadibahnhof Friedrichstraße gebracht und einem bestimmten, daselbst beschäftigten Gepäckträger in Ver- Währung gegeben werden sollten- Der Hausdüner der Firma begab sich mit dem Packet nach dem Stavtbahnhof Friedrich» straße, woselbst ein Herr in den dreißiger Jahren, mit dunklem Haar und dunklem Vollbart, in braunem Winter- Ueberzieher, mit den Worten auf den Hausdiener hinzutrat:Haben Sie das Packet von der Firma ffi. N. da?" In der Annahme, daß der Herr der Käufer sei, überreichte der Hauediener dem- selben das Packet. Thatlächlich aber war der Empfänger nicht der Käufer, sondern ein Betrüger, welcher in bieder noch nicht aufgeklärter Weise erfahren hatte, daß dem wirklichen Käufer das beschriebene Packet nach dem Bahnhof Friedrichstraße ge- schickt werden würde. N Ein umgestürzter Mörtelwagen verursachte gestern Abend in der siebenten Stunde am Potsdamer Platz eine längere Verkehrsstörung. Der Wagen war beim Pasfiren des genannten Platzes in eine bei der Neupflasterung des Platzes entstandene Grube gerathen und derart umgestürzt, daß er ge- rade auf die Schienen der Pferdebahn zu liegen kam. Es dauerte beinahe'/< Stunden, während welcher Zeit sich auf beiden Seiten ein förmlicher Wagenpark ansammelte, bis es gelang, den umgestürzten Wagen zu beseitigen und die Geleise wieder frei zu machen. N. Sprung aus dem Fenster. In selbstmörderischer Abficht stürzte sich gestern Nachmittag die in der Manteuffclstr. wohnende unverheiiatbete H. aus dem Fenster der 1 Etage auf die Straße. Die Unglückliche erlitt dabei derartig schwere Verletzungen an beiden Füßen, daß sie sofort mittelst Lückschen Krankenwagens nach der Cbaritee befördert werden mußte. Die Unglückliche soll die verzweiflungsvolle That aus Furcht unter die Kontrole der Sittenpolizei gestellt zu werden, vollbracht i»aben. Messer. In der Nacht vom Sonntag zum Mon- tag wurde in ver Margrafenstraße, zwischen Krausen- und Echützenstraße, der in der Mohrenstraße wohnende Schuhmacher ®. von mehreren seiner Bekannten, Schuhmachern und Schnei- dein, überfallen! er erhrctt hierbei einen so erheblichen Messer- stich in den Vorderkopf, daß@ blutüberströmt von einem Wächter nach der Santtätswache gebracht werden mußte, wo- selbst ihm die erforderliche äizrliche Hrlfe zu Theil wurde. G. war mit seinen Bekannten bereits in einem Lokal, in welchem !ie gemeinschaftlich gewe>en, in Streit gerathen und hatte, an- chernend aus Rache, die Verletzung kurz nachdem er auf die Straße getreten war, erhalten. Der Thäler ist festgenommen und fiehr nun seiner Bestrafung entgegen. Ein Hochstaplerpaar Das plötzliche Verschwinden deS Theatersangers Sr. und seiner Frau aus der Keffelstr- erregt in gewissen kreisen Aussehen. Et. war seit 11 Jahren Chor­sänger und Solo. Chorist an einem hrefigen Theater und wurde dort auch rn kleineren Rollen beschäftigt. Er bezog eine mo- natlrche Gage von 150 M., während seine Frau, ein Oester» reicherm, an demselben Theater Garde, obiere war. Trotz fernes guten Auskommens hatte das St.'sche Ehepaar, wie sich nun- mehr herausstellt, eine große Schuldenlast kontrahirt. Die Frau hatte eine Ärt Dachauer Bänkchen hier betrieben und soll unter der Vorspiegelung, daß sie für bekannte Theater- größen und distinguirte Persönlichkeilen Geld gegen hohe Zin- sen zu besorgen habe, aller Orten gegen Wechsel u. s. w. Geldbeträge aufgenommen haben. Vorzugsweise hatte Frau St. sogenanntekleine Leute" in ihre Netze zu ziehen gewußt und denselben ihre Ersparnisse abgenommen. Fin Kaufmann aus der Chausseestraße soll übrigens mit 5000 M. hineinge­fallen sein. Wie die bereits eingeleitete Untersuchung ergiebt, soll die Frau auch falsche Wechsel in Kurs gesetzt haben- Auffallend ist. daß das St.'sche Ehepaar zwar eine elegant eingerichtete Wohnung besaß, jedoch keinen übermäßigen Auf- wand trieb, so daß die Annahme gerechtfertigt erscheint, daß dasselbe bei seiner Flucht eine gröößere Geldsumme mitgenom- men hat. Wie rafsinirt die Flucht, welche am 12. d. M. er­folgte, vorbereitet wurde, geht daraus hervor, daß die Frau in den letzten Tagen alle Bekannten nach Kräften noch an- pumpte, daß Beide noch am Abend im Theater beschäftigt wa- ren und unmittelbar nach Beendigung der Vorstellung mit einem der Nacht-Kourierzüge Berlin verließen. Wohin sie sich mit ihren vier Kindern gewendet haben, ist bisher noch nicht ermittelt worden. Gerickts- Rettung. Eine unglückliche Kremserpartie. Es find meistens Vertreterinnen des schönen Geschlechts, welche den Beistand des Jnjurienrichters anrufen. So hatte auch Frau Tischler Hulda Bändel ihre Flurnachbarin und seitherige intime Freun» din, die unverehelichte Rohrarbeiter Minna Postdorf, vor die Schranken laden lassen und forderte Sühne für am 8. August erlittene Kränkungen. Die Beklagte zeigte nicht die mindeste Reue und destritt jede Beleidigung. Vors.: So erzählen Sie den Hergang. Bell.; Ick muß allens unjelogcn lassen, in- dem't stockvuster war, wo doch der Mensch ooch mit'ne Brille nischt sehen kann. Vors.: Zum Schimpfen und Schlagen bedarf es leiner Beleuchtung. Sie kehrten von einem gemein- samen VergnügungSausfluge zurück und geriethm beim Empor- steigen der Treppe in Streit. Bell.- Na, wissen Se, een- mal un nich wieder in de la main, sage ick Ihnen. Wir hatten uns'neu Kremser jeleistet; aber, wat soll ick Ihnen sagen, et war der reene Ribbenbrecher. Sowie det losraffette, denn hörte man ooch schon de Engel in'n Himmel pfeifen. Det Manns- voll hat ja aber an den janzen Knaatsch schuld; warum schippen se jleich postpremerando ab, wo denn doch de Leite hernach mit eenen machen, wat se wollen. Jeden Se nich Beifall, Herr Jerichtshof? Vors.; Das interesfirt durchaus nicht. Erzählen Sie nur, was sich nach Ihrer Heimkehr begab. Bell.: Det war woll jut un jerne so Klockner zwölwen, wo denn doch die Bäljer merschtendeels etwas drömerich wer'n. Wat mein lieber Mann is, der seht voruf, jiebt aber natierlich keene Obacht uf de Kinder, wo denn ooch der Eve de Stufen runkejelt. Ick lasse nu schon janz jewiß jeden in Frieden; aber meine Mutterjesiehle derf keener zu nahe kommen. Vors.: Kurz und gut, Sie gaben Ihrem Manne eine Ohrfeige. Was geschah weiter? Bell.: Herr Jerichtshof, sone kleenen Strei- tereien kommen doch in de feinsten Familjen vor un jehen { kernen wat an. Watt nu aber die Person is, die will meinen lieben Mann ufwiejeln un sagt zu idn, Postdorf sagt se, Se ' find in meine sämmtlichen Oogen'n Patentfatzke, wenn Se sone Beleidijung uf sich fitzen lassen. Schmieren Se ihr schon recht derbe'n paar Dinger, det is det eenzigste Mittel bei sone An- jelejenheiten. Wie finden Sie det, Herr Jerichtshof? Vors..: Kommen Sie aber zu Ende. Bell.: Vor jeweniglich ästi- mire ick sone Quasselei int jeringste janich; aber meinen lieben Mann derf keener Ekelnamens an'n Kopp schmeißen, indem man mir da ooch mit beleidigt. Stimmt det nich, Herr Jerichts- hos? Vors.: Sie sollen nun die Klägerinolle Zoddel, niederträchtijet Sticke, Oualmtule" u. s. k. geschimpft haben. Bell.: Keene Ahnung, Herr Jerichtshof; int konträre Jejendeel, die Person bat ihre Revolverschnauze so weit ufje- rissen, det ick kernen Ton reden konnte. Klägerin einfallend: Watt sagt der Mensch nu? Det olle Jerecke is doch ooch riedig bis uf'n Knochen. Ick bitte in de Akten zu schreiben, det se Revolverschnauze gesagt hat, wovor ick ihr in'n neicn Termin noch extraig anklagen were. Bell.: Wenn ick mir nich mehr dedächte, denn löschte ick det Diert eene, det se de Siejes- seile vor'ne Bratwurscht ansehen dähte. Wo kann son StickeJerecke" sagen! Die schon wiederholt zur Mäßigung ermahnten Parteien wurden jetzt nochmals sehr ernstlich und unter der Bedrohung verwarnt, daß jede weitere Ungebühr mit einer sofort vollstreckbaren Haftstrafe geahndet werden würde. Vorsitzender zur Angeklagten: Die Klägerin behauptet auch, von Ihnen thätlich angegriffen zu sein. Bell.; Die Person red't det Blaue von'n Himmel tun; unter'n gerichtet Maul voll duht se't nu schon nich. Vors.: Halten Sie ja Ihre Zunge im Zaum! UebrigenS ist es sehr thöricht von Ihnen, auch diesen Umstand in Abrede stellen zu wollen, da doch ärzt- licherseits an der Klägerin mehrere, wenn auch nur unbedeutende Hautabschürfungen tonstatirt worden find. Bell.: Det is allenS Verstellung von die Person, indem se mir jerne int Essen rinsenken möchte. Da hat se nu aber keen Jlick mit, weil ick mächtig helle bin. Eenmal versteife ick mir an sone Person nu schon nich; denn war't stockenduster, wo keener wat jesehn hat, un wenn ick ihr doch'n bißken aus Versehn in det Jefichte jekommen find sollte, denn habe ick mir in de Notwehr befunden, indem se mir mit Hinterlistigkeet un wie 'n Reiber üderjefallen hat, wovor ick ihr noch bei'n Herrn Staatsanwalt anklagen were. Jetzt kam es abermals zu einer erregten Scene zwischen den Parteien, die nur durch das Da- zwischentreten des Nuntius in Schach gehalten werden konnten. Wegen dieser weiteren Ungebühr behielt sich der Gerichtshof den Beschluß vor. Durch die sonstige Beweisaufnahme konnte nicht festgestellt werden, wen der überwiegende Theil der Schuld treffe. Faktisch hatten sich die Parteien gegenseitig mit den gröblichsten Verbalinjurien überschüitet und waren dann in ein Handgemenge gerathen, welcher Kampf von den verständigen Ehemännern dadurch beendigt worden war, daß jeder seine bessere Hälfte an der Fortsetzung gewaltsam verhinderte. Die Verhandlung endete damit, daß die Beklagte zwar zur Hälfte der Kosten verurtheilt, im übrigen aber die Klägerin kosten- pflichlig abgewiesen wurde. Wegen ungebührlichen Betragens verurtheilte jedoch der Gerichtshof jede der streitbaren Amazonen zu einer Geldstrafe von 5 ML, beziehungsweise einem Tage Haft.(Ger. Ztg.) Wegen eine» seltsamen Unglücksfalle» hatte sich am Sonnabend der Rollkutscher Gallinger auf die Anklagt der fahrlässigen Körperverletzung zu verantworten. Der Angeklagte wollte am 15 Juli mit seinem Rollwagen von der Charlotten- in die Kronenstraße einbiegen, und da dies in etwas schnellem Tempo geschah, brachte er dadurch einen in demselben Moment den Damm pasfirenden fünfjährigen Knaben in Gefahr. Um den letzteren fortzujagen, schlug der Angeklagte mit der Peitsche nach ihm, dabei schlang fich aber der Pcitschenriemen so fest um den Hals des Knaben, daß der Angeklagte nun bei seinen Bemühungen, diese bedenkliche Schlinge wieder loszulösen, den Knaben erst recht unter den Wagen zog, so daß derselbe eine Quetschung des FußcS davon trug. Der Gerichtshof erhielt aus der Beweisaufnahme die Ueberzeugung, daß der Angeklagte bei größerer Aufmerksamkeit den Unfall hätte vermeiden können und verurtherlte ihn deshalb zu zwei Monaten Gefängniß. Uermiscdtes. Ein bekehrter DiebVor Taschendieben wird gewarnt!" So lautete eine reckt in die Augen fallende Inschrift nahe dem Ausgange der Bahnhofshalle einer großen Stadt.V«I dieben wird gewarnt", las halblaut ein feingekleivetnil Herr mit gutmüthigem, vertrauenerweckenden GefichtsM sich aus dem Coupefenster lehnte.Es macht einen P Eindruck, wenn man so etwas lesen muß; aber nung wird doch wohl vonnöthen sein", äußerte er, stW einnehmend, zu einem jüngern Herrn, der kurz vork' stiegen war. Der Versuch, ein Gespräch anzuknüpfen, D auf unfruchtbaren Boden; denn der andere Reisende oi# sofort im verbindlichen Tone:Leider ist die Mahnung i That nicht überflüssig; denn trotz aller Bemühungen K schenfreundlicken Vereine giebt es noch zahlreiche Venn«' das Mein und Dein nicht zu unterscheiden wissen,»t-. wenige werden durch Strafe und Fürsorge wirklich lp Es pfiff, der Zug setzte sich in Bewegung; niemand war eingestiegen.Sollte denn die Umkehr von den des Lasters so schwer sein?" äußerte fich der alte Herr. dings ist sie das. Ich selbst kann am besten darüber uw erwiderte der jüngere.Gegenwärtig bin ich Etadlw� aber früher war ich ein gewerbsmäßiger Dieb". Uniow rückte der jetzt hoch aufhorchende alte Herr in etwas? Entfernung von seinem Gegmüber.Was Sie.-' So verhält es fich. Ich detrachte es als einen 2# Buße, daß ich stets offen erkläre, was ich ftüher furchtbares Erlebniß hat mich plötzlich der Laufbahn n>° auf der ich früher wandelte; heutzutage aber lafl» mir ungezähltes Gold anvertrauen; ich habe die tr fremden Eigenthums achten gelernt". Der alte W, wieder etwas näher, in fernen Zügen war der S" der Ueberraschung und des Mißtrauens demjenigen gier gewichen.Ein furchtbares Erlebniß?" Vielleicht haben Sie nichts dagegen, näheres theilen."O nein; wollen Sie mir nur Gebor 1% Ich war Dieb von Jugend auf, ein Kind gewissenloser�: unter unehrlichen Leuten erwachsen und großgezogen- als junger Mensch von 15 Jahren galt ich unter 00% Nossen als geschickler Taschendieb. Indessen vcn ich auch andere Arten der Entwendung nicht, und i" mich eines Tages auf dem Bahnhofe umher, um nicp* unbewachtes Stück Handgepäck zu erbeuten. Da km' wie ich später eifuhr, ein Naturalienhänvler aus Hoff i mit einem Korbe länglicher Gestatt, durch ein und einen derben Strick verschloffen; der Korb Ecke nahe der Thür gesetzt, und der Herr unterhw'- einem anderen Reisenden. Ich hörte die Worte: es mir gelungen, d rs seltene und schöne Exemplar au!j., es kostet aber enormes Geld. Dann vernahm ich{ taufenden von Mark, und dann ging der BcfiS" des mit der Bemerkung, er wolle jetzt rasch ein zum Schalter. Einen Äugenblick daraus wandte st» andere Herr zur Seite, und ich benutzte schnell den um den Korb zu ergreifen und mit ihm zu Draußen vor dem Bahnhofe befanden sich Anwj',,1 schlüpfte zwischen eine Gruppe dichten Gebüsches, zoß% scharfes und starkes Einschlagemeffer und hatte Strick zerschnitten, sowie die Henkel, durch welche dlllQ, schloß gezogen war, beseitigt. Grade als ich den tönten Schritte nahe hinter mir... ich sah mich läng� indessen es war nichts: ein Gartenarbeiter besW% mit einer Staude und ging dann seines Weges- wandte ich mich zu dem Korbe, dessen Deckel ich Hand hielt, und blickte hinein. Zu meiner gro«Q wunderung war er leer. Sehr erstaunt sah ich Lj gänzlich werthlose Ding noch einmal genau an, dessen nicht das Geringste und verließ dann, 8 ärgerlich über die nutzlose Mühe, das Gebüsch. lästerlich ach, ich war damals noch ein großrf Da ward ich von hinten um den Leib gepackt, fast Moment hielt man auch meinen linken Arm fest ,, den rechten. Ich wollte mich losreißen und st�L) Sckntt vorwärts' das ging zwar; aber losgelassen nicht, und die Umschlingung meiner Brust wurve p j fester, so eng, daß mir die Rippen knackten und Oy j stockte. Aus meiner Kehle rang fich ein heistru und zugleich schrien mehrere Leute, die jetzt auf 0'®.ji laut vor Entsetzen. Mein Körper war von einer| Schlange umwunden!"Eine Boa constricto'-.ij schaudernd der alte Herr.Ja, eine Boa, eine$ die aus dem Korbe geschlüpft war, als ich den und die fich dann auf mich gestürzt hatte. Ich sank,»pstj überwältigt, in die Knie. Da erschien im Bahnh-' der Naturalienhändler- ein Blick auf mich macht«'U die Sachlage klar.Aha. Sie haben eine Schlange p lief er laut,und dieselbe wurde zum Diedsfäng; aber halten Sie fich ruhig, rühren Sie kein Glievi nur ein Mittel, Ihnen zu helfen."Nur schnell, Jt stöhnte ich;ich ersticke."Ich muß eine haben," rief der Schlangen� Eigenthümer;man l>0" p! eine solche." Mehrere Menschen eilten nach der Restauration. Im Uedrigen verhielten fich die aufregenden Szene mäuschenstill; sie waren wie V. Schrecken und Grauen. Herr, was ich in den wenig blicken, in den paar Minuten, welche vergingen, eh'v' kam, ausgestanden habe, das läßt fich nickt' Todesangst jagte mir das Blut aus den Wangen -/ mir die Haare zu Berge; kalter Schweiß stand a Stirn. Endlich, endlich kam die Milch; die S*%/ meine Nähe gesetzt; die Schlange, nach deren Haupte schwankenden Kopfe ich garnicht zu dli». ic hatte, ließ ihre um mich gewundenen Ringe elw werden und verließ schließlich meinen Körper, U0# Milch zu kriechen. Ohnmächtig brach ich zusawnn'N- Gefängnisse erwachte ich. Lange Zeit hielt micb Fieber gefesselt. Dann ward ich ein anderer v% seines Hörers berührend,hier war der- dort der andere und so(er umspannte die Taille) c# Leib umklammert. Doch der Zug hält; ich wu« ajln steigen." Höflich grüßend, entfernte sich der junge*' Ter alte Herr dachte noch lange über das Gehörte.. aber zu dem Schlüsse, daß die Reue des bekehrten wohl Rückfälle in das Lasterleden nicht aus>chl>ev� bald darauf bemerkte, daß ihm Uhr, Brustnadel, und Portemonnaie gestohlen waren.*" Gemeinnütziges.t Radikalmittel gegen Mäuse und Ratte». lichen Vertreibung dieser unangenehmen, laingen nehme man zu gleichen Theilen Gyps und R«# i-ol ,, man nach gehörigem Vermischen mit 5 Tröpfln, und Alles zusammen tüchtig verreibt. Diese Mast.., an Unverdaulichkeit, weil das Wasser mit dem lich zu einer festen, unverdaulichen Masse sich% auf diese Weise geiödteten Nager kann man au« dann auf ein flaches Sckalwen und stelle t,n J Wasser daneben. In Folge des sich bald daiaul DursteS denutzen die Thiere denJnhalt des d' Katzen zur Nahrung geben, ohne daß 511 schadet.' Bielen Hausfrauen dürfte der nachfolgende u �i.. sparung von Leuchtmaterial gänzlich unbekannt fe. nämlich den Docht einer Lampe in Wasser, welw hörig mit Salz gesättigt war. einweicht und Van. iT brennt derselbe heller als ein gewöhnlicher Do« spart Brennmaterial. den Veeanlu-vrurwer Reoalreur SK. fecauuetm tn Berten. Druck und Vertag von Utax Babing tn BerltnSW. Beuth straße 2.