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Nr. 180.
Beilage zum Berliner Volksblatt.
I.
Wer lann fich eines niederschagenden Eindrucks erwehren, wenn er die schon seit mehr als einem Jahrzehnte sich hinschleppenden Erörterungen über die Schulfrage verfolgt! Die Ausführungen der pädagogischen und der übrigen Bresse, die Schulfonferenzen in Preußen unter dem Minister Fall, die neuesten Debatten im Abgeordnetenbause dieser Monarchie: im Ganzen bieten sie das flägliche Schauspiel einer ideenlosen Detail- Krämerei oder einer Konfusion unflar erfaßter und deshalb auch falsch angewandter Joeen.
Es ist mit der Schulfrage in mancher Beziehung ähnlich gegangen wie mit der sozialen Frage.
Zuerst konnte oder wollte man nicht sehen, daß in unserem Schulwesen überhaupt Uebelstände vorhanden seien, obwohl diefe seit Dezennien wucherten. Erst seit etwa einem Jahr
sehnte hat man sich genöthigt gesehen, einige Uebelſtände zuzugeben, und sucht diese nun mit Palliatiomitteln abzustellen. Mit solchen Palliativ- und Radikalmitteln operirt auch das neueste Preußische Schulreglement, das übrigens einige an ertennenswerthe Besserungen beabsichtigt.
Daß unser Schulwesen im Innersten krankt und einer Radikallur bedürftig ist, zu dieser Erkenntniß ist man noch lange nicht allgemein durchgedrungen.
Werfen wir zunächst einen Blick auf unsere verschiedenen Schulorganisationen und charakterisiren wir sie furz: Gymnasien.
Da find unsere Gymnaften, der Stolz unserer Bürgerfreise, die bemittelt genug find, ihre Söhne in diese Kulturstätten zn schicken.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Welches find diese Früchte?
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Nach einer Lehrzeit von 9 Jahren, welche die frische Anospen- und Blüthezeit des Lebens umfaßt, hat der Abiturient", nachdem er das„ Maturitätsexamen" bestanden hat, einen gewaltigen Vorrath lateinischer und griechischer gramma fischer Regeln, Vokabeln und Phrasen im Kopfe, er hat sogar gelernt, den Cicero in deffen Muttersprache nachzuäffen, aber fragt ihn nach den großen auch der Jugend zugänglichen Schriftwerken des Alterthums, an denen Geist und Gemüth, die ganze Seele fich erheben kann: nach der Jlias und Doyffee, oder gar nach den Werken der griechischen Tra gifer, nach den Philippiken des
Blaton und Thukydides , nach griechischer Lyrit; fragt ihn nach Lustspielen des Plautus, nach den schönsten Theilen ( B. dem II. Buch) von Virgils Aeneide, nach den Schönsten poetischen Ergüffen des Dvid( die philologische Bibel" der Metamorphosen wird ohne paffende Auswahl ge boten), nach den interessantesten Abschnitten aus Livius ' Histo tieen und Tacitus ' Annalen, nach Tacitus ' Germania , nach Ausonius ' Nofella: Er wird euch über Einiges gar nichts, über Anderes nur Ungenügendes, Fragmentarisches sagen lön nen; im Zusammenhange hat er sehr weniges von all' diesem tennen gelernt und er befist weder Luft noch Fertigkeit, das in der Schule Versäumte nachträglich in freierer Studenten muße nachzuholen: weder Luft noch Fertigkeit! Die Lust an den Schriftstellern ist ihm getrübt und verfümmert worden durch die miserable grammatische Durchknetung derselben, die den Genuß am Inhalte, geschweige an der schönen Form, gar nicht auffommen ließ, die Fertigkeit im Lesen der alten Schrift steller hat er bei dem mühseligen Krebsgange der Lektüre nicht
erlangen fönnen.
Das Resultat seiner Ilaffischen Studien" ist also Viel wifferei in grammatischen Regeln; Verständniß der klassischen
Der Untergang von Is.
Eine altbretagnische Geschichte von Ernst Ramin.
heimgelehrt.
( Schluß.)
Der König blidte auf und sah den geflohenen Sänger
Greift ibn!" rief er ,,, was soll die Warnung?!" Dahut war aufgesprungen und stand vor dem Sänger, ehe denn die Helden sich auf ihn stürzten.
der Rechten den Andringenden den Knauf seines Schwertes Morvan schlang seinen linken Arm um fie und recte mit entgegen, daß er um die Scheide gefaßt hatte, und mit der
dem bleichen Königslinde ins Dhr.
" Ich mahne dich an dein Versprechen", raunte der Sänger
Und du sollst ihn haben, den Schlüffel, Geliebter!" gab diese wie in einem Hauch zur Antwort, erwarte mich!" Dann löste Morvan seinen Arm von der Maid und ver
Sonnabend, den 1. November 1884.
Literatur und daraus unmittelbar entsprießende Bildung und Stärkung der Seele, des Charakters, hat er nicht erreicht.
1. Jahrgang.
vielmehr frischweg mit abstrakten Raumvorstellungen bei hierfür noch unreifen Köpfen an, beweist und konstruirt darauf los und stellt endlich in der höheren Mathematit"( Analytik 2c.) Ansprüche an die Vorstellungskraft der Schüler, die für das Durchschnittsmaß entschieden unerfüllbar find')
Grammatische Regeln, schematische Geschichts- ,, Leitfäden", geographische Karten, naturwissenschaftliche Klassifizi rungen und Geseze, mathematische Abstraktionen: Es tann nichts dem jugendlichen, in das Reich der Realität einzuführenden Geiste fremdartiger sein, lähmender auf ihn wirken. Ueberall tritt ihm staubdürre Konstruktion, nicht lebendige
In der Geschichte ist dem Gymnaftasten eine große Menge von Thatsachen: Schlachten, Friedensschlüsse, Ge sege, Regentenreihen, mit den betreffenden Daten bekannt geworden, er hat die Geschichtskonstruktionen des Lehrbuchs oder des Lehrers fich einprägen müssen die geschichtlichen Ereignisse und Personen selbst wurden ihm nicht lebendig, der Lehrer hatte Wichtigeres zu thun, als ihm wirkliche Einführung in die Kämpfe der Menschheit zu geben) oder auf die geschichtlichen Quellen zurückzugehen. Daher hat der Schüler sich auch für sehr wenig, wenn überhaupt für irgend etwas, Natur entgegen. lebhaft intereffiren lönnen; selbst was doch das nächst liegende ift für die deutsche Geschte nicht, denn diese wird ganz wie alles Uebrige, wie die Geschichte eines fremden Volkes dozirt. Er erfährt nicht einmal den neuesten Gang der deutschen Entwickelung; mit den Befreiungskriegen hört die Weltgeschichte für ihn auf; die foftbare Beit muß für Wichtigeres" gespart werden; auch riecht das Alles noch zu neu und frisch; in der Schule muß Alles hübsch trocken, hübsch unlebendig sein.
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Die Geographie ist für den Schüler reine KartenWissenschaft, Karten- Beichnen" ist die Parole; wie es in Wirklichkeit in der großen lebendigen Welt aussteht, welche Schönheiten, welchen Reichthum der Pflanzen, Thier- und Menschenwelt die Natur bietet, wie die Lebensgewohn heiten, Einrichtungen und Anschauungen der Völler find, welche Schäße der Menschengeist in den größeren Städten aufgehäuft hat, davon schweigt die Geographie. 2) Warum wird man auf der Schule z. B. mit Humboldts Naturschilderungen nicht bekannt gemacht, durch die ein Geist wie der von Charles Darwin ganz besonders angeregt, zu seiner Laufbahn begeistert worden ist?
In der Naturbeschreibung geht man nicht von der nächstliegenden Thier- und Pflanzenwelt aus und lehrt diese richtig seben und unterscheiden, sondern man klassifizirt gleich die Pflanzen und Thierwelt systematisch, ale ob es fitch darum handelte, Linné genug zu thun und ja nichts auszu laffen. Wie soll da das Intereffe der nach Anschauung, nicht nach fyftematischer Klassifizirung dürstenden Jugend rege bleiben?
In der Physik knüpft man ebenfalls nicht an die täglich vor Aller Augen sich abspielenden Vorgänge in der Natur an, um fte zu erklären, sondern man entwickelt die Naturgeseze fyftematisch, 3) muß demnach gleich zu der gewöhnlichen Er fahrung fern liegenden Experimenten fommen, um der Natur gleichsam auf der Folter Geständnisse zu erpressen, und verliert fich in mathematische Berechnungen, die ein Interesse für das Detail der Naturerscheinungen vorausseßen, das in dem be treffenden Alter noch gar nicht vorhanden sein fann.
In Bezug auf die Geometrie macht man sich nicht klar, daß diese Disziplin ja fast nur mit abstrakten Raumvorstellun gen operirt, daher wie alles Abstrakte erst dem reiferen Schüler, und auch dann nur sorgsam durch korrekte Beobachtungen und Anschauungen vorbereitet, geboten werden darf. Man fängt
1) Von denen dieser Aermste, besonders wenn er ein recht gutes Oberlehrer- Examen gemacht hat, auch gewöhnlich so wenig versteht, wie die Kuh vom Orgelspiel. Anm. d. Red.
2) Wie auch natürlich von der stillen stätigen Verände rung der Erdoberfläche und dem gewaltigen Einflusse dieser Wandlungen sowie der durch fie jeweilig geschaffenen Zustände auf die wechselnde Menschenwirthschaft. Anm. d. Red.
3) Das Großartigste in dieser scholastischen Verknöcherung der modernsten Wissenschaft liefert Herr Radenhausen in seinem Dftris", woselbst er die Naturgefeße" wie Paragraphen eines Reichsgefeges abzuzählen unternimmt! Weiterhin folgt dann der Scholaftil eine ebenbürtige Phantastil. Anm. d. Red.
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Enttbront hast du deinen Vater und gestohlen hast du den Schlüffel und die Königsmacht für deinen Geliebten!" hieß das Lied.
Ja, für meinen Geliebten!" gab Dahut zornig zur Antwort. Ich liebe ihn, und er hieß mich's thun, da that ich's. Was fümmert's mich, ob ihr's gestohlen nennt!"
,, Wandele nicht so nahe am Strande, sonst greifen wir nach dir und ziehen dich zu uns hinab in's naffe Grab!" tam es zurück.
..., Nicht sterben jetzt, da ich ganz soll sein und Alles babe weggeworfen, was mich von ihm trennte!"" und sehnsüchtig breitete fie die Arme aus.
Nicht sterben jest magst du: fiehe, wie wir schwellen und aufrauschen gegen dich; wir tommen daher in unendlichen Geschwadern, die ganze Stadt zu verschlingen, endlichen Geschwadern, die ganze Stadt zu verschlingen, die untergehen muß mit Mann und Weib und Kind, da ste dein Vater nicht mehr schüßt, denn du, du haft den Schlüffel gestohlen!" Mein Geliebter soll sie schüßen," rief jubelnd Dahut,
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Ünd fie fing an zu laufen längs des Strandes, der schon überspült wurde von der Fluth.
schwand hinter der Saalthür. Es wagte Niemand seinem foll führen den Schlüffel und die Schleusen öffnen! Er soll Schwertknauf , den er gleich einer Reule schwang, zu begegnen. Rönig sein!" Dahut aber war im Krampf auf einen Sessel gesunken und hielt ihre blutlosen Lippen fest aufeinander gepreßt. Dem Blid ihres Vaters oder ihres Verlobten begegnete fie nicht. The Auge war starr in die Höhe gerichtet. Sie schien auf Wasser auf eine Stimme in ihr zu lauschen, die zu ihr leise sprach; fie antwortete auf feins der zornigen Worte, die man ihr gab. Bulegt stand fie auf und saß wieder an ihres Vaters Seite nieber, als sei nichts geschehen, und das Fest ging
weiter.
in seiner Borhalle die Wächter nicht minder fest schlummerten Als nun der König Grablon in tiefem Schlafe lag und denn der Held selbst, da sie trunken waren, stahl sich die bleiche Maid in des Herrschers Gemach. In ihrem Antlig war fein Tropfen Blut, ihre Augen waren starr und unheimlich wie die Augen einer Geistesverwirrten; fie kniete vor der Bettstatt des Greises nieder und fah zu, wie seine Brust und der Schlüffel auf derselben sich bei den tiefen Athemzügen hoben und sentten. Der weiße Bart mischte sich auf dem Riffen mit dem weißen Langhaar des Schlummernden; ehrfurchtgebietend sah der königs liche Greis aus, wie er da auf seiner Ruhestatt lag, mit pur
purner Decke zugedeckt.
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Er soll König fein" und zorniger schäumten die ,, König sein an deines Vaters Statt, denn bald lecken wir hinein zu dem schlafenden Manne, und wie er da liegt, der Greis, ehrwürdig im Weißhaar, als du ihn athmen fabst zur Stunde, so werden wir ihn ertränken in seinem Gemach, so wird er ersticken im Gischt! Darum ist es recht, wenn du einen neuen König bestellst, du Ungeheuer!"
Als Dahut so ihres Vaters gedachte, den das Wasser nun denn wohl erkannte ersticken sollte um ihrer That willen
fie, daß die Sturmfluth da sei- da sank ste plöglich in ihre Kniee, die gewaltige Liebe hatte ste thun lassen, was immer Morvan fie thun bieß. Nun sah sie, daß ste den Tod des greisen Vaters und den Untergang der Stadt verschuldet.
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,, Du aber willst dich nun davon stehlen!" flang es aus den Wogen nun davonstehlen, tausendfache Mörderin, zu seinem Lager und willst sehen, wie er dann wiederkehre mit dir an die Stätte der zerstörten Stadt und eine neue gründen, darinnen er König sei und du an seiner Seite rubeft. Glaubst von deiner That?"
Lange, bange Minuten lag die Maid vor dem Bette auf du, daß wir je aufhören werden, bir in die Dhren zu fingen
thren weißen Knien; dann fam es plöglich über sie wie ein Sturm der Leidenschaft. Schauer gingen über ihren Körper Dom Naden bis zur Sohle. Wild fuhr fte auf, löfte mit rafchem Griff den Schlüffel und die Kette vom Halse des Greises
und sprang hinaus.
Da wandelte nun Dahut durch die unheimliche Nacht, am Strande entlang, der Bucht zu, wo der Sänger mit seiner
Sette.
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Da barst die Luft von einem ungeheuren Schrei, der in der Stadt fich erhob. Allesammt erwachten die Schlummern den und schrieen nach Hilfe, denn die Waffer tamen. Ueber dem Schmaufen hatten es die Wasserwächter verschlafen, und das Verderben war unabwendbar.
Wie Dahut den Schrei hörte, fuhr ste auf und lauschte;
Barte ihrer harrte. Und zwischen zerrissenen, flatternden Wolfen schon war sie umfluthet auf ihrem hohen Strandpfade von flimmerte ein bleiches Himmelslicht hernieder und schims meißem Gischt, der ihre Füße nezte. Im feuchten Sturmwinde merte undeutlich auf den gurgelnden Wassern an ihres Pfades flatterte ihr lichtes Brautgewand, in dem sie entflohen war von
Dahut aber hörte, was die Wellen murmelten.
des Berlobten Seite; faum hielt fie fich aufrecht vor Fiebern,
die sie schüttelten.
Deutsch, welches naturgemäß das Zentrum des Unterrichts bilden sollte, wird durchaus stiefmütterlich, als Aschenbrödel behandelt, gegenüber den Klassischen Sprachen und der Mathematit. Schon die geringe Zahl der Lehrstunden ist bezeichnend. Weder in Bezug auf die Sprache, noch in Bezug auf die Literatur wird einigermaßen Genügendes geleistet. Die prachtvolle Gelegenheit, die sich bietet, das Material und den Bau der Muttersprache mit den fremden Sprachen zu ver gleichen und dadurch einfichtige Kenntniß jener zu erreichen, wird vernachlässigt; den deutschen Homer", das Nibelungenlied, in der mittelhochdeutschen Ursprache zu lesen, wird jest sogar ausdrücklich verboten, und damit eine in sprachlicher, ästhe tischer, ja nationaler Beziehung unendlich befruchtende Quelle ausgetrocknet. Von den Schriftwerken unserer älteren Beiten er halten die Schüler, der allgemeinen Methode entsprechend, einzelne Fegen; für die neuere Literatur ist es ein wahrer Segen, daß gute Lesebücher und Gedichtsammlungen eristiren, durch welche viele gute deutsche Gedichte dem Schüler bekannt werden. Aber grade in den höheren Klaffen, wo für die Meisterwerke unserer neueren klassischen Literatur gradezu das Hauptintereffe der Schüler geredt werden sollte denn die Beschäftigung mit den edelsten Geistern des eigenen Volles ist doch wohl doch wohl die gesundeste und reichhaltigste Nahrung, welche die Schule bieten fann grade da, um von anderen Mißständen hier abzusehen, rächt sich die Kargheit der dem Deutschen eingeräumten Lehrzeit. Die Schüler, in denen kein eigenes ästhetischliterarisches Interesse erwacht ist, lernen durch die Schule unverhältnismäßig wenig von unserer Literatur überhaupt fennen, jenen Freiwilligen" aber fann eine eingehende Förderung ihres Verständnisses nicht gewährt werden.
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Die neueren Sprachen und Literaturen werden als Nebenfächer behandelt, Englisch ist in Preußen nur fakultativ. Man lernt diese Sprachen weder lesen, noch schreiben, noch sprechen. Sprechübungen werden sogar durch das neueste Schulreglement ausdrücklich verboten. Und doch haben die neueren Sprachen und Literaturen mindestens den Reiz des Lebendigen und vers wandterer Anschauungen vor den alten voraus.
Wenn schließlich noch vom Religionsunterricht die Rede sein soll, so würde hier das Sprichwort Ende gut, Anes gut" mit einer gewissen, leicht zu errathenden Aenderung anzuwenden sein. Die dogmatisch- fonfeffionelle Methode, nach welcher er ertheilt wird, tödtet den Sinn für das werthvolle Kulturelement in der Religionsgeschichte. Stumpfe Gleichgültigkeit bei den Meisten, Vorbereitung zur Frömmelei bei Einigen sind die Früchte, die aus derartigem Religionsunterrichte erwachsen.
Die Gymnaften erscheinen demnach in summa als Lehranstalten für Vielwisserei, und zwar vorzugsweise in dem Gebiet antiker Philologie. Auf das Wesen von Bildungs- und Erziehungsanstalten fönnen ste ihrem Lehrplane und ihrer Methode nach durchaus keinen Anspruch machen.
1) In diesem Punkte müssen wir dem geehrten Autor Unrecht geben. Es fommt nur auf den Lehrer an, um die Mathematik auch für den Durchschnittsknaben verständlich und intereffant zu machen. Anm. d. Red.
Da tam es geschritten mit mächtigem Tritt durch die über den Weg leckenden Strandwasser: Morvan, der Retter.
Und das Weib flog an seinen Hals und liebkofte ihn in unendlicher Zärtlichkeit und füßte ihn und hing ihm den Goldschlüffel auf die Brust und weinte und lachte in Fiebern, und dann hing fie so schwer an seinem Halse, daß die Last ihn, den Starken, niederbeugte. Und die Waffer rauschten höher auf und höher; und als er schreiten wollte, da flammerte fie fich um seine Kniee, so daß er die Füße nicht rühren konnte, und als die Wogen ihnen bis an die Hüfte gingen unb er sie aufheben wollte, um sie zu fragen, da flüsterte fte:
,, Hörst du, was die Wellen fingen: Entthront hast du deinen Vater und gestohlen Schlüssel und Königsmacht für deinen Geliebten! Jest eben dringen wir hinein zu dem schlafenden Manne, und wie er da liegt, ehrwürdig im Weißhaar, als du ihn athmen sabst zur Stund ', so ertränken wir ihn jetzt. Er springt auf, schon ist der Saal voll Waffer, nicht findet er im Finstern die Pforte, er finit, er röchelt, er erstickt!"
Und mit einem gewaltigen Aufschrei rief ste:
Darum werde ich jest sterben zur Sühne! Denn ich tödtete ihn! D Süßer, Geliebter, um deinetwillen geschah's! So verlaß du mich jest nicht in der Todesnoth!"
Schon gingen ihnen die Waffer bis an die Brust. Sie zerrten und rückten an den stehenden Beiden und suchten sie zu heben; allein Morwan der Gewaltige stand fest. Er erkannte, daß ste nicht mehr zu Sinnen fommen würde, das arme Weib, das er an der Brust hielt, und daß es zu Ende wäre mit der Liebe, selbst wenn sie gerettet würden.
Darum schloß er ihren Mund mit einem langen, langen inbrünftigen Auffe.
,, D Jubel, Jubel," schrie sie auf, als ihre Lippen sich von einander gelöst, so mit dir zu enden! Sich, Geliebter, alles habe ich gethan dir zu Liebe; so fann es dir nicht schwer fein, mit mir zu sterben. Und die Schuld, die wir auf uns geladen, sühnen wir nun; so ist mir das Ende leicht, und ich athme frei!"
Sie flüsterte dies heiß, wie im Fieber des Wahnsinns, und schauerte am ganzen Leibe vor den falten Wassern und preßte sich fest und mit leidenschaftlicher Bärtlichkeit gegen ihn. Fast reichten die Waffer an ihren Hals.
Da beugte Morvan sich nieder und hob fie mit seinem linken Arme hoch auf; und wie sie sich neigte und ihre Lippen auf die seinen geheftet hielt, da stieß er ihr plößlich den kleinen Dolch von seiner Hüfte bis an das Heft in's Herz.
Mit einem heftigen furzen Athemzuge fuhr sie zurück und war todt. Die plögliche Schwere aber des leblosen Körpers riß ihn um, und die Wellen schlugen über seinem Haupte zusammen.
In jener Nacht ward die Stadt ausgetilgt durch Wafferswuth fammt allen ihren Bewohnern. Nur König Gradlon foll auf bliggleichem Roffe dem Verderben entronnen sein. Ihm und sein Roß steht man noch heute als Steingebild zwischen ben beiden Kathedralenthürmen von St. Corentin zu Quimpar in der Betragne.